CLUBHAUSZEITUNG AUSGABE 1 / 2015 WINTERFREUDE HEISS & KALT – SCHNEE & TEE Apfelpunsch – Ein Rezept ohne Worte ............................................................................... 9 Tag der psychischen Gesundheit ..................................................................................... 23 Winterfreude Allgemeines 2 WER WIR SIND Das Clubhaus pro people ist ein Ort, der Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung die Möglichkeit gibt, sich am täglichen Clubhausbetrieb (von MO bis FR) als Mitglieder zu beteiligen. Das Kernstück des Clubhaus-Modells ist der arbeitsorientierte Tagesablauf, das heißt Mitglieder und Mitarbeiter/innen erledigen gemeinsam alle Arbeiten, die zum Führen des Clubhauses sinnvoll und notwendig sind. Wir orientieren uns an den Richtlinien des internationalen Clubhaus-Modells, das sich von New York ausgehend weltweit etabliert hat. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und kostenlos. WO WIR ZU FINDEN SIND: Öffnungszeiten: Montag 08:00 – 15:00 Donnerstag 08:00 – 15:00 Seit September 2014! Dienstag 08:00 – 15:00 Freitag 08:00 – 14:00 Sonn-/Feiertag nach Vereinbarung Mittwoch 08:00 – 15:00 Impressum Clubhaus pro people; pro mente OÖ., Herrenstraße 7, 4020 Linz Tel.: 0732/66 82 20 Fax.: 0732/66 82 20-6 [email protected]/www.clubhaus-propeople.at ZVR-Zahl: 811735276 Für den Inhalt verantwortlich: Naima Hattmannsdorfer Auflage: 400 Stück; die verwendeten Fotos stammen aus dem Archiv des Clubhaus pro people Liebe Leser/innen, unsere Zeitung kommt 3 bis 4 mal im Jahr heraus. Wenn Sie die Zeitung weiterhin erhalten wollen, dann geben Sie uns bitte Rückmeldung, was Ihnen gefällt oder was wir ändern können. Über Ihre Unterstützung in Form einer kleinen Spende freuen wir uns auch sehr! Spenden: Allg. Sparkasse OÖ, IBAN: AT642032000000205741, BIC: ASPKAT2LXXX. Wer die Zeitung nicht mehr erhalten möchte, wird ersucht, das bekannt zu geben. Danke! Winterfreude Allgemeines 3 VORWORT Liebe Leserinnen und Leser! Oh Tannenbaum – Oh Tannenbaum, wie schön sind deine Blätter… Unser Christbaum im Clubhaus wurde liebevoll geschmückt und passte sehr gut zur besinnlichen Weihnachtsfeier. Verwöhnt wurden wir mit Bratwürsten und selbstgebackenen Keksen und Punsch. Ja, auch das Christkind flog vorbei und ließ bei jedem Mitglied ein Päckchen fallen. Neben Gesang mit besinnlichen und lustigen Texten blieb genug Zeit, um sich zu unterhalten. Ich bin überzeugt, dass jeder von uns diesen Nachmittag genossen hat und gut ins neue Jahr starten konnte. Auf diesem Wege auch Ihnen ein wunderschönes neues Jahr 2015! Meine Nichte (16 J.) hinterfragte als kleines Kind sehr bald, warum beim Lied Oh Tannenbaum eigentlich „Blätter“ vorkommen. Solch ein Baum hat Nadeln, aber keine Blätter! Diese Frage haben sich sicher schon viele gestellt.1 Sehr bewährt haben sich Gedichte. Eigentlich dürfen sie in keiner Zeitung mehr fehlen. Unsere Mitglieder zeigen hier großes Potenzial. Es gibt immer neue, kreative Gruppen im Clubhaus wie z. B. Stricken, Häkeln oder was auch immer die Mitglieder anbieten wollen – je nach Fähigkeiten und Begabungen. Da wir eine türkische Praktikantin haben (Seyma) bot sich auch ein Türkisch-Kurs an. Passend dazu finden Sie in dieser Ausgabe ein türkisches Rezept. Weiters finden Sie auch ein Rezept „Ohne Worte“. Immer wieder ein sehr aktuelles Thema hier im Clubhaus und auch in der Gesellschaft ist die Problematik des Abnehmens. Daher wollen wir diese Thematik in Form eines Workshops „Über mein Gewicht bestimme ich!“ anbieten und eventuell können wir auch Experten dazu einladen. Aber eines können wir Ihnen versprechen: unsere Zeitung hat Blätter! Es gibt wieder seitenweise interessante Leider haben wir auch einen traurigen Abschied hinter uns. Martin M. – er war zuerst in der Küche tätig und Themen. dann im Büro. Er nimmt sich ein Jahr Bildungskarenz, um sich persönlich weiterzubilden. Sichtlich fiel es nicht Wir haben ein paar im Clubhaus Tätige gefragt, was sie nur uns „Clubhäuslern“ schwer, sondern auch ihm. Aber sich für das neue Jahr wünschen. An manchen Stellen wir vertrauen darauf, dass er nach einem Jahr zurückdieser Ausgabe finden Sie daher umrahmte Kästchen mit kommt und wir auch zwischendurch Kontakt haben. Alihren Gedanken. les Liebe Martin! Sehr berührend war die Besichtigung der Gedenkstätte des KZ Mauthausen. Vor dieser Besichtigung wurden die Mitglieder auf die Thematik vorbereitet und es gab auch eine Nachbesprechung, um Gefühle, Gedanken und Fragen aufzuarbeiten. Sabine und die Redaktion 1 Die Blätter der meisten Nadelbäume sind lang, dünn und nadelförmig => Nadelblätter Winterfreude Allgemeines INHALTSVERZEICHNIS Schwerpunkt Thema Winterfreude ................................................................................................................................................................................................. 5 Winterfreuden – Gedankensplitter................................................................................................................................................................. 6 Glänzende Kinderaugen ................................................................................................................................................................................ 7 Winterfreuden................................................................................................................................................................................................ 8 Apfelpunsch – Ein Rezept ohne Worte ......................................................................................................................................................... 9 Perchtenzeit ................................................................................................................................................................................................. 11 Ein schöner Wintermorgen .......................................................................................................................................................................... 12 Gedanken zu Sabines Lesung ...................................................................................................................................................................... 12 Das wünsch ich Dir von Herzen .................................................................................................................................................................. 13 N. N. Ich bin Jedermann .............................................................................................................................................................................. 15 Die Geschichte vom unglücklichen Engel ................................................................................................................................................... 18 Findst net? ................................................................................................................................................................................................... 20 Clubhaus intern Förderkreisausflug 9. 12. 2014 .................................................................................................................................................................... 21 Philosophischer Abend ................................................................................................................................................................................ 22 Tag der psychischen Gesundheit ................................................................................................................................................................. 23 Besuch bei Kunst und Kultur ...................................................................................................................................................................... 24 Winterfest 2014 ........................................................................................................................................................................................... 25 Spielen im Clubhaus.................................................................................................................................................................................... 26 Einladung zum Türkisch–Kurs .................................................................................................................................................................... 27 Neue Praktikantin ........................................................................................................................................................................................ 28 Schreibwerkstatt mit Dorith ........................................................................................................................................................................ 28 Vorstellung Ingrid Czech ............................................................................................................................................................................ 29 Praktikantin Christina Hochhauser .............................................................................................................................................................. 30 Grüsse von Manfred Weissengruber ........................................................................................................................................................... 30 Herfried stellt sich vor ................................................................................................................................................................................. 31 Besuch Gedenkstätte Mauthausen ............................................................................................................................................................... 32 Lesung Gallneukirchen................................................................................................................................................................................ 34 Englisch für Anfänger ................................................................................................................................................................................. 35 Englisch Konversation ................................................................................................................................................................................ 35 Bänder knüpfen ........................................................................................................................................................................................... 35 Vorstellung Thomas Baum .......................................................................................................................................................................... 36 Vernissage von Gabi ................................................................................................................................................................................... 37 Hand in Hand .............................................................................................................................................................................................. 