30. September 2015 MEER von Jon Fosse Deutschsprachige Erstaufführung Regie: Barbara Frey Premiere: Samstag, 17.10.2015, 20 Uhr, Pfauen MEER bezeichnet der norwegische Autor Jon Fosse, der fortan nur noch „langsame“ Prosa schreiben möchte, als sein letztes Theaterstück. In einer Inszenierung von Schauspielhaus-Intendantin Barbara Frey, die sich nach „Winter“ (2006 am Theater Basel) zum zweiten Mal mit Fosse beschäftigt, und mit den Schauspielern Stefan Kurt, Jirka Zett, Henrike Johanna Jörissen, Hans Kremer, Susanne-Marie Wrage und Claudius Körber, wird das Stück ab dem 17. Oktober im Pfauen zu erleben sein. Ein Mann, der nicht müde wird zu sagen „Ich bin der Kapitän“, kommandiert ein Schiff, welches womöglich eine Erinnerung ist oder die Sehnsucht nach Identität. Ein anderer Mann, der nicht müde wird zu sagen „Ich bin der Gitarrenspieler“, spielt Luftgitarre für alle, die die schönste Musik hören wollen. Der Kapitän erkennt in einem älteren Paar seine lang vermissten Eltern, jedoch erkennen sie in ihm nicht ihren verlorenen Sohn und fürchten sich. Ein junger Mann beschwört eine junge Frau, dass sie ihn nie verlassen dürfe, sie jedoch fühlt sich magisch zu den Klängen einer Gitarre hingezogen, die er nicht hören kann. Die archetypischen Figuren treiben zeitlos auf einem Weltmeer, in einem mystischen Raum zwischen Dasein und Tod, Ort und Nicht-Ort, Sprache und Schweigen. Das menschliche Unvermögen, sich und den anderen wahrhaftig zu erkennen, die unerhörte Sehnsucht, dem Alleinsein zu entkommen, und die machtvolle, tröstliche Existenz einer Sphäre des Nicht-Sichtbaren, des Unsagbaren bringt Jon Fosse zur Sprache. Der Norweger Jon Fosse gehört zu den meistgespielten zeitgenössischen europäischen Dramatikern. Zudem ist er seit 1983 als Autor von Romanen, Lyrik, Libretti und Erzählungen tätig. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Jon Fosses Stücke sind leise, unaufdringliche, pausendurchsetzte und wortkarge Texte, scheinbar 2 ereignislos – und doch kreisen seine Figuren um Existenzielles und zwingen den Zuschauer zur Innenschau. Am Schauspielhaus Zürich waren bereits zahlreiche Stücke Fosses zu sehen, darunter „Die Nacht singt ihre Lieder“ (2000, Regie Falk Richter), „Der Gitarrenmann“ (2001, Regie Christoph Marthaler), „Ich bin der Wind“ (2009, Regie Matthias Hartmann) sowie „Schönes“ (2013, Regie Werner Düggelin). Barbara Frey war nach Arbeiten u.a. am Theater Neumarkt, am Nationaltheater Mannheim und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg von 1999 bis 2001 Hausregisseurin an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005 bis 2008 in gleicher Funktion am Deutschen Theater Berlin. Wiederholt inszenierte sie am Theater Basel, am Bayerischen Staatsschauspiel in München („Onkel Wanja“ wurde 2004 zum Berliner Theatertreffen eingeladen), am Burgtheater Wien und bei den Salzburger Festspielen. Am Schauspielhaus Zürich führte sie 2005 bei Ibsens „John Gabriel Borkman“ und 2007 bei Schnitzlers „Reigen“ Regie. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Barbara Frey Künstlerische Direktorin, seit 2011/12 Intendantin des Schauspielhauses Zürich. Seitdem waren hier in ihrer Regie Schillers „Maria Stuart“, Shakespeares „Was ihr wollt“, die Uraufführung „Malaga“ von Lukas Bärfuss, Marieluise Fleissers „Fegefeuer in Ingolstadt“, das Edgar Allan Poe-Projekt „A Dream Within a Dream“ und „Platonow“ von Anton Tschechow zu sehen. In der Spielzeit 2011/12 inszenierte sie Büchners „Leonce und Lena“ und „Richard III.“ von William Shakespeare, 2012/13 Ibsens „Baumeister Solness“, „Der Menschenfeind“ von Molière sowie – im Rahmen von „Arm und Reich – Drei neue Stücke“ „Die schwarze Halle“ von Lukas Bärfuss. 2013/14 eröffnete sie mit Kafkas „Prozess“ die Spielzeit im Pfauen und inszenierte Goldonis „Der Diener zweier Herren“. In der vergangenen Saison waren im Pfauen ihre Inszenierung von Tschechows „Drei Schwestern“ und in der Halle „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ von Witold Gombrowicz zu sehen. 3 MEER von Jon Fosse Deutschsprachige Erstaufführung Regie Bühne Kostüme Licht Dramaturgie Barbara Frey Muriel Gerstner Bettina Walter Rainer Küng Amely Joana Haag Mit: Der Kapitän Der Gitarrenspieler Die Frau Der ältere Mann Die ältere Frau Der Mann Stefan Kurt Jirka Zett Henrike Johanna Jörissen Hans Kremer Susanne-Marie Wrage Claudius Körber Weitere Vorstellungen im Pfauen 20./ 21./ 28./ 30. Oktober, jeweils 20 Uhr 5./ 10./ 12./ 23./ 27./ 28. November, jeweils 20 Uhr 8. November, 15 Uhr Weitere Vorstellungen sind in Planung. Kontakt Medienstelle Sebastian Steinle Leitung Medien & Onlinekommunikation Tel. +41 (0)44 258 72 99 [email protected]
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