Verlag für Kindertheater Theatertexte für junges Publikum 2014 // 2015 „Entkommt er uns heute, könnte sein Witz ihn befreien.“ „Entkommt er uns heute, könnte sein Witz ihn befreien.“ Liebe Kolleginnen und Kollegen, dem einzelnen Subjekt wird heute gern die gesamte Verantwortung für sein Wohl und Wehe auferlegt. Wer nur gewitzt genug ist - wer wendig, kreativ, anpassungsfähig oder strebsam die richtigen Entscheidungen trifft -, der wird sein Glück schon machen. Umgekehrt gilt, dass wer in unserer Welt nicht reüssiert, es sich ergo selbst zuzuschreiben habe. Eines wird in dieser Behauptung jedoch verschleiert: Mit all unserem Witz, all der Erfindungsgabe und Leidenschaft, mit denen wir unser Leben angehen, unterliegen wir gesellschaftlichen Verhältnissen, die wir zwar selbst geschaffen haben, die uns nun aber objektiv in Zwang nehmen. Und erst wenn wir dieser Falle entkämen, dann könnte unser Witz uns ganz und gar befreien. Ohne den unbeirrbaren Glauben daran, dass wir alle an sich zum befreiten Leben geboren werden, ist an eine solche Überwindung der Verhältnisse gar nicht zu denken. Diese aber lassen sich von unserem höchsteigenen Witz längst nicht immer so leicht an der Nase herumführen, wie dies „Reineke Fuchs“ (S. 10) gelingt, dem wir unser diesjähriges Titelzitat entliehen haben; im Gegenteil, die „Patina“ kann erschreckend widerstandsfähig sein („Jimi Super Held“, S. 15)! In solcher Lage können wir daher nur versuchen, weder die eigene Entscheidungsfreiheit zu verherrlichen, noch uns von der Macht der Verhältnisse völlig in Bann schlagen zu lassen. Hilfreich kann es dabei sein, sich an eine Selbstverständlichkeit zu erinnern, die heute entweder in Vergessenheit zu geraten droht, oder zum bloßen Konsumrausch degradiert wurde: „Ich will alles und zwar sofort!“ (Gitte Henning) Auch wenn beim Stand unserer Welt notgedrungen ein „Alles minus x“ daraus wird, so ist an der maximalen Forderung nach dem ganzen Glück und der ganzen Freiheit doch festzuhalten! Und einstweilen können wir zumindest so frei sein, den Strand und das Meer gegen die Evidenz des grauen Hinterhofs zu behaupten („Leerschwimmen“, S.16). Oder wir können ein freies Wort ergreifen („Malala“, S.15). Wir können einander eine befreiende Hand reichen, dort wo uns eine andere gerade geschlagen hat („Magdeburg hieß früher Madagaskar“, S. 7). Besonders gut üben sollten wir uns im freihändigen ‚großen Maul‘ gegen jene, die sich damit arrangieren, dass die Welt ‚halt so sei‘ („Maulina Schmitt“, S. 8). Am besten ist‘s vielleicht, wenn wir einfach nicht aufhören, das Entkommen zu üben, im Leben, im Spiel und in der Kunst: Ein Jazzsong aus der befreiten Welt kann das Lurengebläse der Verhältnisse allemal hinwegfegen („Müller“, S. 17) und in „13 Minuten“ kann sich alles entscheiden (S. 40). Alles!, wünscht mit herzlichen Grüßen, Ihre Juliane Lachenmayer und der Verlag für Kindertheater von oben nach unten: Paul Maar Cornelia Funke Erich Kästner Michael Ende Kirsten Boie Otfried Preußler Sven Nordquist Christine Nöstlinger Astrid Lindgren Editorial Uraufführungen 2014/15 Neue Stücke Ein Jazzsong für die Freiheit! Zwei Stücke aus dem Exil Stücke für kleine Kinder Kinderstücke von A bis Z Der Onkel und der blöde Depp – von Robert Koall „13 Minuten“ – Johann Georg Elsers Attentat jährt sich zum 75.mal Klassiker – neu erzählt junges theater Märchen Aufführungsrechte & Impressum Register 2 4 6 16 18 23 31 40 46 49 55 57 58 Besondere Ereignisse 2014/15: 08.11.2014 - Johann Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler jährt sich zum 75. Mal Elsers mutiges Attentat verfehlte 1939 die nationalsozialistische Führungsclique nur knapp, um genau 13 Minuten. Ulrich Penquitt zeichnet den Weg und die inneren Konflikte Elsers in seinem Stück 13 Minuten - Hitlerattentäter Johann Georg Elser klug und einfühlend nach. (S. 40) 19.03.2015 - Kirsten Boie Kirsten Boie feiert am 19.03.2015 nicht nur ihren 65. Geburtstag, sondern im gleichen Jahr auch ihr 30jähriges Schreibjubiläum. 1985 erschien ihr erstes Kinderbuch „Paule ist ein Glücksgriff“ beim Verlag Friedrich Oetinger. Wir gratulieren unserer Autorin ganz herzlich und wünschen uns noch viele literarische Abenteuer von und mit ihr. (S. 6, 24, 50) 15.05.2015: Neues Musiktheater für junge Ohren Wir kooperieren mit dem Verein indieoper bei der Ausschreibung des Förderpreises „Fremde Nachbarn“ (www.indieoper.de), mit dem neue musikdramatische Werke für junges Publikum entwickelt werden sollen. Beim öffentlichen Pitching der ausgewählten Opernprojekte am 15.05.2015 in Stuttgart (Hospitalhof) laden wir zu einem kleinen Sektempfang. Herbst 2015: Die Olchis werden 25 Jahre alt! Erhard Dietls anarchische Schmuddelfinger feiern am Vorabend ihres Jubiläumsjahrs ganz selbstlos einen anderen berühmten Geburtstag: Der Autor hat 2014 für die Olchis nämlich ein Weihnachtsfest bereitet - mit Grätenbaum, Stinkerplätzchen und sehr feierlicher Stimmung. (S. 6 f.) Titelbild: „Reineke Fuchs“ - von Susanne Lietzow nach J. W. von Goethe, Staatsschauspiel Dresden © David Baltzer 2 3 Neue Stücke SCHAUSPIEL 26.09.2014 UA Paul Maar: Der verborgene Schatz Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Regie: Stephan Rumphorst Eva Maria Stüting: Jimi Super Held oder Angriff der IWiDiPatina Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven, Regie: Hanna Müller 27.09.2014 ÖEA 21.02.2015 UA überarbeitet von Susanne Lietzow, Next Liberty Graz, Regie: Michael Schilhan UA im Rahmen des Festivals „Kaas und Kappes“, KOM‘MA Theater Duisburg Erich Kästner: Klaus im Schrank Herbst 2014 UA Kirsten Boie: Der kleine Ritter Trenk und der Große Gefährliche Bühnenbearbeitung von Rainer Hertwig, Theater auf Tour, Darmstadt, Regie: Marco Böß 30.10.2014 UA Karen Köhler: Helden oder Warum ich einen grünen Umhang trage und gegen die Beschissenheit der Welt ankämpfe Deutsches Nationaltheater Weimar, Regie: Sebastian Martin (Nachfolgestück zu „Deine Helden – meine Träume“!) 31.10.2015 UA Susanne Lietzow (nach Oscar Wilde): Das Gespenst von Canterville Staatstheater Dresden, Regie: Susanne Lietzow 08.11.2014 UA Lee Beagley und Anna Siegrot: Das Dschungelbuch (nach Rudyard Kipling) Stefan Schroeder: Einer von uns 01.03.2015 UA Lisa Sommerfeldt: Prinz Sternschnuppe Theater Hagen, Regie: Miriam Michel 08.03.2015 ÖEA Alice Quadflieg: Guten Tag, liebe Nacht Theater des Kindes, Linz 14.04.2015 UA Salah Naoura: STAR Theater an der Parkaue Berlin, Regie: Sylvia Sobottka 18.04.2015 UA Andreas Steinhöfel: O Patria Mia! Bühnenbearbeitung von Felicitas Loewe, Theater Junge Genereation, Dresden, Regie: Felicitas Loewe 19.04.2015 UA Sven j. Olsson: Die mutige Kanhar De Badisches Staatstheater Karlsruhe, Regie: Lee Beagley Ein Bollywood-Märchen mit Musik von Erich A. Radke, Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven, Regie: Esther Steinbrecher 22.11.2014 UA 17.05.2015 UA Paul Maar und Christian Schidlowsky: Der eingebildet kranke Kröterich Stadttheater Fürth in Kooperation mit dem Fränkischen Theater Schloss Maßbach, Regie: Christian Schildlowsky 13.12.2014 UA Jörg Wolfradt: Sei ein Frosch! Gerhart Hauptmann Theater, Zittau, Regie: Marc Schützenhofer 07.02.2015, Englischsprachige EA Martin Baltscheit: Only A Day Übersetzung von David Henry Wilson, Belgrade Theatre Coventry/ Polka Theatre London, Regie: Tony Graham 4 08.02.2015 UA Finn-Ole Heinrich: Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt Für die Bühne bearbeitet von Isabel Osthues und Matthias Grön, Oldenburgisches Staatstheater, Regie: Isabel Osthues 27.07.2015 UA David Craig/Erich Kästner: Double Trouble nach „Das doppelte Lottchen“ mit Musik von Marc Schubring, Imagination Stage, Bethseda (Maryland, USA), Regie: Kathryn Chase Bryer Autorinnen und Autoren der Neuerscheinungen JUNGE TÖNE 06.09.2014 Kästner/Schubring: Pünktchen und Anton – Musical von Marc Schubring nach Erich Kästner Libretto: Wolfgang Adenberg, Junges Theater Bonn, Regie: Lajos Wenzel 18.12.2014 ÖEA Ende/Naske: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch - Familienoper von Elisabeth Naske nach Michael Ende Libretto: Theresita Colloredo, Oper Graz, Regie: Dominique Mentha (Kooperation mit dem Luzerner Theater) 09.01.2015 UA Naoura/Sutter: Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums Musiktheater von Thomas Sutter nach Salah Naoura, ATZE Musiktheater, Berlin, Regie: Thomas Sutter 28.02.2015 UA Lindgren/Arnecke: Ronja Räubertochter – Familienoper von Jörn Arnecke nach Astrid Lindgren Libretto: Holger Potocki, Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf (in Kooperation mit der Oper Bonn und der Oper Dortmund), Regie: Johannes Schmid 28.02.2015 UA Maar/Kondschak: In einem tiefen, dunklen Wald – Musical von Heiner Kondschak nach Paul Maar LTT Tübingen, Regie: Heiner Kondschak 14.03.2015 UA Lindgren/Oehring Die Brüder Löwenherz – Musiktheater von Helmut Oehring nach Astrid Lindgren Libretto: Stefanie Wördemann, Sächsische Staatsoper Dresden in Kooperation mit dem Lucerne Festival und dem Badischen Staatstheater Karlsruhe, Regie: Manfred Weiß Anschließend Schweizer Erstaufführung am 29.03.2015 im Rahmen des Lucerne Festivals. Unsere musikalischen Werke haben wir für Sie im Katalog „junge töne“ zusammengestellt, den wir Ihnen bei Interesse gerne zusenden. Fotos: M. Baltscheit: Sebastian Hoppe; Boie: Uwe Toelle; Erhard Dietl: Jörg Schwalfenberg; Rainer Hertwig; Pija Lindenbaum: Peter Jönsson; Susanne Lietzow; Nele Moost/Rudolph: Thienemann; Salah Naoura: Till Hülsemann; Sven j. Olsson; Verena Scabell; F. Staffelmayr: Christina Scherrer; Radke; Christiane Richers; Tiago Rodrigues; Lisa Sommerfeldt: Stefan Klüter; Eva Maria Stüting; Z. Drvenkar: Corinna Bernburg Ur- und Erstaufführungen 2014/15 Martin Baltscheit Kirsten Boie Erhard Dietl Zoran Drvenkar Finn-Ole Heinrich Thomas Klischke Sophie Linnenbaum Andreas Steinhöfel Susanne Lietzow Pija Lindenbaum Paul Maar und Christian Schidlowsky Nele Moost Annet Rudolph Salah Naoura Sven j. Olsson Christiane Richers Lisa Sommerfeldt Flo Staffelmayr Eva Maria Stüting Reihaneh Youzbashi Dizaji Anna Gmeyner Walter Mehring 5 Neue Stücke neu +++ +++neu neu+++ +++neu neu+++ +++neu neu+++ +++neu neu+++ +++neu neu+++ +++neu neu+++ +++neu neu+++ +++neu neu „Mama sagt, sie sind Lebenskünstler.“ MARTIN BALTSCHEIT Tote Pinguine schmecken nicht 3 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: lutzhagen / Theater Hagen, 01.06.2014 (Regie: Miriam Michel) Die Tanzbären sind längst nicht mehr so gelenkig wie in jungen Jahren und einem flotten Tänzchen helfen sie schon mal mit ein paar Schlucken aus der Pulle nach. Schnell werden es ein paar mehr - so steigt die Laune, sinkt die Hemmschwelle. Die Pinguingeschwister Ping und Pong wissen genau, dass sie ihren Eltern jetzt besser aus dem Weg gehen. Und auch am nächsten Morgen sollten sie sich möglichst dünn machen, denn ein Katerfrühstück kann nicht selten in Gebrüll und Tritte ausarten. Vielleicht waren ja die Tanzbären früher auch mal nette Pinguine - oder zumindest nette Bären. Ping und Pong aber können es nicht mehr recht glauben. Und nachdem ihre Eltern sie in kalter Nacht einfach vor verschlossener Tür sitzenlassen, weil sie gerade einen Rausch ausschlafen müssen, da reicht es den beiden. Sie hauen ab, nehmen den nächsten Dampfer und träumen von einem besseren Leben. Kinder drogensüchtiger Eltern müssen zu schnell erwachsen werden. Sie leben in großer Ungewissheit und meist in ständiger Angst - vor möglicher physischer Gewalt, aber auch in der Angst, ihre geliebt-gehassten Eltern zu verlieren. Und sie schämen sich. Martin Baltscheit nähert sich dem Thema behutsam und in starken Bildern. Er schafft Distanz durch die Verkleidung in Tiercharaktere - Distanz, die dem Zuschauer jedoch eine große Nähe erlaubt. MARTIN BALTSCHEIT wurde 1965 in Düsseldorf geboren. Er studierte Kommunikationsdesign in Essen. Von 1986-1992 war er Mitglied des Theaters „Junges Ensemble Düsseldorf“. Er zeichnete zunächst Comics, danach widmete er sich vor allem dem Schreiben und Illustrieren von Bilderbüchern. Außerdem entstanden zahlreiche Hörspiele und Trickfilme. 2010 erhielt er den Deutschen Jugendtheaterpreis für sein Stück „Die besseren Wälder“ und 2012 wurde er mit „Nur ein Tag“/„Only a Day“ (Übersetzung: David Henry Wilson) zum Festival „New Visions/New Voices“ nach Washington eingeladen. Sein Bilderbuch „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ erhielt 2011 den Deutschen Jugendliteraturpreis, in der Spielzeit 2013/14 wurde es als Kinderoper mit Musik von Sandra Weckert uraufgeführt. Mit „Die besseren Wälder“ ist Martin Baltscheit zum Theatre Café 2014 eingeladen (York, Berlin, Frankfurt/Main) Weitere Stücke von Martin Baltscheit auf S. 18, 23, 49 „Überall im Land frisst der gefährliche Drache wieder Jungfrauen!“ KIRSTEN BOIE Der kleine Ritter Trenk und der Große Gefährliche Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 2 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Theater auf Tour Herbst 2014 Wertolt der Wüterich ist immer noch stinkwütend auf den kleinen Ritter Trenk! Da kommt es ihm gerade recht, dass ein neuer, noch größerer und noch gefährlicherer Drache gesichtet wurde und alle in Angst und Schrecken versetzt. Trenk soll auch diesen Drachen heldenhaft besiegen 6 und bekommt dafür feierlich das Schwert „Drachentöter“ überreicht. Natürlich ist Wertolt daraufhin nicht mehr nur rot vor Wut, sondern auch noch grün vor Neid. Denn was Trenk kann, kann er schon lange, denkt er - und will sofort den „Drachentöter“ an sich bringen. Dazu stellt er Trenk eine ganz miese, hinterhältige Falle. Nur gut, dass Thekla, Momme Mumm und Ferkelchen Trenk mit Witz und Tatkraft zur Seite stehen. Wertolt den Wüterich können sie gemeinsam bezwingen, aber der „Große Gefährliche“ fällt ganz allein den Reizen der Drachendame zum Opfer und hütet fortan lieber die kleinen Drachenkinder, als Feuer zu spucken. Nach dem großen Erfolg des Vorgängerstückes, entführt uns der kleine Ritter Trenk einmal mehr ins Mittelalter, in die Zeit der Drachen, Ritter und Helden. Liebenswerte Figuren und eine spannungsreiche Handlung machen „Der kleine Ritter Trenk und der Große Gefährliche“ zum idealen Familienstück (auch für Freilichtbühnen gut geeignet). KIRSTEN BOIE, Jahrgang 1950, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und arbeitete von 1978 – 1983 als Lehrerin, bevor sie zu schreiben begann. 2007 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises, 2008 mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinderund Jugendliteratur ausgezeichnet. Ihre wunderbare Mittelalter-Erzählung vom kleinen „Ritter Trenk“ (Bühnenbearbeitung: Rainer Hertwig) wurde unlängst als TV-Serie umgesetzt, ein Kinofilm wird folgen. RAINER HERTWIG, geboren 1967, absolvierte das Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Von 1995-2000 arbeitete er als Schauspieler, Regisseur und Autor am Kinder- und Jugendtheater Heidelberg „zwinger3“. Danach war Rainer Hertwig einige Jahre freischaffend als Schauspieler, Regisseur, Dramaturg und Theaterpädagoge tätig, u.a. am Theater „Pfütze“ in Nürnberg und verschiedenen Theatern in München, Stuttgart, Erlangen und Fürth. Seit 2007 arbeitet er als Dozent für Theaterwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und als freiberuflicher Autor im Bereich Kinder- und Jugendtheater. Seine Veröffentlichungen sind u.a. in „Theater der Zeit“ zu finden. Weitere Stücke von Kirsten Boie auf S. 24, 50 „Ich hab schon ein paar sehr krötige Bastel-Ideen!“ ERHARD DIETL Olchige Weihnachten Mit Musik von Bastian Pusch; 3 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour Nov. 2014, (Regie: Marco Böß) Als die Olchis erfahren, dass man auf dem Weihnachtsmarkt Selbstgebasteltes verkaufen kann, da hält es sie nicht mehr auf ihrem Müllberg! Denn basteln können die Olchis ganz hervorragend und im Handumdrehen entstehen ein praktischer Staubverteiler, ein Sockenbild und - besonders weihnachtlich! - das Klopapiermobile. Schon sind sie alle zusammen auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt, doch leider läuft nicht alles ganz so wie geplant. Unverständlicherweise nämlich werden die Olchis von der Polizei aufgehalten, die für die schöne Handarbeit gar kein Verständnis hat und die Familie wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses (und Stinkens) stante pede aufs Revier verfrachtet. Dort machen sich die aufgebrachten Olchis konsequent ans Vertilgen der Einrichtung und ziehen, nachdem sie schließlich den verzweifelten Beamten einen gerechten Tausch unterjubeln konnten (olchiges Kunsthandwerk gegen die polizeilichen Schuhsohlen), enttäuscht von dannen: Tote Pinguine schmecken nicht: Theater Hagen © Klaus Lefebvre Von Weihnachten haben die Olchis erst mal die Nase voll. Das trifft sich unerwartet gut, denn auch der Weihnachtsmann aus dem Kaufhaus ist gänzlich entnervt vom vielen „Ho, Ho, Ho!“, genauso wie die Polizistin, die ständig Feiertagsdienst hat. So findet sich auf dem Müllberg der Olchis schließlich eine ungleiche Notgemeinschaft ein, die Weihnachten eine ganz neue, recht untypische Gestalt gibt - und dabei doch den Gehalt des Festes ganz genau trifft. ERHARD DIETL lebt als freier Schriftsteller und Illustrator in München. Er hat über 100 Kinderbücher veröffentlicht, mit großem nationalem und internationalem Erfolg. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. von der „Stiftung Buchkunst“, und mit dem Österreichischen- sowie dem Saarländischen Kinder- und Jugendbuchpreis geehrt. Zu seinen erfolgreichsten Figuren gehören die anarchischen Olchis, die sogar Büchermuffel zum Lesen und Lachen bringen. „Immer, wenn sich einer fürchtet, muss der andere stark sein.“ ZORAN DRVENKAR Magdeburg hieß früher Madagaskar 2 D - 3 H; ab 6 Jahren; frei zur UA Als Frankie seinen besten Kumpel Lars besuchen will, wimmelt ihn dessen Mutter so seltsam ab, dass Frankie sofort alarmiert ist und kurz entschlossen durchs Fenster ins Kinderzimmer einsteigt. Dort findet er Lars mit einem blauen Auge vor! Lars gesteht, dass seiner Mutter nach einem Familienstreit „die Hand ausgerutscht sei“. Selbstverständlich würde Frankie mit Lars sogar bis nach Madagaskar davonlaufen, aber er weiß, dass manche Probleme besser an der Wurzel gepackt werden müssen: So wirft er rasch sechs Unterhosen, sechs Paar Socken, T-Shirts, Comics und Kekse in seine Sporttasche und zieht umgehend bei Lars ein. Sehr zum Erstaunen von dessen Eltern, die nun unter den strengen Augen von Frankie ihren Ehestreit beilegen müssen. Frankie ist sich sicher, dass es Lars‘ Mutter sehr leid tut und ihre Entschuldigung ehrlich gemeint ist. Doch manchmal reicht das einfach nicht aus – manchmal muss man seinem besten Freund beistehen, bis eine so große Ungerechtigkeit abgegolten ist. Zoran Drvenkars kindliche Helden erinnern uns an die wichtigen Dinge im Leben - an Freundschaft und Loyalität, Abenteuerlust, Phantasie und Zuversicht. Dazu brauchen Frankie und Lars in diesem Stück wenig mehr als zwei Zimmer, eine Straße (Richtung Madagaskar), ein paar Kekse und vielleicht noch eine Stehlampe, die aus lauter Wut schon mal umgeworfen werden kann… Ein intimes Stück, das warmherzig und humorvoll von einer ganz großen Freundschaft erzählt! ZORAN DRVENKAR wurde 1967 in Kroatien geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit über 20 Jahren arbeitet er als freier Schriftsteller und schreibt Romane, Gedichte und Theaterstücke über Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für die er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. 2004 erhielt er für sein Jugendstück „Traumpaar“ (S. 51) den BadenWürttembergischen Jugendtheaterpreis. Unter dem Pseudonym Victor Caspak & Yves Lanois veröffentlichte er ebenfalls 2004 das Kinderbuch „Die Kurzhosengang“ (S. 25), für das er 2005 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt. Basierend auf seinem Bilderbuch „Zarah“ (Nominierung zum Dt. Jugendliteraturpreis) hat Zoran Drvenkar 2013 ein Theaterstück geschrieben (S. 24). Zuletzt erschienen das Jugendbuch „Der letzte Engel“ und das Kinderbuch „Die tollkühne Rückkehr von JanBenMax.“ Zoran Drvenkar lebt heute in der Nähe von Berlin in einer ehemaligen Kornmühle. Weitere Stücke von Zoran Drvenkar auf S. 18, 24 f., 51 7 Neue Stücke neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu Neue Bücher - neue Stoffrechte Wir möchten Ihnen auch die belletristischen Neuerscheinungen unserer Autorinnen und Autoren vorstellen. In unserer kleinen StoffrechteBroschüre, die wir regelmäßig ergänzen, finden Sie Kinder- und Bilderbücher, die sich für die Bühne eignen. Sie finden die Broschüre auf unserer Homepage, gerne senden wir sie Ihnen auch per Post zu. Ein kleiner Vorgeschmack auf das Herbstprogramm der Verlage: Der Aufbau Verlag veröffentlicht im Herbstprogramm 2014 eine Neuausgabe von Anna Gmeyners großem Exilroman „Manja. Ein Roman um fünf Kinder“ - die Bühnenfassung von Birte Werner finden Sie auf S. 16. Im Herbstprogramm des Hanser Verlags erscheint nicht nur Karen Köhlers erster Erzählband „Wir haben Raketen geangelt“, sondern auch der ersehnte dritte Band der MaulinaReihe von Finn-Ole Heinrich: „Ende des Universums“. Andreas Steinhöfels neuer Roman „anders“ erscheint im November 2014 im Verlag Königskinder. Besondere Empfehlung: TOON TELLEGEN Ich wünschte SUSE GRÜNAU Die Fortpflanzung der Amöben Mit Musik von Gilbert Handler; 3 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Theater Phönix Linz 15.10.2013 (Regie: Heidelinde Leutgöb) Gustavs Eltern verreisen und überlassen ihrem Sohn die Villa - samt teurem Mobiliar und (alphabetisch sortierter) Whiskey-Sammlung. Kaum sind sie weg, stehen schon die ersten Partygäste vor der Tür. Max kommt mit seiner Freundin Julia, die geheimnisvolle Kathi wäre was für Paul und für Gustav bleibt Mara, das Mauerblümchen. Zu Beginn des Abends sind vier verliebt, zwei davon heimlich, eine ist ungeküsst. Doch die Dinge nehmen ihren typisch ‚sturmfreien‘ Lauf und spätestens als die ersten Whiskey-Flaschen kreisen, gilt dem Zustand der Möbel nur noch Gustavs kleinste Sorge. Am nächsten Morgen haben zwei ihr peinlichstes Erlebnis erzählt, eine ihr Coming-Out hinter sich und vier sind keine Jungfrau mehr. Und Gustav ist einfach nur glücklich. Im Leben geht es doch nie wie im Biologieunterricht zu, denn Gefühle sind eben keine Wissenschaft... Auf höchst entspannte Weise und mit kultverdächtigen Brit-Rock-Songs von Gilbert Handler nähert sich „Die Fortpflanzung der Amöben“ dem schönsten Thema der Welt. Mit Portraits von Ingrid Gordon, zur individuellen Dramatisierung, ab 8 Jahren; Unter dem Pseudonym SUSE GRÜNAU schreibt eine erfolgreiche Regisseurin, die vielfach schon im Kinder- und Jugendtheater inszeniert hat. Toon Tellegen suchte und fand ganz eigene Geschichten hinter den Gesichtern, zu denen sich Ingrid Gordon von alten Familienfotos inspirieren ließ. In meisterhaften „Ich wünschte“Stücken erzählt er, was die Bilder ihm einflüstern, eins geworden mit so einem Kind, das sich etwas wünscht oder eben gerade nicht. Träumereien, Gedankenflüsse, aufgeschrieben in seinem unverwechselbaren Stil, geben den Ängsten, dem Zorn, den Sehnsüchten und dem wehmütigen Staunen in den Augen der Portraitierten eine ganz besondere Sprache. „Ich hol uns Mauldawien zurück! Auf sie mit Gemaul!“ Besonders geeignet für Vertonungen und Projekte mit Spielclubs Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2013 „ICH WÜNSCHTE, ich wüsste nicht, was alle wissen. Was wissen denn alle? Dass jeder letzten Endes stirbt. Das ist das Einzige, was alle todsicher wissen. Aber ich – ich würde es nicht wissen. Ich wäre die Einzige auf der Welt, die nichts davon wüsste.“ 8 „Du hast gesagt es is’ für dich in Ordnung wenn wir noch warten, das hast du gesagt.“ +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ und wenn Paul sein strahlend gelbes Lächeln zeigt, dann geht für Maulina wieder die Sonne auf. Bis sie von der Krankheit ihrer Mutter erfährt und alles in Plastikhausen plötzlich leider einen Sinn ergibt. Maulinas Sache ist es nicht, die Dinge einfach hinzunehmen, sie geht ihnen vielmehr auf den Grund und bringt sie mit einem gezielten, riesigen Maul ins Wanken. Sie weiß, dass sie nicht alles in der Welt wird ändern können, aber das hindert sie nicht im geringsten an Widerspruch und Gegenwehr! Wir dürfen dieser eigensinnigen, mutig maulenden Heldin lachend und weinend und dankbar durch ihre erstaunlichen Abenteuer folgen. „Das Wunder dieses Buches ist, dass es bei aller Tragik eine große Leichtigkeit hat, dass man lachen kann, darf und soll.“ KATRIN HÖRNLEIN, DIE ZEIT, 14.11.13 FINN-OLE HEINRICH wurde 1982 in der Nähe von Hamburg geboren. Nach seinem Abitur in Cuxhaven studierte er Bildende Kunst/Film in Hannover. 2007 erschien im mairisch Verlag sein erfolgreicher Debütroman „Räuberhände“, der in Hamburg 2013 sogar Abiturprüfungsstoff wurde; das Thalia Theater (Hamburg) hat „Räuberhände“ im gleichen Jahr uraufgeführt (www.chronostheatertexte.de). Neben zahlreichen Stipendien und Preisen erhielt Finn-Ole Heinrich 2012 den Deutschen Jugendliteraturpreis für sein Buch „Frerk, du Zwerg!“, das 2014 am Next Liberty in Graz uraufgeführt wurde. Zusammen mit Spaceman Spiff wurde er für die Lesung „Du drehst den Kopf, ich dreh den Kopf“ mit dem Preis der Autoren ausgezeichnet. Finn-Ole Heinrich erhielt 2014 das „Nah dran“-Förderstipendium und wird für die Württembergische Landesbühne Esslingen den Monolog „Reuber“ schreiben (UA 2015/16). Er lebt und arbeitet als freier Autor in Hamburg (und im Zug). Weitere Stücke von Finn-Ole Heinrich finden Sie auf S. 29 und auf www.chronostheatertexte.de Neue Stücke „In Wahrheit waren wir eine ganz normale Familie.“ THOMAS KLISCHKE UND SOPHIE LINNENBAUM Zuhause Mokupoku oder Die wahrste Lügengeschichte der Welt 3 D - 3 H; ab 7 Jahren; UA: Stadttheater Fürth in Kooperation mit dem Fränkischen Theater Schloss Maßbach 22.11.2013 (Regie: Thomas Klischke) Gustav hatte eine ganz normale Familie, bis sich plötzlich alle merkwürdig verhalten - sein Vater schleicht sich in komischen Klamotten aus dem Haus, seine Schwester hört den ganzen Tag „Schwanensee“ und seine Mutter arbeitet seit neuestem rund um die Uhr beim Werbefernsehen. Dabei reist doch in drei Tagen Oma aus Hawaii an, um mit Blumengirlanden und Palmen das Gründungsfest der Familie zu feiern: Mokupoku. Gustav versucht verzweifelt, seine Familie dazu zu bewegen, endlich den Sandstrand ins Wohnzimmer zu schaufeln, aber alle winden sich mit den abenteuerlichsten Lügen aus der Affaire. Gustav versteht die Welt nicht mehr und wünscht sich, das Lügen möge sofort ein Ende haben. Ein Wunsch, der zwar von Zauberhand prompt in Erfüllung geht - jedoch leider nicht zum Vorteil der Familie. Denn alle Lügen verwandeln sich fortan in ihr schieres Gegenteil: in die nackte Wahrheit. Das führt zu einer Reihe kleiner und großer Katastrophen, einer aberwitzigen Entführung und schließlich dem gänzlichen Verschwinden von Gustavs Mutter. Nur Oma behält Ruhe und Überblick und bereitet dem Spuk schließlich ein Ende. Die Frage, ob zu lügen nicht manchmal erlaubt sei, ob man immer und überall die Wahrheit sagen müsse, beschäftigt kleine und große Menschen vermutlich ihr Leben lang. Dass man sich in Lügen verstricken kann, ist bekannt - aber auch mit der Wahrheit kann man so manches Unheil anrichten. Und was ist schließlich mit den kleinen Notlügen, den halben Wahrheiten, den Geheimnissen? Das Autorenduo stellt sich diesen großen Fragen mit rasantem Tempo und viel Wort- und Situationskomik. THOMAS KLISCHKE wurde 1975 in Frankfurt/Oder geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig und arbeitete danach an zahlreichen Bühnen als Schauspieler. Seit 2004 führt er zunehmend auch Regie und schreibt vor allem Stücke und Kinderbücher. 2011 gründete er die freie Gruppe „Möööp - Ensemble“. Auf den 30. Bayerischen Theatertagen 2012 in Augsburg hat Thomas Klischkes Inszenierung „Wir alle für immer zusammen“ den Preis für eine herausragende Inszenierung erhalten. Seine neue Kinderbuchreihe „Käpten Kaos“ erscheint ab Herbst 2014 im Verlag Friedrich Oetinger. FINN-OLE HEINRICH Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt Teil 1: Mein kaputtes Königreich; Teil 2: Warten auf Wunder; Teil 3: Das pralle Sterben (Buchtitel: Das Ende des Universums) Ab 8 Jahren; UA Teil 1: Oldenburgisches Staatstheater 17.05.2015 (Regie: Isabel Osthues, Bühnenfassung: Isabel Osthues und Matthias Grön) Die Bühnenfassung wird nach der UA vorliegen Die „einzigartige, ungewöhnliche, spektakuläre, grenzenlos mirakulöse“ Maulina Schmitt ist der größte Mauler unter der Sonne, ja, sie hat das Maulen sogar zur Kunst erhoben. Und sie hat auch allen Grund dazu! Denn soeben musste sie Mauldawien verlassen, ihr Reich, in dem es einen gefräßigen Dielenboden, speckige Lichtschalter, Kaugummiskulpturen, die längsten Frühstücke der Welt und unter den Tischen geheime Gemälde einer jungen Künstlerin gab. Über all das regierte Maulina! Und nun findet sie sich stattdessen mit ihrer Mutter in Plastikhausen wieder, in einer winzigen Plastikwohnung mit einem handtuchgroßen Garten. Und der Mann, der nun nicht mehr ihr Vater genannt werden darf, wohnt allein in Mauldawien! In Maulina kocht der Maul über so eine Ungerechtigkeit. Sie wird sich das nicht gefallen lassen. Zuerst einmal muss sie daher herausfinden, was es mit Plastikhausen auf sich hat, warum hier überall Griffe und Rampen angebracht sind und warum es keine anderen Kinder gibt. Warum wollte ihre Mutter ausgerechnet hier einziehen? Ihr neuer Freund Paul hilft ihr bei der Suche nach Antworten SOPHIE LINNENBAUM wurde 1986 in Nürnberg geboren. Sie studierte Psychologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und schloss ihr Studium 2012 ab. Sie war mehrere Male als Regieassistentin im „Theater Pfütze“ tätig. Seit 2006 schreibt sie zusammen mit Thomas Klischke Theaterstücke für Kinder und dramatisiert Bücher und Märchen. Ihr Stück „Die Reise zu Kata Teochi“ (S. 33) war 2014 zum Festival Panoptikum eingeladen. Neben Theaterstücken schreibt Sophie Linnenbaum auch Kurzgeschichten und Drehbücher, für die sie bereits einige Preise erhielt. Derzeit studiert sie an der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. Weitere Stücke der Autoren finden Sie auf S. 20, 33 Maulina Schmitt: Theater Freiburg, Szenische Lesung von Finn-Ole Heinrich und Spaceman Spiff © Maurice Korbel 9 Neue Stücke neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu NEU! derbare Geschichte über List und Tücke, Dummheit und Gier. (Text: Staatsschauspiel Dresden) Wir vertreten die Bühnenrechte für den Carlsen Verlag. © Carlsen Verlag GmbH, Illustration: Peter Schössow Basierend auf dem gleichnamigen Musicalbuch (Carlsen Verlag) entsteht derzeit das Musical Bingo!, in dem wir natürlich Rico und Oskar begegnen, die das Rätsel um die Tieferschatten lösen. Auch die berühmte Conni ist musikalisch unterwegs und nach einem kleinen Musical für Schulgruppen (Conni macht Musik), entsteht demnächst ein Weihnachtsmusical um Conni und ihre Freunde (Musik: Carsten Gerlitz, Libretto: Tristan Berger). Sollten Sie Interesse an Bingo! oder dem weihnachtlichen Musical mit Conni haben, dann wenden Sie sich gerne an uns. SUSANNE LIETZOW, geboren 1968 in Innsbruck, besuchte zunächst die Modeschule in Wien und absolvierte anschließend ein Studium der Bildhauerei in New York sowie eine Schauspielausbildung in Innsbruck. Es folgten Engagements als Schauspielerin am Theater Phönix in Linz und am DNT Weimar, wo sie jeweils auch Regie führte, wie auch u. a. am Schauspielhaus Wien und am Schauspiel Hannover. Von 1997 bis 2000 war sie Gastdozentin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. 2006 erhielt sie für „How much, Schatzi?“ nach H. C. Artmann zusammen mit dem Projekttheater Wien / Vorarlberg, dessen künstlerische Leitung sie seit 2005 innehat, den Nestroypreis für die beste Off-Produktion. Am Staatsschauspiel Dresden war zuletzt die Uraufführung von Erich Kästners „Klaus im Schrank“ zu sehen. Im Oktober 2014 wird dort ihre Bearbeitung von Oscar Wildes „Das Gespenst von Canterville“ uraufgeführt werden (Stücktext erhältlich ab 12/2014). „Musst du nicht nach Hause, Günther?“ PIJA LINDENBAUM Luzie Libero und der süße Onkel Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 3 Darsteller/innen; frei zur UA „Entkommt er uns heute, könnte sein Witz ihn befreien.“ SUSANNE LIETZOW/ JOHANN WOLFGANG VON GOETHE Reineke Fuchs 4 D - 11 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren; UA: Staatsschauspiel Dresden; 12.11.2011 (Regie: Susanne Lietzow) Hoftag bei König Nobel, dem Löwen. Alle erscheinen, nur nicht Reineke, der Fuchs. Die Tiere, große und kleine, bringen ihre Beschwerden über den gerissenen Schelm vor. Eine Wurst hat er gestohlen, den Wolf verhöhnt, das Kaninchen bedroht und sogar die Henne Kratzfuß totgebissen. Reinekes Sündenregister ist lang, die Tiere fordern Strafe. Braun, der Bär, soll Reineke holen, lässt sich aber ebenso von ihm überlisten wie Hinze, der Kater. Als Reineke endlich am Hof erscheint, wird er zum Tode verurteilt, doch er erfindet, den Kopf schon in der Schlinge, eine so geschickte Lügengeschichte, dass er begnadigt wird. Als der Verrat auffliegt und Reineke ein zweites Mal vor dem König erscheint, kommt es zum Showdown: Reineke und Isegrim, der Wolf, treten im Zweikampf gegeneinander an… Goethes Epos „Reineke Fuchs“ entstand 1793, die Fabel lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen: der gerissene Räuber und schlaue Schelm, der über seine dummen und gefräßigen Gegner triumphiert – eine wun- 10 Alle Onkels von Luzie sind ziemliche Langeweiler – nur ihr Lieblingsonkel Tommy ist anders. Der versteht, wie viel Spaß es macht, Sushi zu essen, eingelegte Schlangen zu sammeln oder in die Oper zu gehen. Nur eines kann der süße Onkel nicht besonders: Fußball spielen. Dabei gehört gerade dieser Sache Luzies große Leidenschaft! Da taucht eines Tages Günther aus Waldwimmersbach bei Tommy auf und bekommt unangemessen viel Aufmerksamkeit, findet Luzie. Schlimmer noch, ihr Onkel nimmt Günther überall hin mit, sogar ins Schwimmbad! Luzie gibt gar nicht gerne zu, dass Günthers Salto vom Zehner schon ziemlich cool war. Denn Günther stört! Bis Tommy die Grippe bekommt und Luzie sich gnadenhalber bereiterklärt, mit Günther ein bisschen im Hof zu kicken... Die selbstbewusste Luzie will ihren Onkel Tommy verständlicherweise ganz für sich haben, daher lässt sie sich einiges einfallen, um den Eindringling Günther loszuwerden. Doch ihre Vorbehalte verfestigen sich gerade nicht zu Vorurteilen. Sie bleibt trotz ihrer Eifersucht offen und erlebt am Ende, dass neue Freunde unser Leben bereichern können. PIJA LINDENBAUM,1955 im nordschwedischen Sundvall geboren, studierte Grafikdesign an der Kunstgewerbeschule in Stockholm und arbeitet als Illustratorin, Grafikerin und Autorin. Sie zählt zu den beliebtesten BilderbuchKünstlerinnen Skandinaviens mit internationalem Erfolg. Die Kinderbuchmesse im italienischen Bologna wählte sie zur „Illustratorin des Jahres“, die New York Times ehrte sie für „das beste Kinderbuch des Jahres“. Sie wurde u.a. mit dem renommierten August(-Strindberg)-Preis, dem Astrid-Lindgren-Preis des Verlages Rabén & Sjögren und dem Elsa-Beskow-Preis ausgezeichnet. Ihr Bilderbuch „Mia schläft woanders“ erhielt in der Übersetzung von Kerstin Behnken den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012. „Mit ihrem unvergleichlichen Stil und besonderem Talent im Umgang mit Stift und Pinsel zeigt sie in ihren Bilderbüchern die innere Stärke eines Kindes. Lindenbaum singt das Hohelied der Fantasie und wir stimmen freudig ein.“ (SVENSKA DAGBLADET) +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ „Ich spür’s genau: Mein Ende naht…“ PAUL MAAR UND CHRISTIAN SCHIDLOWSKY Der eingebildet kranke Kröterich Frei nach Molière; 3 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Stadttheater Fürth in Koproduktion mit dem Fränkischen Theater Schloss Maßbach, 22.11.2014 (Regie: Christian Schidlowsky) Erscheinungstermin: 12/2014 Den Kröterich zwickt es und zwackt es, sein Herz rast, der Magen drückt, es geht - er weiß es genau - ganz gewiss zu Ende mit ihm. Der unbelehrbare Hypochonder lässt sich deshalb von seiner zweiten Frau mit Pillen aller Couleur mästen und beschäftigt seit Neuestem sogar einen Storch als Arzt. Dass der Herr Doktor ganz eigene Ziele verfolgt, dass es auch seiner Frau nicht etwa um sein Wohl, sondern um seinen Perlenschatz zu tun ist, das erkennt der Kröterich erst durch eine List seiner beiden Töchter. Am Ende entkommt die Familie gerade noch dem Kochtopf des Arztes, und auch die böse Stiefmutter wird in die Flucht geschlagen. Der Kröterich hat seine Lektion gelernt und traut sich zum ersten Mal seit langer Zeit sogar wieder ins kalte Wasser, um seiner jüngsten Tochter Louise endlich das Schwimmen beizubringen - das macht ihm unerwartet viel Vergnügen. Eine humorvolle Interpretation des Molière‘schen Klassikers mit jugendlichen Heldinnen, die zwischen Sein und Schein unterscheiden können und sich gegen die Bösewichter der Welt zu verteidigen wissen. PAUL MAAR ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinderund Jugendbuchautoren. Er wurde am 13. Dezember 1937 in Schweinfurt geboren, studierte Malerei und Kunstgeschichte und war einige Jahre als Lehrer und Kunsterzieher an einem Gymnasium tätig, bevor er den Sprung wagte, sich als freier Autor und Illustrator ganz auf seine künstlerische Arbeit zu konzentrieren. Sein Werk wurde mit zahlreichen bedeutenden Auszeichnungen gewürdigt, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und dem Assitej-Preis. Für seine Verdienste um Kunst und Bildung wurde er vom Bayerischen Staatsministerium geehrt. CHRISTIAN SCHIDLOWSKY wurde 1965 in Dinslaken am Niederrhein geboren. Während seiner Ausbildung zum Schauspieler und Sprecher studierte er in Erlangen Theaterwissenschaft und Pädagogik und schloss mit dem Magister Artium ab. In Nürnberg gründete er das „Theater Pfütze“ und leitete es vierzehn Jahre lang als Hausregisseur und -autor. Dabei entstanden unter anderem gemeinsame Stücke mit Paul Maar, Guus Ponsiouen und Konstantin Wecker. Seit Anfang 2000 arbeitet Schidlowsky freiberuflich als Regisseur, Autor und Ausbilder. Er arbeitet genauso im Theater für Kinder wie für Erwachsene, ebenso im Sprech- wie im Musiktheater, deutschlandweit wie international. Alle Werke von Paul Maar (und Christian Schidlowsky) finden Sie auf S. 20, 37 f., 55 „Alles meins!“ NELE MOOST UND ANNET RUDOLPH Der kleine Rabe Socke Alle Bilderbücher zur individuellen Dramatisierung erhältlich; ab 3 Jahren Der kleine Rabe mit der berühmten rot-weiß geringelten Socke am linken Fuß luchst seinen Freunden sehr trickreich alle Lieblingsspielzeuge ab. Am Ende platzt sein Nest fast aus allen Nähten und er hat beide Flügel voll zu tun, den Schatz zu hüten. Das wird nur auf Dauer ziemlich Neue Stücke langweilig, muss er leider feststellen. Und er sehnt sich danach, mit seinen Freunden mal wieder richtig zu spielen. Der kleine Rabe lernt in seinen Streichen und Abenteuern, dass es in einer Gesellschaft darum geht, die eigenen Interessen mit denen der anderen gelingend zu vermitteln. Auch wenn seine Schummeleien manchmal fast zu weit gehen, so sind sie doch stets geprägt von mutiger Tatkraft und großem Einfallsreichtum - mit so viel Witz bereichert er das Leben seiner Freunde. NELE MOOST wurde 1952 in Berlin geboren und verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Schweden. Nach einem Studium der Germanistik arbeitete sie als Lektorin in einem Kinderbuchverlag. Heute schreibt sie Geschichten für Kinder und Erwachsene, die in 30 Sprachen übersetzt wurden. ANNET RUDOLPH wurde 1964 in Dinslaken geboren. Sie studierte an der Fachhochschule Münster Grafikdesign mit Schwerpunkt Kinderbuch-Illustration. Heute arbeitet sie als freischaffende Illustratorin für verschiedene Verlage. Zusammen mit Nele Moost entwickelte sie die Figur des beliebten kleinen Raben Socke, mit der sie international bekannt wurde. Coming Soon „Matti und Sami“ mit Musik! Ab Frühjahr 2015 werden wir Ihnen Thomas Sutters musikdramatische Bearbeitung von Salah Naouras vielfach ausgezeichnetem Kinderbuch Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums anbieten können. Die Uraufführung findet am 09.01.2015 am ATZE Musiktheater in Berlin statt. Der Theaterautor, Regisseur, Schauspieler, Komponist und Musiker Thomas Sutter ist seit 15 Jahren Intendant des Berliner ATZE Musiktheaters und hat seit 1996 knapp 20 Theaterstücke geschrieben, die zum Teil bis heute im eigenen Haus in Berlin-Wedding oder deutschlandweit auf Tournee gespielt werden. Zuvor war er von 1985 bis 1995 als Komponist, Songschreiber und Frontmann der von ihm gegründeten ATZE Band im gesamten Bundesgebiet erfolgreich. „O Patria Mia“ von Andreas Steinhöfel Nach dem sensationellen Erfolg von Rico, Oscar und die Tieferschatten (S. 43) bearbeitet und inszeniert Felicitas Loewe nun erneut ein Kinderbuch von Andreas Steinhöfel. Gianna liebt italienische Opernarien und Gruselfilme. Als sie eines Nachts unten am Fluss gerade wieder den schönsten Verdi schmettert, da sieht sie ein Monster. Ein echtes, glutäugiges, pechschwarzes Monster, das gerade beim fiesen Matze Hellkamp durchs Fenster einsteigt! Gianna stellt Nachforschungen an und macht eine erstaunliche Entdeckung. Die Uraufführung findet am 18.04.2015 am Theater Junge Generation statt. Die Bühne gestaltet der Künstler Martin Mannig. 