Gedenktage Nürnberg 2016

Gedenktage, Jubiläen und historische Erinnerungsdaten für das Jahr 2016
Liste der Ereignisdaten von Januar bis Dezember
Erstellt vom Stadtarchiv Nürnberg
Januar:
7. Januar 1541: Der 1495 geborene Hector Pömer stirbt in Nürnberg. In seiner Funktion als
Probst von St. Lorenz berief er Andreas Osiander zum Prediger, wodurch er maßgeblich die
Reformation in Nürnberg beförderte. Eine Straße in Großgründlach trägt seinen Namen.
7. Januar 1966: Der Naturfreund und Heimatforscher Fritz Stremel stirbt. Stremel war
Vorsitzender der Ortsgruppe Nürnberg des Fränkischen Albvereins und seit 1946
Ortsgruppenobmann des Fränkischen Albvereins. Er setzte sich für das Schulwandern ein
und berichtete über seine Wandertouren in zahlreichen Aufsätzen. Für seine Verdienste
erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
12. Januar 1966: Der russisch-orthodoxe Priester Nikolai Michnenko verstirbt in Nürnberg. Er
hatte im Valka-Lager in Langwasser eine Barackenkirche eingerichtet, die sein Lebenswerk
wurde. Die Räumung des Lagers war bis 1960 abgeschlossen gewesen, da sich Michnenko
aber weigerte, seine Kirche zu verlassen, verschob die Wbg den Baubeginn der hier
geplanten Nachbarschaft F/G für Langwasser bis in die Zeit nach seinem Tod.
17. Januar 1666: Der Historien- und Porträtmaler Johann Daniel Preißler wird in Nürnberg
geboren. 1704 bis 1734 leitete er die Nürnberger Kunstakademie und veranlasste in dieser
Funktion die Eröffnung einer Zeichenschule an der Akademie. Er starb 1737 in Nürnberg.
17. Januar 1866: Der Kupferstecher Erhard Pickel wird in Nürnberg geboren. Seine
Spezialität war das Stechen von Banknoten, hier arbeitete er für Deutschland, England und
Schweden. Er verstarb 1932 in Nürnberg.
19. Januar 1841: Der Bildhauer Johann Wolfgang Rößner wird in Nürnberg geboren, wo er
1911 auch verstarb. Rößner lehrte als Professor für ornamentale Plastik an der
Kunstgewerbeschule. Von ihm stammten die Modelle für das Martin-Behaim-Denkmal oder
für die im Stadtpark aufgestellte Marmorvase zur Erinnerung an das erste Deutsche
Sängerfest von 1861.
24. Januar 1666: Der in Nürnberg geborene Kapellmeister und Komponist Johann Andreas
Herbst stirbt in Frankfurt am Main, wo er das Nürnberger Modell einer städtischen Musik
einführte. Die meiste Zeit in Frankfurt tätig, wirkte er von 1636 bis 1644 auch als
Musikdirektor in Nürnberg.
28. Januar 1866: Theodor Eduard Hampe wird in Bremen geboren. Hampe arbeitete seit
1893 am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, dessen Zweiter Direktor er 1909 wurde.
Dort galt sein Interesse besonders der Bibliothek und dem Kupferstichkabinett. Hampe starb
1933 in Nürnberg.
29. Januar 1866: Karl Michael Oertel wird in Forchheim geboren. In Nürnberg übernahm er
1895 die Genossenschaftsdruckerei und engagierte sich politisch in der SPD. Er vertrat die
Partei im Reichs- und Landtag. Oertel starb bereits 1900 in Nürnberg.
Februar:
8. Februar 1766: Der Arzt Johann Benjamin Erhard wird in Nürnberg geboren. Erhard war
geprägt durch Immanuel Kant; in Veröffentlichungen befasste er sich auch mit
rechtsphilosophischen Themen. Die Abhandlung ‚Über das Recht des Volks zu einer
Revolution‘ aus dem Jahr 1795 gilt als sein Hauptwerk. Er starb 1827 in Berlin.
