Tante Hannas« Gaststätte wird 50

Engerscher
Donnerstag
13.
Von Annika T i s m e r
286. Tag des Jahres
79 Tage bis Jahresende
Kalenderwoche 41
18:43 Uhr
09:21 Uhr
Neumond erstes Viertel Vollmond letztes Viertel
26.10.
02.11.
10.11.
»Tante Hannas« Gaststätte wird 50
Im Restaurant »Zur Post« in Herringhausen sind Pickert eine Spezialität
Oktober
07:47 Uhr
18:37 Uhr
20.10.
Guten Morgen
Erkenntnis
Heinz ist zu einer grundlegenden
Erkenntnis gelangt (dazu am Ende
dieser Glosse mehr). Er hatte nämlich am Sonntag einem befreundeten Ehepaar versprochen, einen
Nachmittag lang auf deren 13-jährigen Sohn aufzupassen. Das indes
gestaltete sich mühsam, weil Tim
bereits beim Eintreffen von Heinz an
seinem Computer saß und schrieb.
Heinz erspähte Abkürzungen wie
2F4U und ATM. Auf seine Nachfrage erfuhr Heinz, dass dies in der
Internet-Sprache »Too Fast For
You« (zu schnell für dich) und »At
The
Moment«
(jetzt
gerade)
bedeute. Nach
zwei
Stunden
gesellte sich Tim
dann zu Heinz
ins Wohnzimmer
und
schaltete
den Fernseher
ein. Auf einem
Das waren noch Programm lief
(TV-) Zeiten!
»Der Schatz im
Silbersee« mit
Pierre Brice als Winnetou und Lex
Barker als Old Shatterhand. »Ach
wie schön«, seufzte Heinz, der in
seiner Jugend alle Karl-May-Filme
im Kino gesehen hatte. Schon
wurde es spannend: Die Blutsbrüder waren in eine gefährliche Lage
geraten, Banditen lauerten ihn auf.
Heinz hielt den Atem an, als Schüsse fielen und Winnetou und Old
Shatterhand um ihr Leben kämpften. »Was ist das denn für’n Kinderfilm!«, rief Tim aus und verschwand
in seinem Zimmer.
An diesem Tag gelangte Heinz zu
dieser Erkenntnis: Früher war alles
anders!
Curd P a e t z k e
Versammlung
der Schützen
Enger (EA). Zur letzten Quartalsversammlung in diesem Jahr lädt
der Vorstand der Schützengesellschaft Westerenger am morgigen
Freitag, 14. Oktober, 20 Uhr, in
das Schützenhaus ein. Mehrere
wichtige Themen werden besprochen.
Einer geht
durch die Stadt
. . . und sieht an einem Auto in
Engers Innenstadt ein Deutschland-Fähnchen wehen. Wenn das
den Winter über am Auto bleibt,
ist es fraglich, ob es die Zeit bis zur
Fußball-Europameisterschaft
durchhält, denkt
EINER
So erreichen
Sie Ihre Zeitung
E n g e r (EA). Wenn »Tante
Hanna« die alten Pickertplaten
auf den Herd stellt, duftet es
schnell im gesamten Haus
nach leckeren Reibekuchen –
und das schon seit 50 Jahren.
Denn eben so lange betreibt
die 72-Jährige, die eigentlich
Hanna Kenter heißt, die Gaststätte »Zur Post« schon.
Seit fünf Jahrzehnten gehört ihr
Reibekuchen damit wohl auch
zum »weltbesten Pickert, den es
gibt.« Das zumindest sagen die
vielen Gäste, die teilweise ebenfalls schon seit 50 Jahren in die
Gaststätte einkehren. Und damit
das so bleibt, behält »Tante Hanna«, wie die meisten Besucher sie
nennen, ihr Geheimrezept auch
schön für sich. »Das bleibt mein
Geheimnis«, sagt sie schmunzelnd.
Nur eines verrät ihr Sohn Frank
Kenter (51), der mit der Gaststätte
aufwuchs und der seiner Mutter
heute manches Mal als familiärer
Helfer unter die Arme greift: »Unser Pickert wird mit viel Sorgfalt
und Zeit zubereitet. Etwa zwölf
Minuten lang bleibt der Reibekuchen auf der Plate, damit er richtig
gut schmeckt.« Denn, das weiß der
gelernte Werkzeugmacher: »Der
Wie dieses Foto aus den 40ern zeigt, hat sich bis heute kaum etwas an
im Gastraum noch immer alte Plakate längst vergangener VeranstaltunPickert muss picken«.
der Gaststätte »Zur Post« in Herringhausen verändert. So hängen auch
gen.