11 Neue Stücke neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu „Ich weiß, welches Pferd gleich das Rennen gewinnt…“ SALAH NAOURA STAR Ab 11 Jahren; UA: Theater an der Parkaue Berlin, 14.04.2015 (Regie: Sylvia Sobottka) (frei zur individuellen Dramatisierung, die Bühnenfassung der UA wird in der Spielzeit 15/16 erhältlich sein) Als Marko rein zufällig kurz vor seinem 13. Geburtstag beim Pferderennen auf das richtige Pferd setzt und einen Haufen Geld gewinnt, glauben danach alle, er habe hellseherische Fähigkeiten. In Windeseile wird Marko zum Star - Reporter und Fotografen belagern ihn, TV-Sender wollen die Rechte an seiner Story, ein Musical ist schnell produziert und seine junge, alleinerziehende Mutter schwimmt glücklich im großen Geld. Auch in der Schule steht Marko jetzt im Mittelpunkt, sogar die schöne Elena will neben ihm sitzen. Schließlich rufen ihn auch noch Männer an, die sich als sein Vater ausgeben. Marko verliert mehr und mehr den Boden unter den Füßen, immer tiefer verstrickt er sich in Lügen und Halbwahrheiten und er verletzt darüber sogar seinen besten Freund Greg tief. Marko erkennt, dass er dringend Hilfe braucht und taucht unter. „Der Autor (...) erzählt in prägnanten Bildern, atmosphärisch dicht und dramaturgisch spannend. Es ist Naouras besondere Kunst, uns über seinen Witz lachen zu lassen und gleichzeitig eine Botschaft zu transportieren: Show ist ein hartes Geschäft, das seinen Preis fordert.“ (DIE ZEIT) „So ein Erwachsener ohne Geld macht einen ja arm!“ SALAH NAOURA Herr Rot in Not Für die Bühne bearbeitet von Kathi Loch; 2 D - 4 H; ab 6 Jahren; frei zur UA Kurz vor Weihnachten hängt der Haussegen mächtig schief: Denni muss tatenlos mit ansehen, wie sich seine Eltern derart streiten, dass der Vater schließlich das Weite sucht. Da kann ja Weihnachten gleich ganz ausfallen, schimpft die Mutter hinterher und trifft sich erst mal verdächtig oft mit ihrem Kollegen Gero. Nächstenliebe nennt sie das - und die sei bekanntlich an Weihnachten besonders wichtig. Als Denni einen roten Bademantel bei „Flausch&Co“ abholen muss (Geros Weihnachtsgeschenk!), trifft er im Park auf einen frierenden alten Mann, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat. Denni erkennt nun seinerseits sofort eine gute Gelegenheit zur Nächstenliebe und leiht dem Herrn nicht nur den ungeliebten Bademantel, sondern nimmt „Herrn Rot“ auch mit nach Hause. Gemeinsam mit seinem Freund Tino versucht er, Herrn Rots Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen. Der Torpedoschlitten auf dem Weihnachtsmarkt erweist sich dabei als heiße Spur. Eine turbulente, warmherzige Weihnachtsgeschichte mit Familienproblemen und Kinderträumen. Für beides wäre normalerweise der Weihnachtsmann höchstselbst zuständig, aber der hat leider im Moment eine kleine Gedächtnislücke... SALAH NAOURA, geboren 1964, studierte Deutsch und Schwedisch in Berlin und Stockholm und arbeitete danach zunächst zwei Jahre als Lektor in einem 12 Kinderbuchverlag. Seit 1995 ist er freier Übersetzer und Autor. Er übersetzte zahlreiche Kinder-, Jugend- und Sachbücher und veröffentlichte eigene Kinderromane, Erstlesebücher, Gedichte und Geschichten für Kinder. Für sein Kinderbuch „Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums“ wurde er u.a. mit dem Peter-Härtling-Preis und dem Jahres-LUCHS der ZEIT und Radio Bremen 2011 ausgezeichnet. Matti und Sami eroberten 2012 auch die Bühne (Badisches Staatstheater Karlsruhe) und werden 2015 am ATZE Theater in Berlin mit Musik auftreten, dicht gefolgt von Marco als „STAR“ am Theater an der Parkaue. Ein weiteres Stück von Salah Naoura finden Sie auf S. 39 „Was ist an einem zweiten Prinzen großartig, wenn Ihr schon einen ersten habt?“ SVEN J. OLSSON Die mutige Kanhar De Ein Bollywood-Märchen mit Musik von Erich A. Radke; 4 Darsteller/innen (kleine Fassung) oder 4 D - 8 H; UA: Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven, 19.04.2015 (Regie: Esther Steinbrecher) Erhältlich als Schauspiel mit Musik und als auskomponiertes Musical. Prinzessin Kanhar De wünscht sich einen Märchenprinzen. Als sich ihr gleich zwei Kandidaten vorstellen, da gehen die Meinungen von Vater und Tochter leider deutlich auseinander. Weil ihr Vater, der Raja, auf Prinz Gautama besteht, beschließt Kanhar De kurzerhand mit ihrem Favoriten Banusingh zu fliehen. Doch die Flucht misslingt, weil Banusingh zwar anmutig und stark ist, aber Pünktlichkeit nicht zu seinen Stärken gehört. Während Kanhar De am Treffpunkt zu lange auf ihn warten muss, beobachtet sie einen Dieb, der ihr Kamel stehlen will. Selbstredend nimmt sie die Verfolgung auf und gerät in ein Abenteuer nach dem anderen. Derweil ist der gesamte Hofstaat in heller Aufregung über ihr Verschwinden. Gautama weiß gar nicht, wo er Kanhar De zuerst suchen soll und Banusingh kommt wieder einmal fast zu spät. Doch: Ende gut - alles gut! Ein farbenprächtiges Märchen mit einer furchtlosen Heldin, die mit kluger List und Einfallsreichtum ihr Glück macht. Screwball-Elemente und gefühlvolle Songs vervollständigen dieses ideale Weihnachts- oder Freilichtstück für die ganze Familie. SVEN J. OLSSON wurde in Hamburg geboren und ist gelernter Buchhändler und studierter Diplom-Sozialwirt. Seit 1982 ist er am Theater tätig - und zwar in den verschiedensten Bereichen, als Produktionsassistent, Regisseur, Regieassistent, Requisiteur, Dramaturg und Schauspieler. Seit 1989 schreibt er eigene Stücke und Bearbeitungen (zum Beispiel zu Walter Mehrings Roman „Müller. Chronik einer deutschen Sippe“, S. 17). In Hamburg leitet er seit 2009 die Wohnungslosen-Theatergruppe „Hornköppe“, mit der er bereits die vierte Produktion auf die Bühne gebracht hat. ERICH A. RADKE, 1954 geboren, ist Konzertmusiker und Komponist, außerdem Lehrbeauftragter an der Uni Bremen. Er studierte Musiktheorie und Komposition, klassische Gitarre, Querflöte, Klavier und Laute an der HFK Bremen. Ab 1988 war Erich A. Radke für vier Jahre musikalischer Leiter am Bremer Theater. Seit 1992 ist er freiberuflich als Komponist und musikalischer Leiter tätig, u.a. am Stadttheater Münster, Staatstheater Kassel, Stadttheater Krefeld/ Mönchengladbach, bei den Domfestspielen Bad Gandersheim, am Theater der Jungen Welt in Leipzig und an der Landesbühne Niedersachsen Nord. Traurigkeit und Freude im Leben der Giraffen: The Company of Angels, Theatre Café York © Jim Varney „Das Leben ruft und das Leben ist Musik.“ CHRISTIANE RICHERS Spiel Zigeunistan Klassenzimmerstück für 1 H; ab 14 Jahren; UA: Thalia Theater Hamburg (Gaußstraße), 29.01.2014 (Regie: Anton Kurt Krause) Wolkly schwänzt die Schule. Es reicht ihm, er wird nicht mehr hingehen! Er gibt sich ja Mühe, aber er kann es einfach nicht. Sobald er nur die Schule betritt, wird sein Kopf leer. Wolkly spielt Brahms auswendig, aber selbst im Musikunterricht versagt er. Schule, das ist eben nichts für einen Sinti, das hat er früh gelernt. Die meisten seiner zahlreichen Verwandten sind Schulabbrecher. Und folgerichtig sind sie auch Schieber und Schummler, gewiefte Händler, haben Musik im Blut, sind Nomaden, die nirgends sesshaft werden wollen... In Wolklys Pass steht der Name Thomas. Seine Familie wohnt seit Generationen im gleichen Hamburger Stadtteil. Aber allen gilt er als Sinti, als Nomade, nicht als Deutscher. Wie also kann sich ein Junge zurechtfinden, der zur Mehrheit nicht gehört, dessen Minderheit aber aus der Not eine Tugend gemacht hat und in traditionellen Strukturen verharrt? Strukturen, die Wolkly mindestens so einengen, wie sie ihm die einzige Geborgenheit geben, die er kennt. Wolkly träumt davon, frei zu sein frei vom Trauma des Nationalsozialismus, von dem seine Familie noch geprägt ist, frei von den deutschen Zwängen einerseits und der Überwachung durch den Klan andererseits. Wie würde seine Welt, sein Zigeunistan, aussehen, wenn er wählen könnte? Sein Onkel Letscho, der ihn suchen geht, erzählt eine andere Geschichte. Er will nicht ausbrechen, er will vielmehr dafür sorgen, dass die Jugendlichen der Siedlung einen Schulabschluss bekommen, damit sie in Deutschland endlich die gleichen Chancen haben. Das biografisch-fiktive Theaterstück über Wolkly und Letscho basiert auf Gesprächen mit Angehörigen der in Hamburg lebenden Familie Weiss. Christiane Richers zitiert in ihrem Stück die Klischees und Vorurteile, ohne sie zu bedienen oder zu verfestigen. Sie lässt ihre Figuren nach Identität suchen, ohne dabei zu verhehlen, was Identität eben immer auch bedeutet: ein rigides Ein- und Ausschlussverfahren. Am Ende sitzt Wolkly an der Elbe unter der Autobahnbrücke und spielt Gitarre, ganz für sich und am Wegesrand - vielleicht spielt er dort gerade „Miro djipen“: „My way“. CHRISTIANE RICHERS ist freie Regisseurin, Autorin und Theaterproduzentin und lebt in Hamburg. Sie arbeitete lange Jahre in den Bereichen Dramaturgie, Regie und Theaterpädagogik an verschiedenen Theatern. Seit 1989 inszeniert sie zahlreiche Kinder- und Jugendtheaterproduktionen, sowie Theater im öffentlichen Raum. Im Jahr 2000 gründete sie „Theater am Strom“, ein freies Hamburger Theater, das seine Stücke im gesamten deutschsprachigen Raum zeigt. Für das Thalia Theater Hamburg schrieb sie das inzwischen vielfach inszenierte Klassenzimmerstück „Das ist Esther“. „Spiel Zigeunistan“ entstand 2013/14 ebenfalls als Auftragswerk für das Thalia Theater Hamburg. Ein weiteres Stück von Christiane Richers finden Sie auf S. 43 „Das ist das Ende des Tages, an dem ich erwachsen wurde.“ TIAGO RODRIGUES Traurig und fröhlich ist das Giraffenleben Aus dem Portugiesischen übersetzt von Henry Thorau; 1 D - 3 H; ab 8 Jahren; UA: Mundo Perfeito, 25.11.2011 (Regie: Tiago Rodrigues), frei zur DEA Dies ist die Geschichte eines neun Jahre alten Mädchens, das zu groß ist für sein Alter und das deshalb von seiner Mutter „Giraffe“ genannt wurde. Dies ist die Geschichte von Giraffe und ihrem (leicht suizidalen) 13 Neue Stücke neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu Teddybären Judy Garland, wie sie versuchen, in Lissabon den einzigen Menschen zu finden, der ihnen erlauben kann, eine Bank auszurauben. Denn Giraffe braucht Geld für den Discovery Channel, Geld, das ihr arbeitsloser Vater nicht hat. So streifen die beiden auf ihrer Suche durch die Straßen einer Stadt, in der die Wirtschaftskrise herrscht, in der Gefahren lauern und seltsame Gestalten unterwegs sind. Sie treffen einen schwarzen Panther (der sie vor Pädophilen warnt), einen bulgarischen Wissenschaftler, einen desillusionierten Bankangestellten und schließlich den russischen Schriftsteller Anton Cechov (Judy Garlands großes Vorbild!). Sie setzen Erinnerungen zusammen, sammeln Töne und Bilder und versuchen diese unverständliche Welt wissenschaftlich zu erklären - diese Welt, in der Giraffes Mutter fehlt. Ein Text von großer Welthaltigkeit und Poesie, mitreißend kraftvoll, voller wundersamer Entdeckungen! Tiago Rodrigues versucht zu erhaschen, was Kinder denken und geht mit den Erwachsenen ins Gericht, die ihren Kindern bei weitem nicht die beste aller Welten bereiten. Eingeladen zum Theatre Café 2014 (York, Oslo, Berlin, Frankfurt/M.) und zum Autorenforum Frankfurt/Main 2014 Der Schauspieler, Stückeschreiber und Regisseur TIAGO RODRIGUES zählt mit seinem subversiven und zugleich poetischen Theaterstil zu den führenden jungen Künstlern Portugals und wurde sogar zu den aktuell 100 einflussreichsten Portugiesen gekürt. Geboren 1977, verließ er mit 21 Jahren die Theaterschule, um sich der belgischen Kompanie tg STAN anzuschließen. Dort wirkte er an der Entwicklung verschiedener englisch- oder französischsprachiger Performances mit, deren Gastspiele ihn durch über 15 Länder führten. 2003 dann gründete er zusammen mit Magda Bizarro in Lissabon die Kompanie Mundo Perfeito. Dort führte er sein Ideal der künstlerischen Zusammenarbeit und des kollektiven Schaffensprozesses fort und initiierte über 30 Performances, die Mundo Perfeito zu vielen internationalen Festivals führten. Rodrigues unterrichtet an mehreren europäischen Theaterschulen sowie in Workshops und ist neben der Theaterarbeit auch weiterhin erfolgreich als Schauspieler und Drehbuchautor tätig. Seit 2010 verfasst und inszeniert Rodrigues auch eigene Theaterstücke. HENRY THORAU ist Professor für brasilianische und portugiesische Kulturwissenschaft an der Universität Trier. Sein letztes Buch heißt „Unsichtbares Theater“ und ist 2013 im Alexander-Verlag Berlin erschienen. Er ist Herausgeber und Übersetzer der Schriften des brasilianischen Theaterpädagogen Augusto Boal (u. a. „Theater der Unterdrückten“, Suhrkamp Verlag 1979) und zahlreicher Theaterstücke und Prosatexte aus Brasilien und Portugal, u. a. von Nelson Rodrigues, Plínio Marcos, Machado de Assis, Ignácio de Loyola Brandão, João do Rio, Miguel Torga und João Santos Lopes. „Davon träume ich schon, seit ich ein kleiner Junge bin von so einer Haarspange!“ LISA SOMMERFELDT Prinz Sternschnuppe 2 Darsteller/innen - 1 Puppenspieler/in (oder 5 Darsteller/innen); ab 6 Jahren; UA: Theater Hagen, 01.03.2015 (Regie: Miriam Michel) Am Hof des Planeten Doppelkopf herrscht große Aufregung: Prinz Sternschnuppe hat eine rosa Zunge - und, mehr noch, das gefällt ihm sogar! Seine Königseltern verordnen ihm strikten Unterricht im Fach „Hellblau“, denn auf Doppelkopf haben Buben nun mal hellblaue Zungen, das war schließlich schon immer so! Als nun aber ein gefährlicher Drache droht, den Planeten zum Frühstück zu verspeisen, sieht Prinz Sternschnuppe die Gelegenheit, dem lästigen Unterricht zu entkommen. Er ist gewitzt genug, dem Drachen einen Handel vorzuschlagen: Gegen eine rosa Beere aus dem verbotenen Garten würde der Drache den Planeten nämlich verschonen. Sternschnuppe bricht sofort auf und trifft auf seiner Reise eine Prinzessin, die viel lieber ein Junge wäre. Die Kinder tun sich zusammen und nach einer abenteurlichen Reise treffen sie tatsächlich auf die Fee, die über den geheimen Unterwassergarten wacht. Sie schenkt den Kindern die letzten fünf rosa Beeren: Eine für den Drachen und vier für die Eltern der Kinder. Man muss aber leider sagen, dass der Drache seine Beerenlektion sehr viel schneller lernt als die etwas starrsinnigen Eltern der Kinder. Am Ende findet immerhin aber selbst Sternschnuppes Vater wieder zu seinen Kinderträumen zurück und erkennt, dass man auch mit einer schmucken Haarspange ein sehr würdevoller König sein kann! Lisa Sommerfeldt spielt mit den Geschlechterrollen und -normen auf sehr phantasievolle und unpädagogische Weise. Da den beiden Kindern ihre Identität ganz selbstverständlich ist, gerät ihre Reise gerade nicht zu einer bloßen Erkundung der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Vielmehr lernen die Kinder auf ihrem Weg zwischen den vielen Optionen, die das Erwachsenwerden ihnen bietet, ihre eigene zu wählen. Mit dieser Sicherheit können sie anschließend sogar ihre Eltern einmal produktiv verunsichern. LISA SOMMERFELDT wurde 1976 in München geboren. Sie studierte zunächst neuere deutsche Literatur, Geschichte und Philosophie und dann von 1998 bis 2002 an der Folkwang Universität der Künste in Essen Schauspiel. Sie war als Schauspielerin unter anderem am Staatsschauspiel Stuttgart und am Stadttheater Osnabrück engagiert und war Mitglied des Theaterkollektivs „fliegen ab stuttgart“. Sie spielte in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen mit. Als Sprecherin arbeitete sie für die WDR-Hörfunksender, die Deutsche Welle und den Bayerischen Rundfunk. Als freie Autorin schreibt Lisa Sommerfeldt Theaterstücke und Hörspiele. Für ihr Stück „Flaschengeld“ (S. 43) erhielt sie den 2. Platz des Berliner Kindertheaterpreises (GRIPS-Theater). In der Spielzeit 2015/16 wird das Stück an der Badischen Landesbühne Bruchsal uraufgeführt werden. Lisa Sommerfeldts weitere Stücke finden Sie auf den Seiten 43, 53 You will find a list of available international rights on www.kindertheater.de/foreign-rights.html 14 +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ „Oder Christen dürfen dasselbe wie nicht gläubige Menschen oder wie Tischtennisspielerinnen oder wie Muslime oder wie Briefmarkensammler...“ FLO STAFFELMAYR Malala Busstück für 1 D; ab 8 Jahren; UA: Dschungel Wien, 11.06.2014 (Regie: Flo Staffelmayr) Malala freut sich sehr auf die Schule, denn sie will unbedingt viel lernen. Sie erzählt uns begeistert vom freundlichen Busfahrer, der sie auf dem Schulweg mitnimmt, von ihrem Leben im Swat-Tal in Pakistan, ihren Freundinnen und von ihrem Vater, der Lehrer an einer Mädchenschule ist. Doch im Swat-Tal wüten seit 2004 die fundamentalistischen Taliban, die nicht nur Musik und Tanz, sondern vor allem auch die Schulbildung für Mädchen und Frauen verbieten. Die religiösen Extremisten scheuen nicht davor zurück, Schulen anzugreifen und Mädchen zu töten, die sich ihrem Verbot widersetzen. Malala selbst wird im Schulbus angeschossen und überlebt nur knapp. Doch sie lässt sich nicht einschüchtern, sie macht öffentlich aufmerksam auf das Schicksal der Mädchen in Pakistan und wird zu einer Botschafterin für das Recht auf Bildung: „Ich erhebe meine Stimme - nicht um zu schreien, sondern um für die zu sprechen, die keine Stimme haben.“ (Malala Yousafzai) Flo Staffelmayr erzählt Malala Youzafzais reale Geschichte auf einfühlsame und kluge Weise für Kinder nach - fraglos als Anklage gegen ideologischen Wahn und als Plädoyer für das Recht auf individuelles Glück. Der freie Zugang zu Bildung wäre eine wichtige Voraussetzung, um extremistische Strömungen weltweit wirkungsvoll bekämpfen zu können. Der freie Zugang zum allgemeinen Wohlstand wäre der andere. Um so wichtiger ist es, dass Kinder hierzulande Stimmen wie die Malalas aus anderen Gegenden der Welt hören können. FLO STAFFELMAYR wurde in Strasbourg (Frankreich) geboren und ist in Frankreich, Marokko und Österreich aufgewachsen. Er studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften und arbeitete mehrere Jahre in der Wirtschaft. 2006 legte er die Bühnenreifeprüfung ab, es folgten zahlreiche Auftritte, u.a. am Schauspielhaus Wien und am Nationaltheater Lissabon. 2009 gründete er „Theater Ansicht“, um eigene Projekte zu realisieren, seit dieser Zeit ist er als Dramatiker tätig und erhielt bereits einige Stipendien und Auszeichnungen. Für „Pietro Pizzi“ gewann Flo Staffelmayr 2012 den Jungwild-Förderpreis für junges Theater. Seit 2012 leitet er auch Schreibwerkstätten (Macht/Schule/ Theater, Dschungel Wien, Buchpiloten) und im Jahr 2013 nahm er am „Next Generation“- Projekt der ASSITEJ International teil. „Malala“ entstand als Auftragswerk für den Dschungel Wien. Ein weiteres Stück von Flo Staffelmayr finden Sie auf S. 54 Neue Stücke „Ich bin schön, Ich bin witzig, Ich bin erfolgreich, ich bin gesund, ich bin glücklich, ich bin sexy, ich bin toll, ich bin stark, ich bin gut, ich bin scharf, ich bin klug, ich bin grün, ich bin bio, ich bin unkaputtbar, ich bin heiss, ich bin genial, ich bin verführerisch, ich bin frei, ich bin anders, ich bin groß, ich bin fröhlich, ich bin stolz, ich bin einfach, ich bin zufrieden, ich bin entspannt, ich bin verrückt, ich bin wertvoll, ich bin cool, ich bin neugierig, ich bin echt, ich bin neu, ich bin geil, ich bin wild, ich bin schnell, ich bin interessant, ich bin einzigartig, ich bin überraschend, ich bin reich, ich bin alles, ich bin offen, ich bin leicht, ich bin locker, ich bin toll, ich bin scharf, ich bin lecker...“ EVA MARIA STÜTING Jimi Super Held oder Angriff der IWiDiPatina 1 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Landesbühne Niedersachsen Nord, Wilhelmshaven, 08.02.2014 (Regie: Hanna Müller) (Erscheinungstermin: Dez. 2014) Dark Werner giert nach der Macht über die Erde und erfindet deshalb die ultimative Waffe: Die „IWiDiPatina“ wird die Wünsche und Sehnsüchte der Menschen steuern und sie so zu Dark Werners Spielbällen machen. Meyer Jona, Werners Erzfeind, durchkreuzt dessen Pläne, indem er den ahnlungslosen Timi zum Superhelden Jimi beförert. Da Jimi jetzt zwar Superkräfte hat, aber immer noch nicht superschlau ist, bekommt er Superhelden-Unterstützung von der cleveren Jessi (vormals Tessi). Während die beiden nach der richtigen Strategie gegen die Patina suchen, hat Dark Werner inzwischen ganz andere Probleme. Seine Erfindung ist nämlich so gut, dass selbst er ihren Verführungskräften zum Opfer fällt und sich fortan eher um seine Garderobe als um die Weltherrschaft kümmert. Unaufhaltsam setzt die „IWiDiPatina“ zu ihrem Siegeszug an, sie haucht den Menschen immer neue Wünsche ein, sie nimmt mehr und mehr von ihnen Besitz. Jimi und Jessi sind scheinbar machtlos, denn selbst rohe Gewalt ist wirkungslos gegen die Patina. Erst als sie Superkraft und Superschlauheit zusammenfügen, können sie die Patina schließlich vernichten - so scheint es... Denn nach dem furiosen Showdown erkennen Timi und Tessi, wie sie - auch ganz ohne besondere Kräfte - mit den Verführungen der modernen Warenwelt konstruktiv leben können. Ein intergalaktisches Komplott, superstarke Helden, ein übermächtiger Gegner und der maximale Einsatz von Waren aller Art: Im verzerrten Extrem zeichnet Eva Maria Stüting ein überraschend genaues Bild unserer Konsumwelt. Ihr Text bleibt dabei stets unpädagogisch und verfällt nie in plumpe Kapitalismuskritik. Auch Timi und Tessi können am Ende keine neue Welt erschaffen, aber sie lernen, in der bestehenden als kritische und mündige Menschen zu leben. EVA MARIA STÜTING wurde 1974 in Minden/Westfalen geboren. Sie studierte Angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und Performing Arts an der Nottingham Trent University, UK. Seit 1995 hat Eva Maria Stüting als Autorin, Regisseurin und Performerin mehrere Theaterstücke geschrieben, konzipiert und inszeniert. 2001 erhielt sie das Paul-Maar-Stipendium und wurde zu World Interplay, einem internationalen Festival junger Dramatik nach Townsville, Australien eingeladen. Sie arbeitete von 2000 bis 2007 als Dramaturgin auf Kampnagel und ist seit 2005 als freie Dozentin in der Theaterwissenschaft und der Theaterpädagogik tätig. Seit 2008 ist sie Geschäftsführerin von Kunstwerk 15 Neue Stücke neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu e.V. und initiierte und konzipierte in dieser Funktion 2009 das YoungStar Fest, ein Jugend-Festival der Künste, das biennal auf Kampnagel stattfindet. Als Kulturagentin arbeitet sie an der Schnittstelle von Schule und künstlerischer Praxis. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Hamburg. Weitere Stücke von Eva Maria Stüting finden Sie auf S. 44 „Hier ist die Sonne, hier ist das Meer. Hier ist gut. Ich will hier bleiben.“ REIHANEH YOUZBASHI DIZAJI Leerschwimmen 3 D; ab 8 Jahren; frei zur UA Lip, Cheek und Eye sind beste Freundinnen und typische Mädchen: Sie kichern, probieren neue Lippenstifte aus und träumen von Schuhen. Jede freie Sekunde verbringen sie am Strand. Sie sind perfekt ausgerüstet: Sonnenschirm, Handtuch, Zeitschriften, Lichtschutzfaktor 30! Da ist die Sonne, da das Meer, da sind Lip, Cheek und Eye - „BFF“. Doch der prototypische Schein trügt. Denn Eye und Cheek sind Flüchtlingskinder, die nicht wissen, ob sie bleiben dürfen oder gehen müssen. Einen echten Strand haben sie nie gesehen, vom süßen Nichtstun unter der Sonne haben sie keine Ahnung. Das Meer ist eine Lüge im betonierten Hinterhof und der Himmel ist in Wahrheit grau. Und da ist Lip, das Wohlstandskind, das schon an der Côte d‘Azur war und in Italien, das also nichts weiß über Angst und Flucht. Doch die ungleichen Mädchen halten die Utopie aufrecht. Jeden Tag behaupten sie von Neuem ihren Strand und ihre Sonne. Sie verteidigen ihr Recht auf ein freies, gleiches Leben. Sie geraten darüber aneinander, auseinander und wieder zusammen, sie durchleben ihre Ängste, in denen sie einander gleichen. Ihre zuversichtliche Freundschaft zwingt die Sonne am Ende hinter den Wolken hervor. REIHANEH YOUZBASHI DIZAJI wurde 1983 in Täbriz im Iran geboren. Mit acht Jahren floh sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach ihrem Schauspielstudium lebt und arbeitet sie nun in Berlin. Durch die Idee zum Dokumentarfilm „Mein Paradies“ angeregt, reiste die Autorin nach langer Abwesenheit in den Iran zurück. Die Reise wurde auch zum Auslöser ihres ersten Theaterstückes „Stuttgart.Teheran“ (chronos theatertexte), mit dem sie zum Heidelberger Stückemarkt 2012 eingeladen war. Ihr Stück für Kinder „Hasenland“ wurde in der Spielzeit 2012/13 an der Comedia Köln uraufgeführt, für das Theater Baden-Baden schrieb sie das Auftragswerk „Pepe will’s wissen“. 2013 war sie eingeladen zum „Next Generation“-Projekt der Assitej International, anschließend nahm sie am „First International Theatre Festival For Young Audiences“ in Neu-Delhi teil. Am Jungen Ensemble Stuttgart erarbeitete sie 2013 mit Stuttgarter Jugendlichen und jugendlichen Flüchtlingen aus dem Irak und aus Syrien das Stück „SalzHerz“. In der Spielzeit 2014/15 schreibt und inszeniert Reihaneh Youzbashi Dizaji für das Ballhaus Naunynstraße das Stück „Tableau“ (AT). Ein Jazzsong für die Freiheit! ANNA GMEYNER Manja Für die Bühne bearbeitet von Birte Werner; ab 14 Jahren/ junge Erwachsene; 5 Darsteller/innen; frei zur UA Fünf Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen am Vorabend der Barbarei aufeinander. Ungeachtet der politischen Zugehörigkeit ihrer Eltern, ihrer sozialen Herkunft und ihrer unterschiedlichen Temperamente schließen sie eine große Freundschaft. Ihr Treffpunkt und ihr Zufluchtsort ist eine Mauer, ein kleiner Garten. Dort setzen sie gegen die Zeichen der Zeit ihre eigene Zeit – und für einen langen Moment scheint es, als könnte ihnen die Volksgemeinschaft nichts anhaben. Doch die Verteidigung wird immer schwieriger, die Brüche werden nach und nach tiefer: Franz Meißner, der Sohn eines braunen Emporkömmlings, muss seine jüdische Freundin Manja vor dem Vater verschweigen. Der Kommunistensohn Karl Müller soll in Franz nur den Freund, nicht den Feind sehen. Der schmächtige Harry Hartung soll nach dem Willen seines Vaters als ‚3/4 Arier‘ in der HJ reüssieren. Und Heini Heidemann erkennt, dass sein so kluger, humanistischer Vater keine Antworten mehr auf die zunehmende Verbreitung der braunen Ideologie hat. Nur die ‚Ostjüdin’ Manja scheint von alledem seltsam unberührt zu bleiben, sie ist die ruhende, zuversichtliche Mitte dieser Freundschaft. Dass dieser Eindruck täuscht – wir wissen es von Anbeginn an. Über vierzehn Jahre hinweg, von 1920 bis 1934 werden die Lebensgeschichten der Familien kunstvoll und klug miteinander verwoben. Die Kinder an der Mauer sind weit mehr als bloß die Stellvertreter ihre Eltern: Sie sind deren Spiegel, aber auch ihr Gegenbild, immanente Kritik zugleich. In ihrer Freundschaft versuchen sie bis zuletzt, das Besondere ihres individuellen Lebens zu bewahren und es dem Allgemeinen nicht unterzuordnen. Doch die Totalität, die ihr Leben mehr und mehr bestimmt, lässt schützende Mauern nicht mehr zu. „Unmittelbar nach Erscheinen des Romans 1938 gab es bereits Pläne zu seiner Adaption als Film, die nicht realisiert worden sind; das viel interessantere Medium für seine szenische Umsetzung ist auch das Theater. Denn auf der Bühne – anders als im Film – wird ein wesentliches Moment des Romans wie in dieser Bühnenfassung unmittelbar sinnfällig: das Agieren in Rollen, in selbst gewählten wie aufgezwungenen. Die Mehrfachbesetzungen sind darum ein wichtiges formales und inhaltliches Prinzip. »Manja« ist ein exemplarisches Gesellschaftsspiel, ein soziales Drama, ein Krimi und ein Märchen. Gewünscht ist eine Inszenierung, die Mehrstimmigkeit anstrebt, also für die unterschiedlichen Ebenen des Stückes, für die Passagen in Dialog und Prosa usw. szenisch-formale Entsprechungen erfindet.“ (BIRTE WERNER) +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ neu +++ Neue Stücke Zwei Stücke aus dem Exil ANNA GMEYNER, geboren 1902 in Wien, zählte zur literarischen Avantgarde der 20er Jahre (ihr bekanntestes Theaterstück „Automatenbüffet“ wurde noch 1933 am Schauspiel Zürich aufgeführt). 1933 floh sie vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach England und veröffentlichte 1938 den Roman „Manja. Ein Roman um fünf Kinder“ (Querido Verlag, Amsterdam). Wie groß ihre dichterische Begabung war, davon legt „Manja“ bis heute ein bewegendes und beredtes Zeugnis ab. Anna Gmeyners Tochter, Eva Ibbotson, wurde eine der bekanntesten englischsprachigen Kinderbuchautorinnen. Ihre Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, so auch ins Deutsche. Anna Gmeyners großer Exilroman „Manja. Ein Roman um fünf Kinder“ erscheint im Herbst 2014 in einer Neuausgabe beim Aufbau Verlag. Erhältlich ist dort auch das Hörbuch, gelesen von Iris Berben. www.aufbauverlag.de WALTER MEHRING Müller. Chronik einer deutschen Sippe Für die Bühne bearbeitet von Sven j. Olsson; 8 Darsteller/innen; frei zur UA „Die Müllers haben alles für bare Münze genommen (...). Ihr Vertrauen in die Unfehlbarkeit der Vorgesetzten war ebenso unerschütterlich und blind wie ihr Glaube an die Gerechtigkeit ihrer eigenen Handlungen.“ So wie es keinen ‚deutscheren’ Nachnamen gibt als Müller, so gibt es keine mustergültigere deutsche Sippe als jene Müllers, deren Geschichte Dr. Arminus Müller von der Römerzeit an lückenlos erforscht und niederschreibt. Niemals zeichneten sich die Müllers durch „besondere Schicksale“ oder „durch besondere Begabung“ aus, doch ihre Bereitwilligkeit, sich dem jeweiligen Herrscher mit Hingabe zu unterstellen, war beispielhaft. Sie haben dem Heidentum abgeschworen, dem Teufel widerstanden, sie wurden „lutherisch zugleich mit ihren Fürsten“, leisteten Heeresdienste und dienten ihren Herren gleichermaßen unbeirrt unter der Monarchie wie in der Republik. So konnte es Dr. Arminus Müller auch nicht vorhersehen, dass die Nationalsozialisten, deren Erhebung er selbst doch naturgemäß voll und ganz begrüßt hatte, ausgerechnet ihn auffordern würden, seine Rassenreinheit zu belegen. Eine Forderung, der er mit der gebotenen Müllerschen Eilfertigkeit und Gründlichkeit nachkommt und an der er gewissermaßen naturgemäß scheitern muss. Nicht nur, weil die (männlichen) Müllers ausgesprochen „triebbestimmte, brünstige Menschen“ waren (Uwe Naumann), in der Wahl ihrer Frauen keinesfalls zimperlich und also ohnehin keine keuschen Leumundszeugen für Armin Müllers ‚Ariernachweis’. Vielmehr kritisiert Walter Mehring grundsätzlich die Hypostasierung der reinen Substanz, die solchermaßen erwiesen werden soll - und diese Kritik hat bis heute nichts an Dringlichkeit verloren. Die Substanz, die uns innewohnen soll und die rein erhalten werden muss, heißt heute natürlich nicht mehr ‚Rasse’ oder ‚Volk’. Die wendigen Müllers wären bestens vorbereitet gewesen auf die heutigen Anforderungen, das ‚Eigentliche’ zu verwirklichen: jene Identitätsanforderung zum Beispiel, derzufolge wir alle unverwechselbare Individuen sein müssen, in einem fitten Körper, politisch engagiert je nach der Mode etc. Geändert hat sich die Diktion, nicht die Sache. Als Armin Müller mit seinem ‚Bund der Teutoburger’ singend um ein nächtliches Weihefeuer tanzt, lässt Mehring eine „tolle Jazzband einen American Song intonieren, der den germanischen Spuk mit einem Schlag fortblies“. Ein guter Jazzsong ist Walter Mehrings satirischer „Müller“ noch heute, er hat nichts an Schärfe verloren und schon gar nicht seinen Gegenstand! In Sven j. Olssons kunstvoller Bearbeitung steht der Genealogie der Müllers nun erstmals die Bühne offen. WALTER MEHRING (1896-1981) zählt zu den bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. 1917/18 war er Mitbegründer der Berliner Dada-Sektion, seine Gedichte aus den frühen 1920er Jahren gehören zu den wesentlichen Werken des Expressionismus. Er publizierte regelmäßig satirische Artikel gegen Militarismus, Nationalismus und Antisemitismus in der „Weltbühne“ und gehörte neben Kurt Tucholsky zu den Begründern des politischen Kabaretts in Berlin. Seine Gedichte und Chansons machten ihn berühmt und verhasst. Joseph Goebbels verfasste 1933 einen Hetzartikel gegen ihn mit der Überschrift „An den Galgen“. Mehring entging nur knapp seiner Verhaftung, floh 1933 nach Paris und emigrierte schließlich in die USA. 1953 kehrt er nach Europa zurück und lebte bis zu seinem Tod am 3. Oktober 1981 in einem Hotel in Zürich: „Eine Existenz der permanenten Improvisation, die er selbst als Fortsetzung der ExilSituation begriff, für die er die wohl berühmteste Chiffre geschaffen hat: „Staatenlos im Nirgendwo“.“ (Portrait Radio Bremen, 29.09.2011) Der Schweizer Elster Verlag legt derzeit einige Schlüsselwerke Walter Mehrings neu auf. Der erste Band der Reihe „Die verlorene Bibliothek“ ist bereits im Handel erhältlich. www.elsterverlag.ch Weitere Stücke von Reihaneh Youzbashi Dizaji auf S. 45, 54 und auf www.chronostheatertexte.de „Jazzgesänge sprengen Lurenklänge.“ 16 (Müller) 17 Stücke für kleine Kinder Stücke für kleine Kinder „Das ist alles, mehr will ich nicht.“ (Der einzige Vogel...) MARLIESE AROLD HANS DE BEER Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2006 Es ist Weihnachtszeit! Alle Kinder freuen sich natürlich sehr. Nur Hexe Winnie freut sich nicht, denn Hexen feiern nur Halloween und Walpurgisnacht, aber doch nicht Weihnachten! Aber Winnie möchte auch Plätzchen, Kerzenlicht und Weihnachtsbaum. Sie ergreift die Initiative! Alle Geschichten zur individuellen Drama-tisierung; ab 3 Jahren Lars und seine Freunde erleben viele Abenteuer in der weiten Welt. Aber am Nordpol gefällt es Lars doch immer noch am besten. Hexe Winnie zaubert Weihnachten LIEVE BAETEN Die neugierige kleine Hexe Zur individ. Dramatisierung; ab 3 Jahren; UA: WODO Puppenspiel, Mülheim a. d. Ruhr, 2002 Die liebenswürdige kleine Hexe hat immer eine Menge zu tun, doch mit Geschick und Witz meistert sie ihr Hexenleben ganz famos. Ebenfalls erhältlich: Die kleine Hexe hat Geburtstag, Die kleine Hexe geht auf Reisen; Die kleine Hexe feiert Weihnachten MARTIN BALTSCHEIT Der Löwe, der nicht schreiben konnte 2 - 3 Darsteller (erweiterbar); ab 4 Jahren Da liegt sie – und liest! Die liebreizende, bezaubernd schöne Löwin, eine Augenweide, eine Zierde. Der König des Dschungels ist hingerissen, doch sieht er seine Liebeschancen sogleich schwinden. Denn eine Löwin, die liest, ist eine Dame und erwartet sicherlich einen Mann von Welt, mit Niveau, der wortgewandte Liebesbriefe schickt. Er aber, das gibt er ungern zu, kann leider gar nicht schreiben. Daher sucht er sich dringend Hilfe bei seinen Untertanen: Der Affe, der Geier, ja sogar ein Mistkäfer sollen für ihn – gezwungenermaßen – heiße Liebesschwüre notieren. Aber sie schreiben alle nicht das Richtige, nicht davon, was des Löwen Herz erfüllt! Was für ein Glück, dass die Löwendame nicht nur klug, sondern auch sehr verständnisvoll ist. Es waren einmal zwei wirklich dumme Gänse in einem brennenden Haus Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Theater zwischen den Dörfern, 12.05.2012 (Regie: Suse Wessel) Anna und Emma sind zwei besonders dumme Gänse: Erst setzen sie beim Spielgeleierbraten ihre eigene Hütte in Brand und dann ist keiner gut genug, um sie zu retten. Der Elefant sei zu tollpatschig, die Kuh zu langsam, der Fuchs zu gefräßig, die Schlange zu hinterhältig – und so weiter. In der Zwischenzeit breitet sich das Feuer in aller Ruhe aus, den Gänsen wird schon recht heiß, aber noch immer haben sie keine Hilfe gerufen. Schließlich fackelt die ganze Bude ab, gerade als alle Tiere gekommen sind, um beim Löschen zu helfen – wirklich alle! Aber das bekommen die dummen Gänse natürlich schon nicht mehr mit. Eine zündende Fabel über Dummheit und Vorurteile. 18 Der kleine Eisbär Frohe Weihnachten, kleiner Eisbär! Ein Theaterstück mit Musik. Für die Bühne bearbeitet von Heidi Ernesti und Ralph Reiniger (nach Figuren von Hans de Beer), 4 Darsteller, ab 3 Jahren Lars und sein Freund Robbi machen eine seltsame Entdeckung: Zwei Eskimos tauchen bei ihnen auf mit einem Schlitten voller Tannenbäume und sie reden davon, wie sehr sie sich auf Weihnachten freuen. Das wollen Lars und Robbi genauer wissen. Sie machen sich auf den Weg zu Nanuk, dem Schlittenhund, der in der Menschenstadt lebt. Der wird sicherlich wissen, was es mit dem seltsamen Fest auf sich hat, das alle sehnlich erwarten. Lars, Robbi und Nanuk verstehen auf ihrer Suche leider einiges nicht ganz richtig. So kommt es, dass sie dem verliebten Polarforscher Ole beinahe einen Strich durch die weihnachtliche Überraschung für seine Angebetete machen. Am Ende aber herrscht die schönste Weihnachtsfreude. HANS DE BEER UND SERENA ROMANELLI Dodo-Geschichten Alle Bilderbücher sind frei zur Dramatisierung: „Kleiner Dodo, was spielst du?“, „Kleiner Dodo, lass den Drachen fliegen“, „Dodos Zirkus-Abenteuer“, „Kleiner Dodo, bester Freund“ Der kleine Orang-Utan Dodo findet mitten im Urwald eine Geige und lernt ganz meisterhaft darauf zu spielen. Die Tiere im Urwald sind begeistert! „Dodo“ ist bereits mit seinen jungen Jahren ein Klassiker. Erdacht wurde er 1995 vom Erfolgsautor Hans de Beer („Der kleine Eisbär“) und seitdem spielt sich Dodo durch viele spannende Urwaldabenteuer. Die Bilderbücher eignen sich hervorragend für Umsetzungen im Figurentheater und für Aufführungen mit Live-Musik. ZORAN DRVENKAR Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet Für die Bühne bearbeitet von Zoran Drvenkar und Birte Werner; 3 H; ab 4 Jahren; UA: Junges Theater am Theater Konstanz, 2008 Ricki hat es gründlich satt, einen Schneemann nach dem anderen bauen zu müssen. Schon ein ganzes Jahr lang herrscht eisiger Winter und Ricki sehnt sich nach Wärme und Sonne. So macht er sich auf den Weg zum kältesten Ort der Welt, denn dort wohnt bekanntlich der Winter höchstpersönlich und mit dem muss er ein ernstes Wort reden. Im „Hotel Vier Jahreszeiten“ trifft er jedoch nur auf einen sehr seltsamen Kauz, der sich als „der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet“ vorstellt und der alles daransetzt, um Ricki vom Herrn Winter fernzuhalten. Am Ende lernt der Kauz jedoch, dass es nicht so schlimm ist, ein Pinguin zu sein – und dass man auch im Frühling noch der einzige Vogel sein kann, der die Kälte nicht fürchtet. MICHAEL ENDE will, trifft er das Traumfresserchen, das liebend gerne alle bösen Träume auffrisst und nur die guten übrig lässt. Tranquilla Trampeltreu Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren; UA: Stadtmuseum München, 1981 Eine sehr langsame Schildkröte auf einer sehr langen Reise. Der Lindwurm und der Schmetterling CORNELIA FUNKE Der Teddy und die Tiere Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Theater Matz für Kinder, 2005 „Buntbarsch und Buckellachs!