école bernoise 05∙15 LEBE-Tag 2015 Am 3. Juni Potenzial entfalten OvO-Kurs Lohnentwicklung Sponsorenläufe Schwierige Elterngespräche führen Perspektive besser, Tempo zu tief Mit dem WWF für den bedrohten Wolf AZB 3001 Bern berner schule 5 LEBE-TAG 2015 PÄDAGOGIK Ein Tag voller Potenziale OvO-Kurs – Schwierige Elterngespräche führen Ausgabe vom 19. Mai 2015 Impressum berner schule (vormals «Berner Schulblatt») 148. Jahrgang/148e année ISSN 1661-2582 Erscheint monatlich Auflage / Tirage: 10 120 (WEMF/SW-beglaubigt 12-13) Herausgeber/Editeur Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Enseignantes et enseignants Berne LEBE Adresse berner schule Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE Monbijoustrasse 36 Postfach 7163 3001 Bern Fax 031 326 47 48 E-Mail: [email protected] www.lebe.ch Redaktion Beat Wirz (BW) Tel. 031 326 47 57 Layout / Gestaltung Anna Katharina Bay-Dübi Tel. 031 326 47 58 Traduction Pierre Alain Chopard Rolf Lüthi Übersetzungen AG Transit TXT AG Korrektorat Renate Kinzl Anzeigenmarketing Stämpfli AG Wölflistrasse 1, Postfach 8326 3001 Bern Tel. 031 767 83 30 [email protected] Druck DZB Druckzentrum Bern AG 2 — BS 2015 AUSGABE 05 Abonnemente/Abonnements Nichtmitglieder/Non-membres: Fr. 65.– / Jahr plus MWSt. Aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit der Vereinigung der Studierenden der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch rund 1500 Studierenden zugeschickt. 6 8 9 LEBE-KINOABEND GEWERKSCHAFT «X+Y» – berührender Film über Autismus und Hochbegabung Lohnentwicklung Perspektive besser, Tempo zu tief 12 15 AKTUELL REGIONEN Delegiertenversammlung von LEBE «Viele Lehrpersonen stellen zu hohe Ansprüche an sich selber» 16 17 LEBE-TAGUNG LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE «Fragt doch uns!» – Aussichten auf die Tagung in Thun Filmvorführungen an der Schule, eine juristische Gratwanderung! 19 20 IN EIGENER SACHE FOKUS Regula A. Bircher, Geschäftsführerin LEBE Sponsorenläufe – Mit dem WWF für den bedrohten Wolf 25 27 FOKUS TÜFTELWETTBEWERB SRK-Nothilfekurse – jetzt auch für die Schule Einen Generator bauen – der Tüftelwettbewerb 28 35 BERNER MUSEEN DAS LETZTE WORT Landauf und landab neue Ausstellungen Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben Bestellungen und Adressänderungen LEBE-Geschäftsstelle Tel. 031 326 47 51 Nächste Ausgabe: 30. Juni 2015 Prochaine édition: 30 juin 2015 Redaktionsschluss: 12. Juni, 7.00 Uhr Délai rédactionnel: 12 juin, 7.00 h Titelbild: Schertenlaib & Jegerlehner werden am LEBE-Tag für Stimmung sorgen. Bild: zvg Vom bösen Wolf und anderen Märchen Von Beat Wirz Du méchant loup et d’autres contes iele Menschen haben Angst vor dem bösen Wolf. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Eine ist in der Märchenwelt zu suchen: Die Gebrüder Grimm haben ein Wolfsbild skizziert, welches mit der Realität nichts zu tun, die Angst vor dem Urahn des Haushundes aber tief verankert hat. Dass es seit Menschengedenken im gesamteuropäischen Raum keine Übergriffe von Wölfen auf den Menschen gab, scheint sich im Bewusstsein deutlich weniger manifestiert zu haben als das Märchen. Weil die Angst vor dem Wolf unbegründet ist, kann man sich aber mit gutem Gewissen für ihn engagieren – zum Beispiel, indem man mit der Klasse an einem WWF-Sponsorenlauf mitmacht. Mehr dazu im Beitrag auf Seite 20. Warum hat diese Angst auch auf unsere vierbeinigen Begleiter übergegriffen? Medien schlachten einzelne tragische Zwischenfälle mit Hunden, allesamt auf menschliches Versagen zurückzuführen, aus und kultivieren das Bild der reissenden Bestie. Typisches Verhalten von Hunderassen, über Jahrhunderte bewusst hingezüchtet und geschätzt, ist heute gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert. Schon ein bellender Hund ist ein Problemhund, ein knurrender sowieso. Die Listen sogenannt gefährlicher Rassen werden immer länger. Dabei sollte längst bekannt sein, dass die Probleme am anderen Ende der Leine zu suchen sind – und bei einer Gesellschaft, welche die Grundregeln des Zusammenlebens mit Tieren und untereinander mehr und mehr verlernt. Deshalb hat das Phänomen der fantasierten Ängste weit über die angesprochene Thematik hinaus eine Relevanz für die Schule. Vielleicht kann im Unterricht ein Beitrag dazu geleistet werden, dass Menschen solche Entwicklungen und sich selber kritischer überprüfen. Dass sie etwas entspannter werden – im Zusammenleben generell und mit sich selber. Dass sie den Unterschied erkennen zwischen dem Engagement für und dem Widerstand gegen etwas. Wer das kann, rennt weniger gegen Dinge an, die unverrückbar sind. Und spart Kräfte für alles, was sich ändern lässt. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre. B eaucoup de gens ont peur du méchant loup. Il y a plusieurs raisons à cela. La première est dans le monde des contes: les frères Grimm ont brossé du loup un portrait qui n’a rien à voir avec la réalité, mais qui a enraciné un effroi profond du lointain ancêtre de nos chiens domestiques. Qu’on n’ait plus déploré depuis longtemps d’attaques de loups contre les humains sur toute la superficie de l’Europe, cela s’est inscrit nettement moins dans les mémoires que le conte de Grimm. Puisque la peur du loup est infondée, on peut s’engager le cœur léger pour lui, en emmenant sa classe participer, par exemple, à une course de sponsors du WWF. Vous en apprendrez plus à ce sujet en lisant l’article de la page 20. Pourquoi cette peur s’est-elle aussi portée sur nos compagnons à quatre pattes ? Les médias exploitent les accidents tragiques impliquant des chiens (tous dus à des erreurs humaines) et cultivent l’image de la bête déchaînée. Le comportement typique de races canines n’est socialement plus admis aujourd’hui. Un chien qui aboie est déjà un chien à problème, un qui gronde aussi. Les listes des races dites dangereuses ne cessent de s’allonger. On devrait pourtant savoir, depuis le temps, qu’il faut chercher les problèmes à l’autre bout de la laisse – et cela dans une société toujours plus oublieuse des règles de base de la coexistence avec les animaux et de la coexistence tout court. C’est pourquoi le phénomène des peurs imaginaires se prête très bien à être traité en classe, bien au-delà du thème initial. Peutêtre que l’enseignement peut apporter sa contribution pour aider chacun à être plus autocritique devant de tels phénomènes. Les gens deviendraient, qui sait, plus détendus – dans la vie sociale et avec eux-mêmes, capables de distinguer l’engagement pour une cause et la lutte contre quelque chose. La personne qui fait cette différence s’attaquera moins à ce qui résiste au changement, gardant ses forces pour ce qu’elle peut changer. Je vous souhaite une lecture captivante. Beat Wirz ist Leiter Kommunikation und Redaktor der «berner schule». Beat Wirz est directeur de la Communication et rédacteur de l’école bernoise. 3 — BS 2015 AUSGABE 05 V 4 — BS 2015 AUSGABE 05 SANDROS CARTOON LEBE-TAG 2015 GENIESSEN SIE EINEN TAG VOLLER POTENZIALE Von Stefan Wittwer Am 3. Juni 2015 geht zum neunten Mal der LEBE-Tag über die Bühne. Die grösste Weiterbildungstagung für Lehrpersonen in der Schweiz erwartet Sie mit einem vielseitigen Programm rund ums Thema Potenziale. Lassen Sie sich am grössten Anlass dieser Art von spannenden Persönlichkeiten, bester Unterhaltung, kleinen Überraschungen für den Gaumen und geselliger Atmosphäre inspirieren. Wir freuen uns auf Sie. Grosse Kleinkünstler: Schertenlaib & Jegerlehner. Bild: zvg Der Tag beginnt mit Witz und Leichtigkeit: Um Punkt 9 Uhr eröffnen die grossen Kleinkünstler «Schertenlaib & Jegerlehner» die Tagung. Die Gewinner des Salzburger Stiers 2013 bringen Sie mit viel Witz und Leichtigkeit garantiert zum Lachen und sorgen mit grandioser Musik, hintergründigem Humor und poetischen Wortspielen für einen schwungvollen Start und abwechslungsreiche Sequenzen zwischendurch. Danach setzen verschiedene ReferentInnen inhaltliche Akzente zum Thema des Tages, also zu Potenzialen. Matthias Mölleney Matthias Mölleney ist ehemaliger Personalchef der Swissair und heute ein renommierter Unternehmensberater. Als bedeutender Mann der Schweizer Wirtschaftsszene vermutet er, dass wir uns in den letzten Jahrzehnten im industrialisierten Teil der Welt zu viel um die Pflege der Wirtschaft gekümmert und zu Gedanken zum Tagungsthema. Und auch Bernhard Pulver, Erziehungsdirektor des Kantons Bern, ist am LEBE-Tag präsent und erklärt, warum der Begriff des Potenzials für die Schule derart wichtig sei. Unter anderem, Margret Rasfeld und weil jede Lehrperson bei ihren SchülerInnen SchülerInnen tagtäglich PotenDie Berliner Schulleiterin und ziale wecke und fördere. Bildungsinnovatorin Margret Rasfeld setzt sich für eine po- Freier Tag, freier Eintritt tenzialentfaltende Schule ein, Zahlreiche Sponsoren machen weil ihrer Meinung nach eine es möglich, Ihnen den Besuch globalisierte Welt mit ihrer ho- des LEBE-Tags auch diesmal hen Veränderungsdynamik und ohne Eintritt zu ermöglichen – der steigenden Informationsflut an dieser Stelle ein herzliches ein zeitgemässes Verständnis Dankeschön dafür. Das Orgavon Bildung erforderlich mache. nisationsteam hat ausserdem Lernen in sinnvollen Zusammen- die Kritikpunkte betreffend den hängen, selbstbestimmt und mit letzten LEBE-Tag aufgenommen Begeisterung, sowie Erfahrun- und unter anderem bei der Ingen von Selbstwirksamkeit, An- frastruktur und beim Kaffee die erkennung und Beziehung, das Qualität und Verfügbarkeit deutalles mache Lernprozesse erfolg- lich gesteigert. Übrigens steht reich. Margret Rasfeld erklärt am die Erziehungsdirektion hinter LEBE-Tag zusammen mit Schü- dem LEBE-Tag 2015: Gemäss lerInnen im Alter von 12 bis 14 Lehreranstellungsverordnung Jahren ganz konkret, wie in ih- gewähren die Schulleitungen eirem Alltag potenzialentfaltende nen Urlaubstag zur Teilnahme Schule gelebt wird: mit Fächern am gesamtkantonalen Lehrerinwie Verantwortung und Heraus- nen- und Lehrertag. Es gibt also viele gute Gründe, am 3. Juni forderung zum Beispiel. 2015 in der BEA-Festhalle dabei Auftritte von LEBE, LCH und ERZ zu sein. LEBE-Präsident Martin Gatti referiert zum Potenzial des Verbandes, welches unter anderem durch die Summe der individuel- Weitere Informationen len Potenziale seiner Mitglieder Das Booklet zum LEBE-Tag ist Kraft erhalte. Gewerkschaftslei- mit der letzten «berner schule» ter Christoph Michel informiert versandt worden. Sie finden alle über die gewerkschaftliche Ar- Informationen ausserdem auf beit von LEBE. Jürg Brühlmann, www.lebe.ch / weiterbildung / Leiter Pädagogische Arbeits- lebe-tag-2015 stelle beim LCH, schildert seine 5 — BS 2015 AUSGABE 05 wenig auf die Stärken und Potenziale links und rechts des Weges geachtet haben. «Das Stärken von Stärken bringt mehr als das Abschwächen von Schwächen», ist er überzeugt. PÄDAGOGIK Schwierige Elterngespräche leicht(er) gemacht Von Franziska Egli Im Rahmen eines OvO-Kurses hat LEBE für die Schulen Kiesen und Oppligen einen Workshop zum Thema «Schwierige Elterngespräche» realisiert. Was unter der Leitung des Berner Mediators Amir Vitis erstmals und auf Wunsch der beiden Kollegien durchgeführt wurde, zeigte Wirkung – und könnte Schule machen. 