HALLO TAXI ZEITSCHRIFT FÜR DAS TAXI-, MIET- & LEIHWAGEN UND FIAKERGEWERBE ÖSTERREICHS Ausgabe 2 / 2015 EUR 3,10 Rücksendung an: CC Taxicenter GmbH, Pfarrgasse 54, 1230 Wien P.b.b. Verlagsort 1230 Wien 07Z037642 M HALLO TAXI GESCHÄTZTE LESERINNEN UND LESER! GESCHÄTZTE LESERINNEN UND LESER! „Unser Gewerbe befindet sich im Umbruch“, sagt KommR Gökhan Keskin, der neue FachgruppenObmann in Wien. Ein Zitat, dem man hundertprozentig zustimmen muss: neue, vor allem branchenfremde Konkurrenten; soziodemografische und gesellschaftliche Veränderungen, die ein vollkommen geändertes Mobilitätsverhalten der Bevölkerung begründen; finanzrechtliche Bestimmungen, die die betriebswirtschaftliche Gestion der Unternehmen neu definieren; technologische Innovationen, die sowohl Bestellwesen und Vermittlung als auch Antriebstechnologien und Betriebsmittel revolutionieren. Im Taxigewerbe scheint kein Stein auf dem anderen zu bleiben. In einer solchen Situation müssen wir alle achtsam gegenüber diesen Veränderungen und offen für den Wandel sein – sonst wird unsere Branche in Zukunft marginalisiert werden. Die gewerbepolitischen Voraussetzungen für die notwendige Offenheit gegenüber diesem Wandel scheinen gut zu sein: sowohl in Wien – mit Gökhan Keskin – als auch auf Bundesebene – mit Erwin Leitner – haben in Fachgruppe und Fachverband Kollegen die Spitzenfunktionen Impressum Medieninhaber: Medieninhaber: CC WIHUP Taxicenter Taxiservice GmbH, GmbH, Laaer Berg Straße Pfarrgasse 32, Ladenzeile, 54, A-1230 A-1100 Wien Wien Herausgeber & & Geschäftsführer: Geschäftsführer: Martin Gerhard Hartmann Pfister Tel.: Leitende 01/614 Redakteurin: 55 – DW 855 Karin Cisar-Loder e-mail: Auslandskorrespondent: [email protected] Wim Faber Layout & Grafik: Chefredakteurin: Adele Formanek, Karin Cisar-Loder Karin Adresse Cisar-Loder von Redaktion & Anzeigenverwaltung: Layout Laaer Berg & Grafik: Straße 32, Ladenzeile, Adele A-1100Formanek, Wien, Tel.: 01/602 Karin Cisar-Loder 31 45 – DW 212, Fax: 01/602 31 45 – DW 744; übernommen, die, wie man ihren ersten Aussagen entnehmen kann, die Zeichen der Zeit erkannt haben. Ein großes Interview mit dem Wiener Fachgruppen-Obmann Gökhan Keskin lesen Sie in diesem Heft; in der nächsten Ausgabe wird Fachverbandsobmann Erwin Leitner zu Wort kommen. Wir wünschen beiden Kollegen – und ihren Teams – für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit alles Gute. Jede Maßnahme, die unser Gewerbe voranbringt, werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen. Redaktion e-mail: hallotaxi@taxi & Anzeigenverwaltung: 60160.at Pfarrgasse Internet: www.taxi60160.at 54, A-1230 Wien, Tel.: Verlag 01/614 & Produktion: 55 – DW 833, Fax: DW 838 e-mail: Businessworld hallotaxi@taxi Media, A-1106 60160.at Wien, Internet: Postfach www.taxi60160.at 64 Produktion: Hersteller: Otto Stutzig Werbeagentur; www.stutzig.at “agensketterl“ Druckerei GmbH, Kreuzbrunn 19, A-3001 Mauerbach Die Redaktion behält sich Kürzungen und stilistische Die Redaktion Modifizierungen behält sich Kürzungen vor. Namentlich und gezeichnete stilistische Modifizierungen Beiträge müssen vor.sich nicht unbedingt Namentlichmit gezeichnete der redaktionellen BeiträgeMeinung müssen decken. sich nichtNachdruck unbedingt –mit auch derauszugsweise redaktionellen– Meinung decken. HALLO TAXI 2|15 Ihr Martin Hartmann oder Nachdruck Fotokopien –auch dürfen auszugsweise– nur mit Quellenoder angabe Fotokopien unddürfen schriftlicher nur mitGenehmigung Quellenangaben des undMedieninhabers schriftlicher Genehmigung oder derendes Autoren erfolgen. Medieninhabers oder deren Autoren erfolgen. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: „Hallo “Hallo Taxi” Taxi” versteht versteht sich sich als als unabhängige unabhängige Taxi-Zeitschrift Taxi-Zeitschrift für für das das österreichische österreichische Personenbeförderungsgewerbe Personenbeförderungsgewerbe mit mit PKW PKW und und dessen dessen LenkerInnen Lenker und erscheint und erscheint 4x jähr4x lich. jährlich. Unternehmensgegenstand: Taxiservice Unternehmensgegenstand: Taxiservice 3 TITELGESCHICHTE Eurovision Song Contest 2015 Song Contest fährt KünstlerInnen aus 40 Ländern, 1.700 Journalisten, 10.000e begeisterte Fans in der Stadthalle, noch weit mehr bei Public Viewing und Party Locations, hun- A derte Millionen vor den Fernsehgeräten – der 60. Eurovision Song Contest war ein Event der Superlative. Und wir mittendrin. ls am 10. Mai 2014 mit dem Sieg beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen klar war, dass der nächste ESC in Wien stattfinden würde, begannen wir zu überlegen, welche Rolle das Taxi im Allgemeinen und unser Unternehmen im Speziellen bei dieser Veranstaltung spielen könnte. Denn eines war klar: bei einer solchen Großveranstaltung wollen und müssen zahlreiche Menschen individuell, rasch und zuverlässig an ihr Ziel kommen. Eine ideale Aufgabe also für das Taxi. 4 Autor: Martin Hartmann Wir begannen eine Strategie zu entwickeln – wobei uns rasch klar wurde, dass unsere Marke „Taxi 40 100“ für diesen Event weniger geeignet war. Sie hat zwar einen extrem hohen Bekanntheitsgrad in Wien, aber in Hamburg, Paris oder Amsterdam kann man unter „40 100“ kein Taxi bestellen, obwohl dort auch fms-Partnerzentralen arbeiten. Wir entschieden uns, unsere Dienstleistung unter der Marke „Taxi.eu“ anzubieten. „Taxi.eu“ ist die gesamteuropäische Bestell-App, die in allen Städten, in denen es eine fms-Zentrale gibt, die automatische Taxi-Bestellung ermöglicht. Wir stellten unsere Idee unseren Partner-Zentralen in den wichtigsten Metropolen Europas vor – und sie waren von dem HALLO TAXI 2|15 Vorschlag begeistert. Der nächste Schritt war, Kontakt zum ORF als Veranstalter zu suchen. Wir wussten, dass sich auch branchenfremde Konkurrenten auf Foto: klimaaktiv der Suche nach internationaler Publizität um diesen Auftrag bemühten. HALLO TAXI Nach langen Verhandlungen gab schließlich unsere Leistungsfähigkeit den Ausschlag: größte Verfügbarkeit dank der größten Taxi-Flotte Österreichs, modernste Vermittlungstech- Die ESC-Tesla-Taxis waren begehrte Fotomotive. Im Bild: Umweltminister Andrä Rupprechter mit Lenker Josef Walter. HALLO TAXI 2|15 >> 5 TITELGESCHICHTE Eurovision Song Contest 2015 nologie und – last but not least – eine reine Green-TaxiFlotte. Schließlich hatte der ORF den ESC als „Green Event“ positioniert. Taxi.eu war damit der offizielle Taxi-Partner des nach der Fußball-EM zweitgrößten Medien-Events in Europa, im ESC-Jargon „National Event Supplier“ genannt. Sofort starteten wir mit den aufwändigen Vorbereitungen: binnen kürzester Zeit wurden 120 Hybrid-Taxis und sechs Tesla im auffälligen ESC-Design foliiert. Für das Pressezentrum wurde ein eigener Dispo-Platz geplant; MitarbeiterInnen für die Disposition vor Ort und für das Fahrgastmanagement ausge- Insgesamt wurden von Taxi 40 100 während des Song Contests 33 MitarbeiterInnen sucht und zusätzliche Promo- eingesetzt, die für einen reibungslosen Taxitransfer sorgten. Im Bild: Andriy, Majda, MitarbeiterInnen eingeschult. Alemka, Diana, Tamara und Alexander (v.li.n.re.) Insgesamt hatten wir eine ESC-Mann- und Frauschaft von 33 Leuten! Diese sorgten im und beim Pressezentrum/ Stadthalle, im Euro Club (Ottakringer Brauerei) und beim Red Carpet am Rathausplatz für den reibungslosen Ablauf des Taxi-Einsatzes. Dazu kamen im Vorfeld des Großereignisses zahlreiche Foto- und Filmtermine, schließlich wollten wir die Medien, den ORF und unsere Partner in ganz Europa mit geeignetem Material versorgen. Eine Strategie für den FacebookAuftritt wurde entwickelt, unsere Kampagnen-Planung in den Medien dem Ereignis angepasst. Wichtige PRTermine, u. a. mit Umweltminister Andrä Rupprechter und ORF-GD Gerhard Wrabetz standen ebenfalls auf der Agenda. Schließlich folgten noch zahlreiche Abstimmungsgespräche mit den anderen ESC-Mobilitäts-Partnern, den Wiener Linien und Blaguss, die die Bustransfers abwickelten. Endlich war es dann soweit: am 7. Mai wurde das Pressezentrum eröffnet – mehr als zwei Wochen lang beförderten die Taxis von Taxi.eu/Taxi 40 100 tausende Journalisten, Delegationsmitglieder und Fans in Wien. Ein Höhepunkt war der Bürgermeisterempfang Alle ESC-Teilnehmer wurden mit den Tesla-Taxis zum offiziellen Empfang im Wiener Rathaus chauffiert. Im Bild oben: Måns Zelmerlöw, der mit dem Lied Heroes den Contest für Schweden gewann. 