als pdf-Datei - Evangelischer Rundfunkdienst

Rundfunkgottesdienst am Sonntag, 24.05.2015, 10:00 Uhr
Friedenskirche Charlottenburg, Bismarckstr. 40
Moderation: Nazanin Khoramiroz
Predigt: Pastor Hendrik Kissel
Cello (3) und Violine(7): Vivaldi-Kinderorchester Kinderorchester der Friedenskirche Charlottenburg,
Orgel: Amaru Soren
Klavier: Burckhard F.Fabian
Sprecher: Norbert Ender, Vanessa Pattri, Dagmar Eihhorn,
Leitung Vivaldi-Kinderorchester Kinderorchester: Piotr Prysiaznik
Vivaldi-Kinderorchester Kinderorchester; Florian Fugbeer, Sonja Hellenbrand, Tamara Kimmermann, Fanny Marsch, Hikari
Miyamoto, Robert Ruhlke, Lir Vaginsky, Juan Lucas Aisemberg, Hila Karni
Kontakt Gemeindebüro:
[email protected]
2
Nr.
Uhrzeit
Beginn
0
07:00
Dauer Wer &
Wo?
Kirche
Was?
Ankunft RBB / Beginn der Aufbauarbeiten (Leitung über Nachbargrunstück)
-
0
09:00:00
0
09:30:00
0
10:00:15
0‘15‘‘
Ü-Wagen
1
10:00:30
2‘22‘‘
Orgel
2
10:02:52
1‘10‘‘
Liturgin
Nazanin
Gemeinde
Aufbau wie vor 2 Jahren über Nachbargelände
Catering im Kassiererzimmer – Durchgang zur Küche Gemeindesaal
3 Sprechstellen: 3 Personen Fürbitte (Stühle) und 1 für Lesungen, Liturgin und Pastor (Stühle)
1. Musikstelle: 11 Streicher vor dem Podium links (Zugang zur Küche geschlossen)
2. Musikstelle: Piano auf dem Podium links
3. Musikstelle: Orgel Empore
Soundcheck mit allen Akteuren
Ansingen – Feststellung ob Händeklatschen möglich - und Erläuterungen (Handy aus,
Schilder) – Tür geschlossen, Eingang über Seiteneingang.
Glocken vom Band
Präludium
„Komm, heiliger Geist, Herre Gott“ Matthias Weckmann (1619-1674)
Einleitung und Begrüßung
Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.
Mit dem Wochenvers aus dem Buch des Propheten Sacharja begrüßen wir Sie, liebe Hörerinnen und
Hörer, liebe Gemeinde, zum Gottesdienst aus der Friedenskirche-Charlottenburg. Sie liegt im Zentrum
der Stadt – in einem Hinterhof ganz in der Nähe der Deutschen Oper an der Bismarckstraße.
Der Geist Gottes wird Pfingsten gefeiert. Er ermöglicht uns loszulassen, zu hoffen und zu glauben. Ein
Geschehen ganz im Innern des Menschen, nicht äußerlich imposant wie etwa militärische Heere. Nicht
gewaltig wie ein spektakulärer Kraftakt. Sacharja denkt an ein anderes Geistwirken. Es ist ein inneres
Geschehen. Eine Art Pfingsten in uns. Dieses „innere Pfingsten“ ermöglicht uns nicht nur „… aufwärts
froh den Blick gewandt“ ins Leben zu gehen, sondern davon auch zu singen.
Sie finden unser erstes Lied im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 394.
3
10:04:02
1‘00‘‘
Orgel
Vorspiel zum folgenden Lied „Nun aufwärts froh den Blick“ FuL 163 und EKG 394
0:25
Orgel +
Gemeinde
Gemeindelied
Orgel +
Gemeinde
Strophe 2
0:25
Nun aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest den Schritt! Wir gehn an unsers Meisters Hand,
und unser Herr geht mit.
Vergesset, was dahinten liegt und euern Weg beschwert; was ewig euer Herz vergnügt, ist wohl des
Opfers wert.
3
0:25
4
10:06:17
1.35
Orgel
Gemeinde
Strophe 3
Norbert
Ender
Eingangsgebet und Vaterunser
Und was euch noch gefangen hält, o werft es von euch ab! Begraben sei die ganze Welt für euch in
Christi Grab.
