www.btz-koeln.de Januar 2016 B AKZENTE Z Die Zeitschrift für das Berufliche Trainingszentrum Köln Urban Gardening Eine grüne Eroberung der Stadt Tolle Knolle Die Süßkartoffel Entspannungs- oder Verspannungstraining? Ein humorvoller Erfahrungsbericht Sturz ins Bodenlose Der lange Weg zurück ins Leben 1 AKZENTE – Januar 2016 EDITORIAL Ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2016 wünscht das Team der AKZENTE! Nachdem die besinnlichen Feiertage sich verabschiedet haben, die nächsten Feiertage aber schon verkleidet mit Pappnase und Fellkostüm um die Ecke lugen, nützt die AKZENTE das kurze Zeitfenster dazwischen für einen Rück- aber auch Ausblick in eine gewohnt bunte Themenvielfalt. schaft im und um das BTZ. Uns fiel auf, dass viele unserer Nachbarn wenig über das BTZ und unsere Arbeit informiert sind, und wir andererseits auch nicht so viel über unsere Nachbarn oder die angrenzenden Firmen wissen. Das soll sich jetzt ändern! Wir stellen jetzt in jeder AKZENTE Ausgabe Liebe AKZENTE Leser Neben dem Tier des Jahres 2015, dem Feldhasen, befassten sich unsere Redakteure u.a. mit Themen wie dem „Urban Gardening“, Seltene Erden oder Pflaumenkuchen. Neugierig geworden? Zu Recht! Foto: Jürgen Weingarten / pixelio.de Unseren „11 Fragen an…“ stellte sich diesmal Herr Michael Scherhag, der Mann, der sich in der Verwaltung durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lässt. 2 In der heutigen Ausgabe beginnt eine neue Serie in der AKZENTE. Wir stellen vor: Unsere Nachbar- AKZENTE – Januar 2016 einen oder mehrere Nachbarn vor. Den Opener macht Herr Zedler, seines Zeichens Fotograf und wohnhaft im BTZ-Nachbargebäude, 1. Stockwerk. Vielleicht ergibt sich aus unseren Kontakten auch die ein oder andere Kooperation im Rahmen bereitgestellter Praktika oder Expertengespräche? Viel Spaß bei der Lektüre der neuen Ausgabe der AKZENTE! Frank Pitsch VERZEICHNIS D IE T HE ME N DI ESER AU SGABE: 2 4 7 9 12 13 14 15 16 17 18 19 21 21 22 23 24 25 30 32 33 37 39 40 42 45 48 49 50 51 EDITOR IA L GESELLSCH AFT Seltene Erden SPORT UND FREI Z E I T Urban Gardening ERNÄHRUNG Tolle Knolle - Die Süßkartoffel Kleine Pilzstrecke mit Rezept Hokaido-Kürbissuppe Lauchtorte Pflaumenkuchen KULTUR UND FEUILLETON Tier des Jahres 2015: Der Feldhase Bei Anruf Kultur B TZ -INTERN Nachruf auf Heinz Mengwasser Visioncoaching Neuvorstellung: Frau Schwierskott BTZ-News BTZ-Kurse Neue Serie: Unsere Nachbarn 11 Fragen an ... B ERUF UND G ESU N D H E I T Sturz ins Bodenlose Tag der offenen Tür im SPZ Ehrenfeld Meine Erfahrungen im Praktikum Entspannungs- oder Verspannungstraining? Mobbing? Nicht mit mir! LYR IK UND P RO S A Uhrwerk In den Ruhestand will sie nicht HUMOR & RÄT SEL Kreuzworträtsel Schachrätsel Wo geht´s denn hier zum Bahnhof? Mottos für´s Leben ... Lösung Kreuzworträtsel Impressum AKZENTE – Januar 2016 3 GESELLSCHAFT Seltene Erden Was sind Seltene Erden? Wozu werden sie eingesetzt? Im folgenden Artikel wird genauer erklärt, womit wir es zu tun haben. Zunächst eine kleine Exkursion in die Chemie: Als Seltene Erden bezeichnet man Metalle, die bei den chemischen Elementen der dritten Nebengruppe des Perioden-Systems zu finden sind (mit Ausnahme des Actiniums und Lanthanoide), insgesamt 17 Elemente. Diese Gruppe heißt „Seltenerdmetalle“. Im Englischen werden sie REE (Rare Earth Elements) und im Deutschen SEE (seltene Erdelemente) genannt. Warum werden diese Elemente Seltene Erden genannt? Nicht weil sie so selten sind, sondern weil der Abbau kompliziert ist und viele Ressourcen kostet. Außerdem sind die bisher entdeckten Vorkommen wenig konzentriert, sodass ein effizienter Abbau schwierig ist. Weltweite Reserven Geologen und staatliche Experten schätzen die Reserven von Seltenen Erden in verschiedenen Regionen wie folgt: China: 36 Millionen Tonnen GUS: 19 Millionen Tonnen USA: 13 Millionen Tonnen Australien: 5,4 Millionen Tonnen Indien: 3 Millionen Tonnen Kanada, Grönland, Südafrika, Malawi und Vietnam: 22 Millionen Tonnen Die Förderung Der Abbau ist mit verschiedenen technischen Hürden und Schwierigkeiten verbunden, die sehr kostenintensiv werden können. Außerdem 4 AKZENTE – Januar 2016 verursacht die Förderung und Weiterverarbeitung oftmals erhebliche Umweltrisiken. Daher wurde in einigen Gebieten auf den Abbau von schweren seltenen Erden verzichtet. Es gibt in der Natur keine reinen Vorkommen. Die leichten Seltenen Erden werden aus zwei Erzen gewonnen, Monazit und Bastnäsit. Diese enthalten verschiedene Gemische an Seltenen Erden und werden mit aggressiven, schädlichen Laugen und Säuren behandelt. Auch andere Methoden kommen zum Einsatz, um die reinen Metalle zu extrahieren. Umweltschäden Lokale Umweltprobleme bei der Förderung und Weiterverarbeitung entstehen, da die isolierten Metalle selbst meist giftig sind und beim Abbau oft ein toxischer Schlamm zurückbleibt. Die Metalle werden zum Teil mit stark konzentrierten Säuren aus den Bohrlöchern gewaschen. Auch hier entstehen giftige Rückstände und diese gelangen zur Lagerung in künstliche Teiche. Sollten diese überlaufen oder gar Dämme brechen, kann es zu sehr schweren Umweltschäden mit konkreten Emissionen von Thorium, Uran, Schwermetallen, Säuren und Fluoriden kommen. Auch das Grundwasser kann geschädigt oder sogar verseucht werden. Diese Probleme hemmen die Förderung in vielen Teilen der Welt. GESELLSCHAFT Verwendung Die Seltenen Erden gehören zu den wichtigsten Rohstoffen für die heutige High-Tech-Industrie. Stoffe wie Neodym, Europium und Terbium werden beispielsweise in Autobatterien, Smartphones, Windrädern, Lautsprechern und Hi-Fi-Anlagen verbaut. Sie gelten als Metalle mit besonderen Fähigkeiten, die Lampen zum Leuchten bringen, Abgase reinigen und Motorteile magnetisieren. Folgend eine kleine Übersicht, welche Produkte Seltene Erden benötigen, wieviel und wie teuer diese sind: Verwendung Wichtiger Rohstoff Menge Fernseher Indium Windrad Neodym 2 Tonnen Katalysator Cer 9 Gramm Batterie Lanthan Verwendung Wichtiger Rohstoff Brennstoffzellen, Röhrenbildschirme, Energiesparlampen Terbium 1000 € Linsen in Kameraobjektiven, chirurgisches Besteck, Dialyse-Medikamente Lanthan 15 € Laserlampen, Magnete in Kopfhörern / Sensoren, Schmerzmittel Samarium 10 € Magnete in Windrädern, Elektromotoren, Festplatten oder Lautsprechern Neodym 100 € Bildschirme, Straßenlaternen, Fälschungsschutz auf Banknoten Europium 1100 € Hochfeste Metalle für Flugzeugmotoren, Färbemittel für Glas, Dauermagnete Praesodyn 115 € Auto-Katalysatoren, Feuerzeuge, LED-Lampen, UV-Filter in Windschutzscheiben Cer 10 Gramm 15 Kilogramm Preis pro Kilogramm 8€ Preisentwicklung Der größte Exporteur Seltener Erden ist China. China hat die Ausfuhren jedoch gedrosselt, was zu steigenden Preisen führte und High-Tech-Unternehmen weltweit in die Bredouille brachte. Steigende Preise auf hart umkämpften und margenschwachen Märkten führte in einigen Unternehmen zum Umdenken, effizienter mit dem Material umzugehen. Zwar sind seit 2012 die Preise der 17 verschiedenen Seltenen Erden teilweise um 50 Prozent gesunken. Vor neuen Engpässen wird allerdings gewarnt. Allein in 2008 wurden weltweit 124000 Tonnen Seltener Erden verbaut. Bis Ende dieses Jahrzents sollen es doppelt so viele sein. Solvay-Rhodia, der AKZENTE – Januar 2016 5 GESELLSCHAFT einzige europäische Hersteller Seltener Erden, kündigte bereits einen Mangel an Terbium, Dysprosium für Magneten und Yttrium für Mikrowellen und Lampen an. Recycling In letzter Zeit arbeiten Unternehmen wie Honda, Siemens, BASF, Osram und Daimler an Techniken, die Seltene Erden aus elektronischen Bauteilen extrahieren. Der Innovationsdruck ist enorm und hat eine Vielzahl neuer Ideen hervorgebracht. „Schneller als manch andere Branchen entwickelt sich die High-Tech-Welt bei Seltenen Erden somit jetzt schon in Richtung einer Kreislaufwirtschaft, in der Rohstoffe immer aufs Neue verwendet werden. Das betrifft viele Produkte unseres Alltags: Batterien, Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, Windräder und sogar Computer. Sie alle enthalten die begehrten Stoffe – und sollen künftig Teil dieses Kreislaufs werden„ sagt Alain Rollat,Technologiemanager bei Solvay-Rhodia. Er schätzt, dass ca. 15000 Tonnen Seltene Erden aus Abfällen allein in Europa wiederverwertet können. Ein amerikanisches Start-up namens Reecycle hat ein leicht giftiges, organisches Lösungsmittel entwickelt, dass die Rückgewinnung von Seltenen Erden erlaubt. Das Lösungsmittel mit einem PH-Wert von 6 kann neutralisiert werden und es sind keine Umweltschäden zu befürchten. Dies ist wichtig, da das Lösungsmittel nach wenigen Zyklen getauscht und entsorgt werden muss. Leistungsstarke Permanentmagnete basieren auf Eisen, Bor und den Seltenen Erden Neodym und Dysprosium. Eisen und Bor sind gut verfügbar; die Versorgung von Neodym und Dysprosium ist allerdings kritisch, da diese Seltenen Erden unter schwierigen Bedinungen und mit hohem Energieaufwand gewonnen werden. Daher versuchen Forscher, diese wertvollen Magnete zu recyclen. Dies ist jedoch ein sehr aufwendiger und kostenintensiver Prozess. Forscher des Fraunhofer-Instituts haben einen 6 AKZENTE – Januar 2016 Vorgang entwickelt, der den kompletten Werkstoff recycled und nicht nur einzelne Seltene Erden extrahiert. Dazu sind nur wenige Schritte nötig, und dieser Prozess ist deutlich einfacher und effizienter, da die Zusammensetzung des Materials bereits wie gewünscht ist. Weitere Informationen zur Rückgewinnung finden Sie auf der Web-Seite des Instituts für Seltene Erden. Wir sind auf einem guten Weg, unseren Elektro-Schrott umweltschonender und effizienter zu recyclen, anstatt ihn in die dritte Welt zu exportieren, wo auf Giftmüllkippen mit Plastikwannen, Eimern, Säuren, Laugen und Verbrennen versucht wird, Seltene Erden zu extrahieren. (JS) Quellen: - institut-seltene-erden.org/recyclen-in-einemrutsch/ - wikipedia.org/wiki/Metalle_der_Seltenen_Er den - www.zeit.de/2006/39/Giftentsorgung-Dritte Welt - www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/elekt roschrott-export-eure-computer-vergiften-unse re-kinder-a-665030.html - futurezone.at/science/neue-techno logie-holt-seltene-erden-aus-elektro schrott/135.374.869 - www.wiwo.de/technologie/umwelt/roh stoffe-wie-sich-seltene-erden-recyceln-las sen/8784164-all.html - www.investor-verlag.de/rohstoffe/seltene-er den/seltene-erden-weltweite-reserven-und-ab bau/ SPORT & FREIZEIT Urban Gardening Eine grüne Eroberung der Stadt Zwischen den grauen Flächen Kölns lugen mittlerweile viele grüne und bunte Kleinode hervor. Sei es eine Blumenwiese um den Baum vor der Haustür, eine kleine mit verschiedenen Blumen bepflanzte Minirabatte auf sonst brachliegenden Trampelpfaden oder die Sonnenblume vor dem Gasballon. Dieses Phänomen nennt sich „Urban Gardening“ und bedeutet die grüne Eroberung der Stadt durch die Bürger, mit vielen bunten Facetten. Der Wunsch nach einem Garten – meistens einem Schrebergarten – ist oft schwer zu realisieren. Deshalb gründen die Bürger Gemeinschaftsgärten oder gärtnern auf Mietfeldern oder kleineren Grünflächen, die sich in der Stadt anbieten. In Köln gibt es eine Reihe an Initiativen, die sich dem Gärtnern im Stadtraum widmen und interessierte Bürger zum Mitmachen einladen. Urban Gardening hat einen vielfachen Nutzen für die Stadt und die Menschen – ein Beitrag zu einem nachhaltigen Leben. Die Gärten und Grünflächen sind offene Begegnungsstätten, in denen Menschen sich über das Angebaute austauschen können. Die Stadt wird in eine lebensfreundlichere und schönere Umwelt verwandelt. Die grünen Oasen schaffen für die verdichtete Stadtumwelt Räume zum Atmen und sind im Gegensatz zu den städtischen Grünanlagen selbst angelegte Bereiche. Vom Obst- und Gemüseanbau bis zur Imkerei bilden diese kleinen grünen Lungen ökologisch wertvolle Aktivitätsfelder für die Menschen. Ein eigenes Beet ist ein Stück Lebensqualität, schafft einen Erholungsraum und macht die Zusammenhänge zwischen uns und der Na- tur klarer: Die Menschen lernen von der Natur, wie entschleunigt sie funktioniert und dass wir gleichen Ursprungs sind. Wenn wir ins Kaufhausregal nach Kartoffelchips greifen und dann mit unseren eigenen Händen im Kartoffelbeet graben müssen, um die gewünschte Ernte erzielen zu können, dann haben wir eine wörtlich tiefere Erfahrung gemacht. Das Ergebnis kann selbst mit Geduld und aller gärtnerischer Kunst sehr unterschiedlich ausfallen. So kann der grüne Daumen auch ein natürlicher Gegenpol zu unserem Berufs- und Alltagsleben werden, in dem man sich von einem Gefühl von Hektik, Stress und Erfolgsdruck bedrängt fühlt. AKZENTE – Januar 2016 7 SPORT & FREIZEIT angebaut wird gemeinschaftlich. Mitmachen kann hier jeder – auch der, der kein Mitglied des Vereins werden möchte. Bei Treffen und Workshops findet ein reger Austausch über die Gartenarbeit statt. Der Gartenbahnhof ist als mobile Anlage gedacht und sollte ein Umzug notwendig sein, wird die nächste verfügbare graue Brache von den Stadtgärtnern erobert und begrünt. (dk) Linksammlung von Initiativen zum Stadtgärtnern: Ein grünes Beispiel: Gartenwerkstatt Ehrenfeld - www.facebook.com/Urban.Gardening.in.Koeln - www.urbangruen.de Der Gartenbahnhof Ehrenfeld befindet sich auf - www.hda-koeln.de/nugk/ dem ehemaligen Güterbahnhof Ehrenfeld an - www.neuland-koeln.de/ der Vogelsanger Straße. Das etwas schwer zu - www.bunkergarten.de/ findende Gelände ist frei zugänglich für jeder- www.querwaldein.de/der-verein/quermann. Der Verein Gartenwerkstatt Ehrenfeld waldein-projekte/ e.V. bietet Interessenten die Möglichkeit Beeturban-gardening-in-koeln/unsere-gartenclubs-kopatenschaften zu übernehmen, um hier Gemüeln/index.html se aber auch Zierpflanzen anzubauen, aber - www.biogarten-thurnerhof.de/ 8 AKZENTE – Januar 2016 ERNÄHRUNG ERNÄHRUNG Tolle Knolle: Die Süßkartoffel Die süße Namensvetterin unserer heimischen Kartoffel wird auch hierzulande immer beliebter, findet sie doch immer häufiger ihren Weg in die Discounterregale. Eher länglich ist sie und in den Farben von orange über leuchtend lila bis weiß zu finden. Vom Geschmack her ist sie angenehm süßlich und erinnert ein wenig an Möhren. Im Rohzustand ist sie etwas mehlig. So gesehen ähnelt die Süßkartoffel unserer Kartoffel nur wenig. Auch in der Zubereitungsweise sind sie fast identisch, allerdings hat die Süßkartoffel die etwas kürzere Garzeit. Fun Fact Kartoffel und Süßkartoffel gehören zusammen mit Maniok zu den am häufigsten angebauten Knollengemüsen der Welt. Fotos: w.r.wagner / www.pixelio.de Das ist nicht nur äußerlich so. Die Süßkartoffel ist gar keine Kartoffel. Aus botanischer Sicht verbindet die beiden Gemüsesorten nur eine entfernte Verwandtschaft. Die Süßkartoffel, manchmal auch Batate genannt, gehört der Familie der Windengewächse an, während unsere heimische Kartoffel zu den Nachtschattengewächsen zählt. Tatsächlich sind sogar Tomaten enger mit Kartoffeln verwandt als es Süßkartoffeln sind. Warum also die ähnlichen Namen? Wahrscheinlich aufgrund der Gemeinsamkeiten in der Wuchs- und Zubereitungsweise. Beide Knollenarten wachsen unter der Erde, treiben an der Oberfläche grüne Blätter aus, enthalten viel Stärke und schmecken im Rohzustand mehlig. Ursprünglich stammt die Batate aus Mittelamerika und wurde dort als Kulturpflanze bereits von den frühen lateinamerikanischen Hochkulturen angebaut. Verbreitet wurde sie von Seefahrern, die sie zunächst nach Nordamerika, Afrika, Asien und schließlich auch nach Europa brachten. Da die Knolle vor allem Wärme liebt, gedeiht sie in Äquatornähe am besten. Die Hauptanbaugebiete liegen heute in Afrika. In Europa wächst sie nur in Italien, Spanien und Portugal. Kleines Kraftpaket Süßkartoffeln gehören mit zu den gesündesten Gemüsen überhaupt. Sie sind nährstoffreicher als Kartoffeln, enthalten kaum Fett, und viele gesunde Ballaststoffe, die verdauungsfördernd wirken und Darmkrebs vorbeugen. Besonders die orangene Variante der Knollen enthält mehr Vitamin A als Karotten. Neben dem Immunsystem stärkenden Vitamin C, enthält sie Kalium - ein Mineralstoff, der vorbeugend gegen Schlaganfälle und Herzinfarkte wirkt. Besonders für Menschen mit stressigen Jobs kann dieses zusätzliche Kalium eine Hilfe darstellen. Da der menschliche Körper dazu neigt, das Mineral in Stresssituationen viel zu AKZENTE – Januar 2016 9 ERNÄHRUNG Fun Fact Süßkartoffeln enthalten viel natürliche Folsäure - ein unverzichtbarer Stoff für die Embryonalentwicklung. Das macht sie zum optimalen Lebensmittel für werdende Mütter. kann sie etwa zehn Tage an einem dunklen, kühlen Ort bedenkenlos aufbewahren. Die Knolle lässt sich sowohl als gesunde Rohkost als auch gekocht genießen. Die Schale kann je nach Geschmack mitgegessen oder abgeschält werden. Da sich die Zubereitung von Süßkartoffeln und unserer heimischen Knolle so ähneln, lässt sich in den meisten Rezepten (z.B. für Kartoffelpüree) die Kartoffel einfach durch Süßkartoffeln austauschen. Dabei ist aber die kürzere Garzeit zu beachten. Wer jetzt ein Proberezept haben möchte, für den gibt es noch zwei einfache Rezeptideen: Süßkartoffel Pommes Frites (2 Personen) Wer hat noch nicht …? Zutaten: Wer jetzt Lust bekommen hat die süßen Knollen einmal selber zu probieren, für den haben wir zum Schluss noch ein paar Tipps. Süßkartoffeln lassen sich nicht so lange lagern wie echte Kartoffeln. Aber wer beim Kauf darauf achtet, dass die Knollen fest sind, eine gleichmäßige Färbung haben und keine Druckstellen aufweisen, der 3-4 große Süßkartoffeln Salz Pfeffer Olivenöl oder Rapsöl Fun Fact Süßkartoffeln nicht im Kühlschrank aufbewahren - das wirkt sich negativ auf ihre Geschmack aus. 10 AKZENTE – Januar 2016 Die Süßkartoffeln nach Wunsch schälen und achteln. Die Achtel auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech verteilen. Mit Öl beträufeln, nach Geschmack salzen und pfeffern und die Kartoffelstücke darin wenden. Das Backblech kommt dann bei 200° Umluft für etwa 20 Minuten in den Ofen. Als Beilage eignen sich Kräuterquark, Tsatsiki oder ein frischer Gurkensalat. Fotos: w.r.wagner / www.pixelio.de schnell abzubauen, kann der Verzehr von Süßkartoffeln die Reserven wieder auffüllen und somit den Körper bei der Stressbewältigung unterstützen. Aber die Batate kann noch mehr: Caiapo, ein von Wissenschaftlern entdeckter Wirkstoff, der aus Süßkartoffeln gewonnen wird, wirkt sich positiv auf den Blutzuckerstoffwechsel von Typ 2 Diabetikern aus und ist sogar mittlerweile als Nahrungsergänzung im Handel erhältlich. ERNÄHRUNG ERNÄHRUNG Fun Fact Wer selbstgemachte Pommes Frites achtelt, erhöht die Röstfläche und die Pommes werden knuspriger. Das gilt aber nur für Ofen und Heißluftfritteusennutzer. Wer mit der Fettfritteuse kocht, bleibt lieber bei der herkömmlichen Streifenform. Dünne Kanten verbrennen schnell. Mit Salz Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und ein wenig Öl hinzugeben. Wer es noch einfacher haben will schneidet die Süßkartoffeln einfach in dünne Stifte und isst sie als Fingerfood mit Quark- oder Frischkäsedipp. Zutaten: 3-4 mittelgroße Süßkartoffeln 1 Stück Ingwer (haselnußgroß) 2-3 Spritzer Zitronensaft Salz Pfeffer Etwas Olivenöl oder Rapsöl Süßkartoffeln nach Wunsch schälen und zusammen mit dem Ingwer mithilfe einer Reibe in dünne Streifen raspeln. Fotos: w.r.wagner / www.pixelio.de Süßkartoffeln für Rohkost-Fans Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Probieren Sie was Ihnen schmeckt. Guten Appetit! (Anne Kirschbaum) Fun Fact Bei Rohkost hilft die Zugabe von Öl dem Körper die Nährstoffe besser aus der Nahrung zu lösen. Quellen: • eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/suesskartoffeln (Stand: 21:08.2015) • www.zentrum-der-gesundheit.de/suesskartoffel.html (Stand: 21.08.2015) • wikipedia.org/wiki/S%C3%BC%C3%9Fkartoffel (Stand: 21.08.2015) • 30964.html www.lifeline.de/news/medizin-gesundheit/caiapo-reguliert-den-blutzuckerspiegel-id30964.html (Stand: 26.08.2015) • wikipedia.org/wiki/Pflanzenheilkunde (Stand: 26.08.2015) • www.abnehmpillen.info/ (Stand: 26.08.2015) • whfoods.org/genpage.php?dbid=64&tname=foodspice (Stand: 24.08.2015) • www.healthaliciousness.com/articles/food-sources-of-vitamin-A.php (Stand: 24.08.2015) AKZENTE – Januar 2016 11 ERNÄHRUNG ERNÄHRUNG ENTSPANNUNG AM WOCHENENDE: ENTSCHLEUNIGT DURCH DEN WALD STREIFEN… Am Sonntag 27. September 2015 am Wanderparkplatz Ommerborner Kreuz bin ich zum Pilzesammeln gestartet. Eine weitere Woche BTZ lag hinter mir, meine vierte, mit allerlei aufregenden Themen wie Foto + Lebenslauf, Teilnahme am Karrieretag ja oder nein, Expertengespräche vorbereiten, erstes Treffen zur Bereichsgestaltung ITB.com, Notizen für den Akzente Artikel Akzeptanz, der mir sehr im Magen, aber auch am Herzen liegt – selbst Sonntagmorgens schon am Frühstückstisch. Da kam die Einladung zum Pilzesammeln gerade recht, um aus dem selbstgemachten Stress herauszutreten und herunterzukommen. Das Ergebnis der Tiefenentspannung: einige schöne Impressionen von Pilzen, die ich fototechnisch gesammelt habe, andere für den Genuß ein Korb Braunkappen, gesammelt zu viert für ein weiteres Ma(h)l „Martini – gebraten nicht gerührt – eben mal anders“. KLEINE PILZSTRECKE MIT REZEPT MEISTENS NUR ETWAS FÜR´S AUGE: ACHTUNG NICHT EINFACH ESSEN!!!!!!!!!!!! NACH DEM SAMMELN KORBKONTROLLE, DANN ERST PUTZEN UND ZUBEREITEN: EINFACH IN EINER PFANNE MIT BUTTER SCHMOREN BZW. BRUTZELN, MIT SALZ, PFEFFER UND ESTRAGON WÜRZEN + MIT EINEM SCHUSS MARTINI ABLÖSCHEN. (AD) 12 AKZENTE – Januar 2016 ERNÄHRUNG Hokkaido-Kürbissuppe Einfach und vegetarisch Zutaten für 6 Portionen: • 1 kg Kürbis (Hokkaido) • 2 große Zwiebeln • 4 große Kartoffeln • 2 Karotten • 30 g Butter • 1 ¼ Liter Wasser • Salz • Pfeffer • Zucker • Muskat • 100 ml Sahne • 2 EL Petersilie, gehackt Foto: Horst Schröder / www.pixelio.de Zubereitung: Den Kürbis teilen, die Kerne daraus entfernen und grob raspeln (beim Hokkaido-Kürbis kann die Schale mit verarbeitet werden). Das geht am besten mit einem Multizerkleinerer, da dieser Kürbis sehr hart ist. Zwiebeln, Kartoffeln und Karotten schälen und würfeln. Die Zwiebelwürfel in zerlassener Butter anbraten. Dann das weitere Gemüse dazugeben und mit anbraten. Das Wasser dazugeben und alles etwa 20 Minuten garen. Mit einem Mixstab pürieren und nach Bedarf mit den Gewürzen abschmecken. Zum Schluss die Sahne unterrühren und die Petersilie darüber streuen. Tipp: Ich verstehe diese Suppe auch ab und zu als Resteverwertung für Gemüse (Zucchini, Paprikaschoten etc.). Der Geschmack ändert sich dadurch nicht übermäßig, nur die Farbe bei viel grünem Gemüse. AKZENTE – Januar 2016 13 ERNÄHRUNG ERNÄHRUNG Lauchtorte Lauch-Quiche mit Feta Zutaten für eine 26 cm-Springform: • 200 g Mehl • ½ TL Backpulver • 1 TL Kümmel, gemahlener • 150 g Quark • 4 EL Milch • 3 EL Öl • 700 g Lauch/Porree • 1 Bund Petersilie • 150 g saure Sahne • 2 Eier • 100 g Feta-Käse • Salz • Pfeffer • Paprikapulver, edelsüß • Muskat • Etwas Öl zum Einfetten und Anbraten Foto: Rainer Sturm / www.pixelio.de Zubereitung: Ofen auf 180 Grad vorheizen. Mehl, Backpulver, Kümmel und etwas Salz mischen. Mit Quark, Milch und Öl zu einem Teig verkneten; diesen etwa eine Stunde kühl stellen. Danach die gefettete Form mit dem Teig auskleiden (Boden + ca. 2 cm hoher Rand) Den Lauch in feine Ringe schneiden und in etwas heißem Öl fast gar dünsten. Abkühlen lassen, salzen. Saure Sahne mit den Eiern verquirlen, mit Pfeffer, Paprika und Muskat würzen. Petersilie waschen und fein hacken, Feta in kleine Würfel schneiden. Beides mit dem Lauch mischen. Sahne-Ei-Mischung zugeben, gut verrühren. Auf dem Teig verteilen und ca. 30 Minuten backen. Schmeckt auch kalt oder kann auf Vorrat eingefroren werden. 14 AKZENTE – Januar 2016 ERNÄHRUNG Pflaumenkuchen Nach Oma´s Rezept Zutaten für ein Blech oder 2 Springformen: • 2 ½ kg Pflaumen • 500 g Zucker • 250 g Butter oder Magarine • 4 große Eier • 500 g Mehl • 1 Pck. Backpulver • 1 Pck. Vanillezucker, oder etwas Vanillepaste • 200 g Schmand • 1 Pck. Sahnesteif, evtl. • nach Belieben Rumaroma • Fett für die Form Foto: birgitta hohenester / www.pixelio.de Zubereitung: Pflaumen säubern, aufschneiden und so entsteinen, dass die Hälften zusammen bleiben. Zucker mit Butter und Vanillezucker schaumig schlagen. Eier nacheinander hinzugeben und kräftig mit aufschlagen. Mehl und Backpulver mischen und schrittweise hinzugeben. Schmand unterrühren und nach Belieben etwas Rumaroma zufügen. Teig auf einem gefetteten Blech (Fettpfanne) oder in zwei 24/26er Springformen verteilen und die Pflaumen aufgeklappt schräg in den Teig stecken. Um zu verhindern, dass zu viel Saft in den Teig eindringt, kann man vor dem Einstecken der Pflaumen den Teig mit Sahnesteif bestreuen. Den Kuchen bei 180 Grad Ober/Unterhitze 60-90 min backen. Nadelprobe zwischen den Früchten machen. Nach dem Backen direkt mit etwas Zucker bestreuen und in der Form ganz auskühlen lassen. Der Kuchen schmeckt wunderbar mit etwas Sahne. Der Teig eignet sich auch gut für andere Obstsorten wie zum Beispiel Äpfel oder Birnen. (S.St) Quellen: Text: www.chefkoch.de AKZENTE – Januar 2016 15 KULTUR & FEUILLETON Der Feldhase Tier des Jahres 2015 Foto: Uwe Bergeest / www.pixelio.de Die Schutzgemeinschaft “Deutsches Wild“ ist eine 1949 gegründete Stiftung, die sich den Erhalt und Schutz von Deutschlands Wildtieren zur Aufgabe gemacht hat. Bekanntschaft im öffentlichen Raum hat sie vor allem seit 1992 durch die Wahl des „Tier des Jahres“ erlangt. Seitdem verleihen die Mitglieder der Stiftung diesen Titel alljährlich. Um die Öffentlichkeit über Deutschlands gefährdete Arten aufzuklären und ein Bewusstsein für die heimische Tierwelt zu schaffen, wird zusätzlich ein ganzes Jahr lang über das gewählte Tier verstärkt informiert. Das geschieht sowohl durch die vereinseigene Zeitschrift, als auch über Informationsveranstaltungen und durch die Zusammenarbeit mit Presse und Fernsehen. In diesem Jahr ist der Träger des Titels der Feldhase. Aber Moment mal, war er das nicht schon im Jahr 2001? Ja. Als bisher einziger Kandidat, ist Meister Lampe ein zweites Mal gewählt worden, denn trotz umfangreicher Aufklärungsbemühungen bleibt er bedroht. Dabei ist der Feldhase mit der deutschen Kultur so eng verwurzelt wie kaum ein zweites Tier. Ob als Bote des Frühlings und der Fruchtbarkeit zur Zeit der Germanen, als verpöntes Symbol für Unzucht im christlichen Mittelalter, als Held unzähliger Fabeln und Märchen oder einfach als der allseits bekannte Osterhase – der Feldhase ist ein Teil deutscher Identität. Umso verwunderlicher also, dass so wenig darüber bekannt ist, wie tief das Häschen in der Grube sitzt. Der Hase und die Landwirtschaft In den letzten Jahrzehnten hat sich Deutschlands Landwirtschaft intensiviert. Brachliegende Grasflächen wurden zunehmend in Äcker verwandelt, die Grünstreifen am Ackerrand sind geschrumpft oder ganz verschwunden, Monokulturen und Nutzwiesen prägen das Bild – und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Der Feldhase findet auf seinen Feldern immer weniger Wildkräuter, die seine Hauptnahrungsquelle bilden. Der Einsatz von Unkrautvernichtern, Pestiziden und Düngern macht ihm zusätzlich das Leben schwer. Wiesen, die noch über die nötige Pflanzenvielfalt verfügen, werden meist landwirtschaftlich für die Heugewinnung genutzt und mehrmals im Jahr gemäht. Dabei geraten jede Saison 16 AKZENTE – Januar 2016 mehr als 500.000 Wildtiere unter die Industriemäher, neben Rehkitzen und den Gelegen vieler bodenbrütender Vögel auch viele junge Feldhasen, die noch keinen Fluchtreflex besitzen und sich bei Gefahr tief ins Gras ducken. Mähtod lautet das Unwort, das dieser Entwicklung einen Namen gegeben hat. Doch haben die Landwirte in der heutigen Wirtschaftslage kaum den finanziellen Spielraum, am Feldrand größere Grünflächen zu lassen oder weniger zu mähen. Zählt man jetzt noch Beutegreifer wie den Fuchs, Raub- und Rabenvögel, freilaufende Hunde und Hauskatzen dazu, die besonders den Junghasen zu Leibe rücken, ist es nicht mehr verwunderlich, dass der Feldhase die Verluste trotz der relativ hohen Nachwuchsrate nicht mehr ausgleichen kann. Heute schwankt die Populationsdichte der Feldhasen zwischen den einzelnen Bundesländern stark. Im Jahr 2011 hatten Niedersachsen und Schleswig-Holstein den höchsten Hasenbestand, während er in Brandenburg und Sachsen-Anhalt als stark gefährdet galt. Es bleibt zu hoffen, dass die Aufklärungsbemühungen dieses Jahr mehr Gehör finden und sich die Landwirtschaft in Zukunft wieder auf eine ökologischere Bewirtung besinnt, damit sich auf Deutschlands Feldern Fuchs und Hase nicht bald für immer gute Nacht sagen. (Anne Kirschbaum) Quellen: • http://www.sdwi.de/tiere/2015.htm • http://www.deutschewildtierstiftung.de/de/ schuetzen/lebensraum-bewahren/stoppt-den-maehtod/ • https://de.wikipedia.org/wiki/Feldhase SPORT & FREIZEIT Bei Anruf: Kultur: Kulturliste Köln e.V. „Pardon – ist hier noch ein Platz frei?