38 Türkisch kochen .......................................................................................................................................................................................... 39 Über mein Gewicht bestimme ich! .............................................................................................................................................................. 40 Clubhaus International Sinnvolle Beschäftigung .............................................................................................................................................................................. 41 Die fixen Termine des Clubhaus pro people .............................................................................................................................................. 43 4 Winterfreude Schwerpunkt-Thema 5 WINTERFREUDE Der rauhe Winter zieht ins Land Da klopft’s am eisigen Fenster. Frost legt sich auf die Bäume „Es ist Vater“ jubelt das Kind. Mutter und Kind gehen Hand in Hand Umrahmt von Eisblumen steht er, Das Kind erinnert sich an seine Träume. wie glücklich doch alle sind. Das Kind, es freut sich von Herzen Frühjahr solle es bald werden, Kann lange frostig sein und kalt, doch die kalte Jahreszeit ist da. Es brennen die roten Kerzen Es möge Friede sein auf Erden, „Papa, geh nicht wieder in den Wald“ Engel sind doch überall nah. Es wünscht für die Mama einen Schal, Einen Wunsch nur mehr hat das Kind, Thomy, seinem Bruder, Schuhe „Lass uns alle beisammen sein, Iris , seiner Schwester, einen Ball, und dass alle fröhlich sind. für Tante Irmi Einkehr und Ruhe. Wärme stellt sich dann von selber ein.“ Oben am Himmel stehen die Sterne, Viele Kinder gibt es auf der Welt die zeigen den Weg am Firmament Sollen doch alle glücklich sein „Wir haben doch Papa so gerne. für alle die Liebe am meisten zählt. „Warum sind wir von ihm getrennt?“ Sind so jung, schuldlos und fein. ©kunstnussi, 23.12.14 Winterfreude Schwerpunkt-Thema 6 WINTERFREUDEN – GEDANKENSPLITTER Geschichten, Bücher, Wolldecke, Duftlampe, Tee wir ziehen uns zurück – hören nach innen ziehen dicke Socken an und trinken heiße Schokolade unsere Welt wird kleiner, stiller Feuer brennt im Kamin und Kerzen am Tisch wir besinnen uns auf uns selbst – wer ist mein die Gerüche erinnern uns an die Kindheit Nächster und wir reflektieren das zurückliegende Jahr auf der Bühne des Alltags wird das Geschehen lei- was ist gut gelungen, was hab ich überstanden ser was hab ich erreicht, welche Wünsche haben sich wir suchen die Wärme – und rücken zusammen nicht erfüllt, die Welt wird vom Schnee zugedeckt – ist nicht was habe ich geschafft, worüber hab ich mich gemehr so bunt freut und die Wintersonne lässt sich nur kurz sehen wer oder was gab mir Kraft an Lichterketten werden Engel befestigt – das bo- was wünsch ich mir für das Jahr 2015, denständige Himmelsvolk meine Ziele und Pläne, meine Herausforderungen fröhliche Tiefe – behäbiger Leichtsinn überkommen meine persönliche Entwicklung, meine Rolle im uns Spiel des Lebens wir lassen uns fallen, lernen genießen die Gedanken kreisen um unsere Zukunft wie Plamachen Winterspaziergänge in den dicht verschnei- neten die von einer Mitte gehalten werden – nur ten Wald können wir selbst unsere Bahnen neu wählen jeden glitzernder Schnee der knirscht beim Gehen, Eisblu- Tag – und wir wünschen uns jeden Tag ein paar men im Fenster, Christkindlmarkt, gebrannte Man- Sonnenstrahlen. deln und Maroni begleiten uns ein Schneemann und Schneeengel werden geboren Veronika B. wir gehen Rodeln und Schifahren und Eislaufen, " An das Jahr 2015 habe ich den Wunsch, glücklich zu sein und neue Freunde zu finden in der neuen Einrichtung. Außerdem wünsche ich mir gute Gedanken für das neue Jahr. Peter Balla “ Winterfreude Schwerpunkt-Thema 7 GLÄNZENDE KINDERAUGEN Eine Kurzgeschichte Die Fensterscheibe ist beschlagen. Kalt und frostig ist es draußen. Bei so viel Hilfsbereitschaft und kindlicher Freude kann die Dame nicht anders, als den Buben auf eine heiße Schokolade einzuladen. Sie ruft: „Frau Berger“! „Ja, bitteschön, Frau Doktor“! „Ist da jemand zuhause?“, denkt sich wohl das Kind, welches seine Nase an das Glas drückt. „Bringen Sie doch bitte einen Kakao für den Jungen. Es ist ihm bestimmt kalt.“ Oder ist es nur neugierig, was da drinnen vorgehen mag? „Ja, selbstverständlich“, sagte Frau Berger. „Mit oder ohne Schlagobers?“ Alles glitzert und glänzt in der Wohnung. Aber da, da flackert es ja. „Mit viel Schlagobers!“ sagt er. „Das ist doch Feuer!“, ruft der Kleine. „Aufmachen, aufmachen, es brennt, es brennt!“, schreit der Bub und klopft mit beiden Fäusten heftig an der Eingangstür. „Wie heißt Du eigentlich, du kleiner Knopf?“ „Ich heiße Werner und Sie?“ „Kannst ruhig Du zu mir sagen. Ich bin Frau Roswitha.“ Eine ältere Frau öffnet in aller Ruhe. „Was redest du da, Junge. Wo soll es bei mir brennen?“ „Bei mir zuhause ist es nicht so schön wie bei dir.“ „Dort, in dem Zimmer!“, und er setzt noch hinzu, „Schnell, schnell die Feuerwehr!“ „Unten im Dorf.“ „Das Zimmer, auf das du deutest, ist mein Wohnzimmer und da brennt es sicher, nämlich das Feuer im Kamin. Meinst Du das? Komm mit!“. Die beiden gehen einen Korridor entlang und dann treten sie ein in das warme Zimmer. „Oh“, ruft der Junge aus, „so etwas Schönes habe ich noch nie gesehen. Da ist ja wirklich ein helles Feuer in der Wohnung.“ „Woher aber weißt du, dass es bei mir brennt, du Schlingel. Bist du etwa über den Zaun geklettert und hast dann beim Fenster hereingesehen?“ „Oh nein,“, sagt er, „ich bin nicht über den Zaun geklettert. Die Gartentüre stand weit offen und da bin ich hereingegangen. Und als es so glitzerte hinter dem Fenster, da konnte ich nicht anders, als meine Nase an der Scheibe plattdrücken. Dann habe ich das Feuer gesehen und wollte dich retten.“ „Wo wohnst du eigentlich?“ „Und das stimmt, dass meine Gartentüre offen steht?“ „Ja, sicher.“ „So, schauen wir mal, warum sie offen ist.“ Draußen ist es schon finster. Sie gehen in den verschneiten Garten und da sieht Roswitha, dass das Schloss nicht richtig eingeschnappt ist und dass der Wind die Türe noch weiter aufgestoßen haben wird. „Nun, das wäre geklärt. Jetzt kannst du noch ein wenig zu mir hereinkommen und wir können noch plaudern.“ Als Werner erfährt, dass Frau Roswitha keine Verwandten mehr hat und viel alleine ist, beschließt er innerlich, sie öfters besuchen zu kommen. Im nächsten Moment sagt die Frau Doktor: „Wenn du willst, kannst du gerne wiedermal kommen und dann kannst Du einen Schneemann bauen im Winterfreude Schwerpunkt-Thema 8 Garten. Aber jetzt musst du gehen, sonst machen sich deine Eltern Sorgen.“ „So, ab jetzt suchen Sie sich schnell eine Beschäftigung und Werner soll am Nachmittag bei mir sein.“ „Ich habe keine Eltern mehr. Ich wohne bei meiner Tante.“ Frau Roswitha ist bekümmert und nimmt sich vor, mit dem Kind eine gute Beziehung aufzubauen. „Ja, aber, das kann ich nicht annehmen:“ Sie besucht die Tante von Werner und sieht, in welch ärmlichen Verhältnissen die beiden leben. Noch im Winter besucht sie die beiden wieder. Die Wohnung ist ganz kalt und Werner liegt im Bett. „Oh, doch. Denn damit ist allen geholfen. Sie können Geld verdienen, Werner ist nicht allein und ich bin nicht mehr einsam.“ Eine Kerze brennt. Sie erhellt das Zimmer und die Herzen der Menschen. „Ist Werner krank?“, fragt Frau Dr. Thaler. ©kunstnussi „Nein, aber im Bett ist noch am wärmsten. Ich finde keine Arbeit und kann nicht mehr heizen, weil ich ja auch um Werner umschauen muss. Besonders Nachmittag.“ WINTERFREUDEN Schnee, der den Schmutz bedeckt. Sonne, die ihn glitzern lässt, wie tausende Kristalle. Schneidend kalte Luft, die in den Lungen brennt. Raureif an den Zweigen der Bäume und Sträucher. Gefrorener Boden, hell erleuchtete Stadt voller Engel und Lichterketten. Schneebälle, die durch die Lüfte sausen, frohes Kinderlachen. In der Früh aufstehen, wenn es noch finster ist. Heimkommen, wenn die Sonne schon längst untergegangen. Heimkommen, in eine leere Wohnung, wo einen niemand erwartet. Einsamkeit und tiefe Gedanken machen sich breit. Der Fernseher, die einzige Unterhaltung, die mich ablenkt. Von der Finsternis dort draußen und der Leere in mir drinnen. Doch das warme, flackernde Licht einer Kerze lässt mich hoffen. Auf den nächsten Frühling, das Sprießen der Knospen, wenn die Natur erneut aus ihrem Winterschlaf erwacht und zu neuem Leben erblüht. Alle Jahre wieder, bis wieder der Schnee kommt, der den Schmutz bedeckt und die Sonne, die ihn glitzern lässt, wie tausende Kristalle. Christina H. Winterfreude Schwerpunkt-Thema 9 APFELPUNSCH – EIN REZEPT OHNE WORTE Winterfreude Ein Rezept ohne Worte, also ein nonverbales Rezept, ist für all jene geeignet, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht lesen können oder die Sprache des Landes, in dem sie leben, nicht verstehen. Besonders in Bereichen der kognitiven Behinderungen und in der Arbeit mit Kindern findet die- Schwerpunkt-Thema 10 se Art des Rezeptes vermehrt Anwendung und Zuspruch. Gutes Gelingen wünscht euch Christina (ehem. Praktikantin im Clubhaus pro people)! Schwerpunkt-Thema 11 Winterfreude PERCHTENZEIT Am 29. November 2014, 17 Uhr war der Lauf der Linzer Perchten und der St. Lorenzer Glöckler durch die Linzer City (von der Bethlehemstraße bis zum Musiktheater). Zahlreiche Leute besuchten dieses besondere Spektakel. 4. Dezember 2014, 17 Uhr waren die Kremstaler Perchten in Kleinmünchen 5. Dezember 2014, 17 Uhr, Weihnachtsmarkt Volksgarten (Linzer Perchten) 8. Dezember 2014, 17 Uhr, Weihnachtsmarkt Hauptplatz (Linzer Perchten) Perchten sind ein bayrisch- österreichischer alpenländischer Brauch, der vor allem Ende Dezember den Pferdeschweif, der das Böse vertreibt und viel und im Januar angewendet wird. Glück und Gesundheit bringen soll. Die Perchten verkörpern allgemein zwei Gruppen, die guten Schönperchten und die bösen Schiachperchten. Nähere Infos zu den Linzer Perchten findet Ihr unter Wichtiges Utensil der Perchten ist die Glocke, um www.linzerperchten.at die bösen Geister des Winters auszutreiben bzw. auch das alte Jahr. Manche Perchten besitzen auch Verfasser der Redaktion bekannt Weihnachten 2014 - die Weihnachtsgeschenke in Form Christbaumspende von Schafmilchseifen bei der Firma Die Mitglieder und Mitarbeiter des Clubhauses bedanken sich sehr herzlich für die Spende des Christbaumes, eine wunderschöne ca. 2 Meter hohe Tanne, sowie für FLOREX GmbH, Gerlinde Hofer. Schwerpunkt-Thema 12 Winterfreude EIN SCHÖNER WINTERMORGEN Der Wecker klingelt, Wir können wieder Punschtrinken gehen ein kurzer Blick zum Fenster oberste Gebot der Hausbesorger ist mit seinem Schneepflug schon zu sehen Heizung ist bezahlt er wirkt etwas unglücklich es lässt es sich leichter aufstehen. ein paar schöne Worte auf dem Weg zur Arbeit werden ihn etwas aufmuntern Die hungernden, frei fliegenden Vögel am Fenster sind versorgt Ich habe ein gutes Gewissen. Eine heiße Dusche und unser barrierefreies Vorankommen ist gesichert. Ich freue mich, es ist ein schöner Wintermorgen. der Tag kann beginnen Susanne Berner die Tasse Tee mit Zitrone und Ingwer schmeckt auch gut Ein paar Langzeitarbeitslose Freunde kontaktieren es gibt