Lasst uns beten!
Herr unser Gott, Herr Jesus Christus,
du hast uns deinen Geist gegeben und Pfingsten erleben lassen.
Dein Heiliger Geist verführt uns zum Beten und unsere Herzen zum Singen.
Du bist nun hier und an allen anderen Orten, an denen Pfingsten gefeiert wird.
Sei besonders bei Christen die unter Verfolgung leiden.
Sie und wir alle können dir vertrauen in und durch deinen Geist.
Und wir wollen es auch, an dich glauben.
So hilft uns das gemeinsame Beten in deinem Geiste, du unser..:
Vater in dem Himmel. Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Liedansage
Wir bleiben in Anbetung und Lob, und singen „Lobe den Herren“.
Im Ev.Gesangbuch unter der Nummer 17 – die Strophen 1 bis 3
5
10:07:52
1‘00‘‘
Orgel
0:35
Orgel +
Gemeinde
0:35
0:35
(2:45))
Vorspiel zum folgenden Lied „Lobe den Herren, den mächtigen“ FuL 55 und EKG 17
Gemeindelied
Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, meine geliebete Seele, das ist mein Begehren.
Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören!
Orgel +
Gemeinde
Strophe 2
Orgel+
Gemeinde
Strophe 3
Lobe den Herren, der alles so herrlich regieret, der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet, der dich
erhält, wie es dir selber gefällt; hast du nicht dieses verspüret?
.
Lobe den Herren, der sichtbar dein Leben gesegnet, der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe
geregnet. Denke daran, was der Allmächtige kann, der dir mit Liebe begegnet!
4
6
7
8
10:10:37
10:11:02
10:14:03
0:25
3:00
2:40
Liturgin
Nazanin
Liedansage
Violinen +
Cello
Solo:
2 Violinen
Dagmar
Eichhorn
Vortragsstück Vivaldi Kinderorchester Friedenskirche Charlottenburg
Durch Musiker der benachbarten Deutschen Oper, ist es uns möglich, ein Kinder-Ensemble in unserer
Kirche zu haben. Wir hören nun das „Concerto grosso in g moll“ von Arcangelo Corelli. Vorgetragen
vom Vivaldi Kinderorchester der Friedenskirche Charlottenburg.
Arcangelo Corelli (1653-1713) – Concerto grosso in g moll Op.6 Nr.8
Präfamen zur Lesung Apostelgeschichte 2, 1-7 und 11b - 17
Das erste Pfingsten war von außen gut sichtbar mitzuerleben. Selbst Unbeteiligte stellten
Sonderbares fest. Wir hören die Pfingstgeschichte der Apostelgeschichte 2 nach der Neuen
Genfer Übersetzung:
Schließlich kam das Pfingstfest. Auch an diesem Tag waren sie alle wieder am selben Ort
versammelt.
Plötzlich setzte vom Himmel her ein Rauschen ein wie von einem gewaltigen Sturm; das ganze
Haus, in dem sie sich befanden, war von diesem Brausen erfüllt.
Gleichzeitig sahen sie so etwas wie Flammenzungen, die sich verteilten und sich auf jeden
Einzelnen von ihnen niederließen.
Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie begannen, in fremden Sprachen zu reden;
jeder sprach so, wie der Geist es ihm eingab.
´Wegen des Pfingstfestes` hielten sich damals fromme Juden aus aller Welt in Jerusalem auf.
Als nun jenes mächtige Brausen vom Himmel einsetzte, strömten sie in Scharen zusammen.
Sie waren zutiefst verwirrt, denn jeder hörte die Apostel und die, die bei ihnen waren, in seiner
eigenen Sprache reden.
Fassungslos riefen sie: »Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wie kommt es dann,
dass jeder von uns sie in seiner Muttersprache reden hört?
Wir alle hören sie in unseren eigenen Sprachen von den wunderbaren Dingen reden, die Gott
getan hat!«
Alle waren außer sich vor Staunen.