“ so wirbt der Verein Kulturliste Köln e.V., der in Ehrenfeld seinen Bürositz hat, auf seiner Internetseite www.kulturliste-koeln.de. Der Verein wurde im Mai 2012 gegründet und vermittelt nicht verkaufte Karten für kulturelle Veranstaltungen in Köln und Umgebung an Menschen mit geringem Einkommen wie ALG-Empfänger, Köln-Pass-Inhaber oder Bafög-Empfänger. Wer Gast einer Veranstaltung sein möchte, aber wenig Geld hat, bekommt die Möglichkeit, mit dem Anmeldeflyer des Vereins und mit den oben genannten Einkommensnachweisen auf die Kulturliste gesetzt zu werden. Sobald Karten und Plätze für eine kulturelle Veranstaltung zur Verfügung stehen, ruft das Team des Vereins den Gast an und lädt ihn zusammen mit einer Begleitperson ein. Sollte die Veranstaltung aus der breiten Palette von Angeboten wie Ausstellungen, Theater, Kabarett, Musik, Tanz, Kino, Führung oder Lesung nicht zusagen, wird eine alternative Veranstaltung angeboten. Ein anderer Kulturlistengast erhält dann den freien Platz. (DK) Foto: Rainer Sturm / pixelio.de AKZENTE – Januar 2016 17 BTZ-INTERN Nachruf auf Heinz Mengwasser Foto: Matthias Jung Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des BTZ trauern um einen langjährigen Kollegen. Heinz Mengwasser ist unerwartet am 15. September 2015 gestorben. Heinz Mengwasser hat im BTZ als Berufstrainer im gewerblichen – technischen Trainingsbereich (GWTB) seit 1993 gearbeitet. Ende Februar 2013 ist er in den Ruhestand gegangen, hat aber seine Kompetenzen weiter als Dozent für den Umgang mit Maschinen sowie im Bereich „Akquise & Vermittlung“ eingebracht. Er hat maßgeblich am Aufbau des BTZ in den Gründerjahren mitgewirkt, vor allem durch seine jahrelange Berufserfahrung und seine guten Kontakte zu Handwerk und Unternehmen. Vor dem BTZ war er ca. 25 Jahre in der Lehrwerkstatt von KHD (Klöckner Humboldt Deutz) tätig. Wir im BTZ, Teilnehmer und Kollegen, haben ihn all die Jahre erlebt als Anleiter/Berufstrainer und Kollegen, dem die Entwicklung der Teilnehmer, ihre Integration auf den Arbeitsmarkt und das kollegiale Miteinander ein Herzensanliegen waren. Unternehmenskultur und Atmosphäre im BTZ hat er wesentlich durch seine Tatkraft und seinen Humor mitgeprägt. Wir vermissen ihn! Geschäftsführung, Kolleginnen und Kollegen des BTZ 18 AKZENTE – Januar 2016 BTZ-INTERN Da tut sich was! Träume werden Realität „Ohne Vision habe ich kein Ziel, ohne Ziel lässt sich kein Weg finden. Die Vision wird zur Richtschnur des Handelns“ – Thomas Heinle Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “3. KölnBonner Woche für Seelische Gesundheit“ fand am 19.Oktober 2015 ein Veranstaltung zum „Vision Coaching“ beim Berufliches Trainingzentrum (BTZ) statt. Dabei ging es um die Vorstellung eines BTZ Kursangebotes zur Unterstützung der beruflichen Orientierung. Anhand eigener Beispiele konnten die Teilnehmer die Visionsarbeit des BTZ selbst erfahren und entdecken, wie sie bei der Bestimmung ihres Wunschziels, der Suche nach eigenen Lösungswegen und ihrer Selbstvermarktungsstrategie unterstützt werden können. Vision Coaching erlaubt ein Blick in die beruflichen Zukunft und erhöht die eigne Aufnahmefähigkeit, berufliche Trends zu erkennen und einen Einstieg zu planen. Der erste Tag besteht in der Regel daraus, die anderen Gruppenteilnehmer kennenzulernen. Es ist sehr wichtig, Vertrauen zu den Coaches und zueinander zu gewinnen. Dann folgt das ‘Visioning‘ oder die Traumreise, nach der die Teilnehmer ihre Visionen aufzeichnen, um diese in der Gruppe gemeinsam zu interpretieren und Berufs-/Tätigkeitsbereiche zu entwickeln. Der zweite Tag ist der Interpretation der Visionen und dem Sammeln von Ideen, wie diese umgesetzt werden können, gewidmet. Das beinhaltet auch, sich eventuelle Hindernisse oder Stolpersteine bewusst zu machen. Am dritten Tag wird sich darauf konzentriert, welche Rahmenbedingungen vorhanden sein müssen um diese Vision zu verwirklichen. Traumreise Am Anfang ist es wichtig, den Kopf frei zu haben – sich auf die Situation einzulassen und sich zu entspannen. Dann muss man sich selbst fragen: „Wie war mein Gefühl? Habe ich ein Bild von meinem zukünftigen Arbeitsplatz?“ Die meisten Teilnehmer finden auf diese Art und Weise eine eigene berufliche Vision, die dann „Visionen sind die Samenkörner, aus dem eine kräftige Eiche werden kann.“ Im BTZ wird Vision Coaching 8 mal im Jahr angeboten. Es dauert in der Regel 3 Tage à 5 Stunden für 4 bis 8 Teilnehmer. Der Kurs wird von den BTZ Vermittlungscoaches, Rüdiger Röwekamp und / oder Ralf Seidl geleitet. AKZENTE – Januar 2016 19 BTZ-INTERN die dann mit den anderen Teilnehmern ausgetauscht wird. Neue Ideen Angelika Densmore, Architektin, war auch Teilnehmerin an der BTZ-Veranstaltung und meinte: „Es war eine tolle Möglichkeit, Ideen zu finden. Auch der Austausch mit anderen Leuten war gut. Beispielsweise wurde mein Traum (Vision), welcher sich auf Kinder bezog, so interpretiert: Arbeiten mit Kindern im sozialen Bereich oder sogar als Hebamme. Das war doch leicht befremdlich für mich, bis ich überlegte (...) im übertragenen Sinne könnte ich auch ‚Architekturprojekte‘ in die Welt setzen.“ Strategiespiel Diplom-Sozialpädagoge Thomas Heinle arbeitet seit mehr als 20 Jahre als Bewerbungstrainer für Arbeitslose in Deutschland. Sein Fazit: „Die Arbeitsplatzsuche ist wie ein Strategiespiel.“ Um das Spiel zu gewinnen, muss man immer wieder üben, üben und üben. „Dazu muss die Vision zunächst richtig wahrgenommen werden“, sagt Heinle. Aus der Kraft der bearbeiten Vision werden zwangsläufig Strategien der Umsetzung entstehen. Ein Kursbesuch der Vermittlungscoaches bei Herrn Heinle hat die Initialzündung gegeben zur Entwicklung und Implementierung des Kurses „Vision Coaching“ im BTZ. “Der Kurs ‚Vision Coaching‘ kann im Einzelsetting durchgeführt werden, es ist aber effektiver wenn man es in einer Gruppe macht”, sagt Herr Röwekamp, Vermittlungscoach in BTZ. BTZ-INTERN ich? Was bringe ich mit? Mit welchen Leuten bin ich gerne zusammen? Womit beschäftige ich mich gerne? Wie soll mein Arbeitsumgebung sein? Durchstarten zum Traumberuf Der Karriereexperte Richard Nelson Bolles zeigt in seinem Bestseller zur Jobsuche „What Color Is Your Parachute? bzw. Durchstarten zum Traumberuf“ wie man seinen Traumjob findet – egal ob man Berufsanfänger ist, über einen beruflichen Wechsel nachdenkt oder schon länger eine neue Stelle sucht. „What Color Is Your Parachute?“ ist seit 40 Jahren einer der erfolgreichsten Arbeitnehmerratgeber. Es wurde in über 20 Sprachen veröffentlicht und es wurden über 10 Millionen Exemplare weltweit verkauft. Das Buch beschreibt den gesamten Bewerbungs- und Einstellungsprozess, von der erfolgreichen Arbeitsuche bis zur Gehaltsverhandlung. Leser lernen die Grundlagen — wo findet man einen Job, wie effektiv ist welche Suchmethode — aber es wird auch vermittelt, wie man Hobbies, Fähigkeiten und Leidenschaften auf einen gemeinsamen Nenner bringt, um das eigne Potential zu erhöhen. Der Schock, der eine Ablehnung verursacht, der Verlust des Selbstvertrauens und die Depressionen, die von einer andauernden Jobsuche verursacht werden können, werden ebenfalls in diesem Buch behandelt. Die US Zeitschrift Time Magazine schreibt: “Durchstarten zum Traumberuf berichtet über die Arbeitssuche und Karrierewechsel, aber es geht auch um Selbstfindung und die Erwartung an das eigene Leben.“ (NT) Die Kraft der Gruppe Links zum Thema: Herr Röwekamp sagte in einem Interview mit der Akzente, dass die Gruppenarbeit essentiell sei. Vor allem könne man viele Ideen beisteuern und miteinbringen. Die Gruppe könne Visionen überprüfen und Rückmeldungen geben. Sie könne auch zur Problemlösung beitragen. Austausch sei wichtig. Man könne von den Erfahrungen anderer Leute lernen. Im weiteren Verlauf werden folgende Fragestellungen bearbeitet: Welche Fähigkeiten habe 20 AKZENTE – Januar 2016 • www.vceg.de/ALT • gabi-vondyk.de • selbstvermittlung.org • lifeworkplanning.org • talentkompass.nrw.de Literatur zum Thema (auch in der BTZ Bibliothek erhältlich) Richard Bolles: Durchstarten zum Traumberuf. Campus Verlag Thomas Heinle: Finde Deinen Job. Mosaik bei Goldmann BTZ-INTERN Neuvorstellung: Frau Schwierskott Frau Schwierskott (48) arbeitet seit Anfang Oktober als Arbeitspädagogin im Individuellen Trainingsbereich „K3“. Die gelernte Ergotherapeutin und Betriebswirtin im Handwerk hat vier Söhne und wohnt seit 22 Jahren in Köln. Ihr Geburtsort ist Nürnberg. In ihrer letzten Arbeitsstelle arbeitete sie in einer Werkstatt für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen, geführt von den Alexianern in Rodenkirchen. Die Alexianer GmbH ist ein Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, in dem weltweit rund 10.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Zu Frau Schwierskotts vielen Hobbies und Interessen gehören kulturelle Veranstaltungen, insbesondere klassische Konzerte und Theateraufführungen, Nähen und Bogenschießen. Sie freut sich über ihre neue Aufgabe: “Es gibt viele Aufgabenbereiche und ist sehr kompakt. Auch gibt es viel zu lernen, aber die Berufserfahrung hilft mir schon dabei.“ Ihre Telefondurchwahl lautet – 900, die E-Mail-Adresse [email protected]. BTZ-News Ausbildung im BTZ Herr Capici hat seine Ausbildung als Fachpraktiker im Bereich Küche erfolgreich abgeschlossen. Er beginnt eine neue Stelle in einem anderen Betrieb. Dazu gratulieren wir herzlich. Bereich ITB/DL Frau Weber hat die Bereichsleitung für den ITB/DL abgegeben, da sie nun andere Aufgaben übernimmt. Frau Weber ist nun als ICF- und Evaluationsbeauftragte für das BTZ Köln und die Bundesarbeitsgemeinschaft beruflicher Trainingszentren (BAG BZ) tätig. Im ITB/DL hat Frau Steier-Mecklenburg zurzeit die stellvertretende Bereichsleitung inne. Zum 01.02.2016 beginnt eine neue Bereichsleitung. Bereich ITB K3 Frau Kappenstein ist als Arbeitspädagogin in den Geschäftsbereich JobProfil gewechselt und dort in der Unterstützten Beschäftigung (UB) tätig. Ihre Stelle als Arbeitspädagogin im K3 wurde von Frau Schwierskott übernommen. Bereich ITB Die psychosoziale Mitarbeiterin Frau Meichsner ist Ende 2015 nach Hamburg gezogen und hat sich somit aus dem BTZ verabschiedet. Frau Schnackenberg aus dem ITB.com wird diese Stelle übernehmen. Ferner arbeitet sie bis zur Rückkehr von Frau Bechtold im ITB.com. Bereich Verwaltung Im Bereich Verwaltung vertritt Herr Sadowski Herrn Maul während seiner Krankheit. Herr Clasen beendete seine Tätigkeit als Datenschutzbeauftragter zum Ende des Jahres. Diese Funktion übernimmt die Berufstrainerin Frau Roos aus dem kaufmännisch verwaltenden Bereich. Sonstiges Eine neue Abteilung wurde eröffnet. Es handelt sich um eine Arbeitserprobung und Eignungsabklärung. Die Dauer der Erprobung beträgt 6 Wochen. Das Team besteht aus der Sozialpädagogin Frau Lambertz, aus dem Ergotherapeuten Herrn Andree und aus der Psychologin Frau Kampen. Die Leitung übernimmt Frau Tietze. Der Standort der Abteilung ist die Oskar-Jäger-Straße 175 (JobProfil). AKZENTE – Januar 2016 21 BTZ-INTERN BTZ-INTERN BTZ-Kurse (für die erste Jahreshälfte) 22 Arbeitswelten in Szene gesetzt Angeleitetes Rollenspiel im Prozess von Versuch, Irrtum und Erfolg I 06.01./20.01./03.02./17.02./02.03./ 16.03./30.03./13.04./27.04. Mittwochs von 10:00 bis 13:00 Uhr Frau Sorger + Herr Stieg Bewegung & Entspannung I 07.01./14.01./21.01./11.02./18.02./ 25.02./03.03. Donnerstags von 13:30 bis 15:00 Uhr Frau Rauleder Visioncoaching I 11.01./13.01./25.01. Montag, Mittwoch, Montag von 9:00 bis 15:00 Uhr Herr Seidl + Herr Röwekamp Bewerbungstraining II 21.01./28.01./04.02./11.02./18.02./ 25.02./03.03./10.03. Donnerstags von 14:30 bis 16:30 Uhr Herr Röwekamp + N.N. Wie bewältige ich schwierige Arbeitssituationen? (mit Videofeedback) 25.02./03.03./10.03./10.03./17.03./ 31.03./14.04./21.04./28.04. Donnerstags von 14:30 bis 16:30 Uhr Herr Seidl + Frau Cornides Visioncoaching II 07.03./09.03./16.03. Montag, Mittwoch, Mittwoch von 9:00 bis 15 Uhr Herr Röwekamp + Herr Seidl Bewerbungstraining III 15.03./22.03./29.03./05.04./12.04./ 19.04./26.04./03.05. Dienstags von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr Herr Seidl + N.N. Bewegung & Entspannung II 07.04./14.04./28.04./12.05./19.05./ 02.06./09.06./16.06. Donnerstags von 13:30 bis 15:00 Uhr Frau Rauleder Bewerbungstraining IV 21.04./28.04./12.05./19.05./02.06./ 09.06./16.06./23.06. Donnerstags von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr Herr Röwekamp + N.N. AKZENTE – Januar 2016 Neue S erie in der AKZEN Armin Zedler ist einer der „Ureinwohner“ des BTZ-Gebäudes an der Vogelsanger Straße. Seit 1996 wohnt und arbeitet der aus Menden stammende Fotograf auf der ersten Etage in einem 168 qm WohnStudio. Foto: Stihl024 / pixelio.de TE Seine Kunden und Auftraggeber stammen aus der Musikbranche, der Film- und Medienwelt. Er fotografiert wie er selber sagt „alles“: Menschen, Produkte, Veranstaltungen, Hochzeiten. Umgesetzt werden die Aufträge in seinem Studio oder vor Ort. Herr Zedler erstellt auch Bewerbungsfotos. Auf die Frage hin, wie er Privates von Beruflichem trennt, sagt er, dass es Disziplin braucht, um nicht von einer privaten Angelegenheit abgelenkt zu werden. Den Vorteil sieht er aber dennoch darin, dass er flexibel bei der Gestaltung der Arbeitszeiten ist, was aber auch bedingt, dass geschäftliche Anrufe jederzeit auch in seinen geplanten Feierabend fallen können. In seinem weitflächigen Wohn-Arbeits-Studio finden sich neben einer kleinen Küche die typische Studio-Ausrüstung eines Fotografen und eine Empore, die sein Schlafbereich ist. Nur das Bad liegt separat. Die Lage seines Studios findet er praktisch, denn Parkplätze sind hier ausreichend vorhanden. Zudem liegt hier alles in zentraler Nähe, was für die Erreichbarkeit der Kunden ein Vorteil ist, um viele Aufträge zu erhalten, die auch notwendig sind, damit die hohen Kosten der Selbstständigkeit und des Wohn-Studios wieder eingenommen werden. Zum Reinschnuppern in das Aufgabengebiet eines Fotografen bietet Herr Zedler im Einzelfall ein Praktikum an. Fotos: Armin Zedler https://www.facebook.com/armin.zedler AKZENTE – Januar 2016 23 BTZ-INTERN BTZ-INTERN 11 Fragen an … Michael Scherhag, Büromitarbeiter in der Verwaltung 1.Worüber haben Sie zuletzt gelacht? Darüber, dass die VWs demnächst in die Lügenpresse müssen. 2.Welches Buch lesen Sie gerade? Keines. Das letzte war die wahre Geschichte des Undercover Agenten „ Donnie Brasco“ in der New Yorker Mafia. 3.Wer nervt Sie zurzeit am meisten im deutschen Fernsehen? Der ganze Müll im Privatfernsehen. Richtig schauen muss ich es ja zum Glück nicht. 