Lehrplanbezogene Arbeitsaufträge zur Anbahnung der historisch-politischen Kompetenzen Pädagogeninformation Arbeitsblätter zum Thema Rituale als soziale Handlungen im Volkskundemuseum für die Sekundarstufe 2 Im Rahmen einer Kooperation des Fachdidaktikzentrums für Geschichte und Politische Bildung der KarlFranzens-Universität Graz mit der Kulturvermittlung des Volkskundemuseums wurden für das Volkskundemuseum als außerschulischen Lernort Arbeitsaufgaben für den Geschichtsunterricht erarbeitet, die von Ihnen als Pädagoginnen und Pädagogen als Erweiterung des ständigen Angebots des Museums genützt werden können. Die Arbeitsaufträge wurden vom Fachdidaktikzentrum und der Kulturvermittlung des Museums geprüft und teilweise ergänzt. Alle haben Lehrplanbezug und dienen der Anbahnung historisch-politischer Kompetenzen. Ganz besonders eigenen sich einige der Aufträge auch zur Nachbereitung eines Museumsbesuches, wenn Sie den Besuch als eine Art „Recherche“ anlegen und berücksichtigen, dass für die Bearbeitung einiger Arbeitsaufträge Informationen notwendig sind, die nur im Museum „gefunden“ werden können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte gerne an: Mag. Anita Niegelhell MA Teamleitung Kunst- und Kulturvermittlung Volkskundemuseum, Multimediale Sammlungen [email protected] Telefon: +43 (0)664/8017-9686 Universalmuseum Joanneum Besucher/innenservice Joanneumsviertel 5, 8010 Graz, Austria www.museum-joanneum.at Wenn Sie dieses Angebot nutzen, so freuen wir uns im Sinne eines work in progress ganz besonders über Ihr Feedback und Ihre Erfahrungsberichte. Für folgende Bereiche stehen nun – jeweils für die Sekundarstufe 1 und 2 – Arbeitsaufträge zur Verfügung: Wohnen und Alltagsleben Rituale als soziale Handlungen Für die Erstellung der Aufträge und vor allem deren redaktionelle Bearbeitung danken wir den Studierenden des RFDZ Geschichte und Politische Bildung, insbesondere Richard Bartl-Tubbs, Nadine Pajenk und Tina Andracher sowie Silke Hammer und Bernard Weninger vom RFDZ Geschichte und Politische Bildung für die Zusammenarbeit! Lehrplanbezogene Arbeitsaufträge zur Anbahnung der historisch-politischen Kompetenzen Pädagogeninformation Arbeitsblätter zum Thema Rituale als soziale Handlungen im Volkskundemuseum für die Sekundarstufe 2 Das menschliche Zusammenleben wird durch viele sichtbare und unsichtbare Regeln geordnet. Wir können nicht einfach alles tun, was uns gefällt, sondern halten uns im Allgemeinen an das, was sich gehört. Auch die sogenannten „Bräuche“ sind Ausdruck solcher Regeln. Allerdings stammen sie oft aus einer anderen Zeit und wir verstehen die Bedeutungen der Regeln, die hinter den Bräuchen stehen, oft nicht mehr. Dennoch üben wir sie manchmal noch aus, weil sie uns gefallen oder weil sie es ermöglichen, gemeinsame Erlebnisse zu haben. In diesem Bereich des Museums erfahrt ihr einiges über diese Bräuche und warum sie früher von den Menschen regelmäßig durchgeführt wurden und für sie sehr wichtig waren. Einige Aufgaben müssen „vor Ort“ gelöst werden, da wichtige Informationen dafür im Museum selbst zu finden sind. Andere Aufgaben bzw. Teile davon können auch zur Nachbereitung in der Schule oder als Hausaufgabe verwendet werden und sind dementsprechend gekennzeichnet. Arbeitsauftrag 1: Welche Bräuche kennst