13. Februar 1966: Die Fastnachtsgesellschaft Nürnberger Trichter verleiht erstmals den
gleichnamigen Preis. Die erste Persönlichkeit, der so Weisheit ‚eingetrichtert‘ wurde, war der
spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt.
14. Februar 1966: Auf Initiative des Steuerberaters Heinz Sebinger wird die Datev als
genossenschaftliches EDV-Dienstleistungsunternehmen gegründet. 2015 konnte das
erfolgreiche Unternehmen seinen Neubau, den Datev IT-Campus, an der Fürther Straße
einweihen.
18. Februar 1916: Der Maler Louis Braun stirbt in München. Der 1836 in Schwäbisch Hall
geborene Braun kam 1864 nach Nürnberg, wo er im Germanischen Nationalmuseum
zahlreiche Anregungen für seine Bilder fand. Er nahm am deutsch-dänischen, deutschösterreichischen und deutsch-französischen Krieg teil und wurde besonders als
Schlachtenmaler bekannt. Das Garnisonmuseum Nürnberg verwahrt sein Gemälde
‚Preußische Landwehr – Parade auf dem Hauptmarkt Nürnberg‘ aus dem Jahr 1867.
24. Februar 1491: Hans VI. Tucher verstirbt in Nürnberg. Die Reisebeschreibung seiner
Pilgerfahrt nach Jerusalem, 1482 erstmals gedruckt, gilt als einer der ersten Klassiker der
Reiseliteratur. Tucher stand auch im Dienst der Reichsstadt und kümmerte sich als Junger
Bürgermeister um den Auf- und Ausbau der Ratsbibliothek, wodurch er zum Begründer der
heutigen Stadtbibliothek wurde.
27. Februar 1591: Der Zeichner und Steinmetz Hans Bien wird in Nürnberg geboren. Er
arbeitete insbesondere für die Reichsstadt Nürnberg. Bekannt wurden seine meisterlich
ausgeführten topografischen Darstellungen. Bien starb 1632 in Nürnberg, der Bienweg in
Wetzendorf erinnert an ihn.
März:
4. März 1741: Der Maler Georg Blendinger stirbt in Nürnberg. Er machte sich insbesondere
durch seine Landschaftsbilder einen Namen.
5. März 1916: Der Publizist Ernst Stockmeier stirbt in Nürnberg. Stockmeier, der ursprünglich
den Beruf des Kaufmanns erlernt hatte, war mehr als 20 Jahre Redakteur der Nürnberger
Zeitung. Er fungierte als Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender des Journalisten- und
Schriftstellervereins Nürnberg.
7. März 1966: Die neu erbaute Volksschule am Thoner Espan kann ihrer Bestimmung
übergeben werden.
9. März 1966: Die Städtische Handels- und Wirtschaftsaufbauschule für Jungen und
Mädchen, 1873 als Mädchenfortbildungsschule eröffnet, kann ihren Neubau in der
Nunnenbeckstraße 40 beziehen. Die Wirtschaftsschule gehört zu den beruflichen Schulen
der Stadt Nürnberg.
15. März 1591: Der aus Zürich stammende Jost Amman stirbt in Nürnberg. Amman war als
produktiver Zeichner, Maler und Kupferstecher tätig. 1561 kam er nach Nürnberg, wo er als
Illustrator umfangreicher Werke hervortrat, die er mit Holzschnitten versah. Außerdem trug er
Miniaturen zu dem prunkvollen Großen Tucherbuch bei. Eine Straße in Steinbühl trägt
seinen Namen.
17. März 1791: Marie Susanna Helena Tucher von Simmelsdorf wird geboren. Sie heiratete
1811 den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, mit dem sie 1818 nach Berlin zog.
Durch die Eheschließung blieb Hegel mit Nürnberg verbunden. Auch ihr Sohn, Karl Ritter
von Hegel, heiratete eine Frau aus dem Hause der Tucher von Simmelsdorf.
