TURM KAFFEE: 250 JAHRE KAFFEE MIT LEIDENSCHAFT Höchste Qualität, maximaler Genuss und wahre Leidenschaft für das herrliche mundende Getränk aus kostbaren exotischen Bohnen: Diese charakteristischen Eigenschaften zeichnen das Ostschweizer Unternehmen Turm Kaffee seit zweieinhalb Jahrhunderten aus. „Wer Kaffee trinkt, kennt uns. Wer Kaffee liebt, findet uns.“ – Mit diesen Worten umschreibt eine der ältesten Kaffeeröstereien der Schweiz ihr Credo. Den Grundstein zur Erfolgsgeschichte von Turm Kaffee legte der Spezereien-­‐
Händler Johannes Schlatter 1761 mit der Eröffnung seines Kolonialwarengeschäfts an der St. Galler Kugelgasse zwischen Turm-­‐ und Zeughausgasse im Haus „hinterm Turm“, dem Turm der St. Laurenzen Kirche. Neben Zucker, Gewürzen, Tabak, Hülsen-­‐ und Trockenfrüchten vertrieb Schlatter das neuartige Kolonialgut Kaffee, das im Begriff war, seinen Siegeszug durch ganz Europa anzutreten. Zu Beginn wurde vor allem roher Kaffee verkauft, den die Hausfrauen zu Hause selber rösteten. Später verliessen sich die Kunden lieber auf den im Spezereiengeschäft „hinterm Turm“ fachkundigen gerösteten Kaffee. Dem Vorsatz seines Gründers, seinen Kunden nur die allerbeste Qualität anzubieten, ist die Kaffeerösterei der Turm Handels AG bis heute treu geblieben. Die grosse Bedeutung des neuartigen Getränks Johannes Schlatter und seine Nachkommen hatten die steigende Bedeutung des internationalen Handelsguts Kaffee schnell erkannt und bauten sich gute Beziehungen zu Händlern und Produzenten im Ausland auf. Zu den verschiedenen Kaffeesorten, die zu jener Zeit gehandelt wurden, gehörten Santos, Salvador, Java und Ceylon. Letzterer hatte eine sehr schöne, dunkelgrüne Farbe, weshalb er im Handel „blau“ genannt wurde. Daneben waren auch die Sorten aus Padang, Malabar und Rio gefragt. 100 Jahre nach der Gründung des Kolonialwarengeschäfts „hinterm Turm“, das sich bis 1918 in den Händen der Familie Schlatter befand, war der Kaffee zu einem richtigen Volksgetränk geworden. Heute ist Kaffee direkt hinter Rohöl gar das zweitwichtigste Welthandelsgut. Der neue Patron Leo Rieser – einst Lehrling bei Theodor Schlatter – hatte den Handel mit Kolonialwaren von der Pike auf gelernt. Mit viel Geschick und Liebe zu seinem Metier baute er das Kaffeegeschäft aus. Dazu gehörten auch Reisen – oftmals mangels öffentlicher Verkehrsmittel zu Fuss – zu seinen Kunden, schwerbeladen mit Taschen voller Kaffee-­‐ und Gewürzmuster. Von der Turmgasse an die Martinsbruggstrasse Mit der Übernahme des Geschäfts durch Willi Leuthold in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das stetig wachsende Geschäft an die Helvetiastrasse in St. Gallen-­‐St. Fiden verlegt. Unter dessen Sohn Juan Leuthold zog die Rösterei schliesslich in den Osten von St. Gallen um. Sie befindet sich seit 1977 an der Martinsbruggstrasse 90, wo ausgewiesene Fachleute hocharomatischen Kaffee aus edlen Bohnen rösten. Damit beliefern sie zahlreiche Gastro-­‐ und Hotelbetriebe sowie weitere Grossverbraucher in der Schweiz und im süddeutschen Raum. Seit 1977 gehört auch das Geschäft Bogen Kaffee an der Kesselstrasse in Schaffhausen zum Unternehmen, welches die einzige Kaffeerösterei im Kanton