“ Der Dicke Sven und sein Schiffsjunge Pit trauen ihren Augen nicht, als ihnen eines Abends am Strand ein Fass vor die Füße gespült wird und ihnen daraus das kleine Schwein Jule freundlich entgegengrunzt. Kein gewöhnliches Schwein allerdings, denn Jule ist ein Piratenschwein und kann riesige Goldschätze erschnüffeln! Das bleibt natürlich nicht lange geheim. Und als Jule deshalb entführt wird, müssen Pit und Sven sich mit einer Bande wilder Piraten anlegen, um ihr Schwein zu befreien. Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren Der gefährliche Drache soll ein LINDwurm sein? Auf keinen Fall! Aber was hilft es, selbst, wenn er vor lauter Wut den Professor frisst, der das behauptet?! Der sanft-stille Kohlweißling hingegen leidet aus einem ganz anderen Grund: Er soll doch tatsächlich ein SCHMETTERling sein! Schon liegt der Drache krank vor Grimm im Bett, und der Kohlweißling will sich als Eremit in die Wüste zurückziehen. Doch zum Glück gibt es eine einfache Lösung, die beide glücklich macht! Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des Brandenburger Theaters, 1997 Ein alter Teddybär sitzt von morgens bis abends auf dem Sofa und starrt Löcher in die Luft. Das Kind, dem er gehört, ist schon viel zu groß, um noch mit ihm zu spielen. Als ihn eine Fliege eines Tages fragt, wozu er denn da sei, weiß er keine Antwort. Um es herauszufinden, macht er sich schließlich auf die Reise. Das kleine Lumpenkasperle Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren; UA: Puppenbühne des Brandenburger Theaters, 1997 Das alte und zerrissene Lumpenkasperle wird vom Büblein gegen eine neue, strahlende Puppe eingetauscht. Doch das Büblein merkt schon bald, dass es kein guter Tausch war. Norbert Nackendick Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Rheinisches Marionettentheater, Düsseldorf, 1982 Eine Geschichte über Eitelkeit und Mut: Das tyrannische Nashorn Norbert Nackendick hat alle Tiere aus der Steppe vertrieben – und muss nun feststellen, wie einsam es plötzlich ist. Das Traumfresserchen Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Theater Bremen, 1991 Im Schlummerland wird die Königstochter Schlafittchen von bösen Träumen geplagt. Die besten Ärzte und Professoren wissen keinen Rat, und so macht sich der König schließlich selbst auf, um ein Mittel gegen die bösen Träume seiner Tochter zu finden. Als er schon fast aufgeben Das Piratenschwein Prinzessin Isabella Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: WoDo Puppenspiel, Mülheim a.d. Ruhr, 2003 Isabella findet nichts langweiliger als eine Krone zu tragen und Prinzessin zu sein. Lieber füttert sie Schweine und schält Zwiebeln. Darüber gerät ihr Vater, der König, natürlich in Wut. Aber am Ende finden beide einen guten Kompromiss. Die Glücksfee rot sein. Am besten auch ekelhaft knitterig. So wie beim Käpten Knitterbart. Der ist der gefürchtetste Pirat der Weltmeere. Genauer gesagt: Das war er mal. Jetzt ist er nicht mehr so gefürchtet. Wie es dazu kam? Das ist eine lange Geschichte – in der ausgerechnet ein kleines Mädchen dafür sorgt, dass dem bösen Piraten der Bart vor Angst mal so richtig schlottert. DANIELA KULOT Ein kleines Krokodil mit ziemlich viel Gefühl Das kleine Krokodil und die große Liebe Krokodil und Giraffe – eine ganz normale Familie Krokodil und Giraffe – ein richtig echtes Liebespaar Alle Bilderbücher zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Junges Theater Augsburg, 12.02.2012 (Regie: Christina Bründler) Das Krokodil ist bis über beide Ohren verliebt das ist ja auch keine große Kunst, denn die sitzen bei ihm ganz knapp hinter seinem sehr kurzen Hals. Etwas anders sieht das aus bei Giraffe, der Dame seines Herzens, die ihn - aufgrund der ganz anderen Perspektive - leider ständig übersieht. Doch Krokodil gibt nicht auf und mit erfinderischer Beharrlichkeit kommt er zum Ziel: Die unterschiedlichen Partner werden ein echtes Liebespaar. Und daran ist überhaupt nichts seltsam, finden sie – nur die Mitwelt reagiert seltsam ablehnend auf sie, vor allem im Kroko-Kino… Eine Liebe über die Größengrenzen hinweg und eine liebevolle Erzählung über Unterschiede, Gemeinsamkeiten und die Möglichkeit, beides zu vereinen, ohne einander gleichmachen zu müssen. ASTRID LINDGREN Die Puppe Mirabell Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren; DEA: Klexs Theater Augsburg Britta-Kajsas Eltern habe kein Geld, um ihr eine Puppe zu kaufen. Da bekommt sie eines Tages ein geheimnisvolles Samenkorn geschenkt, aus dem die ungewöhnliche und wunderbar eigensinnige Puppe Mirabell erwächst. Tomte Tummetott und Tomte und der Fuchs Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren In den kalten Wintermonaten wacht der Wichtel Tomte über die Tiere und Menschen auf seinem Hof. Er erzählt ihnen leise vom Frühling, der bald kommen wird. Nils Karlsson Däumling Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren Bertil langweilt sich schrecklich. Er muss alleine zu Hause bleiben, während seine Eltern arbeiten gehen. Da steht plötzlich ein daumengroßer Kerl und stellt sich vor: Nils Karlsson Däumling heiße er, genannt Nisse, und er sei gerade im Kellergeschoss in eine leerstehende Rattenwohnung eingezogen. Bertil staunt nicht schlecht. Und noch mehr muss er sich er wundern, als er „Killewips!“, plötzlich ebenso klein ist wie Nisse. Für die beiden neuen Freunde beginnt eine famose Zeit! Pelle zieht aus Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren Pelle hat ein für alle Mal genug: So ungerechte Eltern gibt es bestimmt kein zweites Mal mehr. Da zieht er lieber aus. Dann werden Mama und Papa weinen und ihn schrecklich vermissen! Ob Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren Lukas Besenbein hat ständig schlechte Laune. Er schimpft und mäkelt und versteht überhaupt nichts vom Glücklichsein. Da muss Glücksfee Pistazia alle Register ziehen. Heimlich bestreut sie den Miesepeter mit etwas Feenstaub und schon beginnt für Lukas eine harte, aber sehr lehrreiche Zeit. Das Glück ist nämlich manchmal näher als man glaubt. Und außerdem ist es „dick und frech und warm und weich und rot und blau und federleicht“. Ganz bestimmt! Käpten Knitterbart und seine Bande Für die Bühne bearbeitet von Stefan Dehler; 2 H; ab 5 Jahren; UA: stille hunde theaterproduktionen, 2009 (auch zur individuellen Dramatisierung!) Ein Piratenkapitän braucht ein langes Messer, eine Pistole und eine sehr laute Stimme. Das sind drei Dinge, mit denen man Leuten nämlich eine Heidenangst einjagen kann. Und wenn Leute eine Heidenangst haben, dann machen sie alles, was ein Piratenkapitän will. Ach, ja, wenn er so richtig furchterregend wirken will, sollte sich ein Piratenkapitän einen Bart zulegen. Wenn der Bart nicht schaurig schwarz ist, sollte er zumindest schaurig Sven Nordqvist, Findus zieht um: Theaterdeck Hamburg 19 Stücke für kleine Kinder er gleich nach Afrika gehen soll? Aber dann kann er nicht gut sehen, wie sehr er vermisst wird… Aber nach Herzhausen im Garten zieht er auf jeden Fall, das steht fest! BARBRO LINDGREN-ENSKOG: Die Geschichte vom kleinen Onkel Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren Es war einmal ein kleiner Onkel. Der war sehr einsam, weil er kleiner und langsamer als die anderen war. Die anderen Onkel liefen an ihm vorbei und die kläffenden Hunde bissen ihm in die Hacken. Doch eines Tages beschloss der kleine Onkel, einen Freund zu suchen, und hängte Suchanzeigen an alle Bäume: „Kleiner Onkel sucht einen Freund“. Und wartete. Und das Warten lohnte sich, denn eines Tages wurde der kleine Onkel von einer feuchten Hundeschnauze geweckt. PAUL MAAR Drei miese, fiese Kerle Zur individuellen Dramatisierung, ab 4 Jahren Konrad hat die Nase voll! Er wohnt mit seinen Eltern in einer ganz üblen Gespenstergegend, wo die wirklich miesen, fiesen Gespenster Mann und Maus erschrecken. „Schluss mit der Herumgespensterei“, sagt Konrad. „Jetzt mach ich die drei Fiesen fertig.“ Mit Anti-Gespensterkugeln bewaffnet, geht er los zum rußigen Schloss, durch den dunklen Wald und über die einsamen Felsen. Aber so leicht lassen sich die miesen, fiesen Kerle nicht fertigmachen! Gut, dass Konrad im rußigen Schloss eine merkwürdige karierte Katze findet... Von Maus und Mond oder Wer ist der Größte? Ein Erzähltheaterstück für eine Schauspielerin; ab 3 Jahren; UA: Schnawwl, Mannheim, 2005 Jonah und Enuki, zwei Inuit-Jungen, streiten sich, wer der Größere sei. Großmutter Leah schlichtet ihren Streit, indem sie den beiden die uralte Geschichte vom eingebildeten Mond erzählt, der auch behauptet hat, dass er der Größte sein könnte. Danach finden es Jonah und Enuki zwar gar nicht mehr so wichtig, wer der Größere sei – wer aber ist denn wohl der Stärkere? Da muss Großmutter Leah wohl noch eine zweite Geschichte erzählen: Die vom König der Mäuse, der seine Tochter nur dem Allerstärksten zur Frau geben will. Diese weise, poetische Geschichte, von Paul Maar wunderbar erzählt, lässt sich mit einfachsten Mitteln für die kleinsten Zuschauer in Szene setzen. Das kleine Känguru und der Angsthase Für die Bühne bearbeitet von Wally Schmidt; 2 D oder 2 H; ab 3 Jahren; UA: Theater Salz und Pfeffer, Nürnberg, 2002 Das kleine Känguru auf einer großen Suche. 20 Stücke für kleine Kinder TILDE MICHELS CHRISTINE NÖSTLINGER Zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren In einer kalten Winternacht bittet ein frierender Hase um Zuflucht. Wenig später folgen ihm ein Fuchs und dann noch ein Bär. Die Tiere versprechen Wanja, untereinander Frieden zu halten. Wanja denkt nach dem Aufwachen zuerst, er habe das alles nur geträumt. Bis er die Spuren im Schnee vor seiner Hütte sieht... Für die Bühne bearbeitet von Thomas Gimbel; 6 D oder H; ab 3 Jahren; besonders geeignet für Elterngruppen Leons Papa ist Piratenkapitän. Zusammen mit dem Langen, dem Kurzen und dem Dicken besegelt er die Weltmeere auf der Suche nach einem versunkenen Schatz. Seit Leon einen Meter misst, darf er mit in See stechen, das ist mit seiner Mama so ausgemacht. Schließlich soll er auch mal Kapitän werden, der Tradition wegen. Aber eigentlich verbringt er seine Zeit am liebsten beim Dicken in der Kombüse und hilft ihm beim Gemüse schnippeln, denn sein heimlicher Traum ist es, selbst einmal Koch zu werden. Aber weil das seinem Papa das Herz brechen würde, trainiert Leon fortan auf Kapitän. Er lernt, das Piratentuch zu binden, mit dem Dolch zwischen den Zähnen auf den Mast zu klettern und kräftig mit dem Säbel zu fuchteln. Doch als der Dicke bei einem Sturm über Bord geht, schnappt sich Leon kurzerhand den Kochlöffel – und kann seinem Vater endlich beweisen, was wirklich in ihm steckt! Diese witz- und temporeiche Bühnenfassung nach dem charmanten Bilderbuch von Christine Nöstlinger kommt mit kleiner Requisite aus und eignet sich besonders für (Eltern-) Gruppen, die für Kindergarten- und Grundschulkinder spielen. Es klopft bei Wanja in der Nacht HEDWIG MUNCK Der kleine König Alle Geschichten zur individuellen Dramatisierung; ab 3 Jahren Das „Sandmännchen“ hat den liebenswürdigen kleinen König bekannt gemacht. In vielen kleinen, humorvollen und behutsam anarchischen Geschichten erleben wir den kleinen König und seine Freunde in allen Situationen des Lebens. Der kleine König und das Weihnachtsdrachenei 3 Rollen (auch mit 1-2 Puppenspieler/innen möglich); ab 3 Jahren, frei zur UA Der Adventskranz der kleinen Prinzessin brennt. Das ist zur Weihnachtszeit eigentlich auch ganz gut so. Doch der kleine König ist etwas übereifrig und vermutet, dass ein feuerspeiender Drache seine Pfoten mit im Spiel habe. Schon zieht er mit seinen Freunden los, um das Königreich zu retten. Diese gute Tat wird nebenbei übrigens dafür sorgen, dass unter dem königlichen Weihnachtsbaum jede Menge Geschenke liegen. Denn: Der Weihnachtsmann sieht alles! DANIEL NAPP Dr. Brumm kommt in Fahrt Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke und Sophie Linnenbaum; 2 H; ab 4 Jahren; UA: Theater Mundwerk, Graz, 06.12.2012 Gerade als Dr.Brumm und sein Freund Pottwal an einem schönen Frühlingsabend beim Anblick des runden Mondes sanft eingeschlummert sind, trifft Brumm der Schlag. Eine Amsel hat einen Stock auf Dr. Brumms Kopf fallen lassen. Es ist die Geburtstagseinladung des Bibers, mit Schönschrift in einen Stock genagt. Dr. Brumm ist beigeistert, denn der Biber ist ein famoser Kerl. Mit seiner gewohnt zuversichtlichen Tatkraft schnappt Dr. Brumm Pottwal und läuft sofort los. Doch Pottwal gibt zu bedenken, dass sie den Weg zum Biber gar nicht genau kennen würden. Also basteln sie einen Wegeplan. Außerdem bräuchten sie noch Proviant. Also schmieren sie Brote. Und wer weiß, wie das Wetter würde. Also packt Dr. Brumm Regenjacken in seinen Rucksack und Gummistiefel, einen Sonnenschirm und Schneeketten. Und ohne ein Geschenk könnten sie unmöglich zum Bibergeburtstag gehen! Doch als es – endlich! – losgehen soll, stellen sie fest, dass Pottwal nicht eingeladen ist … Leon Pirat SVEN NORDQVIST Alle Geschichten um Pettersson und Findus: Findus zieht um Eine Geburtstagstorte für die Katze Ein Feuerwerk für den Fuchs Pettersson zeltet Findus und der Hahn im Korb Aufruhr im Gemüsebeet Armer Pettersson Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch Wie Findus zu Pettersson kam Zur individuellen Dramatisierung, ab 4 Jahren Die Abenteuer von Pettersson und Findus Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger und Jürgen Flügge; 1 D - 3 H; ab 4 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2007 Erstmals sind in dieser Bühnenfassung fast alle Geschichten um den aufgeweckten Kater und den liebevollen Alten zusammengefasst: Der singende Caruso beeindruckt Prillan und nervt Findus; Pettersson hat auch mal schlechte Laune und mag nicht angeln; alle gemeinsam verjagen sie schließlich Mathilda, das Schwein, aus dem Fleischbällchenbeet und bereiten dem Fuchsjäger Gustavsson am Ende ein großes Feuerwerk! Findus ist ebenso ein mutiger Tiger wie ein eigensinniges Katzenkind. Er ist witzig und unglücklich, erfinderisch, ein Draufgänger, manchmal ganz schön gemein und im Grunde doch der liebste Kater der Welt. Am Ende gilt auf Petterssons Hof ganz sicher: „Alle für einen und niemals allein“! Guten Tag, liebe Nacht: Theater Radelrutsch, Heilbronn Pettersson, Findus und der Hahn Für die Bühne bearbeitet von Regine Oßwald; 3 D oder 3 H oder 1 D - 2 H; ab 4 Jahren; UA: Theater Pfütze, Nürnberg, 1999 Seit Caruso auf dem Hof Einzug gehalten hat, ist bei Pettersson und Findus nichts mehr so wie früher: Die Hühner haben nur noch Augen für den Hahn. Findus versteht die Welt nicht mehr. Hat er ihnen nicht immer so schön die Zeit vertrieben? Wozu brauchen die dummen Hühner auf einmal einen Hahn? Und dann erst die Kräherei. Das geht den ganzen Tag so. Findus schreitet zur Gegenwehr. Morgen, Findus, wird’s was geben Für die Bühne bearbeitet von Dagmar Leding; 2 D - 3 H; ab 4 Jahren; DEA: Mobiles Theater Frachtraum, Ochsenfurt, 1999 Pettersson versucht verzweifelt, seinem Kater Findus eine Weihnachtsmannerscheinung zu bauen. Doch am Ende kommt alles ganz anders als geplant – und selbst Pettersson kann es sich nicht erklären. Die Hutjagd Zur individuellen Dramatisierung Eines Morgens erwacht Großvater und stellt fest, dass sein Hut, den er bisher nur zum Schlafen abgelegt hat, verschwunden ist. Verärgert beginnt er nach dem Hut zu suchen und trifft dabei merkwürdige Leute, die ihm den Weg weisen. Den Hut findet er dabei zwar nicht, dafür aber kleine, sonderbare Gegenstände, die ihn an einen Tag in seiner Kindheit erinnern. Und diese Erinnerung ist ihm schließlich wichtiger als alle alten Hüte zusammen. ALICE QUADFLIEG Aus der Reihe 3 Darsteller; ab 4 Jahren; frei zur UA A, B und C sind sich einig: Zuerst wird gearbeitet, dann gegessen und anschließend ein Mittagsschlaf gehalten. Das machen sie alle zusammen, immer schon und daran soll sich auch nichts ändern. Denn solange sich jeder an die Regeln hält, ist die Welt in Ordnung. Doch dann findet C eine Mütze und will sie behalten. Das missfällt A und B sagt, wenn C die Mütze bekommt, dann wolle er keinen Mittagsschlaf mehr halten müssen und schon ist die schöne Eintracht dahin. Dass man auch mal eigene Wünsche und Ansichten haben darf, das lernen A, B und C in diesem Stück auf spielerische Weise. Sie erkennen, dass man dadurch zu einem einzigartigen Individuum wird – und dass man dann erst glücklich miteinander leben kann. Guten Tag, liebe Nacht 1 D - 1 H; ab 3 Jahren; UA: Kresch Theater, Krefeld, 07.11.2011 (Regie: Anna Brass) Herr Tag mag es gerne hell und licht, er mag den blauen Himmel und die bunten Blumen. Er erkennt alle Vögel an ihrem Gesang und er denkt sich gerne abenteuerliche Geschichten aus, in denen er ein Held wäre. Nur vor einem fürchtet sich Herr Tag sehr: vor der Dunkelheit. Wenn die Sonne versinkt, dann sind plötzlich so viele seltsame Schatten um ihn herum, er stolpert über seine eigenen Füße und ihm ist ganz und gar nicht 21 Stücke für kleine Kinder Kinderstücke von A bis Z „Das ist der beste Witz, den ich je gehört habe.“ (Vom König, der auszog) mehr heldenhaft zumute. Doch heute hört er im Dunkeln plötzlich eine freundliche Stimme – Frau Nacht singt ein Maienlied! Und sie zeigt ihm, dass auch im Mondlicht die Welt schön aussehen kann, dass selbst die dunkle Nacht glänzen kann und viele Geräusche kennt, vor denen man sich nicht fürchten muss. Und dann hören Herr Tag und Frau Nacht sogar die Nachtigall singen. Eine phantasievolle und lautmalerische Reise durch Licht und Dunkelheit. JENS RASSMUS Bauer Enno und seine Kuh Afrika Zur individuellen Dramatisierung; ab 4 Jahren; UA: Tandera Theater, Hamburg, 2005 Bauer Enno hat einen kleinen Hof auf einem grünen Hügel, ein paar Felder und eine Kuh mit Namen Afrika. Er ist gar nicht unglücklich, und Afrika ist wirklich eine famose Kuh. Aber plötzlich fängt Bauer Enno an, nachts von Schiffen zu träumen. Erst von kleinen Spielzeugschiffen, dann von Ausflugsbooten und schließlich von richtigen Dampfern und großen Kähnen. Und jeden Morgen stehen die Schiffe wirklich in seinem Schlafzimmer und bald sogar schon auf Afrikas Weide. Das beunruhigt den Bauern Enno und so sucht er Hilfe in der Stadt. Aber als er im Krankenhaus von einem riesigen Passagierschiff träumt, das tatsächlich die Krankenhauswand durchbricht, da ist es gut, dass Afrika mitgekommen ist und mit ihm schnell in Sicherheit galoppiert. Ob der Bauer Enno endlich herausfinden kann, was es mit den Schiffsträumen auf sich hat? Und ob er mit Afrika aufbricht in ein neues Leben? Und wohin wohl? BINETTE SCHROEDER ein goldenes Schloss auch ein goldener Käfig sein kann und es drängt ihn hinaus in die Welt. Schon bald stellt er allerdings fest, dass seine wichtige Krone jenseits des goldenen Tors nichts mehr wert ist, dass er sich plötzlich überhaupt nicht mehr auskennt und sich recht alleine fühlt. Auf seinem langen und abenteuerlichen Weg trifft er Verführer und Blender, aber auch Helfer. Er muss lernen selbst zu entscheiden, welcher Stimme und welchem Weg er folgen will. Er macht Fehler und muss Rückschläge in Kauf nehmen, aber manchmal ist auch ganz einfach das Glück auf seiner Seite. Und der König findet einen Freund fürs Leben - oder für einen Augenblick, der wie ein ganzes Leben scheinen kann. Als er schließlich in sein Schloss zurückkehrt, ist er nicht nur älter und klüger, sondern er ist bereit, die Krone an den nächsten jungen König weiterzureichen. Als Stellvertreter für das aufwachsende Kind, das es drängt, die Welt jenseits seines Spielzimmers kennen zu lernen, durchlebt der König das Abenteuer eines ganzen Lebens. Stefan Schroeder erzählt von dieser Reise in wunderbar poetischen Worten, er findet starke assoziative Bilder für die Unwägbarkeiten und Überraschungen des Lebens. Nichts ist auf diesem Weg vorgezeichnet, das Königskind und der Zuschauer stehen vor der gleichen Aufgabe. JUJJA UND TOMAS WIESLANDER Mama Muh Alle Geschichten von Mama Muh sind zur individuellen Dramatisierung verfügbar; ab 3 Jahren Es ist gar nicht so einfach, eine Kuh zu sein. Immer nur Gras kauen und auf der Weide stehen. Und niemand traut einem zu, dass man auch als Kuh Höheres im Sinn haben kann… Mama Muh aber hat die Nase voll vom Kauen. Sie will: schaukeln! Schaukeln, dass ihr der Wind um die Ohren pfeift. Und überhaupt: Wenn da nicht die blöden Slalomstöcke im Weg gestanden hätten, dann wäre auch das Schlittenfahren gut gegangen. Selbst ein Baumhaus zu bauen, ist nur eine Sache der Übung. Obwohl es nicht gerade leicht ist, den Nagel immer auf den Kopf zu treffen, wenn man den Hammer mit dem Schwanz halten muss. Dass die Krähe aus dem Krähenwald dabei mal wieder fast der Flügelschlag trifft, was macht das schon! JÖRG WOLFRADT Sei ein Frosch! 1 D - 1 H; ab 3 Jahren; UA: Gerhart-HauptmannTheater Zittau (...) Frido Maus wäre so gerne ein Frosch, schließlich springen Frösche nicht nur über Pfützen, sondern sogar übers Meer - glaubt er. Mona Frosch hingegen wäre nur allzu gern eine Maus, schließlich kuscheln Mäuse den ganzen Tag mit Katzen - glaubt sie. Also versuchen die beiden nach Kräften, in die Haut des jeweils anderen zu schlüpfen. Doch als Mona ihren falschen Mäuseschwanz verliert, fliegt der ganze Schwindel auf – ausgerechnet, als der gefräßige Storch im Anflug ist. Wie gut, dass Frido eine prima Mäuseidee hat, bei der Mona plötzlich ungeahnte Kräfte entdecken kann. „Sei ein Frosch!“ stellt die Frage, wer man ist und wie man gerne wäre und vermittelt den kleinen Zuschauenden, dass es schön sein kann, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszuhüpfen. Lupinchen Zur individuellen Dramatisierung, ab 4 Jahren Lupinchen ist einsam und traurig. Das sieht ihr Freund Vogel Robert sofort, denn Lupinchen hat mal wieder die Bäumchen verkehrt herum eingepflanzt – so müssen alle zu Trauerweiden werden! Um sie aufzuheitern, lädt Robert zwei seiner besten Freunde ein, den ‚ominös-pompösen’ Schachtelmann Herrn Klappaufundzu und Mister Humpty Dumpty, den scheuen Engländer in Eierform. Klappaufundzu schnippelt prahlerisch ein Haus aus Papier, in dem sie ein Fest feiern wollen. Als aber ein Sturm aufkommt und sie alle in Gefahr bringt, ist es der scheue Mister Humpty Dumpty, der ihr Retter in der Not wird. Das UN 2 D - 5 H; ab 6 Jahren; frei zur UA Dine und ihr Freund Fritz leiden im Kinderheim schon lange unter den Launen der bösartigen Heimleiterin. Heute aber ist es besonders schlimm, denn sie verdächtigt Dine ihr etwas besonders Wertvolles gestohlen zu haben: Wenn Dine das nicht sofort zurückbringe, dann müsse Fritz dafür büßen! Dine ist verzweifelt, denn sie weiß nicht mal, wonach diese gemeine Person so gierig sucht. Etwas Geheimnisvolles sei es, das ungeheure Macht verleihe. Doch wie es genau aussieht, das weiß seltsamerweise auch die Heimleiterin nicht. Dine beschließt, das als Vorteil zu nutzen und zieht aus, um irgendetwas zu suchen, das wichtig genug erscheint. Auf ihrer Suche trifft sie den Vogel Vurz (der sich Witze über seinen Namen verbittet!), den seltsamen Fa und den Chronisten, der schlechte Neuigkeiten aus dem Tausendaugenwald bringt. Das Ungeheuer sei dort gesichtet worden und nun drohe ihnen allen große Gefahr. Dine wagt sich in den Kampf und findet nicht nur das wichtige Ding – sondern etwas noch viel Wichtigeres. Ein phantasievolles Märchen über die Suche nach dem, was uns wichtig erscheint. Ob uns das aber auch tatsächlich immer ausmacht? MARTIN BALTSCHEIT Das Gold des Hasen Ab 6 Jahren; frei zur UA Der Hase hatte sein ganzes Leben lang davor Angst, dass ihm sein großer Goldschatz gestohlen würde. Als er nach vielen einsamen Jahren als Schatzhüter stirbt, vermacht er das ganze Gold dem größten Angsthasen im Wald. Sofort entbrennt ein eifriger Wettkampf um die größte Angst, den überraschenderweise der Wolf gewinnt mit einem wirklich herzerweichenden Bekenntnis! Während er sich im Haus des Hasen gerade noch diebisch über den gelungenen Trick freut, beschleicht ihn langsam die Angst, jemand könne ihm... Die Geschichte vom Löwen, der nicht bis 3 zählen konnte 1 D - 2 H; ab 6 Jahren; Deutsches Nationaltheater Weimar, 04.11.2012 (Regie: Stefan Behrendt) Unser Löwe hat alles, was er braucht. Die schöne Löwin liegt neben ihm - und liest mal wieder - es ist sonnig und warm und er selbst fühlt sich, mit einem Wort, herrschaftlich! Doch dann taucht plötzlich ein Konkurrent auf und scharwenzelt um die schöne Löwin herum, mit Blumen und Gedichten und alles auch noch auf Französisch, oh là là. Einfach lächerlich!, findet der Löwe, muss allerdings zu seinem Leidwesen feststellen, dass die schöne Löwin nicht ganz unbeeindruckt bleibt. Da unser Löwe aber leider nicht eins und eins zusammenzählen kann, da er einfach nicht weiß, dass drei einer zu viel sind, muss er wohl oder übel Nachhilfe nehmen. Irgendwer wird in STEFAN SCHROEDER: Vom König, der auszog 1 Schauspieler(in); ab 4 Jahren; frei zur UA Der König lebt in einem großen, formidablen Königsschloss mit vielen Zimmern, vielen Türmen, großen Fenstern, goldenen Türklinken. Er bekommt jeden Tag sein Lieblingsessen und wird überhaupt von vorne bis hinten verwöhnt. Es fehlt ihm an nichts. Doch eines Tages entdeckt er, dass 22 MIRIAM ANTRETTER Mama Muh: Rapid Arts Movement, Hildesheim © Andreas Hartmann Die Geschichte vom Fuchs…: Theater Mummpitz, Nürnberg © Rudi Ott seinem Reich doch aufzutreiben sein, der bis drei zählen kann und der ihm die Sache mit dem überzähligen Charmeur erklärt! Wie es dem Löwen geht, der nicht schreiben kann, erfahren Sie auf S. 18 Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren; UA: Theater Mundwerk/Follow the Rabbit, Graz/Frankfurt, 15.04.2012 Der Fuchs ist – sozusagen – ein toller Hecht! Er weiß viel, zum Beispiel wie man zarten Hasen eine Grube gräbt, Hühnerbraten macht und vor allem, wie man den Hunden des Jägers entkommt. Zu Recht sonnt er sich in seinem Wissen, seiner Weltgewandtheit und gern erzählt er den jungen Füchsen von seinen ruhmreichen Taten. Einem Fuchs, der so viel weiß, kann nie etwas passieren. Doch dann vergisst er das eine oder andere. Und bald noch ein bisschen mehr. Eines Tages weiß er plötzlich nicht mehr so genau, wer er ist und noch weniger, was das für bellende ‚Dinger’ sind, die da auf ihn zugerast kommen! Natürlich erntet er dafür Hohn und Spott von den Hühnern. Aber das macht nichts. Denn sein Leben ist eigentlich ganz angenehm geworden, so ruhig und beschaulich. Am liebsten unterhält er sich mit dem alten Herrn, den er unten am Fluss im Wasser sieht. Und nachts kümmern sich die jungen Füchse um ihn, die wissen übrigens eine ganze Menge und können ziemlich viel! Deutscher Jugendliteraturpreis 2011 Nur ein Tag 2 H - 1 D - 1 Puppenspieler/in; ab 6 Jahren; UA: Theater Marabu, Bonn, 2007 Was, wenn man nur einen einzigen Tag hätte ... Als Wildschwein und Fuchs der Eintagsfliege beim Schlüpfen zusehen, wissen sie schon, dass es besser wäre, gleich abzuhauen. Was nämlich, wenn die Fliege bezaubernd sein wird? Dann wird man sich anfreunden und sich vielleicht sogar verlieben und es bleibt doch nur ein einziger Tag Zeit. Und wer sagt überhaupt der gerade Geschlüpften, die sich für eine Maifliege hält, die Wahrheit? Wildschwein und Fuchs stammeln sich mühsam aus der Affäre, lügen zur Not: Der Fuchs, – wie bedauernswert – würde den heutigen Tag nicht überleben, deshalb sei man so traurig. Die junge, hübsche Fliege ist ehrlich gerührt und zögert nicht lange: Dann muss eben das ganze Leben in diesen einen Tag hinein: ein ganzes langes Leben inklusive dem großen Glück! „Du weißt, was du kannst, wenn du tust, was du musst.“(Der Löwe, der nicht bis 3 zählen konnte) 23 Kinderstücke von A bis Z Nur ein Ei 1 D (auch Puppenspiel möglich) - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater Kassel, 17.03.2013 (Regie: Dieter Klinge) Wildschwein und Fuchs sitzen am Fluss. Sie langweilen sich, sie warten. Das Wildschwein wartet vermutlich aufs Essen. Doch der Fuchs, der wartet auf die ganz große Liebe! Er wünscht sich eine Fuchsfrau, eine Familie, ja!, er wünscht sich einen Sohn. Der wäre sein Ein und Alles, sein Augapfel! Sein eigen Fleisch und Blut - müsste er nicht unbedingt sein, denn just in diesem Augenblick finden Wildschwein und Fuchs ein Körbchen, das auf dem Wasser treibt und darin ein wunderschönes, perfektes, weißglänzendes Ei. Das ist ein Zeichen: ein kleiner Moses für den Fuchs! Und schon betreibt der Fuchs ganz eifrig Brutpflege, er hält das Ei warm und sicher und stellt sich vor, wie schön das Leben sein wird, wenn nur endlich sein Sohn geschlüpft ist. Das Wildschwein sieht die Sache etwas realistischer und malt dem Fuchs in immer neuen skurrilen Szenen aus, was die Vaterschaft so alles mit sich bringen kann. Die imaginierten Söhne entsprechen nun gar nicht der romantischen Vorstellung des Fuchses, der schon drauf und dran ist, die Lust an der Familiengründung zu verlieren. Dann aber geschieht das Schreckliche: ein Eichelhäher zerstört das Ei, das schöne, das runde, das verheißungsvolle Ei aus ... Schokolade. Ein Bluff! Der Fuchs wurde auf hinterhältigste Weise getäuscht, die schöne Illusion zerbricht in lauter süße Stücke – er ist am Boden zerstört. Das Wildschwein aber hat sich schon aufgemacht, den Urheber des Betrugs zu suchen und am Ende erleben die beiden Freunde gewiss die schönste Überraschung ihres Lebens. „Was bedeutet es, ein Kind zu erwarten; was geschieht, wenn ein Kind nicht die väterlichen Erwartungen erfüllt – und was dürfen und können Kinder von ihren Eltern erwarten? Fragen, die sich nicht nur Füchse und Wildschweine stellen.“ (JUNGES STAATSTHEATER KASSEL) KIRSTEN BOIE Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen / Ich kenne einen Jungen in Afrika Empfohlen für Kinder ab 8 Jahren; UA: Theater Patati Patata, Reutlingen, 2014/15 (Regie: Rüdiger Pape) Thulani könnte als Waise eigentlich unentgeltlich zur Schule gehen. Aber dafür bräuchte er einen Totenschein seiner Eltern, den ihm im Bürokratiedschungel Swasilands niemand besorgen kann. Also verbringt Thulani die Tage im Dorf, sorgt für seine kleine Schwester und träumt davon, von den Weißen als Fußballstar entdeckt zu werden. Manchmal, wenn am Sommerabend die Blitze über den Himmel ziehen, dann sitzt Thulani hinter der Hütte am Grab seiner Mutter und spricht mit ihr. Und wartet darauf, dass etwas passiert und weiß doch nicht, was. Kirsten Boie erzählt die Geschichten von vier Kin- 24 Kinderstücke von A bis Z Kanada und sie sind die berühmte Kurzhosengang. Derart coole Jungs tragen natürlich keine kurzen Hosen. Wie die Gang dennoch zu ihrem Namen kam, dazu erzählt jedes Mitglied anlässlich eines Fernsehinterviews seine eigene Geschichte. dern aus Afrika, darunter die von Thulani – Geschichten, die so hätten geschehen können oder leider geschehen sind. Die Autorin engagiert sich seit vielen Jahren in Swasiland, dem Land mit der höchsten Aids-Rate der Erde: Hier leben 120.000 Kinder, die mindestens ein Elternteil verloren haben. Die Geschichten in ihrem berührenden und sehr poetischen Erzählband, beruhen auf den Erfahrungen der Autorin in diesem Land: „Wenn diese Geschichten traurig sind“, so schreibt sie im Nachwort, „kann ich es nicht ändern. Trauriger als die Wirklichkeit sind sie nicht.“ Deutscher Jugendliteraturpreis 2005 WOLF DURIAN Kai aus der Kiste für große Gruppen bearbeitet von Hildegard Plattner; zur individ. Dramatisierung; ab 8 Jahren Mr. Allan, ein reicher Schokoladenfabrikant aus Amerika, sucht einen Reklamekönig, der seine neue Schokoladensorte bekannt machen soll. Kai, Anführer einer Berliner Straßenbande, ist zur Stelle und startet eine beispiellose Werbekampagne, von der bald die ganze Stadt spricht. Ausgezeichnet mit dem LUCHS des Jahres 2013 (DIE ZEIT und Radio Bremen) Der kleine Ritter Trenk Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 1 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2008 „Leibeigen geboren, leibeigen gestorben, leibeigen ein Leben lang“ – ja, so hieß es damals als es noch Ritter gab, die ihre eigenen Bauern besaßen. Schrecklich ungerecht findet das Bauernjunge Trenk, der mit seiner Familie unter dem grausamen Wertolt dem Wüterich zu leiden hat. Deshalb nimmt er eines Tages das Ferkelchen an den Strick und beschließt, sein Glück in der Stadt zu suchen. „Stadtluft macht frei“, hieß es damals nämlich auch. Für den kleinen Trenk und das kleine Schwein beginnt eine lange und gefährliche Reise! Doch mit Mut, guten Freunden und ein paar Tricks wird Trenk schließlich sogar selbst zum Ritter und zieht gegen einen echten Drachen ins Feld. Am Ende der Geschichte stehen die weisen Worte des Fürsten: „Leibeigen geboren, als Ritter gestorben, tapfer ein Leben lang!“ MICHAEL ENDE Die Geschichte von der Schüssel und vom Löffel Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren; UA: KLEXS Theater, 1999 Die böse Fee Serpentine Irrwisch ist darüber erbost, dass sie weder zur Taufe von Prinzessin Praline noch zu der von Prinz Saffian geladen wurde. Mit ihren Taufgeschenken will sie sich rächen. Lenchens Geheimnis Momo: Schauspiel Düsseldorf © Sebastian Hoppe Kerle mieten Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren; besonders geeignet für Jugendclubs Anne-Marie „mit dem vornehm verschluckten e irgendwo“ ist in einer misslichen Lage. Zum jährlichen Tennisclubfest hat sie zwar schon ein neues Kleid, aber noch keinen Tanzpartner, der sie begleitet. Das bringt Lulu und Lissa auf eine geniale Idee. Sie gründen eine Kerle-Vermietungs-Agentur! Leider verfügt die Agentur nur über einen Kandidaten, Lissas angehimmelten Cousin Eckbert. Der Idiot verliebt sich allerdings schon beim ersten Auftrag ausgerechnet in seine Klientin! Prinzessin Rosenblüte oder Die Prinzessin auf dem Fahrradständer 4 D - 2 H; ab 5 Jahren Emma trifft vor dem Supermarkt eine echte Prinzessin. Prinzessin Rosenblüte aus dem Reich der Schwäne soll sich in der Welt ein bisschen umsehen. Bevor sie wieder nach Hause zurück darf, muss sie jedoch eine Prüfung bestehen. Aber welche? Flachs zu Gold spinnen? Einen Frosch küssen? Was für ein Glück, dass Emma sich mit Märchen so gut auskennt! ZORAN DRVENKAR Du hast doch keine Angst, oder? 5 Darsteller/innen; ab 6 Jahren; frei zur UA „Es waren einmal vier Freundinnen. Und eine Freundin dazu. Die Freundinnen hießen Anke, Berit, Cordula und Dorothea. Die eine Freundin dazu hieß Zarah.“ Die vier Freundinnen suchen das Abenteuer und Zarah darf mitkommen. Sie beschließen, in den Wald zu gehen und machen sich einen Spaß daraus, Zarah mit den Geschichten über die Unwesen des Waldes Angst zu machen. Sie erzählen vom gefährlichen Räuberhauptmann Raddek, der im Wald aufgeknüpft wurde, vom gefürchteten Baumtroll Ogill, vom Schlammfresser Feggel, der kleine Mädchen frisst. Zarah lauscht interessiert, denn mit jeder Geschichte nehmen die Schatten und Geräusche im Wald zu. Am Anfang amüsieren sich die vier Freundinnen prächtig, bis sie tiefer und tiefer in den Wald gelangen und allmählich Angst vor ihren eigenen Geschichten bekommen. Es knackt, es rauscht, es fiept: Die Freundinnen brechen in Panik aus und laufen und laufen und wenn sie nicht angehalten haben, dann rennen sie wahrscheinlich noch immer. Zarah aber wandert langsam durch den nächtlichen Wald nach Hause – das Haus ist hell und gemütlich und Zarah begrüßt ihre Mitbewohner und erzählt ihnen, was ihr im Wald widerfahren ist. Wer die Mitbewohner sind, kann nur ein sehr mutiges Herz erraten! Das Bilderbuch „Zarah. Du hast doch keine Angst, oder?“ wurde 2008 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert Paula und die Leichtigkeit des Seins Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren; UA: Theater Junge Generation Dresden, 2010 Als Paula sieben wurde, begann es. Sie wurde dick und schwer und immer schwerer. Sogar im Wasser geht Paula jetzt unter, trotz Schwimmring. Onkel Hiram aus Australien nimmt sie trotzdem wie immer auf den Arm und wirft sie in die Luft. Ist doch ganz leicht, denkt Paula und: kommt nicht mehr herunter. Sie fliegt und fliegt und ihr wird endlich wieder freier ums Herz. Sie muss nicht aufs Klo und nicht in die Schule. Tag für Tag lebt sie mit den Wolken, liest Bücher und schläft in den Baumkronen. Paula ist glücklich. Nur manch- mal fühlt sie sich ein wenig einsam. Aber dann wird der Himmel über Paulas Zuhause plötzlich ein „gesprenkeltes Sternendach voller Lärm“. In federleichten Sätzen lässt Zoran Drvenkar einen Traum Wirklichkeit werden. Ein Stück für all jene, die physikalischen Gesetzen schon immer gerne den Rücken zeigen wollten. NEU! Jetzt bei uns! Die Kurzhosengang Zur individuellen Dramatisierung, ab 8 Jahren „Über die Kurzhosengang muß man wissen: Sie lieben Horrorfilme, am besten mit Riesenmengen von Chips. Sie leben in einer kleinen kanadischen Stadt, in der es enorm viel Winter gibt. Zusammen bringen sie vierundvierzig Jahre auf die Waage, aber weil sie zu viert sind, sorgen sie sich nur selten ums Älterwerden. Und sie erleben phantastische, unglaubliche, ja geradezu so haarsträubende Abenteuer, daß man es nicht faßt.“ (Die ZEIT, Wilfried v. Bredow, 28.02.2004) Rudolpho, Island, Snickers und Zement, so nennen sich vier Freunde aus einem kleinen Ort in Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren; UA: Landestheater WürtembergHohenzollern, 1998 Lenchen ist eigentlich ein ungemein liebenswürdiges Kind – solange ihre Eltern das tun, was sie von ihnen verlangt, aber das tun sie leider fast nie. Deshalb soll die Fee Franziska Fragezeichen ihre Eltern verzaubern. Dann kommt aber alles anders als Lenchen es sich vorgestellt hat. Momo Für die Bühne bearbeitet von Vita Huber; 4 D - 11 H - Kinder; ab 8 Jahren; UA: Städtische Bühnen Münster, 1981 Momo taucht eines Tages in den Ruinen eines Amphitheaters auf. Sie besitzt nichts und hat doch eine außergewöhnliche Gabe: Sie hat immer Zeit und ist ihren Freunden eine wunderbare Zuhörerin. Doch dann tauchen plötzlich die grauen Herren auf und stehlen allen Menschen ihre Lebenszeit. Zusammen mit Meister Hora und der Schildkröte Kassiopeia versucht Momo, die Stundenblumen der Menschen zu befreien. Ophelias Schattentheater Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr, 1997 Ophelia hat ihr ganzes Leben als Souffleuse in einem kleinen Stadttheater gearbeitet. Sie kann 25 Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z „Ha, eine große Tat… alle großen Theaterstücke auswendig. Als das Theater geschlossen wird, bleibt sie einsam zurück. In den verlassenen Räumen begegnet sie dem ersten Schatten, der niemandem mehr gehört. Auch er ist traurig und einsam. Und Ophelia beginnt, die überzähligen Schatten bei sich aufzunehmen. Sie lehrt sie alle großen Theaterstücke. Und schließlich gründen sie zusammen „Ophelias Schattentheater“. Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch Eine Zauberposse; 1 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, 1990 Der böse Zauberer Beelzebub Irrwitzer und die hinterhältige Hexe Tyrannia Vamperl haben ein großes Problem: Das Jahresende naht und sie haben ihr Soll an bösen Taten noch nicht vollbracht. Das wird seiner Höllischen Exzellenz sicherlich nicht gefallen! Ihre letzte Chance ist der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch. Doch Kater Maurizio und der Rabe Jakob Krakel verhindern in letzter Minute, dass der Punsch aller Pünsche die gewollte Wirkung erzielt. Die unendliche Geschichte Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren; UA: Vereinigte Städtische Bühnen Krefeld, 1998 Bastian Balthasar Bux flieht vor seinen Klassenkameraden, die ihn hänseln, in das Antiquariat des Herrn Karl Konrad Koreander. Der seltsame Herr Koreander liest ein noch seltsameres Buch: DIE UNENDLICHE GESCHICHTE. Bastian ist magisch angezogen – er kann nicht anders, er muss das Buch stehlen. Atemlos verkriecht er sich damit auf dem Dachboden der Schule und beginnt zu lesen: von dem grenzenlosen Reich Phantásien, das vom Nichts bedroht wird, von der Kindlichen Kaiserin, die todkrank ist, vom heldenhaften Atréju und von Auryn, dem Symbol der Macht und der Weisheit. „TU, WAS DU WILLST“ ist darauf geschrieben. Und Bastian erzittert: Ist er etwa damit gemeint? Ist er das Menschenkind, nach dem Atréju sucht? Kann er Phantásien retten, indem er der Kindlichen Kaiserin einen neuen Namen gibt? Er, der ängstliche und blasse Bastian, soll ein Held sein müssen? KAREN-SUSAN FESSEL Ein Stern namens Mama Für die Bühne bearbeitet von Antje Siebers; 1 D; ab 10 Jahren; UA: Theater Dortmund, 2005 „Was macht Mama denn mit dem Krebs? Schläft der mit ihr in einem Bett?