Arbeit als Schneeschaufler sie werden sich freuen. GEDANKEN ZU SABINES LESUNG Im Clubhaus pro people gab es im Dezember 2013 eine Vorstellung des Kinderbuches „Schnecki“ im Rahmen des Winterfests. Sabine Stift, Autorin des Buches und Mitglied des Clubhaus pro people, hat vor einiger Zeit im Rahmen eines Kindergottesdienstes ihr Buch vorgestellt. Im den folgenden Zeilen lesen Sie einen Leserbrief zum Buch: Liebe Sabine, Eines Tages sah ich ein Buch auf einem Tisch und war neugierig, was darin steht. Alleine das Bild auf der ersten Seite sprach mich schon an. Eine Schnecke mit einem Loch in ihrem Haus. Ich las das Buch und was mich am meisten Schwerpunkt-Thema 13 Winterfreude beeindruckte, war der Papagei, der die Schnecke annahm, wie sie war, trotz ihrer “Schrammen”. Es erinnerte mich an Jesus, der mich so annimmt wie ich bin, mich aber nicht so lässt. Das beschreibt dieses Kinderbuch auch. Dann kam mir der Gedanke, dass ich das Buch ja im Kindergottesdienst nacherzählen könnte. Sabine Stift, die das Buch schrieb, gab mir noch einige Utensilien, mit deren Hilfe es noch besser bei den Kindern ankam. gefiel ihnen die Stelle, als Schnecki anfing, dem Papagei zu vertrauen und sie gemeinsam das Schneckenhaus auf Hochglanz brachten. Danke liebe Sabine, du hast kleinen und großen “Kindern” viel Freude gebracht durch das Buch. Alles Liebe, Romy PS: Ich gehe in eine Freikirche. Ich bin Jesus sehr Kurz gesagt: es gefiel ihnen sehr, sie machten eifrig dankbar für dich. Zu sehen wie du strahlst, nachmit und gewannen am Ende die Schnecke sehr lieb. denkst, Worte formulierst usw. Ein kleines Mädchen aus der Gruppe hielt die ganze Zeit den Papagei und Schnecki (aus Plüsch) (Schnecki) liebevoll in ihren Händen. Am meisten DAS WÜNSCH ICH DIR VON HERZEN Raum zum Träumen, Lust zum Atmen einen Traum für morgen Und den Duft des Frühlings, und den Mut, die Geduld, ihn heute schon zu leben. den Winter zu ertragen. Raum für Tränen, Platz im Herzen, echter Trost im Leiden einen Kreis von Menschen und den Mut, und den Mut, auch dem anderen zu vergeben. Widerspruch zu wagen. Grund zum Danken, Schwerpunkt-Thema 14 Winterfreude einen Freund fürs Leben, Der Text ermutigt mich: eine Arbeit, täglich Brot zu essen. meine (Zukunfts-)Träume bewusst wahrzunehmen, mich damit auseinanderzusetzen und damit zu beginnen, ihnen in kleinen Schritten näherzukommen. dass ich meinen Träumen, Tränen, Gefühlen genug Platz in meinem Leben einräume. mich darin zu üben, die Winterzeit (bzw. die weniger angenehmen Dinge im Leben) und die Frühlingszeit (bzw. die schönen Dinge im Leben) anzunehmen und zu akzeptieren, dass im Leben immer beide Zeiten vorhanden sein werden. dass ich dieses Jahr einübe, viele Dinge zu finden, für die ich dankbar sein kann. dass ich immer daran denke, dass Gott immer ein liebevolles Auge auf mich wirft und mich (meine großen und kleinen Schritte) begleitet, auch wenn ich es manchmal nicht spüre. Zeit zu schweigen und auf Gott zu hören, einen Ort, den Alltag zu vergessen. Das wünsch ich Dir, das wünsch ich Dir von Herzen. Gott behüte Deine Schritt. Niemals gehst Du ganz allein. Das wünsch ich Dir, das wünsch ich Dir von Herzen. Gott begleite Deine Reise! ER wird immer bei Dir sein. von Martin Buchholz Gedanken zum Gedicht Von Daniela Hollinger Ich bekam diesen Text von einer lieben Freundin – er hängt an der Wand, für mich täglich sichtbar. Schwerpunkt-Thema 15 Winterfreude N. N. ICH BIN JEDERMANN Ausschnitt aus dem Buch „Von der Schwierigkeit zu lieben“ von Tobias Brocher: Ich werde im Folgenden immer wieder den Text „unterbrechen“ und meine persönlichen Gedanken einfließen lassen. N.N. Ich bin Jedermann Bitte höre, was ich nicht sage. le, so als könne ich über alles bestimmen und brauchte niemanden. Aber glaub mir nicht. Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske. Darunter ist nichts Entsprechendes. Darunter bin ich, wie ich wirklich bin: verwirrt, in Angst und alleine. Aber ich verberge das weil ich nicht möchte, daß es irgendjemand merkt. Beim bloßen Gedanken an meine Schwächen bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen. Gerade deshalb finde ich verzweifelte Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen – die mich vor dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre gerade dieser Blick sicher, der mich erkennen würde. Dabei wäre gerade dieser Blick meine Rettung. So sehr wünsche ich mir, dass gerade Menschen, die mir nahe stehen, die mir in die Augen schauen, mich anlächeln, mich in den Arm nehmen – dann wünsche ich mir, dass mein Herz sprechen könnte. Und mein Gegenüber würde hören, was ich nicht sage. Viel zu viel steckt in mir, was ich nicht herauslasse. Das Gefühl ist begleitet von einer unstill- Ich bin stark, bin allem gewachsen, ich schaffe baren Sehnsucht! alles, was Menschen von mir verlangen erledige Laß Dich nicht von mir narren. Lass Dich nicht ich. Nur nicht anmerken lassen, dass man eigentdurch mein Gesicht täuschen. Denn ich trage lich überfordert ist – überfordert wird. Das will tausend Masken – Masken, die ich abzulegen unsere Gesellschaft nicht sehen. Das darf in unmich fürchte. Und keine davon bin ich. So zu tun serer Leistungsgesellschaft nicht sein. Stärke – als ob ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur nichts Anderes zählt. wurde. Aber laß Dich um Gottes willen dadurch Schwäche zeigen – wie sollen Menschen damit umnicht täuschen. gehen? Nach außen hin bin ich stark. „Du kannst Masken – tragen wir nicht alle unsere Masken im das, weil du bist ja Lehrerin!“ Wie oft habe ich dieAlltag? Oft sind wir dazu gezwungen. In Situatio- sen Satz gehört? Wie oft hat mich dieser Satz vernen, wo du lächeln solltest, aber du willst es gar letzt? Ich BIN Sabine Stift! Ich heiße NICHT Lehrenicht. Dann setz deine lachende Maske auf. Wenn rin. Und es heißt NICHT, dass eine Lehrerin autodu traurig bist und weinen möchtest – es darf aber matisch und selbstverständlich etwas/vieles kann. keiner sehen. Dann setz deine lachende Maske auf. Auch wenn ich es liebe Lehrerin zu sein – mein Denn das Lachen, das ist es, was die Menschen se- Traumberuf. Trotz allem möchte ich als der Mensch hen wollen und womit sie umgehen können. Sabine Stift gesehen werden. Ja, ich habe Angst, Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, wenn ich an meine Schwächen denke. Mir erscheint, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie dass mein Gegenüber genau das kann, was ich so außen. Als sei mein Wesen Vertrauen und Küh- gerne möchte: lachen, ausgelassen sein, verspielt sein, ungezwungen … Winterfreude nein da gibt es diese Ungezwungenheit nicht! Und ich weiß es. Wenn er verbunden wäre mit Angenommen werden, mit Liebe. Das würde mir die Sicherheit geben, die ich mir selbst nicht geben kann – die Sicherheit, dass ich etwas wert bin. Wer sagt mir, dass ich etwas wert bin. Wann bin ich etwas wert? Meine Maske sagt, wenn ich Leistung bringe, dann bin ich etwas wert. Aber ich will keine Leistung bringen. Ich will Liebe! Ich will es wert sein, weil ich lieben kann und Liebe empfangen kann. Aber das sage ich Dir nicht. Ich wage es nicht. Ich habe Angst davor. Ich habe Angst, dass Dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich fürchte, Du wirst gering von mir denken und über mich lachen -, und Dein Lachen würde mich umbringen. Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir selbst nichts bin und dass Du das siehst und mich abweisen wirst. So spiele ich mein verzweifeltes Spiel: eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen. Ich rede daher im gängigen Ton oberflächliches Geschwätze. Ich erzähle Dir alles, was in Wirklichkeit nichtssagend ist, und nicht von alledem, was wirklich ist, was in mir schreit. Deshalb laß Dich nicht täuschen von dem, was ich aus Gewohnheit daherrede. Höre sorgfältig hin und versuche zu hören, was ich nicht sage, was ich gerne sagen möchte, was ich um des Überlebens willen rede und was ich nicht sagen kann. Einsamkeit in der Masse. Schon als Kind habe ich mich/mein Verhalten versteckt. Es war nicht immer angebracht oder gerne gesehen wenn ich weine. Schnell eine Maske aufsetzen und meine Tränen werden unsichtbar. Unsichtbar für alle Menschen um mich. Obwohl ich mich so sehr danach sehne, dass gerade diese Menschen meine Tränen sehen. Aber wie würden sie damit umgehen? Mich ausla- Schwerpunkt-Thema 16 chen, weil es eigentlich keinen Grund gibt zu weinen? Wenn ich weine, dann will ich das in diesem Moment. Und NIEMAND darf beurteilen, ob das nun passend ist oder nicht. Und NIEMAND hat das Recht, mich wegen meiner Tränen zu verurteilen. Reden, um zu überleben. Oft habe ich es nicht getan. Viel zu selten tu ich es heute. Vor mir eine Person, ich mag sie, ich will ihr erzählen, was ich eigentlich sagen will. Ihr sagen, dass ich Angst habe wie ein kleines Kind. Dass ich in den Arm genommen werden möchte – wie ein kleines Kind. Ich bräuchte es so sehr. Doch die Maske macht es unmöglich! Ich hasse Versteckspielen. Ehrlich! Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel, das ich da aufführe – ein unechtes Spiel. Ich möchte wirk- lich echt und spontan sein können – einfach ich selbst. Aber Du musst mir helfen. Du musst Deine Hand ausstrecken, selbst wenn es gerade das Letzte zu sein scheint, das ich mir wünsche. Jedesmal, wenn Du freundlich bist und mir Mut machst, wenn Du mich zu verstehen suchst, weil Du Dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel – sehr kleine, brüchige Schwingen, aber Flügel. Dein Mitgefühl und die Kraft Deines Verstehens machen mich lebendig. Winterfreude Ich möchte, dass DU das weißt, wie wichtig Du für mich bist, wie sehr Du aus mir den Menschen machen kannst, der ich wirklich bin – wenn Du willst. Ich wünsche, Du wolltest es. Meinst Du es ehrlich mit mir. Ich vertraue weder Dir noch mir. Darum die Maske – verstecken spielen. Ich kann das perfekt. Schon jahrelang. Den Menschen etwas vorgaukeln, was gar nicht stimmt. Einfach, um als „normal“ dazustehen. Ich bin einer von euch und nicht anders als ihr. Aber eigentlich schreit mein Herz nach etwas ganz anderem. Offenheit – ich möchte meine verschränkten, schützenden Arme öffnen. Tief Luft holen. Irgendwann muss es doch möglich sein, dass ich lebe – lebe als Sabine Stift. Mit allem was zu diesem Paket gehört. Alleine schaffe ich es nicht – ich habe es verlernt oder gar nie gelernt … ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich Deine Hand brauche. Eine starke, vertraute Hand. Denn eigentlich kennst Du mich – aber nicht ohne Maske. Ich versuche dir zu vertrauen, wenn deine Hand in meine Richtung zeigt – „Ich wünsche, Du wolltest es.“ Du allein kannst die Wand niederreißen, hinter der ich mich ängste. Du allein kannst mir die Masken abnehmen und mich aus meiner Schattenwelt befreien, aus Angst und Unsicherheit, aus meiner Einsamkeit. Übersieh mich nicht – bitte, übergeh mich nicht! Es wird nicht leicht für Dich sein. Die lang andauernde Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Schutzmauern. Je näher Du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück. Ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Ich schrei schon lange – viele Jahre. Du hast es bisher noch nicht erkannt, nicht gehört. Wolltest Du es hören oder bewusst die Ohren verschließen und auf Abstand gehen? Aber merkst Du, wie sehr ich Dir vertraue, wie sehr ich Dich mag – denn nur Dir traue ich zu, meine Mauern zu sprengen, meine Schwerpunkt-Thema 17 Masken zu verbrenne. Doch wenn Du das tust, dann kommt auch wieder Angst, dass Du mich gar nicht richtig wahr nimmst, dass du mich übergehst. Ich vertraue Dir voll und ganz, ich mute Dir viel zu. Werde still, schau in meine Augen, mein Gesicht trägt keine Maske mehr – jetzt kannst du hören, wonach ich schon so lange schreie! Meine Hoffnung liegt darin, dass Liebe stärker ist als jeder Schutzwall. Versuche, diese Mauer einzureißen, mit sicheren, behutsamen Händen – das Kind in mir ist verletzlich. Wer ich bin, fragst Du? Ich bin jemand, den Du sehr gut kennst. Ich jedermann, den Du triffst – jeder Mann und jede Frau, die Dir begegnen. Liebe – Leben! Werde ich das je erleben? Kann ich jemals sagen: „Ja, ich lebe gerne!“ Und zwar MEIN Leben ohne Masken. Schau dich um! So viele Menschen, denen wir tag täglich begegnen tragen ihre Masken. Viele dieser Menschen tragen ähnliche Ängste, Tränen, Unverstandenheit in sich. Ich möchte, dass Liebe die Welt dominiert. Über die Grenzen hinaus. Über unsere Hände hinaus, die sich gefunden haben – die mich stark machen. Aber es müssen behutsame Hände sein. Viel zu schnell können Hände verletzen. Sei behutsam! Irgendwann brauchst Du eine Hand! Verfasst: Sabine S. Winterfreude Über den Autor: Tobias Brocher (1917-1998), Psychoanalytiker und Sozialpsychologe. Der in Danzig geborene Facharzt für Psychiatrie gründete und leitete von 1954 bis 1962 die Familien-und Elternberatung in Ulm. 1962 – 970 war er Professor für Sozialpsychologie in Frankfurt und Pittsburgh, USA. Er leitete die Schwerpunkt-Thema 18 Akademie für Psychotherapie in Stuttgart und war stellvertretender Direktor des Sigmund-FreundInstituts in Frankfurt. Brocher zählt zu den Wegbereitern der Gruppentherapie in Deutschland und hat die Zeitschrift "Gruppendynamik" mitbegründet. Sabine S. DIE GESCHICHTE VOM UNGLÜCKLICHEN ENGEL Weihnachtsgeschichten zum Nachdenken Von Andrea Schober Es war einmal ein Engel, der hatte schon so vielen Menschen geholfen, aber selber war er manchmal sehr unglücklich. Er fühlte sich so klein und wertlos und dachte viel darüber nach, was ihn wertvoller machen könnte. Die Menschen sagten ihm „Kauf Dir etwas Schönes, dann fühlst Du Dich besser.“ Und so kaufte sich der Engel zunächst ein neues strahlend weißes Engelsgewand. Erst fühlte sich der Engel damit ganz toll und alle anderen Engel bewunderten ihn. Nach einiger Zeit fand er sein neues Gewand aber nicht mehr interessant genug und so kaufte er sich golden glitzernden Sternenstaub. Den streute er auf sein Gewand und seine Flügel. Alle anderen Engel waren geblendet von seiner Schönheit. Doch schon wenig später fand der Engel sich wieder langweilig. Er dachte darüber nach was ihn noch schöner machen könnte und so kaufte er sich von seinem ganzen restlichen Geld eine große weiße Wolke, die so weich war wie Samt. Ein Sonnenstrahl fiel auf die Wolke, so dass sie hell leuchtete. Der Engel war begeistert, legte sich auf die Wolke und ließ sich treiben. Es dauerte nicht lange, da hatte der Engel wieder dieses schreckliche Gefühl so wertlos zu sein, trotz allem was er besaß und der Bewunderung aller anderen Engel. Da musste er ganz furchtbar weinen, weil er nicht mehr wusste, was er noch tun konnte. Er dachte sich: „ Ich stehe nie mehr auf! Es hilft alles nichts. Soll die Welt nur ohne mich auskommen. Das hat sie nun davon, dass sie mir nichts bieten kann, an dem ich länger Freude habe!“ Am ersten Tag war der Engel so traurig und wütend, dass er sich von allen anderen Engeln zurückzog und nicht mehr mit ihnen reden wollte. Am zweiten Tag schaute der Engel in die endlose blaue Weite des Himmels und fühlte sich leer und tot. Am dritten Tag fühlte er einen Sonnenstrahl auf seinem Gesicht. Da dachte er einen Moment: “Wie warm sich der Sonnenstrahl anfühlt!“ Aber dann fragte er sich gleich: „Was soll ich mit einem Schwerpunkt-Thema 19 Winterfreude Sonnenstrahl? Er wird mir auch nicht weiterhelfen!“ Er fing an, wieder auf seiner Wolke hin und her zu Am vierten Tag kam der Sonnenstrahl wieder. Der gehen und dachte, wie schön es doch war, sich an Engel dachte sich: “Eigentlich ist der Sonnenstrahl etwas so freuen zu können. Der Sonnenstrahl durchdas Beste, was ich im Moment habe und wenn er strömte mehr und mehr seinen ganzen Körper. Die mir auch nicht helfen kann, so kann ich mich doch Energie des Lichts verteilte sich in ihm und der Engel bekam wieder neue Kraft. Er schwang seine Flüein wenig an ihm wärmen!“ gel und flog zu den anderen Engeln, um ihnen von Am fünften Tag dachte der Engel schon gleich am dem Sonnenstrahl zu erzählen. Auf dem Weg dortMorgen an den Sonnenstrahl und stellte sich vor, hin trafen ihn unzählige Sonnenstrahlen und er wunwie schön es wäre, wenn er wieder kommen würde. derte sich, dass er sie früher nie so wahrgenommen Dabei wurde ihm warm ums Herz und er spürte, wie hatte. sich alles anders anfühlte bei dem Gedanken an den Der blaue Himmel war nicht mehr leer wie früher, Sonnenstrahl. sondern ein Meer des Lichts. Auf einmal fühlte sich Als der Sonnenstrahl dann wirklich kam, war der der Engel wie im Himmel und nichts konnte ihm Engel so aufgeregt, dass er gar nicht wusste, ob er mehr die Hoffnung nehmen, wusste er doch nun um sich erst seine Füße oder seine Hände oder seinen die Kraft der inneren Wärme, die es vermochte, alKopf wärmen lassen sollte. les wundersam zu verwandeln. Von da an war jeder Tag nur noch auf den Sonnenstrahl ausgerichtet. Der Engel dachte schon am Ausgesucht von Wolfgang C. P. aus Wikipedia.org am 22.12.14 Morgen daran, wie der Sonnenstrahl ihn bald wieder wärmen würde. Er ließ sich immer tiefer in die Gedanken von Wolfgang: Vorstellung der Wärme fallen und merkte, wie sich seine Lustlosigkeit in Erwartung verwandelte und wie seine Traurigkeit und seine Angst an ihm vorüberzogen, ihn aber nicht mehr so tief erreichten wie früher. Der Sonnenschein nach Weihnachten tut uns sehr gut. Er bringt positive Inspiration gegen ernste Gedanken der Weihnachtszeit bzw. eine Vorschau für das neue Jahr. Ich wünsche euch alles Gute! Schwerpunkt-Thema 20 Winterfreude FINDST NET? Schau‘ da amoi die Bude au, Wos de aundan verzapfn, des is do a Lug, wia ma nua so leben kau! Buddhas Lehren san woah, ois aundre Betrug! D’Potschn lingan umanaund Und vom Voatog a des Gwaund. Es gibt ebn nua an Weg zum Glick, D’Fensta, volla Dreck und Speck, und den waß nua i, das is da Trick! do bleibt da do de Spucke weg! Vü denkan so, jo leida Got! Ordnung is do des A & O! Wos oft schlimme Foign hot! Siach’s do ei, des is a so! Owoschn tuat ma do glei. Jeda glaubt, er hot die Weisheit pocht, Daun is gschegn, daun is vorbei! ka Wunda, dass daun so oft krocht, Jo und d’Wäsch de gheat an d’Luft, dass si d’Leit bekämpfn bis aufs Messa, daun hot’s do glei an bessan Duft! nua wie jeda glaubt, sei Weg is bessa. Wie jeda glaubt, nua so kaun’s geh! Wos, du isst Fleisch? Des is net woah! Tolerant sei wa grod a so sche! Vegan muasst lebm, des is do kloah! Findst net? Fleischesser san do Barbaren. Unmenschen, de bessa net waren. Angelika T. I bin Buddhist und des hot an Sinn, a aundere Meinung de is net drin. " Die Wünsche an das neue Jahr sind für mich, dass sich meine neurologisch, motorisch, geistigen Funktionen wieder bessern, damit ich wieder Stufen steigen, ins Kino gehen kann und meinen Führerschein wieder zurückbekomme. Florian “ Winterfreude Clubhaus Intern 21 FÖRDERKREISAUSFLUG 9. 12. 2014 So, 9. November 2014 Haslach/Bad Leonfelden weswegen die Weber beim Pensionseintritt meist schwerhörig waren. Im Museum Haslach, einem Verbund aus 4 VereiWir vom Clubhaus fuhren mit 3 Bussen um 10 Uhr nen, werden heute noch Geschirrtücher, Tischtücher Richtung Webereimuseum Haslach, wo wir, ge- u. ä. gewebt. meinsam mit Förderkreismitgliedern, um 11:30 Uhr eine Führung durchs Museum erhielten. Im Anschluss an die Führung gingen wir in den dazugehörigen Gasthof. Es gab deftiges Essen, wie Gans, Wildragout und Cordon Bleu, aber auch diverse Salate. Nach dem Essen fuhren wir nach Bad Leonfelden. Dort gab es nach der halbstündigen Fahrt eine kurze Führung durch den Ort mit Besichtigung alter Häuser, z. B. ein Bürgerspitalshaus samt Kirche. Wir besichtigten auch das Schulmuseum Zuerst wurde die Garnherstellung aus Flachs mit (Volksschule aus der Zeit der Kaiserin Maria Thediversen Handwerkzeugen wie Kämmen und Hand- resia) spinnrädern vorgeführt. Diese erfolgte ursprünglich im Familienbetrieb im Herbst. Durch Heben und Absenken der Kettfäden in sogenannten Schäften bzw. Webrahmen mit Fußbedienung und Durchschießen des Schiffchens per Hand wurde anschließend ein Gewebe erzeugt. Seit ca. 1890 wurden Jaquardwebstühle verDer Förderkreisausflug war sehr gut organisiert und wendet. Dabei es gab herrliches, sonniges Wetter. Wir danken den wird durch AbFörderern für den interessanten Ausflug. tasten von Lochstreifen die Steuerung viel schneller und präziser (auch für bessere Wolfgang C Panzer Muster) durchgeführt. Ein Weber musste drei solcher Webstühle bedienen. Diese waren sehr laut, Clubhaus Intern 22 Winterfreude PHILOSOPHISCHER ABEND Mit Dr. Roland Steidl am 20. November 2014 Um den Tisch im Clubraum haben sich 17 Personen zusammengefunden. Thema des Abends war „Glück? Erfolg? Schönheit? Was dem Leben Sinn gibt“. Philosophie heißt übersetzt „Die Liebe zur Weisheit“ Einleitend hat Herr Dr. Steidl eine Geschichte aus dem Buch der Legenden von Hermann Hesse vorgelesen. Die Geschichte handelte von einem chinesischen Bauern und seinem Sohn. Dabei wurde von allen möglichen Unglücken, vor allem den Sohn, das Pferd und indirekt auch den Bauern betreffend erzählt. Die Essenz dieser Geschichte ergab, dass durchaus aus einem Unglück in der Vergangenheit ein Glück in der Gegenwart entstehen kann. Des Weiteren stellte Dr. Steidl die Frage an die Runde: Was ist Glück oder wann sagen wir „da hab ich aber Glück gehabt“? Der Zugang zum Glücksempfinden ist sehr subjektiv. Dementsprechend waren auch die Diskussionsbeiträge aus der Runde. Wenn wir Glück empfinden, ist „etwas“ in Harmonie, da stimmt „etwas“ überein. Wir können uns mit jemandem mitfreuen. Dankbarkeit kann auch ein Schlüssel zum Glück sein. Interessant ist auch, dass wir häufig von Glücksmomenten in der Vergangenheit sprechen – da habe ich Glück gehabt. „Glück ist ein leises Singen der Seele“ ist auch eine sehr schöne Beschreibung für diesen Zustand, jedoch „Glück kann keinen Sinn stiften“, sagt David Steindl Rast. Dr. Steidl hat noch weitere Bücher mitgebracht. Bücher für alle Lebenslagen in sehr handlichem Format, die in jeder Tasche Platz finden. Unter an- derem von Wilhelm Schmid, mit Titeln wie „Die Kunst der Balance, Liebe, Unglücklich Sein“, „Glück, Gelassenheit“ und „Vom Glück der Freundschaft“. Von Anselm Grün „Was ist die Seele“ bzw. von David Steindl Rast „Einfach leben – Dankbar leben“. Auch Erfolg war ein Thema. Erfolg wird von allen Personen unterschiedlich empfunden und interpretiert. Dabei spielen die Vergangenheit, die momentane Situation, aber auch die persönlichen Ziele eine wesentliche Rolle. Das Glück ist dabei kein zwingender Mitstreiter. Was soll ich sein im Leben? Was