ABB setzt erste Phase der leistungsstärksten UHGÜ

ABB setzt erste Phase der
leistungsstärksten UHGÜ-Leitung Indiens
unter Strom
Zürich, Schweiz, 28. September 2015 – Die Stromautobahn North-East
Agra ist das erste Multiterminal-UHGÜ-Übertragungssystem der Welt
und kann 90 Millionen Menschen mit umweltfreundlichem Strom
versorgen
ABB, ein führendes Unternehmen in der Energieversorgung und Automation, hat den ersten Pol der 800Kilovolt-Ultrahochspannungsübertragungsleitung (UHGÜ) North-East Agra unter Strom gesetzt. Die
Leitung wird umweltfreundlichen Wasserkraftstrom vom Nordosten Indiens zu einem Umspannwerk in
Agra befördern, dem Standort des berühmten Taj Mahal, und dort zur Verteilung in Nordindien ins Netz
einspeisen.
Das schlüsselfertige Projekt wird von ABB und Bharat Heavy Electricals Limited (BHEL), einem führenden
staatlichen Energieunternehmen Indiens, für die zentrale indische Stromübertragungsgesellschaft Power
Grid Corporation of India Ltd (POWERGRID) ausgeführt. Es umfasst die Auslegung, das System
Engineering, die Lieferung, Installation und Inbetriebnahme des Systems.
Damit wird Phase 1 des Projekts abgeschlossen, die die Übertragung von bis zu 1.500 Megawatt (MW)
Strom über eine Entfernung von 1.728 Kilometern ermöglicht. Nach der vollständigen Inbetriebnahme im
Jahr 2016 wird die Leitung die weltweit erste Multiterminal-UHGÜ-Verbindung sein und rund 90 Millionen
Menschen mit Strom versorgen können, ausgehend vom indischen Durchschnittsverbrauch.
Die Leitung North-East Agra wird Wasserkraftstrom aus dem Himalaja im Nordosten des Landes
übertragen, um den Energiemangel im Norden Indiens zu mindern. Die Himalaja-Region verfügt über eine
Fülle unerschlossener erneuerbarer Energiequellen, doch die Lastzentren liegen Tausende von Kilometern
entfernt. Zudem muss die elektrische Energie einen nur 22 Kilometer breiten Landkorridor zwischen Nepal
und Bangladesh passieren.
„Dieser bedeutende Meilenstein in der Ausführung des wegweisenden Projekts North-East Agra, der
ersten Multiterminal-UHGÜ-Verbindung der Welt, unterstreicht die globale Führungsrolle von ABB in der
HGÜ-Technologie“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksysteme von ABB. „Wir
unterstützen Indien beim Ausbau seiner Energieinfrastruktur und bei der Integration erneuerbarer
Energiequellen für die umweltschonende Energieversorgung von Millionen von Menschen. Dies ist ein
Schwerpunkt der Next-Level-Strategie von ABB.“
Die 6.000-MW-UHGÜ-Leitung wird mit einer Spannung von 800 Kilovolt (kV) arbeiten und eine bisher
unerreichte Übertragungsleistung mit Reserven aufweisen. Die weltweit erste Multiterminal-UHGÜ-Leitung
wird drei Konverterstationen umfassen. In zwei „Sendestationen“ wird die elektrische Energie von
Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt und dann über eine Einzelleitung durch den engen Korridor bis
zur dritten, der „Empfangsstation“ in Agra, transportiert. Dort wird die elektrische Energie für die Verteilung
an den Endverbraucher wieder in Wechselstrom transformiert. Außerdem besteht die Möglichkeit zur
Umkehrung des Lastflusses von Agra in den Nordosten. Gegenüber der Alternative, mehrere
Stromleitungen von verschiedenen Wasserkraftwerken bis nach Agra zu betreiben, senkt die MultiterminalLösung die Kosten erheblich.
UHGÜ ist eine Weiterentwicklung der HGÜ-Technologie, für die ABB vor über 60 Jahren bereits
Pionierarbeit geleistet hat. Heute ist HGÜ die bevorzugte Lösung für die verlustarme Übertragung großer
Strommengen über weite Strecken zu den Verbrauchszentren. ABB hat bis heute weltweit rund 100 HGÜProjekte mit einer Gesamt-Übertragungskapazität von 120.000 Megawatt (MW) durchgeführt – das
entspricht etwa der Hälfte der gesamten installierten Basis. Auch in Indien kann ABB eine beeindruckende
HGÜ-Bilanz vorweisen. Hierzu zählt mit der Verbindung Rihand-Delhi, die 1990 in Betrieb genommen
wurde, auch das erste Projekt dieser Art.
ABB (www.abb.com) ist führend in der Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen ermöglicht
seinen Kunden in der Energieversorgung, der Industrie, im Transport- und Infrastruktursektor, ihre Leistung
zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen der ABB-Gruppe
sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 140.000 Mitarbeiter.
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