6 — BS 2015 AUSGABE 05 Frau Stahel sei eher von der mühsamen Sorte, warnt Amir Vitis die Kursteilnehmenden vor der Mutter, die sogleich zum Gespräch mit Klassenlehrer Wullschleger erscheinen wird, nachdem ihr Sohn Silvio in eine Schlägerei verwickelt war. Und tatsächlich: «Goran macht Probleme, und mein Sohn wird bestraft – ist das gerecht?», blafft Frau Stahel. Lehrer Wullschleger, sichtlich unwohl in seiner Haut, windet sich und flüchtet sich in Erklärungen. «Die Schulleitung muss sich bei meinem Sohn entschuldigen», fällt sie ihm ins Wort. Und überhaupt: Das Schulleitbild zum Thema Gewalt sei ja wohl ein Witz, und ob nicht er, Herr Wullschleger, vielleicht einfach überfordert sei mit seinem Job und dessen Anforderungen? Das Thema brennt unter den Nägeln Dieser Sketch, dieser Disput zwischen dem defensiven Lehrer Wullschleger und der keifenden Mutter Stahel, der die Lehrerinnen und Lehrer der Schulen Kiesen und Oppligen köstlich amüsierte, war gleichzeitig bes- ter Anschauungsunterricht – und ein Abbild der Realität. «Genau so können Elterngespräche tatsächlich ablaufen», bestätigte eine Lehrerin. «Wenn nicht noch ärger», ergänzte ihre Kollegin. Das Thema «Schwierige Elterngespräche» brenne seinen Kolleginnen und Kollegen schon unter den Nägeln, beobachtet Sandro Fiscalini, Schulleiter in Kiesen. «Im Gegensatz zu früher sind Eltern heute anspruchsvoller, da können Reaktionen zuweilen harsch ausfallen.» Wie damit umgehen? Wie darauf reagieren? Solche Fragen, aber auch das generelle Bedürfnis der Lehrerschaft, sich in Sachen Kommunikation und Gesprächsführung weiterzubilden, veranlasste Fiscalini, zusammen mit Heinz Friedli, Schulleiter der Schule Oppligen, einen OvO-Kurs zum Thema für beide Kollegien anzuregen. Unzählige Gründe für schwierige Gespräche So fanden sich gut 30 Lehrkräfte beider Schulen für einen nachmittäglichen Workshop ein, der von Amir Vitis vom Zentrum für Klärungshilfe in Schulen durchgeführt wurde. «Ob Noten, Übertritte, Religion oder Streit unter Schülern – es gibt unzählige Gründe, warum ein LehrerEltern-Gespräch aus dem Ruder laufen und eskalieren kann», weiss der Mediator, der den ersten Teil des Workshops dazu nutzte, von den Teilnehmenden mehr über ihre negativen wie auch positiven Elterngespräche zu erfahren, ihnen Wissen aus der Kommunikations- und Konfliktlehre zu vermitteln und sie mit verschiedenen wirksamen Gesprächstechniken vertraut zu machen. Den zweiten Teil widmete der Kursleiter dem ForumTheater, einer Coaching-Form, die auf interaktivem Theater beruht. Dabei schlüpfte Kursleiter Vitis selber in die Rolle des Lehrers Wullschleger, eine Schauspielerin in die der Mutter Stahel, und die Lehrerinnen und Lehrer wurden Zeuge der eingangs erwähnten, wüsten Eskalation. «Das Forum-Theater offenbart auf spielerische Art, wie und was alles aus dem Ruder laufen kann. Man sieht auf einen Blick, was verbal wie nonverbal zu tun und zu lassen ist», erklärte Vitis. Ein Eltern-LehrerGespräch könne aus verschiedenen Gründen aus dem Ruder laufen, hielt Mediator Amir Vitis fest. Bild: zvg PÄDAGOGIK durchaus Wirkung: Frau Stahel wurde merklich zahmer, als eine Lehrerin – nun in der Rolle des Herrn Wullschlegers – sie als Erstes herzlich willkommen hiess. Und als Herr Wullschleger nicht zurückfauchte, sondern nachhakte und so Verständnis signalisierte, kam Mutter Stahel gar in Erklärungsnot. Wichtig sei eine gute Mischung zwischen Verständnis und Abgrenzung, gab der Mediator den Lehrerinnen und Lehrern mit auf den Weg. «Dann», verweist er auf die positiven Resultate, «lenkt auch eine Mutter wie Frau Stahel ein.» Heinz Friedli, Schulleiter Schule Oppligen Sandro Fiscalini, Schulleiter Schule Kiesen Herr Friedli, warum haben Sie sich für das Thema «Schwierige Elterngespräche» entschieden? Solche Gespräche gibt es zwar immer mal wieder, sie allein standen aber nicht im Vordergrund, als es darum ging, ein Thema zu wählen. Die Kolleginnen und Kollegen wünschten sich einen Workshop generell zum Thema Kommunikation und Gesprächsführung. Herr Fiscalini, warum haben Sie sich für das Thema «Schwierige Elterngespräche» entschieden? Weil es immer wieder mal schwierige Gespräche gibt – übrigens nicht nur mit Eltern. Glücklicherweise sind sie eher selten. Aber wird es tatsächlich mal kritisch – etwa weil man einen unpopulären Entscheid fällen muss –, verfügen viele von uns Lehrerinnen und Lehrern über wenig Hilfsmittel, die wir einfach so abrufen können, um das Gespräch zufriedenstellend zu beenden. Was versprachen Sie sich vom Workshop? Wir wünschten uns in erster Linie praktische Tipps, die uns im Alltag nützlich sein können. Dabei war das Forum-Theater sehr hilfreich – auch wenn es viele von uns grosse Überwindung kostete, die Rolle des Lehrers zu übernehmen, der sich mit der Mutter eines Schülers auseinanderzusetzen musste. Aber es bot einen hervorragenden Anschauungsunterricht, und mir ist mancher Lösungsvorschlag hängen geblieben. Etwa, dass man die Aussagen eines Elternteils lieber nochmals wiederholt oder Gegenfragen stellt, statt sich zu rechtfertigen. Und wie war das Echo im Kollegium? Sehr gut. Die Kolleginnen und Kollegen lobten insbesondere die gute Mischung zwischen Theorie und Praxis. Das interaktive Theater hat alle beeindruckt. Und nach wie vor sehr präsent sind vielen die von Vitis vorgestellten, sogenannten «Grounding-Fragen» wie «Was ist das Schlimmste an der Situation?» oder «Was wäre anders, wenn X wäre?». Diese können uns dienen, ein schwieriges Elterngespräch auf das Wesentliche herunterzubrechen und weg von der Eskalation in andere Bahnen zu lenken. Das waren genau so «Werkzeuge», wie wir sie uns gewünscht haben. Was versprachen Sie sich vom Workshop? Bei den erfahrenen Lehrkräften ging es um eine Vertiefung des Themas und um ein Auffrischen ihres Wissens. Den jüngeren Kolleginnen und Kollegen bot sich ein Training, damit auch sie gewappnet sind und quasi über «Werkzeuge» verfügen, die sie abrufen können, sollte sich eine Situation unerwartet zuspitzen. Und wie war das Echo im Kollegium? Was der Kurs ganz konkret gebracht hat, können wir noch nicht beurteilen, bislang ist kein «Ernstfall» eingetroffen. Er bestätigte uns aber in unserer bisherigen Praxis, und dass wir nun über eine Art Fundament verfügen, wird von allen sehr begrüsst. Generell wurde der Workshop im Kollegium sehr gelobt. Damit einher ging der Wunsch, das Ganze im nächsten Jahr zu wiederholen und zu vertiefen. Auch wünschten manche, dass man konkreten Fallbeispielen mehr Platz einräumt. Für mich selber bestätigte der Kurs unsere bisherige Praxis und dass wir bislang vieles instinktiv richtig gemacht haben. OvO Kurs «Schwierige Elterngespräche führen» Die Zusammenarbeit mit den Eltern macht uns Lehrkräften immer wieder zu schaffen. Eine der grossen Herausforderungen ist dabei, die richtige Balance zwischen Verständnis und Abgrenzung zu finden. Das heisst, offen für die Anliegen der Eltern zu sein und trotzdem eine klare Haltung zu vertreten. Im Kurs «Schwierige Elterngespräche führen» lernen Sie wirkungsvolle Gesprächstechniken aus Konfliktlehre und Kommunikationspsychologie kennen und anwenden. Ein guter Mix zwischen vertiefter Auseinandersetzung, ernsthaftem Üben und lustvollem Ausprobieren ist garantiert. Der Kurs kann als Halbtages- oder Ganztageskurs gebucht werden. Die OvO-Angebote von LEBE LEBE bietet neu OvO-Kurse (Organisiert vor Ort) an, welche den Wünschen Ihrer Region oder Ihrem Kollegium angepasst und direkt vor Ort, an Ihrer Schule, angeboten werden. Sie können beliebig kombiniert werden. Einige OvO-Kurse liefern hauptsächlich pädagogische Inputs, bei anderen stehen das Soziale und die Teambildung im Vordergrund. Mit den OvO-Kursen kann auch ein ganzer Weiterbildungstag gestaltet werden. Lassen Sie sich inspirieren. Buchen Sie beispielsweise als Teil I eines Weiterbildungsnachmittags den Kurs von Amir Vitis «Der einzige Weg hinaus führt hindurch – Konflikte klären in der Schule» und als Teil II den Sensorik-Workshop mit Urs Messerli. Weitere Informationen Stefan Wittwer, wissenschaftlicher Mitarbeiter Pädagogik, [email protected] , 031 326 47 46, zuständig für OvO-Kurse 7 — BS 2015 AUSGABE 05 Verständnis und Abgrenzung Die Herausforderung für die Lehrerinnen und Lehrer erfolgte im zweiten Durchlauf: Während diesem konnten sie den Sketch jederzeit unterbrechen und Lösungsvorschläge anbringen. Mehr noch, Amir Vitis forderte sie auf, im Rollentausch ihre Lösungsideen schauspielerisch gleich selber anzubringen. «Wie schwierig solche Gespräche sind, realisiert man ja erst, wenn die Elternperson mit ihrem ganzen Frust vor einem steht und man versuchen muss, das Gespräch möglichst wieder in versöhnliche Bahnen zu lenken.» Das fiel so mancher Lehrperson nicht nur einfach, zeigte aber LEBE-KINOABEND «X+Y» – berührender Film über Autismus und Hochbegabung Von Stefan Wittwer Nach den erfolgreichen Sondervorstellungen von «alphabet» und «Frau Müller muss weg» zeigt LEBE am 16. Juni 2015 den Film «X+Y», ein berührendes Drama über das Leben eines jungen Autisten und Mathematikgenies. Heike Meyer, Dozentin am Institut für Heilpädagogik der PHBern, wird kurz in die Autismus-Thematik enführen. LEBE-Mitglieder bezahlen lediglich CHF 10.– Eintritt. Sichern Sie sich noch heute Ihr Ticket für den exklusiven Abend. Nathan ist ein Math-Genie, hat aber Mühe, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. 8 — BS 2015 AUSGABE 05 Bild: zvg Die Hauptfigur des Films, der auf dem Leben von Daniel Lightwing basiert, ist Nathan. Das junge Mathematikgenie hat Mühe, mit anderen Menschen eine Beziehung aufzubauen – insbesondere mit seiner Mutter. Nur sein unkonventioneller Mathematiklehrer findet einen persönlichen Zugang zum jungen Autisten. Nathan darf an der internationalen Mathematik-Olympiade teilnehmen. Sein Leben verändert sich von diesem Zeitpunkt an – wie, sehen Sie sich im Rahmen der LEBE-Sondervorstellung am besten selber an. «X+Y» ist ein emotionales, sensibles Drama. Der Film von Regisseur Morgan Matthews wirkt sehr authentisch. Er ist ein Stück starkes Gefühlskino fern von Kitsch und Klischees. Man erlebt nicht nur hautnah die Erlebenswelt eines Autisten; auch andere Themen kommen auf die Leinwand: der Drang der Gesellschaft, mit übertriebenem Ehrgeiz Genies zu züchten, der Vergleich verschiedener Schulkulturen (Asien – Europa), schwierige Beziehungen von Eltern mit ihren Kindern und unkonventionelle Unterrichtsmethoden. Heike Meyer, Dozentin und leitende Fachberaterin am Institut für Heilpädagogik der PHBern, führt vor der Filmvorstellung kurz ins Thema Autismus ein. In Zusammenarbeit mit den Quinnie-Cinemas Bern kann dieser exklusive Kino-Vorabend LEBEMitgliedern erneut für lediglich CHF 10.– angeboten werden. Reservieren Sie sich Ihr Ticket ab sofort direkt an Quinnie-Kinokassen oder daselbst per Telefon. Die Platzzahl ist beschränkt. Und: Vergünstigte Tickets werden am Abend der Vorstellung nur gegen Vorzeigen des LEBE-Ausweises abgegeben. Wann Dienstag, 16. Juni 2015, 18.00 Uhr bis ca. 20.15 Uhr (ohne Pause) Wo Cine Movie 1, Seilerstrasse 4, 3011 Bern Eintritt LEBE-Mitglieder CHF 10.– Nichtmitglieder CHF 17.– Ticketreservationen An jeder Quinnie-Kinokasse oder unter Tel. 031 386 17 17 GEWERKSCHAFT Die Lohnfrage ist nur teilweise geklärt Von Christoph Michel, Leiter Gewerkschaft Seit der Revision des Lehreranstellungsgesetzes (LAG) im Jahr 2013 sind die Perspektiven für Lohnentwicklungen wieder günstiger. Vorgesehen ist eine degressive Lohnanstiegskurve. In den nächsten zehn Jahren sollen alle Lehrpersonen mit zusätzlichen Geldern auf diese Zielkurve angehoben werden. Das dauert zu lange, wie ein interkantonaler Vergleich verdeutlicht. LEBE setzt sich für mehr Tempo ein. Für viele Lehrerinnen, Lehrer, Schulleiterinnen und Schulleiter wird der Augustlohn eine angenehme Angelegenheit. Insbesondere diejenigen unter ihnen, die am weitesten von der neuen Ziellinie entfernt sind, erhalten insgesamt bis sechs zusätzliche Gehaltsstufen à 0,75 Prozent des Grundgehalts. Und auch die Jüngeren sind weiterhin auf Kurs. Im Gegensatz zu früher werden sich die Lohnerhöhungen sofort positiv auf die Nettolöhne auswirken, da die bisherigen Verdiensterhöhungsbeiträge wegen des Wechsels zum Beitragsprimat entfallen. Unangenehm bleibt die Situation dagegen für all jene Kolleginnen und Kollegen, die zwar im Maximum eingereiht sind, jedoch aufgrund des Primatwech- sels (altershalber) noch happigere Pensionskassenbeiträge bezahlen müssen. So erfreulich die Lohnerhöhungen ausfallen, in Zeiten von Mangel an gut qualifizierten Lehrpersonen und Schulleitungen muss auch ein Blick über die Kantonsgrenze hinweg gemacht werden – denn gerade jüngere Lehrpersonen sind mobil. 6 Die rote Linie weist den neuen vorgesehenen Lohnanstieg aus. Die Gehaltsstufen über dieser Linie zeigen, wo aktuell am meisten aufgeholt werden muss. 5 Zusätzliche Gehaltsstufen 4 3 2 1 0 Berufserfahrung Individueller Lohnanstieg 2014-2015 Interkantonaler Vergleich der Jahreslöhne 2015 Primarlehrkräfte 140000 120000 100000 80000 60000 40000 20000 0 BE EINSTIEGSLOHN 11 ERFAHRUNGSJAHRE MAXIMUM BE ZIEL BE BE Die Situation stellt sich in allen Lehrkategorien weitgehend gleich dar. Grün eingefärbt ist die angestrebte Lohnentwicklung. Die öffentliche Bezeichnung der anderen Kantone ist aufgrund von LCH-Vorgaben nicht zulässig. 