23. März 1791: Der Maler und Zeichner Friedrich Fleischmann wird in Nürnberg geboren.
Fleischmann führte den Stahlstich in Nürnberg ein. Nachdem es aufgrund einer von ihm
gefertigten Karikatur zu Tumulten kam, zog er nach München, wo er 1834 verstarb.
April:
18. April 1566: Der Kanzleischreiber und Kartograph Hieronymus Braun wird in Nürnberg
geboren. Als sein Hauptwerk gilt der nach ihm benannte Stadtprospekt von 1608, eine
detailreiche Darstellung der Reichsstadt und ihrer Umgebung.
19. April 1941: Der Jurist Hanns-Helmut Mähner wird in München geboren. Der Sakralmusik
verbunden, wurde er zum Mitbegründer des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik an St.
Sebald - Nürnberg e.V., der den Orgelbau der Kirche beförderte. Nachdem er die
Geschäftsführung der Internationalen Orgelwoche übernommen hatte, entwickelte sich die
ION zu einer weit über Nürnberg hinaus bedeutenden Veranstaltung. Mähner leitete die
Öffentlichkeitsarbeit der Städtischen Bühnen, wo er die Gesellschaft der Opern- und
Konzertfreunde gründete. Er starb 1999 in Nürnberg.
21. April 1991: Der gelernte Einzelhändler Karl Schäfer stirbt in Nürnberg. Schäfer, 1912
geboren, trat der Bayerischen Volkspartei bei, die 1933 verboten worden war. Nach 1945
gehörte er zu den Gründern der Nürnberger CSU, für die er auch im Stadtrat und Landtag
saß. Sein Engagement galt auch dem Breitensport.
23. April 1866: Der Bildhauer Johann Lorenz Rotermund verstirbt in Nürnberg. Rotermund,
1798 geboren, arbeitete überwiegend für die Kirche. So restaurierte er mit seinem Bruder
den Engelsgruß in der Lorenzkirche und schnitzte für St. Sebald die Kanzel.
Mai:
1. bis 4. Mai 1866: Der so genannte Nürnberger Bierkrawall sorgt in der Stadt für Aufregung.
Nachdem einige Brauereibesitzer und Gastwirte den Preis für einen Eimer Sommerbier
deutlich erhöhen wollten, kam es zu Protesten in einigen Wirtshäusern und einem
Bierboykott. Demonstrationen vor den Brauereien bewirkten schließlich die Rücknahme der
Preiserhöhung.
2. Mai 1916: Der Schulhausneubau am Paniersplatz wird im Rahmen einer kleinen Feier
seiner Bestimmung übergeben. Als Hausschmuck an der Fassade brachte man an der
Volksschule das Stadtwappen sowie Figuren, welche die vier Jahreszeiten und die vier
Elemente darstellen, an.
4. Mai 1591: Der Rechtsgelehrte Hugo Donellus stirbt am in Altdorf. Donellus, 1527 in
Frankreich geboren, sah sich als Anhänger des Calvinismus immer wieder Anfeindungen
ausgesetzt, die 1579 auch zu seiner Entlassung an der Universität Leyden führten. So folgte
er anschließend einem Ruf an die Universität Altdorf, die durch sein Wirken internationale
Bedeutung erlangte.
14. Mai 1316: Der spätere Kaiser Karl IV. wird in Prag geboren. Er pflegte ein enges
Verhältnis zu Nürnberg, die er als ‚vornehmste und bestgelegene Stadt des Reiches‘
bezeichnete und die er für seine politischen Ziele nutzte. Er hielt mehrere Hoftage in der
Stadt ab, wo er 1356 mit der Goldenen Bulle bestimmte, dass jeder neue König seinen
ersten Hoftag in Nürnberg abhalten sollte.