“ fragt Luises kleiner Bruder Ruben. Und die ältere Schwester versucht zu erklären und zu beruhigen – versucht es für sich selbst, für Ruben, für Mama. Luise versteht vieles nicht, und manches versteht sie besser als die Erwachsenen. Sie muss lernen, mit Wut und Angst umzugehen, denn man kann traurig und zornig zugleich sein. Und trotzdem kann sie mit Mama am letzten Weihnachtsfest lachen und feiern. Nach Mamas Tod nimmt Luise Ruben in 26 den Arm und flüstert in sein Ohr „Mama ist jetzt ein Stern. Ein Stern namens Mama, kann doch sein, oder?“ WIELAND FREUND Törtel aus dem McGrün Für die Bühne bearbeitet von Gerd Ritter; 1 D - 2 H; ab 9 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2011 Törtel ist in der ruhigen Haustierabteilung des McGrün aufgewachsen. Und so fühlt er sich gar nicht wohl, als er plötzlich buchstäblich in die freie Wildbahn von Müggeldorf geworfen wird. Zumal dort, am Rande der Großstadt, gerade der schönste Kleinkrieg zwischen den Vorgartenbesitzern und den Wildtieren ausbricht. Schuld daran ist nicht zuletzt Grrmpf, der Wildschweineber, der einfach zu gerne in den Mülltonnen und der Blumenbeeterde wühlt. Als dann auch noch eine Diebesbande ihr Unwesen in der Siedlung treibt, wird die Lage brenzlig, denn die Wildtiere werden von den Menschen zu Unrecht verdächtigt. Hermann Lüttkewitz will sogleich eine Bürgerinitiative gründen und rüstet in seinem Garten schon mal mächtig auf. Natürlich hält Grrmpf spielend dagegen: Ein gewaltiger Stellungskrieg beginnt. Da hilft nur noch eine konzertierte Aktion, beschließt die kluge Füchsin Wendy: Die Wildtiere müssen sich mit den Haustieren verbünden und die Diebe selbst stellen! Der langsame, kleine Törtel weiß noch gar nicht recht, wie ihm geschieht, da ist er schon mittendrin im Geschehen. In seinen kleinen, bedächtigen Schritten kommt Törtel dann aber nicht nur den Langfingern auf die Spur, sondern kommt schließlich auch ganz in seinem neuen Leben und seinem neuen Zuhause an. „Der Autor, Kritiker und Journalist Wieland Freund hat mit seinem Kinderbuch »Törtel, die Schildkröte aus dem McGrün« eine unterhaltsame Tiergeschichte geschrieben, die sich bei genauerem Hinschauen als ausgesprochen vielschichtig erweist: Sie schärft den Blick auf das Leben von Wildtieren in unserer Zivilisation, ist zugleich aber auch eine Parabel auf eine bunte vielschichtige Stadtgesellschaft zwischen Reichtum und Armut, erzählt von lebendigen Subkulturen und wirft Fragen nach Heimat, Fremde und der Suche nach dem geeigneten Lebensraum auf.“ (JUNGES ENSEMBLE STUTTGART) JOACHIM FRIEDRICH 4 1/2 Freunde Für die Bühne bearbeitet von Marion Hohenfeld und Anne Nowak Kalle, Radieschen, Friedhelm und Steffi sind gute Freunde und die optimistischen Gründer des Detektivbüros „Kalle & Co.“. Mit dem „halben“ Freund ist übrigens Friedhelms Hund Tausendschön gemeint, ein ausnehmend hässlicher aber liebenswerter Kerl, der die Kinder mitunter jedoch in Schwierigkeiten bringt. Zum Beispiel, wenn sie gerade eine Diebesserie im Kaufhaus Hurtig aufklären müssen. Verkleidet als Tombola- das Schicksal ruft …“ (Der Wunschpunsch) engelchen ermitteln die 4 Kinder mit allen kriminalistischen Tricks, während Tausendschön leider die Porzellanabteilung heimsucht. Auch einen Diebstahl im Lehrerzimmer können die Freunde souverän aufklären. Dabei lernen sie eine Menge über Goldfische und finden sogar einen neuen Hausmeister. Nur Friedhelm ist am Ende gar nicht glücklich. bar macht! Kami’en, der mächtige König der Goyl, lässt im ganzen Land Jagd auf seinen kostbaren Schatz machen. Jacob, Wills Freundin Clara und ein Fuchsmädchen kämpfen verzweifelt um Wills Leben. Doch ohne die Mächte der Feen wären sie verloren. Wer sich aber mit einer Fee verbündet, verspielt nicht selten das eigene Leben. Erhältlich sind die Stücke: Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall; 1 D - 6 H; ab 12 Jahren; UA: Staatsschauspiel Dresden, 31.10.2012, Regie: Sandra Strunz Die Rote Fee rächt sich grausam für die Hilfe, die sie Jacob Reckless gewährt hat: Jacob konnte seinen Bruder retten, doch nun muss er dafür mit dem eigenen Leben bezahlen. Und nicht einmal ein Hexenkraut scheint gegen den Fluch der Fee gewachsen zu sein. Jacobs letzte Chance ist jene sagenumwobene Armbrust, die Guismund, dem Hexenschlächter, gehört hat und mit der er ganze Armeen durch einen einzigen Pfeil niederstrecken konnte. Sie soll, so geht das Märchen, auch das Leben schenken können, wenn der Pfeil aus Liebe abgeschossen würde. Aber auch Nerron, der undurchsichtige Goyl, und der König von Lothringen machen Jagd auf diese Wunderwaffe. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit, gegen die Lebenszeit. 4 1/2 Freunde und die Weihnachtsmann-Connection 1 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2009 4 1/2 Freunde und die Fahndung nach dem Schuldirektor 2 D - 6 H; ab 6 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2009 CORNELIA FUNKE Geisterritter Für die Bühne bearbeitet von Beate Heine und Christina Rast; 3 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Thalia Theater Hamburg, 02.11.2012 (Regie: Christina Rast) Jon Whitcroft hat es schwer. Seine Mutter und ihr neuer Freund („der Vollbart“) schicken ihn aufs Internat nach Salisbury. Dort erwarten ihn natürlich strömender Regen, dunkle Gemäuer, enge Flure, fremde Gesichter und ein Zimmer, das er sich mit zwei Mitschülern teilen muss. Jon ahnt nicht, dass dies bald seine geringsten Sorgen sein werden. Denn nachts erscheinen plötzlich drei ausgesprochen unfreundliche Geister unter dem Fenster seines Zimmers und starren zu ihm herauf. Sie lassen keinen Zweifel daran, dass sie Jon nach dem Leben trachten und sie machen Jagd auf ihn. Nur Jons Mitschülerin Ella erkennt den Ernst der Lage und mit ihrer Hilfe beschwört Jon den alten Ritter Longspee herauf, der ihm im Kampf gegen die blutrünstigen Verfolger beistehen soll. Im Verlauf seines größten Abenteuers lernt Jon, dass böse Geister auch in uns selbst lauern können und dass wir sie nur im Vertrauen auf die Hilfe unserer Freunde überwinden können - und manchmal findet man dabei einen Freund, wo man ihn gar nicht erwartet hätte. Reckless. Lebendige Schatten Tintenherz Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall; 3 D - 7 H; ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover, 2004 In einer stürmischen Nacht taucht ein unheimlicher Gast bei Meggie und ihrem Vater Mo auf: Staubfinger. Er warnt Mo vor einem Mann namens Capricorn. Am nächsten Morgen bricht Mo mit Meggie überstürzt auf. Sie reisen zu ihrer Tante Elinor. In ihrer kostbaren Bibliothek versteckt Mo ein Buch, dem Capricorn nachjagt. Ein Buch, aus dem er vor vielen Jahren zum letzten Mal vorgelesen hat. Damals begann jenes unheimliche und magische Abenteuer, in das Meggie nun immer tiefer hineingezogen wird, als Capricorns Männer nicht nur das Buch finden, sondern auch Mo in ihre Gewalt bringen. Wie es in der Tintenwelt weitergeht: Tintenblut Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall; 3 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Hannover, 2006 Tintentod Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall; 5 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren; UA: Schauspiel Hannover 2008 Die Wilden Hühner geben Fuchsalarm Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 9 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren; EA: Theater auf Tour, 2006k Sprotte und ihre Wilden Hühner retten Oma Slättbergs Hühner vor dem sicheren Tod und müssen dazu sogar gemeinsame Sache mit den Jungs machen. Die Wilden Hühner und die Liebe Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 7 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 12 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2007 Die Wilden Hühner sind verliebt – glücklich und unglücklich. Melanie trauert Willi nach und ist unerträglich. Sprotte und Fred passen wirklich gut zusammen. Trude schreibt Liebesbriefe auf Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel Für die Bühne bearbeitet von Marion Hohenfeld und Anne Nowak; 2 D - 7 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren; UA: Kammerspiele Hamburg, 2009 Niklas Julebukk ist der letzte echte Weihnachtsmann. Der fiese Wichteltod, Vorreiter eines Weihnachten aus Plastikspielzeug und Verkaufszahlen, hat all seine Kollegen bereits in Schokoladenmänner verwandelt. Verzweifelt kämpft Julebukk gegen Wichteltods gefährliche Nussknackerarmee. Als er bei einem Gewitter mit seinem Wagen vom Himmel fällt und zufällig im Nebelweg landet, bekommt er dabei unverhofft die mutige Hilfe von Ben und Charlotte. Zottelkralle Für die Bühne bearbeitet von Gero Vierhuff; 2 D - 1 H; ab 5 Jahren; UA: junges schauspiel am DT Göttingen, 2008 Kalli wünscht sich sehnlich ein Monster. Einen Hamster oder einen Hund, das hat ja jedes Kind. Aber ein schneckenscharfes Monster, das wäre was! Glücklicherweise beschließt zur gleichen Zeit das Erdmonster Zottelkralle bei Kalli einzuziehen. Die nacktschneckigen Menschen sind zwar etwas seltsam, findet Zottelkralle – aber Kallis Mutter spielt so wunderbar Klavier, da kann er einfach nicht widerstehen… Kallis Mutter ist natürlich weniger begeistert vom haarigen Monster. Doch als es sich ans Klavier setzt, schmilzt auch sie dahin. Drachenreiter Für die Bühne bearbeitet von Moritz Seibert und Marco Dott; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen) und 5 Puppen; ab 8 Jahren; UA: Junges Theater Bonn, 2005 Ben, das Koboldmädchen Schwefelfell und der Drache Lung müssen einen sicheren Platz für die letzten Drachen der Welt finden. Eine lange Reise führt sie zum „Saum des Himmels“. Kleiner Werwolf Für die Bühne bearbeitet von Erik Schäffler und Uwe Schade; 1 D - 2 H; ab 6 Jahren; UA: Kammerspiele Hamburg/Theater Triebwerk, 2005 Motte ist ein ängstlicher, etwas kleiner Junge. Er mag keine Horrorfilme, keine Hunde und er ist auch überhaupt nicht cool. Bis ausgerechnet er von einem Werwolf gebissen wird. Ehe er beim nächsten Vollmond endgültig selbst zum Werwolf würde, greift seine Freundin Lina energisch ein. Reckless. Steinernes Fleisch Für die Bühne bearbeitet von Robert Koall; 5 D - 6H (und Statisten); ab 10 Jahren (und für Jugendliche); UA: Staatsschauspiel Dresden, 2010 Jacob Reckless liebt die Welt hinter dem Spiegel, in der die alten Märchen wild und unberechenbar geworden sind. Doch als sein jüngerer Bruder Will ihm eines Tages durch den Spiegel folgt, wird die Geschichte plötzlich todernst: Will wird im Kampf mit den steinernen Goyl verletzt und nun wächst ihm eine Haut aus Stein, aus Jadestein. Will wird zum sagenumwobenen Jadegoyl, der jeden König, dem er dient, unbesieg- Englisch und Frieda wartet mal wieder auf Maik. Niemand hat Zeit, auf Wilma zu achten. Und so sind die Hühner ziemlich sprachlos, als sie von Wilmas neuer Liebe erfahren: Leonie. Igraine Ohnefurcht: Gugg-e-mol Theater, Bretten © Axel Bayus 27 Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z Emma und der Blaue Dschinn Für die Bühne bearbeitet von Markus Hörner; 2 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Theater zwischen den Welten, Backnang, 2005 Eines Nachts finden Emma und ihr Hund Tristan eine geheimnisvolle Flasche. Als Emma den Korken zieht, erscheint der Blaue Dschinn! Doch der Flaschengeist ist traurig, denn er kann keine Wünsche mehr erfüllen, seit der böse Gelbe Dschinn ihm den Nasenring geklaut hätte. Emma und Tristan zögern nicht lange. Sie reisen ins Morgenland, um den Frevler zu finden! Herr der Diebe Für die Bühne bearbeitet von Wolfgang Adenberg; 3 D - 6 H; ab 8 Jahren; UA: Junges Theater, Bonn, 2004 Scipio, der Herr der Diebe, ist der geheimnisvolle Anführer einer Kinderbande in Venedig, die er mit dem Verkauf der Beute aus seinen Raubzügen über Wasser hält. Niemand kennt seinen richtigen Namen. Doch jeder ahnt, dass etwas nicht stimmt an Scipios Geschichten. Als die Kinder auf ein magisches Karussell stoßen, glaubt Scipio dem Ziel seiner Träume nahe zu sein. Frerk, du Zwerg!: Next Liberty, Graz © Lupi Spuma Igraine Ohnefurcht Für die Bühne bearbeitet von Anne Klinge und Markus Hörner; 2 D - 4 H - 3 Kleindarsteller; ab 7 Jahren; UA: Chapeau Claque, Bamberg, 2000 Igraine lebt auf Burg Bibernell, zusammen mit ihren Eltern, Sir Larmorak, der schönen Melisande und ihrem Bruder Albert – allesamt Zauberer. Nur Igraine träumt von etwas ganz anderem: Sie will Ritterin werden! Natürlich nimmt keiner sie ernst. Doch als sich Igraines Eltern beim Zaubern versehentlich in Schweine verwandeln, liegt alle Hoffnung auf der Ritterin Igraine Ohnefurcht! Denn die Zeit drängt: Gilgalad der Gierige will Bibernell und die Zauberbücher in seine Gewalt bekommen! Potilla und der Mützendieb Für die Bühne bearbeitet von Claudia Engemann; 2 D - 5 H; ab 7 Jahren; UA: Theater Oberhausen, 2004 Arthur und die kleine Feenkönigin Potilla müssen einen gemeinen Mützendieb fangen. Denn ohne ihre Feenmützen sind alle Feen verloren. MAURO GUINDANI Efeu und die Dicke Ein Clownsstück; 2 D oder 2 H; ab 8 Jahren; UA: Schauspielhaus Bochum; Junges Theater Casa Nova, 1992 Die Clowns Edu und Habbe sind grundverschieden. Edu ist temperamentvoll und draufgängerisch, Habbe dagegen eher ängstlich und nachdenklich. Vergeblich versuchen die Freunde, sich gegenseitig ihre geheimen Wünsche und Gefühle verständlich zu machen. Erst mithilfe des alten Mythos Orpheus und Eurydike, den sie sich als 28 „Efeu und die Dicke“ zueigen machen, kommen sie einander näher. Da ist von Liebe und Sehnsucht die Rede, aber auch von Trauer, Angst und Tod. Manchmal lachen sie einfach nur zusammen. LENA HACH Die Geschichte vom Un-geheuer 3 Darsteller/innen; ab 6 Jahren; frei zur UA Das Ungeheuer ist unglücklich, denn alle nehmen bei seinem Anblick schreiend Reißaus. Dabei wünscht es sich nichts sehnlicher, als Freunde zu haben. Mit denen könnte es zum Beispiel in die Oper gehen, denn das Ungeheuer liebt die Oper. Schuld an allem ist nur das dumme „Un“! Ohne die Vorsilbe wäre das Ungeheuer nämlich bloß noch ein Geheuer und vor einem Geheuer hätte sicher niemand Angst, denkt es sich. Das Ziel ist klar: Das „Un“ muss weg! Wie aber lässt sich die lästige Silbe loswerden? Ins Meer werfen? Vom Wind wegwehen lassen? Auf der Parkbank vergessen? Alle Versuche scheitern und auch auf die Anzeige ‚Kaum gebrauchtes „Un“ in gute Hände günstig abzugeben‘ hin meldet sich niemand. Bis auf ein kleines Mädchen, das zwar gar nicht auf der Suche nach einem „Un“ ist, fortan aber das Leben des Ungeheuers fröhlich umkrempelt. Und es merkt plötzlich, dass es gar nicht so schlimm ist – ja sogar manche Vorteile hat – nicht von allen gemocht zu werden. Wenn man nur eine gute Freundin hat, mit der man Waffeln essen und in die Oper gehen kann. Dieses charmante Stück kommt mit 3 Schauspieler/innen und kleinster Requisite aus und besticht durch eine originelle Meta-Erzählebene mit herrlichen Dialogscharmützeln zwischen Erzähler und Ungeheuer. Die wichtigen Themen Freundschaft und Außenseitertum werden bildreich, klug und mit viel Witz behandelt. Besonders für mobile und Studio-Produktionen geeignet. LENA HACH wurde 1982 in Hessen geboren. Nach dem Abitur besuchte sie zunächst eine Schule für Clowns. Sie studierte Anglistik, Germanistik und Kreatives Schreiben in Frankfurt/Main und Berlin/ Spree und begann, nebenbei als Journalistin zu arbeiten. Nach einem Zwischenstopp am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, lebt sie jetzt wieder in Berlin. Nora Drachenbezwingerin 3 D - 6 H (erweiterbar durch kleine Rollen); ab 6 Jahren; UA: Freilichtbühne Korbach, 2012 Eigentlich ist es ein ganz normales Dorf: Der Bürgermeister hält leidenschaftlich gerne Konferenzen ab und spielt außerdem gerne Memory, die Bäckerin macht die besten Zimthörnchen und Nussecken, der Schmied liebt die Metzgerin und sie ihn. Eigentlich hätten alle froh sein müssen, hier wohnen zu dürfen. Wenn da nicht der Drache wäre: schreckliches Gebrüll, Krallen aus purem Silber, Augen, die jeden sofort erblinden lassen; kurz ein ungeheuer gefährliches Scheu- sal. Alle leben in ständiger Angst – nur die kleine Nora nicht. Die wittert vielmehr ein Abenteuer! Mit Geschick, Mut und der Fähigkeit genau hinzuschauen, lässt sie drei kampferprobte Drachentöter hinter sich und repariert am Ende sogar die kaputte Feuerwehrsirene des Dorfes, in gewisser Weise jedenfalls. Auf sehr spielerische Weise und mit charmanter Situationskomik führt Nora die Zuschauer und Zuschauerinnen durch dieses fast alltägliche Märchen. Ausgezeichnet mit dem 2. Platz des Autorenwettbewerbs des Verbands Deutscher Freilichtbühnen HORST HAWEMANN UND THEATER PFÜTZE Parzival – Ritter, Ritter, Ritter! 2-3 D und 3-4 H; ab 8 Jahren; UA: Theater Pfütze, 2004 Parzival möchte Ritter werden – Ritter, Ritter, Ritter! Er kann an nichts anderes mehr denken. Seine Mutter muss ihn schweren Herzens ziehen lassen. Denn Parzival will kämpfen – und wie er kämpft! Endlich ist er ein wirklicher Ritter – hart und siegreich, selbstgewiss und ohne Zögern. Leichter Hand verspricht er König Artus, für ihn auch noch den Heiligen Gral zu erobern. Doch diese Suche dauert länger als es Parzival erwartet hat. Sie führt ihn weit weg von sich selbst. Der Gral, so muss Parzival lernen, ist ein großer Gegner für einen Ritter. Man kann ihn nicht besiegen. Er lässt sich nur finden. FINN-OLE HEINRICH Frerk, du Zwerg! ab 6 Jahren; UA: Next Liberty Graz, 04.04.2014 (Regie: Michael Schilhan) Obwohl Frerk tatsächlich nur der zweitkleinste in der Klasse ist, wird er ausschließlich „Frerk, du Zwerg“ genannt. Kompliziertere Reime würden dem fiesen Andi Kolumpek eh nicht einfallen. Andi ist genau genommen sogar zu dumm, um sich darüber zu freuen, wenn ihm eine besondere Gemeinheit gelungen ist, zum Beispiel Frerks Gesicht in den Sand zu drücken. Gut war diese Idee allerdings ohnehin nicht, denn bei dieser Gelegenheit findet Frerk ein geheimnisvolles Ei im Sand. Zwar wünscht er sich viel lieber einen riesigen, gefährlichen Wolfshund, aber ein Ei ist schon mal „Der Gral ist Mut zum Mut. Und Glück im Glück.“(Parzival) 29 Kinderstücke von A bis Z ein Anfang, zumal eines, dem Fell wächst (vielleicht doch ein Hund?) und aus dem seltsam verheißungsvolles Geklingel und Geflüster kommt. Zu Frerks großer Überraschung schlüpfen aus diesem Ei jedoch echte Zwerge, die sofort beginnen, Frerks Leben in größtmögliche Unordnung zu bringen. Dabei haben sie eine Menge zu tun, denn Frerk lebt mit einer sauberkeitsfanatischen Mutter und einem sehr braven Vater zusammen. Die Zwerge nehmen ihre Aufgabe so unernst, wie Zwerge es nur können: Sie zerstören Frerks ordentlichen Haarschnitt, legen sein Zimmer in Schutt, lachen und tanzen unmotiviert und wecken so in Frerk langsam die Lust, auch mal anders zu sein, kein schüchterner Zwerg, sondern ein Junge mit eigenen Ideen und dem Mut, den fiesen Andi Kolumpek einfach wegzubellen, ganz wie ein echter, großer und sehr gefährlicher Wolfshund. „Der Titelheld erobert vom ersten Moment an die Zuschauerherzen als origineller Wortmagier und entzückender Bewohner Fantasiens. Mit Hilfe zweier Agenten und einem Überraschungsei, aus dem statt des ersehnten Wolfshunds irrwitzige, imaginäre Zwergkobolde schlüpfen, überwindet er Ängste und Zwänge.“ (KLEINE ZEITUNG) Das gleichnamige Kinderbuch erhielt 2012 den Deutschen Jugendliteraturpreis KATJA HENSEL [önf] – Womit keine Zahl rechnet 3 D - 3 H; ab 6 Jahren; frei zur UA Wenn die Zahlen sich morgens auf den Weg zur Arbeit in unsere Köpfe machen, dann bringen sie Ordnung in unser Leben. Wir setzen uns zum Frühstück an einen Tisch mit vier Beinen, um acht beginnt die Schule, nachmittags wählen wir die Telefonnummern der Freunde, im Supermarkt vergleichen wir die Preise und die freundliche Stimme am Bahnhof sagt uns, wann und wo der Zug in die Ferien abfährt. Ohne Zahlen wäre unsere Welt ein Chaos. Aber wie wäre es, wenn plötzlich eine Unbekannte in unser Leben träte? Die Zahlen 0 bis 9 wohnen in schöner Eintracht in ihrer Haus-WG. Sie haben ihre Eigenheiten, aber sie ergänzen einander gut. Zusammen schaffen sie alles, wofür die Menschen sie brauchen. Sogar riesige Millionenzahlen können sie spielend auf die Reihe bringen. Aber eines Tages taucht önf auf und behauptet, auch eine Zahl zu sein. Damit hatten sie nicht gerechnet! Damit kann man überhaupt nicht rechnen. Aber was, wenn doch? Was, wenn sich auch önf plötzlich morgens in die Köpfe der Menschen schleicht? Vielleicht ist sie dort genau die richtige Zahl für all das, was eine gefühlte Anzahl hat, eben irgendwie önfig ist? Die Zahlen geraten ganz aus dem Häuschen und bekommen den schönsten Streit. Aber allmählich beginnen sie, sich der Unbekannten zu öffnen, sie sogar ins Herz zu schließen. Katja Hensel portraitiert in ihrem Stück nicht nur auf humorvolle Weise die Bedeutung, die den Zahlen und Berechnungen in unserem modernen 30 Leben zukommt, sondern sie stellt ihren Figuren die einfache Frage, womit sie im Leben zu rechnen bereit wären. Gehen nicht vielleicht die Variationsmöglichkeiten, die ein gemeinsames Leben bietet, schlicht und ergreifend gegen unendlich? [önf] – Womit keine Zahl rechnet ist im Rahmen von „Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater“, einem Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V., mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes gefördert worden. Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes 2012 RAINER HERTWIG Der alte Prinz 1 H; ab 8 Jahren; frei zur UA „Prinz ohne Ross, Prinz ohne Schloss – bist ohne Knappe, dann halt die Klappe!“ Aber der, der auf den Namen Paul Prinz hört, akzeptiert das nicht. Wenn seine Mutter in ihm doch nur eines sieht: ihren Prinzen, dann muss er es auch sein. Wer weiß schließlich, ob ein Wort nicht doch die Sache selbst ins Leben rufen kann? Und wer sagt, dass als Schloss nicht schon ein Zirkuszelt genügen könnte, ein Friedhofsreich – oder schließlich ein ganzer Theaterpalast? Als ein Prinz-Dem-Namen-Nach sucht Paul sich sein eigenes Prinzenreich. Er beginnt eine Wanderung von Ort zu Ort und von Text zu Text. Und wer hätte ahnen können, dass ausgerechnet die Rolle seines Lebens am Ende höchst unbefriedigend ist? Ein Paradesolo für einen älteren Schauspieler, einen Poeten und Selbstdarsteller, eben einen Prinzen des Theaters. JULIUS JENSEN Edels Garten 2 D - 1 H (1 Musiker); ab 6 Jahren; UA: THEATERBOX/Wilhelmsburger Wintermärchen, 17.12.2011 (Regie: Julius Jensen) Hund Polly und der Findling Grummel bewachen Herrn Edels Garten. Das tun sie jeden Tag, schon sehr lange und sie nehmen ihre Aufgabe ausgesprochen ernst. Sie halten die Beete sauber, den Weg frei und achten darauf, dass weder Krabbelkäfer noch Wildwuchs den Garten überrollen. Alles hat seine Ordnung, Grummel sagt an und Polly schaut nach! Eventuell ist dieses Leben auf Dauer ein klein wenig langweilig – wo doch die Wildnis lockt, so knapp hinterm Zaun... Als die Wanderblume Maja sich im Garten niederlässt, gerät alles aus den Fugen. Ihre unkonventionellen Ansichten über das wilde Leben machen Polly neugierig und Grummel verliert zunehmend an Stand. Am Ende herrscht dennoch Wohlgefallen in Herrn Edels Garten, denn jeder darf stehen und wachsen wo er mag – für heute. Und morgen könnte alles schon wieder ganz anders sein, aber daran findet selbst Grummel langsam Gefallen, solange er in der Sonne bleiben darf. Kinderstücke von A bis Z „Die Geschichte von Polly, Grummel und der Wanderblume“ ist eine poetische Geschichte über Freundschaft und die Welt, die sich dauernd wandelt.“ (ANGELA DIETZ, THEATERMAGAZIN GODOT) 3. Platz des Hamburger Kindertheaterpreises 2013 CAROLIN JELDEN Florino oder Das Schneeglöckchen, das nicht blühen wollte 3 D - 2 H; ab 5 Jahren; UA: Theater Baden-Baden, 2009 Florino Klinge-Ling ist ein Schneeglöckchen und deshalb wird er von Mutter Erde auch jedes Jahr als erster geweckt. Dabei würde er so gerne länger schlafen! Dieses Jahr ist er so ärgerlich, dass sein Lärm versehentlich Rosalie von Grazia-Duftonia weckt, die schöne aber etwas eingebildete Rose. Für sie klingt das geradezu paradiesisch: Ganz alleine und als erste blühen zu dürfen, ohne alle Konkurrenz! Sie tauscht mit Florino schnell den Platz und: erfriert fast ganz im Schnee. Florino versucht eilig, alles wieder in Ordnung zu bringen – und macht natürlich alles immer schlimmer. Schließlich verliert er auch noch seinen Blütenhut! Gerade als er entdeckt, dass es möglicherweise ganz nett wäre, ein Schneeglöckchen zu sein – solange Karla Krokus neben ihm blühen dürfte. Lilly und die Erbse 2 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: Staatstheater Meinigen, 2004 Die Königstochter Lilly hat ein Faible für das Fechten. Trotz des Verbotes ihres Vaters macht sie sich mit ihrem Kindermädchen Albertine auf den Weg, um an Schwertkampf-Meisterschaften teilzunehmen. Unterwegs werden die beiden im Wald von Räubern überfallen und flüchten in ein nahe gelegenes Schloss. Dort ist Prinz Lucas gerade auf Prinzessinnen-Schau. Allerdings gefällt ihm keine der Bewerberinnen. Dornröschen gähnt ihm zu viel, und Aschenputtel verliert ständig ihren Schuh. Eigentlich wünscht er sich eine Prinzessin, mit der er auch mal über das Schwertkämpfen reden kann. So eine wie Lilly … You will find a list of available international rights on www.kindertheater.de/ foreign-rights.html Erich Kästner Der Onkel und der blöde Depp Ein Besuch bei zwei Helden meiner Jugend von Robert Koall Anlässlich der Uraufführung von „Klaus im Schrank oder Das verkehrte Weihnachtsfest“ erinnert Robert Koall daran, warum es sich lohnt, Kästner zu lesen. Als zu Beginn des Jahres 2013 in den Feuilletons eine Debatte darüber entbrannte, wie mit vermeintlich unzeitgemäßer Sprache in Kinderbüchern umzugehen sei, da zeigte sich vor allem eines: Diskussionen über Bücher sind schon schwierig genug – aber Diskussionen ausgerechnet über Kinderbücher sind geradezu unmöglich zu führen. Denn die Bücher unserer Kindheit stehen felsenfest und unverrückbar in unseren Erinnerungsräumen. Sie haben sich madeleineartig eingebrannt in unsere nun erwachsenen Gehirne. Die Diskussion aber ist eine gute Gelegenheit gewesen, sich wieder einmal der Literatur zuzuwenden, in die man als Kind versank. Ich nahm mir zwei meiner Säulenheiligen wieder vor, zufälligerweise zwei Sachsen: Kästner und May. Das Ergebnis fiel zunächst ziemlich ernüchternd aus. Nach der erneuten Lektüre von „Winnetou“ musste ich konstatieren, dass der große Old Shatterhand eine Vollmeise hat. Ein elender Angeber, Klugscheißer, Herrenmensch! Weiß alles besser, kann alles besser und redet gerne stundenlang darüber, dass er alles besser weiß und kann. Blöder Depp. Das war dem Zehnjährigen entgangen. Bei Kästner aber ergeht es einem besser. Das ist erleichternd. Ich stelle fest: Noch immer verfalle ich Kästners Frauen, dem Pony Hütchen, der dicken Berta, Pünktchen Pogge und den anderen. Noch immer muss ich zielsicher weinen, wenn Großmutter Tischbein zum ersten Mal das Meer sieht. Und wenn der Justus im verschneiten Internatspark seinem Schüler Martin Thaler das Fahrgeld für die Weihnachtsheimfahrt schenkt – ich darf gar nicht dran denken. Diese Figuren sind noch immer frech und lebensklug, haben Herzensbildung und eine beneidenswerte Unabhängigkeit. Obwohl sie – und das ist das Besondere – natürlich gnadenlos altmodisch sind und von weit, weit her zu uns sprechen. Aber ich erinnere mich auch beim Wiederlesen noch gut an die Faszination des Kindes, als es einer gestrigen Sprache begegnete. „Famose Lümmels“ und „paukende Primaner“ geben da einander „Backpfeifen“, finden sich „dufte“ und „knorke“ oder beschimpfen sich als „Feuertüten“. Das war eine erste Begegnung mit der faszinierenden Fremdartigkeit, die Sprache haben kann. Es hat Spaß gemacht, mit diesen abgegriffenen, nach Leder und vergilbten Buchseiten duftenden Wörtern zu spielen. Der Erzähler dieser Bücher ist altväterlich, freilich. Anstrengend ist dieser Kästner-Ton manchmal, oberlehrerhaft. Fast wird die Anarchie seiner Figuren ausgebremst von lauter Anständigkeit und Gerechtigkeitssinn; und dann die ewigen Happy Ends und die unerträglich aufrechten Jungs! Der Cognacbohnenhumor, die Knickerbockerwelt, das alles ist onkelhaft, na klar. Aber der Onkel, der hier erzählt, erzählt eben auch von einer Welt ohne den Irrsinn des 20. Jahrhunderts. Von einer Parallelwelt, die mit Mut und Mutterwitz bewältigbar ist. Von Kindern, die an den Verhältnissen wachsen, ohne dass diese Verhältnisse der Krieg sind, bittere Not oder gar der deutsche Wahn. Von einem Land, in dem man „Parole Emil!“ rufen konnte, ohne dass es wie „Heil Hitler!“ klang. Auch das war dem Zehnjährigen entgangen. Dem Erwachsenen scheint es seltsam tröstlich. Ich mag den Onkel Erich, auch wenn ich ihn als Erwachsener besuche. So wie Jacques Tatis Gérard seinen Onkel Monsieur Hulot besucht, um dessen seltsame Welt zu teilen, so lohnt sich auch immer ein Besuch bei Kästner. Da geht es onkelhaft zu, schrullig manchmal, altmodisch immer, vielleicht sogar vorgestrig. Das macht es ja so aufregend. Dass im Nachlass von Erich Kästners Sekretärin das verschollen und verloren geglaubte Stück „Klaus im Schrank“ wieder aufgetaucht ist – was für ein Geschenk! Was für eine schöne Gelegenheit, den Onkel mal wieder zu besuchen. ERICH KÄSTNER Klaus im Schrank oder Das verkehrte Weihnachtsfest Überarbeitet von Susanne Lietzow; 3 D - 6 H; UA: Staatsschauspiel Dresden, 03.11.2013 (Regie: Susanne Lietzow) Klaus und seine Schwester Kläre werden von ihren Eltern vernachlässigt, denn die sind hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt, oder damit, sich zu streiten. Spiel und Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit und Dialog kommen zwischen diesen Eltern und ihren Kindern nicht mehr zustande. Doch dann tut sich im Inneren des Familienschranks plötzlich eine andere Welt auf, in der ein Komiker die Regie führt und die Rollen vertauscht: Fortan müssen die Erwachsenen wieder zur Schule gehen und die Kinder das Geld verdienen oder die Zigarren rauchen. Das führt zu diversen grotesken Verdrehungen und einer allgemeinen Überforderung, denn die Kindheit ist nicht nur „aus prima Kuchenteig gebacken“ (Erich Kästner), aber auch das Leben der Erwachsenen kann sehr kompliziert sein. Wenn man zum Ende des Stücks wieder aus dem Schrank geholt wird, hat man etwas dazugelernt – auch wenn vielleicht alles nur ein Traum war… Emil und die Detektive Originaltheaterfassung; 4 D - 12 H - Kinder; ab 6 Jahren; UA: Theater am Schiffbauerdamm, Berlin, 1930 Zum ersten Mal darf Emil allein nach Berlin fahren. Seine Großmutter und die Kusine Pony Hütchen erwarten ihn am Bahnhof Friedrichstraße. Doch Emil jagt bereits den Dieb, der ihm im Zug sein ganzes Geld gestohlen hat. Zum Glück bekommt Emil dabei bald Unterstützung von Gustav mit der Hupe und seinen Jungs. Emil und die Detektive Für die Bühne bearbeitet von Götz Loepelmann und Robert Koall; 4 D - 6 H - Kinder; ab 6 Jahren; UA: Deutsches Schauspielhaus, Hamburg, 1998 Emil und die Detektive Für die Bühne neu bearbeitet von Kirstin Hess und Frank Panhans; mit Liedtexten von Franziska Steiof; 5 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ohne Pause spielbar, ca. 75 Minuten Kirstin Hess und Frank Panhans haben eine Textfassung erarbeitet, die ohne Pause gespielt werden kann und die doch dem originalen Buchtext voll und ganz gerecht wird. Sie bleiben Kästners Stil dabei treu, fügen keine Modernisierungen ein und geben den Figuren trotz der Kürze des Textes viel individuellen Raum. Franziska Steiofs originelle Liedtexte fügen sich in die rhythmische Spielfassung glänzend ein und charakterisieren die Figuren zusätzlich aufs Schönste. 31 Kinderstücke von A bis Z Emil und die drei Zwillinge Für die Bühne bearbeitet von James Krüss; 3 D - 10 H (Doppelbesetzung möglich); ab 6 Jahren Dies ist die zweite Geschichte von Emil und den Detektiven. Emil und die Detektive sind begeistert: Ihr erster „Fall“ wird verfilmt! Und dann hat auch noch Emils Freund, der „Professor“, ein Haus an der Ostsee geerbt und lädt Emil und die Detektive, samt Emils Großmutter und Pony Hütchen für die Sommerferien ein. Natürlich lassen dort die Abenteuer nicht lange auf sich warten. Das doppelte Lottchen Für die Bühne bearbeitet von Henning Bock und Jürgen Popig; 8 D - 5H (Doppelbesetzung möglich); ab 6 Jahren; UA: Staatstheater Stuttgart, 2002 Im Ferienlager am Bühlsee stehen sich Luise Palfy aus Wien und Lotte Körner aus München fassungslos gegenüber: Sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Als Lotte und Luise hinter das Geheimnis ihrer Ähnlichkeit kommen, fassen sie einen Plan. Luise fährt als Lotte nach München und Lotte als Luise nach Wien. Das fliegende Klassenzimmer Für die Bühne bearbeitet von Franziska Steiof, 1 D - 8 H (oder 2 D - 7 H), ab 7 Jahren, frei zur UA; auch für große Spielgruppen geeignet Während im Internat die Proben für die weihnachtliche Theateraufführung auf Hochtouren laufen – man spielt „Das fliegende Klassenzimmer“, verfasst von Johnny Trotz – haben die Stadtschüler den Rudi Kreuzkamm mitsamt der Diktathefte entführt. Das können Martin, Matze, Sebastian, Uli und Johnny natürlich nicht kampflos hinnehmen. Außerdem führt ein gefährliches Experiment zu einem gebrochenen Bein und ein Brief – vielleicht noch schlimmer – zu einem gebrochenen Herzen. In dieser klassischen Internatsgeschichte, die Erich Kästner selbst für sein bestes Kinderbuch hielt, wird deutlich, dass die Kindheit nicht nur „aus prima Kuchenteig gebacken“ ist, sondern dass auch Kinder schon sehr einsam sein können und unsicher. Doch alles wird leichter, wenn man gute Freunde hat. Mit leiser Melancholie und warmem Humor erzählt Kästner von den Abenteuern der Internatsjungen und lässt uns ihre kleinen und großen Sorgen verstehen. „Wir schreiten in etwa zehn Minuten zur Befreiung des Gefangenen.“ (Das fliegende Klassenzimmer) 32 Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee Für die Bühne bearbeitet von Götz Loepelmann und Dagmar Leding; Notenmaterial erhältlich (GEMA-pflichtig); 3 D - 8 H; ab 6 Jahren; UA: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 1988 Der 35. Mai ist ein Stück über die Kraft der Phantasie: Alles ist möglich, wenn man sich die Freiheit nimmt, daran zu glauben. Konrad, sein Onkel Ringelhut und das Pferd Negro Kaballo nehmen sich diese Freiheit und erleben in kürzester Zeit ganz erstaunliche Dinge auf ihrem Weg in die Südsee. Das Schlaraffenland, die Burg der Vergangenheit, die verkehrte Welt und Elektropolis sind Stationen ihrer abenteuerlichen Reise. Die Konferenz der Tiere Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren Eines Abends beim Abendessen am Tschadsee wird es den Tieren zu dumm. Alois, der Löwe, Oskar, der Elefant und die Giraffe Leopold ärgern sich über die Menschen! Konferenzen und Kriege am laufenden Band. Und dabei denken diese unbelehrbaren Kerle überhaupt nicht an ihre Kinder! Die Tiere rufen ihre erste und letzte Konferenz aus, auf der endlich der Frieden beschlossen werden soll. Doch die Menschen können sehr hartnäckig sein, müssen sie feststellen. Pünktchen und Anton Für die Bühne bearbeitet von Franziska Steiof; 5 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Düsseldorfer Schauspielhaus 2010 Auf der Weidendammer Brücke steht eines Nachts eine arme blinde Frau mit einem kleinen Mädchen, um Streichhölzer zu verkaufen. Ein tapferer Junge ist schneller als alle Erwachsenen und bringt einen Verbrecher zu Fall. Das Fräulein Andacht und Robert der Teufel schmieden dunkle Pläne. Die dicke Berta tanzt Tango und schwingt Keulen. Herr und Frau Pogge sind Eltern, jedoch leider nur im Nebenberuf. Diese Fassung beinhaltet zahlreiche Songtexte, die individuell vertont werden können. Die Originalmusik von Thomas Zaufke kann jedoch auf Wunsch ebenfalls angeboten werden. Pünktchen und Anton Originaltheaterfassung; 5 D - 7 H; ab 6 Jahren und für die Bühne bearbeitet von Inken Böhack, Dagmar Leding und Götz Loepelmann; 5 D - 6 H; ab 6 Jahren; UA: Schauspielhaus, Hamburg, 1989 ERICH KÄSTNER VOLKER LUDWIG Pünktchen trifft Anton 5 D - 6 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren; mit Musik von Wolfgang Böhmer; UA: GRIPS Theater Berlin, 26.11.2011 (Regie: Frank Panhans) In Berlin geschehen erstaunliche Dinge: Ein reiches Mädchen bettelt am Bahnhof Friedrichstraße – und ein armer Junge bringt einen Verbrecher zu Fall. Volker Ludwigs Neufassung von Kinderstücke von A bis Z Kästners Klassiker über eine wunderbare Kinderfreundschaft spielt hier und heute, zwischen Wohlstandsverwahrlosung und Armut, mitten unter uns... 1931 schrieb Erich Kästner mit »Pünktchen und Anton« während der Weltwirtschaftskrise einen der ersten realistischen Großstadt-Romane für Kinder. Zwei seelisch unbehauste Kinder stürzen sich – unbemerkt von ihren ahnungslosen Eltern – kopfüber in die Abenteuer der großen Stadt Berlin. In der Version von Volker Ludwig erscheint diese Geschichte aktueller denn je. Es geht um die Frage der Gerechtigkeit aus der Sicht von Kindern, in einer Welt, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer eklatanter auseinandergeht. „ ‚Pünktchen trifft Anton‘ hat [Volker Ludwig] seine Fassung genannt. Die geht schön eigenwillig mit dem Original um, lässt aber zu jeder Sekunde das Kästnersche Herz schlagen...“ (DER TAGESSPIEGEL, PATRICK WILDERMANN, 27.11.2011) RUDYARD KIPLING Das Dschungelbuch Für die Bühne bearbeitet von Utz Thorweihe; 2 D - 8 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Die Kugel, Köln, 1988 Der Menschenjunge Mogli wird von Wölfen großgezogen. Er gewinnt Freunde unter den Tieren des Dschungels. Nur der Tiger Shir-Khan kämpft und intrigiert weiter gegen ihn, doch mit Hilfe seiner Freunde bleibt Mogli am Ende der Sieger. OLE LUND KIRKEGAARD Ivan Olsen - Stark für einen Tag Für die Bühne bearbeitet nach dem Kinderbuch „Gummi-Tarzan“ von Gero Vierhuff; 4 H; ab 6 Jahren; UA: vierhuff produktionen, Hamburg, 20.04.2012 (Regie: Gero Vierhuff) Wie sollte ein richtiger Junge sein? Groß und stark, mit vielen Muskeln, großer Klappe und ohne Furcht? Ein richtiger Tarzan eben, der sich locker von Ast zu Ast schwingen kann? Doch so ist Ivan Olsen ganz und gar nicht. Ivan ist schmächtig und schüchtern. Er will auch nicht auf Bäume klettern, wie sein Vater es von einem ‚richtigen Sohn‘ erwarten würde. Er kann nicht gut lesen und schon gar nicht weitspucken. Und so beginnt sein Tag meistens mit einer peinlichen Portion Hosenwasser, das ihm die großen Jungs im Schulklo verpassen. Doch eines Tages trifft Ivan eine richtige Hexe, die ihm einen Wunsch erfüllt: Einen Tag lang soll Ivan alles können, was ihm sonst nicht gelingt. Und diesen Tag genießt Ivan in vollen Zügen - er liest vor der Klasse aus dem größten Buch der Welt, spuckt weiter als alle anderen, gewinnt ein Fahrradrennen und schießt sogar das entscheidende Tor bei einem wichtigen Fußballmatch. Vor allem kann er seinem Vater mal so richtig zeigen, wie es ist, wenn man ständig zu etwas gezwungen wird, vor dem man Angst hat. Doch als Ivan am nächsten Tag aufwacht, ist leider alles wieder ganz genau wie vorher - und natürlich warten am Schultor schon die großen Jungs auf ihn. „Gummi-T.“ ist ein Stück über Rollenbilder, vor allem über ein Männlicheitsideal, das für Jungs wie Ivan keinen Raum lässt. Es gibt kein ungeschmälertes Happy-End für Ivan - weder haben die großen Jungs etwas dazugelernt noch Ivans Vater, der ihm gleich ein neues Buch - „Die Rückkehr von Tarzan“ - aufdrängt. Ivan selbst aber hat einen Tag lang erlebt, wie es ist, alles zu können. Das wird er ebensowenig vergessen wie das Hosenwasser – und so bleibt zu hoffen, dass Ivan seinen ganz eigenen Weg finden kann, auch ohne Ideale und Idole. Denn keiner ist doch wie der andere. In Dänemark gilt das Kinderbuch „Gummi-Tarzan“ als moderner Klassiker und wurde 1981 verfilmt. 