9 — BS 2015 AUSGABE 05 Quelle: LCH Besoldungsstatistik 2015. Berücksichtigt sind nur Kantone, bei denen die Einstiegslöhne und die Löhne nach 11 Erfahrungsjahren bekannt sind. GEWERKSCHAFT Dieser Vergleich zeigt, worin das Hauptproblem auch nach zwei Jahren neuer Lohnentwicklung besteht: Der Kanton Bern hat zwar ein konkurrenzfähigeres Ziel der Lohnentwicklung, doch es dauert zu lange, bis er dort ankommt. Und die Konkurrenz schläft nicht. Das revidierte Lohnsystem sieht die Möglichkeit von zusätzlichen Mitteln zum Aufholen vor. Bisher zweigte die Regierung dafür 0,2 Prozent der Lohnsummen- erhöhung von 1,5 Prozent ab. Angesichts der Hunderten von Millionen Franken Rechnungsüberschüssen, die teilweise in den sogenannten Investitionsfonds transferiert wurden, wäre genügend finanzieller Spielraum vorhanden, um die als Folge übertriebener Sparübungen gerissenen Lohnlücken zu schliessen. Für LEBE ist die Lohnfrage darum nur teilweise geklärt. In erster Priorität sind die Lohnrückstände deutlich schneller zu beheben als in zehn Jahren. Selbstverständlich müsste eine allfällige Teuerung voll ausgeglichen werden, um den Konkurrenzabstand nicht wieder zu erhöhen. Parallel dazu muss die Regierung endlich eine Gesamtfunktionsüberprüfung einleiten, da die Einreihung der Lehrkategorien auf Argumenten und Situationen von 1993 beruht. Lire l’article en français: www.lebe.ch/downloads Bildungsstrategie 2016 – mehr Saft erwünscht Von Christoph Michel LEBE wurde von der Erziehungsdirektion eingeladen, zur vorgesehenen Bildungsstrategie 2016 Stellung zu beziehen. Die Leitungskonferenz verabschiedete diese Stellungnahme an ihrer Sitzung im April. Grundsätzlich befürwortet LEBE die geplante Richtung der Erziehungsdirektion. Bezüglich der vorgesehenen finanziellen Mittel vertritt LEBE eine andere Auffassung. 10 — BS 2015 AUSGABE 05 Der Entwurf der Bildungsstrategie sieht drei Schwerpunkte vor: die Unterrichtsentwicklung, attraktive Anstellungs- und Arbeitsbedingungen sowie stabile Rahmenbedingungen. Unterrichtsentwicklung LEBE begrüsst den bereits lancierten Pädagogischen Dialog; dieser entspricht der konkreten pädagogischen Unterstützung, die der Berufsverband seit Jahren anbietet. Der Pädagogische Dialog soll auch als Zeichen der Wertschätzung verstanden werden und ermutigt Schulen dazu, Freiräume zu nutzen und eigene pädagogisch sinnvolle Wege zu gehen. Die Schulentwicklung auf der Volksschulstufe wird jedoch in den nächsten Jahren massgeblich von der Umsetzung des Lehrplans 21 geprägt. Darum muss dieser Prozess sehr sorgfältig angegangen werden – und es ist zu bezahlen, was bestellt worden ist. Anstellungs- und Arbeitsbedingungen Für LEBE gilt: Schülerinnen und Schüler sollen von motivierten, gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Ihr Bildungserfolg steht und fällt damit. Gut qualifizierte, engagierte Schulleitungen und Fachkräfte unterstützen diese Bildungsarbeit massgeblich. Korrekte Anstellungsbedingungen fördern das Personal und mit ihm den Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler. Diese Auffassung wird auch von der Erziehungsdirektion geteilt. Einzig bezüglich der Qualifikation bestehen Differenzen, da die Anstellungsvoraussetzungen im Kanton Bern äusserst liberal sind. So benötigt zum Beispiel ein Buschauffeur Diplome, bevor er Passagiere befördern darf. Ein Lehrer oder eine Lehrerin darf ohne Diplome unterrichten. LEBE bemängelt nicht die vorgesehenen Ziele der Erziehungsdirektion, sondern die Dauer, bis diese erreicht werden – so etwa bei den Gehaltsrückständen. Die Erziehungsdirektion will die heutige Arbeitsbelastung thematisieren. LEBE ist mit einem Projekt bereits an der Arbeit. Stabile Rahmenbedingungen Die Erziehungsdirektion beabsichtigt, die künftigen Herausforderungen mit den aktuell zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln zu bewältigen. Hier vertritt LEBE entschieden eine andere Haltung. Bereits die heutigen Aufgaben sind nach all den Sparmassnahmen nicht mit der geforderten Qualität oder ohne persönlichen Verschleiss von Schulleitungen und Lehrpersonen umsetzbar. Zusätzliche Gelder für die Bildung stellen für LEBE ein unverzichtbares Muss dar (siehe «berner schule» 03/15). Eine solche Aussage fehlt noch in der vorgesehenen Bildungsstrategie 2016. Die Stellungnahme von LEBE zur Bildungsstrategie finden Sie unter Positionen/Auswertungen in der Rubrik «Gewerkschaft» auf www.lebe.ch. Negative Belastungen beheben, Vorlieben stärken Von Christoph Schenk Am 29. April hat LEBE zum zweiten Mal den runden Tisch zum Thema Belastung / Entlastung einberufen. Besonders im Fokus steht neben der Integration und Reorganisationen die Funktion der Klassenlehrperson. Im Zentrum stand bei diesem zweiten Treffen die vertiefte und detaillierte Betrachtung der Resultate der Befragung «Belastung, Entlastung von Lehrpersonen». LEBE-Geschäftsführerin und Sitzungsleiterin Regula A. Bircher nannte eingangs die wichtigsten Ziele, welche es aus ihrer Sicht zu verfolgen gelte: negative Belastungen beheben und Vorlieben stärken. Unter diesen Gesichtspunkten setzten sich die Teilnehmenden in einer angeregten Diskussion mit den Resultaten der Befragung auseinander, stellten Hypothesen auf und schlugen erste Lösungsansätze vor. Als Bereiche, welche einer vertieften Betrachtung und teilweise einer Klärung bedürfen, kristallisierten sich die Funktion der Klassenlehrperson, das Unterrichten im Team, Reorganisationen sowie die Integration heraus. Diese Themen werden nun von den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle vertieft, noch detaillierter ausgewertet sowie mit Thesen und Handlungsempfehlungen versehen. Gleichzeitig werden erste konkrete Projektmöglichkeiten weiterverfolgt. Die Mitglieder des runden Tisches werden sich noch vor den Sommerferien ein weiteres Mal treffen und sich dann eingehend mit der Befragung «Belastung, Entlastung der Schulleitungen» auseinandersetzen. LEBE SAGT JA ZUR STIPENDIENINITIATIVE Anlässlich der Lancierung der Kampagne für die Stipendieninitiative vom 30. April 2015 hat der Verband der Schweizer Studierendenschaft VSS mit weiteren Organisationen sowie Partnerinnen und Partnern eine Aktion auf dem Bundesplatz durchgeführt. LEBE unterstützt das Anliegen. Einige Personen brauchen für ihre Weiterbildung oder ihr Studium ein Stipendium, da weder sie noch ihre Familien über die notwendigen finanziellen Ressourcen verfügen. Heute hängt es vom Kanton ab, ob jemand ein Stipendium erhält. Das führt zu einer massiven Ungleichbehandlung und zu Ungerechtigkeiten. Die Stipendieninitiative fordert für alle Kantone dieselben Regeln (siehe «berner schule» 04/15). In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ungenügende und unfaire Stipendienwesen besonders verheerend. Tausenden von Menschen fehlt das Geld für ihre Weiterbildung, ihre Meisterkurse oder ihr Studium. Die Schweiz ist aber auf qualifizierte Handwerkerinnen, Ingenieure und Medizinfachpersonen angewiesen. Mit der Stipendieninitiative erhalten diese Menschen eine Chance, ihre Fähigkeiten und Talente auszuschöpfen. LEBE unterstützt Bemühungen, die Bildung zu stärken – und damit auch die Stipendieninitiative. Die Tageszeitung «Der Bund» hat am 4. Mai 2015 eine einmonatige Serie mit dem Titel «Schule wohin?» gestartet. Zum Auftakt wurde der Widerstand gegen den Lehrplan 21, insbesondere die Hauswirtschaftsthematik, thematisiert. LEBE begrüsst, dass die Öffentlichkeit sich mit Schulthemen auseinandersetzt. Dabei ist aber wichtig, einige grundsätzliche Punkte nicht aus den Augen zu verlieren beziehungsweise zu zerreden. Nach jahrelangen Vorbereitungen zum Lehrplan 21 kann es zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr darum gehen, dass alle mitzureden beginnen. Die Stellungnahme von Franziska Schwab lesen Sie unter www.lebe.ch/downloads 11 — BS 2015 AUSGABE 05 DIE SCHULE, DER LEHRPLAN – UND ALLE WISSEN ES BESSER AKTUELL Delegiertenversammlung von LEBE Datum: Mittwoch, 17. Juni 2015 Zeit: 14.30 Uhr bis 17.15 Uhr Ort: Im Konferenzzentrum Egghölzli, Saal A, Weltpoststrasse 20, 3015 Bern (Tram Nr. 6 Richtung Worb Dorf oder Tram Nr. 8 Richtung Saali, Haltestelle Egghölzli) Traktandenliste 1. Begrüssung durch den Präsidenten 2. Wahl der Stimmenzählenden 3. Feststellen der Stimmberechtigten 4. Protokoll der DV vom 10. Dezember 2014 5. Jahresbericht 2014 Rechnung 2014 a) Antrag der Leitungskonferenz b) Bericht und Antrag der Rechnungsprüfungskommission c) Entwicklung der Mitgliederzahlen d) Genehmigung 6. Überprüfung der Produktegruppen 7. Struktur- und Markenentwicklung a) Resultat der Vernehmlassung b) Antrag zur Statutenrevision 8. Anträge der Leitungskonferenz (Finanzstrategie) 9. Anträge der Organe 10. Informationen aus der Geschäftsstelle a) Projekt Arbeitsbelastung / Entlastung 12 — BS 2015 AUSGABE 05 11. Verschiedenes Die Leitungskonferenz bittet die Delegierten, Anträge zu einzelnen Traktanden schriftlich bis spätestens am 18. Mai 2015 an die Geschäftsstelle einzureichen. Die Versammlung ist für die Mitglieder des Verbandes Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE öffentlich. Für die Teilnahme ist der zuständigen Stelle (Schulkommission oder -leitung) frühzeitig ein Gesuch für einen bezahlten Kurzurlaub gemäss Art. 49, Abs. 3, Bst. d, LAV einzureichen. Die Delegierten werden gebeten, die ihnen zugestellten Ausweiskarten und die Unterlagen zur Delegiertenversammlung mitzubringen. Vor der Sitzung und während der Pause wird den Delegierten die Reiseentschädigung ausbezahlt. Im Auftrag der Leitungskonferenz Regula A. Bircher Geschäftsführerin ACTUEL Assemblée des délégué-e-s de LEBE Date: Mercredi, 17 juin 2015 Heure: 14 h 30 à 17 h 15 Lieu: Salle A, Konferenzzentrum Egghölzli, Weltpoststrasse 20, 3015 Berne (Tram no 6 direction Worb Dorf ou Tram no 8 direction Saali, arrêt Egghölzli) Ordre du jour 1. Mots de bienvenue du président 2. Désignation des scrutateurs-trices 3. Appel des personnes ayant droit de vote 4. Procès-verbal de l’AD du 10 décembre 2014 en allemand 5. Rapport annuel 2014 Comptes 2014 a) proposition de la Conférence de direction b) rapport et proposition de la Commission de vérification des comptes c) développement du nombre de membres LEBE d) approbation 6. Analyse des groupes de produit 7. Développement des structures et de la marque a) Résultats de la consultation b) Proposition pour la révision des statuts 8. Propositions de la Conférence de direction (Stratégie financière) 9. Propositions des organes 10. Informations du Bureau de LEBE a) Projet de la charge et de l’allégement de travail La Conférence de direction prie les délégué-e-s d’adresser leurs propositions aux divers points de l’ordre du jour par écrit au Bureau jusqu’au 18 mai 2015. L’assemblée est ouverte aux membres de l’Association des enseignantes et des enseignants Berne LEBE. Faites votre demande en temps pour pouvoir assister à cette assemblée (demande à la Commission scolaire ou à la Direction de votre école), elle sera reconnue comme congé payé conformément à l’art. 49 al. 3 lit. D OSE. Les délégué-e-s sont prié-e-s de se munir de leur carte de légitimation et d’apporter les documents qui leur ont été envoyés pour l’assemblée. Les frais de déplacement seront remboursés avant la séance ou pendant la pause. Pour la Conférence de direction Regula A. Bircher, administratrice 13 — BS 2015 AUSGABE 05 11. Divers STUFEN Versüsste Zweijahresversammlung Von Sarah Forrer 14 — BS 2015 AUSGABE 05 FBB Die Mitglieder der Fraktion Berufsbildung FBB haben sich am 20. März 2015 in Trubschachen zur Fraktionsversammlung getroffen, die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Vor dem offiziellen Teil der Veranstaltung besuchten die Teilnehmenden die süsse Erlebniswelt von Kambly. Einige Lehrpersonen nutzten die Gelegenheit, sich das Schweizer Traditionsunternehmen genauer anzuschauen und sich nicht zuletzt durch das Sortiment zu naschen. Dieses umfasst über 100 verschiedene Sorten «Guetzli» und Salzgebäck. Nebst Süssigkeiten wartete die Erlebniswelt auch mit Informationen auf: Ein Dokumentarfilm zeigte die Produktion und die regionale Herkunft der Rohstoffe, Konditorinnen stellten handgemachte Spezialitäten her, auf einer Weltkugel leuchteten die verschiedenen Exportländer auf, per PhotoshopComputersäule konnte eine persönliche Postkarte verschickt werden, im «Knusperhäuschen» wurde in einer 3-D-Show die Entstehung der ersten «Bretzeli» gezeigt. Seit fünf Jahren betreibt Kambly die Erlebniswelt nun – mit beachtlichem Erfolg: Rund 400 000 Personen finden jährlich den Weg dorthin. Nach diesen «süssen» Informationen hielt Personalchef Jürg Aemmer einen Vortrag über die über 100-jährige Geschichte des Familienbetriebes, die aktuellen Gegebenheiten und die Lehrlingssituation bei Kambly. Wer im Unternehmen mit Wurzeln in einer wirtschaftlichen Randregion eine Lehre absolvieren wolle, müsse aus der Gegend kommen – dies sei erstes Auswahlkriterium. Trotzdem benötige die Firma zur Lehrlingsrekrutierung kein einziges Inserat: Sie profitiere von ihrer Bekanntheit und ihrem Ruf als guter Arbeitgeber im Emmental. Rund 450 Leute arbeiteten