Allerdings waren es nicht immer
ten sie aber als ›Stoffelskrug‹. So
die Speisen, die viele Menschen in
wird sie auch noch heute häufig
die »Post« gelockt haben. »Angenannt«, berichtet der Sohn des
fangs war dies eine reine Bier- und
Hauses, der den Betrieb Anfang
Schluckkneipe, nur bei Festlichnächsten Jahres vielleicht selber
keiten gab es etwas zu Essen«,
übernehmen möchte.
erinnert sich Frank Kenter. DaneWarum gerade dieser Name
ben diente der Festsaal als eine
vielen Menschen in Erinnerung
Art Disko. »Was heute der Go Park
geblieben ist, obwohl die Gaststätist, war in den 60ern die Gaststätte
te nie wirklich so hieß, weiß
›Zur Post‹«, sagt er.
Hanna Kenter: »Es
Doch wie kamen
gab hier einmal eine
die Eltern von Frank
»Was heute der
Wirtin, die immer alKenter, die eigentlich
Go Park ist, war
le Gäste als ›alte Stofgelernte
Schneider
fel‹ bezeichnet hat.
waren, überhaupt zu
in den 60ern die
Und so wurde sie zu
dem beliebten DorfGaststätte
Tante Stoffel und die
treffpunkt? »Das war
›Zur Post‹.«
Gaststätte zum Stoffeine ziemliche Halselskrug«, sagt Kenter.
über-Kopf-Aktion.
Frank K e n t e r
Die vielen schönen
Mein Vater hat für
Erlebnisse und Beden damaligen Besitgegnungen seien es, die sie immer
zer geschneidert und dieser hat
wieder dazu bringen würden, weiihm das Haus irgendwann angeSeit 50 Jahren ist Hanna Kreft die gute Seele der Gaststätte.
Ali Reza Salehi backt leckeren
ter zu machen. »Wenn die Menboten«, erklärt er. Innerhalb von
Unterstützung erhält sie inzwischen von ihrem Sohn Frank.
Pickert. Fotos (2): Annika Tismer
schen hier nach einem guten
wenigen Tagen habe sein Vater
Essen fröhlich wieder hinaus gesich dann für ein Leben als
verschlossen hatte«, sagt Frank
den meisten Menschen genutzt
bene Ofen, die liebevoll gehen, macht mich das auch glückGastwirt entschieden. Und so zog
Kenter. Doch wer in der »Post«
wird.
schmückten Tische oder eben die
lich«, sagt sie.
er kurz nach dem Unterschreiben
einkehrt, tut dies meistens schon
»Dabei ist der vordere Haupttypisch westfälische Küche maWichtig ist ihr dabei aber imdes Kaufvertrags mit Frau und
seit vielen Jahren. Oder zumindest
eingang bereits seit zehn Jahren
chen den Charme der Gaststätte
mer, das trotz einiger VeränderunKind in das Gebäude. »Schon
die Eltern und Großeltern waren
wieder geöffnet, nachdem mein
aus. Nicht zu vergessen der kleine
gen vieles so bleibt, wie es ist.
damals hieß die Gaststätte ›Zur
schon jahrelang Stammgäste.
Vater ihn vor fast 50 Jahren
Hintereingang, der bis heute von
Denn gerade der alte kohlebetriePost‹, die meisten Menschen kann-
Photovoltaik-Anlagen
laufen noch nicht optimal
Beschattung macht in Dreyen und Westerenger Probleme
Enger (KaWe). Die Stadt Enger
verfügt über fünf Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden.
Doch nicht alle sind aktuell gleich
effektiv. »Unsere Kollektoren befinden sich an der Grundschule
Enger-Mitte, am Schulzentrum
Ringstraße, an den Feuerwehrge-
rätehäusern Dreyen und Westerenger sowie am Komplex der
Grund- und Heideschule Westerenger«, fasste Thomas Holz, Leiter
der Wirtschaftsbetriebe der Stadt
Enger jetzt im Betriebsausschuss
zusammen. Noch nicht ganz optimal laufen die Anlage in Dreyen
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@
Anzeiger
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Mit Photovoltaikanlagen will die Stadt Enger umweltfreundlich Energie
erzeugen.