6 Keine Verkehrskontrolle, sondern interessierte Polizisten, die den rein elektrisch angetriebenen Tesla besichtigten. HALLO TAXI 2|15 Die Semifinale am 19. und 21. Mai: schon im Vorlauf hatten unsere MitarbeiterInnen vor Ort alle Hände zu tun, damit unsere Fahrgäste rechtzeitig und zuverlässig zu ihren Zielen kamen. Und dann am 23. Mai der letzte Höhepunkt mit dem Finale – noch einmal liefen alle Menschen, Computer und Autos auf Hochtouren. Als Resümee steht fest: wir haben uns großartig geschlagen – was auch der ORF in einer Veranstaltung für die Sponsoren und Supplier respektvoll lobte. Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass wir die Leistungsfähigkeit unserer Zentrale, MitarbeiterInnen, der bei uns angeschlossenen Unternehmer und des gesamten Taxigewerbes so eindrucksvoll darstellen konnten. Danke allen, die zu diesem tollen Erfolg so engagiert beigetragen haben! HALLO TAXI 1|15 TITELGESCHICHTE Eurovision Song Contest 2015 am 17. Mai: die sechs Tesla brachten nach einem ausgeklügelten Fahrplan abwechselnd mit den E-Bussen der Wiener Linien die Künstler direkt an den mit 200 Metern längsten Red Carpet Europas. Millionen TV-Zuseher in ganz Europa, China und Australien bekamen die Bilder der Stars, wie sie aus unseren Taxis stiegen ins Haus geliefert. 7 Österreich BUNDESLÄNDER Aktuell Messe- und Veranstaltungstermine von Juli bis September 2015 Bergheim 21. - 22.7.2015 HOT1 – Modemesse 21. - 22.7.2015 Tracht & Country Premiere – Messe für Trachten und Landhausmode 9. - 10.8.2015 Schuh Austria – Orderfachmesse für den Schuhgroß- und Einzelhandel Bregenz 22. - 24.9.2015 LED professional Symposium + Expo – Weltweite Fachmesse & Symposium für LED Technik Dornbirn 10. - 12.7.2015 art bodensee – Kunstmesse Graz Hirschegg/V Innsbruck Katzelsdorf Klagenfurt Krems Leoben Linz Ried i. Innkreis Salzburg 25. - 27.9.2015 Bregenzer Gartenkultur – Gartenmesse 9. - 13.9.2015 Herbstmesse 1. - 5.10.2015 Herbstmesse – Verbrauchermesse 3. - 4.10.2015 Heirat – Hochzeitsmesse 3. - 5.7.2015 Students on the Rocks – Das Karriere-Event für Gipfelstürmer 12. - 13.9.2015 MausKatzeHundFisch&Co – Tiroler Haustiermesse 21. - 24.9.2015 FAFGA alpine superior –Fachmesse für Gastronomie, Hotel und Design 27.9.2015 Heiraten und Feiern – Hochzeitsmesse und Messe für Veranstaltungen & Feiern 16. - 20.9.2015 Herbstmesse – Messe für Bauen, Wohnen, Haushalt, Mode und Kulinarik 4. - 6.9.2015 Haus Bau Messe – Fachmesse für Hausbau und Energiesparen 26.- 27.9.2015 Hochzeitswelt Steiermark – Hochzeitsmesse 29.9. - 1.10.2015 Schweissen – Fachmesse für Fügen, Trennen, Beschichten, Prüfen und Schützen 9. - 13.9.2015 Rieder Messe – Int. Landwirtschafts- und Herbstmesse 25. - 27.9.2015 Devota – Int. Fachmesse für Friedhof, Bestattungsbedarf, Grabmal und religiöse Artikel 28. - 30.8.2015 Tracht & Country – Die Messe für alpinen Lifestyle 4. - 6.9.2015 Creativ – Int. Fachmesse f. Geschenkideen, Wohnaccessoires, Design- & Lifestyleartikel,… 13. - 15.9.2015 Best of Bike – Fahrradmesse St. Pölten Tulln Wels Wien 17. - 20.9.2015 Futura – Fachmesse für Unterhaltungselektronik, Haushaltstechnik, Telekommunikation 1.10.2015 Exotica – Terraristikbörse 27. - 31.8.2015 Internationale Gartenbaumesse 26. - 27.9.2015 Du und das Tier – Internationale Hundeausstellung 9. - 10.9.2015 marke[ding]plus – Österreichs einzige Fachmesse für Promotion, Event & Kommunikation 29. - 30.7.2015 Orderstart – Textilordermesse 3.10.2015 Int. Welser Münzbörse – Münzen und Ansichtskartenbörse 17. - 18.9.2015 Job and career for women – Die Karriere- und Weiterbildungsmesse für die Frau 24. - 27.9.2015 viennacontemporary – Internationale Kunstmesse 3. - 4.10.2015 Vienna Comix 3. - 4.10.2015 Hochzeitswelt – Hochzeitsmesse Wr. Neustadt Wieselburg Zell am See 8 5. - 6.9.2015 Haustier Aktuell – Haustiermesse 5. - 6.9.2015 Exotica – Terraristikbörse 1. - 4.10.2015 Apropos Pferd – Pferdemesse 2. - 5.7.2015 Inter Agrar – Gewerbeschau 25. - 27.9.2015 Bau & Energie – Fachmesse für Bauen, Renovieren und Energiesparen 5. - 6.9.2015 Air Expo – Österreichs größte Flugsport-Fachmesse HALLO TAXI 2|15 Burgenland BUNDESLÄNDER Aktuell Patrick Poten wiedergewählt Fachgruppenausschuss Burgenland (von links nach rechts): Wilhelm Fasching, Anton Göschl, Roland Horvath, Udo Feiertag, Obmann Patrick Poten, Obmann-Stv. Markus Sodl, Vizepräsident Klaus Sagmeister, Obmann-Stv. Johann Wagner, Josef Wendl, Geschäftsführer Bernhard Dillhof, Simone Schöfbeck, Bashir Maher (nicht im Bild) Eisenstadt bietet „Jugendtaxi“ an Mit dem Neuzugang der Stadtgemeinde Purbach im Mai „knackte“ das Projekt Jugendtaxi die Grenze von 100 Mitgliedsgemeinden. Seit Juni setzt auch die Landeshauptstadt Eisenstadt auf dieses Erfolgsmodell, das sich mittlerweile zur größten Mobilitäts- und Verkehrssicherheitsinitiative Österreichs entwickelt hat. Fotos: WKB „Im Rahmen unserer Jugendprojekte haben wir uns dieser Aktion angeschlossen, weil uns die Mobilität und Verkehrssicherheit unserer Jugendlichen sehr viel wert ist – jeder Euro ist hier gut investiert“, freut sich Eisenstadts Bürgermeister Mag. Thomas Steiner über das neue Angebot in der Landeshauptstadt. Im Jänner 2007 hat die Wirtschaftskammer gemeinsam mit dem Landesjugendreferat und dem Verkehrsreferat der Burgenländischen Landesregierung das Projekt „Jugendtaxi Burgenland“ gestartet. Mittlerweile beteiligen sich 101 Gemeinden an diesem Projekt und leisten so einen wertvollen Beitrag zur Mobilität und Verkehrssicherheit. „Wir sind vom Erfolg dieser Aktion überwältigt“, freut sich Patrick Poten, Obmann der Fachgruppe Taxi, „die Akzeptanz bei den Jugend-lichen ist enorm. Ein großer Dank gilt auch den Projektgemeinden, die die Taxischecks finanziell fördern und damit der Jugend eine sichere und flexible Mobilität ermöglichen.“ Der Vertrieb und die finanzielle Förderung der Jugendschecks erfolgt über die Gemeinden, somit wird die Taxifahrt für die Jugendlichen billiger. 10 Eisenstadts Bürgermeister Mag. Thomas Steiner (li.) und Obmann Patrick Poten starteten im Juni das „Jugendtaxi“, das damit bereits in 101 Gemeinden angeboten wird. HALLO TAXI 2|15 Peter Belohuby wieder Obmann Fotos: WKK Bei den Wirtschaftskammerwahlen erzielte der Wirtschaftsbund 10 Mandate, der SVW ein Mandat und der RfW 2 Mandate. Die konstituierende Sitzung fand am 26. März statt, bei der die Fachgruppen-Ausschussmitglieder den Obmann und seine Stellvertreter wählten. Peter Belohuby wurde wieder zum Obmann bestellt. Als Obmann-Stellvertreter wurden Johann Reinsberger und Rene Offermann gewählt. Peter Belohuby (li.) wurde zum Obmann, Johann Reinsberger (Mitte) und Rene Offermann (re.) zu seinen Stellvertretern gewählt. Anpassung des Taxitarifs für Klagenfurt und Villach Mit 1. Juni 2015 trat in den Städten Klagenfurt und Villach ein neuer Taxitarif in Kraft, der den seit Dezember 2012 geltenden Tarif abgelöst hat. Seit 1. Juni gilt in der Landeshauptstadt Klagenfurt und in der Stadt Villach ein neuer Taxitarif. Ausgenommen von der Tarifbindung ist weiterhin die Beförderung im Rahmen des Betriebs eines Anrufsammeltaxis Die Grundtaxe von 3,60 Euro blieb unverändert. Erhöht wurde die Streckentaxe von 0,18 auf 0,20 Euro je begonnene 100 Meter. Die Zeittaxe für Wartezeiten wurde ebenfalls um 2 Cent auf 0,20 Euro je vollendete 27 Sekunden angepasst. Angehoben von bisher 1,50 Euro auf 1,70 Euro wurde auch der Kilometerpreis für die noch zurückzulegende Fahrtstrecke bei einer Funktionsstörung des Fahrpreisanzeigers. Unverändert geblieben ist der Zuschlag bei der Beförderung von mehr als vier Fahrgästen in einem Großraumtaxi: ab der fünften Person ist ein Betrag von 2 Euro je zusätzlich beförderter Person zu verrechnen. Wien Obmann Gökhan Keskin: „Wir befinden uns im Umbruch“ Bei der konstituierenden Sitzung am 25. März wurde Gökhan Keskin, Spitzenkandidat und Listenführer des SWV, zum neuen Taxi-Obmann in Wien sowie Khachador Jalmanian und Dusan Roggisch-Dragutinovic zu seinen Stellvertretern gewählt. „Hallo Taxi“ hat KommR Keskin zum Interview gebeten. Hallo Taxi: Bei der Wirtschaftskammerwahl 2015 erzielte der sozialdemokratische Wirtschaftsverband erstmals die meisten Stimmen und damit 8 Mandate im FGAusschuss. Im März wurden Sie zum Obmann gewählt. Können Sie unseren Lesern den aktuellen Stand des Gewer- HALLO TAXI 2|15 bes in Zahlen kurz umreißen? Gökhan Keskin: „Die Zahl der Wiener Taxis beträgt 11 BUNDESLÄNDER Aktuell Kärnten BUNDESLÄNDER Aktuell derzeit 4.864 und bei den Mietwagen sind es 1.322.