ist meine Lebensaufgabe? Einerlei ob Glück oder Erfolg – wichtig ist, sich auf das Leben als ganzes einzulassen, mit all seinen Höhen und Tiefen. Eines bedingt das Andere und formt unsere Persönlichkeit. Finde ich mein Leben sinnvoll? Die Frage nach dem Sinn im Leben war das letzte Thema. Die angeregte Diskussion in der Runde erreichte dazu ihren Höhepunkt. Der größte Teil der Anwesenden hatte dazu sehr positive konkrete Antworten für sich. Wie vielschichtig man doch an dieses Thema herangehen kann, kam dabei zum Ausdruck. Das Ende des philosophischen Abends hat die Uhr bestimmt. Ein Ende der Diskussion war nicht in Sicht, da es sehr unterschiedliche Zugänge und Ansichten in den Bereichen gab. Als letzten Programmpunkt gab’s noch eine Stärkung für die Runde mit belegten Brötchen, wobei die Gedanken zu den Themen zum Teil noch weiter verfolgt wurden. Veronika Clubhaus Intern 23 Winterfreude TAG DER PSYCHISCHEN GESUNDHEIT 16. Oktober 2014 – Ursulinenhof Bereits zum 4. Mal in Folge veranstaltete pro mente ÖO den Tag der psychischen Gesundheit und ich freue mich, dass ich heuer das erste Mal dabei sein konnte. Mit Freunden aus der Laienhelfergruppe Traun fuhren wir nach Linz um zu den angekündigten Themen Demenz, Stress und Sucht die neuesten Experten-Meinungen zu hören. Sich entspannen Sich nicht aufgeben Sehr zum allgemeinen Schmunzeln führte die von Dr. Schöny vorgestellte Einteilung der WHO, wonach der Mensch ab 45 als „alternder Mensch“ gilt, die Zeit von 60 bis 75 wird als „Junge Alte“ definiert, zwischen 75 und 89 gilt der Mensch als „hochbetagt“, zwischen 90 und 99 „höchstbetagt“ und 100-Jährige und älter werden als „Langlebige“ bezeichnet. Den Beginn machte Prof. Univ. Doz. Dr. Werner Nach einer kurzen Pause referierte Fr. Primaria Schöny, Vorstandvorsitzender pro mente OÖ, zum Dr. Margot Peters, Ärztl. Leiterin des Sonnenparks Thema: Bad Hall, zum Thema Fit im Alter – Was man gegen Demenz tun kann Kein Stress mit dem Stress – Alles über Burnout Es wurde sehr interessant und anschaulich vermitPrävention. telt, dass Demenz nicht Leistungsdruck in der Arbeit, Sorgen im Privatleheilbar ist, aber es doch ben, Angst vor der Zukunft – Stress hat viele Geeine Menge Tipps und sichter. 500 000 Menschen in Österreich leider beTricks gibt, wie man sich reits an einer Burnout-Erkrankung, einer Folge von gegen Demenz rüsten zu viel Stress. Fr. Dr. Peters vermittelte sehr ankann, wie z. B. Beweschaulich, dass es auch den positiven Stress gibt, gung, Gehirntraining und der uns antreibt und weiter bringt, aber man die eisoziale Kontakte. genen Grenzen kennen soll um mit Stress umzugeAn den Infotischen habe ich dann in den Pausen hen und nicht gesundheitlichen Schaden nimmt. zwischen den Vorträgen noch ein tolles Plakat über Im Anschluss folgte der Beitrag von Prim. Dr. die „10 Schritte für psychische Gesundheit“ entKurosch Yazdi, Stv. Vorstandvorsitzender von pro deckt – diese sind: mente u. Leiter des Zentrums für Suchtmedizin an Sich selbst annehmen der LNK Wagner-Jauregg, über Darüber reden Aktiv bleiben Neues lernen Mit Freunden in Kontakt bleiben Etwas Kreatives tun Sich beteiligen Um Hilfe fragen Bin ich Süchtig? Neue Medien und Suchtverhalten. Facebook, Twitter, Computerspiele, OnlineGlücksspiele, Smartphones, Tabletts etc. zählen zu den neuen Medien und überfluten unsere Gesellschaft. Man ist immer und überall erreichbar und mittlerweile verbringen Menschen mehr Zeit vor dem Computer als aktiv am „realen“ Leben teilzunehmen. Clubhaus Intern 24 Winterfreude Daraus entstehen Abhängigkeiten und Dr. Yazdi versuchte zu vermitteln, wie man diese erkennt und entgegenwirken kann. Da ja bekanntlich LACHEN die beste Medizin ist, bildete den Abschluss dieser gelungenen Veranstaltung der Kabarettist und Comedy-Jongleur Günther Lainer aus Linz, der sich mit Künstlernamen auch GAUSL (Günther aus Linz) nennt. Er hat die 3 Fachvorträge geschickt in eine Jonglage verpackt und zu viel guter Stimmung beigetragen. Fazit: Es war ein sehr interessanter, informativer und kurzweiliger Nachmittag und ich bin mir sicher, auch nächstes Jahr wieder diese Veranstaltung zu besuchen. Viktoria BESUCH BEI KUNST UND KULTUR Im Rahmen eines intensiveren Austausches zwischen Freizeiteinrichtungen im Zentralraum Linz besuchten wir im November 2014 Kunst und Kultur. Der Leiter Jürgen Herb stellte uns mit zwei Assistentinnen den Theater- u. Tanzbereich vor. Schreibwerkstatt: Freude am kreativen Schreiben, Impulse für den Schreibprozess. Später besuchten wir das Atelier, wo skizziert und gemalt werden kann. Dann lernten wir den Videoplatz kennen: Filmideen, Umsetzung, Trickfilme, Videoschnitt. Kontaktadressen: Es gibt auch Filmabende oder die Möglichkeit für Tanz: kreative Bewegung, Choreografie, zeitgenössischer Tanz, Bewegungsgruppen, Reflexionsgespräche. Außerdem ist auch eine Stimmausbildung möglich: Körperwahrnehmung, Atemrhythmus, Fluss von Vibrationen, Befreiung des Stimmkanals. Ebenfalls ist eine Fotogruppe vorhanden: technisches KnowHow, Bildgestaltung, Phänomen Licht, Malen mit Licht. Teil des Angebots ist auch die Theater & Schreibwerkstatt: Tel. 69 96-481 Tanz: Tel. 69 96-492 Stimmausbildung: Tel. 69 96-489 Atelier: Tel. 69 96-488 Fotogruppe: Tel. 0699 81 17 76 54 Mail: [email protected] Web: kuk-linz.at Wolfgang C. P., Angelika Clubhaus Intern 25 Winterfreude WINTERFEST 2014 Gemeinsam mit anderen Nachbargeschäften der Herrenstrasse veranstaltete das Clubhaus am Freitag, dem 28. November 2014, das Winterfest in der Zeit von 14:00 bis 18:00 Uhr. Neben dem Cafe Valdés betreuten wir einen Stand, wo wir leckeren Orangenpunsch, Pizzaschnecken, American Cheesecakes und Apfelstrudel verkauften. Diese leckeren Köstlichkeiten wurden von unseren sieben fleißigen Helfern aus der Küchengruppe gezaubert. Im Hof waren fünf engagierte Sänger und Musiker dabei, um uns mit tollen Adventliedern mit Saxophonbegleitung (Kunstraum) in vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen. Für Interessierte wurden im Clubhaus Führungen angeboten. Es gab Kaffee und Kuchen zur Stärkung. Es ergaben sich nette Gespräche und es wurde bis in die Abendstunden gemeinsam musiziert. Das Clubhaus möchte sich bei all den zahlreichen Helfern und Besuchern recht herzlich bedanken. Es war ein sehr gelungenes Winterfest. PS: Das Rezept vom Punsch ist in dieser Ausgabe enthalten – als „Rezept ohne Worte“ Clubhaus Intern 26 Winterfreude " Meine Wünsche für das neue Jahr sind, ein paar Kilos abzunehmen durch bessere Ernährung und Bewegung und gesund zu bleiben. Ich möchte weiterhin kreativ bleiben und meine Handarbeit weiter betreiben, da im Februar eine neue Ausstellung stattfindet. C. M. “ SPIELEN IM CLUBHAUS Ruckblick und Vorschau ten) Bemerkbar war auch, dass sich durch das Medium ‚Spiel‘ die Mitglieder anders „mischten“ als sonst: Seit Mitte September trafen wir uns 14-tägig im Es trafen sich Personen, die ansonsten im Haus weClubhaus zu Spielenachmittagen. nig miteinander gemacht hätten, und lernten sich Üblicherweise wird bei uns während des arbeitsori- vielleicht auch von einer etwas anderen Seite kenentierten Tages nicht gespielt – es passt nicht gut nen. zusammen, wenn ein Teil der Leute im Haus ehrenAuch der Besuch von Menschen, die nicht Mitglieamtlich arbeitet, und ein anderer Teil sich Gesellder im Clubhaus sind, war erfreulich. schaftsspielen hingibt – insbesondere, da Spielen oft auch aus spontanen Emotionen heraus oder auch Einige Spiele, die wir ausprobierten: durch die Menge an Mitspielern laut wird. Aus früheren Tagen des Freizeitclubs lagern trotzdem noch einige Spiele im Clubhaus. Ich ergänzte diese noch mit einigen aktuellen aus meinem privatem Fundus. Aus meiner Sicht kamen die Nachmittage sehr gut an. Sie waren gut besucht und die Freude am Spielen war spürbar. Schach Scrabble Cartagena We Will Rock You Activity Engel & Bengel Triominos Just 4 Fun Einfach Genial Bluff Go Rummy Cup Tick Tack Bumm Dix It Carcassonne Besonders gefreut hat mich die Offenheit, mit der Die Mitglieder hatten den Wunsch, die Spielenachsich alle auf neue Spiele eingelassen haben. mittage weiterzuführen, klar formuliert. Im neuen Ich hatte das Vergnügen, diese zu erklären und zu Jahr gibt es daher folgende Regelung: begleiten (bei Regelfragen oder anderen Unklarhei- Clubhaus Intern 27 Winterfreude Im neuen Jahr gibt es daher folgende Regelung: Somit nochmals die Einladung an alle: Es wird am Herkommen – mitspielen – nette Leute 2. Mittwoch im Monat von 15.00 – 18.00 Uhr und am 2. offenen Sonn- oder Feiertag im Monat mitbringen Die nächsten Termine: gespielt. Die Rahmenbedingungen bleiben grundsätzlich dieselben – die Treffen sind weiterhin für alle offen. Sonntag, 22. Februar 11:00 – 17:00 Uhr Mittwoch, 11. März 15.00 – 18.00 Uhr Sonntag, 22. Februar 11:00 – 17:00 Uhr Martin M. TÜRKISCH–KURS An einigen Donnerstagen in den letzten Monaten und das ABC ist dem unserem ganz ähnlich. hat der Türkisch-Kurs mit unserer türkischen Praktikantin Seyma stattgefunden. Mit Ende Februar endet Seymas Praktikumszeit im Sie hat den Unterricht stets sehr abwechslungs- Clubhaus, womit leider auch der Türkisch-Kurs enreich, spannend und lustig gestaltet. Wir Kursschü- det. ler waren immer neugierig, wie die Wörter ausgesprochen werden und konnten auch jederzeit um kurze Beispielsätze fragen. Vielen Dank Seyma für die interessanten Stunden! Im Laufe der Zeit haben wir das Alphabet und Begrüßungsfloskeln, Bitte und Danke und kurze Sätze, die man als Tourist brauchen kann, gelernt. Dorith PS: KENDINIZE IYI BAKIN, GÔRÜSMEK ÜZERE! Im Türkischen wird bis auf Eigennamen und beim Satzanfang alles mit Kleinbuchstaben geschrieben (Passt gut auf Euch auf!) Clubhaus Intern 28 Winterfreude NEUE PRAKTIKANTIN Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich in der Clubhauszeitung vorzustellen: Mein Name ist Viktoria Hofer, ich bin 49 Jahre alt. Seit 26 Jahren verheiratet und wohne zentral und doch ruhig im Bezirk Linz-Land. Ich habe 2 erwachsene Kinder, Thomas (25) und Doris (23), sowie eine große Verwandtschaft (ich bin 32-fache Tante) – und da gibt es immer viele Treffen und viel zu feiern. Meine Freizeit verbringe ich sehr gerne in der Natur, u.a. mit Walken, Spazieren gehen, Wandern, Schi fahren, Langlaufen und Pilgern – im Mai und August hatte ich die Zeit, den österreichischen Jakobsweg in 2 Etappen von Salzburg nach Innsbruck, sowie von Innsbruck über den Arlberg nach Feldkirch zu pilgern und hoffe, dass ich nächstes Jahr die Zeit finde, den Weg durch die Schweiz fortsetzen zu können. ich gerne in unserem Obst- und Gemüsegarten. Auch unser Vollkornbrot backe ist selber. Beruflich arbeitete ich die letzten zwölf Jahre in einem Büro als Reisebüro-Assistentin und habe Radreisen organisiert und abgewickelt. Durch die Laienarbeit bei pro mente habe ich Einblicke in die soziale Arbeit erhalten und merkte dann bald, dass ich ganz im sozialen Bereich tätig werden möchte. Im Oktober startete ich die Ausbildung zur Dipl. Sozialpädagogin am BFI in Wels, welche 4 Semester dauern wird. Teil der Ausbildung ist die Absolvierung von mind. 2 verschiedenen Praktika. Ich freue mich, mein erstes Praktikum hier im Clubhaus machen zu können. Ich bin bis April immer montags und dienstags im Clubhaus und der Bürogruppe zugeteilt. Die gemeinsame Arbeit