in der Firma – die Fluktuation sei tief, die Zufriedenheit hoch. Reibungsloser offizieller Teil Am offiziellen Teil der Fraktionsversammlung waren rund 30 Personen anwesend, darunter einige Gäste. Über 90 Mitglieder hatten sich entschuldigt. Man sage ja, dass nur dann wenig Leute an den offiziellen Teil kämen, wenn alles gut laufe, meinte FBB-Präsident Thomas Etter (Bildungszentrum Emme) dazu. «Deshalb werte ich die geringe Anzahl anwesender Mitglieder als gutes Zeichen.» Die Versammlung ging denn auch reibungslos und rasch über die Bühne. Sowohl das Protokoll der Fraktionsversammlung von 2013 wie auch der Geschäftsbericht 2013 / 2014, die Rechnungen 2013 / 2014 und die Budgets 2015 und 2016 wurden einstimmig und ohne Diskussion genehmigt. Lefo harmonisieren und vereinfachen Bei den Finanzen ist die FBB zusammen mit dem BCH und LEBE daran, den Mitgliederbeitrag des Dachverbandes BCH wieder zusammen mit der LEBE-Rechnung einzuziehen und die verschiedenen Mitgliederdatenbanken zu synchronisieren, analog des LCH-Beitrags bei der Volksschulstufe. Dies würde eine grosse Erleichterung für alle Betroffenen bedeuten. Bei den Teilzielen und Forderungen für die Jahre 2015 / 2016 lag Thomas Etter eines besonders am Herzen: «Die Organisation und Finanzierung der Lehrerfortbildung (Lefo) an den einzelnen gewerblichindustriellen Berufsfachschulen müssen wir unbedingt genauer ansehen und vergleichen.» Denn je nach Schule werde die Finan- zierung, Planung, Durchführung und Kontrolle der Lefo grosszügig bis hin zu oberkleinlich gehandhabt. «Das muss harmonisiert und vereinfacht werden», forderte der FBB-Präsident. Neu in den Vorstand gewählt wurden Jan Denier (Vertreter Schule für Gestaltung Bern-Biel) und Thomas Zeidler (Berufsbildungszentrum Biel). Letzterer übernahm auch gleich das Amt des FBB-Sekretärs. Am Ende der Versammlung ergriffen die Gäste das Wort, unter anderen Daniel Thommen (Präsident BCH), Mathias Hasler (Präsident Schweizerischer Verband für allgemeinbildenden Unterricht SVABU) und LEBEPräsident Martin Gatti. Letzterer machte sich für die Reorganisation des Berufsverbandes stark, von der auch die FBB profitiert. Irene Beck von Kambly erklärte den Anwesenden die Erlebniswelt. Links FBB-Vizepräsident Heinz Kupferschmied, in der Mitte Präsident Thomas Etter. Bild: zvg REGIONEN «Viele Lehrpersonen stellen zu hohe Ansprüche an sich selbst» Von Manuel C. Widmer Ist es das Thema oder ist es Bernhard Pulver, der die vielen SchulhausvertreterInnen und Interessierten ins Fischermätteli gelockt hat? «Belastung ... Entlastung ... Überlastung!» ist der Abend überschrieben – offensichtlich ein Thema, welches vielen Lehrpersonen unter den Nägeln brennt. Für Pulver ist das Thema offensichtlich eine Materie, mit der er sich eingehender befasst hat – er spricht frei, ohne PowerPoint, ohne Spezialeffekte. Sein Referat ist logischerweise ein Balanceakt zwischen seinen verschiedenen Rollen – die Wertschätzung den Lehrpersonen gegenüber allerdings ist bis zum Schluss spürbar. Referent Gerhard Stähli berät am IWB der PHBern Lehrpersonen. Bild: zvg Thema bekannt, Spielraum begrenzt Die Politik scheint sich der Problematik des Themas mehr als bewusst. Ebenso klar macht Pulver aber auch, dass die politischen Mehrheiten im Kanton im Moment kaum Spielraum geben. Vielmehr setzt er bei den einzelnen Lehrpersonen an. Er ermutigt, die eigenen Ressourcen dergestalt einzusetzen, dass man selber hinter dem eigenen Unterricht stehen kann. Lehrer seien weder «Lehrplananwendungsmaschinen» noch Helden, die alles können, bewältigen und jedes Problem lösen können müssten. Entlastung könne auch ein Schritt neben sich oder die Sache bieten. Wer Lehrplan und Lehrmittel als Gerüst verstehe, könne darauf individuell bauen. Auch wenn der Lohn ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit sei – allein am Lohn dürfe Zufrieden- der aktuellen Diskussion um Belastung, Entlastung und Überheit nicht festgemacht werden. lastung durchaus eine wichtige Ab und zu die Axt schärfen Rolle spielt. Er zeigt anhand von Referent Gerhard Stähli berät im neuen Zahlen auf, dass der KanIWB der PHBern Lehrpersonen, ton Bern auch nach der durchaus die mit Belastungen, Überlastun- begrüssenswerten Anhebung gen oder gar Burn-out-Sympto- eines Teils der Löhne im schweimen kämpfen. Sich Hilfe holen zerischen Vergleich immer noch sei ein erster Schritt, diesen Pro- im hintersten Drittel stehen blemen im Beruf zu begegnen. wird. Es besteht die Gefahr, dass Nebst den bekannten – und in der Lehrpersonen, die sich im KanLEBE-Untersuchung zum Teil be- ton Bern ausbilden lassen, zum stätigten – Faktoren erlebt er oft Beispiel in die Kantone Freiburg eine Kumulation von Ereignissen oder Solothurn abwandern, weil in Beruf und Privatleben, welche sie dort für die gleiche Arbeit unzu einer Überlastung führen kön- gleich mehr verdienen. nen. Stähli plädiert dafür, Stress Michel präsentiert auch die Redadurch zu vermeiden, dass man sultate der jüngsten LEBE-Umnicht gegen Dinge anrennt, die frage und legt dar, wo im Berufsman nicht verändern kann. Man alltag die Berner Lehrpersonen könne Belastung oder Überlas- Belastung oder Überlastung ertung dadurch vermindern, dass leben und wo nicht. Zusammen man solche Situationen akzeptie- mit allen massgebenden Playern re und dann versuche, damit um- sollen nun am runden Tisch konzugehen. Zum Beispiel, indem krete Massnahmen entwickelt man aktiv versucht, die Situation werden, die den Alltag der Lehroder aber auch die eigene Positi- personen hoffentlich etwas von on (z.B. im Beruf) zu verändern. jenen Faktoren befreien können, Stähli legt auch dar, dass viele die bei viel Belastung wenig Lust Lehrpersonen sehr hohe, ja oft generieren (z.B. dauernde Reforzu hohe Ansprüche an sich selber men). stellen. Oft so hoch, dass sie ob In der anschliessenden Disder Anstrengung, diesen zu ge- kussion bekräftigten viele den nügen, vergessen, für Rekreation Druck, der seit längerer Zeit auf zu sorgen. Wenn der Holzfäller den Kollegien lastet. Vorrangige vergesse, die Axt zu schleifen, Themen sind die (Zusatz-)Belaskönne er sich noch so anstrengen tung durch die Integration, durch – er werde immer weniger Holz fehlende personelle und infraschlagen. strukturelle Ressourcen, durch Passepartout inklusive fehlende Ausserkantonale LohnLehrmittel oder dadurch, dass konkurrenz führt zu Migration vielerorts Pulvers ReformentChristoph Michel, Leiter Ge- schleunigung noch nicht angewerkschaft LEBE, ist der festen kommen scheint. Überzeugung, dass der Lohn in 15 — BS 2015 AUSGABE 05 BERN STADT Grossandrang in der Aula der neuen Schule Munzinger. An die 80 Personen drängen sich in den Saal. Wer frühere Regionalversammlungen gesehen hat, reibt sich die Augen. Gegen halb sieben steigt die Spannung – und auch ein bisschen der Puls des Präsidenten Rolf Rüfenacht: Der Erziehungsdirektor kommt pünktlich, sehr pünktlich. Solche Momente können belastend sein. LEBE-TAGUNG «Fragt doch uns!» Von Franziska Schwab Thun An der Weiterbildungstagung «Fragt doch uns!» vom 12. September 2015 in Thun, einem Joint Venture von PHBern und LEBE, stehen Kinder und Jugendliche für einmal wirklich im Zentrum. Sie stellen das Besondere ihrer Schule, eine bestimmte Unterrichtsmethode, ein spannendes Projekt oder ein nicht alltägliches Angebot vor. Die Erwachsenen dürfen Fragen stellen. 16 — BS 2015 AUSGABE 05 Junge Antworten auf alte Fragen … Helene Gurtner aus Bern, 10 Jahre, hat die Weiterbildungstagung schon einmal illustriert. Wieso glauben wir Erwachsenen, immer Antworten geben zu müssen? Weshalb fragen wir nicht mehr und öfter? Gerade die Kinder und Jugendlichen, mit denen wir in der Schule ja zu tun haben? Zum Beispiel, wie und wo sie gerne lernen oder was ihnen dabei hilft? Fragen eröffnen Räume, die gefüllt werden können. «Wenn man uns lässt, machen wir gute Sachen», sagt ein Schüler im Buch «Warum fragt ihr nicht uns?». Und gute Sachen werden am Weiterbildungsanlass mit Marktcharakter – oder eben am Markt der Möglichkeiten – vorgestellt. In Wort, Bild und Dialog. Von den Kindern und Jugendlichen. Ganz nach dem Motto: Wir haben Fragen, die Jungen haben Antworten. Verschiedene Schulen stellen sich vor: Generationen-, Unterstützungs-, Potenzialentfaltungs-, Berufswahl-, Medien- und noch nie gesehene und gehörte Projekte werden präsentiert, nicht alltägliche Ideen und Angebote aufgezeigt. Die TeilnehmerInnen werden im Plenum animiert, eine fragende Haltung einzunehmen, das Wesen der Frage wird thematisiert. Referate und gemeinsame Aktivitäten gehören selbstverständlich ebenso dazu wie auch kulturelle Beiträge. Und die Jungen werden die «Alten» durch die Tagung führen – unkonventionell und frisch. Eigentlich gibt es keinen Grund, sich nicht anzumelden. Es sei denn, sie haben bereits alle Antworten auf schulische Fragen gefunden. Ort und Anmeldung Tagung Thun vom Samstag, 12. September 2015, in der Konzepthalle 6, 3600 Thun, von 9.30 bis 16 Uhr Anmeldebedingungen Lehrpersonen Volksschule Kt. Bern: CHF 140.–; Lehrpersonen Volksschule ausserkantonal: CHF 160.–; Lehrpersonen Sekundarstufe II: CHF 200.–; Mitglieder des Berufsverbandes (LEBE) erhalten eine Ermässigung von CHF 20.–. Willkommenskaffee, Mittagessen und Pausengetränk am Nachmittag sind in der Tagungspauschale inbegriffen. Die Tagung ist ein Joint Venture von Pädagogischer Hochschule (PHBern) und Lehrerinnen und Lehrer Bern (LEBE) mit den Partnern ideenbüro.ch und Freier Pädagogischer Arbeitskreis. Anmeldung über folgenden Link: www.phbern.ch/16.654.002 LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE Filmvorführungen an der Schule, eine juristische Gratwanderung! Von Roland Amstutz, Fürsprecher FRAGE Wir haben im Rahmen eines Schulprojektes den Schülern erlaubt, von zu Hause eigene DVDs mitzunehmen, die ihnen besonders gefallen, und diese dann ihren MitschülerInnen vorzuführen. Nun hat unsere Schule von einem Zürcher Anwaltsbüro eine Abmahnung bekommen. Offenbar hat eine uns unbekannte Dame verschiedene SchülerInnen befragt, ob sie an der Schule Videos anschauen. Wir müssen nun nachträglich Urheberrechtsgebühren bezahlen oder eine Lizenz kaufen. Stimmt es, dass man an einer Schule keine Filme zeigen darf? Grundsätzlich ist es richtig, dass das öffentliche Vorführen von urheberrechtlich geschütztem Material wie etwa DVDs oder CDs ohne Zustimmung des Rechteinhabers (Urheber) nicht zulässig ist, da sonst dem Künstler entsprechende Einnahmen entgehen, dass er also sozusagen um seinen Lohn geprellt wird, wenn niemand dafür bezahlt, indem er eine DVD oder eine CD kauft. So weit so gut und korrekt. Dies ist in der einschlägigen Gesetzgebung entsprechend geregelt. Nun ist es aber so, dass an einer Schule die Situation etwas anders ist, wenn man im Rahmen der Unterrichtstätigkeit zu Unterrichtszwecken Videos zeigt. Gemäss dem Informationsblatt auf der Seite filmdistribution.ch, das auch die ERZ als Grundlage angibt für die Regelung von Filmvorführungen an der Schule, ist das Zeigen von DVDs ausschliesslich im Rahmen des Unterrichts innerhalb einer Klasse erlaubt ohne Bewilligung. Sobald mehrere Klassen einen Film ansehen oder ein solcher sogar öffentlich, z.B. an einem Schulfest gezeigt wird, ist zwingend eine Bewilligung nötig, das Vorgehen ist auf der vorgenannten Website (Formular unter dem Register «Info») beschrieben. Ob die Unterscheidung einer Vorführung innerhalb einer einzelnen Klasse (erlaubt) gegenüber einer klassenübergreifenden Vorführung, z.B. im Rahmen einer Projektwoche (bewilligungspflichtig), gerichtlich standhält, ist offen. Allerdings lohnt sich hier ein rechtliches Vorgehen für die Schule kaum. Beachten Sie auch, dass die gleichen Regeln für Ausleihen bei der Mediothek der PHBern (ehemals Schulwarte) gelten, lesen Sie immer genau auf dem jeweiligen Medium, welche Bestimmungen gelten, da diese nicht für alle Medien gleich sind. Dass aber die Film- und Musikindustrie mit solchen zweifelhaften, klandestinen Methoden verzweifelt um jede DVD und jede CD kämpft und so ihrem Recht zum Durchbruch verhelfen will, zeigt indessen vor allem eines: Offenbar hat man die technische Entwicklung hin zum Film- und Musikstreaming verschlafen. In dem Sinn: Lassen Sie sich die Freude am Video nicht verderben. Um keine Probleme bei grösseren Vorführungen zu bekommen, empfiehlt sich allerdings, selbst Urheber von Filmen zu werden, also auf zu eigenen Videoprojekten mit den Schülerinnen und Schülern als Hauptdarsteller! Wir sind für Sie da Roland Amstutz, Fürsprecher Tel. 031 326 47 40, [email protected] Anne