15. Mai 1616: Der Goldreißer Benedict von Watt, einer der bekannten Vertreter des späten
Meistergesangs, stirbt. Zu verdanken sind ihm Meisterliedersammlungen, die er auch
teilweise mit Melodien versah.
18. Mai 1666: Lorenz Zick, das begabteste Mitglied der Handwerkerfamilie, stirbt in
Nürnberg. Für seine Stücke verwendete er Elfenbein, Rhinozeroshorn und Rosenholz. Zick
arbeitete zunächst als Hofdrechsler in Weimar, dann in Magdeburg und ab 1625 in
Nürnberg. Werke Zicks finden sich im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg oder auch
im Kunsthistorischen Museum Wien.
21. Mai 1766: Der Gastwirt Georg Leonhard Aurnheimer wird in Nürnberg geboren.
Aurnheimer begründete das private Nürnberger Nationaltheater, in dem er auch auftrat. 1827
musste es geschlossen werden, woraufhin der Magistrat der Stadt das Alte Stadttheater am
Lorenzer Platz errichtete. Aurnheimer verstarb 1829 in Nürnberg.
27. Mai 1841: Der Kupferstecher Georg Meisenbach wird in Nürnberg geboren. Er erfand
1881 die Autotypie, ein drucktechnisches Verfahren zur Wiedergabe von Fotografien.
Meisenbach starb 1912 in Emmering, eine Straße in Großreuth hinter der Veste erinnert an
ihn.
28. Mai 1866: Der Jurist Otto Bräutigam wird in Kulmbach geboren. Er wurde 1910 zum
Zweiten Bürgermeister gewählt, ihm unterstanden die Ressorts Kunst und Finanzen. 1919
trat er in den Ruhestand und verstarb 1923 in München.
Juni:
9. Juni 1616: Der Arzt Johann Georg Volkamer d. Ä. wird in Nürnberg geboren. Er
praktizierte als Arzt in Nürnberg, sein Interesse galt aber besonders der Botanik. Als
Naturforscher fand er unter den zeitgenössischen Gelehrten Anerkennung.
22. Juni 1866: Der Lehrer Wolfgang Konrad Schultheiß stirbt in Nürnberg. Schultheiß hing
den Lehren Pestalozzis an und reformierte den Schulbetrieb der Volksschule in Tafelhof
entsprechend, wo er seit 1809 angestellt war. Er war 1821 Mitbegründer des Lehrervereins
und versuchte unter seinen Kollegen seine Pläne einer ‚Schule für alle‘ publik zu machen.
Juli:
4. Juli 1941: Der Musiker und Komponist Karl Rorich stirbt in Nürnberg. Seit 1914 war er
Direktor der Städtischen Musikschule und ab 1919 des neuen Konservatoriums. Eine Straße
in der Gartenstadt trägt seinen Namen.
7. Juli 1816: Die Frauenkirche wird für die katholische Gemeinde geweiht. Nach dem
Übergang Nürnbergs an Bayern hatte man die Frauenkirche der katholischen Gemeinde
überlassen. Gegenstände aus den säkularisierten Klosterkirchen dienten der Neuausstattung
des Innenraums.
11. Juli 1766: Der Pfarrer Johann Gottfried Biedermann stirbt im oberfränkischen
Untersteinach. Bis heute bedeutend ist ein von ihm verfasstes genealogisches Werk über
den fränkischen Adel, darunter auch ein Band über das Patriziat der Reichsstadt Nürnberg.
24. Juli 1841: Gottfried Löhe wird in Neuendettelsau geboren. 1866 eröffnete er in Nürnberg
seine Buch- und Kunsthandlung, in der er insbesondere protestantisch-theologische Literatur
führte. Er trat auch als Verleger in Erscheinung, Hausautor wurde sein Vater, der Theologe
Wilhelm Löhe. 1878 verkaufte er G. Löhes Buchhandlung, die bis heute besteht. Löhe ging
nach Neuendettelsau, wo er die Buchhandlung der Diakonissenanstalt gründete. Gottfried
Löhe starb 1916 in Neuendettelsau.
