22.9.2015 Thurgauer Zeitung Online - «Wir dürfen diesen Unsinn nicht mitmachen» 19. September 2015, 02:46 Uhr «Wir dürfen diesen Unsinn nicht mitmachen» Roland Eberle Thurgauer SVPStänderat (Bild: Donato Caspari) Ständerat Roland Eberle (SVP/TG) hat in der Energiekommission die Befristung der Ökostromförderung KEV eingebracht. So will er verhindern, dass bei der Förderung der erneuerbaren Energien deutsche Verhältnisse eintreten. TOBIAS GAFAFER/BERN Herr Eberle, die Energiekommission des Ständerats will auch noch bestehende Wasserkraftwerke unterstützen. Warum öffnen Sie die Schleusen für neue Subventionen? Roland Eberle: Ich habe mich gegen die zusätzliche Subventionierung der Wasserkraft gewehrt. Die Milliardensubventionen für erneuerbare Energien in Europa, beispielsweise in Deutschland, haben dazu geführt, dass die hiesige Wasserkraft nicht mehr kostendeckend produzieren kann. Es ist aber eine Illusion zu glauben, das Problem sei über die nationale Ökostromförderung KEV lösbar. Solche Sündenfälle müssen wir verhindern. Dafür brachten Sie in der Kommission den Antrag durch, die Ökostromförderung KEV zu befristen. Was versprechen Sie sich davon? Eberle: Es macht keinen Sinn, unbefristet Geldmittel zu investieren. Die KEV wurde als Fördermassnahme eingerichtet, um den Ausbau der erneuerbaren Energien anzustossen und Technologien marktfähig zu machen. Mittlerweile ist http://www.thurgauerzeitung.ch/aktuell/schweiz/schweiz-sda/Wir-duerfen-diesen-Unsinn-nicht-mitmachen;art253650,4361582,PRINT?_FRAME=33 1/2 22.9.2015 Thurgauer Zeitung Online - «Wir dürfen diesen Unsinn nicht mitmachen» die Technik bei der Wind und Sonnenenergie auf einem sehr hohen Stand, die Anlagenpreise sind stark gesunken. Es braucht keine Technologieförderung mehr, jetzt sollen sich diese Anlagen im Marktumfeld bewähren. Für Energie aus Biomasse oder von den vielen Kleinwasserkraftwerken in der Schweiz dürfte es ohne Subventionen aber sehr schwierig werden. Eberle: Ja. Wir müssen bei der KEV ehrlicher sein. Bei der Kleinwasserkraft braucht es keine technologischen Innovationsimpulse mehr. Bei der Biomasse sieht es ein wenig anders aus, aber sie wird im künftigen Energiemix nur eine Nebenrolle spielen. Haben Betreiber mit der Befristung noch genug Anreize, um in erneuerbare Energien zu investieren? Eberle: Ja. Neu sollen Betreiber wählen können, ob sie eine Einspeisevergütung über gewisse Jahre oder eine Einmalvergütung beanspruchen wollen. Im Grunde genommen könnte man sofort auf eine Subventionierung verzichten. Aus Rücksicht auf die bestehende KEVWarteliste wollen wir die Förderung erst nach sechs Jahren beenden. Es ist das Problem von Deutschland, dass der Staat über Jahrzehnte mit Milliarden erneuerbare Energien finanziert. Wir dürfen diesen Unsinn nicht mitmachen. Sie sitzen im Verwaltungsrat des AxpoKonzerns. Auch die Energiekonzerne setzen wegen der tiefen Strompreise stärker auf subventionierte erneuerbare Energien. Ist das nicht ein Widerspruch? Eberle: Die Axpo ist im Eigentum der Ostschweizer Kantone und trägt den Entscheid zur Energiewende mit. Wir sind gehalten, neben der Wasserkraft unseren Anteil an erneuerbaren Energien zu erhöhen. Man kann den Markt nicht aushebeln. Der Ständerat hat aber auch eine ordnungspolitische Aufgabe. Die Gesetzgebung soll nicht dazu missbraucht werden, um kurzfristige Probleme zu lösen. Diesen Artikel finden Sie auf St.Galler Tagblatt Online unter: http://www.tagblatt.ch/aktuell/schweiz/schweizsda/WirduerfendiesenUnsinn nichtmitmachen;art253650,4361582 COPYRIGHT © ST.GALLER TAGBLATT AG ALLE RECHTE VORBEHALTEN. EINE WEITERVERARBEITUNG, WIEDERVERÖFFENTLICHUNG ODER DAUERHAFTE SPEICHERUNG ZU GEWERBLICHEN ODER ANDEREN ZWECKEN OHNE VORHERIGE AUSDRÜCKLICHE ERLAUBNIS VON ST.GALLER TAGBLATT ONLINE IST NICHT GESTATTET. http://www.thurgauerzeitung.ch/aktuell/schweiz/schweiz-sda/Wir-duerfen-diesen-Unsinn-nicht-mitmachen;art253650,4361582,PRINT?_FRAME=33 2/2
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