Studer, Beraterin Tel. 031 326 47 36, [email protected] Unsere Beratungszeiten Mo, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr Di, 9.00–12.00 Uhr Mi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr Do, 9.00–12.00 Uhr Fr, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 Uhr Projection de films à l’école – corde raide juridique QUESTION Dans le cadre d’un projet scolaire, nous avons permis aux élèves d’apporter de chez eux des DVD qui leur plaisent particulièrement afin de les montrer à leurs camarades. Voilà que notre école a reçu un avertissement d’une étude d’avocats de Zurich. Il semble qu’une femme inconnue ait demandé à plusieurs de nos élèves s’ils regardaient des vidéos en classe. Nous devons payer après coup des re- devances de droit d’auteur ou faire l’achat d’une licence. Estil vrai qu’on n’a pas le droit de montrer des films en classe ? comme si on leur enlevait leur salaire lorsque sont montrés des DVD et des CD qui n’ont pas été achetés. Jusque-là, tout est correct, ces principes Sur le principe, c’est exact sont réglés dans la législation que du matériel protégé par le pertinente. droit d’auteur, comme les DVD Maintenant, la situation ou les CD, ne peut être emchange un peu si les vidéos ployé en public sans l’accord sont montrées en classe dudu détenteur des droits (l’aurant une leçon à des fins péteur). Sinon, en effet, les créa- dagogiques. Selon la fiche teurs sont privés de recettes d’information de la page filmqui leur reviennent, c’est distribution.ch que la Direc- tion de l’Instruction publique indique aussi comme base pour la réglementation de la projection de films à l’école, c’est seulement dans le cadre de l’enseignement d’une seule classe qu’il est permis de montrer des films sans autorisation expresse. Dès que plusieurs classes sont réunies pour voir un film ou que la projection a lieu en public, par exemple lors d’une fête de l’école, une autorisation est 17 — BS 2015 AUSGABE 05 Par Roland Amstutz, avocat impérativement nécessaire. Pour l’obtenir, la démarche est décrite sur le site Internet susmentionné (on trouve le formulaire sous la rubrique « Info »). Est-il juridiquement fondé de distinguer la projection devant une seule classe (autorisée) et la présentation à plusieurs classes dans le cadre d’une semaine de projet (soumise à autorisation)? La question reste ouverte. Toutefois, une école n’a guère intérêt à intenter une action en justice. Notez aussi que les mêmes règles sont valables pour les documents de la Mediothek de la PHBern (autrefois la Schulwarte). Lisez attentivement sur le médium que vous empruntez quelles dispositions s’appliquent – elles ne sont pas les mêmes pour tous les médias. Si l’industrie du film et de la musique utilise des méthodes douteuses – envoyer des personnes inconnues pour interroger clandestinement des élèves – et se bat sur chaque DVD et CD afin de faire triompher le droit, cela montre clairement une chose: on a manqué le virage de la diffusion en flux des films et de la musique. Notre conclusion: ne vous laissez pas gâter le plaisir de la vidéo. Vous n’aurez pas de problèmes lors de représentations devant grand public si vous êtes vous-mêmes auteurs des films, par exemple avec des projets vidéo où les élèves sont les acteurs. Nous sommes là pour vous Roland Amstutz, avocat Tél. 031 326 47 40, [email protected] Anne Studer, conseillère Tél. 031 326 47 36, [email protected] Heures de conseil LEBE Lundi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h Mardi, 9.00–12.00 h Mercredi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h Jeudi, 9.00–12.00 h Vendredi, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 h WILLKOMMEN LEBE begrüsst folgende Neumitglieder: Bern Nord Anne Blaser Simona Bütikofer Roman Kämpf Umay Kirac Bachmann Mirjam Metzener Sabrina Nessier Nadja Rothenbühler Silvia Steiner Sofie Vandevelde Monika Wandel Lucie Zengaffinen Bern Stadt Regula Böhlen Nora Flury De Peña Montero Anita Krattinger Daniel Luck Alexandra Schweingruber Eveline Steffen Claudio Tolfo Bern Süd Madeleine Künzler-Lanz Salome Oberli Patrizia Schürmann Francophone Virginie Léchot Jeannette Mischler Oberaargau Danja Blum Susanna Isenring Oberland Nord Flavia Catani Judith Hofer Ernst Schenk Oberland Süd Susanne Berger Flavia Catani René Glücki Judith Hofer Ramona Meister Ernst Schenk Svenja Schneider Barbara Walther Seeland Saskia Arnold Rahel Rothenbühler Brigitte Zahnd LEBE – auf uns können Sie zählen Fünf gute Gründe, Mitglied zu werden 18 — BS 2015 AUSGABE 05 Mitglieder sind besser vertreten LEBE engagiert sich für ausreichende Mittel für die Bildung, setzt sich für faire Anstellungsbedingungen ein und engagiert sich für eine hohe Bildungsqualität. Mitglieder sind besser informiert LEBE hält Sie auf dem Laufenden. Mit der «berner schule», der «schulpraxis», auf www.lebe.ch sowie via Schulhausversand und Newsletter. Mitglieder sind besser beraten LEBE steht Ihnen bei schulischen Konflikten und rechtlichen Fragen zur Seite. Bei Bedarf übernehmen wir Anwaltskosten und führen Prozesse. LEBE_Vorteils_Inserat_181x87_lay3.indd 1 Mitglieder sind besser abgesichert Sicherheit dank Berufshaftpflichtversicherung, Kollektiv-Motorfahrzeugversicherung und Solidaritätsstiftung. Mitglieder sind besser auf Kurs Profitieren Sie von ausgewählten Weiterbildungsangeboten direkt in Ihrer Region. Ausserdem: Attraktive Vergünstigungen – Mobiltelefonie* – Versicherungen – Finanzberatung – Gratis ins Museum – La Cappella – Rabatt auf Hypotheken – Sportliche Spezialangebote* Was kostet mich die Mitgliedschaft? Unsere Mitgliederbeiträge richten sich nach Ihrem Einkommen. Sie finden online ganz einfach heraus, wie viel Sie pro Semester zahlen würden: www.lebe.ch Übrigens: Unsere Vergünstigungen senken Ihre Kosten. Mitglied werden rechnet sich. Jetzt Mitglied werden Weitere Informationen auf unserer Internetseite oder unter Telefon 031 326 47 47. Online-Anmeldung auf www.lebe.ch. * Diese Angebote gelten nur für Aktivmitglieder 23.03.15 16:44 IN EIGENER SACHE LEBE Kontakt Geschäftsführerin Regula A. Bircher [email protected] 031 326 47 44 Gewerkschaft Christoph Michel [email protected] 031 326 47 30 Christoph Schenk [email protected] 031 326 47 49 Pädagogik Franziska Schwab [email protected] 031 326 47 45 Stefan Wittwer [email protected] 031 326 47 46 berner schule Beat Wirz [email protected] 031 326 47 57 Layout Anna Katharina Bay-Dübi [email protected] 031 326 47 58 Weiterbildung Saskia Habich-Lorenz (Administration) [email protected] 031 326 47 41 Beratung Roland Amstutz [email protected] 031 326 47 40 Anne Studer [email protected] 031 326 47 36 Sekretariat Iris Kinfe [email protected] 031 326 47 42 Britta Läderach [email protected] 031 326 47 42 Theres Schnegg [email protected] 031 326 47 43 Florian Megert (Lernender) [email protected] 031 326 47 59 Mitgliederverwaltung Susann Gehrig [email protected] 031 326 47 51 Buchhaltung Verena Schlüchter (LEBE Solidaritätsstiftung) [email protected] 031 326 47 52 Präsidium Martin Gatti (Präsident) Hohlestrasse 28, 3123 Belp [email protected] 031 819 22 52 Bruno Rupp (Vizepräsident) Parkstrasse 7, 3014 Bern [email protected] 079 340 90 65 Liebe Leserin, lieber Leser Sie kennen das alle: Wenn man von A nach B kommen will, muss man A loslassen. In Reorganisationen und Reformen sind plötzlich neue Einrichtungen, neue Erwartungen, neue Ziele, neue Regeln, neue Menschen da. Diese beeinflussen den neuen Alltag. Dadurch verändert sich vieles. Manchmal tun wir uns schwer, dies zu akzeptieren. Wir wehren uns dagegen, verbrauchen Ressourcen. Unsere eigenen. Und diejenigen von anderen Betroffenen. Denn A, das Alte, ist vertraut, lässt einen im gewohnten Trott gehen. Und doch kann A loslassen auch gut und beflügelnd sein. Denn B angehen und damit neue Pfade beschreiten kann Neugierde wecken und Freude machen, obwohl es immer auch herausfordernd ist. So geht es vielleicht Beat Wirz, dem Ihnen bekannten Redaktor der «berner schule». Er bekleidet seit dem 1. Mai 2015 neu die Funktion des Kommunikationsleiters und übernimmt damit offiziell über die «berner schule» hinaus Verantwortung für Sprache und Erscheinung des Verbandes. Da er diese Aufgabe im Hintergrund bereits in der Vergangenheit abzudecken begonnen hat, betritt er damit nur teilweise Neuland. In Zusammenarbeit mit mir wird er auf eine Professionalisierung und Vereinheitlichung der Verbandskommunikation hinarbeiten. Ich wünsche ihm und uns Freude, diese neuen Wege zu beschreiten. Fürs Visuelle ist bei LEBE neu Anna Katharina Bay zuständig. Auch für sie ist unser Verband eine neue Welt, ein neues B, in welches sie sich hineingibt. Die Grafikerin kümmert sich ums Layout der «berner schule» und der «schulpraxis» sowie die Gestaltung weiterer Kommunikationsmittel von LEBE. Ihre grosse berufliche Erfahrung wird uns helfen, dass sich unsere Ziele im Bereich der Kommunikation auch optisch manifestieren. Ich wünsche auch Ihnen immer wieder Freude, wenn Neues auf Sie zukommt und Sie ein A loslassen müssen, um ein B anzusteuern. Regula A. Bircher, Geschäftsführerin LEBE Chère lectrice, cher lecteur Vous connaissez la devise: pour aller de A à B, il faut d’abord quitter A. Les réorganisations et les réformes nous mènent dans des horizons où soudain tout est nouveau: organismes, attentes, buts, règles, et aussi de nouveaux visages. Ce sont eux qui influenceront le nouveau quotidien. Et par là, bien des choses changent. Nous avons parfois du mal à l’accepter. Nous nous raidissons, dépensons de l’énergie, la nôtre et celle d’autres personnes. C’est que l’ancien A nous était familier et nous gardait dans le vieux traintrain. Et pourtant quitter A peut avoir du bon et nous donner de l’élan. Aborder B et ses nouveaux rivages éveillera notre curiosité et nous remplira de joie, malgré le défi que cela représente toujours. C’est peut-être ce qui arrive à Beat Wirz, le rédacteur de l’école bernoise que vous connaissez. Il a repris le 1er mai 2015 la fonction de directeur de la communication et assume dès maintenant, au-delà de l’école bernoise, la responsabilité de représenter l’association vers l’extérieur. Comme il avait déjà abordé cette tâche auparavant, il n’est pas vraiment en terre inconnue. Nous coopérerons, lui et moi, pour professionnaliser et harmoniser la communication de l’association. Je lui souhaite beaucoup de joie, et à nous aussi, dans ces nouveaux horizons. A LEBE, la dimension visuelle est maintenant confiée à la graphiste Anna Katharina Bay. Pour elle aussi, notre association est un monde nouveau, un B encore inconnu où elle pénètre. Elle s’occupe de la mise en pages de l’école bernoise et de la schulpraxis ainsi que de la présentation d’autres moyens de communication de LEBE. Sa grande expérience professionnelle nous aidera à visualiser nos objectifs dans le domaine de la communication. A vous aussi, je souhaite bien du plaisir chaque fois que du nouveau vous arrive et qu’il vous faut quitter A pour B. Regula A. Bircher, administratrice LEBE 19 — BS 2015 AUSGABE 05 Geschäftsstelle Monbijoustrasse 36 Postfach 7163, 3001 Bern [email protected] 031 326 47 47 FOKUS LAUFEN FÜR DEN BEDROHTEN, ABER NICHT BÖSEN WOLF Von Jörg Rüetschi WWF-SPONSORENLÄUFE Im 19. Jahrhundert ausgerottet, kehren sie seit 20 Jahren zurück: die Wölfe. Dies löst bei vielen Menschen unbegründet Ängste aus. Der WWF macht sich für die Wölfe stark, sucht Gespräche mit betroffenen Kreisen und unterstützt Bauern im Berggebiet zum Beispiel beim Herdenschutz. Auch Schulklassen können sich für den Wolf engagieren, im Rahmen eines Schulbesuchs ins Thema eintauchen und an einem WWF-Sponsorenlauf teilnehmen. 