27. Juli 1716: Der Bronzegießer Johann Georg Romsteck stirbt in Nürnberg. In seiner
Werkstatt entstanden Kirchengeräte und Epitaphien, darunter für den St. Johannis- und St.
Rochusfriedhof. Zwei große Standleuchter der Egidienkirche stammen von ihm.
27. Juli 1891: Der Architekt Paul Seegy wird in Nürnberg geboren. Seegy arbeitete zunächst
für die Oberpostdirektion und seit 1929 für die städtische Bauverwaltung, wo er u.a. die
Sternwarte am Rechenberg errichtete sowie nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche
Ämtergebäude, Schulen und Altenheime. Seegy starb 1975 in Nürnberg.
August:
8. August 1966: Die letzten beiden Nürnberger Brauereipferde, die bisher noch bei der
Lederer-Brauerei ihren Dienst taten, ziehen letztmalig durch die Stadt. Sie wurden an einen
Bauern verkauft.
31. August 1966: Der Politiker und Pädagoge Ludwig Ritter von Rudolph stirbt in Nürnberg.
Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg arbeitete er als Volksschullehrer und trat der DDP
bei. 1933 zog er sich zunächst aus dem politischen Leben zurück, stieß dann aber über
Thomas Dehler zum aktiven Widerstand. Im Oktober 1945 setzte ihn die Besatzungsbörde
als Regierungs- und Schulrat ein. Später trat er in die FDP und schließlich in die SPD ein.
Als Landtagsabgeordneter engagierte er sich insbesondere in den Bereichen Bildung und
Kultur.
September:
10. September 1666: Der Kunsthändler und Verleger Paul Fürst stirbt in Nürnberg. Er
verlegte zahlreiche Bilderbögen und Flugschriften, außerdem die dritte Ausgabe des
Wappenbuchs von Johannes Sibmacher. Für die Herausgabe von Kunstdrucken
beschäftigte er Nürnberger Künstler, stach die Bilder aber auch selbst.
10. September 1841: Der Architekt Hermann Steindorff wird in Schleswig geboren. Steindorff
lehrte 1877 bis 1908 an der Kunstgewerbeschule. Er legte auch Entwürfe zur Erweiterung
des Rathauses vor und war im Kirchenbau tätig. Steindorff starb 1917 in Nürnberg.
11. September 1741: Johann Jacob Schübler stirbt in Nürnberg. Schübler hinterließ
Architekturtheorien sowie Vorlagen- und Entwurfsbücher und beschäftigte sich als
Mathematiker auch mit Kunst und Architektur.
11. September 1891: Karl Otto Stromer von Reichenbach verstirbt in Nürnberg. Der als
liberal geltende Jurist wurde 1867 Erster Bürgermeister der Stadt. Während seiner Amtszeit
erfolgte der notwendige Ausbau der städtischen Infrastruktur, wichtige Projekte waren die
Kanalisation und die Wasserversorgung sowie die Einrichtung eines Schlachthofs. Seine
Nachfolge trat Georg Ritter von Schuh an.
11. September 1916: Der seit 1908 im Bau befindliche Justizpalast an der Fürther Straße
konnte feierlich eröffnet werden. Hier fanden die als Nürnberger Prozesse in die Geschichte
eingegangenen Verhandlungen gegen die Hauptkriegsverbrecher des Nationalsozialismus
sowie die so genannten Nürnberger Nachfolgeprozesse statt.
11. September 1991: Der Bürgermedaillenträger Gustav Lotz stirbt. Der Hotelier betrieb das
Grand Hotel und das Hotel Bayerischer Hof. Lotz saß für die FDP im Stadtrat.
12. September 1716: Der Publizist Christoph Gottlieb Richter wird in Nürnberg geboren, wo
er 1774 auch verstarb. Richter gilt als einer der ersten Vertreter des freien Journalismus.