2. Platz des Hamburger Kindertheaterpreises 2013 THOMAS KLISCHKE UND SOPHIE LINNENBAUM Die Reise zu Kata Teochi Ein Mitreisestück für Kinder; 2 Darsteller; ab 7 Jahren; UA: Papilio Theater, 18.6.2012 Niemand ist bislang lebend zurückkehrt vom Kampf gegen den gefährlichen Drachen Kata Teochi! Deshalb sucht König Heinrich der Neugierige nun neue mutige und schlaue Matrosen, die bereit sind, sich dieser Herausforderung zu stellen! Das Publikum heuert also auf der „Wilden Sieglinde“ an, die unter dem Kommando der Steuermänner Frieder und Hermann steht. Während sich Hermann verspätet, lässt Frieder versehentlich schon mal Anker lichten. Hermann muss deshalb dem Schiff nachschwimmen und macht dabei keine sehr rühmliche Figur. Diese Schmach wird er Frieder vielfach heimzahlen! Hermann triezt Frieder wo er nur kann, er blamiert ihn, missachtet ihn und versucht, die Mannschaft gegen ihn aufzuwiegeln. Doch je gehässiger Hermann wird, desto mehr verdunkelt sich der Himmel, desto lauter wird das drohende Brüllen des gefährlichen Kata Teochi. Als Hermanns Angriffe für Frieder schließlich sogar lebensgefährlich werden, bittet der die übrigen ‚Matrosen’ um Hilfe. Sobald sie ihm helfen, strandet die „Wilde Sieglinde“ auf einer Insel, wo sie zur allgemeinen Überraschung ein nur mehr daumengroßer Kata Teochi erwartet, der äußerst empört ist über seine neuerliche Körpergröße. Hermann hat eine Vermutung, wie es dazu kommen konnte... „In der Schule lerne ich, wie man Hosenwasser und Prügel einsteckt.“ (Ivan Olsen) Kata Teochi ist Japanisch und heißt: Ungerechtigkeit, Unfairness, Herzlosigkeit. Ein Stück für jüngere Kinder, das sich behutsam und phantasievoll mit dem Thema Mobbing und Ausgrenzung beschäftigt. Weitere Informationen sowie pädagogisches Begleitmaterial finden Sie auf www.diereisezukatateochi.com KAREN KÖHLER Betonherz 1 D - 3 H; ab 10 Jahren; frei zur UA Marthe, Zange und Bo wohnen auf dem ‚Affenfelsen‘, so nennen sie abschätzig ihre Plattenbausiedlung aus grauem Beton. Nichts los hier – und daran sei auch nichts zu ändern, sagen sie. Denn alle Versuche, das Gelände wohnlicher zu gestalten, endeten bislang doch nur in nächtlichem Vandalismus. Also schlagen sie die Zeit tot, so gut es eben geht. Doch dann kommt eines Tages Nikolai, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante auf dem ‚Affenfelsen‘ leben muss. Nikolai ist anders, in einem fast blinden und unbeirrbaren Optimismus will er aus jeder Situation etwas Gutes entstehen lassen. Nikolai sieht unter dem Grau schon das Grün. Hartnäckig und begeisterungsfähig überredet er die drei dazu, ein Sommerfest zu veranstalten, mit Musik und Live-Darbietungen, mit Döner, Lampions und allen Nachbarn. Während die Kinder eine Bühne zusammenschrauben, Herzen in den Maschendrahtzaun schneiden und ihre Songs einüben, scheint es für einen Moment, als könnten sie gemeinsam tatsächlich über die Schwere und Enge der Siedlung hinauswachsen. Doch ein Fausthieb beendet das Fest, noch ehe es richtig beginnen kann. In klaren und behutsamen Dialogen erschafft Karen Köhler vielschichtige Charaktere. Nicht nur die Vergangenheit und Gegenwart der Kinder stellt sich auf der Bühne ein, sondern wir können uns auch ihre Zukunft vorstellen. Wir erleben Ramayana: Badische Landesbühne, Bruchsal © Peter Empl in diesem Stück, was aus ihnen werden würde, wenn auf dem ‚Affenfelsen‘ auch weiterhin alles ‚beim Alten‘ bliebe. Spürbar wird aber auch, welche Möglichkeiten ihnen Nikolai eröffnet: Wenn sie am Ende zu einer Versöhnung fänden, dann könnten sie einander in diesem schwierigen Leben eine Hilfe sein. Ramayana. Ein Heldenversuch 5 Darsteller (nach Möglichkeit 1 D); ab 10 Jahren; Badische Landesbühne, 14.09.2012 (Regie: Joerg Bitterich) Der Chor langweilt sich, er lungert herum, ziellos, planlos. Es fehlt etwas im Leben - etwas Aufregendes! Etwas... HELDENHAFTES! Wo aber soll man noch einen Helden finden in einer Zeit, in der scheinbar alle schon da waren? Der Chor ist sich uneins - bis einer auf die rettende Idee kommt: Einen Helden aus dem alten Indien, das hatten sie schon lange nicht mehr. Von Rama, dem Göttlichen, dem Mann von Sita, dem Sieger über Ravana soll erzählt werden. Denn diese Geschichte hat Kraft, birgt Sensationen! Also schlüpfen sie in ihre Rollen, erzählen vom Wettkampf um die Hand der schönen Sita, von Ravanas Niederlage, seinem Zorn – und seiner Rache, dem Raub der schönen Braut. Es sieht eine Weile gut aus für Ravana. Bis Rama, der Unermüdliche, auf seiner Suche nach Sita die Hilfe von Hanumans Affenarmee bekommt. Die letzte Schlacht der beiden Rivalen ist groß, lang, blutig; und mehr und mehr verschwimmen dabei die Grenzen zwischen Rolle und Darsteller. Denn das eben fordert jeder echte Held von sich und den Getreuen: die bedingungs- und rückhaltlose Hingabe an die Sache. Alles für die Sache, die Ehre, das Ziel - das ist ein Held! Dafür ist Rama bereit, seine Freunde zu opfern und seine große Liebe zu verstoßen - ist das noch ein Held? Der Antiheld hingegen denkt nur an sich und nimmt sich, lustvoll, gierig, was immer ihm gefällt, ohne jede Rücksicht auf andere, ein echter Bösewicht! Sind aber nicht doch viel- Kinderstücke von A bis Z leicht seine weichen Federbetten der Pritsche des Kriegsherrn vorzuziehen? Am Ende des Spiels beschleicht den Chor ein mulmiges Gefühl. Man hat Mut und Risiko genossen und in großen Gefühlen geschwelgt. Doch irgendwie war diese Heldensaga nicht ganz einwandfrei. Ein Held soll strahlend sein und gut, sein Gegner böse und eindimensional. Doch Rama und Ravana lassen beide ebenso zu wünschen übrig, wie sie unsere Wünsche erfüllen. So gibt der Chor am Ende gerne zu, dass Heldenmut zwar manchmal Not tut, dass aber in der Zwischenzeit ein zivilisiertes Picknick in gemütlicher Runde ganz angenehm sein kann. „Das Theaterstück erregt, bringt uns zum Lachen, zieht in den Bann und verunsichert. Entziehen kann man sich diesem wunderbar gestalteten Text kaum. (...) Der Stoff, aus dem sich „Ramayana. Ein Heldenversuch“ speist ist uralt und einer der größten Mythen der Menschheitsgeschichte. Karen Köhler hat daraus eine eigenständige Geschichte entwickelt, die zentrale Fragen, nicht nur für Kinder aufwirft.“ (JURYBEGRÜNDUNG OTFRIEDPREUSSLER-KINDERSTÜCKEPREIS) Ausgezeichnet mit dem Otfried-PreußlerKinderstückepreis 2013 JAMES KRÜSS Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen Für die Bühnen bearbeitet von Dirk Fröse; 1 D - 6 H; ab 8 Jahren; Hessisches Staatstheater Wiesbaden, 2003 Mit dem Lachen verkauft man die innere Freiheit. Das lernt Timm schnell, der leichtfertig mit dem Baron Lefuet einen Vertrag geschlossen hat: Im Tausch gegen sein Lachen lässt ihn der teuflische Baron jede Wette gewinnen. Bald schon erkennt Timm, wie schlecht seine Wahl war. Nach einem langen Weg helfen ihm endlich neu gewonnene Freunde, zum letzten Mal um das Richtige zu wetten. GUUS KUIJER Wir alle für immer zusammen Für die Bühne bearbeitet von Philippe Besson und Andreas Steudtner; nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister; 2 D - 1 H; ab 8 Jahren; UA: Hans Otto Theater Potsdam, 2006 Polleke erlebt eine Kindheit in der Gegenwart: Die Erwachsenen suchen nach dem privaten Glück und scheitern manchmal, die Kinder sind konfrontiert mit ebenso vielen individuellen Möglichkeiten wie Einschränkungen. Polleke sucht ihren ganz eigenen Weg. Sie bleibt dabei immer spontan und offenherzig. Nominiert für den Deutschen Kindertheaterpreis 2008 „Lass diesen Knilch an mir vorübergehen.“ (Das Buch von allen Dingen) 34 Es gefällt mir auf der Welt Für die Bühne bearbeitet von Matthias Göttfert, nach der Übersetzung ins Deutsche von Sylke Hachmeister; 2 D - 2 H, ab 10 Jahren, UA: Württembergische Landesbühne Esslingen, 25.01.2014 (Regie: Samia Chancrin) Es bleibt turbulent in Pollekes Welt, auch wenn nun klar ist, dass Mimun und sie miteinander gehen und sie sich mit Müh und Not daran gewöhnt hat, dass der neue Freund von Mama ihr Lehrer ist. Diesmal ist es ihr Vater Spiek, der sie auf Trab hält. Spiek hat kein Zuhause und so richtig gut geht es ihm auch nicht. Als er spurlos verschwindet, macht sich Polleke auf die Suche nach ihm – nur mitbekommen soll das niemand. Doch wo ihr Vater steckt, ist nicht die einzige Frage, die Polleke sich stellt: Warum wachsen Männern überall Haare? Haben Lehrer etwa auch Mütter? Und muss sich Superman wirklich vor einem Piraten fürchten? Das Glück kommt wie ein Donnerschlag Für die Bühne bearbeitet von Christian Schönfelder und Christian Müller, 2 D - 1 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2010 „Die Bearbeitung von Christian Schönfelder und Christian Müller lässt bei aller Komik auch den Raum für Probleme eines heranwachsenden Mädchens. Es wechseln sich komische und ernsthafte Momente wie im Leben. Ein wichtiges Stück über ein selbstbewusstes Mädchen, das die erwachende Sexualität schon spürt, aber sie noch nicht ganz wahrnehmen will.“ (MANFRED JAHNKE) Ich bin Polleke! Für die Bühne bearbeitet von Sabine Wöllgens nach der Übersetzung ins Deutsche von Sylke Hachmeister; 2 D - 1 H; ab 10 Jahren; UA: Theater der Figur Nenzing, 2009 Es scheint ein trauriger Sommer zu werden. Pollekes Freund Mimun verbringt die ganzen Ferien in Marokko. Ihre Mutter streitet mal wieder lautstark mit Walter, Pollekes neuem Stiefvater und gleichzeitigem Klassenlehrer. Vor allem aber vermisst Polleke ihren Großvater sehr. Opa ist vor kurzem gestorben. Und weil Polleke keinen Glauben hat, glaubt sie auch nicht an Wunder: dass ihr Opa im Himmel wohnt zum Beispiel oder als Kalb wiedergeboren wird. Aber wie soll sie dann richtig trauern? Nur an die Liebe glaubt Polleke. Und deshalb weiß sie plötzlich ganz genau, woraus Wunder gemacht sind. Ein himmlischer Platz Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller, nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister; 4 D - 4 H (Doppelbesetz. möglich); ab 8 Jahren; UA: Landesbühne Niedersachsen Nord, 2010 Florian ist zehn Jahre alt. Und er versteht sehr viel. Zum Beispiel, dass man miteinander sprechen kann, aber einander trotzdem nicht versteht. Und dass es zu viel sein kann für einen zehnjährigen Jungen, einen riesigen rosa Elefanten im Bauch haben zu müssen, weil Katja gesagt hat, Kinderstücke von A bis Z dass sie ihn liebt. Und Florian versteht auch, warum der Spatz Nico so gerne in seinen roten Haaren sitzt. Aber eigentlich gehört Nico zu Frau Raaphorst. Frau Raaphorst sagt zum Schlüssel „Gabel“ und vergisst auch sonst Einiges. Zusammen mit Katja beginnt Florian, sich um die alte Oma zu kümmern. Er versucht, das Vergessen zu verstehen. Und die Liebe. Das ist so viel für einen kleinen Jungen, dass er sich fast in seinem eigenen Leben verirrt. mit mehreren ganzen Sätzen machen – die kostet ein Vermögen! Das ist niederschmetternd. Doch Paul nimmt seinen ganzen Mut zusammen und flüstert Marie seine drei kleinen Wörter zu. Marie hat gar keine Wörter, aber sie gibt Paul einen sanften Kuss auf die Wange. Das Buch von allen Dingen 1 D (andere Besetzungen möglich); ab 6 Jahren, UA: Figurentheater Lupine, 2009 Als Stanislas auf die Welt kommt, ist er winzig klein. So klein wie ein kleiner Finger. Doch Stanislas isst und isst und deshalb wächst er ungeheuer schnell. Bald überragt er seine Freunde, bald ist er schon so groß wie ein Baum. Den anderen Kindern ist er peinlich, sie wollen nicht mehr mit ihm spielen. Stanislas wird einsam und sehr schüchtern. Er geht gar nicht mehr aus dem Haus, sondern pflegt lieber seinen Dachgarten. Dort trifft er eines Tages auf Arthur, die Ameise, die nicht mehr mit ihren Kollegen in der Kolonne gehen will. Arthur geht lieber immer geradeaus, er will nämlich einen Fluss für sein Papierschiff finden. Arthur weiß, dass es für jeden auf der Welt einen Platz geben kann. Und Stanislas ist von so viel Wagemut sehr beeindruckt. Doch erst als die singende Giraffe Agathe ihn überredet, mit ihr in den Zirkus zu gehen, beginnt für Stanislas seine eigene Reise. Er wird mutig genug, sich von Umwegen nicht mehr beirren zu lassen, er überwindet Höhen und Tiefen. Und schließlich findet Stanislas den Ort, an dem er glücklich wird. Für die Bühne bearbeitet von Thorsten Wilrodt; nach der Übersetzung von Sylke Hachmeister; 5 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Schauspielhaus Hamburg, 2009 Thomas erkennt Dinge, die andere nicht sehen. Er sieht tropische Fische in den Grachten und wie schön Elisa mit dem Bein aus Leder ist. Er kann zu der Musik von Beethoven schweben, und er fühlt die Magie von Frau Van Amersfoort, die ihren Mann im Widerstand verloren hat. Thomas sieht sogar den Herrn Jesus, der ihm anbietet, ihn einfach nur Jesus zu nennen. Aber helfen kann ihm Jesus anscheinend trotzdem nicht. Wenn Thomas’ bigotter Vater zuschlägt, dann schluchzen die Engel im Himmel und die ganze Welt steht still vor Entsetzen. Doch Thomas hat ein Ziel: Er will glücklich werden. Und deshalb muss er sehr mutig sein. Er beginnt, dem Vater alle Plagen Ägyptens zu bereiten – und plötzlich bekommt er dabei Hilfe. AGNÈS DE LESTRADE VALERIA DOCAMPO Die große Wörterfabrik Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren; UA: Theater Fayoum in Kooperation mit dem FFT Düsseldorf und dem FITZ Stuttgart, 21.04.2012 (Regie: Oliver S. El-Fayoumy) Im Land der großen Wörterfabrik werden die Wörter industriell gefertigt und verlassen als teure Waren die Fabrikhallen. Und weil leider nicht alle Menschen das nötige Geld haben, um sich wortreiche Sätze oder gar Geschichten zu kaufen, wird in diesem Land überhaupt sehr wenig gesprochen. Wer gar kein Geld hat, der durchsucht die Abfalleimer nach weggeworfenen Wörtern. Aber natürlich findet sich dort nur Wertloses wie „Hundekacka“ oder „Hasenpipi“. Auch im Schlussverkauf sieht es nicht viel besser aus: Denn wann kann man schon „Bauchredner“ oder „Zierhasel“ gebrauchen? Manchmal fliegen ein paar Wörter durch die Luft und die Kinder fangen sie mit Schmetterlingsnetzen. Auf diese Weise hat Paul „Kirsche“, „Staub“ und „Stuhl“ gefangen. Drei Wörter, die er Marie zum Geburtstag schenken will. Eigentlich würde er ihr gerne sagen, dass er sie sehr lieb hat. Aber dafür hat er leider nicht genug im Sparschwein. Dumm nur, dass auch Oskar in Marie verliebt ist! Oskars Papa hat nämlich schrecklich viel Geld und daher kann Oskar Marie auch eine famose Liebeserklärung KATHRIN LEUENBERGER SIBYLLE HEINIGER Kleiner Riese Stanislas „Leuenbergers dramatische Erzählung ist berührend einfach und liefert vielleicht nicht nur für Figurentheater großartige Bilder. Auch Stanislas findet am Ende seinen Platz. Und seine Größe spielt dann keine Rolle mehr.“ (NINA PETERS, MÜLHEIMER KINDERSTÜCKE-PREIS) Nominiert für den Mülheimer Kinderstücke-Preis 2010 ASTRID LINDGREN Die Brüder Löwenherz Für die (große) Bühne bearbeitet von Christian Schönfelder; 1 D - 6 H (Doppelbesetzungen); ab 8 Jahren; UA: Theater der jungen Welt Leipzig Um den todkranken Krümel zu trösten und ihm die Angst zu nehmen, erzählt ihm sein Bruder Jonathan Löwe von Nangijala, dem schönen Kirschtal, in dem sie sich einst wieder sehen werden. Doch dann geschieht das Schreckliche: Jonathan kommt bei einem Unfall ums Leben, und Krümel hat fortan keinen sehnlicheren Wunsch mehr, als ihm nach Nagijala zu folgen. Dort ist Krümel zum ersten Mal wirklich glücklich und ausgelassen. Bis Jonathan ihm von der großen Gefahr erzählt, die dem friedlichen Tal droht: Tengil und sein Ungeheuer Katla wollen die Menschen des Kirschtals zu Sklaven machen. Die Brüder schließen sich dem Widerstand an. Und Löwen- Pippi Langstrumpf: Deutsches Theater, Göttingen © Isabel Winarsch herzen schlagen nun in ihrer Brust. Sogar der kleine Karl überwindet am Ende seine Angst und steht dem geliebten Bruder bei. Erzähltheaterfassung: Die Brüder Löwenherz für die Bühne bearbeitet von Christian Schönfelder und Klaus Hemmerle; 2 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Junges Ensemble Stuttgart, 2007 Die Schauspieler erzählen gemeinsam aus der Ich-Perspektive. Das Zusammenspiel verdoppelt die spielerische Ebene bei Astrid Lindgren, ermöglicht schnelle Rollen- und Szenenwechsel und rasche Ein- und Ausstiege zwischen den dialogischen und erzählten Passagen. Die ausgewählten epischen Beschreibungen definieren neue Handlungsorte und schaffen Raum für die Phantasie der Zuschauenden. Ronja Räubertochter Für die Bühne bearbeitet von Barbara Hass; nach der Übersetzung ins Deutsche von AnnaLiese Kornitzky; 3 D - 6 H; ab 7 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg, 1987 „In der Konfrontation mit der Außenwelt erfahren Ronja und Birk, dass sie aufeinander angewiesen sind; sie erleben Abenteuer und bestehen Gefahren, die sie trotz manchen Streits immer weiter zueinander führen. So verbindet sich in dieser Geschichte der Glaube an die Weisheit und Allmacht der Natur mit dem Vertrauen in die Fähigkeit des Menschen, Konflikte friedvoll lösen zu können.“ (KINDLERS LITERATURLEXIKON) Im Land der Dämmerung Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren; DEA: Staatstheater; Braunschweig, 2000 Der kleine Göran ist schon seit langem krank und muss im Bett liegen. Doch nachts kommt Herr Lilienstengel und nimmt ihn mit ins Land der Dämmerung, wo er lauter wunderbare Dinge erlebt: Er isst leckere Bonbons von Bäumen, steuert eine Straßenbahn, feiert Feste und angelt vor Herrn Lilienstengels Häuschen vom Bootssteg aus Barsche. Im Land der Dämmerung spielt es keine Rolle, dass Göran ein krankes Bein hat. Mio, mein Mio Deutsch von Anna-Liese Kornitzky; 2 D - 4 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater für Kinder, Hamburg, 1979 Lange schon wird Prinz Mio im Land der Ferne erwartet. Denn er ist der Einzige, der den schrecklichen Ritter Kato besiegen kann. Aber er findet dort auch endlich seinen Vater und einen wahren Freund. „Ronja, begreifst du, dass wir frei sind? So frei, dass man vor Lachen platzen könnte?“ (Ronja Räubertochter) 35 Kinderstücke von A bis Z sie eine gar zu dumme Person ist. Und dem sehr feinen Herrn, der ganz unverschämt die Villa Kunterbunt kaufen will, wird eine ordentliche Lektion erteilt. An Weihnachten kann Pippi neben ihrem anarchischen Witz auch ihre gefühlvolle Sorge um die Freundinnen und Freunde zeigen. Aber auch auf gute alte Bekannte wie Donner-Karlsson und Blom muss das Publikum in Tristan Bergers Bühnenbearbeitung nicht verzichten – es muss nur ein bisschen Phantasie mitbringen! Meisterdetektiv Kalle Blomquist Die spannende Kriminalgeschichte; für die Bühne bearbeitet von Eberhard Möbius; 2 D - 6 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater für Kinder, Hamburg, 1974 Kalle Blomquist überführt mit gewohnt kriminalistischem Gespür einen gesuchten Juwelendieb! Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker Deutsch von Senta Kapoun; 3 D - 7 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater der Jugend, Bonn, 1972 Weil seine Schwester Liebeskummer hat, beschließt Rasmus, zusammen mit seinem Freund Pontus nachts in die Villa des treulosen Liebhabers einzusteigen und die Schwester zu rächen. Alfredo, der tagsüber auf dem Jahrmarkt Schwerter schluckt und des Nachts Tafelsilber klaut, befindet sich in dieser Nacht mit seinem Komplizen auf einem „Streifzug“ und steigt in dieselbe Villa ein … In einem tiefen, dunklen Wald: Staatstheater Mainz © Bettina Müller Karlsson vom Dach Stück in zwei Akten; Deutsch von Senta Kapoun und Dagobert Nerding; 5 D - 7 H; ab 5 Jahren; DEA: Nationaltheater, Mannheim, 1971 Auf dem Dach eines ganz gewöhnlichen Hauses, direkt neben dem Schornstein wohnt ein kleiner selbstbewusster Herr in seinen besten Jahren: Karlsson vom Dach. Das weiß nur keiner, außer Lillebror natürlich, denn Karlsson kommt immer zu ihm durch das offene Fenster geflogen. Leider hat Karlsson ganz andere Ansichten von Dampfmaschinen, Bonbons und Sauberkeit als Lillebrors Eltern … sen wurden“. Denn Michel hatte Alfred das Leben gerettet! Ganz allein hat er mitten in der Nacht sein Pferd Lukas angespannt und den kranken Knecht durch einen eisigen Schneesturm nach Mariannelund zum Doktor gebracht. Dagegen ist es doch wirklich nur eine Kleinigkeit, dass er zuvor seinen Vater mit einem Schneeball mundtot gemacht und die alte Maduskan in einer Wolfsgrube gefangen hatte. Denn eigentlich wollte Michel sowieso immer nur das Richtige tun. Und dabei darf man, bekanntlich, nicht „knausern“. Deshalb küsst Michel die Pastorsfrau auch gleich mehrfach und davon ist selbst sein Vater Anton ausnahmsweise gerührt. Michel in der Suppenschüssel Pippi Langstrumpf Deutsch von Anna-Liese Kornitzky; 4 D - 5 H; ab 5 Jahren; DEA: Theater für Kinder, Hamburg, 1985 Selbst wenn Michel nur sparsam sein möchte und den letzten Rest Suppe aus der Terrine schleckt, werden seine guten Absichten völlig verkannt. Und auch die Magd Lina weiß seine Hilfe beim Zähneziehen überhaupt nicht angemessen zu schätzen! Winter in Lönneberga oder Wie Michel eine Heldentat vollbrachte Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger; 4 D - 3 H (auch mit 6 Darstellern spielbar); ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2011 Am Sonntag, den 18. Dezember vollbrachte Michel eine „Heldentat, dass ganz Lönneberga jubelte und alle seine Streiche vergeben und verges- 36 Deutsch von Silke von Hacht; 4 D - 6 H - Kinder; ab 5 Jahren; DEA: Theater für Kinder, Hamburg, 1968 Pippi Langstrumpf wohnt mit ihrem Pferd und dem kleinen Affen Herrn Nilsson in der Villa Kunterbunt und macht, was sie will. Sie ist das stärkste Mädchen der Welt, wunderbar unerzogen und lügt ganz außergewöhnlich gut. Pippi triumphiert über Einbrecher, Lehrerinnen und Polizisten und ist für Tommy und Annika eine großartige Freundin. Pippi auf den sieben Meeren Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder; 2 D - 4 H; ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour 2011 Etwas Fürchterliches ist passiert: Heimtückische Piraten haben Pippis Vater, den berühmten Ka- pitän Langstrumpf, entführt! Zum Glück findet Pippi seine Flaschenpost und sofort bricht sie zusammen mit Tommy und Annika zu einer Rettungsaktion auf. Mit Hilfe einer alten Wahrsagekugel, eines abenteuerlichen Fluggeräts und einer großen Menge Dynamits gelingt es den drei Kindern tatsächlich, den Kapitän vor dem sicheren Hungertod zu bewahren. Sogar den Langstrumpf‘schen Schatz hätten sie fast noch in Sicherheit bringen können, hätten nicht BlutSvente und Messer-Jocke zu einem besonders fiesen Trick gegriffen. Weil die beiden aber weit weniger helle als fies sind, hat Pippilotta Langstrumpf wenig Mühe, sie zu einem recht unvorteilhaften Tausch zu ‚überreden‘. Am Ende stechen unsere Helden mit zwei schönen Schiffen und dem Schatz in See, während Blut-Svente und Messer-Jocke immerhin noch eine Axt und ein Buch über den Floßbau in Händen halten. Südsee-Abenteuer mit Pippi: Pippi in Taka-Tuka-Land Für die Bühne bearbeitet von Heidi Ernsti und Ralph Reiniger; 5 D - 4 H - Stat.; ab 5 Jahren Pippi plündert den Weihnachtsbaum Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger; 3 D - 4 H; ab 5 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2006 Mittanzen sollen bei Pippis Weihnachtsfest nicht nur die Weihnachtsbäume, sondern auch alle Kinder der Stadt, sogar der einsame kleine Elof. Nur Frau Finkvist bekommt nichts von der Torte, weil Rasmus und der Landstreicher Deutsch von Senta Kapoun und Dagobert Nerding; 6 D - 6 H; ab 6 Jahren; DEA: Theater für Kinder Hamburg, 1972 Eigene Eltern zu haben, das ist der größte Wunsch der Kinder aus dem Waisenhaus. Weil die Leute immer nur Mädchen mit Locken wollen, macht sich Rasmus selber auf die Suche nach Eltern. Schon bald begegnet ihm Oskar, der Landstreicher. Mit ihm geht er auf die Reise und findet das Landstreicherleben herrlich, bis sie plötzlich in eine schlimme Sache verwickelt werden! BOY LORNSEN Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt Für die Bühne bearbeitet von Eberhard Möbius; 2 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg Wenn ein fähiger Roboter wie Robbi und ein talentierter Erfinder wie Tobbi gemeinsam eine Reise machen, um eine vertrackte Rätselaufgabe zu lösen, wenn diese Reise auch noch in einem selbstkonstruierten Fliewatüüt vor sich geht, einem Allzweck-Hubschrauber, der auch zu Lande und zu Wasser einsetzbar ist, dann passiert viel Aufregendes. „Die Zukunft kommt – Schon morgen früh? Kann man die nicht verschieben?“ (Was gackert …) PAUL MAAR Jakob und der große Junge Klassenzimmerstück; für die Bühne bearbeitet von Nadine Klante; 2 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne Esslingen (Regie: Nadine Klante) Jedes Mal, wenn Jakob auf dem Nachhauseweg am Stefansberg vorbeikommt, wartet dort schon der „große Junge“ auf ihn, bereit, ihm die Mütze vom Kopf zu schlagen, ihm Angst einzujagen oder Jakobs Taschengeld abzuziehen. Jakob möchte überhaupt nicht mehr zur Schule gehen, so schlimm ist es inzwischen. Sein bester Freund Mehmet versucht, ihm nach Kräften zu helfen. Doch der große Junge ist viel stärker und schreckt nicht davor zurück, Mehmet zu verprügeln. Jakob versucht schließlich sogar, seinen Gegner durch Verkleidung irrezuführen. Aber auch das klappt natürlich nicht. Erst als Jakob am Stefansberg ein Mädchen kennenlernt, wendet sich das Blatt. Jakob ist ein verständiger Junge, der den Mut hat, sich anderen anzuvertrauen. Mit Hilfe seiner Freunde gelingt es ihm schließlich, sich gegen den Widersacher zu behaupten - ein bisschen Muskelkraft schadet dabei zwar nichts, aber am Ende ist es vor allem Jakobs Einfallsreichtum, der den „großen Jungen“ endgültig in die Flucht schlägt. Paul Maar erzählt behutsam eine ermutigende Geschichte über ein Thema, das leider an vielen Schulen zum Alltag gehört. Was gackert denn da? Gedichte, Reime und Rätsel von Paul Maar für die Bühne bearbeitet von Manfred Jahnke; 5 D (auch als gemischtes Ensemble möglich); ab 4 Jahren, UA: akademietheater Ulm, 2008 Fünf Spielerinnen zeigen einen Kindertag in Reimen. Sie werden mit lustigen Gedichten geweckt und schlafen mit einem Abendlied ein. Fast das ganze Leben ist für Kinder noch ein Rätsel, doch wenn es sich reimt, dann macht das Raten großen Spaß. „Gewohntes erscheint ungewohnt und neu, das Zauberhafte ganz normal, Worte vermählen sich und gehen mitunter seltsame Verbindungen ein …“ (BN – ÖSTERR. BIBLIOTHEKSWERK) In einem tiefen, dunklen Wald Ein Märchen in der Bearbeitung von Paul Maar und Rainer Lewandowski; 3 D - 4 H; ab 7 Jahren; UA: E.T.A. Hoffmann Theater, Bamberg, 2000 In einem tiefen, dunklen Wald Für die Bühne bearbeitet von Christopher Gottwald und Rainer Hertwig; 2 D - 2 H; ab 7 Jahren; EA: Theater Pfütze, Nürnberg 2001 Weil ihr keiner der Bewerber, die um ihre Hand anhielten, gefiel – sie war nämlich nicht nur ziemlich schön, sondern auch ziemlich hochmütig – kam Prinzessin Henriette-Rosalinde-Audora auf die ungewöhnliche Idee, sich von einem Untier entführen zu lassen. Dann würden wohl die mutigsten Prinzen von weit her kommen, um sie zu befreien, hofft sie. Doch das Untier – vermutlich ein Vegetarier – ist nicht im Geringsten an der Prinzessin interessiert, sondern nur an den Pralinen, die sie bei sich hat. Und auch sonst läuft nicht alles nach Plan … Kikerikiste 3 H; ab 4 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg, 1973 Die Clowns Kümmel und Bartholomäus betrachten die Welt voller Staunen. Während die beiden spielen und streiten, tritt der Musikmarschierer auf. Er kommandiert sie herum und nutzt sie aus – so lange, bis Kümmel und Bartholomäus erkennen: Wenn sie zusammenhalten, kann der Musikmarschierer ihnen nichts anhaben. Lippels Traum 4 D - 5 H; ab 7 Jahren; UA: Theater Pfütze in Koproduktion mit dem Stadttheater Fürth, 1995 Ist Lippels Traum aus dem Orient gar kein Traum? Sind Asslam und Hamide aus der Wüste nicht in Wirklichkeit die beiden neuen türkischen Mitschüler? Aber bevor Lippel das herausfinden kann, muss er noch eine sehr böse Tante überlisten, damit Asslam und Hamide endlich zu ihrem Vater, dem Sultan, zurückkehren können. Eine Woche voller Samstage 3 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach, Theater für Kinder, Hamburg, 1986 Eines Tages sucht sich das Sams den ängstlichen und biederen Herrn Taschenbier als neuen Papa aus. Und damit bleibt nichts mehr, wie es einmal war. Dahin ist die Ruhe und Beschaulichkeit. Aber ganz langsam wird Herr Taschenbier immer fröhlicher, immer unangepasster, ja ganz einfach immer „samsiger“! Wie es mit dem Sams weitergeht: Am Samstag kam das Sams zurück 3 D - 5 H; ab 6 Jahren, UA: E.T.A. HoffmannTheater Bamberg, 1992 Neue Punkte für das Sams 5 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: E.T.A. Hoffmann-Theater, Bamberg, 1993 Ein Sams für Martin Taschenbier Für die Bühne bearbeitet von Stefan Schroeder; 4 D - 5 H, Statisten; ab 6 Jahren; UA: frei Sams in Gefahr Für die Bühne bearbeitet von Christian Schidlowsky und Paul Maar; 3 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach, 2004 Sams in Gefahr Für die Bühne bearbeitet von Paul Maar und Markus Hörner; 3 D - 5 H; ab 6 Jahren 37 Kinderstücke von A bis Z PAUL MAAR ULRICH LIMMER Sams im Glück Für die Bühne bearbeitet von Rainer Bielfeldt (mit Songtexten), nach dem Drehbuch von Paul Maar und Ulrich Limmer; 2 D - 4 H; ab 5 Jahren; UA: Junges Theater Bonn, 27.10.2012 (Regie: Lajos Wenzel) Seit 10 Jahren lebt das Sams nun schon in der Familie Taschenbier, das muss gefeiert werden! Und das Glück scheint perfekt, als Herr Taschenbier auch noch verkünden kann, dass seine Regenschirm-Fabrikationsmaschine endlich einwandfrei funktioniert und er seine Stelle in der Firma Oberstein sofort kündigen wird. Doch das Kündigungsgespräch läuft ein bisschen anders als geplant, Herr Taschenbier ist ganz gegen seine sonstige Gewohnheit irgendwie aufsässig und geradezu renitent. Nachts bekommt er immer häufiger einen Heißhunger auf Knackwürstchen und als er auch noch einen Bus kapert und mit 80 Sachen durch die Stadt rast, da kann das Sams es nicht mehr länger leugnen: Herr Taschenbier wird zum Sams! Das passiert leider immer, wenn ein Sams länger als 10 Jahre bei einem Menschen lebt. Nur wenn das Sams ins Samsland zurückkehren würde, dann könnte Herr Taschenbier wieder er selbst werden. Als schließlich auch noch Frau Taschenbier von der unheilvollen Verwandlung ergriffen wird, trifft das Sams eine schwere Entscheidung. PAUL MAAR CHRISTIAN SCHIDLOWSKY Ein Sams zuviel 2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach in Kooperation mit dem Stadttheater Fürth, 19.11.2011 (Regie: Christian Schidlowsky) Durch einen ungenauen Wunsch von Herrn Taschenbier taucht auf einmal ein zweites Sams auf! Es ist ganz anders als das von Herrn Taschenbier – kein Wunder, denn es ist das Sams von Frau Rotkohl und damit ihr genaues Gegenteil: Es ist überaus liebenswürdig, kuschelt gerne und lispelt ein wenig. Und überdies ist es auch noch Vegetarier und mag keine Würstchen! Alle finden es unglaublich süß und niedlich und keiner interessiert sich mehr für das „erstgeborene“ Sams. Also beschließt Taschenbiers Sams, den Konkurrenten mit allen Mitteln auszuschalten, denn hier ist eindeutig „ein Sams zuviel“! Die Maschimaschine 2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Badische Landesbühne Bruchsal, 1978 Vier Akteure wissen nicht recht, wie es losgehen soll, das Stück. Sie versuchen zu improvisieren. Doch ihr Requisit, die Maschimaschine, ist leider eine sehr echte und nicht ungefährliche Maschine. 38 Freunderfinder Unter Mitarbeit von René Geiger; 3 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne, Esslingen, 1982 Manchmal, wenn man keine Freunde findet, muss man sie eben erfinden. Eine behutsame Geschichte über Einsamkeit und Freundschaft. Mützenwexel 4 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne, Esslingen, 1981 „Meine Grundidee war es, eine ganz normale Familie darzustellen, Vater, Mutter und einige Kinder, vielleicht noch eine Tante oder eine Großmutter. Dann kommt ein phantastisches Element hinzu: Jemand klingelt und gibt eine Mütze ab. Die Familie sagt: „Was sollen wir denn mit der Mütze?“ Einer setzt sie zufällig auf, und in dem Moment, wo er die Mütze aufhat, hat er die absolute Macht über die Familie, und das Familienleben muss so laufen, wie er das möchte.“ (PAUL MAAR) Der Aufzug 3 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: LTT, Tübingen, 1999 Ein sonderbarer Aufzug bringt Rosa auf eine verrückte Reise durch die Stockwerke. PAUL MAAR KNISTER Das Spielhaus Theaterstück für geistig behinderte Kinder; 2 D oder 2 H; UA: Theater Oberhausen, 1981 Paul und Knister finden ein Bilderbuch mit der Bauanleitung für ein Haus. Sie beginnen zu bauen und verwechseln dabei lange und kurze Bretter, dicke und dünne Bauteile, runde und eckige, usw. Darüber streiten sie sich, geraten in Wut oder freuen sich und lernen, dass es am besten vorwärts geht, wenn man sich kooperativ verhält. NELE UND PAUL MAAR Papa wohnt jetzt in der Heinrichstrasse 2 D - 1 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Pfütze, Nürnberg, 1992 „Am Anfang sitzt eine junge Frau auf der offenen Bühne in einem Sofa und blättert in ihrem Familienalbum. Sie zeigt den anderen die Bilder und fängt an, aus ihrer Kindheit zu erzählen, als sich ihre Eltern gestritten haben und sich scheiden ließen. Während sie das erzählt, treten die Eltern auf, erst schattenhaft, stumm links und rechts, dann immer lebendiger.“ (PAUL MAAR) PAUL MAAR ULRICH LIMMER Herr Bello und das blaue Wunder 2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach und Stadttheater Fürth, 2007 Eine knurrige alte Frau bringt eines Tages einen geheimnisvollen blauen Saft in die Apotheke von Max Sternheim und seinem Papa. Der Hund Kinderstücke von A bis Z Bello ist unvorsichtig genug, die ganze Flasche auszuschlabbern – und verwandelt sich dadurch blitzschnell in einen Menschen, genauer in den etwas wunderlichen „Herrn Bello“. Dummerweise ist Hund (und Herr) Bello in Frau Lichtblau verliebt, die auch Maxens Papa sehr mag. Max mag sie nicht, denn er will überhaupt keine neue Mama. Und Frau Lichtblau schließlich mag vor allem Ehrlichkeit. Aber wie soll man denn ehrlich erklären, dass man einen Hundeherrn in der Familie hat? PAUL MAAR Neues von Herrn Bello Für die Bühne bearbeitet von Heidrun Warmuth; 2 D - 3 H; ab 5 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne Esslingen, 17.11.2012 (Regie: Tilo Esche) Eigentlich könnte alles so schön sein im Hause Sternheim-Lichtblau! Herr Bello ist ein Mensch und der beste Freund von Max. Papa Sternheim liebt Frau Lichtblau und beide lieben Max - und Herrn Bello natürlich. Doch Herr Bello liebt leider Adrienne, eine recht anstrengende und kapriziöse Collie-Dame. Damit Herr Bello mit ihr zusammenleben kann, hat er ihr vom blauen Saft zu trinken gegeben. Doch ein Mensch zu sein, behagt Adrienne gar nicht. Sie möchte endlich wieder Hund sein und schüttet deshalb den restlichen Wundertrank in den Ausguss. Nun aber ist auch Herr Bello in Gefahr, sich zurückverwandeln zu müssen und Max setzt alle Hebel in Bewegung, hinter das Geheimnis des blauen Saftes zu kommen. Die beiden machen sich auf, um Melchior Lichtblau zu besuchen, der seinerzeit mit der Herstellung des geheimen Trankes zu tun gehabt hat. Melchior erinnert sich zwar leider nicht mehr an die genaue Rezeptur, kommt dem gewünschten Ergebnis aber nach einigen – scheußlich schmeckenden – Versuchen verblüffend nahe. Am Ende sind sogar alle glücklicher als zuvor! Eine zauberhafte Geschichte über die Freundschaft, für die man manchmal etwas riskieren muss. PAUL MAAR CHRISTIAN SCHIDLOWSKY Peer & Gynt 2 D - 3 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach und Stadttheater Fürth 2009 Peer glaubt ganz fest daran, dass es Trolle gibt. Seine Mutter Aase und Lehrer Grieg halten ihn deshalb für einen unverbesserlichen Lügner. Doch als Peer tatsächlich die Trollprinzessin Gynt trifft, beginnt für ihn ein großes Abenteuer unter der Erde, im Trollreich. Dass es bei den Trollen als Frechheit gilt, sich zu bedanken und eine Ohrfeige etwas sehr Gutes ist, sorgt zunächst für einige Missverständnisse. Aber Peer und Gynt beweisen, dass Liebe viel stärker ist als die vermeintlich unüberwindlichen kulturellen Unterschiede. Sie zeigen uns, dass wir das Fremde in uns und der Welt nicht fürchten müssen, sondern dass es unser Leben kreativ verändern kann. Wir müssen nur beginnen, uns zu unterhalten – notfalls auch mit Händen und Füßen. „Spielerisch (…) inszeniert, geht es hier schnörkellos und temporeich um Grenzen und ihre Überwindung durch Toleranz und Neugier.“ (NÜRNBERGER NACHRICHTEN) F.A.u.s.T. – Furiose Abenteuer und sonderbare Träume 2 D - 3 H ab 8 Jahren; UA: Theater Pfütze im Stadttheater Fürth, 1999 Faust kommt vom lateinischen Wort ‚faustus‘ und bedeutet ‚der Glückliche’. So erklärt es dem Bettelknaben Johann Faust seine Großmutter, eine weise Kräuterfrau. Aber Faust ist alles andere als glücklich. Denn die Dorfkinder verspotten und quälen ihn, und am Schlimmsten treibt es Rufus, der arrogante Sohn des Stadtvogts. Er sorgt sogar dafür, dass Fausts Großmutter als Hexe verbrannt wird. Faust, der es auf seiner Suche nach dem Glück mittlerweile zum Wunderdoktor gebracht hat, sinnt auf Rache – und schließt einen gefährlichen Pakt mit dem Teufel! Rasantes mittelalterliches Spektakel mit Bänkelsang, bei dem sich historische Fakten mit den Legenden um den sagenumwobenen Dr. Faust zu einem „furiosen Abenteuer“ vereinigen. Klaras Engel 2 D - 4 H (Doppelbesetzung); ab 8 Jahren; UA: Koproduktion; Fränkisches Theater Schloss Maßbach und Stadttheater Fürth, 2005 Ausgerechnet in Klaras Familie soll der Erzengelanwärter Athanasius für ein glückliches Weihnachtsfest sorgen! Eine fast unlösbare Aufgabe, denkt man da an die Katastrophen der letzten Jahre …Ein modernes Weihnachtsmärchen! PAUL MAAR SEPP STRUBEL Die Opodeldoks Für die Bühne bearbeitet von Thomas Klischke und Sophie Linnenbaum; 2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Fränkisches Theater Schloss Maßbach, 2008; auch in einer großen Fassung für Freilicht- und Amateuraufführungen erhältlich (19 D - 11 H - 7 stumme Nebenrollen) Der kleine Deldok wohnt mit seiner Deldokfamilie und einigen Hennen im Tal des Graslandes. Die Deldoks haben es eigentlich recht gemütlich. Aber es ist doch etwas eng, findet Deldok, und langweilig. Er würde so wahnsinnig gerne herausfinden, was sich hinter den Bergen befindet. „Gar nichts“, lautet die dogmatische Antwort der ganzen Familie. Aber das überzeugt den Jungen nicht lange. Und so plant er heimlich eine trickreiche Flucht, begleitet nur von der heldenhaften Henne Helene. Hinter den Bergen findet Deldok lauter komische Dinger mit rundem Gras dran. Und außerdem trifft er auch auf Mogla und ihre Familie. Doch die sind gar nicht erfreut, ihn zu sehen. Ob wohl die gefährlichen Hüpfkisten der Grund für ihre Feindseligkeit sind? Und was hat überhaupt ein silbernes Ei mit alledem zu tun? Deldok muss eine ganze Menge Rätsel und Probleme lösen – doch findet er dabei nicht nur einen Hahn für Helene, sondern sogar einen verlorenen Onkel. Auf heitere Weise wird in diesem Stück Engstirnigkeit durch Abenteuermut und eine große Lust auf das ‚Andere’ überwunden. Am Ende sind alle über die trennenden Berge und sogar ihren eigenen Schatten gesprungen – und hatten eine Menge Spaß dabei. MARITGEN MATTER Ein Schaf fürs Leben Zur individuellen Dramatisierung; Deutsch von Sylke Hachmeister; ab 6 Jahren; UA: Faro Theater, Bad Waldsee, 2004 In einer kalten Winternacht stapft Wolf durch den Schnee – er ist sehr, sehr hungrig. Da sieht er einen Stall und darin: Schaf. Das schaut ihm doch nach einem netten Restaurant aus! Doch Hund und Esel könnten das Nachtmahl stören. Deshalb lockt er Schaf weg vom Hof und überredet es zu einer Schlittenfahrt nach „Erfahrungen“. Schaf ist begeistert und sehr beeindruckt von Wolfs Weltgewandtheit – und, zugegeben, auch von seinem tollen Schlitten. Nach und nach kommt Wolf jedoch der eigene Menü-Plan durcheinander. Es ist ein ganz „famoses“ Schaf, das da mit ihm den Abhang hinuntersaust, das muss er schon zugeben. Schließlich geht er sogar auf Schafs Vorschlag ein, sich im kalten See einen Fisch zu angeln – gegen den Wolfshunger! Ob Schaf in dieser Geschichte wirklich naiv ist? Oder weiß es, dass Erfahrungen eben nur machen kann, wer dafür auf eine große Fahrt geht? Und wer bereit ist, auch ein Risiko einzugehen? Mit der unerschütterlichen Freundlichkeit und einer cleveren Erfindungsgabe nimmt es Wolf seine scheußliche Macht. Dennoch endet die Geschichte nicht in einer rührseligen Freundschaft von Feinden, sondern – noch viel mehr als das: in gegenseitigem Erkennen. Das gleichnamige Buch erhielt 2004 den Deutschen Jugendliteraturpreis SALAH NAOURA Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren; UA: Junges Staatstheater Karlsruhe 22.09.2012 (Regie: Ulrike Stöck) Als die Zeitung am 1. April auf der ersten Seite groß ankündigt, dass der Delphin ‚Swisher‘ in den hiesigen Ententeich verbracht werden soll, beginnt für Matti eine Kette von Ereignissen, derer er kaum noch Herr werden kann. Matti entdeckt nämlich, dass nicht nur die Zeitung, sondern, schlimmer noch, auch seine Eltern ganz schamlos lügen. Er sieht sich daraufhin gezwungen, diese großen Fehler des Universums selbst zu korrigieren. Während die kleinen Lügen durch verhältnismäßig klein angelegte Gegenmaßnahmen zurückgerückt werden können, wird es komplizierter, als sein Vater zur Lebenslüge ausholt. Behauptet er doch, er hätte einen guten neuen Job bekommen und dazu noch ein großes Haus am See. Und das nur, um vor seinem Bruder Jussi anzugeben! Aber Matti erzählt es gleich am nächsten Tag stolz in seiner ganzen Klasse herum. Dass er dann nicht mehr genau weiß, wie er aus dieser Geschichte unbeschadet wieder herauskommen kann, ist sehr gut nachvollziehbar. Es ist also überhaupt nicht nur seine Schuld, dass er das Glücksspiellos seiner Mutter fälschen musste, um den Gewinn eines Traumhauses in Finnland verkünden zu können. Er kann ja nicht ahnen, dass seine Eltern sofort alle Zelte abbrechen, Job und Wohnung kündigen und in den Flieger steigen. Irgendwann und irgendwie hat er einfach den Zeitpunkt verpasst, die Wahrheit zu sagen. Am Ende jedoch geschieht ein Wunder nach dem anderen und das Universum ist mit einem Mal einfach vollkommen perfekt. „Das macht gute Komödienschreiber aus: Sie erzählen eine ernste und manchmal traurige Geschichte so, dass man trotzdem lachen muss. (...) Dabei denkt sich (Salah Naoura) nicht nur überraschende, komische Situationen aus und schreibt witzige, pointierte Dialoge; genauso wichtig ist, dass er wunderbar schrullige Figuren schafft.