“ Hallo Taxi: Sie sind seit 1999 Taxiunternehmer mit derzeit einem Fahrzeug und engagieren sich seit vielen Jahren gewerbepolitisch für die Branche (siehe Info-Kasten). Wie beurteilen Sie die Situation? Gökhan Keskin: „Das Taxigewerbe befindet sich im Umbruch. Einerseits bietet Wien ein sehr dichtes öffentliches Verkehrsnetz. Andrerseits ist Konkurrenz dazugekommen, wie Carsharing-Anbieter und seit dem Vorjahr der Fahrtendienst Uber. Das Mobilitätsverhalten der Stadtbewohner hat sich verändert und viele verzichten heute bereits auf ein eigenes Auto. Unser Gewerbe muss sich daher besser positionieren – mit Qualität und Service.“ Hallo Taxi: Wie wollen Sie das erreichen? Gökhan Keskin: „Jeder einzelne Unternehmer muss sich bewusst sein, dass er bei den Kunden nur mit Qualität punkten kann. Der Zustand der Wiener Taxis ist, bis auf einige, durchwegs gut. Was aber wirklich zählt ist der Mensch hinter dem Lenkrad. Sein Verhalten und sein Auftreten entscheiden maßgeblich über den betrieblichen Erfolg aber auch über unser Image in der Öffentlichkeit. Noch viel zu wenige erkennen, dass sie Dienstleister sind. Hier muss ein Umdenken stattfinden.“ Hallo Taxi: Daher arbeiten Sie bereits an einer Prüfungsund Ausbildungsreform? KommR Gökhan Keskin, FG-Obmann Foto: SWV Jahrgang 1962, verheiratet, ein Kind Berufsausbildung: Maschinentechniker Taxiunternehmen seit 1999 mit derzeit einem Taxi seit 2001 Mitglied des Wiener FG-Ausschusses Gökhan Keskin: 2005 – 2015 Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Wien „Ja, wir reformieseit 2010 Mitglied des Fachverbands für die Beförderungsgewerbe mit PKW WKÖ ren derzeit die seit 2010 Delegierter zum Wirtschaftsparlament der Wiener PrüfungsmodaWirtschaftskammer litäten. Die seit 2010 Mitglied der Spartenkonferenz Sparte Transport schriftliche und Verkehr Wien Lenkerprüfung seit 2013 Obmann-Stellvertreter der Sparte Transport und wird ähnlich wie Verkehr Wien bei der Führerseit 2007 Fachkundiger Laienrichter am Arbeits- und scheinprüfung am Sozialgericht Wien Computer erfol2010 – 2015 Vorsitzender der Verkehrskommission gen. Dafür werseit 2014 Vorsitzender der Taxilenkerprüfungskommission den gerade alle seit März 2015 Obmann der Fachgruppe Wien Prüfungsfragen Funktionen im SWV: Vorsitzender der Taxivereinigung und ins System eingeMitglied des Kontrollausschusses geben. Große Auszeichnungen: Unterstützung 2008 Silberne Ehrenmedaille der WKW kommt dabei von 16. Oktober 2009 Dank und Anerkennung für Zivilcourage Ausschussvon Dr. Gerhard Pürstl, Landespolizeipräsident Wien mitglied Leopold Kautzner, der ja als Leiter der Taxischule.at viel Erhier schon seit Jahren bei der Ausfahrung auf diesem Gebiet hat, weil bildung der Computer zum Einsatz kommt. In wenigen Wochen soll das neue System in einer Probephase getestet und ab Herbst regulär bei den Lenkerprüfungen eingesetzt werden. Die mündliche Lenkerprüfung wird dann als Einzelprüfung vor einer vierköpfigen Kommission, die sich aus Vertretern der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer zusammensetzt, abzulegen sein.“ Hallo Taxi: Die Einführung eines allgemeinen Lenkerausweis für Personenbeförderer ist seitens der Wiener Fachgruppe eine wesentliche Forderung im Ausschuss des Fachverbands. Obmann KommR Gökhan Keskin (Mitte) im Kreise der FG-MitarbeiterInnen: Rosa Schmid, Erich Hinterschuster, Henriette Drtina und FG-Geschäftsführer Dr. Andreas Curda (v.li.n.re.). 12 HALLO TAXI 2|15 Gökhan Keskin: „Ja, hier muss der neu besetzte Fachverbandsausschuss sofort aktiv werden. Wir fordern seit langem einen ein- Hallo Taxi: Der neu gewählte FG-Ausschuss setzt sich aus 29 Mandataren zusammen, darüber hinaus wurden weitere 25 Mandatare in den Ausschuss kooptiert. Dabei fällt auf, dass sich sehr viele junge Unternehmer für das Gewerbe engagieren. Gökhan Keskin: „Im Ausschuss hat tatsächlich ein Generationenwechsel stattgefunden. Er spiegelt auch die veränderte Struktur im Gewerbe wider. Vor allem Kollegen mit Migrationshintergrund wagen heute relativ schnell den Schritt vom Taxilenker zum eigenen Unternehmen. Dabei beobachte ich aber, dass vielen das wirtschaftliche Denken fehlt. Sie sind oft sehr jung, ihre Risikobereitschaft ist groß, das Eigenkapital fehlt und trotzdem setzen sie sofort auf einen Fuhrpark von 10 und weit mehr Taxis. Ich bin überzeugt, dass grundsätzlich ein Umdenken bei den Unternehmern stattfinden muss. Um einen Betrieb wirtschaftlich erfolgreich zu führen, muss man Verantwortung übernehmen, sich um das Auto und vor allem um seine Lenker intensiv kümmern. Das darf niemand in unserer Branche unterschätzen. Gepflegtes Aussehen, kundenfreundliches Auftreten sind wichtig für eine Ende März wurde KommR Gökhan Keskin (re.) zum Obmann, qualitäts- und Khachador Jalmanian (Mitte) und Dusan Roggischvolle Dragutinovic (li.) zu seinen Stellvertretern gewählt. Taxidienstleistung, mit der wir in der Öffentim 2 Jahres-Rhythmus zu beantragen, lichkeit punkten können.“ weil auch damit für die Unternehmer die Kostenbelastungen sinken. Denn jeder Taxameter muss gesetzlich Hallo Taxi: Vor drei Jahren fiel bei der FG-Tagung vorgeschrieben auf alle Fälle alle der Beschluss, dass jährlich ein Taxitarif- zwei Jahre neu geeicht werden. Bei Antrag gestellt werden muss. Hat sich der FG-Tagung im Herbst wird das diese Vorgangsweise bewährt? sicherlich ein wichtiges Thema sein. Aber Fakt ist, dass wir heuer einen Tarifantrag stellen müssen. Ich weiß, Gökhan Keskin: dass die Erwartungen an uns Funk„Es gilt immer noch der verbindtionäre sehr hoch sind, aber alleine liche Tarif aus dem Jahr 2012, weil seitens der Stadt Wien bisher Anpas- schaffen wir es nicht. Nur gemeinsungen im Rahmen von maximal 1,5 sam mit den Unternehmern können bis 1,8 % zur Diskussion standen. wir für unser Gewerbe etwas beweWir müssen neue Wege finden, um gen.“ den Tarif für unsere Kunden transparenter zu gestalten. Und es wäre Hallo Taxi: Wir danken Ihnen für das Gespräch. sinnvoll eine Tarifanpassung wieder BUNDESLÄNDER Aktuell heitlichen Personenbeförderungsausweis, der in drei Stufen für Schulbus-, Mietwagen- und Taxilenker unterteilt sein soll. Die Anforderungen an die Chauffeure, die immerhin Verantwortung gegenüber ihren Fahrgästen haben, müssen angepasst werden. Lediglich einen B-Führerschein zu besitzen, um einen Mietwagen zu lenken, das ist zu wenig.“ Khachador Jalmanian Obmann-Stellvertreter Jahrgang 1957, verheiratet, ein Kind Berufsausbildung: Programmierer, Bilanzbuchhaltung Taxiunternehmen seit 1990 mit derzeit drei Taxis Dusan Roggisch-Dragutinovic, Obmann-Stellvertreter Jahrgang 1963, verheiratet, ein Kind (studiert noch) Berufsausbildung: abgeschlossene Lehre für Sanitär und Heizung seit 2000 Mitglied des Wiener FG-Ausschusses 2010 – 2015 Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Wien 2010 – 2015 Obmann-Stellvertreter der Sparte Transport und Verkehr WKW seit März 2015 wieder Obmann-Stellvertreter In der Taxibranche seit 1983 1997 Konzessionsprüfung für Omnibusse 1998 Konzessionsprüfung für Taxi und Mietwagen seit 1999 Taxiunternehmen mit dzt 11 Taxis, 5 Mietwagen (Stretchlimousinen) 2007 Konzessionsprüfung für Gastgewerbe seit 2010 Mitglied des Wiener FG-Ausschusses seit 2010 Mitglied im Wirtschaftsbund seit März 2015 erstmals Obmann-Stellvertreter HALLO TAXI 2|15 13 BUNDESLÄNDER Aktuell Wien bekommt 250 E-Taxis D Die Stadt Wien macht ernst: mit dem Projekt „Wien E-Taxi“ werden Taxiunter- nehmen bei der Anschaffung und im Betrieb von rein elektrisch angetriebenen Taxis massiv gefördert. Bis 2017 sollen 250 E-Taxis in Wien unterwegs sein. as durch das Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie geförderte E-Taxi-Projekt ist für Taxiunternehmen eine Chance, auf umweltfreundliche E-Fahrzeuge umzusteigen. 