4.Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen? „Panic Room“. Und das „Schweigen der Lämmer“, endlich mal in echtem 1080 FullHD. 5.Mit wem würden Sie gerne mal einen Tag tauschen? Mit einem Astronauten von der ISS. 6.Was ist Ihr liebstes Urlaubsziel? Italien in allen Variationen, z.B. der Lago di Bolsena in Umbrien. 7.Worüber haben Sie sich zuletzt so richtig geärgert? Wenn ich als Radfahrer fast platt gefahren werde. Stichwort 1,50 m Mindestabstand beim Überholen. 8.Bitte vervollständigen Sie den Satz „Köln ist..!“ … in der Innenstadt laut, eng und nervig aber trotzdem eine nette Großstadt mit Gewissen und Herz. 9.Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Bundeskanzler wären? Den Verfassungsschutz in seiner jetzigen Form abschaffen. 10.Was halten Sie für die schlimmste Modesünde? Männer in Hochwasserhosen. Obwohl das wohl eher unter „Unfall“ abzubuchen ist. 11.Wer ist für Sie die bedeutendste Persönlichkeit? Insgesamt, wie originell: Albert Einstein. Ansonsten nenne ich jetzt mal: Nile Rodgers. 24 AKZENTE – Januar 2016 BERUF & VERZEICHNIS GESUNDHEIT Zuerst war ich unfassbar wütend. Wütend über den Jobverlust. Wie konnte das passieren? Ich hatte gut gearbeitet und entsprechende Feedbacks bekommen. Ich hatte Beleidigungen, Intrigen und Mobbing, Stress und andere Widrigkeiten an meinem Arbeitsplatz ertragen. Tag für Tag für Tag. Dann zog Emmanuelle, meine derzeit beste Freundin, nach Aachen. Ich fühlte mich schrecklich allein, sehnte mich so nach Menschen, die mich verstanden. Meine anderen Freunde sah ich selten. Sie waren beruflich stark eingespannt und vertrösteten mich ein ums andere Mal. Natürlich brachte ich Verständnis für ihre Situation auf, dennoch fühlte ich mich zusehends verletzt durch ihre locker vorgetragenen Absagen. Ich verbalisierte meine Gefühle jedoch nicht, schluckte alles und alles und alles. Der Anfang vom Ende: Mein Rückzug aus dem Leben Mein sozialer Rückzug begann. Ich meldete mich weniger und irgendwann gar nicht mehr. Mein Interesse an Treffen mit meinen Freunden schwand. Was hätte ich ihnen auch erzählen können? Mich überrollte eine große Welle von Traurigkeit. Ich fühlte mich klein und wertlos. Zusätzlich quälten mich nun Versagens- und Existenzängste. Wider besseres Wissen gab ich mir ab diesem Zeitpunkt die Schuld am Verlust meines Arbeitsplatzes. Ich traute mir nichts mehr zu. Bewerbungen schob ich auf. Wie konnte ich einem zukünftigen Arbeitgeber meine Arbeitskraft und mich selbst „anpreisen“, wenn ich mich so winzig und unbedeutend fühlte? Die Reaktion meiner Familie und Freunde Hanna, meine Lieblingsverwandte, war und ist bis heute die Einzige aus meiner Familie, von der ich mich wirklich verstanden fühle. Wir teilen nicht nur einige schmerzhafte Kindheits- und Jugenderfahrungen, sondern gleichen uns auch in vielen unserer Charaktereigenschaften. Zudem ist Hanna selber schwer krank: Sie leidet bereits seit zwanzig Jahren an Multiple Sklerose und erlebte von ihrer Familie nahezu fortlaufend Unverständnis bis hin zu direkter Ablehnung. Meine Familie erlebte ich in dieser Krankheitsphase ebenfalls als ablehnend und wenig empathisch. Meine Mutter rief mich zwar jeden Tag an, hörte zu, gab Ratschläge und versuchte mich zu trösten, aber sie erreichte mein Innerstes nicht, woran ich ihr damals die Schuld gab. Ich ging davon aus, dass sie als meine Mutter in mir doch etwas bewirken müsste. Aber ich war so angeschlagen, dass ich mich dazu nicht äußern konnte. Außerdem ignorierte ich, dass nicht nur sie mich nicht mehr „erreichte“, sondern auch alle anderen Menschen in meinem privaten Umfeld. Das gehört zum Krankheitsbild der Depression dazu. Mein Vater meldete sich in der ganzen schlimmen Zeit nicht ein einziges Mal bei mir. Er ließ sich von meiner Mutter über meinen Zustand informieren. Ich litt sehr darunter. Heute weiß ich, dass es nur Unsicherheit war, vielleicht auch Angst, in jedem Fall ein Unbehagen, weswegen er den Kontakt mit mir vermied. Meine Schwester, Juristin, taff und in produktiver Weise zupackend, empfahl mir, mich doch zusammenzureißen. Der Ausspruch, den Depressive nur allzu oft von Nicht-Erkrankten hören und der so fehl am Platze ist wie nur irgendetwas. Weil Depressive genau das irgendwann einfach nicht mehr können. Und sich als Folge AKZENTE – Januar 2016 25 BERUF & GESUNDHEIT solcher Empfehlungen aus diesem Grund umso mehr als Versager fühlen. Mit meinen Freund/innen machte ich dagegen ausschließlich positive Erfahrungen. Sie erkundigten sich regelmäßig nach meinem Befinden, ließen mich auf vielfältige Art und Weise wissen, wie und warum ich ihnen wichtig war. Eine Freundin aus Duisburg kam praktisch von jetzt auf gleich, als ich sie in einem besonders schwierigen Moment anrief. Das werde ich nie vergessen! In dieser Phase erlitt ich derartige psychische und physische Schmerzen und fühlte mich in mir selbst so eingekerkert, dass ich dachte, nun verrückt zu werden. Verstärkt wurde das, weil niemand diese Gefühle nachvollziehen konnte. Daraus entwickelte sich Angst, die sich zur Panik steigern konnte und es ein paar Mal auch tat: Mir brach der Schweiß aus und ich war binnen Sekunden nass geschwitzt am ganzen Körper, ich zitterte unkontrolliert und mir wurde entsetzlich übel. Endlich zum Arzt! Ich glaube, ich habe die Symptome, die ich ja durch meine bisherigen Erfahrungen mit der Krankheit bereits kannte, einfach nicht wahrhaben wollen. Längst hätte ich zum Arzt gehen müssen, das war mir schon klar. Denn je länger man die Konsultation beim Fachmann hinauszögert, desto schwieriger und langwieriger gestaltet sich letztlich die Therapie. Auch das war mir bewusst. Irgendwann konnte ich die Depression aber auch vor mir selbst nicht mehr verbergen, dazu ging es mir inzwischen zu schlecht. Mein Hausarzt bescheinigte mir eine Depression und legte mir dringend nahe, eine Psychotherapie zu beginnen. Er fragte mich auch, ob ich es mir vorstellen könnte, mich in stationäre Behandlung zu begeben. Ja, mittlerweile konnte ich das sehr gut! Aber wenn, dann nur in eine teilstationäre Behandlung. Ich wollte 26 AKZENTE – Januar 2016 BERUF & GESUNDHEIT nicht so abgeschnitten sein von meinem „normalen“ Leben – auch wenn dieses schon lange nicht mehr normal war. Außerdem war mir die Vorstellung unerträglich, von meiner Katze Sissy getrennt zu sein. Schon hielt ich eine Überweisung in die Psychiatrie in der Hand und konnte es trotz meines Zustandes kaum glauben. Auf Empfehlung meines Hausarztes setzte ich mich mit der Alteburger Tagesklinik in Verbindung und bekam einen Termin in anderthalb Monaten. Zu dem arrangierte mir mein Hausarzt eine „Kriseninterventionstherapie“ bei einer netten, älteren Psychotherapeutin, die mich in der kurzen Zeit, in der ich sie traf, mit Mitleid überschüttete. Ich merkte sehr schnell, dass mir dieses Übermaß an Mitleid nicht weiterhalf – Mitgefühl ja, aber eben nicht Mitleid. BERUF & GESUNDHEIT Wie eine lebendige Tote Die Zeit bis zur Aufnahme in die Klinik zog sich qualvoll lang dahin. Mir ging es immer schlechter. Anfangs weinte ich noch viel, aber irgendwann ging nicht mal mehr das. Ich fühlte plötzlich gar nichts mehr. Das war um Einiges schrecklicher als die seelischen Schmerzen vorher. Die Gefühle sind schließlich das, was das Menschsein lebenswert macht. Ich schleppte mich nur noch durch die Tage. Meine Körperhaltung neigte sich immer mehr dem Boden zu. Mir fehlte die Kraft, mich aufrecht zu halten. Ich fühlte mich so matt, müde und antriebslos, konnte mich kaum noch auf etwas konzentrieren. Auf eine Buchseite konnte ich endlos lang starren, ohne den Inhalt wahrzunehmen. Plötzlich ließ mich mein Gedächtnis im Stich. Mehr als einmal vergaß ich, was ich im Supermarkt besorgen wollte. Besonders bedrückte es mich, als ich sogar Treffen mit meinen Freunden vergaß. Während ich tagsüber allzu oft in einen bleiernen Schlaf fiel, wälzte ich mich nachts unruhig im Bett hin und her. Mir fehlte der Appetit und ich magerte um vier Kilo ab, ohne dass es mich besonders berührte. In meiner schlimmsten Krankheitsphase trank ich zudem kaum noch etwas. Zuletzt hatte ich mein Ich eingekapselt und fühlte mich innerlich und äußerlich wie erstarrt. Ich verließ das Bett nicht mehr und konnte nicht mehr weinen, schreien oder um Hilfe bitten. Erste Selbstmordgedanken stiegen in mir hoch. Dieser Zustand war kaum mehr zu ertragen. Ich fühlte mich wie eine lebendige Tote. In der Klinik Die Zeit in der Klinik werde ich nicht vergessen. Sie gehört zu den schmerzvollsten und intensivsten Momenten meines Lebens! Irgendwie war alles ganz unwirklich. So, als wäre nicht ich davon betroffen, sondern eine andere Frau, die zufällig aussieht wie ich. Ich erinnere mich an den ersten Kontakt mit den Menschen, die dort behandelt wurden. Ich saß vor dem Aufnahmegespräch in der Wartehalle des Hauptgebäudes. Meine mich später behandelnde Ärztin entschuldigte sich mit einem Notfall, den sie vorerst betreuen müsste. Dieser „Notfall“ war eine ältere Frau. Sie wanderte wie ferngesteuert, wie ein Zombie an mir vorbei. Sie entsprach so sehr dem „Klischeepatienten“, dass ich mich noch fremder fühlte. Auch ich hatte vor meinem Aufenthalt in der Psychiatrie die gängigen Vorurteile gegenüber den „Insassen“ wie so viele andere Menschen auch. Sofort fühlte ich mich um Einiges gesünder und wollte eigentlich nur noch weg von diesem skurrilen Ort. Und dann bekam ich noch einen Schrecken: Vielleicht waren meine Mitpatienten ja auch so ... Das würde ich nicht überleben, dessen war ich mir sicher. Im Rückblick kann ich jedem, dem es ähnlich ergeht wie mir, die Berührungsängste nehmen: Diejenigen psychisch Kranken, die ich kennenlernte, erlebte ich als feinfühlig, differenziert denkend und trotz ihrer „Schwäche“ unglaublich stark. Drei Monate auf der „Krisenstation“ Insgesamt drei lange Monate blieb ich auf der Krisenstation und lernte dort ungeheuer viel: über tiefsten Schmerz, Nähe und Verbundenheit zu anderen Menschen, über die „magische“ Wirkung von positivem Feedback und Hilfsbereitschaft – und nicht zuletzt ganz viel über mich selbst. Über meine fürsorgliche Ader. Über meinen Mut, mich allen Schwierigkeiten zu stellen. Über das Hinfallen und das langsame Wieder-Aufstehen. Mehrere Male brach ich in dieser Zeit zusammen und ging ungelogen durch die Hölle. Aber ich stand jedes Mal wieder auf! Woher ich die Kraft dazu nahm, weiß ich nicht. Im Rückblick kann ich nur sagen: Es gibt eine sehr starke Kraft in mir, die mir geholfen hat und auf die ich vertrauen kann. AKZENTE – Januar 2016 27 BERUF & GESUNDHEIT Mein Ausblick: „Jedes Schlechte hat auch etwas Gutes!“ Ich habe wieder Fuß gefasst in meinem Leben - auch wenn es sehr lang gedauert hat und es zwischendurch immer wieder Krisen gab. Das Jahr 2011 war sehr schwierig für mich. Ich startete nach meinem Klinikaufenthalt mit einer Psychotherapie und begann, die Ursachen für meinen Absturz herauszufinden. Diese Therapie forderte mich enorm, da ich durch meine Analytikerin mit meinen tiefvergrabenen, schmerzlichen oder „verbotenen“ Gefühlen wie zum Beispiel Wut, Neid, Eifersucht konfrontiert wurde. Dementsprechend erlebte ich die Behandlung besonders in diesem Jahr als eine Berg- und Talfahrt. Ich meldete mich zwar beim Arbeitsamt zurück und bemühte mich, nach geeigneten Jobs für mich zu suchen. Letztlich aber war ich noch lange nicht so weit, um mich wirklich mit dem Thema Stellensuche befassen zu können. Ich war sehr instabil und reagierte auf Erschütterung oftmals mit depressivem und defensivem Verhalten. Psychopharmaka: Fluch und Segen Zusätzlich zur Psychotherapie wurde ich auch mit Psychopharmaka behandelt: Mit Venlafaxin, einem sehr starken Antidepressivum aus der Gruppe der „Selektiven Serotonin-/Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer“ sowie mit Lamotrigin (Antiepileptikum), einem Rückfalltherapeutikum. Beide Medikamente stabilisierten mich, auch wenn ich anfangs einen eher gegenteiligen Eindruck hatte. Gerade zu Beginn der Einnahme spürte ich sehr stark ihre Nebenwirkungen. Mich überfiel von jetzt auf gleich starke Übelkeit und ich musste mich ein paar Mal übergeben. Ich litt ebenfalls unter massiven Schlafstörungen bzw. an manchen Tagen auch Schlaflosigkeit. Sehr oft wurde mir schwindlig. Und wenn ich den Kopf schwungvoll in die eine oder andere 28 AKZENTE – Januar 2016 BERUF & GESUNDHEIT Richtung drehte, schien es mir, als würde mich ein elektrischer Schlag treffen. Elektroschockartige „Parästhesien“ nennt der Fachmann dieses Phänomen. In jedem Fall war meine Reaktionsfähigkeit deutlich verlangsamt. Dennoch nahm ich die Medikamente weiter. Was blieb mir auch anderes übrig? Heute treten folgende Nebenwirkungen noch auf: Schwindel, Parästhesien (selten), Ruhelosigkeit (ab und zu) und ein verlangsamtes Reaktionsvermögen. Aber damit kann ich leben. Hartz-IV macht mich nicht klein! Mitte des Jahres kam dann unweigerlich HartzIV auf mich zu – ich konnte es zu dem Zeitpunkt leider nicht verhindern. Für mein zerbrechliches Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein war das – gelinde ausgedrückt – schwierig, aber ich machte weiter. Ich machte einfach weiter. Und irgendwie ging auch das. Oft klammerte ich mich aber auch an den vermeintlichen Schutz, den mir die Krankheit bot. Es ist ja auch in manchen Situationen einfacher, sich dahinter verstecken zu können und indirekt auszudrücken: „Ich kann nichts dafür, ich bin krank!“ Es fiel mir manchmal sehr schwer, mich dem Leben zuzuwenden. Aber auch hier half mir mein Kampfgeist dabei, trotzdem nicht aufzugeben. 