“ (Aus der Jurybegründung für den LUCHS) Ausgezeichnet mit dem Peter Härtling Preis der Stadt Weinheim 2011 und dem LUCHS Kinder- und Jugendbuchpreis 2011 und nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 CHRISTINE NÖSTLINGER Geschichten vom Franz oder Wie der Franz die Gabi liebt Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 4 D - 5 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren; UA: Theater auf Tour, 2006 Vom Franz kann man sehr viele kluge Dinge lernen. Nicht nur wie man am besten ‚nicht-streitet‘, sondern auch, wie man mutig sein kann, wie man jemanden wirklich liebhaben kann oder wie man das Piepsen besiegt. Am Ende weiß man ganz sicher, dass es keinen Grund braucht, um eine Freundin lieb zu haben – auch wenn der eigene Papa das natürlich nicht versteht, weil die Freundin Gabi dem Franz nämlich dreimal die Woche Kummer macht. Auch an Weihnachten hat es der Franz nicht leicht: Weihnachtsgeschichten vom Franz Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 3 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Dschungel Wien, 2010 39 Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z „Sie haben gesagt, dass ein Gedanke Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse 2 D - 6 H; ab 5 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg, 1979 Die eigenwillige Berti Bartolotti bekommt irrtümlich ein Paket zugestellt. In der Konservenbüchse ist nicht Corned Beef, sondern: Konrad, das Musterkind! Frau Bartolotti ist jedoch immer auf alles gefasst und schließt den Jungen sofort ins Herz. Damit Konrad nicht doch noch den rechtmäßigen Bestellern übergeben wird, entwickelt sie einen ausgeklügelten Plan, in dessen Verlauf Konrad „spinatwerfen“ und fluchen lernt! SUSANN OPEL-GÖTZ Ab heute sind wir cool Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren; frei zur UA Leo und Mug beschließen, ab heute cool zu sein. Nichts leichter als das: Sonnenbrille auf die Nase, laute Musik, dass die Wände wackeln, Gruselfilme anschauen (damit die Haare schön cool zu Berge stehen) und auf jeden Fall sehr lange aufbleiben. Coole Jungs halten sich außerdem Würgespinnen oder Giftratten und dürfen sich auf gar keinen Fall und niemals gut benehmen. Leo und Mug sind im Handumdrehen wirklich irrsinnig cool – aber so richtig glücklich sind sie dabei leider nicht. Denn dummerweise mögen sie überhaupt keine Spinnen und, ehrlich gesagt, würden sie lieber Kinderfilme als Gruselschocker sehen. Das ist doch total uncool, oder nicht? Prinzessin Anna oder Wie man einen Helden findet Zur individuellen Dramatisierung; ab 5 Jahren Als der alte König in Rente geht, bekommt Prinzessin Annabel von ihm das halbe Königreich. Wieso nur das halbe?, fragt Annabel empört, denn sie ist es gewöhnt, stets das Ganze vom Besten, Größten und Schönsten zu bekommen! Doch so und nicht anders wird es bestimmt: die zweite Hälfte ist nämlich für den Helden gedacht, der sie retten und heiraten wird. Doch Annabel will keinen Helden! Nie und nimmer. Eventuell ein ganz klein wenig … Aber es kommt überhaupt keiner, nicht der kleinste Held. Weder Erbsenbrei noch Zwerge oder Froschküsse zaubern ihn herbei. Annabel fühlt sich selbst plötzlich ganz halbiert. Da entdeckt sie den Puppenspieler Jakob auf der Schlosswiese. Ob er vielleicht das Zeug zu einem echten Helden hat? ELS PELGROM Die wundersame Reise der kleinen Sofie Für die Bühne bearbeitet von Alice Quadflieg; 2 D - 5 H (Doppelbes.); ab 8 Jahren; frei zur UA Sofie stellt viele ungewöhnliche Fragen, denn sie möchte noch so viel vom Leben kennenlernen. Stattdessen muss sie den ganzen Tag krank im Bett liegen. Bis eines Nachts ihr Kater Terror in Sofies Kinderzimmer ein Theaterstück aufführt; es soll ein sehr langes Stück sein und es hat keinen Titel. Aber Terror verspricht, dass alles darin vorkomme, was das Leben zu bieten hat! Die Puppen und Stofftiere im Publikum bekommen mächtig Angst vor diesem Stück und keiner möchte mitspielen. Bis auf Langer Lappen, Bär und – das Mädchen Sofie! Und dann beginnt sich Terrors Theater-Prospekt plötzlich zu drehen, schneller und immer schneller, so schnell, dass Sofie den Sturm auf der Haut spürt und den peitschenden Regen. Ihr Kinderzimmer ist mit einem Mal fern und vergessen. Das Leben, lernt Sofie, hat wirklich eine Menge zu bieten. Sie lernt den Hunger kennen und den Überfluss, Recht und Unrecht, Konrad: Hessisches Landestheater, Marburg © Chrstian Buseck 13 Minuten Am 8. November 2014 jährt sich Johann Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler zum 75. Mal. Johann Georg Elser wurde am 4. Januar 1903 in Hermaringen geboren. Er lernte das Schreinerhandwerk und war ein begabter Kunstschreiner. Zwar stand er der KPD nahe, war aber parteipolitisch bald nicht mehr aktiv. Er war der ‚einfache Mann‘ aus dem Volk, ohne große Bildung, ohne tiefe Einblicke in die Pläne der nationalsozialistischen Führung. Doch er erkannte, dass diese Pläne unweigerlich zum Krieg führen werden. Nach dem Münchner Abkommen im Herbst 1938 zog er daraus die Konsequenz: Nur noch die Tötung der nationalsozialistischen Führungsclique kann diesen Krieg verhindern. Elser verschaffte sich Zugang zum Bürgerbräukeller in München, wo Hitler jährlich eine Rede zum Jahrestag seines Putschversuchs von 1923 hielt. 30 Nächte lang höhlte Elser, auf den Knien kauernd, in mühevoller Kleinarbeit die tragende Säule des Kellers aus, um darin seinen Sprengsatz verstecken zu können. Am 8. November explodierte der Sprengsatz genau zur berechneten Zeit um 21:20 Uhr - nur 13 Minuten nachdem Hitler früher als geplant den Saal verlassen hatte, da er aufgrund von schlechtem Wetter nicht mit dem Flugzeug, sondern mit der Reichsbahn zurück nach Berlin fahren musste. Johann Georg Elser wurde bei einer allgemeinen Grenzkontrolle gefasst und unter Folter verhört. Er wurde am 9. April 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, im Konzentrationslager Dachau ermordet. Johann Georg Elser ist heute weit weniger bekannt als die Attentäter des 20. Juli. Denn Elser ist ein unbequemer Attentäter. Seine Tat widerlegt das gerne bemühte ‚Man habe doch von nichts wissen können‘. Ein einfacher Kunstschreiner wusste genug, um mit dem ganzen Mut eines zum besseren Leben entschlossenen Individuums die logische und naheliegende Konsequenz aus diesem Wissen zu ziehen: dass er Hitler und seine Gewährsmänner töten muss. Wäre das Attentat gelungen, hätte es die Welt verändert. ULRICH PENQUITT 13 Minuten. Hitlerattentäter Johann Georg Elser 1 D - 2 H (auch 2 H möglich); ab 10 Jahren; UA: Trias Theater Ruhr 40 eine Tat auslösen kann.“ (13 Minuten) die Selbstsucht und die Loyalität, das Schöne, das Hässliche. Sofie rettet Bär vor dem Untergang und Bär rettet Langer Lappen vor dem Galgen. Aus der Waagschale des Lebens wünscht Sofie sich für Langer Lappen eine warme Jacke und verliert dafür ihre langen, schönen Haare. Eine Weile lebt sie deshalb im Heim für misslungene Kinder, wo es schön und heiter ist. Doch auch das endet. Schließlich springt sie sogar aus einer Torte für den König, der darüber leider fuchsteufelswild wird. So flieht sie mit ihren Freunden auf ein Schiff, das in einem großen, mächtigen Strudel untergehen wird. Das Stück und das Leben, die so viel zu bieten hatten, sind zu Ende. Und alle trauern um Sofie. Doch zum Glück warten Terror, Langer Lappen, Bär und die schöne Annabella am nächsten Tag schon in einem flotten Auto – und zusammen mit Sofie brausen sie davon. MIRJAM PRESSLER Malka Mai Für die Bühne bearbeitet von Ulrike Hatzer und Andreas Steudtner; 3 D in wechselnden Rollen; ab 10 Jahren; UA: Junges Theater des Hans Otto Theater Potsdam, 2008 In ihrer Bearbeitung des Romans für die Bühne folgen Ulrike Hatzer und Andreas Steudtner der eindeutigen Parteinahme Mirjam Presslers für die Opfer der Shoah. Sie machen den Schock fühlbar, den ein Kind durch den Zusammenbruch der bekannten Welt und die unverständliche und unvorstellbare Grausamkeit, die darauf folgte, erleiden musste. Malka wird, weil sie ‚Jüdin’ ist, von einem Menschen zu einem bloßen Ding degradiert und als solches der Vernichtung preisgegeben. Der unsentimentale, fast spröde Bühnentext gibt keine Anweisungen zum richtigen Verstehen, sondern ermöglicht es dem jungen Publikum nachzuvollziehen, welche Bedeutung und Folge die Aufkündigung des zivilisatorischen Grundsatzes hat, dass wir alle gleiche Menschen sind. Das individuelle Schicksal wird durch die präzise und knappe Darstellung zum überindividuellen. Im Sinne Claude Lanzmanns soll das Publikum „nicht weinen“, auch nicht um das eine Kind, das doch hätte verschont bleiben sollen, sondern es soll zur Auseinandersetzung angeregt werden. OTFRIED PREUSSLER Die Abenteuer des starken Wanja Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger; 6 Darsteller/innen (Mehrfachbesetzungen); ab 8 Jahren; frei zur UA Wanja ist ein leidenschaftlicher Tagträumer und Faulpelz - sehr zum Leidwesen seiner Brüder Sascha und Grischa. Als er eines Tages im Wald liegt und müßig in den Himmel schaut, kommt ein blinder Alter des Wegs und prophezeit ihm, dass er einst Zar werden würde. Doch dafür müsse er zuerst stark werden: sieben Jahre dürfe er nichts anderes essen als sieben Säcke Sonnenblumenkerne und dabei müsse er schweigend auf dem Ofen liegen. Wanja staunt nicht schlecht, doch er tut, wie ihm geheißen - faulenzen kann er schließlich hervorragend. Er schweigt als seine Tante Akulina sich Sorgen macht, er schweigt auch über die vielen Pöbeleien seiner Brüder, doch als sie ihn schließlich mit Gewalt vom Ofen holen wollen, da hebt Wanja das Dach der Hütte hoch: Er ist nicht mehr länger der faule Wanja, jetzt ist er der starke Wanja! So bricht er auf, um den Zarenthron zu besteigen. Auf seinem Weg muss er gegen den Och, die Baba Jaga und schließlich gegen Foma Drachensohn kämpfen. Er bezwingt sie nicht nur durch seine schiere Körperstärke, sondern auch weil Wanja im Herzen stark geworden ist. Er ist ein Zar wie er im Buch steht: klug und mitfühlend, mit einem starken, großen Herzen. Der Räuber Hotzenplotz Eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H; ab 5 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg, 1969 Der Räuber Hotzenplotz hat Großmutters Kaffeemühle geraubt. Grund genug für Kasperl und Seppel, dem Mann mit den sieben Messern das Handwerk zu legen. Das ist jedoch gar nicht so einfach: Denn sie laufen direkt in die Falle des fiesen Räubers. Während Seppel beim Hotzenplotz zur Strafe schuften muss, wird Kasperl gegen einen Sack Schnupftabak an den Zauberer Petrosilius Zwackelmann verkauft. Die Zukunft der beiden sähe finster aus, wäre da nicht noch eine geheimnisvolle Fee … Theater eines „Räuber Hotzenplotz“. Die Lieder sind für singende Schauspieler komponiert. Die kleine Hexe 3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Südostbayerisches Städtetheater, Landshut, 1973 Die kleine Hexe hat es gründlich satt, dass die großen Hexen sie nicht ernst nehmen. Wenn sie beweisen kann, dass sie trotz ihrer Jugend – sie erst 127 Jahre alt – eine gute Hexe ist, darf sie in Zukunft am großen Hexentanz auf dem Blocksberg teilnehmen. Aber was ist schon eine „gute Hexe“? Die kleine Hexe und ihr Rabe Abraxas haben da etwas ganz gründlich falsch verstanden, finden die Oberhexen. Wir versenden zur Ansicht gerne auch die hervorragende Librettofassung von Winni Victor, die sich für kleine Ensembles eignet. Das kleine Gespenst 3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Theater Rosenheim, 1989 Das kleine Nachtgespenst auf Burg Eulenstein möchte die Welt bei Tag erleben. Aber so ein Gespenst, das plötzlich sichtbar wird, kann das Leben einer Kleinstadt ganz schön durcheinander bringen! Der kleine Wassermann Noch eine Kasperlgeschichte; 2 D - 5 H; ab 5 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg, 1970 Für die Bühne bearbeitet von Wolfgang Adenberg; 3 D - 8 H - 3 Kinder, Doppelbesetzungen); ab 4 Jahren; UA: E.T.A. Hoffmann Theater, Bamberg, 2003 Im Mühlenweiher wurde ein kleiner Wassermann geboren! Schnell lernt der kleine ‚Nassforsch’, dass im Weiher viele Abenteuer und manche Gefahren auf ihn warten. Neuer Titel! Die dumme Augustine 2 D - 5 H; ab 5 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg, 1973 Die dumme Augustine Wie es mit dem Hotzenplotz weitergeht: Neues vom Räuber Hotzenplotz Keine Angst vor Hotzenplotz (Früherer Titel „Hotzenplotz 3“) Als musikalische Gaunerjagd: Der Räuber Hotzenplotz Eine musikalische Ganuerjagd mit Musik von Martin Lingnau; Libretto: Heiko Wolgemuth, empfohlen ab 5 Jahren, UA: Schmidts Tivoli, Hamburg, 2011; Besetzung: 3 D - 4 H; Fee / Großmutter / Unke : Sopran; Hotzenplotz : tiefer Bariton; Kasper : Tenor; Seppl : Tenor; Zwackelmann : Baritenor; Orchester: Perc., Git./ Mand., Klav./Keyb., Kb.; Demo-CD erhältlich Die Musik von Martin Lingnau ist ungemein eingängig, denn der Komponist macht zahlreiche Anleihen bei der Jahrmarktsmusik und erreicht so eine organische, vielfältige und äußerst charmante Verbindung zum klassischen Kasperle- 3 D - 3 H; ab 4 Jahren; UA: Theater Rosenheim, 1984 Neu bearbeitet als Theater mit Musik von Stefan Schroeder (Text) und Christoph Iacono (Musik); 2 D - 3 H - 1 - 2 beliebig, (Zirkus-)Trp., Perc., Klav./Akk./Harmonium; ab 6 Jahren; frei zur UA Der dumme August ist ein Star in der Manege, das Publikum liebt seine akrobatischen Späße. Und auch zuhause ist sein Leben eine wahre Freude: Die dumme Augustine hält den Zirkuswagen schön sauber und die drei Kinder gedeihen prächtig. Der dumme August könnte sich kein besseres Leben vorstellen! Die dumme Augustine kann das hingegen sehr wohl: Während August allabendlich zur Arbeit geht, träumt sie davon, endlich auch mal im Licht der Scheinwerfer stehen zu dürfen. Als der dumme August schreckliche „Was willst du von mir für meine Freiheit?“ (Wanja) 41 Kinderstücke von A bis Z Kinderstücke von A bis Z „Das ist kein Schiss. Es ist Vorsicht. schnell die Faszination der Zauberkunst kennen. Aber auch ihren Preis: In jeder Silvesternacht fordert der Gevatter vom Mühlenmeister einen Gesellen als Opfer. Als Krabat so seinen Freund Tonda verliert, beschließt er, gegen den Meister zu kämpfen. Mit der Hilfe der Kantorka, die ihn liebt, kann er dessen Macht schließlich brechen und sich selbst befreien. Rübezahl und der Doctor Pampulus oder Die Wunderbarliche Weiswurzel Ein RiesenGebirgsSpektakel; 2 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Neue Werkbühne München, 2000 Der habgierige Doctor Pampulus verkauft den Leuten auf dem Marktplatz falsche Wundermittel. Als er mit seinem Gehilfen ins Gebirge zieht, um die wunderbarliche Weiswurzel zu suchen, erscheint ihm Rübezahl in der Gestalt eines Wurzelmannes und warnt: Eine für jeden – und keine drüber. Natürlich kümmert dies den Doctor wenig, er packt sich den ganzen Rucksack voll, doch das lässt Rübezahl nicht ungestraft zu. ALICE QUADFLIEG Stadt Land Baum Krabat: Schauspiel Frankfurt © Birgit Hupfeld Zahnschmerzen bekommt und seinen Auftritt deshalb verpasst, springt die dumme Augustine kurzentschlossen für ihn ein. Die Kinder drücken fest die Daumen, der Direktor wird gar nicht erst gefragt, schon dreht Augustine eine Runde nach der anderen, zaubert, scherzt und bekommt tosenden Applaus dafür. Ein Stück über das, was wir aus unserem Leben gerne machen würden - und darüber, wie wir unsere Träume Wirklichkeit werden lassen können. In kleinen Solopartien und Ensemblestücken erzählen die Figuren von ihren Plänen, ihren Talenten. Sie singen auch davon, dass es manchmal schwer sein kann, im täglichen Leben das eigene Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die dumme Augustine macht uns vor, wie es gelingen kann. Sonne auf sie scheinen und neun Mal der Mond, neun Mal Regen und neun Mal Schnee auf sie fallen. Einen solchen Hut kann Hörbe im Notfall sogar als Boot benutzen, weil er zum Beispiel gerade auf der Flucht vor einer Schar Ameisen ist. Aber da erfasst plötzlich die Flusströmung sein Hutboot und treibt ihn geradewegs mitten hinein in die Worlitzer Wälder! Ganz schrecklich, denn dort haust bekanntlich der Plampatsch, der besonders gerne Hutzelmänner frisst! Wer aber ist das seltsame zottelige Wesen, das ihn ganz knapp vor dem sicheren Ertrinken rettet? Ein Zwottel, ein Zottelschratz, mit Zottelpelz und Zi-Za-Zottelschwanz? Oder doch vielleicht der leibhaftige Plampatsch? Ich bin Pumphutt 7 D - 11 H - 3 Stat.; ab 8 Jahren; UA: Theater Rosenheim, 1996 Der geheimnisvolle Pumphutt zaubert für Gerechtigkeit und so manch einer bekommt einen Denkzettel, zum Beispiel die prahlerischen Offiziere der kurfürstlichen Armee oder der sture Mauermüller vom Kittlitzer. 4 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Südostbayerisches Städtetheater, Landshut, 1975 Der Brunnen des kleinen russischen Dorfes ist versiegt. Um ihn zu heilen, muss jemand ausziehen und Wasser vom Goldenen Brunnen holen. Nur das Mädchen Maschenka ist beherzt genug, um den Weg voller Gefahren auf sich zu nehmen. Hörbe mit dem großen Hut Krabat Für die Bühne bearbeitet von Tristan Berger; 14 Rollen (für Freilichtaufführungen); ab 5 Jahren; frei zur UA Hörbe ist ein Hutzelmann. Und die Hutzelmänner aus dem Siebengiebelwald haben ganz besondere Hüte. Die bestehen aus neunundneunzig seltsamen Zutaten, neun Mal muss die 42 Der goldene Brunnen Für die Bühne bearbeitet von Nina Achminow; 3 D - 9 H; ab 10 Jahren; UA: Prinzregententheater München, 1994 Am Dreikönigstag folgt Krabat einem unheimlichen Ruf: Er wird zur Mühle im Koselbruch bestellt. Dort wird nicht nur Korn gemahlen, sondern die schwarze Magie gelehrt. Krabat lernt 2 H; ab 6 Jahren; UA: Kom‘ma Theater 05.04.2014 (Regie: Jaminka Wrobel) Mortel und Fiete haben sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Seit Mortel eines Tages einfach kommentarlos verschwunden ist. Dabei hatte Fiete ihm extra einen tollen Jazz-Gig beim Scheunenfest organisiert. Das Publikum hat gewartet, die Band war bereit - nur Mortel war und blieb verschwunden... Doch heute bekommt Fiete einen Brief von Mortel, nach so langer Zeit! Mortel lädt ihn zu sich in die große Stadt ein. Und das „Landei“ Fiete macht sich tatsächlich auf die Reise. Aufregend ist es und ganz schön umtriebig in der Stadt, Fiete ist schier überwältigt. Schnell erkennen die alten Freunde, wie gern sie einander noch haben und so braucht Fiete nicht viele Überredungskünste, um Mortel auch umgekehrt zu sich aufs Land einzuladen. Nun reist Mortel in die entgegengesetzte Richtung – und auch für ihn ist die Fahrt schwieriger als er gedacht hätte. An ihrem Ziel wartet nämlich nicht nur Fiete, sondern auch die größte Herausforderung seines Lebens auf ihn. Ein wunderbar anrührender Text über die unterschiedlichen Weisen, ein Leben zu führen. Das Unbekannte erscheint Mortel und Fiete sehr riskant, doch als sie sich darauf einlassen, wachsen beide über sich selbst hinaus – nur dieses Mal tun sie das gemeinsam. ALICE QUADFLIEG KENNETH GRAHAME Kröterich hält die Welt in Atem Nach Kenneth Grahames‘ „Der Wind in den Weiden“; 4 H; ab 8 Jahren; UA: Nationaltheater Weimar, 2011 Der Kröterich von Krötinhall ist ein großspre- Reine Vorsicht.“ (Rico, Oskar …) cherischer Kerl, eitel, eingebildet und chaotisch, waghalsig und unbeirrbar. Kurz, er ist alles, was wir uns, dank guter Erziehung und zivilisierter Sitten, selbst verbieten müssen. Ratte, Maulwurf und Dachs sind ihm trotzdem in aufrichtiger Freundschaft verbunden, obwohl sie sich meistens über ihr schweres Los beklagen. Doch ein solcher Kröterich im Freundeskreis vertreibt eben auch die eigene wohlanständige Langeweile und wirft ein bisschen bunten Glanz auf die freundliche Mittelmäßigkeit. So stehen ihm die Freunde geduldig bei all seinen verrückten Abenteuern zur Seite, retten ihn aus der Kerkerhaft und erobern schließlich sogar Krötinhall für ihn zurück. Natürlich versuchen sie bei alledem, den Kröterich von seiner Geltungssucht zu kurieren und ihn – eben doch – zu zivilisieren. Der Kröterich aber macht beharrlich seinem Ruf alle Ehre und so endet das Stück notwendig im schönsten Tumult. BJARNE REUTER Hodder, der Nachtschwärmer Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; nach der Übersetzung ins Deutsche von Peter Urban-Halle; 3 D - 2 H (alternative Aufteilung möglich); ab 7 Jahren; frei zur UA „Du bist der Auserwählte. Du wirst die Welt erretten!“, sagt die Fee, bevor sie mit einem leisen „plopp“ verschwindet. Hodder ist sicher, dass sie ihn verwechselt hat. Wie soll ausgerechnet er die Welt erretten? Er, der allenfalls abgewählt wird, wenn im Sportunterricht die Mannschaften zusammengestellt werden! Ja, wenn vielleicht Asta K. Andersen, die rote Lola und der Boxer Big Mac Johnson mit auf die Expedition zur Rettung der Welt kommen würden, dann könnte es klappen... Und außerdem ist Hodder klug genug, bei der winzigen Insel Guambilua anzufangen. CHRISTIANE RICHERS Für immer das Meer Mit Musik von Axel Pätz; 1 D - 1 H; ab 8 Jahren; UA: Theater am Strom, Februar 2011 (Regie: Marcel Weinand) Heinrich Boysen ist leidenschaftlich gerne zur See gefahren! Und nun, da er alt und gebrechlich geworden ist, lebt er nur noch in seinen Erinnerungen an die Schiffe, auf denen er fuhr, an die tosende See, an die Segel im Wind und vor allem an seine Piratin, die er über Wogen und Wellen hinweg geliebt hat. Mit ihr hat er sagenhafte Abenteuer bestanden, hat er ein wildes, unstetes Leben geführt – so erzählt er. Und nur noch einmal möchte er auf große Fahrt gehen, möchte sie suchen und wiederfinden, seine Piratenbraut, die besser, schöner und gefährlicher war als alle! Dafür soll ihm seine Pflegerin Margarethe den nötigen Proviant besorgen, gleich säckeweise Rosinen und Mehl. Die abgeklärte Margarethe weiß zunächst gar nicht wie ihr geschieht, als sie immer tiefer in Heinrichs wildes Seemannsgarn eingesponnen wird. Doch langsam entdeckt sie ganz neue Seiten an sich. Je länger sie Heinrich zuhört, umso mehr findet sie plötzlich wieder Gefallen am Abenteuer des Lebens und so setzt auch sie am Ende noch einmal die Segel. Christiane Richers zeigt, dass junge und alte Menschen die gleichen Träume haben und einander darin verstehen können. Egal wie alt wir auch sind, wir können immer neu mit Zuversicht und Phantasie aufbrechen, auch wenn wir nicht wissen, wohin der Wind uns treiben wird. BARBARA ROBINSON Hilfe, die Herdmanns kommen Für die Bühne bearbeitet von David Gieselmann; 4 D - 5 H; ab 8 Jahren; UA: Schauspiel Hannover, 01.12.2012 (Regie: Hanna Müller) Die Herdmann-Kinder gelten als die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Jeder erwartet eine Katastrophe als es ihnen gelingt, sämtliche Hauptrollen des weihnachtlichen Krippenspiels zu besetzen. Es kommt aber ganz anders: Die Kinder übertragen die Geschichte in ihre eigene Realität – und eröffnen damit ein ganz neues Verständnis der Weihnachtsbotschaft. Hilfe, die Herdmanns kommen In der originalen Theaterfassung von Barbara Robinson; Deutsch von Nele und Paul Maar; 15 D - 12 H (kl. Besetz. mögl./für Amateure und Schulen geeignet); ab 6 Jahren; DEA: Theater für Kinder, Hamburg, 1989 SIMON UND DESI RUGE Katze mit Hut 3 D - 6 H; ab 5 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg, 1990 Eine Katze mit Hut landet durch Zufall in Stackeln an der Kruke. Sie findet ein schönes leer stehendes Haus in der Backpflaumenallee, in der der Brauereidirektor Maulwisch eine unglückliche Kindheit verbracht hat. Die Katze verspricht ihm, es von nun an glücklich zu wohnen – und so nimmt sie nach und nach lauter heimatlose Pensionsgäste bei sich auf: Marianne Dudel, das Dudelhuhn, den bellenden Kapitän Knaak, ein Musikschwein namens Baby Hübner, den seltenen Zappergeck, ein sehr schwieriges Kind und schließlich auch noch den Stolpervogel, die Gebrüder Erbsenstein und ein schlafendes Lama. Bei so vielen Schützlingen bleibt natürlich kein Geld für die Miete. Doch selbst der Maulwisch lernt schließlich, dass es Wichtigeres gibt im Leben. LISA SOMMERFELDT Die Hochzeitsrakete 2 Darsteller/innen (und Figurenspiel), ab 5 Jahren, UA: Theater Ansbach, 27.03.2011 Jakob und Anna sind verliebt. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern so richtig. Sogar noch verliebter als Annas Eltern, die sind nämlich getrennt. Und auch viel verliebter als Jakobs Eltern, die sind nämlich nur Lebensabschnittsgefährten. Und weil Jakob und Anna so verliebt sind, wollen sie heiraten. Jakob auch, damit er nie wieder allein in seinem Bett schlafen muss – denn wer weiß, ob nicht eine Hexe nachts die Zimmertüre zu zaubert. Nur ist heiraten in Deutschland für Kinder leider verboten. Deshalb müssen sie nach Afrika reisen. Paul baut ihnen eine Rakete, aber Anna will lieber mit dem Zug zum Flughafen fahren. Sie gehen zum Bahnhof. Dort treffen sie ein Mädchen, das sich versteckt. Sie soll in Afrika heiraten, und zwar einen Mann, den sie nicht kennt. Doch das will sie nicht, sie will lieber hier bleiben. Jetzt muss eine Lösung für das afrikanische Mädchen und für Jakobs Ängste gefunden werden. „Wirklichkeit und Traum, eingebildete Ängste und reale Bedrohungen, familiärer Druck und die Suche nach Entlastung, Alltägliches und Mythisches: Konstellationen voller Reibungen, spannend, witzig, berührend.“ (THOMAS WIRTH IN DER FLZ) Flaschengeld 2 D - 2 H; ab 10 Jahren; UA: Badische Landesbühne, Bruchsal, 2015/16 Michelle, Paul, Janis und Hanna kommen aus ganz unterschiedlichen Familien. Gemeinsam haben sie nur eines: ihre Eltern haben zu wenig Geld. Nicht nur zu wenig Geld für angesagte Markenklamotten oder schicke Urlaube, sondern so wenig, dass die Kinder sich Tricks und Notlügen ausdenken müssen, um in der Schule nicht zugeben zu müssen, dass sie oft genug einfach Hunger haben. Michelle zum Beispiel sammelt Pfandflaschen, um vom Flaschengeld eine Geburstagsparty für ihre Freunde geben zu können. Und Hanna geht ein gefährliches Spiel mit dem Kioskbesitzer ein. Langsam und behutsam lernen die Kinder schließlich, sich einander anzuvertrauen. “Das entscheidende Thema aber ist die Scham. Die Kinder schämen sich ihrer Armut. Sie wehren sich mit Fantasie gegen soziale Stigmatisierung. (…) Dass Flaschengeld nicht moralisierend und besserwisserisch daherkommt, ist ein weiterer Grund, hier einen Preis zu vergeben.” (RÜDIGER SCHAPER, PREISREDE BERLINER KINDERTHEATERPREIS 2009) 2. Platz Berliner Kindertheaterpreis 2009 (GRIPS Theater Berlin) ANDREAS STEINHÖFEL Rico, Oskar und die Tieferschatten Für die Bühne bearbeitet von Felicitas Loewe; 2D - 4H; ab 10 Jahren; UA: Theater Junge Generation Dresden, 10.10.2009 (Regie: Philippe Besson) Rico, elf, ist „tiefbegabt“ – zwar denkt er gut und viel, aber es dauert immer etwas länger als bei anderen Leuten. Und wenn er aufgeregt ist, klackern die Gedanken in seinem Kopf durcheinander wie die Kugeln beim Rentnerbingo. Zur Aufregung gibt es allen Grund: In Berlin treibt ein seltsamer Kindesentführer sein Unwesen, der sich ausgerechnet Ricos neuen besten Freund, den hoch- 43 Kinderstücke von A bis Z begabten und übervorsichtigen Oskar, schnappt. Wohl oder übel muss Rico über sich selbst hinauswachsen und klärt ganz nebenbei auch noch das Geheimnis der unheimlichen Tieferschatten im Hinterhaus auf. Andreas Steinhöfels Kinderkrimi wurde von der Kritik hoch gelobt und vielfach ausgezeichnet. Jugendbuchpreis der CORINE 2008 Deutscher Jugendliteraturpreis 2009 Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2009 Wie es mit Rico weitergeht: Rico, Oskar und das Herzgebreche Rico, Oskar und der Diebstahlstein Der mechanische Prinz Als Spiel für Menschen und Puppen für die Bühne bearbeitet von Sascha Löschner; 3 D - 2 H und Puppenspiel; ab 10 Jahren; UA: Sommertheater Detmold Ein geheimnisvolles goldenes Ticket ermöglicht es Max an magischen U-Bahn-Stationen auszusteigen, die ihn nach Nimmerland bringen. Für Max beginnt eine Reise in sein eigenes Ich. Und diese Reise ist lebensgefährlich, denn hier erwartet ihn der mechanische Prinz, der sein Herz als Pfand verlangt. Zum Glück ist Jan an seiner Seite. Aber da täuscht sich Max: Denn erst als er die Wahrheit über seinen Freund herausfindet, kann er sein Herz befreien. Als reine Schauspielfassung: Für die Bühne bearbeitet von Henning Bock und Jürgen Popig; 2 D - 4 H; ab 10 Jahren, frei zur UA Es ist ein Elch entsprungen Für die Bühne bearb. von Felicitas Loewe; 4 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Junge Generation Dresden, 2012 (Regie: Philippe Besson) Wer glaubt schon an den Weihnachtsmann? Der kleine Bertil jedenfalls nicht mehr. Leider!, denn sonst könnte er sich von ihm wünschen, dass seine Eltern nämlich nicht geschieden wären und sein Papa an Weihnachten bei ihnen sein könnte. Als mitten in die Weihnachtsvorbereitungen aber ein Elch durchs Dach kracht und berichtet, dass er für den „Chef“ auf Probefahrt ist, schöpft Bertil neue Hoffnung! Bis auf seine durchaus verbesserungswürdigen Tischmanieren ist Mr. Moose ein so charmanter und liebenswürdiger Gast, dass ihn die Familie am liebsten behalten möchte. Doch eines Abends steht ein ärgerlicher älterer Herr vor der Tür und sucht seinen Angestellten. Fürs Erste lässt er sich noch von Omas Kirschlikör ablenken, aber dann muss Bertil schnell handeln! Eine turbulent-komische Weihnachtsgeschichte mit klingenden Glöckchen, Lametta und steinharten Keksen. Auch in der Schauspielfassung von Andreas Steinhöfel erhältlich: 3 D - 3 H - 3 Kinder; ab 6 Jahren; UA: Stadttheater Würzburg, 1999 44 Kinderstücke von A bis Z EVA MARIA STÜTING LISA TETZNER Ein All-Märchen; 1 D - 4 H sowie 2 D oder H; ab 5 Jahren; frei zur UA Der Sternenflottenkadett Kosmo würde gerne die unendlichen Weiten des Alls erforschen – denn er hofft so sehr, irgendwo auf das außerirdische Wesen zu treffen, das ihn nachts immer im Schlaf besucht. Sehr zum Spott seiner Mitkadetten übrigens. Stattdessen aber soll er mal wieder mit der betagten und langsamen Sternhüpfe Amalia die Krater auf dem Mond einzäunen. Doch plötzlich spielen alle Instrumente verrückt, Kosmo ist von der Route abgekommen: ein Sterntor, ein ParallelUniversium! Sein Endmodul verhakt sich an einer unbekannten Materie. Aber er hat nicht viel Zeit, zu staunen. Denn da steht vor ihm schon ein sehr wütender und wehrhafter Biep, ein echter Außerirdischer! Zur individuellen Dramatisierung; ab 8 Jahren Giorgios Familie will zunächst nichts wissen vom Angebot des Menschenhändlers. Doch dann kommt ein harter Tessiner Winter und Giorgios Mutter wird schwer krank. Die Familie hungert. Und so wird Giorgio für nur zwanzig Franken an einen Kaminfeger nach Mailand verkauft. Für den Jungen beginnt eine elende Zeit. Die Hausherrin duldet ihn kaum, prügelt viel und spart noch mehr am Essen und tagsüber muss er die heißen, engen Schlote der Mailänder Bürger fegen. Schwarz wird er bald, wie die anderen Kaminfegerjungen – und wie sie wird Giorgio ein Mitglied des Bundes der Schwarzen Brüder. Durch die Hilfe seiner Bundesbrüder gelingt Giorgio die Flucht und er kann ein neues Leben beginnen. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts werden Tessiner Jungen als Kaminfeger nach Mailand verkauft. Nur wenige von ihnen überleben die harte, gefährliche Arbeit und die brutale Behandlung durch ihre Dienstherren. Dass Giorgios Geschichte weit mehr ist als ein historischer Skandal, belegen die offiziellen Angaben der Kinderhilfsorganisationen: Über 150 Millionen Kinder arbeiten heute – viele von ihnen unter ausbeuterischen Bedingungen in Minen, Fabriken, auf Plantagen oder als Dienstmädchen. Astronaut und grünes Männchen. Cowboys und Pferde Eine Mild-West Geschichte; 1 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, 2002 Das Pferd des Weißen Cowboys hat allerhand zu tun, um den Schwarzen Cowboy davon abzuhalten, sich mit seinem Weißen zu duellieren. Denn der hat überhaupt kein Interesse an Duellen. Er malt viel lieber Sonnenuntergänge! Und nimmt überhaupt nicht wahr, was sein treues Pferd alles für ihn tut. Was zuviel ist, ist zuviel! Das Pferd macht sich aus dem Staub und der Schwarze Cowboy will die Gunst der Stunde nutzen. Nur leider ist er das Bösesein selbst schon ziemlich leid. Drachen und Ritter 1 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Staatstheater Mainz, 2004 Der edle Ritter Kunibert ist ziemlich unedel hässlich. Das wäre nicht so schlimm, doch hat er leider auch noch nie einen Drachen getötet oder ein Burgfräulein gerettet. Die Geduld des obersten Ritterfürst ist nun zu Ende: Innerhalb von drei Tagen muss der arme Kunibert einen Drachenkopf und ein Burgfräulein liefern, sonst wird er zum Tellerwäscher degradiert! Kunibert macht sich auf zu seiner Mission und findet heraus, dass man auch ohne Heldentaten ein echter Held sein kann. Piratenmolly Ahoi! Vom Mädchen, das auszog, Seemann zu werden; 1 D; ab 6 Jahren; UA: Volkstheater Rostock, 2002 „Träume sind dazu da, in Erfüllung zu gehen“, meint Molly Kelly und beschließt, ihren Traum wahr zu machen. Sie möchte Seemann werden. Aber die Seefahrt ist ein hartes Geschäft – und harte Geschäfte werden meist von harten Männern erledigt. Doch Molly gelingt es, als Schiffsjunge Olly anzuheuern. Und mit List und Mut wird sie schließlich sogar zur gefürchteten Piratenkapitänin! Pepe will’s wissen Die Schwarzen Brüder MARIT TÖRNQVIST Eine kleine Liebesgeschichte Zur individuellen Dramatisierung; ab 6 Jahren; UA: Melika Ramic 2010 Ein Mädchen, eine junge Frau sitzt auf einem Pfahl am Meer. Sie sieht die Schiffe vorbeiziehen, große und kleine, bunte und traurige. Sie lässt Wind und Regen über sich hinwegziehen. Sie träumt und hält Ausschau nach ihrem eigenen Leben. Aber das Leben wird nicht angespült wie Treibholz. Als all ihre Gedankengebäude einstürzen, fasst sie endlich den Mut, aufzubrechen. Eine poetische Geschichte, deren Bilder von großer Theatralität sind. EDWARD VAN DE VENDEL Twice oder Cooler als Eis Für die Bühne bearbeitet von Carolina Gleichauf; 3 D - 2 H; ab 10 Jahren; frei zur UA Gus und Cal sind Zwillinge, Twins, sie sind „Twice“ – und „cooler als Eis“. Genau wie ihre Musik. Außer Musik machen die beiden auch noch Frau Breedwisch das Leben schwer. Stimmt schon, die Breedwisch ist wirklich ‚uncool‘. Und ausgerechnet sie musste die Vertretung für ihren wahnsinnig tollen Lehrer Monty übernehmen. Aber Gus und Cal gehen in ihrem Protest gegen sie trotzdem zu weit, weil sie gar nicht bemerkt haben, wie groß ihr Einfluss in der Klasse ist und welche Gruppendynamik sie auslösen können. Als sie beginnen, den angerichteten Schaden wieder gutzumachen, müssen sie sich deshalb zuerst 1 D - 2 H; ab 8 Jahren; UA: Theater Baden-Baden, 12.04.2013 (Regie: Lily Sykes) Pepe ist sich ganz sicher, es kann gar nicht anders sein, er muss einfach als Baby adoptiert worden sein. Denn er sieht seinen Eltern überhaupt nicht ähnlich. Und außerdem würden ihn seine wahren Eltern nur mit Liebe überhäufen, ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen, sich aber ganz sicher nie, niemals scheiden lassen! Pepe beginnt deshalb nach Hinweisen auf seine echten Eltern zu suchen, um sobald wie möglich zu ihnen ziehen zu können. Seine Freunde Theo und Lolli helfen ihm dabei. Während sie in ordentlicher Detektivarbeit Schreibtische und Schränke durchwühlen und dabei leider von einer peinlichen Situation in die nächste geraten, machen sich die drei Kinder Gedanken über Eltern, über die Wut und die Liebe, über Unterschiede, Gemeinsamkeiten und darüber, wie kompliziert das Leben doch manchmal werden kann, wenn man sich alleine fühlt und wenn geliebte Menschen einem plötzlich fremd werden. Theo, Lolli und Pepe aber verlieren ihren Mut nicht, sie suchen selbst in solcher Fremde weiter nach dem richtigen Zuhause. Hilfe, die Herdmanns kommen!: Theater Junge Generation Dresden selbst in Frage stellen. Ehrlich gesagt spielt dabei auch Levineke, die sehr interessante Tochter vom Nachbarn Kars, eine gewisse Rolle. Schließlich wachsen Gus und Cal über sich selbst hinaus. Dabei kommt ihnen übrigens die Hydraulik zu Hilfe: Etwas Kleines kann etwas sehr Großes hochheben! Sogar die Breedwisch geht am Ende in die Luft, dieses Mal aber ganz anders. Was ich vergessen habe Für die Bühne bearbeitet von Andreas Steudtner nach der Übersetzung ins Deutsche von Rolf Erdorf; 2 D - 2 H; ab 10 Jahren; UA: Staatstheater Braunschweig 2010 Elmer Jonas de Jong ist elf Jahre alt und er wird oft rot. Eigentlich fast immer. Es scheint in den Füßen zu beginnen und dann läuft er langsam heiß und strahlt in Stereo nach links und rechts. Soscha sagt, das sei toll, weil er so ihre „rote Ampel“ sein könne. Soscha, die Neue, hat sich einfach so neben Elmer gesetzt, weil er nett ist. Küssen wird sie ihn erst, wenn er es will, sagt Soscha. Und Elmer wird schon wieder rot. Soscha will eine Menge wissen. Zum Beispiel, warum Elmer nicht von seinem Opa Remmelt erzählen mag. Sein Opa, der Zigarren rauchte und Seemanslieder sang und Elmer auf den Knien reiten ließ! Wie kann es denn sein, dass dieser Opa einfach alles vergessen hat und niemanden mehr erkennt? Elmer ist hilflos und traurig. Doch als er und Soscha auf Opas alten Tonbändern eine Frauenstimme hören, die „für Remmelt“ ein französisches Gedicht spricht, beginnen sie eine Suche nach verlorenen Erinnerungen. Und Elmer findet einen Weg, die Vergan- genheit wieder lebendig werden zu lassen – so lebendig wie seine eigene Gegenwart plötzlich ist. Das gleichnamige Buch erhielt 2004 den Deutschen Jugendliteraturpreis REIHANEH YOUZBASHI DIZAJI Spinne 1 D - 2 H; ab 7 Jahren; frei zur UA „Spinne“ nennt er sich selbst, der Junge, der sich nur auf einem Klettergerüst zu Hause fühlt. Denn ein richtiges Zuhause hat er nicht mehr, seit seine Mutter wegen Ladendiebstahls „eine Maßnahme machen muss“ und seine Oma immer vergesslicher wird. Doch klettern, das kann er, das beherrscht er! Schnell und wendig wie SpiderMan klettert er auf und ab und vertreibt sich so die Zeit, bis Mina und Paul nach der Schule am Spielplatz vorbeikommen. Mit ihnen will Spinne sich unbedingt anfreunden. Der ungeschickliche Außenseiter Paul bewundert den flinken Kletterer und Mina, die von ihrer Mutter ständig zum Ballett gezwungen wird, beneidet ihn um seine Freiheit. Für eine Weile scheint es so, als könnten die drei einander Freunde in der Not sein. Doch der Junge, der sich Spinne nennt, hat so viel Wut und Verzweiflung in sich, dass die Kletterspiele schließlich eskalieren. „Dizaji schreibt authentische, schnelle, schlackenlose, konzentrierte Dialoge, in denen theatralische Situationen und Geschichten entstehen, die berühren.