8.000 Euro Förderung pro Fahrzeug Die Anreize sind attraktiv: Förderung von bis zu 8.000 Euro pro Fahrzeug und ein speziell auf Wiener Taxibetriebe abgestimmtes Schnell-Ladenetz. Zusätzlich erhalten die ersten Partner Gratis-Strom für ein Jahr an den Wien Energie-Schnell-Ladestationen und attraktive Tarife für die weitere Nutzung. Damit sind die E-Taxis nicht nur umweltfreundlich, sondern auch besonders günstig im Einsatz. Für die Kunden bedeutet das emissionsfreie Taxifahrten in ganz Wien mit dem gewohnten Service der Taxibetreiber. Als Fahrzeuge stehen den Taxiunternehmern derzeit die Nissan-Modelle eNV 200 und Leaf zur Auswahl. Für beide wurde ein betriebswirtschaftlich attraktives Leasingmodell entwickelt. Mit bis zu 250 E-Taxis das weltweit größte Projekt Zunächst sollen ab dem Jahr 2016 bis zu 120 E-Taxis in Wien unterwegs sein, Mit den gesammelten Erfahrungen und Erkenntnissen aus diesem ersten Jahr sollen dann im zweiten Projektjahr bis zu 250 Fahrzeuge im Einsatz sein. Die Projektlaufzeit beträgt insgesamt drei Jahre. Partner in dem Projekt sind die Wiener Stadtwerke mit ihren Töchtern Wien Energie und Wien Netze, die TaxiFachgruppe, die beiden großen Wiener Funkzentralen, tbw research GesmbH, Technische Universität Wien und Austrian Institute of Technology (AIT). Das Ziel des E-Taxi-Projekts ist eine Umsetzung quer über die gesamte Taxibranche. Dafür sorgt gemeinsam mit den Wiener Stadtwerken auch die Taxi-Fachgruppe. „Gerade Wien als innovative Stadt ist Vorreiter im Bereich des Umwelt-und Klimaschutzes. Das Wiener Taxigewerbe als öffentliches Verkehrsmittel leistet mit dem E-Taxi- Foto: Wiener Stadtwerke/APA-Fotoservice/Martin Lusser Partner im Projekt „Wien E-Taxi“ sind die Wiener Stadtwerke mit ihren Töchtern Wien Energie und Wien Netze, die Taxi-Fachgruppe, die beiden großen Wiener Funkzentralen sowie tbw research GesmbH, Technische Universität Wien und Austrian Institute of Technology (AIT). 14 HALLO TAXI 2|15 BUNDESLÄNDER Aktuell Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt. Die Bevölkerung und auch unsere Kinder werden diese Initiative zu schätzen wissen", meint der Wiener Obmann Gökhan Keskin. Die Förderungszusage seitens des Ministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie ist erteilt, der offizielle Startschuss für das ehrgeizige Projekt fällt im Sommer. Taxiunternehmer, die sich für die Teilnahme an diesem auch wirtschaftlich interessantem Projekt interessieren, erhalten weitere Informationen bei Mag. Harald Wakolbinger, Wiener Stadtwerke, Tel: +43 53123 – 74104, [email protected] Darüberhinaus halten Stadtwerke und Fachgruppe gemeinsam in den nächsten Wochen Informationsveranstaltungen für Unternehmer und Fahrer ab, bei denen über Projektdetails, Herausforderungen, Rahmenbedingungen und konkrete Fahrzeugangebote informiert wird. In der Taxi 40 100- Flotte von 1.900 Fahrzeugen sind mittlerweile rund 500 Hybrid-Fahrzeuge und sechs elektrisch angetriebene Tesla unterwegs. Salzburg Mag. Stefan Pfisterer ist neuer Geschäftsführer Als neuer Geschäftsführer der Fachgruppe der Beförderungsgewerbe mit Pkw fungiert seit kurzem Mag. Stefan Pfisterer M.B.L. Er folgt Mag. Verena BrunnerUmlauft – seit 2008 Geschäftsführerin –, die sich in die Baby-Pause verabschiedete. Mag. Pfisterer, der in Hallein aufgewachsen und zur Schule gegangen ist (Matura am BG Hallein 1987), ist ausgebildeter Jurist. Er absolvierte sein JusStudium an der Universität Innsbruck und ein Auslandsjahr in Frankreich an der „Universite-Robert-Schuman“ mit Spezialisierung auf Europarecht. Berufsbegleitend hat er in den letzten Jahren noch zusätzlich ein Masterstudium für Wirtschaftsrecht an der „Salzburg Management and Business School“ (SMBS) absolviert. Der 45jährige gebürtige Salzburger war nach Abschluss seines Jus-Studiums 1995 und seinem Gerichtsjahr, das er Foto: WKS Mag. Stefan Pfisterer M.B.L. HALLO TAXI 2|15 am OLG Innsbruck verbrachte, zwei Jahre als parlamentarischer Mitarbeiter in Wien tätig und arbeitet bereits seit 1999 als Jurist in der Wirtschaftskammer Salzburg. Vor seinem Wechsel in die Sparte Transport und Verkehr war Pfisterer bis 2010 Fachgruppengeschäftsführer für diverse Handelsbranchen in der Wirtschaftskammer Salzburg sowie zuletzt Referent im Bereich Infrastruktur und Regionalförderung, wo er auch die verkehrspolitischen Agenden in der WKS betreute. Er wohnt in Oberalm bei Hallein, ist verheiratet und hat zwei Söhne im Alter von 3 und 6 Jahren. 15 Fachverband Beförderungsgewerbe: SERVICE für Profis Neue Führungsspitze ist gewählt Bei der Ausschusssitzung am 10. Juni wurde die Spitze des Fachverbandes der Beförderungsgewerbe mit PKW gewählt. Neuer Obmann des Fachverbandes E wurde Erwin Leitner, Obmann der Salzburger Fachgruppe. Ihm zur Seite stehen als Vertreter erstmals Felix Pribil aus Niederösterreich und Christian Holzhauser aus Wien. rst als alle Wahlvorgänge in allen Bundesländern abgeschlossen waren, konnte der von den neun Fachgruppen neu besetzte Fachverbandsausschuss im Rahmen der Konstituierenden Sitzung den Fachverbandsobmann und dessen zwei Stellvertreter wählen. Führungswechsel Nach zehn Jahren als oberster Branchensprecher übergab der Tiroler Ing. Anton Eberl am 10. Juni die Obmann-Funktion an Erwin Leitner, Fachgruppenobmann in Salzburg und Geschäftsführer der Firma „SMS - Ihr Flughafentransfer" mit Unternehmenssitz in Salzburg. Leitner wurde von den Mitgliedern des Fachverbandsausschusses des Personenbeförderungsgewerbes mit PKW einstimmig zum neuen Fachverbandsobmann gewählt. Erwin Leitner (Jg. 1959) ist bereits seit 2005 Fachgruppenobmann in Salzburg und war bereits seit 2005 stellvertretender Obmann des Fachverbandsauschusses. An seiner Seite stehen als Stellvertreter erstmals der Foto: WKO Erwin Leitner (2.v.re.), Obmann der Salzburger Fachgruppe, wurde am 10. Juni zum Obmann des Fachverbands gewählt. Ihm zur Seite stehen als Vertreter erstmals Felix Pribil (li.) aus Niederösterreich und Mag. Christian Holzhauser (re.) aus Wien. Mag. Paul Blachnik (2.v.li.) ist Geschäftsführer des Fachverbandes der Beförderungsgewerbe mit PKW. 16 HALLO TAXI 2|15 SERVICE für Profis Foto: WKO Der neue Fachverbandsausschuss setzt sich aus 29 MandatarInnen sowie fünf weiteren, die am 10. Juni in den Ausschuss kooptiert wurden, zusammen. An der Spitze der Interessensvertretung steht Erwin Leitner als Obmann, dem die beiden Stellvertreter Felix Pribil und Christian Holzhauser zur Seite stehen. Mit mehr als 13.000 Mitgliedern ist der Fachverband für die Personenbeförderungsgewerbe mit PKW der mitgliederstärkste österreichische Verkehrszweig. Obmann der Fachgruppe Niederösterreich Felix Pribil (Jg. 1949) sowie Mag. Christian Holzhauser (Jg. 1974), Fachgruppen-Ausschussmitglied aus Wien. „Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir durch diese Wahl entgegengebracht wird und ich freue mich auf die Aufgabe, den Fachverband als Obmann aktiv mitzugestalten", betonte Erwin Leitner nach der Wahl und er unterstrich, dass er als Interessensvertreter des mitgliederstärksten österreichischen Verkehrszweiges mit mehr als 13.000 Mitgliedern auch weiterhin die Entwicklung innovativer Lösungsansätze verfolge. „Nur so könne man den wirtschaft- Fakten: Der Fachverband für die Personenbeförderungsgewerbe mit PKW in der Wirtschaftskammer Österreich vertritt die Interessen von mehr als 13.000 österreichischen Personenbeförderern. Über 10.000 Taxis bzw. 8.000 Mietwagen mit Fahrer stellen die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen in der Stadt und am Land sicher. Mit dieser Fahrzeugflotte werden Dienstleistungen wie z.B. Patienten- & Schülerbeförderungen, Limousinenservices und das Taxigewerbe erbracht. Obwohl Ein-Personenunternehmen im KMU-Gewerbe Tradition haben, werden auch immer mehr Arbeitsplätze für Lenker geschaffen. Neben selbstfahrenden Unternehmern umfasst die Branche knapp 22.000 Lenker. HALLO TAXI 2|15 lichen und rechtlichen Herausforderungen des Gewerbes gerecht und wettbewerbsfähig werden. Viel zu oft werde vergessen, dass die gewerbliche Personenbeförderung mit PKW wesentlich dazu beiträgt, dass der öffentliche Personennahverkehr auch in fahrgastschwachen Zeiten aufrecht erhalten werden kann und dass der Individualverkehr in Ballungszentren weniger zunimmt", so Leitner. Bevorstehende gesetzliche Änderungen, wie die Einführung der Registrierkassenpflicht, stellen eine der größten gewerbepolitischen Herausforderungen dar – resultierend aus den extrem unterschiedlichen Marktstrukturen, die in Landeshaupt- bzw. Bezirksstädten und in ländlichen Gebieten existieren. Er werde mit großer Beharrlichkeit die Umsetzung der Branchenanliegen verfolgen, ergänzte der neue Obmann. In der nächsten „Hallo Taxi“-Ausgabe bringen wir ein ausführliches Interview mit FV-Obmann Erwin Leitner, in dem wir ihn zu aktuellen wirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen des Beförderungsgewerbes befragen. 