Jetzt trat Petrus zusammen mit den elf anderen Aposteln vor die Menge. Mit lauter Stimme
erklärte er: »Ihr Leute von Judäa und ihr alle, die ihr zur Zeit hier in Jerusalem seid! Ich habe
euch etwas zu sagen, was ihr unbedingt wissen müsst. Hört mir zu! Diese Leute hier sind nicht
betrunken, wie ihr vermutet. Es ist ja erst neun Uhr morgens. Nein, was hier geschieht, ist
nichts anderes als die Erfüllung dessen, was Gott durch den Propheten Joel angekündigt hat.
›Am Ende der Zeit‹, so sagt Gott, ›werde ich meinen Geist über alle Menschen ausgießen
9
10:16:45
0‘20‘‘
Klavier
0:25
Klavier +
Gemeinde
0:30
0:25
0:30
10
11
10:18:56
(2:10)
1:10
5
Vorspiel zum folgenden Lied „Wo ich auch stehe“ FuL 416
Gemeindelied
Wo ich auch stehe, du warst schon da. Wenn ich auch fliehe, du bist mir nah. Was ich auch denke, du
weißt es schon. Was ich auch fühle, du wirst verstehn.
Klavier +
Gemeinde
Gemeindelied
Klavier +
Gemeinde
Gemeindelied
Klavier +
Gemeinde
Gemeindelied
Dagmar
Eichhorn
Präfamen zur Lesung Johannes 16, 23b - 28+33
10:20:07
1:00
Dagmar
Eichhorn
10:21:08
0‘30‘‘
Klavier
1:15
Klavier +
Gemeinde
Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst. Und dass du mich beim Namen nennst und
mir vergibst. Herr, du richtest mich wieder auf, und du hebst mich zu dir hinauf. Ja ich danke dir, dass du
mich kennst und trotzdem liebst.
Du kennst mein Herz, die Sehnsucht in mir. Als wahrer Gott und Mensch warst du hier. In allem uns
gleich und doch ohne Schuld. Du bist barmherzig, voller Geduld.
Und ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst. Und dass du mich beim Namen nennst und
mir vergibst. Herr, du richtest mich wieder auf, und du hebst mich zu dir hinauf. Ja ich danke dir, dass du
mich kennst und trotzdem liebst.
„Ich bin traurig fröhlich“, so sagt es Gisela heute noch. Gisela ist Mitglied unserer Kirchengemeinde und
seit 1 Monat erst Witwe. Trotz der Trauer des Abschiednehemens erlebten sie und ihr Mann Dieter
damals ein „inneres Pfingsten“: Beide konnten trotz schwerer Trauer innerlich fröhlich und hoffnungsvoll
sein – (ohne es zu müssen). Gottes Geist ermöglichte beiden diesen Glauben.
Diese Zeit war kein spektakuläres Pfingsten wie in der Apostelgeschichte, es fand zart und leise ganz im
Innern statt.
Der für den heutigen Pfingstsonntag vorgeschlagene Predigttext, redet nicht von einem spektakulären,
sondern einem zarten und leisen Pfingsten: einem „inneren Pfingsten“.
Ich lese nach der Lutherübersetzung aus dem Johannesevangelium im Kapitel 14, die Verse 23 bis 27
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn
lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der
hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der
mich gesandt hat. Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin. Aber der Tröster,
der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch
an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich
euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Vorspiel zum folgenden Lied „Herr, ich komme zu dir“ FuL 353
Gemeindelied
Herr, ich komme zu Dir, und ich steh' vor Dir, so wie ich bin Alles was mich bewegt lege ich vor Dich hin.
Herr, ich komme zu Dir, und ich schütte mein Herz bei Dir aus. Was mich hindert ganz bei Dir zu sein
räume aus!
6
Meine Sorgen sind Dir nicht verborgen, Du wirst sorgen für mich. Voll Vertrauen will ich auf Dich
schauen. Herr, ich baue auf Dich
Gib mir ein neues ungeteiltes Herz. Lege ein neues Lied in meinen Mund. Fülle mich neu mit Deinem
Geist, denn Du bewirkst ein Lob in mir.