2012: Der Wendepunkt Das Jahr 2012 markiert für mich einen Wendepunkt; ich verliebte mich und genoss die wunderbaren Gefühle von Leichtigkeit und tiefer Verbundenheit zu diesem einen Menschen. Auch wenn unsere Beziehung nicht von langer Dauer war, so fühlte ich mich dadurch dem Leben mit seinen schönen Seiten erstmals wieder näher. Ich glaube, dass meine Erkrankung mir dazu verholfen hat, mich noch intensiver in andere Menschen einzufühlen, sensibler mit ihnen umzugehen. Diese Fähigkeit betrachte ich als BERUF & GESUNDHEIT einen Gewinn! Auch beruflich eröffneten sich mir durch die Weiterbildung zur Online-Redakteurin endlich neue Perspektiven. Ich erweiterte meine Kompetenzen um Kenntnisse im Umgang mit den Programmen Photoshop und InDesign, erlernte die Basics zur Erstellung von Websites sowie die journalistischen Grundlagen. Ich war glücklich, wieder lernen zu können, gemeinsam mit anderen Menschen zusammen zu sein und aktiv etwas für mein berufliches Fortkommen zu unternehmen. Letztendlich gestaltete sich mein weiterer Weg doch als holpriger, als ich es mir gewünscht und erhofft hatte. Meine Therapie forderte mich nach wie vor sehr stark und beanspruchte einen Großteil meiner Kraft, weshalb es mir noch nicht möglich war, mich zugleich aktiv mit der Stellensuche zu befassen. Ich musste die Tatsache akzeptieren, dass ich einfach noch nicht „so weit war“, auch wenn mir das sehr schwer fiel. 2015: Auf einem guten, immer stabileren Weg 2015 entschloss ich mich zu einer beruflichen Rehabilitation und begann Anfang Juni mit dem Training im kaufmännisch-verwaltenden Bereich im BTZ Köln. Ursprünglich war angedacht, mich dort auf eine Umschulung vorzubereiten – vom Bereich „Online-Redaktion“ hin zu einer Tätigkeit im Kaufmännisch-verwaltenden Sektor. Bestärkt durch mein vierwöchiges Praktikum sowie Rückmeldungen aus dem Team entschied ich mich jedoch für den Beruf des Redakteurs, bevorzugt im Online-Bereich. Ich fühle mich seit dieser Entscheidung wie befreit, da ich damit ganz klar zu mir stehe und meinen Weg gehe und nicht irgendeinen aufgezwungenen. Es wird nicht einfach werden, aber es lohnt sich, dem eine Chance zu geben und zu schauen, was realisierbar ist und was nicht. Im Vergleich zu meiner früheren Berufstätigkeit als Sachbuchund Ratgeberredakteurin liegt mein Fokus bei der Stellensuche ganz klar auf meinen im BTZ erarbeiteten Rahmenbedingungen. Mir soll es gut gehen in einem Job, das hat für mich absolute Priorität. Meine psychoanalytische Therapie beendete ich im Oktober 2015 nach viereinhalb langen und intensiven Jahren. Es fiel mir nicht leicht, zu gehen und mich damit aus dem Schutz meiner Therapeutin zu lösen – und letztendlich wieder selbst die Regisseurin meines Lebens zu werden. Nach einer Weile des Trauerns aber fühlte und fühle ich mich wie befreit. Ich vermute, dass es womöglich immer wieder mal depressive Einschnitte in meinem Leben geben kann, dennoch blicke ich optimistisch in meine Zukunft. Die kleinen Dinge des Lebens haben an Bedeutung gewonnen, die vor Ausbruch der Krankheit selbstverständlich waren. Jetzt weiß ich sie zu schätzen, lebe bewusster. Ich empfinde mich als weise, manchmal vielleicht auch ein wenig abgeklärt. Hinter der übersprudelnden Fröhlichkeit, die mich ebenfalls ausmacht, blitzt immer auch die Traurigkeit auf und erinnert mich daran, was ich hinter mir gelassen habe. Durch meine jahrelange intensive Behandlung konnte ich für mich viel erreichen. Ich habe nur dieses eine Leben und ich habe zu hart kämpfen müssen, um es aufzugeben. (LL) AKZENTE – Januar 2016 29 BERUF & GESUNDHEIT BERUF & GESUNDHEIT Tag der offenen Tür im Sozialpsychiatrischen Zentrum Köln-Ehrenfeld Das Sozialpsychiatrische Zentrum (SPZ) Köln-Ehrenfeld ist eine Einrichtung der ambulanten psychiatrischen Versorgung. Es ist zuständig für alle Menschen, deren seelische Gesundheit bedroht ist und gefördert werden muss sowie deren Angehörige im Kölner Stadtbezirk IV (Ehrenfeld, Bickendorf, Vogelsang, Ossendorf, Bocklemünd). Auch Menschen aus anderen Stadtbezirken können die Angebote nutzen, solange es nicht zu voll wird, sollen sich aber nach Möglichkeit an das SPZ in ihrem Stadtbezirk wenden. Zu der Einrichtung des SPZ Köln-Ehrenfeld gehören eine Kontakt- und Beratungsstelle, eine Tagesstätte, ein Sozialpsychiatrischer Dienst, Betreutes Wohnen und Ambulante psychiatrische Pflege. Das SPZ befindet sich in der Philippstraße 72-74, das ist ca. zehn Minuten zu Fuß vom BTZ entfernt. Am 12.08.2015 fand im SPZ ein Tag der offenen Tür statt. Ich hatte Gelegenheit, an einer Führung teilzunehmen und mit einigen Mitarbeitern zu sprechen. Die Führung begann im Bürotrakt des SPZ. Eine Mitarbeiterin erläuterte uns das Angebot des SPZ und beantwortete erste Fragen. Danach ging es weiter zur Kontakt- und Beratungsstelle. Im Mittelpunkt steht ein Raum, der etwa so groß ist wie das Bistro des BTZ, und in dem der Offene Treff stattfindet. Beim Offenen Treff kann während der Öffnungszeiten jeder Interessierte einfach vorbeikommen, Zeitung lesen und sich mit anderen Besuchern unterhalten. Im Laufe eines Tages kommen etwa 30 Besucher. Mitarbeiter des SPZ sind auch vor Ort und stehen bei Bedarf für Fragen zur Verfügung. 30 AKZENTE – Januar 2016 Ausführliche Beratungen finden in der Regel nur nach vorheriger Vereinbarung statt. Im SPZ kann man ferner für wenig Geld Wäsche waschen und einen Trockner benutzen, kostenlos duschen oder einen PC nutzen und an diversen Freizeitaktivitäten teilnehmen. Um 13 Uhr gibt es Mittagessen für 2,20 €, an dem etwa 20 bis 25 Personen regelmäßig teilnehmen. Freitags um 14 Uhr gibt es eine kostenlose Lebensmittelausgabe der Kölner Tafel, aber nur für Personen, die einen Bezug zum SPZ haben, also z.B. öfters im SPZ anzutreffen sind. Die Kontakt- und Beratungsstelle kann eine gute Möglichkeit sein, einen evtl. Leerlauf nach Beendigung der BTZ-Zeit zu umgehen. Nach einem Blick in die Küche ging es hinab ins Souterrain. Dort befinden sich einige Räume, die von den Teilnehmern der Tagesstätte genutzt werden. Es gibt einen großen Raum und zwei kleinere Werkstätten für Holz- oder Tonarbeiten. Die Angebote und die Teilnahmemöglichkeit in der Tagesstätte sind ein wenig vergleichbar mit denen einer Tagesklinik. Sie richten sich an chronisch psychisch Kranke und sind – im Gegensatz zur Kontakt- und Beratungsstelle – nicht für jedermann offen zugänglich. Für die Teilnah- me ist eine Bewilligung erforderlich, zu der BERUF & GESUNDHEIT Öffnungszeiten und Angebote der Kontaktund Beratungsstelle im SPZ Ehrenfeld Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Geöffnet von 12:30-16:30 Geöffnet von 13:30-16:30 Geöffnet von 12:30-16:30 Geöffnet von 12:30-16:30 Geöffnet von 12:30-16:00 Durchgehend kalte u. warme Getränke Durchgehend kalte u. warme Getränke Durchgehend kalte u. warme Getränke Durchgehend kalte u. warme Getränke Durchgehend kalte u. warme Getränke 13 Uhr Mittagessen 13 Uhr Mittagessen Kein Mittagessen 13 Uhr Mittagessen 13 Uhr Mittagessen 14:30 – 15:30 Uhr Fitnessgruppe 14 – 16 Uhr Projekt: Theater u. Tanz 9:15 - 10:15 Uhr Qi Gong 14 Uhr Kölner Tafel e.V., Lebensmittelspenden Öffnungszeiten und Angebote der Kontakt- und Beratungsstelle im SPZ Ehrenfeld (Aushang beachten!) Aktuelle Änderungen der Öffnungszeiten/Angebote werden wöchentlich ausgehängt. Bitte Aushang beachten! • Die Bedienung der Getränkebar und das Zubereiten des Mittagessens sind bezahlte Dienste und werden 1x im Monat verteilt, s. Aushang • Essensmarken für das Mittagessen erhalten Sie an der Kaffeebar • Zusätzliche Angebote wie Feste, Ausflüge, Urlaubsmaßnahmen usw. werden an der Pin-Wand ausgehängt • An der Lebensmittelverteilung der Kölner Tafel können nur BesucherInnen des SPZ teilnehmen • Ein Schließfach für Wertsachen kann gegen 5 € Pfand täglich gemietet werden • Den Besuchern stehen Waschmaschine ( 1€ ), Trockner (0,50 € ) und Dusche nach Absprach zur Verfügung (Waschplan!) • PC / Internet – Nutzung kostenlos • Kreative und sportliche Nutzung ( z.B. Kicker, Tischtennis) der Werkstatträume montags, donnerstags und freitags möglich auch eine Stellungnahme des Facharztes gehört. Kriterium ist, das man nicht gesund genug ist, um in einer Werkstatt für behinderte Menschen zu arbeiten. Selbst wenn man dieses Kriterium erfüllt, gibt es eine lange Warteliste. Die Tagesstätte bietet also – anders als die Kontakt- und Beratungsstelle – keine Möglichkeit, einen evtl. Leerlauf nach dem Ende des BTZ zu überbrücken. Weitere Infos über die Angebote des SPZ und dessen Träger, den Kölner Verein für Rehabilitation e.V., stehen auf der Internetseite www. koelnerverein.de. Im Gebäude befindet sich ferner ein Büro des Vereins „Kölner Genesungsbegleiter e.V.“. Dieser Verein hat einen engen Bezug zum BTZ Köln, da er im BTZ gegründet wurde. Außerdem haben die Mitarbeiter des Vereins im BTZ eine EX-IN-Ausbildung absolviert. Ein Mitarbeiter sagte, dass der Verein vom BTZ gut unterstützt wurde und wird. Alle Mitarbeiter haben oder hatten selbst eine psychische Erkrankung und beraten und unterstützen psychisch Kranke als Erfahrungsexperten. Weitere Infos sind unter www.koelner-genesungsbegleiter.de zu finden. Am Tag der offenen Tür nutzten viele Besucher die Gelegenheit sich zu informieren. Es gab einige Infostände und viele Mitarbeiter standen für Gespräche zur Verfügung. Wer sich noch genauer informieren wollte, wurde herzlich eingeladen, sich während der Öffnungszeiten an die Kontaktstelle zu wenden. (CC) AKZENTE – Januar 2016 31 BERUF & GESUNDHEIT BERUF & GESUNDHEIT Meine Erfahrungen im Praktikum m Ich bin nun schon seit Juni im BTZ und habe gerade mein zweites Praktikum abgeschlossen. Die beiden Praktikumsstellen dauerten 4 Wochen. Im ersten Praktikum konnte ich viele positive Erfahrungen sammeln, da das Betriebsklima sehr angenehm war. Ich hatte keine Schwierigkeiten mich einzuleben. Es hat mir sogar sehr viel Freude bereitet, da die Praktikumsstelle Produkte vertreibt, die für mich nicht interessanter sein könnten. Es handelte sich um ein Geschäft für Künstlereibedarf. Das heißt, das Sortiment bestand aus Farben, Pinseln, Keilrahmen usw. Dieser Laden war sehr breit aufgestellt und hatte noch viele andere Produkte für den künstlerischen Bereich. Für mich das reinste Paradies, da ich selber Hobbymalerin bin. Sehr positiv war auch, dass ich direkt am ersten Tag auf die Kunden „losgelassen“ wurde. Das heißt, ich durfte Kunden bedienen, kassieren und parallel Büroarbeiten durchführen. Der Chef zeigte großes Vertrauen, da beim Kassieren ja auch etwas hätte schief gehen können (z.B. ein Fehlbestand). Dieses Vertrauen hat mich so bestärkt, dass ich von Tag zu Tag mehr Sicherheit gewinnen konnte. Wenn aber doch ein Fehler passierte, was menschlich ist, wurde ich freundlich darauf hingewiesen, und der Fehler war letztendlich dazu da, um daraus zu lernen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein erstes Praktikum nur aus angenehmen Erfahrungen bestand. Dadurch konnte ich eine neue positive Ausgangssituation für mich selbst schaffen. Denn ich habe festgestellt, dass nicht jeder Chef cholerisch veranlagt ist und dass es auch Kollegen gibt, mit denen man super auskommen kann. Das zweite Praktikum habe ich im Bürobereich eines Bildungsträgers absolviert. Das Geschäft dieser Firma bestand darin, Fortbildungen im künstlerischen Bereich anzubieten, wie zum Beispiel eine Weiterbildung zur Kunstpädagogin. Des Weiteren wurden dort Mal- und Musikkurse für Erwachsene und Kinder angeboten. Ich hatte das Glück, dass ich nicht nur im Büro aushelfen durfte, ich konnte auch jede Woche an einem Malkurs für Erwachsene teilnehmen. Während des Kurses habe ich festgestellt, dass ich mich beim Malen einfach nur 32 AKZENTE – Januar 2016 superwohl fühle. Die Zeit im Büro war auch angenehm, da ich mir die Arbeit selbst einteilen konnte. Ich wurde mit einem Projekt betraut, das ich komplett selbstständig fertigstellt habe. Es handelte sich dabei um mehrere Lesungen einer bekannten Schriftstellerin. Die 45 Lesungen fanden in Hauptschulen oder anderen sozialen Brennpunkten wie Flüchtlingsheimen statt. Meine Aufgabe war es, die Texte inhaltlich zusammenzufassen und einen längeren Bericht daraus zu erstellen. Fazit: Ganz ehrlich gesagt hat mir das erste Praktikum besser gefallen, weil dort das Betriebsklima für mich stimmiger und meine Aufgaben vielseitiger waren. Ich mag also doch eher die Abwechslung, anstatt den ganzen Tag nur an ein und dem gleichen Projekt zu arbeiten. Also kann man durch die unterschiedlichen Praktika doch sehr gut feststellen, welches Umfeld für einen am ehesten passen könnte. Manchmal stellt man auch fest, dass man mit manchen Kollegen besser zurecht kommt als mit anderen. Wichtig ist es dann aber, dass man mit allen Kollegen die beruflichen Themen trotzdem gut besprechen kann. Ich finde es auch gut, dass man im Praktikum nicht direkt in einem Arbeitsvertrag feststeckt. Dadurch entsteht kein zu hoher Druck, den man sonst in der Probezeit hat. Leistung sollte man natürlich auch im Praktikum zeigen, aber in erster Linie ist die Zeit dazu da, sich selbst auszutesten und herauszufinden, welches Tätigkeitsfeld und welche Rahmenbedingungen zu einem passen und wie leistungsfähig man überhaupt ist. Ich kann es jedem raten, sich einen Platz zu suchen, denn danach ist man stolz auf sich selbst und hat vielleicht wichtige Erkenntnisse gewonnen, die einen persönlich weiterbringen. (S. St) BERUF & GESUNDHEIT Entspannungs- oder Verspannungstraining? Ein etwas anderer Erfahrungsbericht Und schon wieder todmüde mit Kopf- und Rückenschmerzen in Zeitlupe aus dem Bett gerollt - danach wie ein nasses Handtuch auf den Fußboden geklatscht und ins Badezimmer gekrochen - trotz acht Stunden Schlaf. Eine Morgenroutine, bei der mir sogar die Katze nur noch kopfschüttelnd nachschauen konnte. Von mir wurde dieses Trauerspiel lange Zeit in altbekannter „dat-muss-so-Manier“ schweigend hingenommen, mit Kaffee verdünnt und danach wurde mit Schlachtruf konsequent in den Tag getaumelt. Anzeichen von Überlastung, wie ich heute weiß. Wenn man sich im täglichen Kampf ums Überleben, irgendwo zwischen hier und dort scheibchenweise vergisst. Zuerst leidet die Nachtruhe, später der ganze Körper. Der Stress des Tages verwandelt sich in Muskelverkrampfungen, die zu lösen der schönste Schäfchentraum nicht mehr in der Lage ist. Zumindest hat mir das damals meine Ärztin mit sehr anderen Worten erklärt. Abhilfe sollte ein Entspannungstraining verschaffen. Durch das Erlernen einer Entspannungsmethode sollte ich wieder fit für den täglichen Gang durch den Alltagsdschungel werden. Eine prima Idee, dachte ich mir, und da es in meiner Nähe gleich mehrere verschiedene Kursangebote gab, entschloss ich mich, einen Versuch zu wagen. Autogenes Training Auf Empfehlung meiner Ärztin fand ich mich kurze Zeit später in einem Kurs für „Autogenes Training“ wieder. Ein Training, bei dem man das Entspannen durch Autosuggestion und Selbstbeeinflussung erlernen soll… das klang erstmal irgendwie brutal – und war es für mich dann auch. Da saß ich nun zusammen mit zwölf erwachsenen Menschen in einem kleinen Sitzkreis mit aufdringlicher Kindergartennostalgie, begleitet von einer Hymne aus verlegenem Räuspern und gelegentlichen Hüstlern. Die Grundstimmung war also schon mal bombastisch. Als die Kursleiterin schließlich begann, endete die Machbarkeit des Trainings für mich bereits nach der ersten Aufgabe. Während ich das „schließen Sie die Augen“ noch relativ gut bewerkstelligen konnte, scheiterte ich im Folgenden an der Aussage: „ich bin ganz ruhig und entspannt“. Mein hochgestresstes Selbst schon bei Satz zwei überfordert und drauf und dran voller Entrüstung in den Raum zu brüllen: „Wenn ich das wäre, wär ich gar nicht hier!