im Clubhaus finde ich sehr bereichernd und ich fühle mich sehr wohl. Danke an die alle für die freundliche Aufnahme. Mit Freude blicke ich auf die weiteren Monate hier im Clubhaus und hoffe, noch viele neue Leute kennenzulernen. Viktoria Da mir gesunde Ernährung sehr wichtig ist, arbeite SCHREIBWERKSTATT MIT DORITH Unsere Sabine fährt für eine Zeitlang ins Ausland. Monat von 9:30 bis 10:30 Uhr stattfinden. Sie kann folglich die Schreibwerkstatt im Clubhaus momentan nicht leiten. Stellvertretend werde ich, Dorith, für Euch zur Verfügung stehen und das Thema Bildung im Sinne von Sabine weiterführen. Ich freue mich schon auf Euer Kommen und hoffe, dass Ihr zahlreich erscheinen werdet. Das Schreiben wird jeden 1. und 3. Mittwoch im Dorith Clubhaus Intern 29 Winterfreude VORSTELLUNG INGRID CZECH Wertschatzende Kommunikation Warum ich mich jetzt mit diesem Thema so gerne beschäftige? „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Dieses Hallo, mein Name ist Ingrid Czech und ich habe Sprichwort drückt eine, seit langem in unserer Gedie Ehre, mich in der Clubhauszeitung vorzusellschaft als erstrebenswert geltende Tugend aus. stellen: Es war auch für mich viele Jahre meines Lebens bestimmend. Ich gebrauchte es innerlich auch als Ausrede, um mich nicht erklären zu müssen. So entIch bin 55 Jahre alt, in wickelte ich einen eher „trägen“ KommunikationsLinz geboren, seit über stil. 30 Jahren verheiratet Ein braves und liebes Mädchen zu sein, war mir und habe einen 29wichtig und erstrebenswert. Da hatten Wut, laute jährigen Sohn und eine Worte und Rebellion nichts verloren. Bald merkte 27-jährige Tochter soich, dass ich harmoniebedürftig bin und so versuchwie zwei Enkeltöchter, te ich, als „Sandwichkind“ zu vermitteln und keinen die mir eine riesengroStreit anzuzetteln. ße Freude bereiten. Meine Begabung in der Schule war eine mathematische und keine sprachliche und so konnte ich auch Wie ich zum Clubhaus gekommen bin? meine Gefühle und Bedürfnisse nicht angemessen Im Rahmen meiner Ausbildung zur Lebens- und benennen. Auch meinen Ärger konnte ich nicht ausSozialberaterin habe ich einen Teil meines Prakti- drücken und so schluckte ich ihn öfter hinunter. Ich kums im Clubhaus absolviert. Da habe ich die Men- hatte Angst vor den Reaktionen bestimmter Menschen kennenlernen dürfen und sie sind mir ans schen, wenn ich Streitpunkte ansprechen hätte solHerz gewachsen. Deshalb war ich auch sehr froh, len und so schwieg ich dann. als mich Naima fragte, ob ich in den Förderkreis möchte. Zunächst habe ich beinahe ein halbes Jahr donnerstags in der Küche mitgeholfen, seit zwei Jahren darf ich die Übungsgruppe „Wertschätzende Kommunikation“ leiten. Wir kommen uns näher, sprechen u. a. über Konflikte und üben mit Hilfe der „Gewaltfreien Kommunikation“, wertschätzend zu kommunizieren. Das macht mir Freude, vor allem wenn ich sehe, dass es den Menschen nachher besser geht, weil sie sich verstanden, angenommen und hoffentlich auch geliebt fühlen. Vor etlichen Jahren hörte ich eine Predigt über den „faulen Frieden“, die mich aufhorchen ließ. Wollte ich Frieden in meiner Familie um jeden Preis? War das überhaupt Frieden? Oder war ich zu feige, Dinge anzusprechen? … Viele Fragen tauchten auf. Ein wichtiger Punkt in meiner persönlichen Entwicklung war, die Stärkung meines Selbstwerts durch Gott. Zu wissen, wer ich in Gott bin, dass ich kostbar und einzigartig gemacht wurde und dass ich bedingungslos von ihm geliebt werde, stärkte meinen Selbstwert enorm. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe gelernt, mich auch ab und zu selbst zu Clubhaus Intern 30 Winterfreude loben, denn „Eigenlob stinkt nicht!“. Weg zum Frieden.“ So wünsche ich euch und mir ganz viele gute, ehrliDie Einzelselbsterfahrungsstunden im Zuge der che und wertschätzende Gespräche und ich freue Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin mich auf euch in einer weiteren Übungsgruppe im Clubhaus. (Christliche Lebens– und Sozialarbeiterin) brachten mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung weiter, obwohl diese sehr herausfordernd und nicht immer Eure Ingrid angenehm waren. So kam ich zu diesem, mir so wichtig gewordenen Thema „Kommunikation – ein PRAKTIKANTIN CHRISTINA HOCHHAUSER Meine ganz persönliche Winterfreude bestand heuer darin, mein Pflichtpraktikum für die Ausbildung zum Diplomierten Sozialbetreuer mit Schwerpunkt Behindertenbegleitung im Clubhaus pro people absolvieren zu dürfen. Nun, am Ende meines dreiwöchigen Praktikums angelangt, blicke ich auf spannende und bereichernde 120 Stunden zurück: Viele Menschen, denen ich an dieser Stelle meinen tiefsten Respekt ausdrücken möchte, sind mir begegnet. Viel Leid, das ich mir bisher nicht einmal vorzustellen gewagt habe und so viel Freundlichkeit, mit der ich niemals gerechnet hatte. Dafür möchte ich mich bei all jenen bedanken, denen ich in diesen drei Wochen begegnen durfte und ich wünsche jedem ein gesegnetes Jahr 2015. Christina Hochhauser GRÜSSE VON MANFRED WEISSENGRUBER An alle die mich kennen! Ich arbeite 3 Tage in der Woche bei der pro mente Tagesstruktur, zB. mit Keramik, Lavendelsackerl, Da ich ein Jahr auf Entwöhnung auf der Flattnitz (Steiermark) war, bin ich nun schon das vierte Jahr Mosaik-Blumenständer, Filztaschen usw. trocken. Mir gefällt es sehr gut. Jetzt ist es auch fix, dass ich Ich wohne in Perg bei der Volkshilfe, habe hier eine für immer in Perg bleiben darf. liebe Gruppe mit 7 Stammwohnungen und 3 Teilzeitwohnungen gefunden. Getippt Wolfgang C. P. Clubhaus Intern 31 Winterfreude HERFRIED STELLT SICH VOR Mein Name ist Herfried Mayr. Ich bin erst seit kurzem im Clubhaus und möchte im Folgenden ein bisschen von mir erzählen. tegrationsprojekt vermittelt, wo ich in der dort gelebten Gemeinschaft und durch die Beschäftigungsmöglichkeiten schnell an Selbstvertrauen gewann. Anschließend habe ich zwei Jahre ehrenamtlich in einem Kindergarten gearbeitet. Die Geburt meines Sohnes hat mir noch mehr SiIch bin 43 Jahre alt, bin vor viereinhalb Jahren Va- cherheit gegeben und mir die nächsten Schritte erter geworden und hab mich in dieser Rolle von An- möglicht. Ich habe mit der Zeit gelernt, auch die Symptome meines Körpers als etwas zu sehen, das fang an sehr wohl gefühlt. mit meiner Angst in Zusammenhang steht und viel Mit 18 Jahren bin ich nach einer Reihe von Pani- mit den jeweiligen Lebensumständen zu tun hat. kattacken in einen Zustand geraten, den man am Heute bilde ich mir ein, dass ich auch die Ursachen ehesten als „larvierte Depression“ bezeichnen kann, der Angst verstanden habe, warum sie durch Bezieweil die körperliche Symptomatik von Anfang an hung und Trennung beeinflusst wird und wie das im Vordergrund stand (d. h. nicht der Körper selbst alles mit meiner frühen Kindheit zusammenhängen verursacht die Beschwerden, sondern die Depressi- könnte. onen, Anm. der Redaktion). Seitdem hat sich mein gewohntes, vegetatives Gleichgewicht nicht wieder Es ist ein jahrelanger Prozess der Selbstfindung, eingestellt und genauso lange bin ich auf der Suche vielleicht ein lebenslanger. Was das Kind in mir verbergen musste, weil es sich nicht anders zu heldanach. fen wusste, möchte ich in mir wiederfinden. VielDie Depression ist ein Phänomen, das sich in mei- leicht wird die Angst mich umso weniger einschränner Familie drei Generationen zurückverfolgen ken, je besser mir das gelingt? lässt. Man könnte meine Symptomatik daher als etwas betrachten, was von Generation zu Generati- Als ich vergangenen November gemerkt habe, dass on weitervererbt wurde. Man könnte sie aber auch ich instabil werde, habe ich mich danach gesehnt, als die Geschichte einer Angst betrachten, die von wieder irgendwo so eingebunden zu sein wie damals in dem Projekt in Wien und habe den Wunsch Kindheit zu Kindheit weitergereicht wurde. in der Aufnahme des Wagner Jauregg KrankenhauZwischen diesen beiden Polen habe ich mich in den ses deponiert. Darauf hat mir der Arzt gesagt: letzten 25 Jahren bewegt. Lange Jahre war ich da- „Wünschen kann man sich viel, aber das gibt es hier von überzeugt, dass es sich um eine Krankheit han- nicht.“ delt, obwohl ich immer wieder auf Menschen geDann hat man mir aber doch noch den Hinweis auf troffen bin, die mich vom Gegenteil überzeugen wollten. Erst als ich im Lauf der Jahre an Sicherheit das Clubhaus gegeben. gewonnen hatte, war es mir möglich, mich mit der Gibt es also doch. immer wiederkehrenden Angst auseinander zu setzen. Herfried Vor sieben Jahren wurde ich in Wien in ein Rein- Winterfreude Clubhaus Intern 32 BESUCH GEDENKSTÄTTE MAUTHAUSEN Gegen das Vergessen! Eva Lukash, Zeitzeugin Israel: „Ich will an die Leichenberge erinnern, an die toten Menschen. Es waren Unzählige.“ zusteigen. Dazwischen kehrt immer wieder Stille ein, die Gruppe verteilt sich in kleinere Grüppchen. Als Erstes besichtigen wir das Eingangstor an dem früher ein Reichsadler angebracht war. Bei der Befreiung im Mai 1945 wurde dieser demontiert. Danach sehen wir Bilder von sich sonnenden SS Offizieren vor dem Lagereingang, einen Querschnitt eines Fußballfeldes neben einem Lagerlazarett für Schwerkranke und sterbende Menschen. Schweigen, Unbegreifen…. Nicolas Javanovic, Zeitzeuge Serbien: „Ich habe nicht einmal gewusst, was Politik bedeutet.“ Michael Horvath, Zeitzeuge Österreich: „Manchmal haben sie dich viel geschlagen, manchmal wenig. Aber geschlagen haben sie Dich immer.“ Konstantin Alexandrowitch Schilov, Russland: „Die Spur des Lagers war sehr lang – bis in die letzten Jahre.“ Eindrücke vom 27.11.2014 Am Donnerstag treffen wir uns zu sechst um 10 Uhr und fahren mit dem Bus zur Gedenkstätte. Es ist ein sehr kalter, jedoch sonniger Novembertag. Vor der Gedenkstädte treffen wir Gerhard R. (Mitarbeiter Clubhaus Wels und Mitglied des Mauthausen Komitees). Er wird mit uns und Mitgliedern des Clubhauses Vöcklabruck eine dreistündige Führung durch das Lager leiten, in Begleitung von Christina M., Mitarbeiterin von Hartheim, der dieses Thema aufgrund der Behindertenmorde ebenfalls sehr am Herzen liegt. Wir versammeln uns alle in einem Seminarraum und Gerhard führt alle behutsam in das Thema ein. Wichtige Fragen dürfen gestellt werden und Bilder werden an die Gruppe verteilt. Jedes der Bilder enthält einen Ausschnitt der Route auf die wir uns gemeinsam begeben. Es wird viel diskutiert auf unserem Weg, über den Wert des Lebens, über den Lageralltag der Häftlinge, ob es einem SS-Mann möglich war aus- Danach erreichen wir den Ausblick zum Steinbruch und betrachten die Denkmäler von über 16 Nationen, die an Ihre ermordeten Landsleute erinnern sollen. (Albaner, Belgier, Franzosen, Griechen, Italiener, Juden, Jugoslawen, Ungarn, Ukrainer Tschechoslowaken, Spanier, Roma und Sinti, Russen, usw. und ein Denkmal für Kinder.) Zur Geschichte erfahren wir vieles, hier ein kurzer Auszug: Das Konzentrationslager Mauthausen wurde im August 1938, fünf Monate nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich errichtet. Dieser Standort wurde aufgrund seiner Granitsteinbrüche gewählt. Die von der SS gegründete Firma DESt, erwarb diese Steinbrüche und sollte diese wirtschaftlich nutzen. Die KZ-Häftlinge wurden als billige Arbeitskraft eingesetzt. Es sollten politische sowie ideologische Gegner durch Folter bekämpft werden und ihre Arbeitskraft