12
10:22:52
0:20
Nazanin
Überleitung
Das soeben gesungene Lied beschrieb die vertrauensvolle Hinwendung der Kinder Gottes zu ihrem
Vater im Himmel. Unser folgendes Gospelinstrumental heißt „I’m A Child Of God” – zu deutsch: “Ich bin
ein Kind Gottes”. Kind Gottes zu sein, darauf dürfen wir vertrauen – in jeder und in allen Lebenslagen.
13
10:23:53
3:00
Klavier
14
10:26:54
13:00
Pastor
Vortragsstück Gospel
nach 01.00 klatscht die Gemeinde im Takt und
Entscheidung mit RBB-Team am Sonntag vor Ort!!
endet 0:15 Sekunden vor Ende
„I’m A Child Of God“ von Burkhard F.Fabian
Predigt
Die Erde bebt, Windbrausen ist von Weitem zu hören und ein Massenauflauf von Menschen. Und dann
können die sich auch noch alle miteinander verständigen! Na, da ist ja was los!
Wenn es so jedes Mal zu Pfingsten zugehen würde - das wäre ein Fest! Viele würden ihren
Pfingstkurzurlaub nutzen, um dabei sein zu können.
Pastoren könnten sich wie Petrus hinstellen! Einmal im Jahr hätte man missionarisch mal Erfolg! Klar,
wenn die Pfingstgottesdienste so spektakulär untermalt werden.
Endlich selbstbewusst wie Petrus auftreten: laut - frei und hemmungslos von Gott und Jesus reden.
Das wäre ein Pfingsten!
Kennen Sie diese Sehnsüchte: Kirche in Deutschland mal wieder so richtig… man ist wieder wer?!
Stattdessen haben wir heute einen Predigttext: der wie der heutige Wochenvers innere, ja innerliche
Töne, ganz leise und fast zart anklingen lässt.
Nichts von imposanter Außenwirkung. Kein Spektakel, nichts, was Übernatürliches leichter glauben
ließe.
Sondern Jesus redet vom Wort, vom Herz, vom Geist und dem Frieden.
Nichts zu sehen, nichts zu hören und nichts zu bestaunen.
Innere Angelegenheiten.
Dem ist eben Pfingsten so. Ein inneres Pfingsten.
Der Schreiber Johannes will den Gemeinden eine Orientierungshilfe geben, indem er mit dieser
sogenannten Abschiedsrede Jesu die inneren Prozesse eines Christenmenschen beschreibt. Johannes
hilft so der ersten Christenheit und damit allen anderen christlichen Kirchen bis heute, das in der Regel
nach außen hin unspektakuläre – eben völlig normale - Leben als Christ als selbstverständlich
anzunehmen. Eine Art Vermächtnis Jesu, für die Zeit danach.
Denn tatsächlich ist es ja so: Spirituelle Erdbeben erleben wir ganz selten.
7
Es geht also heute um ein Christsein ohne „spirituelles Brausen“? Ja!
Die vorhin verlesene Pfingsterzählung aus der Apostelgeschichte beschreibt das Kommen des Heilligen
Geistes sichtbar und spektakulär.
Nun ist entscheidend in der Apostelgeschichte: Jesus lässt seinen Geist für die, die ihm nachfolgen,
zurück – oder genau genommen: Er sendet den Geist den Glaubenden für immer - wie es für die
damals begonnene „Endzeit“ von den Propheten des Alten Testamentes angekündigt wurde. Endzeit also die Zeit, in der Jesu Wirken auf der Erde zwar nicht zu Ende ist, doch sein Wirken ist den Blicken
entzogen. Der Geist kommt also für die Zeiten, in denen Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu denken
könnten, sie sind allein oder es müsste „geistvoller“ mit mir oder meiner Kirche zugehen.
Gott sendet seinen Geist, so eine Art „private“ Hilfe um Glauben zu können. Leise und zart, ein inneres
Brausen und Beben:
Johannes beschreibt dieses „innere Pfingsten“ bei Menschen, die diesen Prozess, diese fortwährende
innere Auseinandersetzung, eben dass man glauben und Gott vertrauen will,
Jesus benutzt dafür ein Bild: „Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“.
„Kommen und Wohnung nehmen“ das klingt ein wenig wie in einem Märchen der Gebrüder Grimm:
„König Drosselbart“
In dem Märchen kommt und wohnt der feine und hohe Herr getarnt.
