Reisebericht des VBC Niederdorf vom 5. / 6. September 2015 Nebel, Regen, warme Kleider, gute Laune und eine sehr gesellige lustige Truppe… ….das war unsere diesjährige Vereinsreise. Da ich einstimmig und total freiwillig zum Reisebericht schreiben erkoren wurde, nehme ich an, dass die vorgenannten paar Worte als Bericht nicht ausreichen würden und der Auftrag wahrscheinlich doch ein wenig umfassender gedacht war. So will ich mich dieser Herausforderung stellen und euch ein bisschen mehr von diesen zwei schönen Tagen berichten. Die Reise begann wie beim bekannten Musiklied „Die 10 kleinen Jägermeister“, jedoch in umgekehrter Reihenfolge. Was mit zwei Jägermeistern in den Personen von Vreni und Albi in Niederdorf begann, ging mit Beat in Sissach weiter und Nr. 4 und 5 in den Personen von Karin und mir bildeten in Gelterkinden bereits den Schluss der kleinen Reisegruppe. Da die grösste Frauensorge dem Packmass des Rucksackes galt, musste daher von Beginn weg gesorgt werden, dass dieser bis zur „Wanderaktion“ leichter wurde. Wartend auf den Zug in Olten, welcher uns nach Luzern brachte, starteten wir den Tag mit frischen Gipfeli und Kaffee. Den „ächzenden Äusserungen“ von Vreni zufolge, liess dies erahnen, dass der Apéro nicht so lange auf sich warten lassen sollte. Die Zentralbahn und das Postauto brachten uns dann nach einer rasanten Fahrt zur Stöckalp, wo uns die Gondelbahn in die undurchsichtigen nebligen Gefilde befördern sollte. Mit dem Ausstieg aus dem Postauto wurde bereits allen klar, dass sich der Rucksack nun automatisch leeren wird. Fröstelnde 4° C und Nieselregen wurden uns mit Windböen ins Gesicht geweht und der warme Pulli wurde ohne Umschweifungen direkt aus dem Rucksack gezogen. Nun wurden die Gondeln bestiegen und die Fahrt ins „graue Niemandsland“ wurde mit dem Apéro verkürzt und die Muskeln wurden mit einem feinen und süffigen Umtrunk von Vreni erwärmt. Oben auf der Melchsee-Frutt angekommen, mussten dann sogar noch die Mützen und Hüte für die zu wärmenden Ohren und als Schutz gegen die Schneeluft hervorgezaubert werden. Mit dem Projekt „Raincover: Regenanzug für Rucksäcke“ wurde der Wettbewerb mit dem Ziel lanciert, die saubere Wäsche im Rucksack trocken ins Hotel zu bringen. Von der Melchsee-Frutt starteten wir dann das Wanderprojekt und folgten den verschiedenen Seen. Vorbei am Melchsee, Tannensee und Engstlensee gelangten wir zur Talstation der Engstlenbahn. Da sich Nebel, Regen und Schneeschauer abwechselten mussten wir schauen, dass die Betriebstemperatur des „Wandermotors“ immer auf „Kurs“ gehalten werden konnte. So wirkten die angeschriebenen Häuser unterwegs wie ein Magnet und luden zu erwärmenden Getränken für Herz, Kreislauf und Sinne ein. Angelangt bei der Sesselbahn, welche uns zum Jochpass hoch brachte, fragten wir uns, was es sich wohl mit diesen ominösen überdimensional grossen gelben Mänteln auf sich hatte. Der Anlagewart machte nicht lange Federlesen und wies uns auf direktem Weg zur „Garderoben-Auswahl“. Trotz kurzer Bedenken betreffend möglicher übertragbarer „Schmuddelkrankheiten und Feuchtigkeitskäfer“ nahmen wir das Angebot aufgrund der erneuten Regenschauer gerne an und stürzten uns mit diesen top modernen und gutaussehenden Regenmänteln ins Sessellift-Abenteuer. Oben angelangt und trotz der Mäntel durchgefroren, erwarteten uns auch noch die ersten Schritte im Schnee, welche von Beat dann gleich vollzogen und mit den heutigen Medienmitteln dann auch „subito“ in die halbe Welt verbreitet wurden. Das Berggasthaus Jochpass stillte unsere doch langsam knurrenden Mägen mit einem feinen ZvieriPlättli. Der Abstieg zum Trübsee übernahm dann die Sesselbahn für uns und die Windschutz-Haube war Luxus pur. Unter der Nebeldecke wanderten wir dann zu Fuss entlang des Trübsees zur Gondelbahn und bestaunten das neue Gondelbahn-Bauprojekt für die abertausenden von jährlichen Touristen zum Titlis hoch. Im Dorf unten angelangt, machten wir einen Abstecher ins Dorf in der Hoffnung, dass wir doch noch die goldene Kreditkarte für ein Reisesouvenir dem Kartenhalter aus der Tasche ziehen könnten. Im Hotel Hahnenblick verbrachten wir dann die Nacht und würden morgens nicht mal vom „Güggel“ geweckt werden. Der Abend wurde mit einem leckeren Fondue Chinoise im Restaurant Alpenclub genossen und der Schlummertrunk an der „Güggelbar“ läutete dann definitiv die Schlafläuse hervor. Aufgrund meines zu weit aufgerissenen „Mauls“ wurden wir tags darauf mit einem Sekt-Frühstück überrascht. Herzlichen Dank nochmals an Beat! Das schlechte Gewissen plagt die Schreibende immer noch! Frisch gestärkt und mit den hoffnungsvollen blauen Flecken am Himmel machten wir uns auf den Weg zur Aaschlucht. Nach dem verheerenden „Genua Tief“ im Jahre 2005, welches wahnsinnige Schäden in Engelberg und in der Aaschlucht anrichtete und alle Brücken talabwärts wegspülte und verschüttete, baute eine Interessensgemeinschaft den Wanderweg neu auf und errichtete wieder Brücken und Hängebrücken. Im Jahr 2011 mussten nach den erneuten Hochwassern nochmals Instandstellungsarbeiten getätigt werden, bevor der Weg resp. die Schlucht erneut wieder eröffnet werden konnte. Der Weg führt uns durch die wild romantische Schlucht und verschiedene Vegetations-Wälder über die Hängebrücken bis nach Grafenort. Der Apéro durfte natürlich wiederum nicht fehlen und die Rucksäcke mussten und wollten noch weiter erleichtert werden. Beim Mittagsrast versank die Brätel-Wurst buchstäblich im Wasser und die Raincovers mussten erneut montiert werden. Bei einem letzten Feierabend-Bier liessen wir den Abschluss der wunderbaren geselligen Reise einläuten und machten uns müde aber glücklich wieder auf dem Heimweg ins Baselbiet. Die „Abschiedszeremonie“ wurde wie anfangs wieder mit den „10 kleinen Jägermeistern“ in Gelterkinden gestartet und in Niederdorf mit den zwei letzten Wandervögel beschlossen. Alle Mitreisenden danken Beat nochmals ganz herzlich für die Organisation und allen für die mitgebrachten Köstlichkeiten. Für den Bericht Anita Bütikofer-Mägerli
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