20 — BS 2015 AUSGABE 05 Der Wolf gilt bei uns seit Jahrhunderten als Bösewicht, ein Bild, das sich durch die Märchen der Gebrüder Grimm eingebrannt hat. In anderen Kulturen hat er ein gutes Image, wie beispielsweise die Gründungslegende des alten Rom mit Romulus und Remus zeigt. Angst vor frei lebenden Wölfen ist völlig unbegründet. In Italien etwa, wo rund 800 Wölfe leben, gab es seit mehr als hundert Jahren keinen einzigen Angriff auf einen Menschen, aus dem gesamteuropäischen Raum sind lediglich rund drei Übergriffe tollwütiger Tiere bekannt. In der Schweiz sind Wölfe im 19. Jahrhundert ausgerottet worden, weil sie immer wieder Nutztiere rissen. Dies, weil der Mensch ihre natürliche Beute, die Wildtiere, ebenfalls weitgehend eliminiert hatte. Da es keine Raubtiere mehr in den Alpen gab, Arbeit teurer und landwirtschaftliche Produkte billiger wurden, wurden Schafe und Ziegen schliesslich zunehmend nicht mehr gehütet oder auf andere Art geschützt. Dadurch ging die damit verbundene Kultur des Hirtentums ebenso verloren wie der Schutz der Tiere. Rückkehr des Wolfs ist gut für den Wald Seit rund 20 Jahren wandern auf der Suche nach neuen Revieren wieder regelmässig Wölfe in die Schweiz ein. Da es heute in den Bergwäldern wieder viel Wild gibt, welches die Waldstruktur unter anderem durch Verbiss von Jungbäumen schädigt, wird die Rückkehr des Wolfs aus forstlicher Sicht geschätzt. Nachdem in den ersten Jahren immer Einzeltiere eingewandert waren, kamen 2012 in der Schweiz erstmals wieder fünf Jungtiere zur Welt. Insgesamt leben momentan gut 20 Wölfe bei uns. «Die Kinder erlebten einen tollen Morgen mit einem informativen Postenlauf in der Schule. Die kompetente WWFMitarbeiterin verstand es, sie sehr stufengerecht an die Thematik heran zu führen. Hochmotiviert liefen die Kinder im Dählhölzliwald danach ihre Runden und freuten sich auf die Boxenstopps mit der süssen Verpflegung. Im Math rechneten die SchülerInnen aus, wie viele Kilometer sie zusammen gelaufen waren. Stolz verkündeten sie zu Hause ihre tolle Leistung und freuten sich riesig über den erlaufenen Spendenbetrag.» WWF setzt sich für konfliktarme Rückkehr ein In Bern hat der Kanton 2006 einen runden Tisch mit allen betroffenen Kreisen einberufen. Diese treffen sich seither regelmässig und schauen, wie auftauchende Probleme gelöst werden können. Die Diskussionen haben sich bisher gelohnt: So konnte im Oberland auf den meisten Alpen ein wirksamer Herdenschutz Bea Herrli, Schule Neuenegg eingerichtet werden. Seither gibt es im Kanton Bern kaum mehr Übergriffe auf Schafe oder Ziegen, obwohl immer einzelne Wölfe im Gebiet anzutreffen sind. Darüber hinaus kam es dank der gemeinsamen Gespräche bisher kaum zu Polemiken rund um den Wolf. Nachwuchs konnte bei den Berner Wölfen leider noch keiner verzeichnet werden. Der WWF hilft aber mit, die Rückkehr des FOKUS Vollgas für den Artenschutz: Jede Runde zählt am WWF-Sponsorenlauf. Bild: zvg Speziell ausgebildete Hunde schützen Schafherden zuverlässig und stellen für Wanderer keine Gefahr dar. Bild: zvg Rund 20 Wölfe leben heute in der Schweiz. 21 — BS 2015 AUSGABE 05 Bild: zvg FOKUS Wolfs möglichst reibungslos zu gestalten. In Bern beteiligen wir uns am erwähnten runden Tisch. Zudem unterstützen wir Bauern beim Herdenschutz – zum Beispiel mit freiwilligen Hirtenhilfen oder beim Aufstellen von Zäunen. Der WWF setzt sich ganz allgemein ein für eine nachhaltige Nutzung der Alpen. Beispielsweise macht er sich für den Schutz von Gebieten und gegen überbordende Auswüchse des Tourismus stark. Laufen für den Wolf und die Alpen Unterstützen Sie den WWF mit Ihrer Klasse oder der ganzen Schule beim Schutz der Wölfe und der Alpen. Die Kinder erhalten im Rahmen der WWF-Sponsorenläufe die Möglichkeit, etwas für die Natur zu tun, indem sie Geld für Projekte sammeln. Im Schuljahr 2015 organisiert der WWF Ende Oktober und 2016 Ende Mai Sponsorenläufe in Bern und Thun. Primarschul(1.–6. Klasse) oder Kindergartenklassen können sich beteiligen. Auf Wunsch kommt vorgängig «Die Verbindung von eine WWF-Pädagogin in die Klas- spannenden Unterrichtsse und entführt die Kinder auf spielerische Weise und altersge- lektionen der WWFrecht in die Welt der Wölfe und Leute und praktischem der Alpen. Am Lauf selber ren- Engagement in Form nen oder gehen die Kinder während 60 Minuten auf einer rund des Sponsoringlaufs war 750 Meter langen Runde. Die gelungen. Zudem war Anzahl der absolvierten Runden für die Kinder der Lauf zählen wir elektronisch mit Hilfe von OL-Posten und einem indivi- auch als Sportwettkampf attraktiv. Der Gedanke, duellen Badge. Der Erlös der Sponsorenläufe für ein Projekt zu laufen, kommt vollumfänglich den Alpen-, Wolfs- und Herdenschutz- hat auch weniger sportprojekten des WWF zugute. Als begeisterte Kinder zu guDank für ihren Einsatz darf jede ten Leistungen animiert. Klasse 10 Prozent der erlaufenen Gelder für die Klassenkasse Eine gute Organisation behalten, wenn sie den Betrag und Betreuung rundegesamthaft überweist. Der WWF ten den Event ab. Es hat übernimmt zudem die Reisekosten der Klassen an die Läufe Spass gemacht!» in Bern oder Thun. Jede teilneh- Sebastian Teuscher, Schulhaus Bitzius, mende Klasse erhält ausserdem Bitziusstrasse 15, 3006 Bern eine kleine Anerkennung. Ab zirka 100 Kindern organisiert der WWF auch einen separaten Lauf, zum Beispiel im Rahmen des Schulsporttages. 22 — BS 2015 AUSGABE 05 WEITERE ANGEBOTE: PANDAMOBIL UND SCHULBESUCHE Nebst dem Schulbesuch zu Wolf und Alpen im Zusammenhang mit dem Sponsorenlauf hat der WWF weitere Themen wie Eisbär und Klima, ökologischer Fussabdruck, Foodwaste, Fischotter und Biber oder den Waldrucksack im Angebot. Dank eines Sponsorings durch die Migros können wir Schulbesuche zu diesen Themen gratis anbieten. Parallel zum Sponsorenlauf können Sie auch das Pandamobil an Ihre Schule bestellen. Es tourt ebenfalls zum Thema Wolf und Alpen durch die Schweiz und besucht mit seiner geführten Ausstellung Schulhäuser. Dauer: ein halber Tag oder mehr. Für Lehrpersonen organisiert der WWF auch Weiterbildungskurse, zum Beispiel im Bereich Erlebnispädagogik. Weitere Informationen und Anmeldung www.wwf-be.ch www.wwf.ch / de / aktiv/ lehrer / schuleaktiv FOKUS Auf den Spuren von Mission und schwarzen Geschäften Von Karl Johannes Rechsteiner THEATER UND AUSSTELLUNG Einst war der Sklavenhandel Teil des globalen Wirtschaftssystems – samt vielfältigen helvetischen Verstrickungen. Die Gründung der Basler Mission vor 200 Jahren war auch ein Beitrag zur Wiedergutmachung. Ein junges Theaterensemble und eine Ausstellung in Bern machten sich auf Spurensuche. Mit vielfältigen Angeboten auch für Schulen. ckelt, die ab dem Herbst auch im A4-Format erhältlich ist. Zur Veranstaltung erscheint auch eine Begleitbroschüre mit vertiefenden Informationen – sind doch die Hintergründe des Dreieckshandels als globales Wirtschaftssystem zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert noch nicht in alle Geschichtsbücher vorgedrungen. Thematisiert wird auch die besondere Rolle des Staates Bern unter dem Ancien Régime, der zeitweise intensiv in den transatlantischen Handel investiert hatte. Link-Tipps und Lektürehinweise ergänzen die insbesondere auch für Lehrpersonen interessanten Tipps. Vielfältiges Rahmenprogramm Für die Inszenierungen ist das Theaterensemble eine interessante Zusammenarbeit mit dem kleinen Berner Hilfswerk Cooperaxion eingegangen, das sich in Brasilien und Liberia auf den Spuren der Sklaverei für neue Perspektiven der jungen Generationen einsetzt und die helvetischen Verstrickungen in den einstigen Waren- und Sklavenhandel thematisiert. Als Begleitung des Theaterprojekts wurde eine Ausstellung entwi- «Da draussen bei den Heiden» – Mundarttheaterstück mit diversen Aufführungen vom 30. Oktober bis 8. November. Spezielle Schulvorstellung am Freitag, 6. November 2015, 14 Uhr, Eintritt frei mit Kollekte, Online-Anmeldung, Details bei www.theaterensemble.ch Theater wie Begleitausstellung und die Veranstaltungen finden im zentral gelegenen Kirchgemeindehaus Johannes in Bern (Breitenrain) statt. Die wichtigsten Programmpunkte «Auf den Spuren schwarzer Geschäfte» – Begleitausstellung zu Dreieckshandel, Sklaverei und helvetischen Verwicklungen, vom 13. Oktober bis 8. November, Dienstag bis Sonntag jeweils 14 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt frei mit Kollekte. Diverse öffentliche Führungen sowie Schulangebote siehe www.theaterensemble.ch oder www.cooperaxion.org Vielfältige Abendveranstaltungen zu Völkerschauen in Bern (mit Autorin Rea Brändle); Lesung aus «Die Mohrin» von Lukas Hartmann; Musikabend zu Blues und Sklaverei; Auf den Spuren Magellans – Musik der Kolonialzeit; Der Weg zur Schoggi-Schweiz – Details und Daten auf der Website www.theaterensemble.ch Workshops für Schulen / Gruppen, vom 11. Oktober bis 8. November – Lebendige Geschichte – Fragen zum Menschenbild – Umgang mit Religion – die Themen laden geradezu ein, in den Schulunterricht einbezogen zu werden und allenfalls für ungewöhnliche Lernerlebnisse zu sorgen. Theater, Ausstellung und interessante Workshops eignen sich ab Oberstufe (7. Klasse). Individuell können neben Führungen durch die Ausstellung drei Workshops gebucht werden: Einführung ins Theater; Damaliges Menschenbild; Mission heute. Informationen, Preisangaben, Platzreservationen und Kontakt: www.theaterensemble.ch 23 — BS 2015 AUSGABE 05 Das junge Theaterensemble in der reformierten Berner Kirchgemeinde Johannes hat in den letzten Jahren mit eindrücklichen Inszenierungen schwierige Themen auf die Bühne gebracht. 2013 etwa zur Geschichte von Sophie Scholl und der weissen Rose. Fürs Jahr 2015 hat der 200. Geburtstag der Basler Mission die Theatertruppe auf weitere faszinierende Geschichten rund um Geschichte aufmerksam gemacht. Das eigens entwickelte Theaterstück wirft einen kritischen Blick auf das 19. Jahrhundert. Es erzählt die Lebensgeschichte des Missions-Ehepaars Johannes Zimmermann und Catherine Mulgrave. Ihre eigenwilligen Ideen fordern das strenge Basler Missionskomitee heraus, ihre Vergangenheit als Sklavin gibt zu reden. Es entstehen spannende Szenen zu Mission, Rassismus und Sklaverei. Das von Livemusik begleitete Theater schlägt auch Brücken in die Gegenwart, regt zu weiteren Recherchen und zum Weiterdenken an. SCHLOSS SPIEZ Geschichte am Originalschauplatz erleben Mittelalter Workshops für die Mittelstufe Neu: Ernährung und Familie Einst & Heute Schlossführungen für alle Stufen Einführung für Lehrpersonen: 19. August 2015, 14 Uhr Infos und Anmeldung: Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, 3700 Spiez Tel. 033 654 15 06, [email protected] Saison: 3. April 2015 bis 18. Oktober 2015 www.schloss-spiez.ch In der östlichsten Ortschaft des Kantons Bern am Sustenpass setzt der Steingletscher spannende Themen wie Glaziologie, Geologie, Wasser, Alpenflora, Fauna sowie Alpwirtschaft und die ganze Ausbildung rund um den Alpinsport mit Klettern, Bergsteigen, Gletschertrekking, Wandern(Säumerei), etc. Ob Schulreise, Berghilfeprojekt, Studien- oder Landschulwoche; Ihr Lager mit Teilnehmern nahezu Jeder Alterklasse wird bestimmt zum erfolgreichen und nachhaltigen Anlass. Eine moderne und zeitgemässe Seminarinfrastruktur unterstützt Sie dabei! Besuchen Sie uns auf www.sustenpass.ch Wir freuen uns auf Sie! Alpin Center Sustenpass Fam. Thomas + Jacqueline Michel Steinalp Lodge + Hotel Steingletscher 3863 Steingletscher/Gadmen Tel. 033/975 1222 Fax. 033/975 1422 [email protected] Wir fördern die Bildung Wir haben für Lehrpersonen auf unserer neu konzipierten Webseite über 100 aktuelle Apps für den Unterricht zusammengestellt. Die ausgesuchten Apps sind praxiserprobt, bewertet und mit didaktischen Hinweisen und Unterrichtsideen angereichert. Melden Sie sich kostenlos an und informieren Sie sich unter: 24 — BS 2015 AUSGABE 05 www.dataquest.ch/education/apps Theaterplatz 8 3000 Bern 7 Tel. 031 310 29 39 Nidaugasse 22 2502 Biel/Bienne Tel. 032 544 19 90 Bälliz 64 3600 Thun Tel. 033 533 01 30 Kramgasse 46 3011 Bern Tel. 031 312 58 85 FOKUS SRK-Nothilfekurse jetzt auch für die Schule Von Susanne Scherz Berner Eltern können beim Roten Kreuz seit Längerem lernen, wie man Kindernotfälle behandelt und ihnen vorbeugt. Nun bietet das SRK Kanton Bern die Nothilfekurse auch Lehrpersonen an. das gab Gesprächsstoff auch über den Kurs hinaus. Wir behandelten auch die Prävention – die Kursleiterin optimierte beispielsweise gemeinsam mit uns die Notfallkarten. Neu notieren wir Allergien und einzunehmende Medikamente präziser und fragen jetzt auch die Krankenkasse ab – deren Adresse man bei einem Notfall unterwegs bePositive Rückmeldungen nötigt. Schön auch: Das Gelernte aus den Pilotkursen kann ich ebenfalls in der eigenen Die Erfahrungen aus der Pilot- Familie einsetzen.» phase zeigen: Der Know-howTransfer aus der Nothilfepraxis Praxisorientierte Kursin die Schulen ist erwünscht. gestaltung Und er funktioniert, meint bei- Ein Kind oder ein Jugendlicher spielsweise Eva Frautschi, Schul- wird krank oder verletzt sich: leiterin aus Saanen. «Der Kurslei- Das kann jeder Lehrperson paster zeigte uns, wie wir Gefahren sieren. Auf dem Pausenplatz oder realistisch einschätzen können. auf Ausflügen, aber auch im KlasEs war nützlich für uns zu erfah- senzimmer, beim Werkunterren, welche Unfälle und Vorfälle richt oder beim Sport. Manche in der Praxis oft vorkommen und Vorfälle sind so schwerwiegend, welche seltener. Angenehm