In einfachsten Verhältnissen will der König incognito das wahre Wesen seiner künftigen Königin
herausfinden. Am Ende werden beide ein glückliches Paar.
Jesu Worte: „…wir werden zu ihm kommen..“ haben mit dem Märchen dieses Eine gemeinsam: Der
König kommt! Ja, es ist Gott, der Vater und Jesus, die kommen und nicht die Menschen, die zu Gott
kommen müssen. Manchmal steht Gott sogar recht lange vor unserer Herzenstür – aber er ist es, der zu
uns kommt. Wir müssen lediglich das „innere Pfingsten“ – sein Kommen und Einwohnen – geschehen
lassen.
Es gibt aber auch wesentliche Unterschiede! Anders als im Märchen, bittet der hohe Besuch um Einlass
in unser Leben. Der Mensch muss sich nicht erst wie im Märchen bemühen oder prüfen lassen, damit
Gott mit ihm sein Leben teilt.
Jesus sagt: „…wir werden … kommen, und Wohnung bei ihm nehmen“. Nicht der Mensch ist der
religiöse Macher. Gott verrückt die Möbel und macht sauber in uns! Er gestaltet um. Oft fällt es uns aber
schwer, das anzunehmen – denn Gott hat sein eigenes Tempo und ist behutsam – dies werden die
meisten Christinnen und Christen bestätigen. Es fällt uns manchmal schwer, ihn unser Leben
umräumen zu lassen. Und dann fangen Gläubige an, selbst zu putzen und zu räumen. Wenn
menschliche Prominenz Besuch ankündigt, ja, da ist es angebracht, wenn wir putzen und reine machen.
Bei Gott, dem Vater und dem Sohn ist es anders: Sie bereiten sich die Wohnung selbst bei uns. Er hält
es von Anfang an bei uns aus! Eben weil Gott in Jesus liebt – und wer liebt, der wartet nicht, bis es beim
8
anderen sauber ist.
Und wir haben es auch nicht mit einem unfreiwilligen Einwohnen Gottes zu tun. Bei Kriegen etwa haben
viele die schonungslose Besetzung durch Siegermächte erlebt. Nein, Gottes Umgestaltung ist auf ein
ewiges und gemeinsames Miteinander mit dem Menschen angelegt. Da waltet gegenseitiger Respekt.
Denn wie sagte Jesus? „.mein Vater wird ihn lieben.“ Ein liebender Vater gestaltet behutsam MIT und IN
uns um.
Der heutige Pfingstsonntag im Jahr 2015 legt den Fokus auf unser Innenleben – Gott in uns. Damit
solches Miteinander gelingt, muss klar sein, wie man Zueinander steht.
Jesus redet hier vom Herz des Menschen und davon, sein Wort zu halten: Gottes Wort.
„… das Wort, …, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, …“. Bei Johannes ist
die Bibel schlicht ein Buch, aber ein Buch mit DEM Zeugnis von Jesus, dem gelebten Wort Gottes für
uns Menschen: Dieses Wort Gottes in der Bibel gilt es zu leben.
Wer das Wort Gottes der Bibel in sich aufnehmen und bewahren will, lernt nicht in erster Linie
Buchtstaben oder Verse der Bibel auswendig, sondern er lebt und WAGT die Worte der Bibel.
Und noch eins zum „mein Wort halten“: Gerade die herausfordernden und schweren Worte Gottes in der
Bibel wollen und müssen mit Jesu Liebe gelesen werden und so auch praktiziert, ja eingeübt werden.
D.h. sie können ohne Angst gelesen werden. Wer vom Buchstabensinn abweicht „fliegt nicht raus“ –
Nein. Mit dem Geiste Jesu oder der Liebe Jesu Bibel lesen, meint ja, ihn – also das Wort Gottes zu
entdecken – und nicht den Sinn von einzelnen Buchstaben.
Wer sich vom Wort Gottes prägen lässt, also die Bibel mit der Liebe Jesu liest, um das Wort Christi in
sich zu bewahren, liest immer mit der Bitte, Heiliger Geist komm und lehre mich. Wer so liest und bittet,
bringt auch zum Ausdruck: Es geht nicht allein, ich benötige den Geist und andere, die ihn auch haben.