17 SERVICE für Profis Tipps für Unternehmen: von Mag. Daniel Mercsanits und Mag. Katrin Mercsanits [email protected] Bankgeheimnis vor dem Aus Die Steuerreform bringt Entlastungen – insbesondere die Senkung des ESt-Tarifes. Diese Entlastungen „müssen“ gegenfinanziert werden, unter anderem durch die Bekämpfung von Steuerbetrug. Zu diesem Zweck soll es zu einer Reihe von Bankmaßnahmen („Bankenpaket“) kommen. Die Abgabenbehörden erhalten erweiterte Kontoeinsichtsmöglichkeiten (Lockerung des Bankgeheimnisses). Geplant sind auch die Einführung eines zentralen Kontenregisters und eine rückwirkende Meldepflicht von Banken bei Kapitalabflüssen. Maßnahmen zum Bankenpaket im Detail Bestehen Bedenken gegen die Richtigkeit der Abgabenerklärung, ist der Abgabenbehörde (Finanzamt, Zollamt, BMF) künftig von den Kreditinstituten über schriftliches Auskunftsverlangen, Zugang zu Informationen zu gewähren. Damit kommt es zur Erweiterung der Ausnahmebestimmungen vom Bankgeheimnis. Die geplante Änderung erleichtert der Abgabenbehörde den Zugang zu – bisher durch das Bankgeheimnis geschützten – Bankdaten. Die Abgabebehörde erhält künftig bereits im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens rasch notwendige Informationen, um Finanzvergehen leichter zu entdecken. Ebenso soll Zugang zu Bankdaten von Dritten (Kunden oder Lieferanten, die nicht Partei des Verfahrens sind) mittels schriftlichem Auskunftsverlangen gewährt werden, wenn eine begründete Annahme besteht, dass dies für die Erhebung bedeutsam ist. Der Inhaber des Kontos oder des Depots (der Dritte) ist aber im Vorhinein anzuhören. Das BMF hat über die Konten im Einlagegeschäft, Girogeschäft, Bauspargeschäft der Kreditinstitute sowie über Depots ein zentrales Kontenregister zu führen – Maßnahme: Einrichtung eines Kontenregisters. Die Kreditinstitute haben die Daten laufend elektronisch zu übermitteln. Die erstmalige Übermittlung hat unter anderem die Daten zum Stand 01. März 2015 (!) zu umfassen. Staatsanwaltschaften, Strafgerichte, Finanzstrafbehörden, das Bundesfinanzgericht und Abgabenbehörden des Bundes bekommen im Wege elektronischer Einsicht einen Über- com-conzult ... verbindet („combined“) Unternehmensberatung und Steuerberatung mit Kreativität, Erfahrung, Mut zum Unternehmertum und Freude an der Arbeit mit Menschen. … schafft neue Perspektiven und wirksame Lösungen für Unternehmer und Unternehmen. com-conzult I 18 Combined Consulting GmbH & Co KG Unternehmensberatung Antonigasse 20/1/14, A-1180 Wien T + 43 676 401 58 60 FN 387095 h I ATU 67549003 Firmensitz Wien I Firmenbuchgericht Wien HALLO TAXI 2|15 MD Steuerberatung GmbH Steuerberatung Antonigasse 20/1/14 A-1180 Wien FN 387037 y I ATU 67593017 Firmensitz Wien I Firmenbuchgericht Wien Die Kreditinstitute haben weiters Kapitalabflüsse von mindestens EUR 50.000 von Konten oder Depots von natürlichen Personen (ausgenommen sind Geschäftskonten von Unternehmen) dem BMF zu melden – Einführung einer Meldepflicht von Kreditinstituten über größere Geldbewegungen. Die Meldepflicht (soll eine Verfassungsbestimmung werden) ist erstmalig für den Zeitraum 01. März (!) bis 31. Dezember 2015, bis spätestens 31. März 2016, vorzunehmen. Die Meldepflicht besteht unabhängig davon, ob der Kapitalabfluss in einem Vorgang oder mehreren zusammenhängenden Vorgängen passiert ist. Damit soll verhindert werden, dass die oben genannten Maßnahmen durch Kapitalabflüsse „umgangen“ werden. Unter Kapitalabflüssen werden Auszahlungen und Überweisungen von Sicht-, Termin- und Spareinlagen, die Übertragung von Wertpapieren mittels Schenkung im Inland sowie die Veranlagung von Wertpapieren in ausländische Depots gemeint. Fazit: Das Bankgeheimnis steht de facto vor dem Aus. Die SERVICE für Profis blick, über welche Bankkonten/Depots eine Person verfügt bzw. wer Zugriff auf welche Bankkonten/Depots hat. Gesetzesentwürfe zum Bankenpaket sowie die anderen gesetzlichen Regelungen der Steuerreform sollen vom Nationalrat im Juli 2015 beschlossen werden. Abzuwarten bleibt, welche Änderungen im Gesetzwerdungsverfahren vorgenommen werden. Die obigen Ausführungen basieren auf dem Begutachtungsentwurf Bankenpaket des BMF vom 12. Mai 2015. Juristisches: TRANSPORT MEHRERER PERSONEN AM FAHRRAD I von Rechtsanwalt Dr. Christian Preschitz, e-Mail: [email protected] nehmen, dass die Anbringung eines Kindersitzes auf dem gegenständlichen Fahrrad erlaubt ist. Auch war – naturgemäß – keine eigene Haltevorrichtung für die mitgeführte Person vorhanden. mmer öfter hat sich der Verwaltungsgerichtshof auch mit radfahrrechtlichen Problemen auseinander zu setzen. Im gegenständlichen Fall hatte ein Fahrradfahrer seine Frau im Kindersitz mitgenommen und war dabei von der Polizei beanstandet worden. Darüber hinaus waren die Pedale des Fahrrads auch nicht mit gelben Rückstrahlern versehen gewesen. Der Sitz, auf welchem er die Ehefrau mitgeführt hat, war am Gepäcksträger montiert. Nach der Straßenverkehrsordnung muss für am Fahrrad mitgeführte Personen, die noch nicht 8 Jahre alt sind ein eigener, der Größe des Kindes entsprechender Sitz vorhanden sein. Ist die mitgeführte Person mehr als 8 Jahre alt, so darf nur ein Fahrrad verwendet werden, das in seiner Bauart den Anforderungen der Produktsicherheitsbestimmungen für Fahrräder zum Transport mehrerer Perso- Vom Verwaltungsgerichtshof wurde klar festgehalten, dass die hinter der mitgeführten Person befindlichen seitlichen Stangen der Rückenlehne des Sitzes keine „eigene Haltevorrichtung“ im Sinne des Gesetzes sind. Foto: bmvit nen entspricht (eigener Sitz, eigene Haltevorrichtung, eigene Pedale oder Trittfläche. Mehrspurige Fahrräder: lediglich eigener Sitz je zusätzlicher Person nötig). Allerdings handelte es sich beim gegenständlichen Fahrrad um ein Rennrad und nicht um eine spezielle Konstruktion für mehrere Personen, wie etwa ein Tandem-Rad. Nach dem vom Fahrradbesitzer vorgelegten Fahrradpass war nur zu ent- HALLO TAXI 2|15 Der Verwaltungsgerichtshof hat daher die Bestrafung des Fahrradlenkers bestätigt und argumentierte, eine Konstruktion ohne eigene Haltegriffe könne nicht dasselbe Niveau für den Schutz der Gesundheit und für die Verkehrssicherheit gewährleisten, wie dies in der Fahrradverordnung verlangt wird. Aufgrund dessen ist es auch unerheblich ob – wie vom Beschwerdeführer behauptet wurde – der verfahrensgegenständliche Sitz in den Niederlanden für den Transport einer erwachsenen Person Verwendung finden darf. 19 SERVICE für Profis Neuer Leitfaden für umweltfreundliche Taxis und Mietwagen Finanzielle Förderungen seitens des Bundes und der Länder, die Taxi- und Mietwagenunternehmen bei der Anschaffung eines umweltschonenden Fahrzeugs gewährt werden, sind vielfältig – aber auch verwirrend. Eine neue Informationsbroschüre, die in Kooperation mit klimaaktiv mobil und der WKO erarbeitet wurde, bietet jetzt einen aktuellen Überblick. Im Zuge der