“ Da aber alle anderen Teilnehmer so ambitioniert wirkten, entschied ich mich letztendlich für ein stummes Zähneknirschen. Der Rest der Stunde ist danach buchstäblich an mir vorbeigezogen – ich war krampfhaft damit beschäftigt mich zu entspannen. Als dann am Ende die Kursleiterin im eingeübt einfühlsamen Ton fragte: „Wie war es denn für Sie?“, war ich etwas erstaunt über die positiven Reaktionen meiner Mitstreiter. Sätze wie „Ich war noch nie so entspannt“ oder „Das war ja so schön“ ließen mich daran zweifeln, ob ich tatsächlich die ganze Zeit im gleichen Kurs gesessen hatte. Die verschwitzte, vollkommen verkrampfte Ruine, die von mir nach einer Stunde AKZENTE – Januar 2016 33 BERUF & GESUNDHEIT BERUF & GESUNDHEIT Gaudi. Wer glaubt, ruhig zu sein und sich mit aller Gewalt einzureden ruhig zu sein ist dasselbe, der hat vielleicht schon eine ähnliche Situation durchlebt, wie ich an diesem Tag. Fest entschlossen mich diesmal zu entspannen, gab ich alles. Dann kamen Aufgabe 3 Einatmen und Aufgabe 4 Ausatmen in mehrfacher Wiederholung. Nach knappen fünf Minuten habe ich dann hyperventiliert. Unschön aber wahr. Den Rest der Stunde war ich damit beschäftigt, weder zu Progressive Muskelentspannung ersticken noch taub zu werden. Die merkwürde Esoterikmusik, die dabei aus einem liebevoll in Klang von Anfang an vielversprechend, das der Raummitte platzierten CD-Player klimperte, muss ich zugeben. Mit dieser Technik soll man bot dabei zusätzliche Herausforderung. lernen zu erkennen, wenn man sich im Alltagsstress unwillkürlich verspannt und wie man diese Rückblickend bin ich erstaunt, dass ich am Ende des Tages keinen Herzinfarkt hatte. Verspannungen bewusst löst. Umso erstaunlicher für mich, dass bei der EndDas war doch genau mein Problem! Also nichts wie ran an die Entspannung, dachte besprechung wieder einmal die Gesichter meiich mir und nahm am nächstmöglichen Schnup- ner Mitstreiter strahlten. Anscheinend hatte ich im besten Entspannungskurs der Welt gesesperkurs teil. sen, ohne es zu bemerken. Zu meiner Erleichterung gab es diesmal keiKampflos aufzugeben ist noch nie meine Stärke nen Sitzkreis, allerdings am Boden ausgerollte gewesen. Ich wollte es weiterhin versuchen und Sportmatten. Fand ich jetzt zwar noch schlimmer, aber ich mag auch zuweilen überreagieren. fand in der darauffolgenden Woche meinen Weg zur progressiven Muskelentspannung erneut. Also suchte ich mir den meiner Meinung nach am wenigsten unbequemen Platz und harrte der Als ich ankam, war die Raumtür weit offen und Dinge in waagerechter Position. Allerdings hätte auf dem Boden lagen die geliebten Sportmatten. mich kein noch so guter Vorsatz auf meine Kurs- Dieser Anblick hat mich dann allerdings dazu geleiterin vorbereiten können. Man stelle sich eine bracht, vor Vorfreude die Tür knapp zu verfehlen und unauffällig das Weite zu suchen… Kreuzung aus Leierkasten und Dudelsack vor und blase dort halbherzig hinein. Wer sich das vorstellen kann hat ungefähr eine Ahnung vom Achtsamkeit Tonfall der Dame, der ich über die nächste Stunde lauschen durfte. Nicht Stimme, nein Tonfall. Von den vorherigen Erfahrungen etwas geWenn sich eine von Nebenhöhlenentzündung bremst brauchte ich einige Wochen, um einen geplagte Seekuh Mühe geben würde, besonders neuen Entspannungsversuch zu wagen. Achtunmotiviert einen Vortrag über Deutschlands samkeit war der erste Kurs, den ich mich wieder Wirtschaftslage zu halten, hätte diese nicht halb traute zu besuchen. Bei dieser Entspannungsso gelangweilt geklungen, wie die Dame aus methode soll erlernt werden, Momente wahrzumeinem Entspannungskurs. Tapfer, den Drang nehmen und das Gespür für den eigenen Körper mir die Ohren zuzuhalten unterdrückend, widme- wiederzufinden. Das klang nach einer viel sanfte ich mich der ersten Aufgabe: Augen schließen teren Methode als bei allen vorangegangenen - das hatte ich ja mittlerweile drauf. Die Zweite Kursen. Also fand ich mich kurze Zeit später in Aufgabe: Ich bin ganz ruhig – und los ging die einem Raum wieder, in dem keine Stühle bereit Entspannungsversuch übriggeblieben war, vor einer Kulisse aus strahlenden Gesichtern, die mir das Wort „Glückseligkeit“ Buchstabe für Buchstabe förmlich ins Gesicht spuckten… Nachdem ich mir vorgenommen hatte, es nächste Woche einfach nochmal zu versuchen und in Folge die nächsten beiden Termine hoch motiviert verpasste, entschied ich mich für eine andere „Entspannungsmethode“. 34 AKZENTE – Januar 2016 BERUF & GESUNDHEIT standen. Ich war überrascht als der Kursleiter den Raum betrat und verkündete, wir werden spazieren gehen. An diesem Punkt war ich schlichtweg euphorisch. Was gibt es entspannenderes als ein wenig Bewegung an der frischen Luft? Aber nach drei Schritten in idyllischer Spätsommerluft, wich meine Euphorie blankem Entsetzen. Der „Spaziergang“ führte die Gruppe im Gänsemarsch um das Haus herum, in einen winzigen Garten – 15 Erwachsene, kerzengerade, wie die Bleistifte in der Dose. Unser erster Halt galt einem Blumenbeet... jetzt mal im Ernst - bin ich der einzige Mensch auf der Welt, der sich ordentlich veralbert fühlt, wenn er solche Dinge zu hören bekommt wie „…und da am Wegesrand, schauen sie mal die Blumen!“, „Hören wir mal wie der Wind rauscht!“ oder „Was löst das denn in Ihnen aus?“. Ja, denn auch in diesem Verspannungskurs war die positive Resonanz am Ende überwältigend: „Man sieht ja gar nicht, was man so im Vorbeigehen verpasst!“ war ein beliebter Satz. Echt jetzt? Ich habe Mühe das ganze Gestrüpp zu übersehen. Besonders solches, das bis auf Kopfhöhe in den Gehweg hinein wächst... Da stand ich wieder inmitten von Glück und Sonnenschein, zur ungläubigen Salzsäule erstarrt, unfähig die 45 Minuten seelische Folter in Worte zu fassen. Dieses Mal nicht nur vollkommen verspannt sondern auch stinkwütend. Nachdem der selbstzufriedene Ausdruck im Gesicht des Kursleiters bei mir den Wunsch erweckte, ihm mit dem nackten Hintern in eben dasselbe zu springen, war es selbstredend, dass ich diesmal keinen zweiten Versuche wagte. An dieser Stelle habe ich alle Entspannungsversuche pausiert und mich zuhause mit einer Tasse Kamillentee zu einer Intervention zusammengesetzt. Was lief verkehrt? Hatte ich nicht versucht mich zu entspannen? War ich zu vorurteilsbeladen? Hatte ich den bisherigen Kursen überhaupt eine echte Chance gegeben? Immerhin hatte ich jeden nicht mehr als einmal besucht… Hatte ich schlechte Kurse oder Kursleiter erwischt? Aber allen anderen Kursteilnehmern hatte es doch gefallen… warum also mir nicht? Integrative Bewegungstherapie Beschrieben war sie als ganzheitliche Therapie mit bewegungs- und atemtherapeutischen Methoden zur Erlernung von Entspannung. Ganz im Ernst, ich hatte wenig Hoffnung. Raum und Gruppe waren kleiner, als ich es bis dahin gekannt hatte. Unsicher ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war, harrte ich schweigend auf meinem Stuhl mitten im sorgfältig vorbereiteten Sitzkreis der Dinge. Aber oh Wunder, es kam anders als erwartet. Die erste Aufgabe der Kursleiterin war es, die Stühle an die Wand zu stellen – fand ich schonmal prinzipiell gut. Die zweite Aufgabe war es dann, die Schuhe auszuziehen – fand ich schonmal prinzipiell merkwürdig, aber oh doppeltes Wunder, dann kam Aufgabe drei: ein magischer Satz, der mich seit jeher verfolgt: „Machen Sie einfach was sich für Sie richtig anfühlt.“ Das kam für mich vollkommen unerwartet – auch das daraufhin einige Teilnehmer ihre Schuhe anbehielten, ohne dass jemand schief guckte. Die folgenden 45 Minuten waren für mich der Himmel auf Erden. Kein Scherz. Ich bin fast 45 Minuten in Socken in kleinen Kreisen durch den Raum geschlendert – völlig vereinnahmt von dem Gefühl des rauen Teppichs unter den Fußsohlen. Was wir sonst noch gemacht haben? Ehrlich gesagt ich kann mich nicht erinnern. Ich bin auf einer kleinen, rosa Wolke der Glückseligkeit durch den Raum geschwebt und habe das nach Ende des Kurses den etwas verwirrt dreinschauenden Teilnehmern mit meinem riesigen Grinsen Buchstabe für Buchstabe förmlich ins Gesicht gespuckt. Ich war entspannt! Ich bin danach regelmäßig zur integrativen Bewegungstherapie gegangen. Und was soll ich sagen, ich bin nicht nur mit Socken über den Teppich gelaufen, sondern habe auch auf Sportmatten auf dem Boden gelegen, habe gespürt, wie lang meine Beine oder wie schwer meine AKZENTE – Januar 2016 35 BERUF & GESUNDHEIT Ich habe in Sitzkreisen gesessen, komische Esoterikmusik gehört und gaaaaanz ruhig geatmet, ohne dabei Erstickungsanfälle zu bekommen. Wenn ich zuhause davon erzähle, sagen mir die Leute, es klänge wie ein Kindergartentreff. Dem muss ich zwar vehement zustimmen, stört mich aber nicht im Geringsten. Ich habe meine Entspannungsmethode gefunden. Und wer es jetzt bis hierher geschafft hat, der bereite sich nun bitte mit einer Nasenklammer für die mehr als käsige Moral der Geschichte vor: Letzten Endes ist der Mensch doch keine Fließbandware – auch wenn das schwer zu glauben ist. Was dem einen gut tut kann für den Anderen pure Folter sein. Wichtig ist wohl, in sich selbst hineinzuhorchen und die Dinge nicht unbedingt Foto: Henry Godofski / pixelio.de 36 AKZENTE – Januar 2016 BERUF & GESUNDHEIT immer mit dem Brecheisen angehen… das richtet auf Dauer nur noch mehr Schaden an. Ach, und Probieren geht eben doch über Studieren. Und rettet die Wale. Was mich betrifft? Um es salopp auf den Punkt zu bringen: Nein. Wenn ich morgens aufstehe, scheißen die Tauben noch immer keine Regenbögen. Aber mir geht’s besser und das ist doch die Hauptsache, oder? Nacht zusammen! (Anne Kirschbaum) Mobbing? Nicht mit mir! Foto: Bernd Kasper / www.pixelio.de BERUF & GESUNDHEIT Wenn man heutzutage nicht gut aufpasst und sich wehrt bzw. sich zu wehren lernt, kann es passieren, dass man vom Kindergarten bis ins Altersheim gemobbt wird. Dabei muss man sich gar nicht zum Mobbing-Opfer machen lassen! Ich persönlich kann zumindest davon berichten, wie es ist, in der Schule gemobbt zu werden. Es war meine Ex-Freundin, mit der ich nach einer kurzen Beziehung Schluss machte, weil wir uns nicht gut verstanden hatten. Sie aber fühlte sich in Ihrer Eitelkeit so verletzt, dass ich zu ihrem Feindbild wurde. Nun waren wir leider gezwungen, uns trotzdem täglich zu sehen, da wir in einer Klasse waren. Sie ließ kaum Gelegenheiten aus, sich durch regelrechten Psychoterror an mir zu rächen. Ich sah mich dauernden Beleidigungen, Verleumdungen und Intrigen ausgesetzt. Als ich dann zusätzlich von zwei ihrer „Komplizinnen“ zur Zielscheibe wurde, begann ich tatsächlich darunter zu leiden. Es dauerte mindestens ein Jahr bis ich schließlich anfing, mich dagegen zur Wehr zu setzen, vielmehr endlich dazu befähigt war, mich dem zu widersetzen. Leider ist das Thema Mobbing heute aktueller denn je. Es gibt derzeit schätzungsweise über eine Million, mehr oder weniger stark von Mobbing betroffene Arbeitnehmer in Deutschland. In den Schulen hat Studien zufolge sogar etwa jeder vierte bereits Erfahrungen mit Mobbing. In den Zeiten des Internets spielt aber Cyber-Mobbing eine immer größer werdende Rolle. So sehen zirka 30 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren im Cyber-Mobbing eine der größten Gefahren des Internets. 15 Prozent sagen laut einer JIM-Studie sogar, dass über sie selbst bereits Unwahrheiten im Netz verbreitet wurden. Diese Form des Mobbings erscheint mir als besonders hinterlistig, weil Täter ganz anonym ihren Opfern schaden können. In der Schule kann oder sollte man Hilfe vom Lehrer erwarten können, wenn die Psyche von Schülern durch Schüler verletzt wird. Ich hoffe mal, dass das Mobben von Lehrern durch Schüler die große Ausnahme ist. In der Arbeitswelt ist leider nicht immer Hilfe zu erwarten, gerade weil es ja auch nicht selten der Chef selber ist, der mobbt. Das nennt man übrigens Bossing. Das Stichwort hierbei lautet Zivilcourage, denn jeder kann etwas tun, um mitzuhelfen, Mobbing in seinem Umfeld zu bekämpfen. Vielleicht wurden ja auch Sie schon einmal gemobbt, und Sie verstehen die Notwendigkeit zu handeln. Wenn Sie Mobbing erkennen, dann tun Sie etwas dagegen! Ich möchte nun kurz aufzeigen, was man tun kann, um nicht zum Mobbing-Opfer zu werden. Es sind die ungleichen Machtverhältnisse, die es sehr schwer machen können, sich Mobbing am Arbeitsplatz zu widersetzen. Aber es ist möglich! Es gilt sich möglichst schnell zur Wehr zu setzen, insbesondere auch um zu vermeiden, vom Mobbing krank zu werden, denn es können verschiedene körperliche Symptome und natürlich AKZENTE – Januar 2016 37 BERUF & GESUNDHEIT auch psychische Erkrankungen die Folge sein. • Führen Sie eine Aussprache mit dem Mobber – am besten im Beisein eines Dritten. • Setzen Sie sich verbal zur Wehr. „Ich dulde diese Gemeinheiten nicht länger. Ich fordere Sie auf, mich mit Respekt zu behandeln.“ • Fordern Sie faires Verhalten ein. „Ja, ich habe einen Fehler gemacht. Dies gibt Ihnen jedoch noch lange kein Recht, so über mich und meine Fähigkeiten herzuziehen. Teilen Sie mir besser sachlich mit, was Ihnen missfallen hat.“ • Sagen Sie „Nein“. „Sie haben mir in den letzten Wochen gezielt Informationen vorenthalten. Dies kann ich nicht länger akzeptieren. Entweder Sie teilen mir zukünftig wichtige Fakten rechtzeitig mit oder ich sehe mich gezwungen, diese Vorfälle der Geschäftsleitung zu melden.“ • Ziehen Sie Grenzen. Reagieren Sie beispielsweise auf Anschreien durch eine symbolische Geste: Halten Sie sich die Ohren zu oder Sie halten einen Zettel hoch „Ich bin nicht taub“. • Entmutigen Sie den Mobber. Zeigen Sie auf verbale Angriffe keine sichtbare Wirkung. Oder lachen Sie den Mobber und seinen Angriff aus. • Kontern Sie schlagfertig. Wenn Sie der Mobber mit den Worten „Sie Arschloch“ beleidigt, entgegnen Sie einfach „Angenehm, Bauer mein Name.