Würde es tatsächlich nur um die Befolgung von Versen oder Buchstaben gehen: Das geht tatsächlich
allein – die Bibel als DAS „Wort Gottes“ zu befolgen – dazu braucht man seinen Geist und seine Liebe.
Das sind alles innere und unsichtbare Abläufe.
Nun ist es bei aller Innerlichkeit dennoch so, dass aus dieser Begegnung mit dem Wort im Innern etwas
erwächst. Es erwächst – so könnte man sagen - der Himmel in unserem Herz. Und dann wird manches
klein und nicht mehr soooo wichtig in unserem Leben sein. Aber Anderes wird auf einmal groß. Wir sind
nicht länger auf uns selbst fixiert. Die Prioritäten ändern sich, wenn eine andere Seele mit im Haus
wohnt. Was vorher vielleicht verdrängt wurde, darf vorsichtig hervorkommen.
Auch dieses geschieht im Inneren, aber es gibt Momente im Leben, da merken auch die anderen die
Veränderung. Wenn jemand bei mir einzieht – und sei es nur für kurze Zeit – dann geschehen
manchmal „Erdbeben“.
Manchen Menschen wird das Leben sogar eine Art Palast. Schon am geschmückten Vorgarten sieht
man: Hier ist Gott Zuhause. Diese Menschen werden gerne aufgesucht und deren Nähe lässt Mut zum
Leben wachsen.
Wie gesagt, Pfingsten ereignet sich erst einmal in den eigenen vier Wänden. Gott zieht bei mir ein. Aber
9
wenn sich das gemeinsame Leben erst einmal eingespielt hat. Ja, dann kann man spüren, welcher
Geist im Lebenshause wohnt. Das Miteinander wird als Aufbauend und die Nähe solcher Menschen
stärkend erlebt. Denn der Friede im Miteinander mit Gott, wurde geschaffen und gegeben durch
Christus. Diesen „Frieden gebe ich euch.“ sagt Jesus. Dieser Friede erwächst aus der Begegnung mit
dem Wort Gottes: Jesus. Der vermittelt einen inneren Frieden, wie ihn nur er, der Auferstandene geben
kann.
Der Friede Gottes in einem Menschen ist davon abhängig, dass Vater und Jesus Wohnung machen.
Dieser Friede hält auch wenn das Leben wankt. Angesichts des Todes oder angesichts des Leides
können und müssen wir Mensch nichts bringen: Hier bringt Gott den Ausgleich, er gibt Frieden den
Menschen, die sein Wort halten. Dieser Friede, so sagen Betroffene, ist wie eine unerzwungene
Hoffnung darauf, dass immer noch was geht – selbst im Dunklen, im Schatten – und im Sterben.
Liebe Gemeinde, liebe Hörerinnen und Hörer,
Pfingsten erinnert uns, Gott kommt.
Lassen wir Gott einziehen und unser Leben gestalten.
Lassen sie es sich gefallen, dass ein anderer in ihrem Hause mitregiert, Einfluss nimmt und umgestaltet.
Wenn er da ist und bei uns wohnt: kehrt Gottes Friede ein.
Wenn Gottes Friede in uns wohnt und lebt, kann Pfingsten auch äußerlich spürbar werden.
Gott helfe ihnen „innerlich“, im Miteinander mit Vater und Sohn und Heiliger Geist.
Amen
15
16
17
10:39:55
10:42:26
10:42:56
2:30
Violinen +
Cello
Solo:
Violine
Liturgin
Nazanin
Vortragsstück Vivaldi Kinderorchester Friedenskirche Charlottenburg
1:00
Orgel
0:20
Orgel +
Gemeinde
Vorspiel zum folgenden Lied „Nun danket all und bringet Ehr“ FuL 53 und EKG 322
Gemeindelied
0:30
0:20
0:20
Antonio Vivaldi (04.03.1678 - 28.07.1741) Doppelkonzert für 2 Violinen in a moll Op.3 Nr.8 RV 522
Liedansage
Sie hörten das „Doppelkonzert für 2 Violinen in a moll“ von Antonio Vivaldi.