kürzlich angelaufenen klimaaktiv mobil Förderungsoffensive für umweltfreundliche Taxi- und Mietwagenfahrzeuge haben der Fachverband, klimaaktiv mobil und die Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums eine InfoBroschüre für Beförderungsbetriebe erarbeitet. In dieser Publikation werden die attraktiven Bundes- und/oder Landesförderungen präsentiert. Wer fördert was? Beitrag für zukünftige Generationen. Deshalb begrüßen wir die gerade angelaufene klimaaktiv mobil Förderungsoffensive für Taxi- und Mietwagenfahrzeuge, da diese für Unternehmer einen besonderen Anreiz darstellt, ihren Fuhrpark in Richtung klimafreundliche Fahrzeuge zu adaptieren", betonte Anton Eberl Mitte Mai in seiner damaligen Funktion als Obmann des Fachverbandes für die Beförderungsgewerbe mit PKW. Ing. Eberl war von 2005 bis 2015 Obmann des Fachverbands. Sein Nachfolger ist der Salzburger Fachgruppen-Obmann Erwin Leitner, der am 10. Juni bei der konstituierenden Sitzung des FV-Ausschusses (mehr dazu auf siehe Seite 16) gewählt wurde. Die Broschüre steht als PDF auf der Homepage des Fachverbands zur Verfügung: Was und wie hoch wird von wem gefördert? Wo erhalte ich kompetente Beratung? Diese und viele andere Fragen werden in der Förderbroschüre beantwortet, um den Taxi- und Mietwagenbetreibern die Vorteile eines Umstiegs auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben oder Kraftstoffen aufzuzeigen. www.wko.at Der Leitfaden bietet Orientierung auf dem Weg zur Förderung und bei den Einreichmodalitäten. Insgesamt listet der Leitfaden 24 Elektro- bzw. Hybrid-Modelle und zehn Biogas/ErdgasFahrzeuge auf. Ein übersichtliches Ampelsystems zeigt an, für welche Fahrzeuge in welchem Bundesland eine Förderung möglich ist. „Taxis und Mietwägen mit alternativem Antrieb und Kraftstoff schonen die Umwelt und leisten einen wichtigen 20 In der Broschüre sind 34 umweltfreundliche Fahrzeuge, die für den Taxibetrieb oder für den Einsatz im Mietwagengewerbe geeignet sind, beschrieben. HALLO TAXI 2|15 Registrierkassen- und Belegerteilungspflicht Mit der Steuerreform 2015/2016 soll eine Steuerentlastung von 5,2 Mrd € erzielt werden. Die Gegenfinanzierung soll durch ein Bündel an Maßnahmen gedeckt werden, z.B. Registrierkassenpflicht, Belegerteilungspflicht für jeden Geschäftsfall, verstärkte Bekämpfung von Pfusch am Bau, Bankenpaket. Z SERVICE für Profis Steuerreformgesetz 2015/2016: Autor: Mag. Christian Holzhauser Zur Erstellung des Artikels war die Regierungsvorlage zur Steuerreform noch nicht erhältlich, da sie erst Mitte Juni im Nationalrat eingebracht werden soll. Änderungen zu dem hier Niedergeschriebenen sind somit möglich, aber nach derzeitigem Wissensstand nicht wahrscheinlich. Wie betrifft mich als Taxi- und Mietwagenunternehmer die Steuerreform? Es wurde eine Belegerteilungspflicht für jeden Geschäftsfall und die Registrierkassenpflicht für Betriebe, die überwiegend Barumsätze tätigen, beschlossen. Diese betreffen auch Taxi-und Mietwagenunternehmer. aufzuzeichnen. In welcher Art und Weise das geschieht, bleibt allerdings den Unternehmern überlassen. Ein händisch geschriebener Paragon sollte ausreichend sein. Da die Regierungsvorlage Prozessbeschreibungen enthalten wird, ist auch ein verpflichteter Ausdruck von der Registrierkasse (Druckeranbindung an den Taxameter) möglich. Ich habe überwiegend Kreditkartenumsätze, falle ich trotzdem unter die Registrierkassenpflicht? Ja. Barumsätze sind Umsätze, bei denen die Gegenleistung durch Barzahlung, mit Bankomat- oder Kreditkarte, BarGrafik: HALE electronic GmbH Ab wann und ab welcher Höhe bestehen diese Pflichten? Wie schon in anderen europäischen Ländern soll eine Belegerteilungspflicht mit 1.Jänner 2016 in Kraft treten, um das Risiko von „Schwarzkassen“ zu minimieren. Auf Seite der Leistungsempfänger wird eine Belegannahmepflicht eingeführt – verbunden mit einer Pflicht zur Mitnahme des Belegs bis zum Verlassen des Geschäftslokals. Die Wirtschaftskammer fordert jedoch eine Belegerteilungspflicht erst ab 30.000 Euro (statt ab dem ersten Euro) sowie dass elektronische Belege akzeptiert werden sollten. Das Steuerreformgesetz 2015/2016 sieht auch geänderte Vorschriften für Registrierkassen vor. Allgemeine Registrierkassensysteme sollen ab 1. Jänner 2016 bereits ab einem Jahresumsatz von 15.000 Euro verpflichtend verwendet werden, wenn überwiegend Barumsätze erzielt werden. Die Wirtschaftskammer fordert hier eine Anhebung der Grenze für die Registrierkassenpflicht auf 30.000 Euro. Bankomat- und Kreditkartenumsätze sollten dabei nicht als Barumsätze gelten, dies sieht der Vorschlag des Finanzministeriums derzeit jedoch vor. Ab 1. Jänner 2017 müssen dann gesicherte Registrierkassensysteme verwendet werden. Diese müssen zusätzlich mit anerkannten Softwarebzw. Sicherheitssystemen gegen Manipulation ausgestattet sein. Die Wirtschaftskammer fordert allgemeine Standards für Sicherheitslösungen und eine Systemoffenheit. Was ist eine Belegerteilungspflicht? Das bedeutet, dass für jeden Geschäftsfall ein Beleg erstellt werden muss. Barumsätze sind ab dem ersten Euro einzeln HALLO TAXI 2|15 21 SERVICE für Profis schecks, Bons, Geschenkmünzen oder ähnlichem erfolgt. Kreditkartenumsätze gelten daher als bare Zahlung. Ist ein Taxameter eine Registrierkasse? Bereits bisher (siehe Kassenrichtlinie KRL) wurde der Taxameter als Kassensystem gesehen. „Taxameter sind Registrierkassen, wenn sie Einrichtungen besitzen, die zur Aufzeichnung von Betriebseinnahmen (Tageslosung) genutzt werden können… Taxameter, welche die einzelnen Fahrpreise nicht aufsummieren, sind keine Kassen im Sinne der KRL.“ (Zitat Dr. Kutschera, Skriptum Ordnungsgemäße Aufzeichnungen im Taxi S.13, 2012 ). Da etwa in Wien die eingesetzten Systeme z.B. HALE Modell 05, 06, Sp01, Sp02 eine Schichtsummierung besitzen, sind sie meiner Ansicht nach klar als Kassensystem zu werten. Wie sollen die Daten einer Registrierkasse geschützt werden? Jede Registrierkasse muss mit einer technischen Sicherheitslösung gegen Manipulationen ausgestattet sein. Wie diese technische Sicherheitslösung gestaltet sein soll, ist noch offen. In Diskussion ist ein Schutz durch Verwendung von speziellen Smartcards und digitalen Signaturen. Dadurch kann jederzeit geprüft werden, ob die Daten korrekt erfasst, verändert oder gelöscht wurden. Die einzige erprobte Form im Taxi ist das deutsche INSIKAVerfahren. Was bedeutet INSIKA, TIM und digitale Signatur? INSIKA steht für "INtegrierte SIcherheitslösung für messwertverarbeitende KAssensysteme" und ist ein Forschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie der Bundesrepublik Deutschland gefördert und von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Berlin (PTB) geleitet wird. TIM – tax identification module; Als TIM wird im INSIKA-Projekt eine Smartcard mit einer speziellen Software, die entsprechend der INSIKA-Spezifikation implementiert und evaluiert wurde, bezeichnet. Taxameterdaten werden mittels der auf den Taxiunternehmer ausgestellten Smartcard (TIM) manipulationssicher signiert (digitale Signatur) und an einen Server übermittelt. Digitale Signatur – sie wird mit Hilfe eines kryptografischen Verfahrens über zu schützende Daten berechnet. Damit lassen sich Authentizität (Urheberschaft) und Integrität (Schutz vor Modifikation) der Daten sichern und überprüfen. Da digitale Signaturen auf asymmetrischer Kryptografie basieren, wird ein Schlüsselpaar aus privatem und öffentlichem Schlüssel genutzt. Dieses Schlüsselpaar befindet sich auf der Smartcard. Da bei INSIKA der private Schlüssel auf das TIM für keinen auslesbar ist, wird zudem das Schutzziel Nicht-Bestreitbarkeit (Beweis der Urheberschaft gegenüber Dritten) erfüllt. Brauche ich einen MID-genormten Taxameter oder ist es möglich z.B. den Hale 05 mit einer Verschlüsselung auszustatten? Die Voraussetzungen und Prozessbeschreibungen erwarten wir in einer ministeriellen Verordnung. Eine Anbindung von älteren Taxameter-Modellen könnte möglich sein. MID steht für Measurement Instrument Directiv; d.h. grundlegende und messspezifische Anforderungen und Verfahren