“ • Verunsichern Sie den Mobber. Holen Sie sich Verbündete an Ihre Seite. Demonstrieren Sie so Ihre wachsende soziale Unterstützung im Team, in der Abteilung und/oder im Betrieb. • Isolieren Sie den Mobber. Machen Sie seine Übergriffe im Unternehmen publik. Fordern Sie eine klare Anti-Mobbing-Haltung ein. • Schüchtern Sie den Mobber ein. Drohen Sie mit rechtlichen Konsequenzen. Benennen Sie konkret, was Sie unternehmen werden, falls der Mobber seine Mobbinghandlungen nicht unterlässt. Meiner Erfahrung nach kommt es darauf an, sich Mobbing selbstbewusst zu widersetzen und sich aus der Opfer-Rolle hinauszubegeben. Viel38 AKZENTE – Januar 2016 BERUF & GESUNDHEIT leicht ist es sinnvoll, einen Rhetorikkurs oder ein Seminar über Körpersprache zu besuchen, um selbstsicherer, sowohl verbal als auch non-verbal, auftreten zu können. Ich empfehle da auch eine Theatergruppe. Für den Betroffenen ist es generell sehr wichtig, sich umfassend über Mobbing zu informieren und mit jemanden darüber zu sprechen. Eventuell sollte man sich auch professionelle Hilfe holen, dabei jedoch aufpassen, nicht auch noch finanziell ausgenommen zu werden. Es ist fast unmöglich, allein damit fertig zu werden. Am effektivsten ist es jedoch, durch Vorbeugung zu verhindern, dass es zu Mobbing kommt. Hierzu möchte ich die Bedeutung hervorheben, neue Mitarbeiter zu integrieren, damit sie nicht schon von Beginn an zu Außenseitern werden. Viel wichtiger als die fachliche Einarbeitung ist die soziale Integration und die Akzeptanz im Kreis der Kollegen. Ideal ist ein verbindlicher Verhaltenskodex für das Miteinander in der Firma. Die goldene Regel: Ich denke von dir, wie ich wünsche, dass du über mich denkst. Ich spreche von dir, wie ich möchte, dass du über mich sprichst. Ich handle dir gegenüber so, wie ich wünsche, dass du es mir gegenüber tust. Natürlich geht es nicht immer nur um die Opfer von Psychoterror. Auch die Aggressoren handeln oft aus Ängsten heraus. Mir persönlich jedoch fehlt das Verständnis dafür, jemanden zu schikanieren oder zu demütigen, nur um sich selbst besser zu fühlen, oder besser da zu stehen. Als sich meine Ex-Mobberin dann nach einiger Zeit bei mir entschuldigen wollte, da sie offenbar ein schlechtes Gewissen bekam, lehnte ich ab. Ich konnte ihr das einfach nicht verzeihen und ich kann das heute immer noch nicht. Möglicherweise ist das Mobben anderer dennoch irgendwie nachvollziehbar. Täter sind ja in gewisser Weise auch nur Opfer. (AK) Quelle: www.business-netz.com Foto: Harry Hautumm / pixelio.de LYRIK & PROSA Uhrwerk Hab tausende Worte, doch fehlt mir der Mund. Mein Kopf, er läuft über, die Seele ist wund. Hab tausend Gesichter, doch keines ist meins. Ich schaue dich an und dann wähl ich dir eins. Will von hier entkommen, doch bin wie gelähmt ein Sommersturm, schon vor Jahrzehnten gezähmt. Kann nicht mal mehr schreien, es bleibt alles stumm. Ein Herz liegt in Scherben, wer schert sich darum? Das Uhrwerk läuft weiter, es tickt die Zeit und niemand kann hören, wie es innerlich schreit. Anne Kirschbaum AKZENTE – Januar 2016 39 LYRIK & PROSA BERUF & GESUNDHEIT In den Ruhestand will sie nicht Foto: Peter von Bechen / pixelio.de Der Wagen gleicht einer ausgedienten Kirmesbude. Jetzt stehen Holztische davor, die mit Kisten voller Obst und Gemüse bepackt sind. Eine Waage hängt an einer hochgeklappten Lade, eine andere steht auf dem Tisch. Eine alte Frau steigt den Wagen hinab. Eine blaue Schürze trägt sie über dem geblümten Kittel. Die Schürze ist an zwei Stellen gestopft und mindestens halb so alt wie die Frau. Heute ist es windstill und sonnig. Vielleicht trägt sie deshalb kein Kopftuch. Langsam geht sie an den Tischen vorbei, prüfende Blicke wirft sie auf die Produkte. In den groben, ausgelatschten Schuhen scheint sie sich wohl zu fühlen. Als sie zurück in die Bude eilt, wird deutlich, dass sie hinkt. Sie könnte eine Hüftoperation hinter sich haben, wie sie bei vielen älteren Menschen erforderlich ist. Besonders bei denen, die immer schwer arbeiten mussten. Die Frau preist ihre Ware an: „Frisches Obst, grüne Bohnen, Salat, schöne Kohlrabi, frisches Obst.“ Links neben dem Stand werden die leeren Körbe, Kisten und Kartons platziert. Eine junge Frau, ebenfalls mit blauer Schürze, eilt herbei. Inzwischen legt sich eine Kundin drei Äpfel in 40 AKZENTE – Januar 2016 die Waagschale. Die alte Frau geht zu ihr hin, blickt auf die Skala, nennt den Preis, legt der Kundin die Äpfel in die Tasche, kassiert und bedankt sich. Sie wirft einigen Passanten, die ihre Ware zuerst mit den Augen auswählen, ein höfliches „Bitteschön?“ entgegen. Ständig ist sie in Bewegung. Als ob sie keinerlei körperliche Beschwerden hätte. Dort verteilt sie Bohnen auf zwei fast volle Kisten, stellt den leeren Karton weg, hier hebt sie verwelkte Blätter auf, da wiegt sie Obst aus, beschriftet anschließend die Tüten. Sie hat nicht einen Moment Zeit zur Muße. Sie holt einen Besen aus dem Wagen und fegt unter den Tischen. Sich dabei zu bücken, scheint ihr keine Schwierigkeiten zu bereiten. Den Besen bringt sie zurück in den Wagen, kommt heraus und streift sich gedankenvoll die Hände an der Schürze ab. Es sind große Hände, von Arbeit und Alter geprägte Hände. Dunkel und grobporig sehen sie aus, mit kurzen, teilweise abgebrochenen Fingernägeln. Die alte Frau verkauft ihre Ware mit einer unglaublichen Routine. Zwei Kinder kommen an ihren Stand. Sie hält einen Weißkohl im Arm, reißt eine Papiertüte ab, wiegt Karotten aus, deren Preis mit einem knappen Blick auf die Skala schon BERUF & GESUNDHEIT & PROSA BERUF LYRIK & GESUNDHEIT Augen leuchten auf. Geschwind steckt sie sich eine pralle, tiefrote Kirsche in den Mund – als wolle sie die Güte der Ware demonstrieren. Nun gibt sie der jungen Frau mit der Schürze Anweisung. Weitere Kartons müssen geleert und von den Tischen genommen werden. Foto: FotoHiero / pixelio.de klar ist. Sie nimmt die Karotten heraus, steckt sie in die Tüte, legt vier knackige Pfirsiche in die Waagschale, schaut wieder nur kurz auf die Skala, rechnet im Kopf und nennt den Gesamtpreis. Bei der nächsten Kundin nimmt sie sich Zeit für ein kleines Gespräch. Es sieht so aus als hätten sich die beiden seit längerer Zeit nicht gesehen. Die alte Frau hört der Kundin zuerst gespannt zu, stellt dann einige Fragen. Zum Schluss lacht sie laut heraus. So wie man über einen Witzlacht. Sie behandelt ihre Kunden mit herzlicher Freundlichkeit. Dabei strahlt ihr vom Wetter gegerbtes Gesicht. Sie bemüht sich, Fragen nach Herkunft, Alter und Qualität der Produkte bis ins Detail zu beantworten. Ihre Die alte Frau widmet sich den Kunden, erklärt und wiegt aus, rechnet und verkauft, scheint auch einem Handel nicht abgeneigt. Bei ihr macht das Einkaufen noch Spaß, es ist keine Massenabfertigung wie im Supermarkt. Jeder wird individuell bedient. Besonders kritische Käufer dürfen sich die Teile selber aus den Kisten nehmen. Sie vermittelt ihren Kunden offensichtlich das Gefühl, etwas Außergewöhnliches zu kaufen. Und wieder ist sie in Bewegung, säubert die Tische, beschriftet Tüten, reißt welke Blätter vom bunten Gemüse, preist ihre Ware an. Auf dem Markt, da ist sie wie zu Haus, dort fühlt sie sich wohl. In den wohlverdienten Ruhestand will sie nicht treten, kann sie nicht treten. Was soll sie dann den ganzen Tag tun? Alles geht ihr so leicht von der Hand. Deutlich gemalte Preisschilder werden ergänzt, Kisten aufgefüllt, Früchte ausgewogen. Sie kann nicht still sitzen, nicht untätig bleiben, hat die Käufer im Blick und die Ware stets im Auge. Wieder steigt sie in die Bude, kommt heraus, hinkt auf einen Mann zu. Angeregt diskutiert sie mit dem Kunden, verkauft ihm Obst und Gemüse. Diesmal zückt sie Bleistift und Papier, rechnet auf dem Block zusammen, macht eine glatte Summe. Der Mann verlässt zufrieden den Marktstand. Die alte Frau greift zum Besen, fegt vor den Tischen. Dann zieht sie ihre Schürze zurecht und ruft: „Frisches Obst, schöne Auberginen, Salat, frisches Obst.“ (WI) Foto: Rainer Sturm / pixelio.de AKZENTE – Januar 2016 41 42 AKZENTE – Januar 2016 173 159 153 142 130 107 101 12 131 154 120 109 55 161 5 121 89 Lösungswort: 160 119 108 81 80 88 68 67 54 53 45 13 43 44 35 6 5 34 4 33 3 27 2 26 1 162 102 90 69 56 6 1 163 143 132 91 57 36 7 2 2 122 103 3 37 8 3 144 133 7 110 92 70 38 9 4 164 111 82 58 46 28 10 5 145 134 112 104 71 59 11 6 165 155 135 93 1 12 7 166 146 123 113 94 72 47 13 8 174 11 136 83 73 60 14 9 167 137 114 105 48 29 15 11 148 9 74 17 12 168 139 125 96 62 49 14 18 13 169 140 126 115 75 39 30 19 14 157 149 106 97 76 63 40 20 15 10 150 127 50 41 21 Die Lösung finden Sie auf Seite 50. 10 156 147 138 124 95 84 61 16 170 158 151 116 98 85 77 64 51 22 171 141 78 8 31 15 152 128 117 4 99 79 65 42 32 23 172 129 118 100 86 52 24 (AK) 87 66 25 HUMOR & RÄTSEL HUMOR & RÄTSEL Kreuzworträtsel 1- Reinlich unentbehrlich arbeitet sie dem Unflat entgegen 16- Ein angestrebtes Bundesland, das sich aus der Fusion von Berlin und Brandenburg ergeben würde (Abkürzung) 18- Freund der Weisheit oder auch Akademiker, der dem brotlosen Denken frönt 26- Gott der begehrlichen Liebe in der griechischen Mythologie 27- Sie steht dem aggressiven Verhalten als leichtere und innere emotionale Reaktion entgegen 28- Hauptstadt Malaysias, erster Teil 29- Vorname eines irischen Sängers und Songwriters und Jurors von „The Voice of Germany“ 30- Arabischer Begriff für „Vorsteher, Vorbild, Richtschnur, Anführer“ im Koran 32- Hier zählt mal nicht nur die Liebe, sondern der Vorname von Pflaume 33- Kleidungsstück, das die Zugehörigkeit eines Mönchs zu einem buddhistischen Orden ausdrückt 35- Inhalte dieses Ausbildungsberufes sind u.a. Fußball-Lehre, Sportpsychologie, und Trainingswissenschaft 40- Redewendung: Der will doch nur... 43- Englischer Artikel für der/die/das 45- Im Sprachgebrauch vom Radiosender 1Live verwendeter Begriff für NRW 46- Der Mensch gilt biologisch als Primat und Trockennasenaffe der Familie der Meschenaffen und ist demnach ein... 48- Gemeinschaftliche Nacktheit in der Natur 49- Wird oft mit Hip Hop verwechselt 50- Redewendung: Ein ... auf das Parkett legen 52- Setzt sich zusammen aus „flaches rundes Ding“ und „Reiter“ 53Englisches Wort für Eiche 55- ... 1860 München e.V. 57- Hauptfigur eines orientalischen Märchens mit einer Wunderlampe (englische Schreibweise) 60- Kfz-Kennzeichen von Erfurt 61- Der Arbeitsort des Chirurgen einer Klinik ist meist der... 62- Top-Level-Domain von Costa Rica 63- Kfz-Kennzeichen für Rheydt 64- Steht für das chemische Element Helium 65- Michael Jacksons Nachfolgealbum von „Thriller“ 67- Die Abkürzung für die Kriegsmarine des Vereinigten Königreichs „Royal Navy“ 68- Steht für den zur Verfügung stehenden Besitz 69- Kfz-Kennzeichen der Stadt Emden 70- Die 3. Vorfahrengeneration bezeichnet man als ...-großeltern 71- Der 2006 eingestellte Zuschuss für arbeitslose Existenzgründer ging an die sogenannte Ich-... 73- Englisches Wort für der/die/das reichere 76- Sigmund Freuds dritte Instanz neben „Es“ und „Über-Ich“ 78- Das -s in dem Wort „Arbeit-s-amt“ ist eine... 80- Eine modernere Bezeichnung für „Gouvernante“ 84- Das kirchliche Gemeindeoberhaupt wirt auch Seelen... genannt 85- Mer losse d‘r ... en Kölle 86- Seit dem 18.Oktober 2015 ist Henriette Reker die ... von Köln (Abkürzung) 88- Bei ihr gilt: Bei rot musst du stehn bei grün darfst du gehn! 90- Abkürzung für Katalysator 92- Länglicher Hohlkörper 94- Die erfolgreichsten Veröffentlichungen dieser Kölschrock-Band heißen „Für usszeschnigge!“ und „Vun drinne noh drusse“ 95- Eine an der Donau liegende Universitätsstadt in Baden-Württemberg 97- Thunfisch auf italienisch (Pizza ...) 100- Altes, ursprünglich aus China stammendes strategisches Brettspiel 101- Abgeleitet von der römischen Naturgöttin bezeichnet man so die Tierwelt in ihrer Gesamtheit 102- Verfrühte Vernichtung derer führt zu nachteilig wirkender Beweisnot 104- Bei diesem Beruf wird das gute Stück zunächst in die gewünschte Größe gebracht, dann geschliffen, facettiert und poliert 107- Dateiübertragungsprotokoll im Internet (engl. Abkürzung) 109- Für jenen Berufszweig fällt meist schon mit ca. 35 Jahren der Vorhang 112- Beim bargeldlosen Bezahlen ist die ... - Karte kaum noch wegzudenken 113- Englisches Personalpronomen 114- Anderes Wort für „Hochkonjunktur“ 115- Kurzform für die Wissenschaft der Lebewesen 116- Oberbegriff von Windows 10 (Abkürzung) 117- Abkürzung für „Therapeutische Gemeinschaft“ 119- Er dient der Bekräftigung einer Aussage und verpflichtet prinzipiell zur Wahrheit 121- Hit von „Das Bo“ aus den Jahr 2000 ... ... (ein Wort ist gesucht) 123- Sich einer Bewerbung zu stellen kann schon mal etwas ... erfordern 124- Der normale Begriff wird in der Netzkultur kaum noch verwendet und wurde von ... abgelöst, um auszudrücken, wann bzw. dass man im Internet ist 125- Der Groupie ist ein weiblicher... 127- Die Schulnote „2“ bedeutet... 129- Die Handy-Kamera verfügt im Gegenteil zu älteren Fotoapparaten immer über das „automatische Scharfstellen vom Motiv“ (gesucht ist die Abkürzung) 130- Die deutschen Personalpronomen sind: „ich“, ... , „er“, „sie“, „es“, „wir“, „ihr“ und „sie“ 131- Sprichwort vom ... : Zeitige Zahlung erhält das Vertrauen. 134- Wird heutzutage oft fälschlich als Gas- Wasserinstallateur bezeichnet 140- Dieser Beruf ist alles andere als brotlose Kunst 142- Der kölner Techno-DJ Richard Riley Reinhold ist auch bekannt als Triple R oder... 143- Abkürzung für den einstimmigen Punktsieg im Kampfsport 144- Identifikator (Kurzform) 145- Der philosophische Dauerbrenner: Was war zuerst da - die Henne oder das ... ? 147- Ursprünglich für Chefkellner, auch höfliche Anrede für einfache Kellner 149- Kfz.-Kennzeichen für Bonn 151- Die älteste berliner Universität wurde 1809 auf Initiative von Wilhelm von Humboldt gegründet und wird als ...- Berlin abgekürzt 152- Sprichwort: Iller, Lech, Isar, ... , fließen rechts zur Donau hin. 153- Eine norddeutsche Sängerin, Musik-Kabarettistin und Fernsehmoderatorin heißt ... mit Vor- und Müller mit Nachnamen 154- Alles steht und fällt bei ihm von Berufswegen hinter dem Tresen 155- Nä, wat wor dat dann fröher en superjeile... 156- Joe ist dank Vanessa Paradis wohl einer der bekanntesten Vertretern seiner Zunft - auch als Kraftfahrer mit Personenbeförderungsschein zu bezeichnen 159- Eine historische Kirche im Herzen von Paris heißt ...-Cœur de Montmartre 163- „möchten“ ist genaugenommen kein vollwertiges Modalverb sondern der Konjunktiv von... 166- Abkürzung von „Rotes Kreuz“ 167- Eine der ältesten Pflanzen der Erde, oft mit gefiederten Blättern 169- Männliche Knights stellen ihrem Namen das Prädikat … voran 170- Redewendung: „Jemandem zeigen, was eine ... ist.“ 173- Dieser ist ein Ausbildungsberuf - ganz im Gegenteil zum Darsteller 174- Er poliert Talente und Fähigkeiten auf und/oder hilft bei beruflicher Identitätsfindung WAAGERECHT: HUMOR & & RÄTSEL RÄTSEL HUMOR AKZENTE – Januar 2016 43 44 1- „Eure Magnifizenz!