Nun singen wir wieder und „danken alle Gott und bringen ihm Ehr“. Ein „inneres Pfingsten“ ermöglicht
uns den Dank aus freien Stücken heraus. Sie finden das Lied im Evangelischen Gesangbuch unter der
Nummer 322.
Nun danket all und bringet Ehr, ihr Menschen in der Welt, dem, dessen Lob der Engel Heer im Himmel
stets vermeldt.
Orgel +
Gemeinde
Strophe 2
Orgel
Gemeinde
Strophe 3
Ermuntert euch und singt mit Schall Gott, unserm höchsten Gut, der seine Wunder überall und große
Dinge tut;
der uns von Mutterleibe an frisch und gesund erhält, und, wo kein Mensch nicht helfen kann,sich selbst
10
(2:00)
18
10:43:57
0‘30‘‘
20
10:44:28
0:31
19
10:45:00
0‘20‘‘
0‘20‘‘
0‘25‘‘
0‘20‘‘
0‘25‘‘
(0:20)
0‘20‘‘
zum Helfer stellt;
Liturgin
Nazanin
Hinführung zur Fürbitte
Das innere Pfingsten löst in uns die Klage über die Not der Welt zu Gott aus. Gleichzeitig ermöglicht uns
Gottes Geist eine Hoffnung, denn seit Pfingsten denkt(?) jede Christin und jeder Christ mit Gottes
Wirklichkeit in dieser – so oft dunklen - Welt.
Die nun folgenden Fürbitten werden durch einen Taizegesang bekräftigt und gemeinsam mitgebet.
Klavier +
Violinen +
Cello
Dagmar
Eichhorn
Intonation Gemeindelied Liedstrophe FuL 385
Klavier+
Violinen +
Cello +
Gemeinde
Vanessa
Pattri
Liedstrophe FuL 385
Klavier +
Violinen +
Cello+
Gemeinde
Norbert
Ender
Liedstrophe FuL 385
Klavier +
Violinen +
Cello +
Gemeinde
Liedstrophe FuL 385
Liturgin
Nazanin
Danksagung, Einladung und Schlussansage
Fürbittengebet
Komm, du Heiliger Geist, du, wie ein Hauch der Frühe, der deiner Kirche den Schlaf der Jahrhunderte
aus den Augen reibt!
Wir beten für die vielen Flüchtlinge, die zu uns kommen. Hilf uns und den anderen Kirchen neue Wege
zu den Menschen gehen zu können. Wir wollen bei der Integration helfen.
Wir beten
Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich
vertrau ich und fürcht’ mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht’ mich nicht.
Fürbittengebet
Komm, Heiliger Geist, du der Wachmacher, der Alpträume verscheucht und Ängste der Nacht und
Müdigkeit der vergangenen Tage vertreibt! Sei bei den Kranken, Alten und Müde gewordenen. Sei auch
bei den Kindern, die auf Beistand in ihrer Not warten. Stärke sie alle und tröste sie.
Wir beten zu dir:
Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich
vertrau ich und fürcht’ mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht’ mich nicht.
Fürbittengebet
Komm Heiliger Geist, du Starker, du Geist des Mutes, du Anführer der Kühnheit in der Kirche!
Unterstütze die Helfer in Nepal, schenke Lösungen für die vielen Flüchtlinge auf dem Mittelmeer, befreie
weiter Geiseln in Nigeria und Zentralafrika. Bremse den Terror der Organisation Islamischer StaatS.
Wir rufen zu dir:
Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus meine Zuversicht, auf dich
vertrau ich und fürcht’ mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht’ mich nicht.
(2:15)
21
10:47:16
1‘10‘‘
11
Unser Gottesdienst geht zuende. Wir wünschen Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, ein gesegnetes
Pfingstfest.
Unsere Gemeinde finden Sie im Internet unter www die Bindestrich friedenskirche Punkt DE
Und wenn Sie die Friedenskirche neben der Deutschen Oper mal besuchen wollen:
Unsere Gottesdienste sind sonntags immer um 10 Uhr und inmitten des Gottesdienstes haben wir ein
seeehr langes „Friedenszeichen“: Vor der Predigt, findet eine Zeit der Begegnung mit einer Tasse
Kaffee statt.