ausgebeutet werden. Clubhaus Intern 33 Winterfreude Fast 20.000 Menschen aus fast allen europäischen und auch außereuropäischen Ländern wurden entweder aufgrund ihrer politischen Tätigkeit, ihrer „kriminellen Vorstrafen“, ihrer religiösen Überzeugung, ihrer sexuellen Ausrichtung, aus rassistischen Gründen oder als Kriegsgefangene nach Mauthausen deportiert. Die Hälfte wurde hier ermordet. Neben Mauthausen gab es noch unzählige Außenlager, die Gerhard uns anhand einer Karte zeigt. Für die Häftlinge war der „Alltag“ auf den Arbeitsstätten und im Lager gekennzeichnet von einem ständigen Gefühl der Bedrohung, des Ausgeliefertseins an die Launen und Willkür der SSMänner. Diese bedrückende Stimmung ist den ganzen Weg über wahrnehmbar. Nur einmal durchbricht ein Falke, der über dem Platz mit den spärlichen Holzbaracken kreist, in denen die Häftlinge unterkamen, die lähmende Stille dieses Ortes. und den Gaskammern. In der Aula des Museums machen wir es uns im Kreis auf Sesseln gemütlich, reflektieren noch einmal das Gesehene und wärmen uns etwas auf, bevor wir schweigend die Heimreise antreten. Rückblickend war die Zeit viel zu kurz und der Einblick ein winziger. Doch es war ein Weckruf, gegen Ausgrenzung, Rassismus, Unmenschlichkeit und das Vergessen. Eine Mischung aus tiefer Trauer und Dankbarkeit für das eigene unversehrte Leben. Passend zur Winterzeit, die ja eine Zeit der Stille und Einkehr sein soll und des Loslassens. Weit weg von Weihnachtsstress und Konsumwahn. Michaela Zuletzt besuchen wir die unterirdischen Gänge, mit den Hallen mit den vielen Namen der Verstorbenen " Mein größter Wunsch für die Zukunft ist Gesundheit, weiterhin auf meinen eigenen Füßen mich durchs Leben zu bewegen und nicht auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Ein weiterer Wunsch ist es genügend psychi- sche Kraft zu besitzen um meine aktuellen Probleme zu schaffen und mich damit auseinandersetzen zu können. Christina Broscha “ Clubhaus Intern 34 Winterfreude LESUNG GALLNEUKIRCHEN Lesung in Gallneukirchen in der Schule für Sozialbetreuungsberufe Als ich meine Clubhaus-Lesung am 30. September 2014 hatte, kamen anschließend Michaela (eine Praktikantin aus der Schule in Gallneukirchen) und ihre Schulkollegin auf mich zu. Sie waren so gerührt und betroffen, von dem was ich gelesen und erzählt hatte. Und es war für sie sofort klar, dass ich in ihre Schule kommen muss, um dort von mir und meiner Krankheit (Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline) erzählen soll. In der Theorie (durch ihre Lehrerin für klinische Psychologie) war ihnen das Thema bekannt, aber einen Betroffenen so offen und ehrlich erzählen zu hören, war für sie neu und gab ihnen einen viel tieferen Einblick in die Krankheit und das Leben eines Betroffenen. Gleich am nächsten Tag kontaktierte mich ihre Lehrerin und erzählte von den begeisterten Schülerinnen und ihrer Euphorie. Schnell fanden wir einen Termin für eine Lesung. Diese Lesung beschäftigte mich im Vorfeld viel intensiver als alle anderen zuvor. Ich kann es nicht in Worte fassen, was in mir vorging, aber ich hatte einfach das Gefühl, dass eine Lesung nicht passend ist in diesen Rahmen. Ich bat auch die Lehrerin, die StudentInnen zu bitten, sich Fragen für die Lesung zu überlegen. Denn es lag mir am Herzen, dass sie von mir Informationen bekommen, die ihnen wichtig sind, die ihnen am Herzen liegen, mit denen sie sich beschäftigen. Außerdem wollte ich keine Lesung halten, sondern eine Diskussionsrunde. Und dafür passte es nicht, dass ich frontal vor der Klasse stehe. Also setzten wir uns in einem Kreis zusammen. Für mich eine völlig neue, aber sehr gute Erfahrung. Ich fühlte mich den StudentInnen viel näher. Sie konnten sich nicht hinter ihren Tischen verstecken und ich mich auch nicht. Mir waren aktuelle Zahlen und Fakten wichtig. Und ich denke, dass das auch für die ZuhörerInnen sehr interessant ist. Und ich merkte es in ihren Gesichtern. Sie staunten über so manche Information. Anschließend las ich ein paar Zeilen aus meinen Büchern („Von der Mimose zum Dickhäuter“, „Ja, ich bin ein Bordi“). Aber wirklich nur so viel, um mich den StudentInnen näher zu bringen, greifbarer zu machen als Person. Sehr schnell öffneten sich die jungen Leute und die Stimmung verursachte Gänsehaut bei mir. Sie waren so wissbegierig und das tat so gut. Sie wollten nicht nur Theorie, sondern die Krankheit, die Umstände, „miterleben“. Mit ihren Fragen blühten sie auf und die Diskussion war einfach genial. ENDLICH bricht das Schweigen bezüglich dieser Krankheit und im Allgemeinem gegenüber psychischen Krankheiten. Als Betroffene tut das so gut. Menschen hören zu, fragen, durchdenken, bringen sich ein, wollen verändern. Ein kleiner Traum geht für mich in Erfüllung. Ich WILL das Schweigen brechen! In der Gesellschaft – da wo Menschen mit Betroffenen arbeiten – wo Menschen mit Betroffenen in Berührung kommen, oft auf Abstand gehen, genau da muss Aufklärung geschehen! Und ich weiß nicht, wie lange die Menschen noch die Augen verschließen wollen. Daher habe ich großen Respekt den jungen Leuten gegenüber, die sich öffnen und verändern wollen. Clubhaus Intern 35 Winterfreude Danke, dass ihr nachfragt, dass ihr echtes Wissen wollt. Danke, dass ihr zuhört und euch Gedanken macht. PS: Der nächste Schritt wäre eine Lesung im Ausbildungszentrum des Wagner Jauregg Krankenhauses. Sabine Stift Davon träume ich schon lange, aber bisher sind die Türen verschlossen. Doch irgendwann – es wird mir gelingen. Und wenn jemand eine Tür öffnen kann, ENGLISCH FÜR ANFÄNGER Englisch für Anfänger wird von mir, Dorith, wieder weitergeführt. Ihr seid herzlich eingeladen, jeden Montag von 9:30 bis 10:15 Uhr teilzunehmen. Es sind alle willkommen, die noch gar nie Englisch gelernt hatten oder auch diejenigen, die leichte Vorkenntnisse mitbringen. „I hope we ‘ll see us soon.” (“Ich hoffe, wir sehen uns bald!”) Dorith N. ENGLISCH KONVERSATION Englisch Konversation, geleitet von mir, Wolfgang, findet jeden Donnerstag von 9:30 bis 10:15 Uhr statt. Wir übersetzen und besprechen derzeit das Buch der Geschichte des Fountain-Hauses (dem ersten Clubhaus, gelegen in New York). kommen und gefragt. 20 Minuten freies Sprechen über das Wochenende und anschließend 25 Minuten Lesen und Übersetzen englischer Texte sind jede Woche Teil der Konversation. Kommt und macht mit! Teilnehmer an der Konversation sind stets will- Wolfgang C. P. BÄNDER KNÜPFEN Neu im Clubhaus ist seit Februar eine Handarbeitsgruppe, geleitet von Sabine, die Freundschaftsbänder knüpft. Nächste Termine: 16. Februar 14:30 – 15:30 2. März 14:30 – 15:30 Clubhaus Intern 36 Winterfreude VORSTELLUNG THOMAS BAUM Am Donnerstag, dem 20.11.2015, lud das Clubhaus im Akademischen Gymnasium zu einer Lesung des Linzer Schriftstellers Thomas Baum. Theaterstucke (In der zeitlichen Reihenfolge ihrer Uraufführung) Im Folgenden sehen Sie einige Daten und Fakten seines Wirkens und Impressionen von der Lesung. Leben Thomas Baums wurde 1958 geboren und ist in einer Künstlerfamilie aufgewachsen. Er besuchte das Adalbert-Stifter-Gymnasium in Linz. Nach seinem Studium 1988 – 1989: an der Pädagogischen Akademie unterrichtete er zehn Jahre lang an Linzer Hauptschulen 1990 – 1998: und an der Pädagogischen Hochschule. Seitdem arbeitet Thomas Baum als Schriftsteller und Supervisor. Rauhe Zeiten (1988, Linz) Und in Ewigkeit Amen (1989, Kla genfurt) Kalte Hände (1990, Bielefeld) Geburtstag (1992, Bielefeld) HJ (1993, Linz) Time Out (1998, Wien) Er schrieb Theaterstücke für das Linzer Landestheater, das Schauspielhaus Graz und das Theater Phönix. Außerdem hat er ein Kinderbuch (Süleyman pfeift) und einen Roman (Inversion) verfasst. Im Jahr 2006 schrieb er das Drehbuch für die Tatort -Folge Tödliches Vertrauen und auch für den Kinoerfolg In 3 Tagen bist du tot. Er hat weiterhin Drehbücher für Serien wie Der Winzerkönig und Die Ro2000 – 2011: Alles Okay (2000, Graz) senheim-Cops verfasst. Shit Happens (2002, Linz) Hart auf Hart (2003, Leopoldschlag) Schlafende Hunde (2004, Linz) Harte Bandagen (2006, Linz) Glutnest (2008, Innsbruck) Franckstrasse 137 (2011, Linz) Tschomolungma (2011, Linz) Clubhaus Intern 37 Winterfreude Fernsehfilme 1991: 1994: 1996: 1997: 2003: Im Dunstkreis Verkaufte Seele; Zigeunerleben Das Geständnis Spurensuche Ausgeliefert Auszeichnungen Fernsehserien und -reihen 2006: 2008: 2009: 2010: 2012: Tatort – Tödliches Vertrauen Der Winzerkönig (13 Folgen der 2. Staffel) Tatort – Kinderwunsch Der Winzerkönig (13 Folgen der 3. Staffel) Die Rosenheim-Cops: Ein Fall von Hochmut Nominierung für die Baden-Badener Tage des Fernsehspiels (1996, für das Drehbuch „Das Geständnis“) Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Literatur (1998) Prix d'Aide à la Création Televisuelle Génève-Europe Kunstförderungspreis der Stadt Linz Kunstförderungspreis des Landes Oberösterreich Österreichischer Volksbildungspreis (für das Drehbuch „Im Dunstkreis“) Gestaltet: Peter VERNISSAGE VON GABI Vom 13. – 9 November 2014 hatte ich eine Vernis- Anschließend gab es Kuchen und Kaffee. sage im Clubhaus pro people. Ich stellte 17 Bilder Die Bilder wurden später nochmal besucht, betrachaus. tet und Meinungen ausgetauscht. Mit warmen Farben hatte ich sie gemalt. Es kamen Ich werde wiedermal eine Vernissage machen – in einige Besucher zur Ausstellung. Naima sagte zu ca. einem halben Jahr. meinen Bildern, sie wären ausdrucksstark. Die Bilder entstehen, indem ich meine Augen zumache und mich inspirieren lasse. Dann kommen Liebe Grüße viele Bilder hoch, die ich dann aufs Papier bringe. Reiterer Gabriele Clubhaus Intern 38 Winterfreude HAND IN HAND „Durch seine Hände ist der Mensch das einzige Wesen der Tat geworden“ von Franz, der auf seiner Ziehharmonika spielte, begleitet. „Hand in Hand“ Unsere Hände sind Ausdruck vielfältigster AktivitäMit diesem vielversprechenden Zitat lud Wolfgang ten: Victor zur Putzen, Kochen, Lesen, Schreiben, Basteln, Telefo- Vernissage am Dienstag, dem 18. Novem- nieren, Spielen, Gefühle und Emotionen zeigen, Rauchen, Kaffeepause machen ... ber 2014 um 17:00 Uhr ins Clubhaus ein. Thema waren Fotos von Händen im Clubhaus. Alles was wir mit den Händen machen, sollte dokumenDie Ausstellungseröffnung wurde ein voller Erfolg! tiert werden und die Mitglieder wurden motoviert, Ca. 40 Mitglieder, Mitarbeiter und Besucher, darun- selbst ihren Fotobeitrag zu erstellen. ter auch die Fotogruppe der pro mente OÖ (Einrichtung Kunst & Kultur im Franckviertel), bewunderten bei bereitgestelltem Kuchen und Kaffee Dazu wurde eine Digitalkamera zur Verfügung gedie tollen Kunstwerke. Nach der Eröffnung durch stellt und unter fachmännischer Begleitung von Naima und Wolfgang wurde der Abend musikalisch Wolfgang Victor entstanden wahre Kunstwerke! Die Bilder wurden anschließend gemeinsam gerahmt und im Treppenbereich aufgehängt, wo diese bis ca. Mitte Jänner das Clubhaus schmückten. Viktoria Clubhaus Intern 39 Winterfreude TÜRKISCH KOCHEN Am Mittwoch, dem 4.2., kochte Seyma mit uns ein türkisches Gericht. Es gab gefüllte Melanzani mit Bulgur und Ayran. Hier die Rezepte: Imam Bayildi (Der Imam fiel in Ohnmacht) 4 kleine Melanzani, 4 Zwiebeln, 4 Knoblauchzehen, 2 Dosen gewürfelte Tomaten, je eine Prise Muskatnuss/Zimt/Nelkenpulver, 1 Chilischote, 4 EL