sind nach der EU-Richtlinie 2004/22 EG vom Hersteller bei der Geräte-Zulassung zu erfüllen. Hilfe für Opfer nach einer Straftat Der WEISSE RING hilft Opfern von Straftaten unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Nationalität,... in Österreich. Taxi 40 100 unterstützt die Arbeit des WEISSEN RINGES und stellt finanzielle Mittel bereit, die für TaxilenkerInnen, die Opfer einer Straftat in Wien oder Linz geworden sind, verwendet werden. Täglich lesen wir in Zeitungen: Herr L. wurde mit einer Waffe bedroht, ausgeraubt, verletzt. Er kann noch die Polizei rufen, er wird sofort ins Krankenhaus gebracht... Der brutale Übergriff hat nicht nur körperliche Verletzungen zur Folge, massive psychische Belastungen kommen dazu. Durch den Dienstausfall über Wochen entsteht Herrn L. und seiner Familie auch ein erheblicher finanzieller Schaden. Der Täter wird ausgeforscht, es kommt zu einem Strafverfahren. Herr L. hatte noch nie mit 22 Polizei und Gericht zu tun, er kennt sich nicht aus. Die Straftat hat das Leben der Familie L. verändert. Damit muss sie jetzt zurechtkommen. Niemand kann die Straftat ungeschehen machen, sehr wohl aber gibt es Unterstützung und Hilfe, damit Opfer und deren Angehörige zu ihrem Recht kommen. HALLO TAXI 2|15 Der WEISSE RING informiert, berät und betreut Opfer von Straftaten und in vielen Fällen auch ihre Angehörigen nach einer Straftat und unterstützt bei der Bewältigung der anstehenden Probleme. Der WEISSE RING hilft bei der Klärung, ob der Krankenhaus-Selbstbehalt oder In Fällen von Gewalt und gefährlicher Drohung bietet der WEISSE RING Prozessbegleitung: die OpferhelferInnen bereiten Betroffene auf das Strafverfahren vor, begleiten zu Gericht und organisieren anwaltliche Unterstützung. Ihre Aufgabe ist es, Opfer ihren Bedürfnissen entsprechend über ihre Rechte und Ansprüche zu informieren, sie zu entlasten und sie bei der Bewältigung der Opfersituation zu unterstützen. Bereits im Jahr 2002 ist KommR Leopold Müllner, Geschäftsführer von Taxi 40 100, an den WEISSEN RING herangetreten und hat Unterstützung angeboten: Er stellte finanzielle Mittel bereit, die zweckgewidmet an TaxilenkerInnen in Wien, die durch eine Straftat in Not geraten sind, ausgeschüttet wurden. Der WEISSE RING leistet die professionelle Opferbetreuung, Taxi 40 100 stellt seither immer wieder finanzielle Unterstützungen für TaxifahrerInnen und ihre Angehörigen, die Opfer wurden, zur Verfügung. Ab 2015 sollen die finanziellen Unterstützungen aus dem Taxi 40 100 - Spendentopf sowohl Opfern in Wien als auch in Linz zugute kommen. FUNK Geflüster die Kosten für psychotherapeutische Behandlungen durch die staatlichen Entschädigungen für Opfer abgedeckt werden, ob es Möglichkeiten eines Schmerzengeld-Vorschusses oder aber, ob es im Todesfall die Kostenübernahme für Begräbniskosten gibt. Der WEISSE RING bietet allen Opfern von Straftaten kostenlos: • • • • • Professionelle Beratung und Betreuung Psychosoziale und juristische Prozessbegleitung für Opfer von Gewalt und gefährlicher Drohung Information über Entschädigungsleistungen nach dem Verbrechensopfergesetz Vermittlung an spezialisierte Einrichtungen Finanzielle Unterstützungen Kontakt in Wien: Weisser Ring, Nußdorfer Straße 67, 1090 Wien, Tel. 01/712 14 05, Kontakt in Linz: Mail: [email protected]. Mo. – Fr. 9:00 – 15:00 Uhr Weisser Ring, Dr.in Susanne Gahler, Mobil: 0664/548 79 98, Mail: [email protected] Telefonische Opferberatung – gebührenfrei, anonym, rund um die Uhr – bietet der WEISSE RING mit dem OPFERNOTRUF 0800 112 112 (finanziert vom Bundesministerium für Justiz). 25 Jahre Linzer Taxizentrale Exakt am 1. August 1990 eröffnete die Wiener Taxivermittlungszentrale WIHUP eine Zweigstelle in Linz. Die Taxizentrale – damals 1718-Linz – in der Museumstraße 34 war die erste Datenfunkzentrale Österreichs, die außerhalb von Wien in Betrieb ging. Bereits wenige Monate nach der Eröffnung kam Peter Leopold – ein junger, hoch motivierter Linzer Taxiunternehmer – zum Unternehmen. Er leitete die Linzer Taxizentrale bis zu seinem frühen Tod im November 2013. Ihm und den Mitarbeitern gelang das schier Unmögliche: der kleine Marktneuling „Taxi 1718“ entwickelte sich zu einer anerkannten Vermittlungszentrale mit einer modernst ausgerüsteten Wagenflotte. HALLO TAXI 2|15 Auch die notwendige Änderung der Rufnummer (alle österreichweiten 17er-Kurzrufnummern und damit auch 1718 wurden seitens der Behörde eingestellt) auf Linzer Taxi 2244 verlief erfolgreich. >> 23 FUNK Geflüster Die Vermittlungstechnik des Datenfunks ermöglichte u.a. die bis heute erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Linzer Verkehrsbetrieben. Das AnrufSammelTaxi – kurz AST – wurde von Peter Leopold auf- und ausgebaut, weiterentwickelt und gilt seit vielen Jahren als DAS Vorzeige-System. WIHUP-Obmann Ernst Schlecht und Betriebsleiter Peter Leopold feiern drei Jahre Taxizentrale 1718-Linz. Zahlreiche an Linz angrenzende Gemeinden sind heute in das System eingebunden. Die moderne Technologie war auch Grundstein für innovative Kooperationen wie etwa die Mitvermittlung der Salzburger Taxizentrale Taxi 2220 seit 2004, das Anruf-Sammel-Taxi in Villach („VAXI“) und in Wels. Das Linzer AST wurde von Peter Leopold auf- und ausgebaut und ist bis heute DAS Vorzeige-System. Seit 2011 können Smartphone-Besitzer auch mit der kostenlosen Taxi.eu- App ihr Taxi bestellen. Sonja Benedik kam 1999 zu Linzer Taxi 2244 und leitet seit 2014 die Zentrale. Josef Broukal (2.v.re., NR-Abgeordneter von 2002 bis 2008) war 2005 zu Gast in der Linzer Zentrale. Seit 25 Jahren befindet sich die Taxizentrale in der Museumstraße 34: Foto (li.) am Tag der Eröffnung 1990, im Jänner 2009 (Mitte) und seit Sommer 2009. 24 HALLO TAXI 2|15 Amsterdam: D TAXI Aus aller Welt Metropole der E-Taxis Amsterdam entwickelt sich zur Elektrotaxi-Metropole: Insgesamt betreiben die drei Taxiunternehmen Taxi Electric, TCA und Connexxion in der niederländischen Hauptstadt mehr als 170 Nissan Leaf und e-NV200. Die Elektrofahrzeuge sind für Hotel- und Fluggäste sowie für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität im Einsatz. Foto: Nissan-Europe.com er wachsende Trend, emissionsfreie Stromer als öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, spart Geld und ermöglicht es der Stadt Amsterdam ihre ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. „Vor vier Jahren haben wir mit Taxi Electric das erste rein elektrische Taxiunternehmen ins Leben gerufen", so Gründer Edvard Hendriksen. „Wir wollten damit die Entwicklung unserer Stadt positiv beeinflussen." Was mit drei Nissan Leaf begann, hat sich schnell zu einer Flotte von 22 Elektrofahrzeugen entwickelt. Amsterdam entwickelt sich zur Elektrotaxi-Metropole: Insgesamt betreiben die drei Taxiunternehmen Taxi Electric, TCA und Connexxion in der niederländischen Hauptstadt mehr als 170 E-Fahrzeuge der Marke Nissan Leaf und e-NV200. Nationale Förderungen von 10.000 Euro pro Elektroauto und die geringen Wartungskosten reduzieren die Betriebskosten pro Kilometer im Vergleich zu konventionell angetriebenen Taxis maßgeblich. Die Taxizentrale TCA (sie vermittelt mit dem fms-System wie weitere 130 Zentralen in 10 Ländern Europas) zählt 50 Nissan e-NV200 zu ihrer Flotte, die aus insgesamt 1.300 Fahrzeugen besteht. Das vor vier Monaten gestartete E-Taxi-Programm gewinnt immer mehr an Aufmerksamkeit, wodurch die Aufträge bei TCA täglich steigen. „Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für uns. An den Reaktionen unserer Kunden ist zu erkennen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, denn die Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen wächst stetig. Für uns sind Elektrofahrzeuge die Zukunft." Auch Connexxion, Europas größter öffentlicher Verkehrsbetrieb, hat erst kürzlich 100 Nissan e-NV200 zur Verstärkung der Taxiflotte angeschafft. Im kommenden Jahr spart das Taxiunternehmen so 200.000 Liter Diesel und reduziert seine CO2-Emissionen um 417 Tonnen. „Für uns ist Nissan ein strategischer Partner, der uns bei unserem Flottenmanagement langfristig unterstützen