“ (WORKSHOP-KOMMENTAR ZUM BERLINER KINDERTHEATERPREIS) Nominiert für den Berliner Kindertheaterpreis 2013 (GRIPS Theater) Hasenland 1 D - 1 H (Doppelbesetzung), Klassenzimmerstück ab 7 Jahren, UA: Comedia Köln, 16.02.2013 Sara trödelt nach der Schule. Sie hat keine Lust, nach Hause zu gehen. Denn ihre Eltern sind entweder weg, streiten sich oder essen scheußlich gesunde Sachen aus dem Bioladen. Sara hasst die braunen Bioladentüten und sie liebt Chips! Auch Ayhan hat es nicht eilig, denn zuhause muss er auf seine Geschwister aufpassen. Überhaupt ist ihm seine Familie hauptsächlich peinlich, denn die Frauen tragen ständig Kopftücher und sein Vater kann kein Deutsch. Ayhan hasst es, deswegen ständig aufzufallen. So nähern sich Sara und Ayhan einander vorsichtig an, machen sich ein Spiel aus dem, was sie lieben und was sie hassen. In der kurzen Zeit zwischen Schulschluss und Heimweg entdecken sie Ähnlichkeiten und Unterschiede. Sie erfinden eine eigene Welt, in der sie nicht mehr Junge und Mädchen, Deutsche und Türke sind, sondern Hasenfreunde im Hasenland. Doch dann ziehen Saras Eltern mal wieder um, wie immer, wenn sie gerade Freunde gefunden hat. Und Ayhan ist allein in Hasenland – bis Hamid kommt. Während die knappen, schnellen Dialoge spontan und kindlich wirken, sind sie äußerst kunstvoll geformt und geführt. Sie sind prägnant und lassen doch genügend Raum für Phantasie und Spiel. Gerade dadurch eröffnet das Stück die Möglichkeit, über ‚Integration’ und ‚Kultur’ jenseits von deterministischen Bildern und Zuschreibungen nachzudenken. Vor allem anderen sind Sara, Hamid und Ayhan drei Kinder, die einander wahrnehmen wollen, die im anderen nicht per se nur das Eigene (oder dessen Negation) suchen, sondern einfach einen Freund, mit dem sie in die Zukunft schauen wollen. 45 Klassiker – neu erzählt Klassiker für Kinder „Ey Mann, sagt er, die Scheiß Freiheit ist wohl doch LEE BEAGLEY ANNA SIEGROT Nennt mich Pip Inspiriert durch den Roman „Moby Dick“ von Herman Melville; 1 D - 2 H (Doppelbesetz.); ab 8 Jahren; UA: JUP – Junges Theater im Pferdestall, Stadttheater Bremerhaven, 14.06.2012 (Regie: Lee Beagley) Kapitän Ahab jagte Moby Dick, den weißen Wal, mit solch inbrünstiger Besessenheit, dass er längst nicht mehr wahrnahm, wer schließlich der Gejagte geworden war. Alles opferte er seinem Ziel: sein Schiff, seine Mannschaft, sich selbst. Er verlor jedes Maß, jedes Mitgefühl und er kannte keine Gnade mehr. Seinen Schiffsjungen Pip, ein Kind, trieb er in den Wahnsinn, ehe er schließlich im letzten großen Kampf sein ganzes Schiff, die Pequod, mit in den Abgrund riss. 150 Jahre später trifft ein Geschäftsmann am Strand auf zwei unwirkliche Gestalten: auf Min Jong und Crazy Jane, den Koch der Pequod und seine Geliebte, die am Strand auf ihn gewartet hatte, Jahr um Jahr. Sie erzählen ihm eine Geschichte über die Lust am Abenteuer, über Mut, Leidenschaft und harte Männer. Der Geschäftsmann ist fasziniert, er willigt ein, er heuert an: endlich, aufs Meer hinaus, den Wal jagen, das Glück jagen! Doch schnell wird die Jagd zur Gier – nach Reichtum und Erfolg. Und das Wasser ist rot vom Blut der Wale, vom Blut der Männer, die ihr Leben gelassen haben, denn schmutzig ist das Geschäft der Ausbeutung von Mensch und Natur. Crazy Jane und Min Jong spinnen den Mann von heute ein in eine alte, gewaltige Geschichte, die heutiger nicht sein könnte. Unter einem toll gewordenen Kapitän, in einer toll gewordenen Welt scheint es beinahe, als wäre der kleine irre Pip der Einzige, der verstanden hätte. Robin Hood – Die wahre Geschichte. Gesponsert von dem Sheriff von Nottingham; 3 D - 6 H; ab 8 Jahren; UA: Theater Dortmund 2009 Lange schon kämpft Robin Hood auf den Kreuzzügen im Morgenland und der Sheriff herrscht inzwischen unangefochten über Sherwood Forest. Den Wald hat er abholzen lassen – zur besseren Übersicht – und Robins Männer in seinen Dienst genommen. Will Scarlet ist seines Zeichens opportunistischer Hofschreiber und bereitet gerade eine große Muscial-Show vor: „Robin Hood – Die wahre Geschichte. Gesponsert von dem Sheriff von Nottingham“. Da der Hauptsponsor verständlicherweise in sehr günstigem Licht erscheinen will, erfordert die Besetzung der Rollen viel Fingerspitzengefühl – und mitunter ist Little Johns Hilfe von Nöten, der zum Leiter des Sicherheitsdienstes aufgestiegen ist. Little John allerdings leidet sehr unter seiner neuen Tätigkeit, zu der in der Hauptsache das Abschneiden von Ohren gehört. Und während Bruder Tuck nur noch in einer Weinkiste zuhause ist, verkommen die ruhmreichen Taten der Merry Men mehr und mehr zu blassen Legenden. Höchste Zeit also, dass Robin 46 endlich nach England zurückkehrt, begleitet von seinem treuen Freund Ishmael! Doch Robin ist mittlerweile nicht mehr der Jüngste und die alten Kriegsverletzungen setzen ihm ordentlich zu. Als Held taugt er einfach nicht mehr. Ein letztes Gefecht noch führt er mit seinem Erzfeind und dann könnte es am Ende heißen: „Der Held ist tot, es lebe der Held!“. Denn Robins Bogen wird weitergetragen, von der nächsten Generation. Und die, so bleibt zu hoffen, wird ihren eigenen Weg finden, das Leben glücklicher und besser werden zu lassen. legt hat. Seit ihrem Tod darf ihn niemand mehr betreten. Doch Mary findet den Schlüssel und beginnt, den Garten wieder zu bestellen. Sie bekommt Hilfe vom Gärtner Ben und dem Naturfreund Dickon, mit denen sie langsam Freundschaft schließt. Mary verändert sich zusehends und kann schließlich sogar ihrem kränklichen, traurigen Cousin Colin neuen Lebensmut geben. Kinder des Odysseus Nach Mark Twain; Monolog; ab 10 Jahren; UA: Max Eipp 2007 Huck Finn lebt seit einiger Zeit bei der Witwe Douglas, die versucht den Jungen zu ‚zivilisieren‘. Aber leider stöbert sein Pap ihn dort auf und ist mächtig scharf auf Finns Belohnung, weil der doch mit Tom zusammen eine ganze Räuberbande aufs Kreuz gelegt hatte. Bei Pap hat Huck nichts mehr zu lachen. Der Alte ist ständig besoffen und prügelt den Jungen grün und blau. Als Huck es nicht mehr aushält, inszeniert er geschickt seine eigene Ermordung und türmt. Auf der Flucht trifft er Jim, den Sklaven der Witwe, der vor einem Sklavenhändler davongelaufen ist. Hucks Südstaatenbewusstsein gerät schwer durcheinander, weil Jim eigentlich ein prima Kerl ist. Auf dem Weg in die Freiheit, wächst zwischen den beiden eine aufrichtige Freundschaft. Nach Homer; 4 D - 4 H; ab 9 Jahren; UA: zwinger 3 Heidelberg, 2009 Wenn Homers Heldensaga heute erzählt werden soll, dann muss der Text von der Moderne ausgehen, um von der Gegenwart aus „Licht aufs Vergangene“ werfen zu können: „Ist Valérys These wahr, das Beste im Neuen entspräche einem alten Bedürfnis, so sind die authentischen Werke Kritiken der vergangenen“ (Theodor W. Adorno). Die Abenteuergeschichte von Odysseus erfüllt viele der ,alten Bedürfnisse‘: Sie bietet eine große Suche, eine Fahrt ins Ungewisse, Prüfungen, Kämpfe, Verluste, Gräueltaten und die wahre Liebe. Wenn diese Geschichte also heute aufgeführt werden soll – und dazu vor einem jungen Publikum –, dann muss es gelingen, den vorzivilisatorischen Mythos ernst zu nehmen und ihn zugleich aufzuklären. Indem Lee Beagley und Anna Siegrot den Heldenvater aus der Sicht seines Kindes – und aller Nachgeborenen – zeichnen, gelingt dies exemplarisch: „Kinder werden seit jeher mit den gleichen Fragen konfrontiert, in deren Mittelpunkt das Nachdenken über Familie, Vorbilder, die eigene Identität steht. Durch die Parallelhandlung mit Protagonisten unserer Zeit, die in den alten Mythos hinein wirken, werden diese Fragen für das junge Publikum neu aufgeworfen. Und nicht zuletzt geht es um das große Thema von Vergeltung und Rache. Was oder wen braucht man, um den Kreislauf von „wie du mir, so ich dir“ zu unterbrechen?“ (ALEXANDRA LUISE GESCH, DRAMATURGIN) FRANCES HODGSON BURNETT Der geheime Garten Für die Bühne bearbeitet von Barbara Hass; 4 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg (Regie: Claus Gutbier) Die verwaiste Mary Lennox aus Indien wird nach England auf das Landgut ihres Onkels Mr. Craven geschickt. Mr. Craven selbst ist nach dem frühen Tod seiner Frau schwermütig und so ist Mary meist sich selbst überlassen. Da sie bislang nicht viel Liebe kennengelernt hat, wurde Mary hochmütig und selbstsüchtig. Sie möchte mit niemandem zu tun haben und erkundet deshalb Tag für Tag alleine den großen Garten, der das Landgut umgibt. Dabei entdeckt sie auch den „geheimen Garten“, den Rosengarten, den Mrs. Craven ange- immer weiter weg, als man denkt, was!?“ (Huck Finn) MAX EIPP MARK TWAIN Huck Finn Ausgezeichnet mit dem 1. Platz des Hamburger Kindertheaterpreises 2009 KATJA HENSEL LEWIS CARROLL Alice Nach Lewis Carroll; 4 D; ab 8 Jahren; UA: Kresch Theater, Krefeld, 2008 Alice folgt dem Pfotenbanduhr tragenden Kaninchen in jenes seltsame und verkehrte Wunderland. Dabei begegnet sie einer sprechenden Wimper, einem verschrobenen Hutmacher, dem Lächeln einer Katze. Sie alle leben in eigenartigen und unvereinbaren Welten. Was Alice je über die Welt gelernt hat, worauf sie sich bisher verlassen konnte, zerfließt auf dieser Reise: Sprache wird umgedeutet, Regeln gebrochen, Verhältnisse auf den Kopf gestellt – Logik, Ordnung und Identität lösen sich auf. Die komische und widersinnige Fassung von Katja Hensel richtet sich nicht nur an Kinder, sondern lädt auch Erwachsene dazu ein, ihre allzu bekannte Welt ins Wanken zu bringen. „Zu empfehlen für Theaterfreunde jeden Alters, die garantiert keinen pädagogisch gereckten Zeigefinger entdecken, die sich dafür aber köstlich auf hohem Niveau unterhalten lassen können.“ (HANS DIETER PESCHKEN FÜR DIE RHEINISCHE POST) Alice: Junges Staatsschauspiel Kassel © N. Klinger HANNES HIRTH MARK TWAIN Tom Sawyer und Huckleberry Finn Nach Mark Twain für die Bühne bearbeitet von Hannes Hirth; 4 D - 6 H (Doppelbesetzungen); ab 6 Jahren; UA: Kinderfestspiele Giebelstadt, 2002 Tom Sawyer und Huckleberry Finn sind wahrlich keine Musterknaben. Doch als sie ein schauerliches Verbrechen beobachten, kämpfen sie mutig für die Gerechtigkeit! JÜRGEN NEFF MIGUEL DE CERVANTES Don Quijote aus der Mancha Nach Motiven von Miguel de Cervantes; 1 D - 6 H; ab 8 Jahren; frei zur UA Mit der Naivität seiner Phantasie verteidigt Don Quijote das Recht, das Leben nicht nur nach den Maximen der Logik, der Nützlichkeit und der Tüchtigkeit führen zu müssen. Heute würde man Don Quijote auffordern, doch endlich „realistisch zu sein“ – und damit nichts anderes meinen, als dass die Welt wie sie nun eben sei, akzeptiert werden müsse. In dieser originellen Bearbeitung des berühmten Stoffes vermischt Jürgen Neff nicht nur die Wirklichkeit mit der Fiktion, sondern es dürfen – wie im Kinderspiel – beide Prinzipien als legitimer Zugang zur Welt nebeneinander bestehen bleiben. Die Kraft eines subjektiven Traumes vom richtigen Leben können die Gegner, Zauberer und Nachbarn weder dem Ritter noch dem Hirten Quijote nehmen. JÜRGEN POPIG JULES VERNE In 80 Tagen um die Welt Für die Bühne bearbeitet von Jürgen Popig; 1 D - 3 H; ab 10 Jahren; UA: Theater Osnabrück, 20.11.2009 (Regie: Henrike Vahrmeyer) Wir schreiben das Jahr 1873: Durch die letzte Schienenverlegung zwischen Bombay und Kalkutta soll es der ,Times‘ zufolge nun theoretisch möglich sein, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Der Pünktlichkeitsfanatiker Phileas Fogg macht die Probe aufs Exempel und wettet mit seinen Freunden im Club, dass er in der Lage sei, diesen Zeitplan auf die Minute genau einzuhalten. Ohne weitere Umstände bricht er zusammen mit seinem Diener Passpartout in Richtung Dover auf. Von dort aus reisen sie zu Lande, zu Wasser und sogar auf einem Elefanten um die Welt. Fogg setzt sein ganzes Vermögen ein und unter Aufbietung letzter Kräfte gewinnt er am Ende den Wettlauf gegen die Zeit - tatsächlich in letzter Minute. Doch selbst der spröde Phileas Fogg hat noch viel mehr gewonnen auf dieser Reise als Ruhm, Ehre und den Wetteinsatz von 20.000 Pfund. Er hat in Passpartout einen aufrichtigen Freund und in der schönen Inderin Aouda eine große Liebe gefunden. Den Beweis, wie klein die Welt schon Ende des 19. Jahrhunderts geworden war, den hat er angetreten. Doch seine Reise um die Welt zeigt 47 Klassiker – neu erzählt uns auch, dass sie im Herzen und in der Phantasie unendlich viel größer ist. Eine temporeiche Bühnenfassung für ein kleines Ensemble! JÜRGEN POPIG LEWIS CARROLL Alice im Wunderland Nach Lewis Carroll für die Bühne bearbeitet von Jürgen Popig; 4 D - 8 H (Doppelbesetzungen); ab 10 Jahren; UA: Schauspiel Stuttgart, 2004 „Jürgen Popig hat aus der Erzählung von Lewis Carroll eine Spielvorlage geschaffen, die sich nicht damit begnügt, möglichst rasch jene tolldrastische Gesellschaft aus dem Inneren der Erde abzurufen, wo das Unbewusste einmal seinen Sitz hatte. Er hat sich vielmehr darum bemüht, soviel wie möglich von den anarchischen Wort-Verbiegungen und der Unsinnslust des Originals zu erhalten.“ (ESSLINGER ZEITUNG) JÜRGEN POPIG CARLO COLLODI Pinocchio. Ein Stück Holz Nach Carlo Collodi; 2 D - 4 H; ab 6 Jahren; UA: Theater Osnabrück, 2008 Jürgen Popig hat die klassische Geschichte bilderreich und mit viel herzlichem Verständnis für die kindliche Holzpuppe in Szene gesetzt. „Einmal mehr kommt zum Ausdruck, was dieses Stück auszeichnet: Nämlich die Balance zu halten zwischen Einfallsreichtum und Poesie – und die Freude fürs Theaterspiel zu entfachen.“ (SYKER ZEITUNG) CHRISTIAN SCHIDLOWSKY CARLO COLLODI Pinocchio Ein poetisches Spektakel nach Carlo Collodi; 2 D - 3 H - Puppenspiel möglich; ab 8 Jahren; frei zur UA Kaum auf der Welt, ruft Pinocchio dem alten Geppetto schon ein schnelles „Ciao“ zu: „Ich muss doch spüren, was das Leben ist - / Und was es heißt, lebendig jetzt zu sein.“ Auf seiner Reise wird er natürlich von Katze Kala und Fritz dem Fuchs hereingelegt. Seine Nase wächst bei jeder neuen Lüge – und er lügt viel. Doch langsam, durch alle vergeblichen Versuche und wilden Abenteuer hindurch, findet Pinocchio heraus, was die Liebe und das Leben bedeuten könnten – und vor allem, wer ihn liebt und wen er lieben will. STEFAN SCHROEDER Raue See und Roter Teufel Die Geschichte des Klaus Störtebeker; 1 D - 8 H; ab 12 Jahren Bei einem Handgemenge unter betrunkenen Seeleuten gelingt es dem 16-jährigen Jan zufäl- 48 lig, dem damals noch ehrbaren Seemann Klaus Störtebeker das Leben zu retten. Dieser gewährt ihm daraufhin seinen sehnlichsten Wunsch: zur See zu fahren. Jan heuert auf Störtebekers Schiff an, nicht ahnend, dass in kurzer Zeit aus dem ehrbaren Maat der berüchtigtste Seeräuber aller Zeiten werden wird. Jan vollzieht diesen Wandel mit, allerdings gerät er immer mehr in Gewissenskonflikte und zusehends in gefährliche Auseinandersetzungen mit Störtebeker. STEFAN SCHROEDER THEODOR FONTANE Effi Briest 2 D - 4 H; ab 14 Jahren; frei zur UA Effi Briest ist 17, als die Heirat mit dem viel älteren Baron von Instetten arrangiert wird. Sie fühlt sich in ihrem neuen Zuhause und in ihrer neuen Rolle nicht wohl, bräuchte Aufmerksamkeit und Liebe. Doch Instetten behandelt sie mehr wie ein Kind denn als seine gleichberechtigte Frau, er will sie erkennbar ‚erziehen‘. Und so stürzt sich Effi in die Arme des Majors und Lebemannes Crampas. Als diese Affaire Jahre später bekannt wird, tötet Instetten den Major im Duell und verstößt seine Frau, weil es das „Gesellschafts-Etwas“ so fordere. Auch ihre Eltern brechen aus Sorge um gesellschaftliche Nachteile den Kontakt zu ihr ab. Als sie Effi drei Jahre später doch noch nach Hause holen, ist es bereits zu spät. Theodor Fontane zeigt schonungslos, wohin das Ausagieren gesellschaftlicher Normen und Zwänge führen kann. Ohne ausreichende Reflektion und Rücksicht auf individuelle Beziehungen, das Streben nach Glück und schließlich auf die eigenen Bedürfnisse, fallen die Eltern Briest und Instetten niemals aus ihren normierten (und damit auch normativen) Rollen. Dass sie im Grunde immer wissen, was sie tun, macht sie höchstens noch zu tragischen Figuren, deren Bedauern am Ende zwar aufrichtig, aber nichtssagend ist. Auf der Folie des ausgehenden 19. Jahrhunderts entwickelt sich eine zeitlose Geschichte um den Widerstreit zwischen Gefühl und gesellschaftlichem Zwang, an dem ein junger Mensch zugrunde geht. STEFAN SCHROEDER E.T.A. HOFFMANN Nussknacker und Mäusekönig Nach E.T.A. Hoffmann; 2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Naturbühne Hohensyburg Marie muss an Weihnachten krank das Bett hüten. Sie kann ihren Eltern einfach nicht begreiflich machen, dass wirklich eine böse Mäusearmee nachts das Kinderzimmer in ein Schlachtfeld verwandelt hat. Das war doch beileibe kein Fiebertraum! Sondern der fiese Mäusekönig, der auf Maries Nussknacker Theodor Jagd gemacht hat. Nur der seltsame Herr Droßelmeier glaubt Marie und erzählt ihr die Geschichte von der jungen Prinzessin Pirlipat, die einst vom wütenden Mäusekönig selbst in einen Nussknacker verwandelt worden junges theater war. Nur wenn sie am Tag vor Weihnachten genau um Mitternacht die geheimnisvolle Nuss Krakatuk essen würde, wäre sie geheilt. Ein junger, ehrbarer Mann müsse sie für sie knacken. Der junge Mann, dem dies gelang, hieß … Theodor. In der Bühnenbearbeitung von E.T.A. Hoffmanns Märchenklassiker hält die Fantasie Einzug in Maries Alltagswelt und verwebt zwei Geschichten zu einem Abenteuer mit weihnachtlichem Ausgang. STEFAN SCHROEDER WILLIAM SHAKESPEARE Ein Sommernachtstraum Ein Märchenspiel nach William Shakespeare; 6 D - 6 H; ab 10 Jahren; UA: Theater Vogelweide, Wels, 2001 Mit viel Esprit und Situationskomik erzählt Stefan Schroeder das berühmte Stück für Kinder und Jugendliche neu. STEFAN SCHROEDER VICTOR HUGO Quasimodo Frei nach Victor Hugos „Der Glöckner von Notre-Dame“; 3 D - 7 H; ab 12 Jahren, frei zur UA „So einer kann doch kein Mensch sein!“: Quasimodo, der Hässliche, das Monster, der Bucklige, Ausgeburt der Hölle, ein Freak. Seit 16 Jahren lebt der so Genannte schon bei Frollo, dem Priester von Notre-Dame. Stündlich läutet er dort die Glocken, halb taub geworden von ihrem Dröhnen. Er ist längst kein Kind mehr, und er vertraut Frollo nicht mehr blind. Doch Quasimodo kennt nur ihn, niemand sonst hat je mit ihm gesprochen, niemand außer Frollo sah ihn je ohne Entsetzen an. Bis er Esmeralda trifft, die schöne, tanzende Esmeralda. Zum ersten Mal in seinem Leben versucht Quasimodo einen Dialog, lernt er Gefühle kennen und das Vertrauen in einen anderen Menschen. Doch man schreibt das Jahr 1482 und für eine Hexe und einen Hässlichen kann es in dieser Zeit kein glückliches Ende geben. Denn beide entsprechen nicht dem, was die Gesellschaft als „Mensch“ definiert hat. Der messende Blick von heute sieht gemeinhin keine Hexen und Monster mehr. Doch ist damit die Geschichte des unglücklichen Glöckners von Notre-Dame längst nicht aus der ‚Mode’ gekommen. An ihrem Beispiel kann die Selbstverständlichkeit thematisiert werden, mit der wir Urteile über Körper und Seelen fällen; nach Kriterien, die uns ganz ‚natürlich’ erscheinen. Doch steckt in jedem Bemessen und Beurteilen eines Menschen bereits die Anmaßung, ihn beherrschen zu können: „Die jüdische Tradition vermittelt die Scheu, einen Menschen mit dem Meterstab zu messen, weil man die Toten messe – für den Sarg. Das ist es, woran die Manipulatoren des Körpers ihre Freude haben. Sie messen den anderen, ohne es zu wissen, mit dem Blick des Sargmachers. Sie verraten sich, wenn sie das Resultat aussprechen: sie nennen den Menschen lang, kurz, fett und schwer.“ (T. W. ADORNO) junges theater im verlag für kindertheater TAMARA BACH Marsmädchen Zur individuellen Dramatisierung und in einer Bearbeitung für Jugendclub von Isabel Dorn; 5 D - 2 H; ab 12 Jahren; UA: junges schauspiel am Deutschen Theater Göttingen, 2009 Miriam ist einfach immer „mittendrin“. Sie ist nicht sensationell schön und auch nicht hässlich, in manchen Fächern gut, in anderen nicht, ein bisschen beliebt, ein bisschen unbeliebt. Und sie war immer schon da, in der Kleinstadt geboren und aufgewachsen. Sie kennt das alles und langweilt sich entsetzlich. Manchmal wäre sie gerne vom Mars, manchmal fühlt sie sich als käme sie vom Mars. Doch dann kommt Laura aus Köln an die Schule, die lässige und selbstbewusste Laura. Und Miriam kann es kaum glauben, dass Laura sie mag: Laura und Miriam, Freundinnen! Die Mädchen gehen tanzen, trinken zu viel Kaffee, lachen und reden. Miriams Leben wird plötzlich schön. So schön wie Laura. Ein Bauchgefühl, ein Marsgefühl. Das gleichnamige Buch wurde 2004 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. rein, niemand raus, so einfach ist das. Auch als der Wachmann Besuch bekommt von einem alten Mann, der ihn in immer neuen Rollenspielen zu überreden versucht, das Tor zu öffnen, bleibt er standhaft. Doch das allerletzte Spiel funktioniert, der Wachmann lässt sich verführen und schon überrollt die feindliche Armee das Land. Danach ist eigentlich alles wie zuvor und beinahe würde der treue Wachmann seinen Posten wieder aufnehmen, denn wie schön ist es, wenn jemand Wache hält, wie sicher und geborgen fühlen wir uns dann. Martin Baltscheit hat ein Stück über die inneren und äußeren Grenzen geschrieben. Darüber, wie schwer es sein kann, als junger Mensch aus dem meist sicheren Gefüge der Kindheit herauszutreten. Viel einfacher erscheint es uns manchmal, einfach im Altbekannten zu verweilen und nie über die Mauern zu klettern, die uns schützend und eng umgeben – my home is my castle. In assoziativen Spielen lässt der Autor seine Figur wachsen. Der junge Mann darf sich ausprobieren, aber er muss auch die Risiken durchleben, die wir ‚im Freien‘ manchmal eingehen. Am Ende wartet ein sonniger Strand und das sanft rauschende Meer auf den jungen Mann – was immer er damit anfangen mag. Neue Heimat 1 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA Das Mädchen Jasmin, ihr Ex-Freund Bono, der Türke Frank (amerikanisch ausgesprochen) und ein alter Mann finden sich plötzlich in einer ungewöhnlichen und recht unangenehmen Situation wieder: Nach einem Diskobesuch fährt Frank sie leider alle gegen den einzigen Baum zwischen Bergheim und Dierdorf. In einem kargen Jenseits warten sie nun auf das Jüngste Gericht, jeder auf seine Weise. Sie versuchen einander in schnellen und durchaus respektlosen Dialogen vom richtigen Glauben zu überzeugen oder davon abzu- bringen. Und sie sind zugleich noch ganz mit dem vergangenen Leben beschäftigt, mit dem was sie taten und gern getan hätten. Das große Strafgericht entpuppt sich schließlich eher als Komödie, doch Bestand hat hingegen der Glaube an die Freundschaft. So gibt es für alle ein unerwartetes Happy End. Die besseren Wälder 2 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater 2012 Ferdinand ist ein Wolf, der bei den Schafen aufwächst. Was ist er also? Ein Wolf im Schafspelz, ein Schaf mit Wolfsfell? Er springt über Zäune, das tun Schafe nicht. Es ist nicht richtig. Und das war schon immer so. Er singt schöner als alle anderen das „Schafe Maria“. So ist es richtig, das hat Tradition! Wer also ist Ferdinand? Als seine Freundin tot aufgefunden wird, gerät er unter Verdacht. Ein Wolf ist und bleibt ein Wolf. Das Töten liegt ihm im Blut, das weiß man doch. Das war schon immer so. Ferdinand flieht. Er flieht zu den Wölfen. Er will einer von ihnen werden. Aber die klugen Wölfe wollen verdammt gerne ‚Schafe‘ sein: warme Heizdecken, schicke Kleider, Krankenversicherung … Dass ihr Leben hart ist, machen sie zur Tugend, zur Tradition. So ist es halt. Eine Gans, die behauptet, ein Fuchs zu sein; und ein Bär, der eine Biene ist: In der Selbstverständlichkeit, mit der sie sind, wer sie sein wollen, bleiben sie die wahrhaft Vernunftbegabten in Martin Baltscheits Stück. Denn Vieles wird heute gerne über die sogenannte „Natur“ gesagt, über das „So bin ich halt“. Und zu selten wird gefragt: Warum soll ich so sein? Und warum denn kann es keine Welt ohne Zäune geben mit Heizdecken für alle: ‚Allen nach ihren Bedürfnissen, alle nach ihren Fähigkeiten.‘ Deutscher Jugendtheaterpreis 2010 Theatre Café 2014 Assitej World Congress 2014 MARTIN BALTSCHEIT Wachmann, pass auf! 1 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Ensemble Imp:Art, Wien (im Theater Akzent Wien), 19.11.2013 (Regie: Michaela Obertscheider) Ein junger Mann baut gerne Sandschlösser am Strand, nicht irgendwelche unbedeutenden Sandburgen, sondern echte Architektur, Kunst! Und er beobachtet dabei die Mädchen, die elegant auf ihren Brettern über die Wellen reiten. Eine von ihnen bittet ihn, kurz mal auf ihr Brett aufzupassen – ein schönes Brett, teuer, retro, lackiert. Und der junge Mann wacht, stundenlang, tagelang. Diese Geschichte beginnt, sich zu verselbständigen. Der junge Mann kommt so richtig in Fahrt, er nimmt seine Aufgabe ernst, sehr ernst – er würde das Brett sogar mit seinem Leben verteidigen. Er zieht eine Grenze, baut eine Mauer und steht stramm vor seinem Wachhaus, ein durch und durch vorbildlicher Wachmann. Niemand darf Die besseren Wälder: The Company of Angels, Theatre Café York © Jim Varney 49 junges theater KIRSTEN BOIE Nicht Chicago. Nicht hier Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller; 2 D - 3 H; ab 11 Jahren; UA: Theater an der Parkaue, Berlin, 12.06.2012 (Regie: Kay Wuschek) Als Karl neu in die Klasse kommt, ist Niklas zunächst fasziniert von ihm. Denn Karl ist cool und lässig, er raucht schon und lässt die Klassenlehrerin gekonnt auflaufen. Doch als Niklas dann gemeinsam mit Karl an einem Unterrichtsprojekt arbeiten soll, ändert sich die Stimmung schlagartig. Karl nimmt sich, was ihm nicht gehört, er lügt, betrügt und bedroht Niklas immer offensiver. Karl schreckt weder vor psychischem Terror noch vor körperlicher Gewalt zurück, seine Ausbrüche sind unvorhersehbar und unmotiviert. Karl ist böse und zwar ohne jeden ersichtlichen Grund. Niklas versucht, sich seinen Eltern und seiner Lehrerin anzuvertrauen. Doch die glauben ihm nicht: Die Geschichten vom ‚bösen‘ Karl klingen zu unglaubwürdig für die Erwachsenen, die gewohnt sind, an Ursache und Wirkung, Aktion und Reaktion zu glauben. Das Irrationale passt nicht in ihren vermeintlich so rationalen Umgang mit der Welt. Man sei doch hier nicht „in Chicago“, wo es die sprichwörtlichen bösen Buben gäbe. Als die Eltern ihrem Sohn endlich glauben müssen, weil sie mit eigenen Augen sehen, wozu Karl fähig ist, da hat Niklas schon den sicheren Boden unter den Füßen verloren. Nein, er ist nicht in Chicago, aber hier, in seiner bekannten und vertrauten Welt, ist er auch längst nicht mehr. Michael Müller hat dieses bekannte und viel gelesene Buch, das bereits 1999 veröffentlicht wurde, erstmals für die Bühne dramatisiert. Die Geschichte hat seit ihrem Erscheinen nichts an Aktualität verloren, im Gegenteil: Schikanen, Hänseleien und ‚Mobbing‘ an Schulen sind in den letzten Jahren immer stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt worden. „Ist es Schwarz-Weiß-Malerei, einen Jungen zu zeigen, der nichts als grausame Absichten hat? Mag sein, aber die Wirklichkeit spart bisweilen auch an Farbe. Und genau darum geht es Boie: das Fatale des Appeasements zu zeigen, das die Eltern und auch die Lehrerin in totaler Verkennung der Verhältnisse betreiben. (...) Manchmal aber gibt es Gut und Böse, Opfer und Täter, und nichts dazwischen.“ (PATRICK WILDERMANN, DER TAGESSPIEGEL) MELVIN BURGESS Doing it Für die Bühne bearbeitet von Nicola Bongard nach der Übersetzung ins Deutsche von Andreas Steinhöfel; 3 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: junges schauspiel am Deutschen Theater Göttingen, 2008 Ben und die Miss tun es heimlich (weil sie seine Lehrerin ist). Jon findet Deborah eigentlich ganz nett und auf jeden Fall wahnsinnig anziehend. Aber: sie ist fett! (Ok, mindestens mollig.) Dino’s got the look – er „ist es einfach“. Keiner ist so lässig und sexy wie er. Doch Dino hat nur Augen für 50 junges theater Jackie. Jackie ist schön und klug – und lässt sich zwar mit ihm ein, ihn aber nicht ran (weshalb Dino es mit Zoe/Siobhan treibt). Melvin Burgess erzählt von den sexuellen Fantasien und Praktiken der Teenager in vollkommen überdeterminierter Redseligkeit. Nicola Bongard hat daraus einen schnellen Bühnentext entwickelt, der dem obsessiven Treiben der Hauptfiguren freien Lauf lässt: Sie sind ungestüm, (über)ängstlich und auftrumpfend, schüchtern und albern und meistens ganz schön ‚frauenverachtend’. Und sie wirken dabei oft freiwillig und unfreiwillig ausgesprochen komisch. Sympathie ist, schreibt Ivan Nagel, „Liebe Gottes zu den Leidenden und Liebe des Komikers zu seiner Bühnenfigur“. Und Burgess liebt seine Figuren wahrhaftig. So sehr, dass auch die Zuschauenden im Lauf des Stückes immer mehr sehen, hören und spüren, dass Ben, Jon, Dino, Jackie und Deb auf einer großen und schönen Suche sind: nach ihrer Form von Liebe und Körperlichkeit, Selbstachtung und Respekt. VALÉRIE DAYRE C’est la vie, Lili Für die Bühne bearbeitet von Nicola Bongard nach der Übersetzung ins Deutsche von Maja von Vogel ; 1 D - 2 H; ab 12 Jahren; UA: junges schauspiel am Deutschen Theater Göttingen, 2010 Lili sagt, sie habe gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Ihre Eltern schauten sich auf dem Autobahnrastplatz die ganze Zeit so komisch an. Und dann haben sie Lili dort einfach ausgesetzt – wie einen Hund. Sind alleine weitergefahren, den drei Wochen Urlaub im Süden entgegen. Lili beginnt den Tagebuchbericht dieser Havarie am Dienstag, den 31. Juli. Sie beschreibt, wie sie sich auf dem Rastplatz einzurichten beginnt und welche Geschichten sie erfindet, um unentdeckt zu bleiben. Bis ihre Eltern am 24. August wiederkommen. Doch hier endet die Geschichte nicht. Denn im nächsten Moment liegt Lili am Strand, im Urlaub mit ihren Eltern und schreibt Tagebuch. Vermutlich. Die Geschichte in der Geschichte in der Geschichte ist ein bekanntes Stilmittel. Doch Valérie Dayre wählt es mit gutem Grund: Denn durch das Spiel mit den Erzählebenen und -perspektiven gelingt ihr eine schmerzlich genaue Vollzugsgeschichte der Pubertät. Die 12-jährige Lili lebt in einem für sie präzedenzlosen Ausnahmezustand. Was früher als gegeben gelten konnte, ist heute plötzlich nicht mehr verlässlich, jede Aussage könnte zugleich auch eine Lüge sein. Wer ist denn Lili und wer sind die Menschen um sie herum, die, eben noch vertraut, plötzlich fremd geworden sind? Könnten sie im nächsten Moment einfach verschwinden? Das Buch erscheint unter dem Titel „Lilis Leben eben“ im Carlsen Verlag und erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis 2006 Doing it: Theater Junge Generation, Dresden © Klaus Gigga ZORAN DRVENKAR Die zweite Chance 2 D - 2 H; ab 14 Jahren; UA: Hans Otto Theater Potsdam, 2000 Tess und Martin wurden als Teenager von ihrem Vater aus dem Haus geworfen. Tess, weil sie Frauen liebt und Martin, weil er, der „Schwächling“, den Ernst des Lebens kennen lernen solle. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters treffen beide zum ersten Mal wieder im Elternhaus zusammen. Tess, voller ungelöster Wut auf den Alten – und reichlich betrunken – klaut nachts seine Leiche aus dem Bestattungsinstitut. Sie „setzt“ ihn sich gegenüber an den Tisch und beginnt ein Gespräch über die Vergangenheit. Eine alberne Kindergeschichte fällt ihr ein, die der Vater oft erzählt hat: Über einen Zauberer, der seinen toten Freund mit Hilfe einer Zauberlinse wieder ins Leben holt. Tess probiert es. Es funktioniert. Leider – denn der Alte ist wieder ganz er selbst. Mit Tricks und Manipulationen versucht er, seiner Familie eine zweite Chance abzuluchsen. Wenn nur einer ihm die Stimme gäbe, dann dürfte er ins Leben zu- „Es ist sehr wichtig für mich, dass du dich entscheidest.“ (Cengiz & Locke) rück. Im Verlauf der makabren und sarkastischen Auseinandersetzung über die Familiengeschichte, emanzipieren sich Tess und Martin ein zweites Mal – das ist ihre Chance. Traumpaar Theaterstück in 8 Szenen; 4 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Theater an der Parkaue, Berlin, 2006 Der 15-jährige Ricki wohnt mit der attraktiven Cindy auf dem elterlichen Dachboden. Nur bei ihr fühlt er sich geborgen. Sie wird ihn auch nicht verlassen, wie seine Mutter, die die Familie mit einem Scheidungskrieg überzogen hat, denn seine „große Liebe“ ist eine Schaufensterpuppe. Und obwohl Cindy die einzige zu sein scheint, die weiß, was Liebe bedeutet, wird sich Ricki am Schluss des Stückes der Realität stellen und Cindy allein zurücklassen. „Der Autor schafft hier absurde und zugleich alltägliche Figuren, überraschend verstrickt in ein komplexes Gebilde von Verbindungen, Beziehungen und Freundschaften. Die Themen der Partnerwahl, der Bewältigung von gescheiterten Liebesbeziehungen und der Neuorientierung werden humorvoll und leicht erzählt, ohne dabei bagatellisiert zu werden.“ (Aus der BEGRÜNDUNG DER JURY des Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreises 2004) Gewinner des Münchner Jugend-Dramatikerpreises 2000 2. Platz des Baden Württembergischen Jugendtheaterpreises 2004 Cengiz & Locke 6 D - 12 H; ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater, Berlin, 2006; geeigneet für Jugendclub Cengiz schießt aus dem Auto heraus. Wegen der Yugos. Auf die Yugos. Mit denen seine Clique im Bandenkrieg ist – das ist schon immer so gewesen. Locke ist im Auto mit dabei, wie immer. Die beiden sind unzertrennlich, auf ihre Weise jedenfalls. Beide wollen auf dem Kiez ihr beschissenes Zuhause vergessen. Und sie wollen cool sein, auf jeden Fall und um jeden Preis. Aber die Schüsse gingen zu weit. Die feindlichen Linien werden unscharf. Wer hat schließlich Jasmin getötet, die einzige Zeugin? Alle jagen Cengiz. Und Locke beweist seine Freundschaft. Am Ende werden sich die beiden entscheiden müssen, auf welcher Seite sie stehen. Seite an Seite. Die Inszenierung des Stücks von Frank Panhans für das GRIPS Theater erhielt den FAUST 2007 für die beste Regie im Kinder- und Jugendtheater MAX EIPP MARK MONHEIM Alles Isy Für die Bühne bearbeitet von Alice Quadflieg; 2 D - 3 H; ab 14 Jahren; frei zur UA Es könnte ein perfekter Sommer sein für Jonas, Isy, Martin, Lenny und Nora. Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut. Lenny ist vielleicht etwas schräg drauf, aber er bringt Stimmung in die Clique. Nora besorgt den Stoff aus der Apotheke ihrer Eltern. Jonas flirtet mit Isy - und Isy ist einfach sexy. Es könnte auch die perfekte Party sein in jenem Sommer: gute Musik, enge Tänze. Doch dann nimmt Isy ein paar Pillen zu viel und die Situation gerät völlig außer Kontrolle... Das ist das Ende des perfekten Sommers. Nach dieser Nacht werden die Jungs einander zu misstrauischen Feinden, wird Nora zur Erpresserin und Isy zieht sich völlig zurück. Jonas aber muss damit leben, dass ein einziger Augenblick alles zerstören kann und er hat Schuld daran. KATJA HENSEL vampiru 2 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Kresch Theater; Krefeld, 2008 Mit leerem Tank stranden Fischkopf, Lope, Kiki und Wolfram an einer verlassenen Grenzstation am Rande Rumäniens. Mitten in der Nacht waren sie aufgebrochen, um einen sagenhaften Onkel zu suchen, der angeblich Koch im Schloss des Grafen Dracula sei. Nun hängen sie in diesem Niemandsland fest, keine Tankstelle weit und breit, nur ein breiter Fluss, eine gottverlassene Landschaft und einige seltsame Gestalten. In diesem Zwischenreich kommt vieles zu Tage, Gefühle brechen auf oder versiegen, nie Gesagtes wird ausgesprochen. Die vier lieben einander und beleidigen sich, spielen ihre Rollen und reizen sie aus, sie bewegen sich zwischen Vergangenheit und Zukunft, versuchen Wege zu beschreiten zwischen ihren Wunschträumen und der Realität ihres Lebens. An der Grenze zum Erwachsenwerden wird ihnen diese fremde Grenze zu einem sonderbaren Zuhause. Kopf oder Zahl 2 H; ab 14 Jahren; UA: Nationaltheater Nikosia, Zypern und Theater an der Parkaue, Berlin, 2009; Auftragswerk des Theater an der Parkaue in Kooperation mit THOC/ Staatstheater Zypern Christopher war einige Wochen im Jugendarrest – nicht an der Nordsee, wie er seiner neuen Klasse weismachen will. Er hat einen Jungen brutal zusammengeschlagen. Doch nun will er es besser machen, besser werden. Er strengt sich an und sagt sich von seinen ehemaligen Freunden los. Das friedliche, vorurteils- und gewaltfreie Miteinander der Kulturen wird sein neues Ideal. Doch seine Vergangenheit bestimmt mehr und mehr die Gegenwart. Die Angriffe seiner alten Freunde und neuen Klassenkameraden versucht Christopher zunächst zu ignorieren, er will stark bleiben. Nicht so jedoch sein Alter Ego, der Andere. Er provoziert, kommentiert, sabotiert – und so liefern sich die beiden Teile einer Person einen zähen, anstrengenden Kampf: Kopf oder Zahl, die Zukunft steht in jedem Moment auf der Kippe. Katja Hensel untersuchte in der Vorbereitung 51 junges theater ihres Stückes mit Schülern aus 7. bis 9. Klassen in Berlin und in Nikosia auf Zypern die Perspektiven von Jugendlichen auf Gewalt: Wie wird aus einer abfälligen Bemerkung ein Schlag ins Gesicht und aus diesem Schlag eine Prügelorgie? Wie sieht Gewalt aus, wenn sie eskaliert? Wie wird sie eingeübt, praktiziert, weitergegeben? „Von Vorurteilen und dem inneren wie äußeren Kampf, der durch Vorurteile entsteht – handelt also dieses ebenso gut durchdachte wie anspruchsvolle Stück. Und Autorin Katja Hensel ist nicht zimperlich. Sie legt ihrem Protagonisten so einige Sprüche in den Mund, die auf der Straße provozieren können – und es im Theater auch tun. Da kriegt jede Bevölkerungsgruppe ihr Fett weg – und an solchen Stellen wird das Stück interaktiv, das junge Publikum reagiert empört (…) Das Theater an der Parkaue (…) will im positiven Sinne „aufregen“ und ein Stück Lebensrealität der Jugendlichen direkt auf die Bühne holen, kein einfaches Unterfangen, aber mit „Kopf oder Zahl“ gelingt das.