Pinienkerne, fein gehacktes Koriandergrün oder Minze, Salz, Zucker, Essig, Olivenöl Die Melanzani in kochendem Salzwasser kurz überbrühen. Der Länge nach in Abständen von ca. 1,5 cm so schälen, dass stets ein Streifen ungeschält und ein Streifen geschält ist. Jede Melanzani der Länge nach halbieren, das Fruchtfleisch mit einem Kaffeelöffel etwas herauslösen und kleinwürfelig schneiden. Zwiebeln fein schneiden, Knoblauch fein hacken und beides in heißem Olivenöl hell anschwitzen. Chilischote halbieren, entkernen, fein hacken und zugeben. Gewürfelte Tomaten, Melanzanifruchtfleisch, sämtliche Gewürze und Pinienkerne einmengen. Mit einer Prise Salz, einer Prise Zucker und einem Schuss Essig abschmecken und ca. 10 min auf kleiner Flamme dünsten lassen. Dann die Melanzanihälften damit befüllen und alles gut mit Olivenöl beträufeln. Ein Backblech mit Öl bestreichen, die Melanzani bei 200 Grad etwa 20 – 30 min überbacken. Vor dem Servieren mit Koriandergrün oder Minze bestreuen und als Zwischengericht oder – mit Bulgur Reis – als Hauptspeise servieren. Bulgur Reis 250g Bulgur, 2 kleine Chilischoten, 3 EL Petersilie, 2 Zwiebeln (ca. 100g), 1 Becher Joghurt, 1 Zehe Knoblauch, 3 EL Öl, 500 ml Gemüsebrühe, etwas Minze und Salz Zwiebel und Chilischoten fein schneiden und im Öl etwa 6 Minuten andünsten. Bulgur dazugeben und etwa fünf Minuten mitgaren. Mit der heißen Gemüsebrühe aufgießen, etwa 3 min kochen. Dann ohne Hitzezufuhr 10 – 15 min nachquellen lassen, bis die gesamte Flüssigkeit aufgesogen ist. Für die Sauce die gehackten Kräuter, die durchgepresste Knoblauchzehe und das Salz mit dem Joghurt verrühren. Ayran 1 Teil 10 %-iges türkisches Joghurt, 1 Teil Wasser, etwas frische Minze, Salz Joghurt und Wasser in eine Schüssel geben und gut mit dem Schneebesen vermischen. Es soll nichts klumpen. Mit Salz abschmecken. Den Ayran bis zum Servieren in den Kühlschrank stellen. In Gläser füllen und kalt servieren. Nach Belieben pro Glas einen frischen Minzzweig in den Ayran geben. Ayran ist sehr erfrischend, durststillend, besonders bei Hitze zu empfehlen. Gutes Gelingen!!! Winterfreude Clubhaus Intern 40 ÜBER MEIN GEWICHT BESTIMME ICH! Essen nach dem Sport kann man mit gutem Gewissen zu sich nehmen. Viel Obst und Gemüse essen, auch Hülsenfrüchte. Am Nachmittag zum Kaffee ist ein Stück Süßigkeit erlaubt. Allgemein gilt: Nimm nur eins! Im Mittelpunkt steht der Mensch. Kann er wirklich selber über sein Gewicht bestimmen oder ist er machtlos gegenüber Gewichtszu- und -abnahme? Wenn jemand schon etliche Diäten ausprobiert hat und dann nachher eher ein paar Kilo wieder zunimmt, kann es sehr deprimierend sein. Lust und Frust beim Abnehmen, das kennt jeder der es schon versucht hat. Zuerst ist es wichtig, sich selbst anzunehmen, mit sich zufrieden zu sein und nachher für sich selber abnehmen zu wollen. Nicht für den Arzt, nicht für den Partner das Gewicht zu reduzieren, sondern nur auf das eigene Wohlergehen zu achten. Wichtig ist es, zu lernen, auf den eigenen Körper, Geist und die Seele zu horchen. Bei welchen Gefühlen esse ich unkontrolliert? Traurigkeit, Einsamkeit, Frustration, Enttäuschung, Müdigkeit, intensive geistige Anstrengung, Freude, Langeweile – viele kennen Essen als Ersatz dafür, dass sie diese psychischen Wahrnehmungen verdrängen. Besser wäre es, sich damit auseinanderzusetzen und dabei ein Getränk zu sich zu nehmen. Eine Essensumstellung ist hilfreich – noch besser wäre eine Änderung des Lebensstils: Sport, kleinere Mahlzeiten, ausreichend Schlaf, viel trinken oder auch Verbesserung des Lebensgefühls durch mehr Spaß (Unternehmungen mit Freunden, soziale Kontakte stärken, Kreativität). Bei vielen Psychopharmaka muss man mit einer Gewichtszunahme rechnen. Die Ärzte sagen einem jedoch kaum, wie man wieder schlanker wird oder nicht weiter zunimmt. Zu mir hat ein Arzt gesagt, „Jeden Tag eine halbe bis dreiviertel Stunde zügig gehen, das hebt die Stimmung und mindert das Bedürfnis zu naschen.“ Bei Menschen mit Depressionen ist es sowieso schwierig, sie zu Sport oder mehr Bewegung im Allgemeinen zu motivieren. Depressive erkannten bei Tests im Rahmen einer Studie durchaus, dass es ihnen nach sportlicher Betätigung besser ging, doch für die nächste Sporteinheit mussten sie trotzdem wieder aktiviert werden. Es sollte uns allen besser im Gedächtnis bleiben, welch positive Energie Bewegung bewirkt und dass wir uns danach besser fühlen. Es gibt viele Menschen, die nicht auf das Naschen verzichten können, die einfach das nächste Stück Süßigkeit noch essen müssen und das letzte auch Bei der Ernährung ist zu beachten: noch. Denen wäre gut geraten, gar nichts Süßes ein1 – 2 l Wasser oder Verdünnungssaft mit sehr we- zukaufen. nig Saft täglich trinken. In das Wasser eine Zitrone Manche Menschen scheitern auch am ständigen zu pressen macht es bekömmlicher. Hunger. Es stellt sich kein Sättigungsgefühl ein. In Fettarm kochen. Soviel wie möglich auf Zucker und so einem Fall sollte man schon den Arzt aufsuchen, Fett im Allgemeinen verzichten. da auch eine Stoffwechselerkrankung oder Clubhaus International 41 Winterfreude Probleme mit der Schilddrüse vorliegen könnten. Von einem chirurgischen Eingriff würde ich abraten. Zum einen werden dabei nur ein bis zwei Kilo abgesaugt und dann entstehen Hautfalten überall dort, wo man am schnellsten abnimmt. Ich habe bereits von mehreren Seiten gehört, dass Frauen sich diese dann wegoperieren ließen und seither Schmerzen dort hätten. Ganz ein anderer Fall ist es, wenn man Diabetes hat. Da muss man dann natürlich auch einen Arzt aufsuchen. Meistens sind es auch Übergewichtige und diese brauchen dann einen auf sie zugewiesenen Diätplan. Die psychische Komponente spielt eine starke Rolle bei unserem Ess- und Sportverhalten. Auf den Körper horchen! Positiv bestärken lassen und seine Gefühle (wie bereits erwähnt) erkennen und dann nicht mit Essen reagieren, sondern mit Trinken, den Ort, an dem ich mich aufhalte, wechseln oder sich mit manueller Arbeit ablenken. Das Wichtigste ist, auch bei Rückschlägen: Nicht aufgeben! ©kunstnussi Zum Workshop Eingeladen ist jede/jeder, die/der sich mit Essen, Bewegung, Körperlichkeit, Gesundheit und Wohlfühlen im Körper beschäftigt. Die Termine finden meistens am Mittwoch von 14:00 bis 15:00 Uhr statt. Konkrete Themen für die einzelnen Treffen bitte im Clubhaus telefonisch erfragen. Wir freuen uns auf Euch! SINNVOLLE BESCHÄFTIGUNG Unser Clubhaus ist eines von 400 Clubhäusern weltweit, die sich an der Idee des ersten solchen Clubhauses orientieren: dem Fountain House in New York, das maßgeblich von John Beard geprägt wurde. keit bekommen müssen, an produktiver Arbeit teilzunehmen. Hier die Übersetzung eines Artikels aus dem Band „Fountain House 1948-1998 – A transforming vision“, um einen Einblick in die Geschichte und die Idee des Clubhauses zu bekommen. Arbeit ist das Herz der Fountain House Idee, weil Menschen im Allgemeinen durch Arbeit Aufgaben bewältigen, die wertvoll sind und Sinn geben. Die Bewältigung der Aufgaben sind der Dreh- und Angelpunkt für die Umwandlung von Stigma in Anerkennung und Achtung. Ein Grundprinzip des Fountain House ist, dass Mitglieder die Fähigkeit mitbringen und die Möglich- Die Vision des Gründers Winterfreude Die produktiven Fähigkeiten, die Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen mit allen anderen Menschen teilen, werden ganz konkret aufgezeigt. Das Verständnis der Bedeutung von Arbeit wurde von John Beard in der Zeit seiner Direktion von 1955 bis 1982 in das Fountain House eingebracht. Durch John Beards Erneuerungen wurden Arbeit und Beschäftigung zu einem Kernstück des Fountain House Programms. Sein Ausgangspunkt war die Überzeugung, dass diese Patienten nie ganz von der Krankheit in Beschlag genommen sind, sondern immer auch noch über gesunde Teile ihrer Psyche verfügen. Diese Einsicht führte ihn dazu, die Patienten in ganz normale Aktivitäten einzubinden wie Picknicks, den Besuch eines Baseball Spiels, den Besuch eines feinen Restaurants und schließlich in Beschäftigung. In einem Video, das 1978 gedreht wurde, blickt er auf seine Erfahrungen im Krankenhaus zurück: „Wir argumentierten, dass dieser chronische Patient fähig ist, mehr Dinge zu tun... Weil wenn man den Patienten dazu bringt diese Dinge zu tun, würde er anders wahrgenommen werden und wenn er anders wahrgenommen wird, wird er auch anders behandelt. Er würde öfter Worte hören wie: ‚Danke!‘‚ ‚Hey, das ist toll!‘ oder ‚Möchten Sie gerne...?‘“ „Wenn diese Menschen beginnen, Dinge zu tun, die nicht als psychisch krank wahrgenommen werden, dann können sie per Definition nicht psychisch krank sein weil sie mehr und mehr Dinge tun, die normal sind.“ „Ich war neugierig, was passieren würde, wenn ich einen Patienten nicht nur in einen Park, ein Restaurant, ein Auto oder zu einem Baseballspiel brin- Clubhaus International 42 gen würde, sondern an einen Arbeitsplatz.“ John Beard fand das Fountain House sehr attraktiv, um seine Idee weiter zu entwickeln, da es schon als ganz normale gesellschaftliche Organisation existierte – nämlich als Club. Unter ihm verschob sich der Schwerpunkt der Aktivitäten auf Beschäftigung, indem er ein Programm ins Leben rief, das „Tätigkeiten, die für die dort anwesenden Menschen unmittelbar von Bedeutung sind“ umfasste. Mitglieder und Mitarbeiter waren gemeinsam in Arbeitsprojekte eingebunden, die dem Clubhaus und ihren Mitgliedern zugute kamen. Auf diese Weise erlebten sich Mitglieder als geschätzte Mitwirkende an ihrer eigenen Gemeinschaft. Auf dem Video beschreibt er die Bedeutung dieser Art der Teilnahme so: „Brauchen es Menschen oder brauchen sie es nicht, gebraucht zu werden? Ich sage ja, Menschen brauchen es, gebraucht zu werden, erwartet zu werden. Wenn sie am Morgen aufwachen, zumindest an fünf Tagen der Woche, zu wissen dass sie irgendwo erwartet werden! Menschen müssen jemand anderem fehlen. Sie müssen andere Menschen haben, denen sie Nachricht geben können, ob gut oder schlecht.“ Am 12. Mai 1998 wurde das 50-jährige Jubiläum des Fountain House im Waldorf Astoria Hotel gefeiert, zu Ehren der Verdiensten des Fountain House Direktoriums. Aus dem Buch: Fountain House 1948 – 1998 „A transforming vision“ von Stephen B. Anderson, Ridgeway Press Inc. Seite 42f Übersetzt von Ulli Heezen bzw. Herfried Mayr 10:00-11:00 Infoaustausch 13:00-14:00 Clubhausversammlung 15:00-17:00 TEP-Stammtisch (einmal monatl.) 13:00-14:00 Redaktionssitzung 14:30-16:00 Wertschätzende Kommunikation (2 mal im Monat) Dienstag 09:30-10:15 Englisch für Anfänger Montag 13:30-14:30 Küchengruppenbesprechung + Speiseplan (gerade Kalenderwochen) 13:30-14:30 Bürogruppenbesprechung (ungerade Kalenderwochen) 10:00-11:00 Thema Bildung (2..Mi im Monat) 14:00-15:00 Über mein Gewicht bestimme ich! 17:00-18:00 Recovery (1. & 3. Mi im Monat) 13:15-13:45 Speiseplan (ungerade Kalenderwochen) 09:30-10:15 Englisch Konversation 8:00-12:00 Thema Arbeit (außer 2. Do im Monat) Donnerstag 13:00-14:00 RL-Diskussion (2. & 4. Mi im Monat) 10:15-11:00 Clubhausführung für Interessenten (1. & 3. Mi im Monat) 9:30-10:30 Schreibwerkstatt Mittwoch Die fixen Termine des Clubhaus pro people 12:30-13:00 Wochenausklang 10:30-11:00 EDV-Kurs Freitag Winterfreude Clubhaus Intern 43
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