war dass sofort gehandelt werden auch, dass unsere Fragen ernst muss. Die Nothilfekurse des SRK genommen und fachkundig be- gehen in Theorie und Praxis auf antwortet wurden. Man spürte, die häufigsten Gefahrensituatiodass der Kursleiter nicht nur er- nen ein. Die Kursleitenden stimfahrener Rettungssanitäter ist, men den Themenmix vorgängig sondern auch Unterrichtserfah- mit den Schulen ab. So fliessen die nachgefragten schul- und rung mitbringt.» Ähnlich erlebte es Tamara unterrichtsspezifischen Fragen Dössegger, Lehrerin aus Uett- in das Programm mit ein. Auch ligen und junge Mutter. «Der die Prävention ist Thema. Die Kurstag war gut strukturiert und Lehrpersonen erfahren, wie sie gefüllt, es wurde nie langwei- kritische Situationen und Orte lig. Nach einem theoretischen vorausschauend erkennen und Teil übten wir gemeinsam das Gefahren frühzeitig abwenden. Gelernte. Dieser Praxisteil war Thematisiert wird auch, wie man ebenso informativ wie amüsant. Klassenzimmer sicherer macht Man erlebt die Kolleginnen und und SchülerInnen für Gefahren Kollegen einmal ganz anders, sensibilisiert. Die Kursteilnehmenden üben darüber hinaus, wie sie in Notsituationen souverän reagieren, SchülerInnen mit Vorerkrankungen in den Schulalltag integrie- ren und sich selbst schützen und absichern. Auch die professionelle Notfall-Kommunikation mit Eltern und weiteren Beteiligten ist ein Kursthema. Die Nothilfekurse stehen ab sofort allen interessierten Berner Schulen offen. Nähere Informationen siehe Infobox. NOTFALLHILFE UND -PRÄVENTION IN DER SCHULE Angesprochen sind: Lehrpersonen aller Stufen, die lernen wollen, was bei Unfällen zu tun ist und wie kritische Situationen verhindert werden können Kurs-Schwerpunkt: Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren Kursleitende: Fachpersonen aus der Kinder- und Jugendnothilfe (Rettungssanitäter oder Pflegefachpersonen) Kursstil: Aktivierende Kurse, die Lerninhalte praxisnah vermitteln. Eine Mischung aus Referaten, Gruppenarbeiten und Üben an Fallbeispielen Dauer: 7,5 Std., ganzer Tag oder zwei Kurshalbtage Kursorte und -daten: Durchführung im Schulhaus (Daten nach Vereinbarung) oder im Bildungszentrum des SRK in Zollikofen Nächster Tages-Kurs: Im Bildungszentrum SRK Kanton Bern, Zollikofen: Samstag, 7.11.2015 Kosten: Pauschalpreis für Gruppen bis 18 Personen, inklusive telefonische Vorabklärung zum Festlegen der Schwerpunkte, Kursbestätigung: CHF 1900.– Optional: Auffrischungs-Halbtage mit praktischen Übungen und Fragenbeantwortung. Dauer vier Stunden, maximal 10 Teilnehmende: CHF 800.– Weitere Informationen, Beratung und Buchung: Susanne Scherz, Tel. 031 919 09 19, [email protected], srk-bern.ch/lehrpersonen 25 — BS 2015 AUSGABE 05 Auf Anfrage einer Lehrerin hin, die den SRK-Elternkurs besucht hatte, startete das SRK Pilotkurse für Schulen. Die Kurstage folgten dem bewährten Aufbau: Hoher Nutzen dank praktizierenden Nothilfe-Experten als Kursleitungen – und flexibles Eingehen auf die Wünsche der Kursteilnehmenden. FOKUS Ihr Partner für Ihre Bücher- und LEHRMITTELBESCHAFFUNG Ihre Vorteile im Überblick: 1AB5AT% T FÜR R E ÖFFENTLICH SCHULEN Alle Bücher und Lehrmittel aus einer Hand Rasche, portofreie Lieferungen inklusive Rückgaberecht Individuelle Zustellungen (Sammel-, Termin – oder Expressendungen) Direktversand und Verrechnung an Lernende (Lehrmittelpakete) Ein bedürfnisgerechter, auf Sie zugeschnittener Webshop Interessieren Sie sich für die Schuldienstleistungen der Orell Füssli Thalia AG? Mehr Informationen erhalten Sie unter www.books.ch, über unsere Geschäftskunden Abteilung [email protected] oder per Telefon 044 403 41 69. Wir sind gerne für Sie da! Ins_CompanyCard_176x125.indd 1 04.05.15 15:04 Unabhängige Pensionsplanung Beratungsqualität von LEBE getestet und für gut befunden. 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Der Tüftelwettkampf fördert nicht nur die Problemlösekompetenz, sondern schafft auch Bezug zur spannenden Welt der Technik. Der diesjährige Tüftelwettbewerb Die diesjährige Aufgabe lautet: Entwickle einen handbetriebenen Generator, der in einer Minute möglichst viel Leistung erzeugt. Etwas Hintergrund: Ein Generator ist bekanntlich eine «Maschine zum Erzeugen von elektrischer Energie». Bereits 1832 baute Hippolyte Pixii den ersten Wechselstromgenerator, basierend auf dem von Faraday entdeckten Prinzip der magnetischen Induktion. Pixiis Gerät enthielt einen von einer Handkurbel angetriebenen rotierenden Magneten, der sich an einer Spule mit Eisenkern vorbei bewegte. Er konnte damit Funken von mehreren Millimetern Länge erzeugen. Und heute? Auch in der Gegenwart werden elektromagnetische Generatoren von Wasserkraft, Dampfturbinen, Gas- oder Dieselmotoren angetrieben, um Strom zu erzeugen. Im Modell und in der Wirklichkeit entscheiden die Grösse der Spulen, die Anzahl Wicklungen, der Drahtquerschnitt, die Mag- Stets Ausgangsspannung überwachen Die erlaubte maximale Experimentierspannung im schulischen Kontext beträgt 40 V. Je nach Bauart des Generators kann dieser Wert überschritten werden. Deshalb muss die Ausgangsspannung stets mit einem Hinweise für den Selbstbau Universalmessgerät überwacht Idealerweise ist die Energieer- werden. zeugung im Fach Natur, Mensch und Gesellschaft (Natur und Technik) Unterrichtsinhalt: Begriffe wie Induktion, Ohm’sches Gesetz und Leistungsberechnung können vor dem Bau eingeführt und geklärt werden. Für den Selbstbau eignen sich fest montierte Spulen und drehende Magnete, weil damit der Strom direkt und nicht über Abnehmer oder Schleifer übertragen wird. Um mehr Leistung zu erhalten, braucht es mehrere Luftspulen (elektromagnetische Spulen ohne Eisenkern). Diese Welche Leistung bringt der handbetriebene Generator? lassen sich mit Hilfe einer Wi- Bild: zvg ckelhilfe selber herstellen. Die Form und die Genauigkeit, wie Wettbewerbsteilnahme die Spulen gewickelt werden, Daten, Bedingungen und Infomail zum Wettbewerb beeinflussen den Wirkungsgrad. siehe ab Mitte Juni auf www.do-it-werkstatt.ch. Drahtlänge und -querschnitt bestimmen wegen der elektri- Preise schen Leitfähigkeit des Materi- 1.–3. Preis: Ein Klasseneintritt ins Technorama als den Gesamtinnenwiderstand des Systems, was den maximal möglichen Stromfluss begrenzt: Je mehr Wicklungen, desto höher der ohmsche Widerstand der Spule. Der Gesamtwiderstand aller Spulen sollte allerdings möglichst klein gehalten werden. Mit lackiertem Kupferdraht (Querschnitt 1 mm, z. B. aus dem BAUHAUS) und etwa 7 m pro Spule erreicht man schon erstaunlich viel Leistung. netstärke und die Geschwindigkeit des Antriebs darüber, wie gross die Leistung des Generators ist. Sobald ein Verbraucher angeschlossen wird, spielt sowohl die Spannung als auch der Strom, welcher durch den Verbraucher fliesst, eine Rolle. 27 — BS 2015 AUSGABE 05 Mit dem Lehrplan 21 erhält das Technische Gestalten eine neue Stossrichtung: Fördern von Technikinteresse und Technikverständnis. Genau diesem Anliegen wollen die Organisatoren des Tüftelwettbewerbs nachkommen, indem sie technische Problemstellungen als Wettbewerb anbieten. Lösungen sollen im Team entwickelt werden – ähnlich wie bei Ingenieuren oder in der Forschung überhaupt. BERNER MUSEEN Landauf und landab neue Ausstellungen Von Susanne C. Jost Zur wärmeren Jahreszeit eröffnen zahlreiche Schlösser und Museen im ganzen Kanton Bern die Saison mit neuen Sonderausstellungen. Was wo geboten wird, finden Sie im Überblick auf der Website des Vereins der Museen im Kanton Bern: www.mmbe.ch. Hier ein paar ausgesuchte Tipps. Foto: Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern 1 Zweimal Kristall: Kunst und Natur im Doppelpack Bis 6. September bieten das Kunst- und das Naturhistorische Museum Bern einen doppelten Blick auf Kristalle für alle Schulstufen. Im Kunstmuseum steht zuerst ein begleiteter Rundgang mit gestalterischer Übung in der Ausstellung «Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst» auf dem Programm. Nach dem Blick auf den Kristall als Motiv in der Kunst folgt der Fokus auf den Kristall in der Natur mit einer Führung im Naturhistorischen Museum Bern. Die Museumsbesuche können am selben Tag stattfinden oder auf zwei aufgeteilt werden. Informationen und Anmeldung 031 328 09 11 [email protected] www.kunstmuseumbern.ch www.nmbe.ch Die Museen im Kanton Bern halten manchen Schatz bereit. 28 — BS 2015 AUSGABE 05 2 Stop Motion in Langenthal Die Animationstechnik Stop Motion bietet vielerlei Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln einen Film selber zu realisieren. Sie wird immer häufiger in der zeitgenössischen Kunst verwendet, um gesellschaftliche Themen zu visualisieren. Beim neuen Workshop-Angebot im Kunsthaus Langenthal übernehmen die Schülerinnen und Schüler den Inhalt, die Figuren, das Filmset sowie das Zusammenfügen gleich selbst. Erprobt und für interessant befunden von Jugendlichen von 12 bis 16 Jahren. Maximal 20 Teilnehmende, bei mehr Personen Aufteilung auf zwei Workshops möglich. www.kunsthauslangenthal.ch 3 Entdeckerlust in Burgdorf Verschiedene Burgdorfer Persönlichkeiten haben durch ihre Sammlungstätigkeit die Basis zur Geschichte des Museums für Völkerkunde Burgdorf gelegt. Die Alltags- und Kunstgegenstände, welche sie auf ihren Reisen erworben haben, werden bis am 5. Juli in der aktuellen Sonderausstellung im kulturellen Kontext erläutert. Der Fokus von «Entdeckerlust – Burgdorfer in Ostasien» liegt zudem auf dem japanisch-schweizerischen Güterund Kulturaustausch. Die japanischen Objekte werden ergänzend und vergleichend mit chinesischen, koreanischen und tibetischen Exponate gezeigt, um auch den Austausch innerhalb Asiens aufzuzeigen. Die Ausstellung wird von einem reichhaltigen Rahmenprogramm begleitet. Für Kinder und Schulklassen werden Workshops und Führungen angeboten. Informationen und Anmeldung für Schulklassen: 034 423 02 14, www.kulturschloss.ch BERNER MUSEEN Unterrichtsmaterial historische Architektur Das Freilichtmuseum Ballenberg hat in einer Kooperation mit der Denkmalpflege des Kantons Bern Unterrichtsmaterialien zur Architekturvermittlung entwickelt. Das gemeinsame Ziel ist, das Verständnis der Schülerinnen und Schüler für historische Architektur aus dem ländlichen Raum und für die Denkmalpflege zu fördern. Das Unterrichtsmodul umfasst Arbeitsblätter, Lösungen und Zusatzmaterialien. Das Freilichtmuseum eröffnet die Saison am 11. April. Die Materialien stehen als PDF auf den Websites von Museum und Denkmalpflege bereit. 5 Kontakt und Informationen [email protected] oder [email protected] www.ballenberg.ch 6 Sprachen lernen im Kunstmuseum Aufbauend auf dem neuen Lehrmittel «New World» werden Werke von Pablo Picasso, Paul Klee, Marc Chagall, Auguste Herbin und Bridget Riley betrachtet. Vor den Originalen können das Vokabular und die Satzstrukturen von Unit 3 geübt, anwandt und erweitert werden. Auf Wunsch kann das Angebot «Color and Shapes» mit einer gestalterischen Tätigkeit ergänzt werden. In ähnlichem Rahmen und basierend auf «Bonne Chance» kann auch eine Französischlektion ins Kunstmuseum Bern verlegt werden. Informationen und Anmeldung 031 328 09 11 [email protected] www.kunstmuseum.ch 8 Aktionswochen in Biel Bis 12. Juni bietet die Kunstund Kulturvermittlung des Neuen Museum Biel und des CentrePasquArt je drei kostenlose Ateliers für Schulklassen vom Kindergarten bis zum Gymnasium an. Die Ateliers beziehen sich auf Themen der aktuellen Ausstellungen der beiden Häuser, dauern eineinhalb Stunden und können kostenlos gebucht werden. Informationen und Anmeldung 032 322 24 64 oder 032 328 70 33 [email protected] www.nmbiel.ch www.pasquart.ch «Museumsmacher» kantonsweit buchbar Zahlreiche Schulklassen haben sich inzwischen eingeklinkt und im Rahmen des mmBE-Workshops «Museumsmacher» die Online-Sammlung des anderen Kantonsmuseums mit Objekten bestückt. Das partizipative Angebot ist im ganzen Kanton Bern buchbar und für Schulklassen aus dem Kanton Bern kostenlos. Informationen und Anmeldung [email protected] 031 305 99 21 www.museumsmacher.be www.kantonsmuseum.be 7 Roggwil macht Schule Vom 7. August bis 1. November dreht sich im Kulturspycher in Roggwil alles um die Schule. Vor dem Museum, inmitten einer Blumenwiese, wird ein Klassenzimmer samt Pulten und Wandtafel eingerichtet. Dieses kann für eine Schulstunde im Grünen kostenlos genutzt werden. Die Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an Abendveranstaltungen verschiedenen Schulfächern widmet. Den Auftakt macht am 14. August Urs Gfeller von «Magic Science», der die Physik mit Live-Experimenten als Wissenschaft präsentiert, die Spass macht. Weitere Informationen und Kontakt Colette Grütter, [email protected] www.kulturspycher.ch 9 Nouveau salle pour les jeunes Afin de développer encore le dialogue entre œuvres et regardeurs, entre créateurs et publics de tout âge, le musée jurassien des arts a ouvert une salle spécialement destinée au jeune public et aux classes scolaires, en lien avec l’exposition thématique de longue durée présentant des œuvres des collections. Conçue par une professionnelle de la médiation culturelle, cette salle proposera des outils et des découvertes à réaliser au musée et / ou en classe. Ainsi, le musée invitera les familles et les écoles à s’immerger dans le passionnant royaume des « lumières » et des « ténèbres » ! Une aventure proposée grâce à cette nouvelle salle qui restera en place pendant huit mois. Sa riche palette d’activités invitera à revenir plusieurs fois explorer les multiples facettes de l’exposition. De plus, le musée continuera à offrir aux classes scolaires, sur demande, des visites commentées ciblées selon leurs désirs, dans une complète gratuité. Informations www.musee-moutier.ch ALS LEBE-MITGLIED KOSTENLOS AUF ENTDECKUNGSTOUR Der Verein der Museen im Kanton Bern (mmBE) unterstützt Lehrpersonen auf der Suche nach dem passenden Museumsbesuch. Über 100 Museen im ganzen Kanton bieten LEBE-Mitgliedern freien oder ermässigten Eintritt in ihre Dauer- und Sonderausstellungen. Eine Liste der Museen steht auf der LEBE-Website zur Verfügung. 