13. September 1966: Der Club-Spieler und Nationaltorwart Heiner Stuhlfauth stirbt in
Nürnberg. Stuhlfauth galt schon zu Lebzeiten als Legende und gehörte zu den besten
Torhütern der Welt. Mit dem 1. FCN wurde er fünfmal Deutscher Meister. Seit 1967 trägt
eine Straße in Zerzabelshof seinen Namen.
16. September 1891: Der städtische Vieh- und Schlachthof wird in Sündersbühl eröffnet, so
dass das Fleischhaus in der Innenstadt geschlossen werden konnte. Nach mehreren
Erweiterungen musste der Schlachthof aufgrund hygienischer Vorgaben 1997 geschlossen
werden. Im Kachelbau ist heute u.a. das Kinder- und Jugendmuseum beheimatet, das
Gelände wird mit Wohnungen bebaut.
23. September 1691: Der Kupferstecher Georg Daniel Heumann wird in Nürnberg geboren.
Er besuchte die Nürnberger Kunstakademie, arbeitete dann in Nürnberg und Göttingen, um
1751 nach Nürnberg zurückzukehren. Hier fertigte er Porträtstiche Nürnberger Patrizier und
einen Nachstich des Friedensmahls von 1649. Er starb 1759 in Nürnberg.
23. September 1991: Der Lehrer und Politiker Georg Holzbauer stirbt in Nürnberg.
Holzbauer, 1928 in Nürnberg geboren, engagierte sich im Bund der Deutschen Katholischen
Jugend und in der Jungen Union. 1950 trat er in die CSU ein und wurde als jüngstes Mitglied
1956 in den Stadtrat gewählt. 1975 und 1981 kandidierte er für das Amt des
Oberbürgermeisters, beide Wahlen gewann jedoch Amtsinhaber Andreas Urschlechter. Als
Bezirkstagspräsident setzte sich Holzbauer für die Einrichtung des Freilandmuseums in Bad
Windsheim und die erste europäische Regionalpartnerschaft, zwischen Mittelfranken und
dem Limousin, ein. Eine Straße in St. Jobst ist nach ihm benannt.
27. September 1591: Der Goldschmied Elias Lencker d. Ä. wird auf dem Friedhof St.
Johannis bestattet. Er und sein Bruder Hans genossen als Goldschmiede großes Ansehen,
so arbeitete Elias Lencker für den Rat und einige Patrizierfamilien. Erhalten haben sich
Werke von ihm im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, aber auch im Grünen Gewölbe
in Dresden oder der Schatzkammer der Residenz München.
29. September 1991: Das neue Franken-Stadion wird mit einem Volksfest eingeweiht.
Oktober:
1. Oktober 1966: Die Siemens & Halske AG, die Siemens Schuckert Werke AG und die
Siemens-Reiniger-Werke AG schließen sich zu der in München ansässigen Siemens AG
zusammen. Der ursprünglich durch Sigmund Schuckert in Nürnberg gegründete Betrieb
hatte sich bereits 1903 mit der Berliner Firma Siemens vereinigt.
3. Oktober 1866: Der Historiker Albert Gümbel wird in München geboren. Gümbel arbeitete
seit 1897 im Kreisarchiv, dem heutigen Staatsarchiv, zuletzt als Oberarchivrat. Er verfasste
zahlreiche Beiträge zur Handwerks- und Kunstgeschichte für die Mitteilungen des Vereins für
Geschichte der Stadt Nürnberg. Gümpel verstarb 1931 in Nürnberg.
3. Oktober 1916: Der Hopfenhändler Ludwig Ritter von Gerngros stirbt in Nürnberg.
Gerngros betrieb mit einem Geschäftspartner seit 1864 eine erfolgreiche Hopfenhandlung.
Aufgrund seiner vielen künstlerischen und wohltätigen Stiftungen verlieh ihm die Stadt die
Ehrenbürgerwürde. Gerngros finanzierte die Kopie des Neptunbrunnens, die heute im
Stadtpark aufgestellt ist.