Schaffhausen unterhält. Diese Niederlassung ist spezifisch auf den Detailhandel ausgerichtet und hat sich mit seinen zahlreichen Spezialitäten zu einem eigentlichen Kaffee-­‐ und Teemekka der Region entwickelt. Höchste Qualitäts-­‐ und Innovationsansprüche Die 250-­‐jährige Erfahrung im Handel und in der Verarbeitung des Rohkaffees machen Turm Kaffee heute zum absoluten Spezialisten für Spitzenkaffee. Es werden ausschliesslich Auslesen von hochstehenden Gewächsen aus Brasilien, Guatemala, Costa Rica, Kolumbien, Kenia, Indien und Indonesien verwendet. Unabhängig davon, aus welchem Anbaugebiet die Kaffeebohnen stammen, legt Turm Kaffee sehr grossen Wert auf höchste Qualität. Sämtliche Rohkaffees, welche die St. Galler Kaffeerösterei einkauft, werden sorgfältig von Hand geerntet und säuberlich verlesen. Der Durst nach neuen Kaffeesorten und innovativen Mischungen versiegt indes bei Turm Kaffee nie. Monatlich erreichen das Unternehmen zehn bis zwanzig Muster neuer Sorten, die eingehend getestet und verköstigt werden. Dabei haben die Kaffeeexperten auch immer die spezifischen Vorstellungen ihrer Kunden für einen Spezialitätenkaffee im Kopf. Denn jede Mischung wird zuerst gedanklich zubereitet, bevor sie in der Rösterei umgesetzt und schliesslich zum einzigartigen Crema aufgebrüht wird. Förderung einer hochstehenden Kaffeekultur Da jede Kaffeesorte ihre spezifischen Anforderungen ans Rösten stellt, braucht es auch für diese Aufgabe ein grosses Know-­‐how, das sich ein Kaffeeröster in einer rund 2-­‐jährigen Ausbildung aneignet. Je nachdem, ob ein Single Blend oder eine Mischung entstehen soll, variieren sowohl die Röstzeit als auch die –temperatur. Bei Turm Kaffee wird täglich frisch geröstet in einem langsamen und schonenden Verfahren, um eine maximale Aromaqualität zu erreichen. Für jeden seiner Kunden, ob im Gourmet-­‐, Gastro-­‐, Hotel-­‐ oder Spitalbereich, empfiehlt Turm Kaffee individuelle Mischungen in Abhängigkeit der Gästestruktur. Kaffee „von der Stange“ gibt es bei Turm Kaffee nicht. Beim Kunden werden die Begebenheiten vor Ort wie Kaffeemaschine, Gerätschaften oder Wassereigenschaften vorerst sorgfältig evaluiert. Dadurch können nicht nur die perfekte Kaffeemischung, sondern auch die entsprechende Röstung und der Mahlgrad genau aufeinander abgestimmt werden. Passionierte Kaffeezubereitung Neben der Leidenschaft für den Kaffee, welche bei Turm Kaffee Tradition hat, ist auch eine fundierte Ausbildung in der Kaffeezubereitung das A und O. Sämtliche Aussendienstmitarbeiter, welche den Kunden regelmässige Besuche abstatten und stets für spezifische Auskünfte bereitstehen, verfügen deshalb über einen überdurchschnittlichen Ausbildungsstandard des nach SCAE (Speciality Coffee Association of Europe) zertifizierten Barista II Professional. Sie beherrschen also nicht nur die perfekte Zubereitung eines Espresso oder Cappuccino, die verschiedenen Brüh-­‐ und Aufgusstechniken, den Umgang mit den unterschiedlichsten Kaffeemaschinen und –mühlen, sondern kennen sich auch in der Sensorik, im Rösten und im Kaffeeanbau bestens aus. Das beste Beispiel dafür liefert Michel Jüngling, der seit sieben Jahren bei Turm und Bogen Kaffee in der Kundenberatung