Wir planen im September einen Gemeindechor zu gründen. Das Repertoire dieses Chores umfasst
Musik von der Renaissance bis zur Moderne und bietet auch die Möglichkeit einer Stimmbildung.
Wenn sie mitsingen wollen, melden sie sich
Jetzt kommt nochmal das Vivaldi Kinderorchester, diesmal mit einem modernen Stück: „Arvo und Jeff“,
von Oene van Geel.
22
23
24
10:48:27
10:52:28
10:52:52
10:53:43
25
10:54:03
4:00
Violinen
und Cello
Solo:
Violine
Liturgin
Nazanin
Vortragsstück Vivaldi Kinderorchester Friedenskirche Charlottenburg
0:30
Klavier
0:20
Klavier +
Gemeinde
Intonation Gemeindelied „Du Herr heisst uns hoffen“ FuL 172
Gemeindelied
0:23
0:20
0:55
Aone Van Geel(1973) „Arvo und Jeff“
Liedansage
Anzeige: Nur Strophe 1 singen, wenn Beginn Pos 23 über 10:54:24
Singen und Hoffen, das beides gehört zu Pfingsten Wir singen wir das Lied: Du Herr, heißt uns hoffen.“
Du, Herr, heißt uns hoffen und gelassen vorwärts schaun, deine Zukunft steht uns offen, wenn wir dir
fest vertraun.
Klavier +
Gemeinde
Strophe 2
Pastor
Segen
Wegfall ab 10:54:25 bei Pos 23 ! (Tafel)
Du, Herr, heißt uns glauben, dass du selbst die Hoffnung bist. Nichts soll die Gewissheit rauben, dass
du siegst, Jesus Christ.
(wenn 10:54:03 nach Plan Pos 26 Strophe 1 und 2)
Wir bitten Gott um seinen Segen:
Guter Gott, jetzt am Schluss des Gottesdienstes und spätestens morgen beginnt der Gottesdienst
unseres Lebens.
Wir vertrauen auf Pfingsten in uns, auf deinen guten Geist in und mit uns. (kursiv Wegfall im Notfall)
Er ermöglicht uns Gottesdienst in unserem Alltag zu leben:
Zu hoffen, zu vergeben, zu glauben und zu lieben.
Unser menschliches Begreifen übersteigt es, du bist es aber, der glauben-leben-können zusagt.
So
12
segne Gott dich und behüte dich
Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Gott erhebe sein freundliches Angesicht über dir und sei dir gnädig.
Amen.
26
10:55:59
0:10
Orgel
0:35
Orgel +
Gemeinde
0:35
10:57:15
10:57:20
Schalom, Schalom, der Friede sei mit dir, Schalom, Schalom, der Friede sei mit dir.
Der Friede deines Gottes, der doch allen Verstand übersteigt, behüte deine Seele heut und in Ewigkeit.
Orgel +
Gemeinde
Strophe 2
Orgel +
Gemeinde
Strophe 3
Orgel +
Gemeinde
Strophe 4
2:40
Orgel
Postludium (endlos wiederholbar)
2:40
Orgel
0:35
0:35
27
Intonation zum folgenden Gemeindelied „Schalom“ FuL 111
Stiller Hinweis mit der Tafel ab 10:56:50 nur Strophe 1 bzw. Anzahl der Strophen!
Gemeindelied
- Zeitfüller! (Tafel)
Schalom, Schalom, die Liebe sei mit dir, Schalom, Schalom, die Liebe sei mit dir. Die Liebe deines
Heilands, der dich ohne Bedingungen liebt, die Liebe, die nichts nachträgt, die immer nur vergibt.
- Zeitfüller! (Tafel)
Schalom, Schalom, die Freude sei mit dir, Schalom, Schalom, die Freude sei mit dir. Die Freude, die
vollkommen und die dir auch im Leben noch bleibt, die Freude, die auch andre in Jesu Arme treibt.
- Zeitfüller! (Tafel)
Schalom, Schalom, der Friede sei mit dir, Schalom, Schalom, der Friede sei mit dir.
Psalm 111 „Halleluja! Den Herrn will ich preisen!“ Matthias Andreas Bauck (1765-1835)