27. Oktober 1616: Der Mathematiker und Astronom Johannes Praetorius verstirbt in Altdorf.
Praetorius fertigte in Nürnberg mathematische Instrumente, darunter kartographische
Vermessungsinstrumente. Seit 1576 hatte er eine Professur für Mathematik an der
Universität Altdorf inne. Er entdeckte einen neuen Stern und riet als Astronom vor
astrologischen Spekulationen bezüglich des Auftretens von Kometen ab.
November:
7. November 1916: Ferdinand von Jäger stirbt in Würzburg. Jäger wirkte für die Stadt als
Dritter und Zweiter Bürgermeister. Sowohl beruflich als auch privat setzte er sich für die
Förderung des Musiklebens in der Stadt ein.
8. November 1891: Der Journalist Fritz Nadler wird in Nürnberg geboren, hier arbeitete er
1920 bis 1944 für die Nürnberger Zeitung. Bekannt wurden seine persönlichen Erinnerungen
an die Zeit des Nationalsozialismus, 1955 erschien ‚Ich sah, wie Nürnberg unterging‘ und
1969 das Buch ‚Eine Stadt im Schatten Streichers‘. Nadler verstarb 1981 in Nürnberg.
10. November 1991: Der Politiker Martin Albert stirbt in Nürnberg. Der 1909 in Neumarkt/Opf.
geborene Albert engagierte sich von Jugend an in der Arbeiterbewegung, seit 1928 gehörte
er der SPD an. 1935 wurde er verhaftete und ins KZ Dachau gebracht, anschließend stand
er unter Polizeiaufsicht. Nach dem Krieg half er die Nürnberger SPD wiederaufzubauen. Eine
Straße in St. Jobst trägt seinen Namen.
11. November 1966: Die bayerischen Staatsminister Alois Hundhammer, Heinrich Junker
und Konrad Pöhner unterzeichnen mit Oberbürgermeister Andreas Urschlechter den Vertrag
über die Erbauung des Nürnberger Rhein-Main-Donau-Kanalhafens. Bereits im Mai war die
Ortschaft Hinterhof für den geplanten Bau des Kanals geräumt worden.
14. November 1716: Der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz verstirbt in Hannover. 1666
studierte er in Altdorf, wo er 1667 promoviert wurde. Anschließend war Leibniz für einige
Monate Sekretär der Alchemistischen Gesellschaft Nürnberg. In Erinnerung an Leibniz'
Aufenthalt in Nürnberg und Altdorf wurde anlässlich seines 350. Geburtstags 1996 ein
‚Verein zur Förderung des Leibnizforums‘ gegründet.
20. November 1991: Der Architekt Julius Lincke stirbt in Nürnberg. Lincke, 1909 im
damaligen Münchner Vorort Solln geboren, kam nach seinem Architekturstudium nach
Nürnberg, wo er als Leiter der Abteilung Denkmalpflege im Hochbauamt ab 1937 für die
Altstadt zuständig war. Unter ihm erfolgte der Umbau der Fronveste in ein Altersheim, aber
auch der Umbau eines Stadtmauerturms für die HJ. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs war
Lincke insbesondere mit der Sicherung und Bergung des Nürnberger Kunstguts befasst.
1945 von den Amerikanern verhaftet, arbeitete er ab 1946 zunächst als freier Architekt,
bevor er wieder in den Dienst der Stadt trat. Der Wiederaufbau der Lorenzkirche oder des
Heilig-Geist-Spitals, der Bau des Altersheims am Platnersberg oder des Großmarkts sind mit
ihm verbunden.
22. November 1841: Der Jurist Johann Christian Siebenkees stirbt in Nürnberg. Er war
Dozent, Dekan und Rektor der Universität Altdorf bis zu deren Aufhebung 1809. Siebenkees
befasste sich mit Natur-, Völker-, und Kirchenrecht, seine Ausführungen zum Ehegattenrecht
hatten bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs für Nürnberg Bedeutung.