und –betreuung tätig ist. Seine vierfach mit Gold ausgezeichneten Leistungen an der Barista Schweizermeisterschaften 2011 setzen dem Jubiläumsjahr von Turm Kaffee das Sahnehäubchen auf. DIE GRÜNDERVÄTER VON 1761 BIS HEUTE Bereits ab Mitte des 15. Jahrhunderts erscheint der Name Schlatter in den St. Galler Steuerbüchern. Johannes Schlatter (1729 – 1813) gründete 1761 mit dem Erwerb der Liegenschaft „hinterm Turm“ das Kolonialwarengeschäft. Sein einziger Sohn Hektor Schlatter, geboren 1767, hatte aus zwei Ehen 14 Kinder. Er baute das vom Vater geführte Kolonialwarengeschäft weiter aus, auch wenn es zu Zeiten der Kontinentalsperre durch Napoleon (1806 – 1814) schwierig war, gewisse Kolonialwaren überhaupt zu erhalten. Sein 1805 zweitgeborener Sohn Hektor Stefan Schlatter studierte zunächst Apotheker. Die Verhältnisse zwangen ihn aber, das väterliche Geschäft zu übernehmen. Auch dessen Sohn Theodor Schlatter (1847 – 1918) konnte den von ihm gewählten Beruf des Apothekers nicht ausüben und musste das Kolonialwarengeschäft „hinterm Turm“ weiterleiten. Theodor Schlatter war ein vielfältig interessierter und begabter Mann. Viel Zeit investierte er in die Lösung von Fragen des städtischen Gemeinwohls. Grossen Wert legte er auf die Förderung der städtischen Wasserversorgung, was ihm den Spitznamen „Wasser-­‐
Schlatter“ eintrug. 1885 begann der aus dem Fürstenland stammende 18-­‐jährige Leo Rieser seine Lehre im Schlatterschen Kolonialwarengeschäft. Als im letzten Jahr des 1. Weltkriegs der Seniorchef Theodor Schlatter an der Grippe verstarb, bot sich dem seit mehr als 30 Jahren im Betrieb beschäftigten Leo Rieser zusammen mit dem Teilhaber Ernst Hohermuth die Gelegenheit, das Geschäft unter den Namen Rieser & Hohermuth weiterzuführen. 1933 schied Ernst Hohermuth als Teilhaber aus, da er in die Missionsarbeit nach China ging. Leo Rieser führte zusammen mit seinem 1893 geborenen Sohn Paul Rieser das Geschäft unter der Firma Rieser & Co. weiter. Da Paul Rieser bereits 1943 verstarb, suchte Leo Rieser erneut einen Geschäftspartner. Diesen fand er 1944 in Willi Leuthold (1897 – 1980), der von Beginn weg als unbeschränkt haftender Teilhaber zeichnete. Willi Leuthold hatte seine kaufmännischen Sporen in der damaligen britischen Kronkolonie Singapur abverdient, wo er von 1920 – 1937 lebte und arbeitete. Nach dem Tod von Leo Rieser 1953 konnte Willi Leuthold das Unternehmen als Alleininhaber übernehmen. 1957 trat sein Sohn Juan Leuthold in die Firma ein. Auch er konnte reichhaltige Erfahrungen aus einem 5-­‐jährigen Auslandaufenthalt in England, Deutschland, Holland, den USA sowie in Mittel-­‐ und Südamerika einbringen. 1969 übernahm er von seinem Vater die Firma und baute sukzessive zum heutigen Konzern aus. BOGEN KAFFEE: Die Leidenschaft des Kaffees seit 160 Jahren Die Kunst der Kaffeeveredelung – sie beruht auf langjähriger Erfahrung und einer Jahrhundert alten Tradition: Eine exquisite Auswahl an Spitzenkaffees und grösste Sorgfalt in der Verarbeitung als Kennzeichen einer perfekten Symbiose aus Tradition und Moderne, Konstanz und Innovation – die Schaffhauser Bogen Kaffee als Kompetenzzentrum rund um den Kaffee. Seit 160 Jahren. Obschon