Krieg gegen die Geschichte - Karl-Franzens

Krieg gegen
die Geschichte
Der IS und das kulturelle
Erbe Vorderasiens
Dienstag, 1. Dezember 2015, 19:00 Uhr
RESOWI-Zentrum, Bauteil C, Hörsaal 15.03
Universitätsstraße 15, 8010 Graz
Hannes D. Galter
Altorientalist
Moderation:
Johannes Gießauf,
Universität Graz
Die 7. fakultät, das Zentrum für
Gesellschaft, Wissen und Kommunikation an der Karl-Franzens-Universität Graz, vernetzt Forschung
und Wissenschaft mit einer breiten
Öffentlichkeit.
Um Anmeldung wird gebeten:
E-Mail: [email protected]
Tel.: 0316/380-1503
Der Eintritt ist frei!
http://sieben.uni-graz.at
Hannes D. Galter, studierte Altorientalistik, Germanistik und Vergleichende Sprachwissenschaft an den Universitäten Graz, Wien und Toronto.
Er promovierte 1981 mit einer Arbeit
über den mesopotamischen Gott
Enki. Im Jahr 2000 erfolgte die Habilitation für das Fach Altorientalistik.
Hannes D. Galter ist Universitätsdozent für Altorientalistik an der KarlFranzens-Universität Graz und seit
1996 Direktor der Österreichischen
Urania für Steiermark. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben
der Altorientalistik die gegenwärtige
Situation des Nahen Ostens sowie
Kulturkontakte zwischen Europa und
dem Vorderen Orient. Hannes D.
Galter ist Mitherausgeber der Grazer
Morgenländischen Studien.
Ninive, Nimrud, Imam Dawr, Khorsabad, Hatra, Mar Behnam,
Dura Europos, Mari, Tell Adschadscha, Mar Elian, Palmyra –
die Liste der vom IS zerstörten oder geplünderten historischen
Stätten im Irak und in Syrien wird immer länger, und es sind bedeutende Teile des UNESCO-Weltkulturerbes darunter. Was wir
derzeit erleben, ist eine einzigartige Serie von Zerstörungen des
„Islamischen Staates“, die sich vor allem gegen christliche, schiitische und vorislamische Denkmäler richtet. Mit dem Argument
der Bilderverehrung wird alles vernichtet, was auf eine nichtsunnitische Vergangenheit der Region hindeuten könnte. Doch
die Manipulation des kulturellen Gedächtnisses stellt nicht die
einzige Triebkraft der Verwüstungen dar. Was an der Oberfläche
als kompromisslose Verwirklichung des Verbotes von Abbildungen und Götzendienst im Koran dargestellt wird, entpuppt sich
bei näherem Hinsehen als perfektes Mittel zu verstärkter Medienpräsenz und gesteigertem Prestige sowie als geschickte Verschleierung von Antiquitätenschmuggel in großem Stil.
Johannes Gießauf ist Historiker und Assistenzprofessor
am Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Universität
Graz und Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Forschungsschwerpunkte sind unter
anderem die Geschichte des Mongolischen Weltreichs
und die Beziehungen zwischen Europa und Asien im Mittelalter. Gießauf ist Präsident der Grazer Morgenländischen Gesellschaft.
http://facebook.com/UniversitaetGraz
Herausgeber: Karl-Franzens-Universität Graz © 2015
Fotos: ajlber - istockphoto.com, Andrea Penz,
Luitgart Galter, Hannes D. Galter
Design: Simone Lindner, Presse + Kommunikation Uni Graz
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Grazer Morgenländischen Gesellschaft und der Urania Steiermark statt.