29. November 1491: Andreas I. Imhoff wird in Nürnberg geboren. Nach seiner Schulzeit
absolvierte er eine Lehre bei einem Händler in Venedig. Seit 1519 arbeitete er für die Familie
in der Imhoffschen Handelsgesellschaft, die er später auch leitete. Als Bürgermeister,
Losunger und Reichsschultheiß wirkte er für die Stadt. Während seiner Amtszeit erfolgte die
Gründung der Akademie in Altdorf. Imhoff verstarb 1579 in Nürnberg.
29. November 1941: Ein erster großer Vernichtungstransport mit Juden aus Nürnberg und
anderen fränkischen Gemeinden verlässt den Bahnhof Märzfeld mit dem Ziel KZ Jungfernhof
bei Riga. 496 Opfer sind namentlich bekannt.
30. November 1966: Der erste Flächennutzungsplan wird wirksam. Er diente als
vorbereitender Bauleitplan für das gesamte Stadtgebiet. 1997 stellte die Stadt einen neuen
Flächennutzungsplan mit Landschaftsplan auf.
Dezember:
4. Dezember 1866: Louis Vetter stirbt in Nürnberg. Er hatte 1847 die erste
Metallflaschenkapselfabrik Deutschlands im Stadtteil Doos gegründet. 1997 musste das
Traditionsunternehmen geschlossen werden. Das Firmenarchiv wird im Stadtarchiv
Nürnberg verwahrt, die ehemaligen Fabrikgebäude wurden zu Lofts umgewandelt.
8. Dezember 1966: Der Nürnberger Anzeiger erscheint erstmals als Beilage zu den
Nürnberger Nachrichten sowie der Nürnberger Zeitung. Zunächst als reines Anzeigenblatt
konzipiert, wurde er ab November 1967 um Berichte aus den Stadtteilen erweitert und in vier
Ausgaben aufgelegt. Seit 2001 erscheint der Nürnberger Stadtanzeiger mit einer Nord- und
einer Südausgabe.
18. Dezember 1766: Der Buchhändler und Verleger Johann Philipp Palm wird in
Schorndorf/Rems geboren. Palm besaß seit 1796 eine Buchhandlung in Nürnberg. Die im
Juni 1806 von ihm verlegte, gegen Napoleon gerichtete Flugschrift ‚Deutschland in seiner
tiefen Erniedrigung‘ führte zu seiner Verhaftung und Hinrichtung. In der Folge stilisierte man
Palm zum Märtyrer, er galt als Symbolfigur der Auflehnung gegen Napoleon.
18. Dezember 1816: Georg Kugler wird in Nürnberg geboren. Nach einer Buchbinderlehre
eröffnete er in der Königstraße 11 das seinerzeit größte Kaufhaus seiner Art. Er erwarb auch
verschiedene Patente und hatte mehrere Ämter, u.a. als Gemeindebevollmächtigter, inne.
Kugler unterstütze die Gründung des Gewerbemuseums. Er verstarb 1894 in Nürnberg.
20. Dezember 1716: Die Kupferstecherin und Zeichnerin Susanna Maria von Sandrart stirbt
in Nürnberg. Sie entstammte der Künstlerfamilie und wurde von ihrem Vater ausgebildet. Ihr
Malbuch mit Stichen und Zeichnungen befindet sich heute im Germanischen
Nationalmuseum Nürnberg.
21. Dezember 1791: Der Philologe und Pädagoge Johann Christoph Held wird in Nürnberg
geboren. Nach Abschluss seines Studiums wurde er Lehrer und schließlich Rektor des
Gymnasiums in Bayreuth, wo er 1873 starb. Held schrieb einige philologische
Abhandlungen, befasste sich aber auch mit musikalischen Themen und komponierte sogar
eigene Lieder.