“ (RBB INFO) KAREN KÖHLER Deine Helden – meine Träume Klassenzimmerstück für 1 H; ab 11 Jahren; UA: Nationaltheater Weimar, 05.12.2013 (Regie: Sebastian Martin) In seinem ehemaligen Klassenzimmer erinnert sich Jonas daran, wie sein großer Traum zum Albtraum wurde. Er erzählt von seinen Eltern, die entweder gewalttätig oder stumpfsinnig sind. Und davon, wie er im Box-Club plötzlich Aufmerksamkeit und Hilfe bekommt, wie er lernt, dass er mit Geduld und Eifer etwas erreichen kann. Im Club findet er auch einen echten Freund: Mo, dessen Familie das genaue Gegenteil seiner eigenen ist. Jonas fühlt sich wohl und er fühlt sich stark, so stark, dass er sogar die schöne Jessica in der Schule vor einem zudringlichen Kerl in Schutz nehmen kann! Das bringt ihm ein Lob von Jessicas älterem Bruder Heiko ein und Jonas ist sehr stolz. Überhaupt ist Heiko ein toller Kerl, er nimmt Jonas mit auf heimliche Konzerte und zu bierseligen Nächten am Lagerfeuer. Heiko behandelt ihn wie seinesgleichen. Was kümmert es Jonas da schon, dass Heiko und seine Kameraden den ,Ausländer‘ Mo nicht mögen und dass ihm bei ihren Sprüchen schon manchmal etwas unwohl wird. Hauptsache, er gehört dazu und kann in Jessicas Nähe sein. Als Jessica sich jedoch auffällig oft mit Mo trifft, kennt Jonas’ Eifersucht keine Grenzen mehr. Er begeht einen folgenschweren Fehler. „Deine Helden – meine Träume“ ist ein Monolog über die Vorbilder, die wir uns wählen, über die Kreise, in die wir uns begeben und über die Konsequenzen, die unsere Wahl haben kann. Karen Köhler hat für dieses Stück Jugendliche aus Weimar zu ihren Träumen und ihren Helden befragt (auf www.deine-helden-meine-traeume.de sind die interessanten Antworten zu lesen). Sie ging in einen Boxclub und ist mit der Organisation „Exit Deutschland“ in Kontakt getreten. Entstanden ist so ein kluges, realitätsnahes Stück, das eine Ge- junges theater schichte erzählt, die genau so hätte stattfinden können - wenn ein Traum zum Albtraum wird. WALTER KOHL Talfahrt 2 D - 1 H; ab 14 Jahren; UA: Theater der Figur, Nenzing, 2007 Ein Berghotel im Winter: Skiurlaubsparadies für die einen, monotone Maloche für die anderen. Im Aufenthaltsraum des Personals schlagen drei Menschen die Zeit tot: Waltraud alias „Dubby Dot“, Serviererin aus dem ehemaligen deutschen Osten, die von einer eigenen Bar träumt; Klara, genannt „Claire“, die Tochter aus reichem Haus, die nur ein Praktikum machen will; und der schwarze Tellerwäscher David, der aus Afrika geflohen ist. Dubby liebt David. Die beiden haben sich für alle Fälle den Schlüssel zur Seilbahn besorgt, sollten sie es irgendwann nicht mehr aushalten auf dem Berg. Die sorglose Claire weiß nichts von gescheiterten Lebensplänen, sie will nur raus aus ihrem Dorf. Sie trinkt und flirtet und verführt David, der so gerne noch einmal an etwas glauben möchte, und sei es nur daran, dass sie es ernst mit ihm meint. Als Dubby Dot die beiden aus Eifersucht provoziert, setzt sie eine Katastrophe in Gang. Mit seiner charakteristischen kargen Präzision portraitiert Walter Kohl eine Generation, der scheinbar alle Möglichkeiten offen stehen. Wer nur mobil und flexibel genug ist, der kann es schaffen, das ist öffentlicher Konsens. Doch der Tellerwäscher bleibt in diesem Stück nur Tellerwäscher. Und allein. ritzen 1 D; ab 14 Jahren; UA: Theater Greifswald, 2002 „Fritzi, 14 Jahre, sitzt vor einem Computer und tauscht mit einem Chat-Partner pornographische E-Mails aus. Wenn sie auf dessen Antwort wartet, geht sie ein paar Schritte hinüber zu einer WebKamera. Ganz nah tritt sie an das Objektiv heran, setzt ein Messer an den Unterarm und – ritsch – schneidet sich mit einem schnellen Schnitt die Haut auf; die Kamera überträgt die Szene ins Internet. Die Zuschauer halten den Atem an, sie verfolgen die Szene live auf einer großen Bühnenleinwand. „Noch nie jemand ritzen gesehen?“, fragt Fritzi cool.“ (DIE ZEIT) „Geht am besten mit dem Stanley-Messer... Bic-Rasierer ist das zweitbeste... Es tut nicht weh. Spürst du nichts. Ein kleiner Ritsch, und rot bist du. Nein, stimmt nicht. Tut schon weh. Soll ja wehtun. Weißt erst, dass es dich gibt, wenn du spürst. Tut gut, wenn es wehtut…“. Wanted: Lili 2 H; ab 10 Jahren, frei zur UA „Wanted: Lili“ steht auf den Zetteln, die der Sohn im ganzen Ort an die Bäume pinnt. Und mit Lili sucht er seine Erinnerung an die Zeit, in der die Familie noch zusammen war. Er will wissen, warum er verlassen worden ist, weshalb seine Eltern über ihn entscheiden konnten. Mit verzweifelten Provokationen versucht der Sohn, den Vater zum Sprechen zu zwingen. Zu einem Eingeständnis, mit dem das weitere Zusammenleben vielleicht möglich sein würde. Der Junge ist traurig, desorientiert und voller Aggression gegen sich und den Vater. Aber er will seine Suche nicht aufgeben. Wer Lili ist? Auf jeden Fall ist sie ein Teil von ihm. sich mit Nelly zu vergleichen und der Vergleich scheint nicht günstig auszufallen: Sie findet sich zu dick, zu unansehnlich, sie hat eigentlich keine Freunde und ihre Eltern streiten sich ein bisschen zu häufig. Mit jeder Erkenntnis aber, mit jeder Aufgabe, die sich den Mädchen auf ihrer Reise stellt und jeder neuen Begegnung, lernt Antje zu unterscheiden, was ihr wichtig ist im Leben, wie sie sein möchte und worauf sie gerne verzichten kann. Am Ende, in Graceland, ist Antje auch bei sich angekommen: Elvis lebt! Antje auch! JONA MANOW Irgendein Spiel 3 D - 2 H; ab 14 Jahren; auch für Jugendclub geeignet; frei zur UA Klassenfahrt: ‚kein‘ Alkohol, dafür Gemeinschaftsspiele … Franz, Ludwig, Antonia, Johanna und Amadea sind irgendwie in eine Gruppe eingeteilt worden, sind irgendwie auch befreundet. Aber weder wissen sie genau, worin das Spiel eigentlich besteht, noch – so zeigt es sich – kennen sie einander gut genug. Auf dem imaginären Spielbrett kommen sie einander näher, entfernen sich, kreuzen, küssen und überwerfen sie sich. Sie spielen ihre Rollen und mit ihren Motiven – der Abgeklärte, der Einsame, die Hingebungsvolle, die Nüchterne, die Unnahbare. Nach und nach wird deutlich, dass man in der Liebe alles zugleich sein darf, vielleicht sein muss. Jona Manow lässt seine jugendlichen Figuren offen und manchmal fast ungeschützt miteinander sprechen. Es sind liebenswürdige junge Menschen, die im Großen und Ganzen darauf achten, freundlich miteinander umzugehen. Keine ‚Typen‘ also, sondern junge Menschen, die aufwachsen in einer Welt, in der scheinbar alles möglich ist und jede Identität gewählt und verhandelt werden kann. Damit aber ist das Spiel noch lange nicht gewonnen, denn Selbstzweifel und Maskerade sind die Kehrseiten dieses Gewinns. Und die Liebe ist noch immer das Spiel, in dem es nicht darum geht, die meisten Trümpfe auf der Hand zu haben, sondern darum, wie wir einander die Hand reichen können: „Hold my hand, Chuck“, sagte Lucy einst zu Charlie Brown. PER NILSSON So lonely Für die Bühne bearbeitet von Michael Müller nach der Übersetzung ins Deutsche von Birgitta Kicherer; 1 D - 1 H (Doppelbesetzungen); ab 14 Jahren; UA: GRIPS Theater, Berlin, 2011 Die erste Einstellung: Es ist Samstagabend; ein Junge sitzt allein in einer Wohnung vor einer Reihe von Gegenständen, neben ihm steht ein schweigendes Telefon. So beginnt die Erzählung einer Liebe, einer unglücklichen Liebe. Station für Station lässt der Junge sie Revue passieren – als drehe er tatsächlich einen Film. Jedes Ereignis wird in der Kameraeinstellung schmerzhaft deutlich – all die Andeutungen des Mädchens AnnKatrin zum Beispiel, die er so gerne überhören wollte. Ann-Katrin, die er Herztrost nennt, seine erste Liebe! Mit der er seine erste Nacht erlebt hat, der keine weiteren folgen sollten, weil Ann-Katrin „Und das alles mit einem so präzisen Maß aus Witz und Ernsthaftigkeit, dass es nie zur einen oder anderen Seite kippt. Ein grandioses Stück!“ (GÖTTINGER TAGBLATT) STEFAN SCHROEDER Einer von uns Mein innerer Elvis: Theater Oberhausen © Birgit Hupfeld es eigentlich schon von Anfang an gesagt hat. Der Junge zerstört nacheinander alles, was ihn mit dem Mädchen verbindet, alle. Am Ende der Reihe stehen die blauen Tabletten, die er schlucken wird, damit sie sehen soll, wie sehr er sie geliebt hat. Zoom: das Telefon schweigt noch immer. „So lonely“ ist das Drehbuch einer ersten großen und jungen Liebe. Die beiden Hauptfiguren sind überhaupt nicht cool oder abgeklärt, ebenso wenig ist es ihre Sprache. Der Junge trägt sein Herz auf der Zunge und in der offenen Hand zugleich. Er zitiert nicht nur ohne Scheu seine eigenen Gedichte, sondern verschweigt überhaupt keine einzige der scheinbaren Peinlichkeiten, die uns plötzlich unterlaufen, wenn wir ganz unerfahren mitten in die großen Gefühle geraten. „So lonely“ ist also im besten Sinne ein ‚untypisches‘ Jugendstück; es handelt nicht von Gewalt oder misslingender Ichwerdung. Es handelt von der Liebe und der Suche nach des Herzens Trost. „Mit großem Verständnis für die Ängste und Sehnsüchte Jugendlicher wird hier Theater betrieben, das zu jeder Zeit seine Figuren ernst und in Schutz nimmt und doch die nötige Leichtigkeit im Spiel nie vermissen lässt.“ (JURYBEGRÜNDUNG DES IKARUS) Deutscher Jugendliteraturpreis 1997 IKARUS 2011 für die beste Jugendtheaterproduktion in Berlin JANA SCHEERER Mein innerer Elvis Für die Bühne bearbeitet von Nicola Bongard; 3 D - 3 H; ab 13 Jahren; UA: Junges Theater am Deutschen Theater Göttingen, 08.10.2011 (Regie: Joachim von Burchardt) Antje Schröder ist 15 und hört am liebsten Elvis. Sie ist außerdem überzeugt davon, dass Elvis noch lebt und ihr größter Wunsch wäre es, im Urlaub nach Memphis zu fahren. Doch ihre Familie möchte lieber nach Pittsburg, um dort Nelly abzuholen, die ehemalige Austauschschülerin, mit der Antje in tiefer, gegenseitiger Abneigung verbunden ist. Nelly nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sich aus dem Staub zu machen und während Familie Schröder sie noch hektisch sucht, fasst auch Antje einen Entschluss: Sie wird beim Elvis-Contest am 16. August antreten! Sie holt Nelly ein und gemeinsam schnorren sie sich tatsächlich durch bis Graceland. Bis hierhin wäre „Mein innerer Elvis“ ein humorvolles Roadmovie für die Bühne mit skurrilen Figuren, einem imaginären Elvis und der Gelegenheit, mal wieder die Hits des King zu hören. Doch die Reise der beiden Mädchen ist auch ein Weg zur Selbstaufklärung. Antje sieht sich plötzlich im Spiegel der Anderen und sieht ihrerseits mit neuem Blick auf ihre Mitmenschen. Sie beginnt, „Euer Papa denkt immer noch, es gäbe so etwas wie einen freien Willen.“ 2 H; ab 13 Jahren; frei zur UA Ben steht unter dem Verdacht, für das Verschwinden des Schülers Daniel verantwortlich zu sein. Denn Ben hat keine Gelegenheit ausgelassen, Daniel zu hänseln und zu attackieren. Alle Beweise sprechen dafür, dass er jetzt sogar noch weiter gegangen sein könnte. Der ermittelnde Kommissar versucht mit allen Mitteln, ihn zum Reden zu bringen. Doch auch Ben spielt gekonnt auf der psychischen Klaviatur und so durchleben beide in zähem Ringen die verschiedenen Aspekte der Täterschaft und des Opferseins, setzen beide gekonnt Ängste in Gang und Phantasien. Und beide legen dabei noch immer nicht alle Karten auf den Tisch. Auf der Folie einer herkömmlichen Krimi-Erzählweise und -Motivstruktur treibt das Stück ein kluges Spiel mit Wahrheit und Lüge, mit fehlenden Informationen und falschen Schlussfolgerungen – und endet überraschend. LISA SOMMERFELDT Koma Monolog für 1 D; ab 14 Jahren; UA: Theater Ansbach, 2009 Als Marie aufwacht, liegt ihr umgefallenes Mofa neben ihr, sie hat Glitzerflügel auf dem Rücken und ist halb ausgezogen. Sie versteht nicht, warum ihre Schwester sie auf diesem Parkplatz hat liegenlassen. Wo ist sie nur hin? Und wo sind alle anderen, mit denen sie noch kurz zuvor die Nacht durchzecht hat? Marie ist ihrer Schwester zum Weihnachtsmarkt gefolgt, weil diese jetzt mit Tom zusammen ist - Maries großem Schwarm. Aus Wut und Verletzung heraus, versucht Marie ihre Schwester in den Trinkwettspielen zu übertrumpfen. An den späteren Abend kann sie sich nur noch schemenhaft erinnern und sie wundert sich, dass ihr trotz der leichten Bekleidung gar nicht kalt ist. Plötzlich wird Marie bewusst, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmen kann. “Zoom in die Seele einer jungen Frau – Lisa Sommerfeldts Monolog für eine junge Schauspielerin packt in eine dreiviertel Stunde ein ganzes Puber- (Mein innerer Elvis) 52 53 junges theater tätsschicksal. (...) Der Text behauptet sich mit seiner künstlerischen Eigenständigkeit. Der Realismus ist surreal gebrochen.“ (THOMAS WIRTH) Gleiswechsel 3 D - 3 H; ab 14 Jahren; UA: Theater Hof, Frühjahr 2010 Jasmin, ein Mädchen mit Migrationshintergund und deutschem Pass, schleicht sich in eine Neonazigruppe ein. Zunächst nur aus Neugier; doch langsam gerät auch sie in den Sog der Propaganda. Als ihr Spiel auffliegt und sie erpressbar wird, muss sie sich entscheiden: Wird sie ihren Freund opfern und sich an den Kopf der Bewegung stellen oder versuchen, irgendwie aus der Gruppe auszusteigen? Und wie entscheidet sich Anna, die den unerbittlichen Jens liebt? „‚Gleiswechsel‘ nannte Lisa Sommerfeldt ihr Stück. Für den Übertritt von einer Richtung zur anderen stehen zwei Mädchen, und jede vollzieht eine Wende, die über ihr Leben entscheidet.“ (MICHAEL THUMSER) Nominiert für den “Förderpreis der Landesbühnen” 2008 FLO STAFFELMAYR PIETRO PIZZI Ein Stück Jugendtheater über Pietro, eine Pizza, einen Guru mit seiner Tiefkühltruhengemeinschaft und eine unerlaubte Liebe 3 Darsteller/innen; ab 14 Jahren; UA: Theater Ansicht bei Szene Bunte Wähne in Horn, 28. 09.2012 (Regie: Svetlana Schwin) „Pietro ist eine Pizza und Pietro hat Sehnsucht nach einer besseren Welt. Einer Welt, in der alle pro Sciutto sind und nicht nur ein paar Aktivisten. Einer Welt, in der nicht alle Muscheln mies sind. Einer Welt, in der Oliven nicht gekapert werden. Einer Welt in der Claudia Cardinale auch Päpstin werden kann. Doch mit diesen Anschauungen hat Pietro Pizzi in der Pizzeria seiner Eltern nicht sehr viele Freunde. Und deshalb. Ja deshalb verlässt Pietro eines Tages die Speisekarte, in der er gewohnt hat. Er verlässt die vielleicht beste Pizza der Stadt, seine Mama. Alles ist so neu für Pietro. Alles ist so aufregend. Schnell macht er eine neue Pikantschaft nach der anderen. Pietro ist auf der Suche. Und so kommt es. Pietro trifft Guguruzzo. Guguruzzo, der sich selbst als charismatische Führungspersönlichkeit bezeichnet, verspricht Pietro das ewige Leben und lädt ihn in seine Tiefkühltruhe ein. Dort hat Guguruzzo bereits einige Anhänger um sich sammeln können. Schon bald fühlt sich Pietro als vollkorniges Mitglied der Gruppe. Gemeinsam reiben sie Käse, zupfen sie Spinat, rupfen sie Pollo, schnitzen sie Zucchini, mit dem Ziel die perfekte Pizza zu schaffen. Es entstehen frostige Freundschaften und eine entflammte Liebe zu Margarita. Nur Tomaten und Käse. Womit die Probleme auch schon beginnen. Pietro und Margarita versuchen die Tiefkühltruhe zu verlassen, doch Guguruzzos Trattoristen stürzen sich 54 Märchen auf sie. Es beginnt ein erbitterter Kampf. Eine abenteuerliche Flucht.“ (Flo Staffelmayr) Durch das skurrile Setting gelingt Flo Staffelmayr die nötige Abstraktion: “Guguruzzo“ steht für alle modernen Führer und ihre ideologischen Vereinigungen. Wenn am Ende des Stückes die große Liebe über die soziale Kälte einer Tiefkühltruhe triumphiert, so ist das weit mehr als ein ‚happy end’. Es ist ein Plädoyer für das Individuum und gegen das (sektiererische) Kollektiv. Ein Plädoyer, das Flo Staffelmayr mit schneidender Präzision und gewaltigem Wortwitz führt; das Lachen darf uns dabei – um im Bilde zu bleiben – auch im Halse stecken bleiben. Jungwild-Förderpreis für junges Theater 2012 REIHANEH YOUZBASHI DIZAJI Sex vor allem 2 D - 1 H; ab 13 Jahren; frei zur UA Sana hat sturmfreie Bude und lädt Micha zu sich ein. Doch die beiden fühlen sich nicht ganz behaglich in dieser Situation: Sie sind zu alt, um nicht zu wissen, was ein Junge und ein Mädchen allein zu Hause tun könnten (oder gar sollten?) und zu jung, um es wirklich tun zu können und zu wollen. So albern sie herum, halb ernst, halb im Spaß, sie reizen einander, sind verschämt und zu offensiv zugleich. Was sie beide aus ihren Elternhäusern kennen, lässt sie nicht gerade große Hoffnungen in das Gelingen wahrer Liebe setzen. Darin verstehen sie einander, genau darin gründet sich aber auch ihre Unfähigkeit, dem anderen unbelastet sagen zu können, was sie empfinden. Als ihr das Spiel schließlich zu nahe geht, weiß Sana sich nicht mehr anders zu helfen, als sich in einer Übersprungsreaktion einfach totzustellen. Micha hat einen Moment lang wirklich Angst um sie und es ist das erste Mal, dass er ein Gefühl nicht mehr in jugendlich abgeklärter Manier beherrschen kann. Das stürzt ihn in eine Krise. Aufklärung steht in diesem Stück also nicht für die mehr oder weniger hilflosen Versuche der Eltern, ihren Kindern den Umgang mit Sex zu erklären. Sondern für die Selbstaufklärung dieser beiden jungen Menschen, die lernen, ihren Gefühlen zu trauen, sie auszusprechen, zu reflektieren und sich selbst in Beziehung zu ihrem Gegenüber setzen zu können. Sana und Micha gelingt es, am Ende aus dem Spiel Ernst werden zu lassen, ohne das Spielerische darüber zu verlieren - „das könnte Liebe sein“. Vier 3 D - 2 H (Doppelbesetzungen); ab 14 Jahren; frei zur UA Der Postmoderne zufolge sollen wir unsere Identität(en) selbstbestimmt bilden und behaupten können; natürlich nur, solange wir uns dabei nicht zu weit vom gesellschaftlichen und medial vielfach vermittelten Imperativ entfernen: Sei erfolgreich und beliebt und sei dabei einfach ‚ganz du selbst‘. Was aber, wenn man keine Freunde hat, man nicht ‚geliked’ ist? Was, wenn man nicht um jeden Preis schön und cool sein will (oder kann)? Und wie weit würden wir gehen, um zum gewünschten Ziel zu kommen? Die vier Miniaturen – „Dschungelbus“, „Die Coolen“, „La-Bell-o“ und „Enemybook“ – werfen kurze Schlaglichter auf die Frage, wie junge Menschen den Spagat zwischen Realität und medialen Vorbildern zu meistern versuchen. Die Autorin zeigt, wie Vermittlung und Verortung gelingen können, aber auch, wie sie daran scheitern (müssen). Die einzelnen Teile können für sich bestehen oder in Reihung miteinander verbunden werden. Es ergeben sich zwar Verweise und Figurenkonstellationen, aber bewusst keine fixen Identitäten der Figuren. Das Stück ist auch geeignet für Aufführungen im Jungendclub und in Theaterkursen. ELISABETH ZÖLLER BRIGITTE KOLLOCH Bis ans Limit Für die Bühne bearbeitet von Rainer Hertwig; 1 H; ab 14 Jahren; UA: Neue Bühne Senftenberg, 2011 Es fing an mit ein paar langweiligen Abenden: Florian, allein zu Haus… Also erst mal ein, zwei Biere oder Wodka mit Brause und rumhängen mit den coolen Typen, die er neulich in der Bar getroffen hat. Die Schule wird immer ätzender, die Eltern werden immer fremder. Und Florian ist immer noch alleine. Er kann sich nicht mehr verständigen und wird folgerichtig auch nicht mehr verstanden. Aber im Wein liegt Wahrheit, sagt man ja. Also trinken. Und trinken, um das Trinken zu vergessen, zu ertragen. Florian trinkt bis ans Limit und darüber hinaus. Als er nicht nur sein eigenes, sondern das Leben seiner großen Liebe Hanna riskiert hat, zieht er die Konsequenz. Die sorgfältig recherchierte, glaubwürdige Geschichte eines ganz einfachen Abstiegs in die Sucht wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Florian springt in der Erzählung zwischen den vergangenen Ereignissen und dem Alltag in der Entzugsklinik. Es ist hart, anstrengend und im wahrsten Sinne ernüchternd, nicht mehr zur Flasche, sondern wieder zu Worten zu greifen. Die Sprache wirkt fragil und brüchig, so wie Florians neue Identität. Die Rückfallquote bei Drogenabhängigkeit beträgt 50%, sagt der Arzt. 50%ige Chance, sagt Florian – gar nicht so schlecht. CAROLIN JELDEN Aschenputtels Taubenpost Frei nach den Brüdern Grimm; 3 D - 2 H; ab 5 Jahren; frei zur UA Polly Puttelpuck ist das ‚Mädchen für alles’ bei den zwei grässlich eingebildeten Gräfinnen Mirabell und Gieselinde. Doch Polly erträgt deren Launen sehr souverän, denn sie hat ihre eigenen Pläne: Sie züchtet heimlich Brieftauben, das liegt bei den Puttelpucks seit Generationen in der Familie. Polly hat vor, ihre Tauben schon bald in den Dienst des königlichen Hofpostamtes zu stellen. Doch leider muss man auf eine Audienz beim König ein ganzes Jahr lang warten. Da nutzt Polly kurzerhand die Gelegenheit, sich beim großen Ball als Drachentänzerin zu verdingen. Natürlich trifft sie dort auch den Prinzen und verliert auf der Flucht ihren Schuh. Obwohl Mirabell und Gieselinde nichts unversucht lassen, um Polly aus dem Rennen um den Prinzen zu werfen, endet das Märchen selbstverständlich glücklich. Aber eine hauptberufliche Prinzessin wird Polly Puttelpuck trotzdem niemals sein! Carolin Jelden hat dem berühmten Stoff ein neues, federleichtes und farbenfrohes Kleid geschneidert. Polly ist einfallsreich, tatkräftig und spontan. Und selbst der Prinz kann noch eine Menge von ihr lernen! INGE LEUDESDORFF König Drosselbart Märchen nach den Brüdern Grimm 4 D - 10 H; ab 4 Jahren; UA: Thalia-Theater, Hamburg Rumpelstilzchen Märchen nach den Brüdern Grimm 3 D - 5 H; ab 4 Jahren; UA: Thalia-Theater, Hamburg SUSANNE LÜTJE UND CORINNA SCHILDT Rettet Rumpelstilzchen! 3 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Meininger Theater, 27.11.2013 (Regie: Ansgar Haag) Durch eine Unachtsamkeit der Pech-Marie ist das große Märchenbuch von Frau Holle ins Kopfkissen geraten und schneit nun auf die Märchenwelt herab. Dabei geraten natürlich alle Seiten durcheinander und in der Märchenwelt herrscht sofort das größte Chaos! Im Bett der Großmutter liegt der Frosch und will Rotkäppchen küssen. Im Turm von Rapunzel tobt Rumpelstilzchen und will seinen Bart nicht herunterlassen. Das Buch muss schleunigst wieder in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Da jedoch leider, leider im Märchenreich niemand lesen kann, könnten nur Jakob und Wilhelm Grimm die Sache in Ordnung bringen. Frau Holle schickt ihre Katze los, um die beiden zu holen. In der Menschenwelt sind allerdings inzwischen 200 Jahre vergangen und so hat die Katze ihre liebe Not, einen heldenhaften Ret- Rettet Rumpelstilzchen!: Das Meininger Theater ter zu finden. Immerhin trifft sie auf Jakob Grimme, der zwar Märchen langweilig findet, aber sich in phantastischen Welten gut auszukennen scheint. Das muss reichen, denkt sich die Katze und entführt Jakob kurzerhand ins Märchenreich. Dort hat Jakob einiges zu tun, um die renitenten Märchenfiguren wieder auf ihre richtigen Seiten zu schicken. JAMES KRÜSS Das Hemd des Glücklichen 1 D - 3 H; ab 6 Jahren Der fette, faule König eines Märchenlandes ist seit langem krank. Ein Wunderdoktor verrät ihm, wie er gesund werden kann: Nur das Hemd eines Glücklichen kann ihn heilen. Der König schickt seine Diener aus, muss aber erfahren, dass es in seinem Lande keine wirklich glücklichen Menschen gibt. Also macht er sich selbst auf die Suche PAUL MAAR Der König in der Kiste 3 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Theater für Kinder, Hamburg In einem Königreich, irgendwo zwischen hohen Bergen, leben die Königsbrüder Hyazinth und Alabaster. Sie regieren ihr Land auf wunderbare Weise: Die Steuern werden abgeschafft, die Sol- 55 Aufführungsrechte Aufführungsrechte und und Impressum Impressum Märchen daten nachhause geschickt, die Freizeit wird genauso ernst genommen wie die Arbeit und den ganzen Tag wird gelacht und Musik gemacht. Eigentlich müsste dieses Leben doch jedem gefallen! Dennoch versucht der phantasie- und humorlose Oberhofmeister den glücklichen Zuständen ein Ende zu setzen. Das Wasser des Lebens oder Die Geschichte von Nanna und Elisabeth 2 D - 1 H; ab 8 Jahren; UA: Stadttheater Würzburg, 1986 Nanna und Elisabeth sind zwei Mädchen mit unterschiedlichen Temperamenten. Die eine ist behutsam und bedächtig, die andere heftig und ungestüm. Auf diese beiden trifft nun ein Junge, der beide Wesenszüge in sich trägt. Die drei ziehen zusammen los, um das Wasser des Lebens zu finden. Denn wer dieses Wasser trinkt, der wird nicht älter. Ein Stück über die Möglichkeiten, das Leben auf viele verschiedene Weisen zu gestalten. Der verborgene Schatz Ein Märchen für 1 D - 2 H; ab 6 Jahren, UA Staatstheater Wiesbaden, 26.09.2014 (Regie: Stephan Rumphorst) Der kleine Muhar hat einen sehnlichen Wunsch: Er möchte Jasmina heiraten, die schöne und stolze Tochter des reichsten Kaufmanns. Doch Muhar heißt nicht ohne Grund „der kleine Muhar“, er ist nur ein kleiner Händler mit einem kleinen Geschäft. Das einzige, was er Jasmina schenken kann, ist sein schönes Flötenspiel. Doch Jasmina lacht ihn nur aus. Verzweifelt macht sich der kleine Muhar am nächsten Tag auf, um einen Schatz zu suchen, der ihn endlich reich genug für die Hochzeit machen soll. Ein Märchen über die Suche nach dem Glück, das nicht mit Gold und Silber aufzuwiegen ist. PAUL MAAR MAURO GUINDANI Die Reise durch das Schweigen 3 D - 4 H; ab 8 Jahren; UA: Württembergische Landesbühne, Esslingen, 1983 Die weiße Königin wird vor den Augen ihres kleinen Sohnes von der bösen Fee in einen tiefen Brunnen gezogen. Die Fee nimmt als Schwarze Königin den Platz neben dem König ein und raubt dem Prinzen die Sprache, damit er sie nicht verrät: Er soll nie sprechen und keinen Namen haben. An seinem vierzehnten Geburtstag macht sich der Prinz auf die Suche nach seiner Stimme. Es wird eine lange Reise voller Abenteuer. GERT RICHTER STEFAN SCHROEDER 5 D - 2 H (+ Tänzer/Statisten, erweiterbar für große Spielgruppen); ab 5 Jahren; frei zur UA Als Prinz Hans-Heinrich zur Brautschau auszieht, trifft er auf den Vogel Güldenklang, der ihm vom Aschenputtel erzählt, das seit langem unverdient im Unglück leben muss. Wenn der Prinz es retten wolle, zwitschert der Vogel, so müsse er nur auf sein Herz hören! Nichts leichter als das, denkt sich Prinz Hans-Heinrich und eilt, zusammen mit seinem Hofmarschall, dem traurigen Mädchen sogleich zur Hilfe. Abgelenkt wird er dabei leider von der strahlenden Schönheit der Schwestern Gertrude und Kunigunde. Der Hofmarschall rät ihm dringend zu, eine der beiden zur Frau zu erwählen und so lädt Hans-Heinrich die Damen auf sein Schloss zum Tanze. Während sich Gertrude und Kunigunde dort recht ungeschickt anstellen, tritt unerwartet eine schöne Tänzerin auf, die den Prinzen sofort bezaubert. Wird er aber auf sein Herz hören können, auch wenn er das Mädchen in Sack und Asche wiedersieht? Gert Richter hat das wohl beliebteste Märchen der Brüder Grimm in eine klingende Bühnensprache gebracht, sein Text bietet großen und kleinen Ensembles opulente, lebendige Szenen und gefühlvolle Dialoge. Nach den Geschichten aus 1001 Nacht; 2 D - 6 H; ab 7 Jahren; UA: Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater, 1999 Aschenputtel Dornröschen Märchen in 7 Bildern nach den Brüdern Grimm; 4 D - 7 H; ab 4 Jahren; UA: Schleswig Holsteinisches Landestheater, Rendsburg, 1981 Der fliegende Teppich Märchen in 6 Bildern nach den Geschichten aus 1001 Nacht; 2 D - 5 H; ab 6 Jahren Der gestiefelte Kater Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern Grimm; 3 D - 6 H; ab 6 Jahren; UA: Bühnen der Landeshauptstadt Kiel Das Märchen vom Kalif Storch Märchen in 4 Bildern nach Wilhelm Hauff; 2 D - 3 H; ab 6 Jahren; UA: Stadttheater Hildesheim Der kleine Muck Märchen in 5 Bildern nach Wilhelm Hauff; 2 D - 7 H; ab 5 Jahren; UA: Stadttheater Hildesheim Schneeweißchen und Rosenrot Märchen in 4 Bildern nach den Brüdern Grimm; Neufassung: 1981; 4 D - 5 H; ab 5 Jahren Das tapfere Schneiderlein Märchen in 4 Bildern nach den sBrüdern Grimm; 2 D - 7 H; ab 4 Jahren; UA: Stadttheater Hildesheim Tischlein deck dich Märchen in 3 Bildern nach den Brüdern Grimm; 3 D - 4 H; ab 6 Jahren 56 Aladin und die Wunderlampe „Theaterzauber im besten Sinne.“ (WESTDEUTSCHE ZEITUNG) Die Schöne und das Tier frei nach Jeanne-Marie Leprince de Beaumont; Märchen; 4 D - 5 H; ab 6 Jahren; UA: Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater, 1998 Diese neue Bearbeitung besticht besonders durch ihre witzige, an die Commedia dell’ Arte angelehnte temporeiche Rahmenhandlung. THEATER PFÜTZE Bremer Stadtmusik – live! Valerie Laubenheimer, Christoph Gottwald und Ensemble Theater Pfütze nach den Brüdern Grimm; 2 D - 2 H; 4 Instrumente; ab 6 Jahren; UA: Theater Pfütze 2007 Der Esel stinkt ein wenig. Der Hund hat eine Tasche voller Mokkabomboms – oder etwa nicht?! Die Katze spricht ein wenig holprig und sehr laaa-angsam. Und Frau Hahn ist von Kopf bis Fuß ganz Diva. Alle sind ihren Bauern und dem sicheren Tod nur knapp entronnen und tun sich nun zusammen. Zu einer wilden Combo mit rhythmischer Begleitung (Hund), harmonischer Begleitung (Katze), melodischer Begleitung (Frau Hahn) und mit einem Instrument, das tropft (Esel). Wenn nur der Hunger nicht so groß wäre! So groß, dass sie sogar eine Räuberbande vom gedeckten Tisch verjagen. Und sich wegen der vermeintlichen Leckerei in Hunds Tasche ganz ordentlich streiten. Am Ende aber gibt es endlich „Tango, zwoa, drei!“. „Manchmal ist es auch so, dass die Schuhe ihren Träger wählen.“ (Aschenputtels Taubenpost) Theater Pfütze: Bremer Stadtmusik – Live! © Peter Roggenthin Aufführungsrechte Abbildungen Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH Max-Brauer-Allee 34 D - 22765 Hamburg Tel.: 0049 (0)40/607 909-916 Fax: 0049 (0)40/607 909-22916 e-Mail: [email protected] www.kindertheater.de www.schultheaterverlag.de International Rights: www.kindertheater.de/foreign-rights.html Titelbild: Susanne Lietzow: „Reinke Fuchs“ (frei nach J. W. von Goethe); Staatsschauspiel Dresden © David Baltzer Die Aufführungsrechte der in diesem Katalog angezeigten Werke liegen beim Bitte schicken Sie uns Ihre Textbuch bestellungen per E-Mail oder per Fax. Vielen Dank! Im internen Bereich unserer Homepage stehen die Texte zur Ansicht und zum Ausdruck zur Verfügung. Aufführungen eines Werkes sind nur nach vorheriger Genehmigung gestattet. Die Rechte an den Fotos liegen bei den Theatern, den Fotografinnen und Fotografen, den Verlagen und den Autorinnen und Autoren. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns Bilder zur Verfügung gestellt haben! Vertretung für die Schweiz Theaterverlag Marabu Sempacherstrasse 12 CH - 8032 Zürich Tel.: 00 41/44/382 24 27 Fax: 00 41/44/382 06 96 e-Mail: [email protected] Weitere Vertretungen im Ausland finden Sie auf www.kindertheater.de Impressum Geschäftsführung: Juliane Lachenmayer (-914), Julia Bielenberg, [email protected] Lektorat und Schultheater: Nina Grunwald (-944) [email protected] Sekretariat: Verena Dosch (-916) [email protected] Tantiemenabrechnungen: Elke Michalke (-932) [email protected] Redaktion Juliane Lachenmayer Grafisches Konzept & Gestaltung Ursula Peters, Hamburg [email protected] und Katrin Koeppe, Hamburg In diesem Katalog stellen wir Ihnen unsere Neuerscheinungen vor und bieten Ihnen eine umfangreiche Auswahl aus unserer Backlist. Ein Verzeichnis aller lieferbaren Stücke finden Sie auf www.kindertheater.de Antretter, Miriam.................................................................... 23 Arold, Marliese.......................................................................... 18 Bach, Tamara............................................................................. 49 Baeten, Lieve............................................................................. 18 Baltscheit, Martin.................................................. 6, 18, 23, 49 Beagley, Lee............................................................................... 46 Beer, Hans de............................................................................. 18 Boie, Kirsten................................................................... 6, 24, 50 Burgess, Melvin........................................................................ 50 Carroll, Lewis.......................................................................46, 48 Cervantes de, Miguel............................................................. 47 Collodi, Carlo............................................................................. 48 Dayre, Valérie............................................................................ 50 Dietl, Erhard.............................................................................. 6 f. Drvenkar, Zoran..................................................7, 18, 24 f., 51 Durian, Wolf.............................................................................. 25 Eipp, Max...............................................................................46, 51 Ende, Michael..................................................................18 f., 25 Fessel, Karen-Susan................................................................. 26 Freund, Wieland....................................................................... 26 Friedrich, Joachim.................................................................... 26 Fontane, Theodor.................................................................... 48 Funke, Cornelia...............................................................19, 26 f. Grahame, Kenneth.................................................................. 42 Grünau, Suse................................................................................8 Guindani, Mauro...............................................................29, 56 Hach, Lena.................................................................................. 29 Hawemann, Horst.................................................................. 29 Hensel, Katja................................................................30, 46, 51 Heiniger, Sibylle....................................................................... 35 Heinrich, Finn-Ole...............................................................8, 29 Hertwig, Rainer....................................................................... 30 Hirth, Hannes............................................................................ 47 Hodgson Burnett, Frances................................................... 46 Hoffmann, E.T.A...................................................................... 48 Hugo, Victor............................................................................... 48 Jelden, Carolin........................................................................... 55 Jensen, Julius............................................................................. 30 Kästner, Erich.........................................................................31 f. Kipling, Rudyard...................................................................... 32 Kirkegaard, Ole Lund............................................................. 32 Klischke, Thomas/ Linnenbaum, Sophie....................9, 33 Knister......................................................................................... 38 Köhler, Karen.................................................................. 8, 33, 52 Kohl, Walter............................................................................... 52 Krüss, James.........................................................................34, 55 Kuijer, Guus................................................................................ 34 Kulot, Daniela............................................................................ 19 Lestrade, Agnès de.................................................................. 34 Leudesdorff, Inge.................................................................... 55 Leuenberger, Kathrin............................................................. 35 Lietzow, Susanne..................................................................... 10 Limmer, Ulrich.......................................................................... 38 Lindgren, Astrid..............................................................19, 35 f. Lindgren-Enskog, Barbro..................................................... 20 Lindenbaum, Pija.................................................................... 10 58 Lornsen, Boy.............................................................................. 37 Ludwig, Volker.......................................................................... 32 Lütje, Susanne/ Schildt, Corinna........................................ 55 Maar, Paul........................................................... 11, 20, 37 f., 55 Maar, Nele.................................................................................. 38 Manow, Jona.............................................................................. 52 Matter, Maritgen...................................................................... 39 Michels, Tilde............................................................................ 20 Monheim, Mark....................................................................... 51 Moost, Nele................................................................................ 11 Munck, Hedwig........................................................................ 20 Napp, Daniel.............................................................................. 20 Naoura, Salah......................................................................12, 39 Neff, Jürgen................................................................................ 47 Nilsson, Per................................................................................ 52 Nöstlinger, Christine........................................................20, 39 Nordqvist, Sven....................................................................... 20 Olsson, Sven.............................................................................. 12 Opel-Götz, Susann.................................................................. 40 Pelgrom, Els............................................................................... 40 Penquitt, Ulrich....................................................................... 40 Popig, Jürgen.......................................................................47, 48 Pressler, Miriam....................................................................... 41 Preußler, Otfried...................................................................41 f. Quadflieg, Alice.................................................................21, 42 Rassmus, Jens............................................................................ 22 Reuter, Bjarne............................................................................ 43 Richers, Christiane.............................................................13, 43 Richter, Gert............................................................................... 56 Robinson, Barbara................................................................... 43 Rodrigues, Tiago...................................................................... 13 Romanelli, Serena................................................................... 18 Ruge, Simon und Desi............................................................ 43 Scheerer, Jana............................................................................ 53 Schidlowsky, Christian.............................................11, 38, 48 Schroeder, Binette................................................................... 22 Schroeder, Stefan.................................................22, 48, 53, 56 Shakespeare, William........................................................... 48 Siegrot, Anna............................................................................ 46 Sommerfeld, Lisa.......................................................14, 43, 53 Staffelmayr, Flo.................................................................15, 54 Steinhöfel, Andreas..................................................... 8, 11, 43 Strubel, Sepp............................................................................. 39 Stüting, Eva Maria........................................................15 f., 44 Tellegen, Toon ............................................................................8 Tetzner, Lisa............................................................................... 44 Theater Pfütze......................................................................... 56 Törnquist, Marit....................................................................... 44 Twain, Mark............................................................................46 f. Vendel, Edward van de.......................................................... 44 Verne, Jules................................................................................ 47 Wieslander, Jujja und Tomas............................................... 22 Wolfradt, Jörg........................................................................... 22 Youzbashi Dizaji, Reihaneh....................................16, 45, 54 Zöller, Elisabeth/ Kolloch, Brigitte..................................... 54 Klaus im Schrank, Staatsschauspiel Dresden © David Baltzer Autorenregister Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH Max-Brauer-Allee 34 D-22765 Hamburg Telefon: 0049 (0)40/607 909-916 Telefax: 0049 (0)40/607 909-22916 E-Mail [email protected] Website www.kindertheater.de www.schultheaterverlag.de
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