“ ist die förmlichste Anrede für den ... an einer Universität 2- Ein/eine grammatikalisch männliche/s Person, Tier, Gegenstand oder Abstraktum 3- Das Betriebssystem vom iPhone 4- Der Whistleblower Edward Snowden löste im Sommer 2013 die sogenannte ...-Affäre aus 5- Südkoreanische Popsängerin und Schauspielerin 6- Das ... gehört der Gattung afrikanischen Antilopen an und weist rinderartige Merkmale auf 7- Synonym für „gegen, ungefähr, zirka“ 8- Ein (sehr) kurzer Zeitabschnitt ohne Plural 9- Abkürzung von Gran Turismo 10- „Omablatt“, „Lusche“, „Zippe“ , „Schwarz angesagt“, „ Schieberamsch“ und „Überreizen“ sind Begriffe aus diesem Spiel 11- Asiatischer Tagelöhner bzw. Lastenträger 12- Hauptstadt des US-Bundesstaates North Carolina 13- Gerhard Schröder ist unser ...-bundeskanzler 14- Englische Bezeichnung für einen Landwirt 15- Dieser Begriff wird häufig für Datenverkehr im Internet verwendet 16- Ohne ihn ist der Koch hilflos 17- Sparkassen sind ... , aber ... sind keine Sparkassen (Einzahl ist gesucht) 18- Er kommt dem Wunsch sichtbarer Fremdkörperimplantation nach 19- Anderes Wort für „Hallo“ 20- Kontraktion aus der Präposition „in“ und dem bestimmten Artikel „dem“ 21- Größte Stadt Kaliforniens (Abkürzung) 22- Kosename der Großmutter 23- Die weltweit häufig verwendete Bezeichnung ist vermutlich die Abkürgzung der bewusst falsch geschriebenen Form von „all corect“ aus den 30er Jahren in den USA 24- Ein guter Lehrer verfügt nicht nur über Fachkompetenz, sondern er ist auch ein guter... 25- Voller Begeisterung ist man umgangssprachlich ... und weg 31- Sein Arbeitsplatz ist das Call-Center 34- Umgangssprachliches Synonym für sowieso, ohnedem, ohnedies, ohnehin, überhaupt 35- Sprichwort: Man muss die ... feiern, wie sie fallen. 36- Sprichwort: Der Apfel fällt nicht weit vom... 37- Als ... bei der Bundeswehr gibt es auch einige unbewaffnete Berufe 38- Er verwandelt Wasser, Hopfen, Gerstenmalz und evtl. auch etwas Weizenmalz in Kölsch 39- Durchaus überaus selten und überdurchschnittlich knapp und alles Andere als reichlich oder gar häufig anzutreffen 40- Diagonal vom Mast ausgehende, dünnes Rundholz, das dieses unregelmäßig viereckige spezielle Segel ausspannt 41- Vom Beruf .. hat man keinen Heilberuf erlernt; man darf gesetzlich gesehen mangels Approbation nicht eigenverantwortlich diagnostisch bzw. therapeutisch am Menschen tätig werden. 42- Vom Tennislehrer gibts schon mal ... wenn der ... gelingt 44- Herzspannungskurve ist die deutsche Bezeichnung für den aus dem Altgriechischen stammenden Begriff ... (Abkürzung) 45- Wird nach dem akademischen Abschluss nicht selten zum kreativen Freiberufler im Wartestand auf eine gutdotierte Stelle 47- Abkürzung für das chemische Element Radon 51- Eine Interjektion, die z.B. Erstaunen und Verwunderung ausdrückt 54- Angesagt ist zunächst eine Trainerlizenz der Stufe B oder der Titel „Instructor“ für div. Sportarten, um zum „Motivator vom Dienst“ zu werden 56- Eine mit Akquisition beauftragte Fachkraft 58- Höchster akademischer Grad oder auch „der Ehre halber“ (Abkürzung) 59Für Bauherren und Architekten sind Höhen zu schwindelerregend - daher die Redewendung:“ Das kannst du halten wie ein ...“ 66- Top-Level-Domain von Deutschland 72- Die Bezeichnung für Männer dieses Berufes ist „ Entbindungspfleger“ 74- Nachname von Paris 75- Von Köln-Deutz raus in die Wohnzimmer der Nation 77- Abkürzung von „High Definition“ 79- Schafft man es nicht, da Hindernis zu umfahren, dann fährt man es... 81- Ein aus der Computertechnik stammender Begriff für Prozessoren ist „Numeric Processing Unit“ - gesucht ist die Abkürzung 82- In der europäischen Dichtung ist der Archetypus des Frauenhelden ... Juan oder auch ... Giovanni 83- Zitat aus Goethe‘s „Faust“: „ ... ist Schall und Rauch“ 87- Es gibt sie noch z.B. bei der Marine; heutzutage übernimmt der Nautiker diese Aufgabe 88- Der Klammer-... darf in keiner E-Mail-Adresse fehlen 89- Abkürzung für das Landesarbeitsamt 91- Sie tritt überwiegend bei Jugendlichen in der Pubertät auf 93- Engliches Wort für „reichhaltig“ 95- Sie hat 193 Mitgliedsstaaten und gilt als „uneingeschränkt anerkanntes Völkerrechtssubjekt“ und entscheidet die „wichtigsten“ Fragen unserer Zeit 96- Um Schwefelmangel im Körper zu regulieren kann sich des Nahrungsergänzungsmittels „Methylsulfonylmethan“ bedienen (Gesucht die Abkürzung) 98- Rhetorisch bestärkende bzw. hinterfragende Interjektion 99- Sprichwort: „Unverhofft kommt ...“ 103- Nicht Vollzeit sondern ... (Abkürzung) 105- Prälat der römisch-katholische Kirche 106- Nachdem es im Leben schon mal ... gehen kann, so geht es doch immer wieder aufwärts! 108- Ein Kreis mit einem Durchmesser von 1 hat einen Umfang von ... (ca. 3,1415926535) 110- Steht z.B. in Behörden für Einsatzleitung 111- Die Borke eines Baums ist der äußere Teil von ihr 116- Es kommt immer mehr außer Mode und wird digital ersezt; den Baum wirds freuen! 118- Dieses lange, dünne Gebilde aus einer oder mehreren Fasern hält zusammen und schafft somit neu 120- Das deutsche Pendant zum „NYSE“ (New York Stock Exchange) ist der … (Abkürzung) 121- Als tiefstes aller Blechblasinstumente kommt sie im Blasorchester der Bassfunktion nach 122- Hier gibts vom WDR gleich 5 Varianten 126- Diese Birne bringt selbst Neubauten zum Einstürzen 128- Wer eine Krankheit nur vortäuscht um der Arbeit fernzubleiben, der ist dabei krank zu... 130- Rheinisch umgangssprachlich für Unsinn, Mist, Kot, usw. 131- Kölsche Redewendung: Met Aach un ... 132- Umgangssprachliches Synonym für Mut 133- Wassergeist oder auch die weibliche Form vom Wassermann 135- ... Taylor war eine berühmte amerikanische Schauspielerin 136- Usain Bolt genügen Spikes zum Weltrekord - der kleine ... jedoch hätte wohl den Rekord mit seinen Tretern sicher 137- Hat man die PIN vergessen hilft nur noch der... 138- Beurkundung von Rechtsgeschäften ist seine Haupttätigkeit 139- Das „ ... Am Ring“ ist eines der ältesten deutschen, noch existierenden Kinos; lateinisch für König 141- Anders als bei einer Rehabilitationsmaßnahme dient sie primär als Vorsorge oder Stärkung der Gesundheit und Unterstützung der Genesung 146- Sprichwort: „ Wer nichts wird, wird ... .“ 148- bloß, nackt, unbedeckt, unbekleidet oder unverhüllt 150- Als ... wird jemand bezeichnet, der sich tollpatschig, unreif, voreingenommen, vorurteilsbehaftet und ignorant auf Basis von Unwissenheit verhält, ohne diese zu erkennen 154- Abkürzung für das französische Wort „brassière“ - in Deutschland ist wohl der bekannteste Vertreter der Wonder... 157- Nach hoffentlich erfolgreichem Trainingsverlauf beim BTZ ist man ... wie ein Turnschuh 158- Kfz.-Kennzeichen von Hamburg 160- Kfz.-Kennzeichen für Aachen 161- Sie (Abkürzung) ist der Verbund aus derzeit 28 Mitgliedstaaten und etwa einer halben Milliarde Einwohnern; Kroatien ist der jüngste Mitgliedsstaat 162- Personalpronomen der 3. Person, Neutrum in Singular 164- Kfz.-Kennzeichen von Bergisch Gladbach 165- Der/die eine liest ein Buch, andere kauen Kaugummies oder lassen sich hypnotisieren - alles nur um das zu werden (Abkürzung) 167- Chemisches Elementsymbol für Eisen 168Kfz-Kennzeichen von Nordfriesland 171- Geht über die Vollpension hinaus - drüber geht nur noch die „plus“- oder „ultra“- Variante (Abkürzung) 172- Top-Level-Domain von Kenia SENKRECHT: HUMOR & RÄTSEL AKZENTE – Januar 2016 HUMOR & RÄTSEL HUMOR & RÄTSEL Schachrätsel A Weiß am Zug setzt überaus kreativ Matt in 4! Wie? C Weiß opferte seine Dame, um nun zweizügig Matt zu setzen. Wie? B Weiß am Zug setzt auf atemberaubende Weise Matt in 4! Wie? AKZENTE – Januar 2016 45 HUMOR & RÄTSEL HUMOR & RÄTSEL Schachrätsel D Weiß am Zug hält einzügig Remis! Wie? F 46 AKZENTE – Januar 2016 Finden Sie den einzigen Weg zum einzügigen Matt! E Weiß am Zug gewinnt! Wie? HUMOR & RÄTSEL Schachrätsel G Weiß am Zug setzt mit Zugzwang Matt in 3. Wie? Weiß am Zug setzt auf unfassliche Weise Matt in 7. Wie? H Lösungen: #5dS.2 7eK +7fxL.1.A #7cK .4 8aK 6cK .3 8bK 5dK .2 8aK 4eK .1.B #7cN .4 7axB +7axR .3 8bxR +8bQ .2 7bN +5dB .1.C #3aQ .1.D #!+5dD.1.E #6f.3 5cK 5f.2 6dxd 6d.1.F #5bR .3 6gR 5hR .2 6bR 5eR .1.G #3b .7 1eQ 2aK .6 4axK +4axB .5 4hQ 6cB .4 8fxB Q=8f .3 7exB 7eR .2 5axb 5aR .1.H (AK) Copyright © 2009 Maryanovsky Alexander http://www.jinchess.com/chessboard/composer/ AKZENTE – Januar 2016 47 HUMOR & RÄTSEL HUMOR & RÄTSEL “ f? o h n h a B m zu r ie h n n e d s Frage: „Wo geht‘ Es antworteten ... Sie meinen diese dunkle Höhle, in der immer was Langes rein- und rausfährt. Ich habe das Gefühl, Sie bewegt es, wo der Bahnhof sein könnte. Heben Sie den rechten Fuß! Schieben Sie ihn nach vorne. Setzen Sie ihn auf. Sehr gut! Hier haben Sie ein Bonbon! Verstärke mal das Gefühl, dass du dahin willst.... lass´ es mal voll zu. Was fühlst du dabei? Gestalttherapeut: Schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich. Fragen Sie ihr Unterbewusstsein, ob es Ihnen bei der Hypnotherapeut: Suche behilflich sein will. Seit wann haben Sie diesen, äh ... diesen Traum vom Verreisen? Tiefenpsychologe: Wo der Bahnhof ist? Ich wette, da kommen Sie nie drauf! Provokativtherapeut: Reinkarnationstherapeut: Geh in Gedanken zurück bis vor deine Geburt! Welches Karma lässt Dich immer wieder auf die Hilfe anderer Leute angewiesen sein? Was ist Dein sekundärer Gewinn bei dieser Frage, wenn Du mich nach dem Weg zum Bahnhof fragst? Familientherapeut: Möchtest Du meine Bekanntschaft machen? Spüren Sie zunächst einmal in Ihren Körper hinein und lassen Sie sich dabei ruhig genau die Zeit, die Bewegungstherapeut: für Sie stimmig ist. Machen Sie mal sch ... sch ... sch... Bioenergetiker: Wie könnten Sie auch anders danach fragen? Und was glauben Sie, wie reagiert Ihr System auf solche Systemiker: Außenseiteraktivitäten? Transaktionsanalytiker: Aus welchem Ich-Zustand heraus fragen Sie mich das gerade? Stell Dir vor, Du bist schon im Bahnhof. Welche Schritte hast Du zuvor getan, dass Du jetzt erfolgreich NLP‘Ier: im Bahnhof bist? Wenn ich Ihnen die Lösung vorkaue, wird das Ihr Problem nicht dauerhaft beseitigen. Coach: Welche Lösungswege haben Sie schon angedacht? Schreiben Sie alles hier auf diese Kärtchen. Moderator: Zeitmanagementtrainer: Haben Sie überhaupt genügend Pufferzeit für meine Antwort eingeplant? Besuchen Sie mein Seminar: Wege zum Ziel - von der Desorientierung zur Klarheit! Outplacementtrainer: (Auto-)Verkaufstrainer: Sie haben Orientierungsprobleme? Ein Navigationssystem bietet da die perfekte Lösung. überzeugen Sie sich auf einer Probefahrt zum Bahnhof. Angenommen, ich hätte Ihnen den Weg beschrieben. Mit welcher Eselsbrücke würden Sie sicherstelGedächtnistrainer: len, dass Sie sich jederzeit wieder daran erinnern können? Ihre Strategie ist falsch! Näheres erfahren Sie, wenn Sie die Hausaufgaben zu unserem 36-teiligen EKS-Trainer: Fernlehrgang abgeliefert haben. Hier werden Menschen wirklich nicht über Wege zu Mitmenschen informiert. Seit wann verfolgt Sie Psychiater diese Frage? Keine Ahnung, aber wir können darüber sprechen Sozialpädagogin: Keine Ahnung, aber ich fahr dich hin. Sozialarbeiterin: Psychodramatherapeut: Können wir die letzte Szene Ihrer Suche einmal spielen? Wer ist alles mit dabei? Diese Frage führt zu unserem Thema: Wir - und ich - auf dem Weg zum Globe. TZI´ler: Soll ich diese Frage für Sie als einen Punkt an das Flip-Chart schreiben? Mediator: Bahnhof... Zugfahren? Welche Klasse? Soziologe: Heiliger Antonius, gerechter Mann, hilf, dass er ihn finden kann. Amen. Telefonseelsorger: Im Gegensatz zur Opposition haben wir immer ein offenes Ohr für unsere Bürger. Caritasmitarbeiter: Ihre Frage veröffentlichen wir exklusiv in der nächsten Mittwochsausgabe. Journalist: Kennen Sie jemanden, der ähnliche Probleme bereits erfolgreich gelöst hat? Benchmarker: Fragen Sie nicht lange. Gehen Sie einfach los! Manager: Immer geradeaus ... dann, nach etwa 800 m, die zweite Strasse rechts `rein. ZEN-Meister: (AD) Psychoanalytiker: Gesprächstherapeut: Verhaltenstherapeut: 48 AKZENTE – Januar 2016 HUMOR & RÄTSEL MOTTOS für´s Leben ... - Ein Tag ohne Lachen ist ein ve rlorener Tag! - Ich bin nicht gescheitert, ich habe nur 10.000 Möglichkeiten gefunden, wie es nicht funktioniert. - Wir leben zu sehr in de r Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunf t und vergessen dabei völlig, die Gegenwar t zu genießen. - Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Za uber des Anfangs zu vertrauen! n das kleine e m u ä s r e v n e h c s n e - Viele M ergebens v e ß o r G s a d f u a ie s Glück, während warten. - Oft starren wir lange und verzweifelt auf eine verschlossene Tür und nehmen gar nicht wahr, dass sich eine andere Tür geöffn et hat. AKZENTE – Januar 2016 49 R E K T O R K A F F E D R I S S 50 AKZENTE – Januar 2016 I O S E K G N P U P I K R A C H N S A S T U D E N T D A X B R A I U F E S T E L A A T U B A E U Lösungswort: E R E H A N I M A T E U R N A C G N U K V E R K A E U F E R E S N U S O L D A T T Z R A D I O I G T B R A U E R E E L N I X E E G O L U M S T A M M A K N E M U M M P F S K A T D R D O N R I N D E G L R A L E I G H R I C H L I Z N R B A K U L I D A C H D E C K E R E E L A L T R N H E B A M M E W I R T L F A R M E R N A M E U M U C K B B E I K O C H U N O O N O T A R B A N K P H I L T O N E B A R U P I E R C E R M S M F R E X N F H I R A R R T L C B A B R I S S I M S P R I E T H I N A B F I T T A U C H E T R A F F I C P A B T P U K F E Lösung des Rätsels zu dieser Ausgabe R L A P S Y C H O L O G E N A R R O M I O H H D N E B U C H H H A S T E L E F O N I S T K U R A I O K L O B U M O F T F E I E R N P A E D A G O G E G A R N R K E H I N J D E B O R D F U N K E R HUMOR & RÄTSEL Mixed-Media-Collage ohne Titel von Sven Redlich IMPRESSUM Herausgeber: BTZ Berufliche Bildung Köln GmbH Bereich: ITB.com Vogelsanger Straße 193 50825 Köln Tel.: 0221 - 95 44 00 923 Fax.: 0221 - 95 44 00 44 [email protected] www.btz-koeln.de Chefredakteur: Frank Pitsch Redaktion: S. St., Cay Cramm, J. Schmitz, DK, Anne Kirschbaum, AD, Nigel Tan- dy, Lara Liebknecht, PK, WI, AK Satz & Layout: Sven Redlich, Sven Marcucci Titelfoto: DK Fotos: pixelio.de, Sven Redlich, Cay Cramm, S. St. V.I.S.D.P.: Friederike Steier-Mecklenburg Geschäftsführerin: Friederike Steier-Mecklenburg Druck: BTZ Berufliche Bildung Köln GmbH Auflage: 250 Exemplare AKZENTE – Januar 2016 51 52 AKZENTE – Januar 2016
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