mit Gründungsjahr 1849 schweizweit nicht den ältesten Kaffeeröstereien zugehörend, darf die Bogen Kaffee dennoch als Unikum gehandelt werden: Als einzige Kaffeerösterei des Kantons Schaffhausen versorgt das Traditionsunternehmen die Munotstadt wie auch das erweiterte Umland mit täglich frisch gerösteten Spezialitätenkaffees – seit 1962 aus dem Neubau an der Schaffhauser Kesselstrasse. Begonnen hatte die unternehmerische Geschichte der Bogen Kaffee indes andernorts: Bis zum 14. Jahrhundert schloss das Bogentor die Stadt Schaffhausen gegen Norden hin ab, mit dem Bau der Rheinfallbahn 1856 verschwand zwar der schmucke Turmbau, nicht aber die bereits sieben Jahre früher gegründete, gleichnamige Kolonialwarenhandlung – die historische Wegbereiterin der heutigen Bogen Kaffee. Bereits 1880 erfolgte die Umwandlung des Krämerladens in ein für Schaffhauser Verhältnisse stattliches Engrosgeschäft, welches unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkriegs in die Hand von Albert Pletscher überging. Inmitten des Zweiten Weltkriegs übernahm dann Pletscher Junior die Geschicke des elterlichen Geschäfts, mangels eigener Nachkommen trat er die Kaffeespezialitätenhandlung aber bereits 1977 an die Leuthold & Co. AG ab. 1981 folgte schliesslich der Umzug vom Bogentor an die Vorstadt 10 – und der Einzug von unternehmerischer Kontinuität. Eigenständigkeit als wichtiges Gut Heute wirtschaftlich der St. Galler Turm Handels AG zugehörig, schreibt die Schaffhauser Bogen Kaffee seit Ende der 70er Jahre operativ doch ihre ganz eigene Geschichte: Wenn gleich die St. Galler Turm Kaffee auch als eine der ältesten Rösterei der Schweiz gehandelt wird und sich gleichfalls formidabel als moderne Kaffeerösterei im Markt behauptet, bleibt es doch das Credo des Mutterhauses, die Unabhängigkeit der Schaffhauser Bogen Kaffee mitsamt Rösterei, Spezialitätengeschäft und ihren zehn Mitarbeitenden zu bewahren. Für den Geschäftsführer der Turm Handels AG, Roger Bähler, ist denn auch klar: „Bogen Kaffee ist in der Region Schaffhausen stark verankert und geniesst einen ausgezeichneten Ruf und das Vertrauen der Kundschaft.“ Ein Traditionsgeschäft, das es zu erhalten gilt – für die Kundschaft, den Kaffee und die Region Schaffhausen. Werteerhaltung auf moderner Ebene, Qualität in einer schnelllebigen Zeit. Qualität vor allem aber auf allen Ebenen – in der Rösterei, im Ladenlokal und im Kundenkontakt. „Mit der auf das Jahr 1849 zurückgehenden Kaffeeveredlertradition wollen wir unsere Kunden durch unsere Produktkompetenz und nicht durch Marketingoffensiven gewinnen und betreuen“, so Bähler selbstbewusst. Mittels persönlichen Beratungsgesprächen und Degustationen darf sich die geneigte Kundschaft darüber hinaus individuell von der Qualität des vom Schaffhauser Traditionsunternehmen veredelten Kaffees überzeugen. Braunes Gold vom Schaffhauser Kaffeekompetenzzentrum – allerdings nicht nur für Schaffhausen: Die von Bogen Kaffee im Grubenquartier gerösteten Kaffeebohnen im Umfang von ungefähr 200 Tonnen pro Jahr gelangen mitunter an die lokale Kundschaft, gleichermassen aber auch an Gastronomiebetriebe im Thurgau und mittels vier Niederlassung auch in den süddeutschen Raum.