kann", sagt Connexxion CEO Bart Schmeink. Amsterdam wartet zudem mit einer sehr großen Dichte an Ladestationen auf, jeden Monat kommen rund 25 neue Ladepunkte hinzu. Die Hauptstadt hat ehrgeizige Ziele: Bis 2018 soll Amsterdam über 4.000 Ladestationen verfügen und bis 2025 soll der öffentliche Nahverkehr sogar vollständig emissionsfrei sein. Es sind Kooperationen wie diese, die den Niederlanden dazu verhelfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die lokale Luftverschmutzung langfristig zu reduzieren. Die enge Zusammenarbeit von Regierung und Industrie ist dabei die größte Stärke. HALLO TAXI 2|15 25 TAXI Aus aller Welt Drei neue Partner bei GTN Zum Globalen Taxi Netzwerk der IRU (International Road Union) kamen kürzlich drei neue Partner hinzu: MT Data, IT Curves und Mobile Knowledge. Die App-Betreiber dehnen damit die Abdeckung in Nordamerika und Australien weiter aus, nachdem bereits der größte US-Taxiverband „TLPA“ sowie der Australische Taxiindustrieverband ATIA dem Globalen Taxi Netzwerk GTN im Februar beigetreten waren Das Globale Taxi Netzwerk GTN ist ein Netzwerk verschiedener Vereinigungen des Taxigewerbes und von Taxi-AppAnbietern um legale, verlässliche, hochqualitative und sichere Dienstleistungen für Taxikunden zu fördern, die durch die Nutzung der neuesten Smartphone-Technologie sowie unter Einhaltung aller gesetzlichen Rahmenbedingungen angeboten werden. Derzeit agiert GTN auf vier Kontinenten und umfasst weltweit 250.000 Taxis. Das Wiener Fahrtenvermittlungsunternehmen und App-Anbieter Taxi 40 100 zählt zu den Gründungsmitgliedern. Hubert Andela, Präsident der IRU-Taxi-Gruppe, freut sich über den Neuzugang: „Mit drei weiteren App-Anbietern Deutschland: bietet unser Taxinetzwerk den Kunden jetzt noch mehr Gelegenheit sich sichere und legale Taxis in Nordamerika und Australien zu bestellen. Unsere Ambition ist nicht einfach nur in über 500 Städten bereits präsent zu sein, sondern rund um die Welt – mit den neuen GTN-Partner wird das möglich." Alfred LaGasse, TLPA-Vorstandsvorsitzender: „Wir sind erfreut, dass sich drei der führenden Taxi-App-Betreiber Nordamerikas prompt bewarben. Sie sind durch das neue TLPA Certification Committee für das IRU Global Taxi Network zertifiziert. Diese Apps vermitteln ungefähr 50.000 lizenzierte Taxis überall in Nordamerika und Australien.“ Regierung gegen Freigabe der Taxipreise Mit großer Genugtuung hat der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband BZP das klare Bekenntnis der Bundesregierung gegen eine Freigabe der Taxipreise in Deutschland zur Kenntnis genommen. In der Stellungnahme zum XX. Haupt- gutachten der Monopolkommission 2012/2013 lehnt die Bundesregierung deren Liberalisierungsvorschläge ab. Zur Beratung der Deutschen Bundesregierung im Bereich Wettbewerbspolitik, Wettbewerbsrecht und Regulierung wurde 1974 die Monopolkommission eingerichtet. Das unabhängige Expertengremium erstellt regelmäßig Gutachten und Empfehlungen – zuletzt hat es sich für eine Liberalisierung des deutschen Taximarktes ausgesprochen. In Hauptgutachten der Monopolkommission spricht sie sich für eine Aufhebung der quantitativen Beschränkung des Marktzugangs sowie gegen die Tarifpflicht im Taxigewerbe aus. Die staatlich festgelegten Beförderungsentgelte sollten nach Meinung der 26 Kommissionsmitglieder aufgehoben werden. „Dagegen spricht das öffentliche Verkehrsinteresse an einem zuverlässigen, flächendeckend weitgehend hochverfügbaren Beförderungsangebot, das Fahrgästen zu bezahlbaren Preisen zur notwendigen Ergänzung des Linienverkehrs bereit stehen soll“, betont dazu die deutsche Regierung in ihrer Stellungnahme. Die von der Monopolkommission genannten Anforderungen würden ein rein wettbewerblich ausgerichtetes Angebot nicht erfüllen. So wäre zwar in wirtschaftlich attraktiven Gebieten HALLO TAXI 2|15 mit einem großen Angebot zu rechnen, was jedoch zu einem Preisdruck führen würde. In ländlichen Regionen würde aber das Angebot zurückgehen und auch noch teurer werden. „Gerade für die Bevölkerung in ländlichen Räumen, die von der demografischen Entwicklung, von Kaufkraftverlusten und Infrastrukturabbau besonders betroffen ist, ist ein zu bezahlbaren Preisen verfügbares Beförderungsangebot aber von erheblicher Bedeutung“, argumentiert die Bundesregierung. Um den Taxiverkehr zu schützen, will die Regierung auch weiter an der strikten Abgrenzung zwischen Taxi- und Mietwagenverkehr festhalten. TAXI Aus aller Welt Preiskampf auf dem Rücken des Taxigewerbes Resolution und Einstweilige Verfügungen gegen mytaxi Anfang Mai hat sich der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband BZP mit einer Resolution gegen die Rabattpolitik von mytaxi gewandt. Die jüngsten Marktaktivitäten der Daimler-Tochter mytaxi bedrohen die wichtigen Eigenorganisationen der Taxiunternehmen, die Taxizentralen, in ihrer wirtschaftlichen Existenz. Am 20. Mai hat der BZP eine einstweilige Verfügung gegen mytaxi erwirkt. Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband BZP sieht die Jahrzehntelange Partnerschaft des deutschen Taxigewerbes mit Mercedes erheblich gefährdet. Das Daimler-Tochterunternehmen mytaxi gewährte von 4. bis 17. Mai auf Taxifahrten 50 Prozent Rabatt (nicht nur in Deutschland, in Wien wurde die Aktion sogar bis 31. Mai verlängert) und führt diesen Preiskampf auf dem Rücken des Taxigewerbes. Zugleich ist Daimler aber außerordentliches BZP-Mitglied und hat bei den Taxifahrzeugen einen Marktanteil von rund 60 Prozent, wie in der BZP-Resolution betont wird. Der Erweiterte BZP-Vorstand fordert deshalb den Konzern auf, die bisher verfolgte Marktstrategie von mytaxi zu überdenken und auf einen finanziellen Verdrängungswettbewerb zu verzichten. Michael Müller, BZP-Präsident: „Mytaxi zahlt nicht nur Provisionen für neugewonnene Taxifahrer, sie rabattiert zudem Fahrgästen mit bis zu 50 Prozent die Taxi-fahrten. Dies ist kein normaler Akt von Kundengewinnung über qualitative Maßnahmen, sondern eine Verdrängung der Taxizentralen mit finanziellen Mitteln. Das ist eine klare DumpingAttacke gegen die bewährten Strukturen.“ Und der Verband ging einen Schritt weiter: beim Landgericht Hamburg hat der BZP am 20. Mai eine einstweilige Verfügung gegen mytaxi erwirkt. So soll unter anderem verhindert werden, „dass weiter in irreführender Weise flächendeckend bundesweit mit einem 50-prozentigen Für BZP-Präsident Michael Müller ist die mytaxi-Rabattaktion eine DumpingAttacke gegen die Branche Rabatt auf Taxifahrten" geworben werde, teilte der Verband dazu mit. Der BZP reklamierte auch, dass mytaxi in seiner Werbung nicht eindeutig klar mache, welche Voraussetzungen für den Erhalt „dieser rechtlich zweifelhaften Discountpreise" erfüllt werden müssen. Landgericht Stuttgart stoppt mytaxi-Rabattaktion Einen Erfolg gegen die wettbewerbsrechtlich mehr als zweifelhaften mytaxi-Rabattaktionen hat die Stuttgarter TaxiAuto-Zentrale bereits am 13. Mai erzielt: das Landgericht Stuttgart hat der dortigen Niederlassung von Intelligent Apps GmbH eine Einstweilige Verfügung zugestellt, die es untersagt, die Rabattaktion von mytaxi im Pflichtfahrgebiet von Stuttgart weiter durchzuführen. Laut Taxizentrale ist in dem Unterlassungstitel „eindeutig ausgesprochen, dass diese Geschäftspraxis wettbewerbswidrig ist und gegen das Personenbeförderungsgesetz verstößt“. Nach einem ersten Verhandlungstermin Anfang Juni urteilte das Stuttgarter Landgericht am 15. Juni, dass Nachlässe von bis zu 50 Prozent des Taxifahrt-Preises wettbewerbswidrig seien. Taxi 40 100 hat Antrag bei Gericht eingebracht Nachdem mytaxi seine 50-Prozent-Aktion in Österreich (Wien und Graz) sogar von 22. bis 31. Mai verlängerte, und damit weiterhin Preise angeboten hatte, die den jeweils mit Verordnung festgeschriebenen Tarifen nicht entsprechen, hat die Wiener Taxizentrale 40 100 noch am 22. Mai beim Handelsgericht Wien einen Antrag auf Erlassung einer einstweiligen Verfügung gestellt. Bei Redaktionsschluss (12. Juni) lag noch keine gerichtliche Entscheidung vor. HALLO TAXI 2|15 27
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