du? Museum/Nachbereitung 1. Im gelben Bereich des Museums findest du viele Ausstellungsstücke zum Thema „Ritual und Brauch“. Erstelle nun eine Jahresleiste und suche für jede Jahreszeit einen Brauch bzw. ein Ritual. Tipp: Als Hilfsmittel stehen dir alle Ausstellungsstücke des Volkskundemuseums zur Verfügung. Du kannst auch gerne Bräuche, die du aus deiner Umgebung, aus dem Urlaub oder von Freunden kennst, hinzufügen! Frühling Sommer Herbst Winter 2. Teilt euch in Kleingruppen auf und stellt euch gegenseitig die Bräuche vor, die ihr gefunden habt! Welcher der hier vorgestellten Bräuche war neu für dich? Welcher gefällt dir besonders? Arbeitsauftrag 2: Historischer Hintergrund von Bräuchen Museum 1. Suche zwei Bräuche, die sich im Volkskundemuseum befinden, beschreibe diese in eigenen Worten und erläutere auch den Zusammenhang, in dem sie „ausgeführt“ wurden! 2. Diskutiert in Kleingruppen darüber, welche Bräuche ihr kennt. Welche führt ihr selbst durch und warum macht ihr das – bzw. warum nicht? 3. Sucht das „Gschallermandl“ im Museum und findet heraus, aus welchem Brauch es stammt. Überlegt euch, warum es für bäuerliche Gesellschaften so wichtig war, dass geheiratet wurde. Hier ist Raum für Notizen: 4. Bildet Kleingruppen und unterhaltet euch darüber, welche Bräuche ihr kennt, die in Zusammenhang mit der Gründung einer Familie stehen. Unterhaltet euch darüber, was euch daran gefällt und was nicht. Gestaltet zum Abschluss ein Plakat, das eure unterschiedlichen Meinungen und Einschätzungen wiedergibt. Hier ist Raum für Notizen: Arbeitsauftrag 2: Bräuche und Rituale – damals und heute Nachbereitung 1. Sammelt in 4er-Gruppen euer erworbenes Wissen und erstellt eine Mind Map zum Thema „Bräuche“. Erklärt nun in einem kurzen Fachaufsatz (ca. 100 Wörter), warum Bräuche und Rituale in der damaligen Gesellschaft bzw. noch heute präsent sind! Versucht dabei die Wissenschaftssprache zu imitieren und einen möglichst „komplizierten“ Text zu schreiben. 2. Alternative: Versucht einen Beitrag für eine Kinderzeitung zu schreiben und die Dinge möglichst einfach und verständlich zu erklären. Arbeitsauftrag 3: Brauchtum und Veranstaltungen – Plakatanalyse Nachbereitung 1. Mit Plakaten wird auch heute oft auf Veranstaltungen, im deren Rahmen alte Bräuche „wiederbelebt“ werden, hingewiesen. Suche im Stadtgebiet - in deiner Wohnumgebung ein solches Plakat, fotografiere es und mache eine Plakatanalyse! Bildet dazu Kleingruppen von 3-4 Schülerinnen/Schülern. Tipp: Neben den im Unterricht besprochenen Aspekten, können euch auch diese Fragen helfen: o Beschreibt das Plakat. Was ist auf dem Bild zu sehen? Achtet dabei auch auf farbliche Besonderheiten! (Schrift, Bild, etc.) o Wie wirkt das Bild auf dich/euch? Welche Emotionen weckt es? o Spiegelt das Plakat konkrete Ereignisse der Zeit wider? Sind noch irgendwelche besonderen Elemente auffällig? Hier ist Raum für deine Notizen: 2. Erstellt ein eigenes Plakat zu einem Brauch eurer Wahl! Er kann auch erfunden sein – aber achtet darauf, dass alles gut zusammenpasst, alles also richtig gut „erfunden“ wurde! Tipp: Er muss etwas ausdrücken, was alle Teilnehmer/innen betrifft, muss gut darstellbar und erkennbar sein und jeder muss sofort verstehen, worum es dabei geht!
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