Foto: dpa
sowie Teile der Anlage in Westerenger. »Das Hauptproblem ist die
Beschattung. Hier müssen wir
noch einmal ran, Bäume zurückschneiden oder vielleicht auch
fällen«, sagte Holz. Im Internet
gibt es ein Portal, bei dem zahlreiche Anlagenbetreiber Daten einspeichern. »Dort kann man auch
regionale Vergleichszahlen erhalten. Mit diesen Werten haben wir
auch unsere Anlagen verglichen.
Wir liegen – einmal abgesehen von
den beiden Photovoltaik-Anlagen
in Westerenger und Dreyen –
genau im oder sogar leicht über
dem OWL-Leistungsbereich«, erklärte Holz.
Seit einiger Zeit wird die Leistung der Engeraner Anlagen online erfasst und ausgewertet. Die
Wirtschaftsbetriebe können auf
sehr detaillierte Zahlen zurückgreifen. »Ganz fertiggestellt ist
dieses Portal aber noch nicht«,
sagte Holz. Mit dem Portal wollen
die Wirtschaftsbetriebe innerhalb
eines Jahres noch mehr Informationen sammeln. »Später ist es
denkbar, dass wir auch Teile der
Diagramme auf die Homepage der
Stadt Enger oder auf einer separaten Seite der Öffentlichkeit zur
Verfügung stellen«, sagte Holz.
Das wurde von den Ausschussmitgliedern begrüßt.
Ausstellung von Naturfotos
Kreis Herford (EA). Die Naturfotografen aus der Region Ostwestfalen-Lippe treffen sich monatlich im
Biologiezentrum im Gut Bustedt.
Dort werden Erfahrungen ausgetauscht und Bilder angesehen.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens haben die Mitglieder der
Gruppe ihre besten Bilder aus
OWL ausgesucht und zu einem
Kalender »Naturfotos 2012« zusammengestellt. Die enthaltenen
Fotos und eine große Auswahl der
Fotos aus dem Fundus der Gruppenmitglieder sind anlässlich der
Vorstellung des Kalenders in den
Räumen des Westdeutschen Rundfunks in Bielefeld ausgestellt. Alle
Bilder wurden großformatig auf
Baumwollpapier gedruckt.
44 Grundstücke beim
Pilotprojekt dabei
Dichtheitsprüfung im Wasserschutzgebiet
Enger (KaWe). Für das Pilotprojekt zur Dichtheitsprüfung im Wasserschutzgebiet der Stadt Enger
(wir berichteten mehrfach) haben
sich mehr Bürger angemeldet als
erwartet. Diese erfreuliche Nachricht konnte Thomas Holz, Leiter
der Wirtschaftsbetriebe Enger, den
Kommunalpolitikern jetzt im Betriebsausschuss
überbringen.
»Von 57 Grundstücken haben sich
44 Hausbesitzer zur Teilnahme
bereit erklärt, neun sind unentschlossen, vier werden nicht sich
nicht beteiligen«, sagte Holz.
Bei der Überprüfung der Anschlüsse in der Wördebrinkstraße
stellte die Stadt fest, dass im
westlichen Bereich die Hausanschlüsse extrem lang sind: 50 bis
60 Meter führen teilweise zu den
Hauptleitungen Im Siek. »Die
Hauptkanäle liegen an dieser Stel-
le sehr tief, und die Zuleitungen
sind lang. Daher ist die geplante
Zustandserfassung über den öffentlichen Kanal bei diesen Grundstücken nicht möglich«, erklärte
Holz. Er bewertete das als positiv,
da in diesem Bereich nun auf
herkömmliche Weise die Dichtheitsprüfung stattfinden wird.
Holz: »So gewinnen wir in unserem Projektgebiet viele verschiedene Erfahrungen, von denen vermutlich alle anderen Haushalte
später profitieren werden.« Geplant sind die ersten Dichtheitsprüfungen noch für dieses Jahr.
Beim Pilotprojekt sollen die
Hausanschlüsse vom öffentlichen
Kanal aus inspiziert werden. Die
Stadt übernimmt die Beauftragung
des Unternehmens für die Bürger.
Außerdem gibt es bei langen
Leitungen eine Kostendeckelung.