Steinmetz-Park müsste nicht weichen

Jutta Eidtmann
14.01.2016
Steinmetz-Park müsste nicht weichen
Die Bäume im Steinmetzpark Himmelpforten (hier die große Solitärbuche) sind 90 bis 200
Jahre alt. Eine Initiative will ihren Schutz. Fotos Eidtmann
HIMMELPFORTEN. Still ruht der See – was die Pläne der Gemeinde Himmelpforten zum
Supermarktzentrum an der Bahnhofstraße betrifft. Dafür gehen die Grünen und der
Arbeitskreis „Rettet den Steinmetzpark“ in die Offensive. Sie organisieren eine
Veranstaltung.
„Wir machen unsere Bürgerbeteiligung selber“ ist wieder das Motto am Mittwoch, 27. Januar,
ab 19 Uhr, diesmal in der Villa von Issendorff. Himmelpfortens grüne Ratsfrau Ursula
Männich-Polenz knüpft damit an das nicht umgesetzte Versprechen der Gemeinde aus 2014
an, dass sie zu „Bürgerworkshops“ einladen werde, damit aus dem Ort heraus Ideen
entwickelt werden könnten.
„Viele Leute denken, das sei alles schon in trockenen Tüchern“, sagt die Politikerin, die
Gegnerin des von Bünting geplanten Nahversorgungszentrums ist und selbst recht wenig
Informationen erhält. Bekanntermaßen will das ostfriesische Unternehmen dort den
Rewe/Aldi-Standort, aber auch große Teile des Steinmetzparks überbauen.
Peter Wortmann, Günter Rademacker, Alisa Steinberger und Ursula Männich-Polenz (Foto
von links) laden zur Bürgerbeteiligung ein.
„Uns ist das alles eine Nummer zu groß und nicht nachhaltig genug“, sagen Ursula MännichPolenz, Peter Wortmann, Günter Rademacker, Viktor Pusswald und Alisa Steinberger, die die
öffentliche Veranstaltung am Mittwoch, 27. Januar, (Beginn 19 Uhr) vorbereiten. Sie werden
dort mit einer Alternativ-Planung überraschen: Die Ansiedlung eines Edeka-Marktes mit
deutlich geringerer Verkaufsfläche (1800 Quadratmeter) und der Einbindung regionaler
Produkte sowie die Belebung des Standorts beim Sky-Markt an der Marktstraße, zum Beispiel
durch eine Drogerie. Deshalb sind an dem Abend auch Michael Tiedemann vom Edeka-Markt
in Oldendorf (als immer noch interessierter Betreiber) und ein Vertreter der Coop-Gruppe aus
Kiel anwesend.
Die Gastgeber laden alle Bürger aus Himmelpforten und Umgebung, aber auch interessierte
Politiker aus der Samtgemeinde ein. Diskussionsgrundlage wird unter anderem das
Einzelhandelsgutachtgen sein, das deutliche Aussagen zu möglicherweise entstehenden
Konkurrenzsituationen macht.
„Uns geht es um den Erhalt des Steinmetzparks mit seinem alten Baumbestand, aber auch um
den Sky-Markt“, sagt Ursula Männich-Polenz. Sie erinnert daran, dass für Sky 2003 bereits
viel Grün geopfert wurde und findet es falsch, mit der Bünting-Planung einen
Verdrängungswettbewerb auszulösen. Zumal Sky bereit sei, sich zu erneuern.
Biologin Alisa Steinberger wird deutlich machen, warum es so wichtig ist, den Steinmetzpark
möglichst in seiner Gesamtheit zu erhalten. Viktor Pusswald erläutert seine Idee, wie Edeka
als inhabergeführter, kundenfreundlicher Markt regionale Produkte ins Sortiment nehmen
oder von einer kleinen Biomarkt-Meile vor dem Eingang profitieren könnte.