Helmut Treutler, Präsident der Tennisfreunde Dachau, findet, dass die Anlage in Dachau-Süd eine der schönsten in Bayern ist. Foto: Roth „Wir erwarten Spitzentennis bei der Punktspielrunde der TeG Dachau Süd.“ Helmut Treutler (70), Präsident der Tennisfreunde Dachau, führt mit Engagement und Leidenschaft seit 15 Jahren die Geschicke des Traditionsvereins am Stadtwald. Treutler wohnt mit seiner Frau Waltraud in Untermenzing und kümmert sich mittlerweile um vier Enkel. Seit 40 Jahren ist er Mitglied der Tennisfreunde, war in den 1980er Jahren Sportwart und spielt derzeit in der Mannschaft Herren 70. Mit der DACHAUER RUNDSCHAU spricht er zum Saisonbeginn über den „weißen Sport“. INTERVIEW HELMUT TREUTLER Präsident der Tennisfreunde Dachau Dachauer Rundschau (DR): Herr Treutler, Sie sind Präsident bei den Tennisfreunden Dachau. Was bedeutet diese Position? Treutler: Ich engagiere mich bei den Tennisfreunden, weil ich den Verein unterstützen möchte. Für mich ist ein Vorstandsmitglied heute ein Animateur im Dienste des Ehrenamtes. Die Tennisfreunde haben aktuell 512 Mitglieder. Insgesamt bilden zwölf Personen den Vorstand unseres Clubs. Jeder hat seine spezifischen Aufgaben, aber nur in der intensiven Zusammenarbeit können wir den Club leiten. Im Berufsleben war ich als leitender Angestellter im Controlling bei Siemens tätig. Deshalb kümmere ich mich in unserem Verein hauptsächlich um die Abwicklung der Finanzen und die Hallenvermietung. Zusammen mit unserem Chefcoach Stefan Poguntke betreue ich unsere ersten Mannschaften. DR: Ist Tennis für Jugendliche und Kinder attraktiv? Bei uns spielen derzeit 116 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen drei und 18 Jahren. Wir bieten das BTV-Konzept „Talentinos an“. Bei den Talentinos lernen die Kids auf spielerische Art das Tennisspielen, so dass sie lange Spaß am Tennissport haben. Tennis ist spannend und es ist ein Sport der körperliche und geistige Fitness verlangt. DR: Sind gute Spieler motivierend für den Nachwuchs? Vorbilder sind auch im Tennis sehr wichtig. Ein gutes Beispiel ist die 16jährige Jana Jais, die in der ersten Damenmannschaft antritt. Sie zeigt, dass man mit Trainingsfleiß und Engagement sehr weit kommen kann. Matthias Bachinger, aktuell auf dem Weltrang-Listenplatz 131, hat auch bei den Tennisfreunden angefangen. Jetzt spielt er bei den Grand Slam Turnieren mit. DR: Was war Ihre bisher schwierigste Entscheidung in der Clubarbeit? Das war 2013 der Trainerwechsel von unserem langjährigen Coach Wolfgang Reiner. Wir hatten verschiedene Auffassungen und Philosophien, wenn es um den Mannschaftssport ging. Reiner wollte mit Bundesligamannschaften spielen. Dafür hätten wir viel Geld ausgeben müssen. Das konnte ich vor den Mitgliedern nicht verantworten. Wir haben uns dann getrennt. Stefan Poguntke, der schon als Trainer bei den Tennisfreunden war, übernahm den Posten des Chefcoaches. Wir setzen selbstverständlich weiter auf Sportlichkeit und wollen auch leistungsstarke Mannschaften haben. Unsere Zielsetzung ist die Bayernliga. DR: Was war Ihre weitreichendste Entscheidung? Das war die Gründung der TeG Dachau Süd, die ich mit initiierte. 2013 wurde im Bayerischen Tennisverband beschlossen, dass man Tennisgemeinschaften bilden kann. Die drei Tennisvereine in Dachau Süd der TC Dachau, die Tennisabteilung des ASV Dachau und die Tennisfreunde mit insgesamt 36 Tennisplätzen kooperieren schon lange freundschaftlich miteinander und bildeten bereits Spielergemeinschaften. Die Vorteile als TeG anzutreten ist für die Vereine und für ihre aktiven Mitglieder groß. Auch der Dachauer Sportreferent Günter Dietz befürwortete den Zusammenschluss der Tennisfreunde mit dem TC Dachau 1950. DR: Mit Gründung einer TeG ist für die beteiligten Mitgliedsvereine eine Meldung von eigenen Mannschaften ausgeschlossen. Welche wesentlichen Veränderungen gibt es deswegen? Da wir durch die TeG alle Leistungsklassen und alle Altersklassen anbieten, kann nun jeder Tennissportler in der Klasse antreten, die individuell für ihn passt. Von dem Zusammenschluss profitieren zudem alle Teams, die in ihrer Altersklasse nicht genügend Spieler hatten, um eine Mannschaft zu bilden. Ein gutes Beispiel ist die Situation der Damen 30. Hier bilden jetzt Spielerinnen vom TC und von den Tennisfreunden eine gemeinsame starke Mannschaft, die in der Bayernliga sicher mitspielen kann. Vor allem für unsere leistungsorientierte Jugend ist die neue Konstellation attraktiv, weil sich die Besten zusammentun können und die Mannschaften nun eine gute Chance haben, in attraktiven Ligen mitzuspielen. DR: Was musste dabei beachtet werden? Helge Vorwerk, der Präsident vom TC Dachau, und ich setzten uns zusammen und vereinbarten klar die Details. Jede Mannschaft bekam ein Etikett, entweder TC oder TF. Somit regeln sich auch die Kosten wie die Nenngebühren oder die Gästebewirtung. Und auch auf welcher Anlage die Teams spielen wurde geklärt. Der TC schickt elf und die Tennisfreunde 14 Erwachsenen-Mannschaften in die Punktspielsaison. DR: Was wird den tennisbegeisterten Dachauern dieses Jahr geboten? Wir erwarten Spitzentennis bei der Punktspielrunde der TeG Dachau Süd und gute Matches bei allen anderen Turnieren im Dachauer Tenniszirkus. Der saisonale Auftakt ist die Seniorenbezirksmeisterschaften der Bezirke München und Oberbayern am 23. und 24. April auf der Anlage des ASV Dachau. DR: Was wird den Freizeitsportlern geboten? Die Tennisfreunde, der TC Dachau und die Tennisabteilung des ASV haben einen gemeinschaftlichen Veranstaltungskalender mit einem breiten Angebot. Vom Maibaum aufstellen beim ASV bis zum Saisoneröffnungsturnier beim TC. Wechselweise Schleiferl- und Familienturniere, Sommerfest, Kegeln und Schafkopfrennen runden das Programm ab. Interview: Christine Roth
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