29 — BS 2015 AUSGABE 05 4 EINE PH-STUDENTIN ERZÄHLT Von zerschlagenem Geschirr und der Gretchenfrage im Schulunterricht Von Nina Malika Lerch 30 — BS 2015 AUSGABE 05 «Aufgabe auf nächste Woche: Lesen Sie bitte das erste Kapitel aus ‹Der zerbrochne Krug›. Ein unmutiges Raunen geht durch die Sitzreihen des von der spätnachmittäglichen Sonne durchfluteten Klassenzimmers. Die Lektüre wurde bereits ausgeteilt und von den Schülerinnen und Schülern kurz durchgeblättert. Kommentare werden laut zu Kleists nicht leicht verständlichen Satzgefügen. Dann fällt die Frage, auf die wir als Lehrperson eigentlich gefasst sein sollten, die uns – oder zumindest mich – jedoch stets aufs Neue kurz innehalten lässt: «Warum müssen wir das überhaupt lesen? Was bringt uns das?» Eine gute Frage, insbesondere dann, wenn es sich bei der Klasse nicht um angehende Germanistikstudentinnen und -studenten handelt, sondern um eine BMS2-Klasse mit abgeschlossener Berufslehre im technischen Bereich. Auch die im Rahmen des Moduls «Berufsbildungssystematik» durchgeführten Interviews mit Lernenden haben uns potenziellen Lehrpersonen an einer Be- rufsfachschule einmal mehr gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler Sinn und Zweck des Unterrichtstoffes – berechtigterweise – kritisch hinterfragen und genau abschätzen, welchen Nutzen sie daraus für ihren Arbeitsalltag ziehen können. Oftmals wird dann nicht nur der aktuelle Unterrichtsstoff, sondern gleich das ganze Schulfach, wenn nicht gar der obligatorische Besuch an der Berufsfachschule im Allgemeinen als überflüssig eingestuft. Die Theorie des Unterrichts steht der Praxis im Lehrbetrieb gegenüber, wobei die Lernenden auf den ersten Blick oftmals nicht den Zusammenhang zwischen beidem erkennen können. Insbesondere dann nicht, wenn einzelne Unterrichtsfächer für den zu erlernenden Beruf irrelevant erscheinen. Um an dieser Stelle auf die Frage zurückzukommen, weshalb eine Techniker-Klasse ein über zweihundert Jahre altes literarisches Werk interpretieren können muss: Ja, warum eigentlich? Offiziell liesse sich die Frage damit beantworten, dass im Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität nun einmal verankert ist, dass mindestens zwei bis drei literarische Werke aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert gelesen werden müssen und Kleist zufälligerweise in diese Kategorie fällt. Diese Begründung scheint mir aber unzulänglich, und aus vergangenen Schultagen meine ich mich vage erinnern zu können, dass wir uns auch schon damals nicht so leicht mit solchen Erklärungen haben abspeisen lassen. Inoffiziell schien mir da der augenzwinkernde, leicht ironische Erklärungsansatz eines Kommilitonen schon überzeugender, der auf die Frage eines Schülers, warum er als Förster Versmasse wie Jamben und Trochäen bestimmen können müsse, antwortete, dass der moderne Mensch im Gegensatz zum mittelalterlichen Menschen das Privileg geniesse, neben der reinen Berufsausbildung auch in Lesen und Schreiben unterrichtet zu werden. Diese Aussage würde ich so zwar nie unterschreiben, jedoch [email protected] birgt sie meiner Meinung nach im Kern eine wichtige Erkenntnis. Nämlich jene, dass zwar nicht alles an der Berufsfachschule Gelernte im Arbeitsalltag direkte Anwendung findet, dass jedoch beispielsweise mit der Lektüre über zerbrochene Keramik, die eigentlich symbolisch für etwas ganz anderes steht, das Wissensspektrum über den Beruf hinaus erweitert und das Verständnis für kulturelle und historische Zusammenhänge gefördert wird. In diesem Sinne besteht eine zentrale Aufgabe der Lehrperson sicher darin, den Schülerinnen und -schülern dabei zu helfen, über den Teller- beziehungsweise über den Krugrand hinauszublicken. KURZ UND BÜNDIG Umfrage zu Humor im Unterricht Im Rahmen einer Masterarbeit an der Uni Zürich führt Manolya Ucak eine OnlineStudie mit Lehrpersonen, DozentenInnen, SchülerInnen und StudentenInnen durch. Thema: «Humor im Klassenzimmer und die Einschätzung des Klassenklimas». Wer kurzentschlossen ist und mitmachen möchte, kann bei der Autorin der Studie direkt einen Link zum Online-Fragebogen anfordern. Zeitaufwand: 90 Minuten für Lehrpersonen / DozentInnen, 10 Minuten für SchülerInnen / StudentInnen. Auf Wunsch wird ein per- sönliches Feedback gegeben. Teilnahmeschluss ist der 30. Mai 2015. Kontakt: [email protected] Einen Lernfilm erstellen WETTBEWERB Auch in diesem Jahr zeichnet «LerNetz AG – Netzwerk für interaktive Lernmedien» gute LernFilme aus. Thema des LernFilm-Festivals 2015: «Neue Medien sicher einsetzen!» Ein LernFilm ist ein maximal drei Minuten dauernder Animationsfilm, der Abläufe und Zusammenhänge erklärt. Für Schülerinnen und Schüler ist es eine tolle und lehrreiche Erfahrung, einen Lernfilm zu produzieren. Wie bei einem Vortrag muss das Thema ver- dichtet und ein roter Faden erstellt werden. Die Resultate haben Bestand und sind für die Kinder und Jugendlichen auch zu einem späteren Zeitpunkt noch greifbar. Der diesjährige Wettbewerb steht unter dem Motto «Neue Medien sicher einsetzen!». Auf der Internet- seite www.lernfilm.ch finden interessierte Lehrpersonen Beispiele und eine detaillierte Anleitung, wie man einen LernFilm im Unterricht erstellt. Eingabeschluss der LernFilme für den Wettbewerb ist der 10. Oktober 2015. Weitere Informationen: LerNetz AG – Netzwerk für interaktive Lernmedien Kornhausplatz 14, 3011 Bern 031 312 44 83 [email protected] www.lernetz.ch www.lernfilm.ch Schulkongress Bewegung & Sport Im Herbst findet bereits zum dritten Mal der Schulkongress «Bewegung & Sport» statt. Vom 23. bis 25. Oktober 2015 wird Magglingen wiederum zum angesehenen Kompetenzzentrum rund um die Bewegte Schule und den Sportunterricht, aber auch zur Förderung der eigenen Bewegung und Gesundheit. Für Lehrpersonen vom Kinder- • Als ganzes Team Ihre interne Ort, um abzuschalten und Weitere Infos: garten bis zur Sekundarstufe II Sitzung mit dem Schulkon- aufzutanken www.schulkongress.ch bietet der Schulkongress ideale gress zu kombinieren Wählen Sie aus drei Referaten, [email protected] Möglichkeiten, um: • Das persönliche wie professi- 90 verschiedenen Workshops • Aktuelles Wissen spiele- onelle Netzwerk auszubauen und Modulen sowie der Podirisch und mit vielen, direkt und spannenden Austausch umsrunde Ihr massgeschneiumsetzbaren Ideen in Ihren mit Kolleginnen und Kolle- dertes Programm aus. Schulalltag zu integrieren gen zu pflegen Interessierte können sich be• Ihre J+S-Leiteranerkennun- • Die eigene Bewegung und Ge- reits jetzt anmelden. gen oder SRLG-Brevets zu sundheit zu fördern: Maggverlängern lingen ist ein traumhafter In der Bildungsdebatte kommen alle zu Wort – nur die SchülerInnen fragt keiner. Das regt Alma (14), Jamila (15) und Lara-Luna (16) schon lange auf. Bereits in der letzten «berner schule» haben wir das Quartalsbuch aus ihrer Feder vorgestellt. Es hat noch einige Exemplare. Die drei Autorinnen haben die Evangelische Schule Berlin besucht, jene potenzial- entfaltende Bildungsstätte, welche am LEBE-Tag von der Schulleiterin Margret Rasfeld und SchülerInnen näher vorgestellt wird. Wer sich bereits vor dem 3. Juni 2015 ins Thema einlesen möchte: Es sind noch einige Exemplare des Quartalsbuchs zu haben. Das Quartalsbuch «Wie wir Schule machen», geschrieben von Alma lma de Zárate, Jamila Tressel und Lara-Luna Ehrenschneider (Mitarbeit Uli Hauser, Evangelische Schule Berlin Zentrum Margret Rasfeld), ist 2014 erschienen. Normalpreis Fr. 28.50.–, als LEBE-Quartalsbuch Fr. 23.– inkl. MWSt. Der Titel kann zum vergünstigten Preis bei uns bestellt werden (nur ein Buch pro Schulhaus): LEBE, Monbijoustrasse 36, Postfach 7163, 3001 Bern, oder per EMail: [email protected] 31 — BS 2015 AUSGABE 05 So machen sie Schule AGENDA WICHTIGE TERMINE 3. Juni 2015 Blauzone am 21. Theaterfestival LEBE-Tag 2015 unter dem Motto «Potenziale» Samstag, 31. Oktober 2015 LEBE-Tagung in Lyss Samstag, 7. November 2015 LEBE-Tagung in Langenthal Mittwoch, 24. Februar 2016 LEBE-Tagung in Langnau Mittwoch, 4. Mai 2016 LEBE-Tagung in Konolfingen Mittwoch, 11. Mai 2016 LEBE-Tagung in Burgdorf Samstag, 21. Mai 2016 LEBE-Tagung in Thun Samstag, 5. November 2016 LEBE-Tagung in Jegenstorf Der Theater-Frühling lässt zum 21. Mal sein blaues Band flattern. Diesmal hat er Schulklassen und Wahlfachgruppen dazu angeregt, assoziativ und eigenständig ans Werk zu gehen: Schulklassen und Lehrpersonen kommen in den Genuss von Vorstellungen, Schnupperlektionen und einer Impulsveranstaltung. Am Dienstag laden Unterstufenklassen ein zu einer Fahrt ins Blaue – Piraten, Zwerge und bösartige Zauberer sind mit von der Partie. Am Mittwoch gibt es mit sechsten Klassen ein blaues Wunder sowie überraschende Geschichten zu erleben, die in den blauen Berner Ghüdersäcken vor sich gehen. Am Donnerstag zeigen Oberstufenschülerinnen «Feel the Blues!» mit Themen wie anders sein, Enttäuschungen, Gewalt, Drogen, Mafia, Liebe und blaue Träume. Und am Freitag versprechen ViertklässlerInnen das Blaue vom Himmel, die ganz grosse Liebe und den Genuss einer blauen Stunde, die verdient sein will. Vom 9. bis 12. Juni 2015 im Brückenpfeiler Bern, Dalmaziquai 69, Bern. Alle Angebote sind dank Sponsoren kostenlos. Eine Anmeldung ist zwingend: www.theaterfruehling.ch [email protected] Tel. 078 884 81 94 FREIBURG Audio -Gu id S t a d t g o lf tführunge n Stad uche tzs a h e Sc ENTDECKEN Wir verkaufen zu unschlagbaren Preisen Tische, Stühle und Spiegel, Schneiderbüsten, Textilien und Zutaten wie Faden, Einlagen und Zeichnungsutensilien, diverse Couture-Kleider für Damen etc. nn u 32 — BS 2015 AUSGABE 05 Br Die Couture-Ateliers der BFF Bern schliessen anfangs Juli 2015 endgültig ihre Türen. Haben Sie Interesse an unseren Ateliereinrichtungen? ens piel Min iz u g Vorreservationen sind nicht möglich! Die Ware wird nur gegen Bargeld verkauft. Öffnungszeiten des Liquidations-Verkaufs: Dienstag, 30. Juni bis Donnerstag, 2. Juli 2015, jeweils 10.00–19.00 Uhr BFF Couture, Kapellenstrasse 4, 3011 Bern Tel. 031 635 28 42, [email protected], www.bffbern.ch T. +41 (0)26 350 11 11 • www.freiburgtourismus.ch AGENDA lernwerk bern Weiterbildung für Gestaltungs lehrpersonen Industriestrasse 37, 3178 Bösingen Telefon 031 740 97 83 www.lernwerkbern.ch 15.115 Hand- und Bodypainting mit Gouache Körperbemalung ist im Zeitalter der «Selfies» sehr beliebt. Der Kurs zeigt einfache Beispiele für den Unterricht, die einzeln oder zu zweit realisiert werden können. Bern, 28.8.2015 Kursleitung: Daniel Rohrbach Materialgeld: Fr. 60.– Kursgeld für bernische Lehrpersonen: Fr. 0.– Anmeldeschluss: 2.6.2015 15.619 «the winner is…!» Bau dein Lieblingsspiel. Du erfindest dein persönliches spannendes Gesellschaftsspiel. Zur Umsetzung braucht es nicht viel: umfunktioniertes Recyclingmaterial, deine Neugier, Freude und Lust am Gestalten. Bern, ab 30.10.2015 Kursleitung: Kathrin Fröhlin Materialgeld: Fr. 45.– Kursgeld für Mitglieder: Fr. 188.–, Kursgeld für Nichtmitglieder: Fr. 233.– (Kursgeld kann von ERZ zurückgefordert werden.) Anmeldeschluss: 18.9.2015 PHBern, Institut für Weiterbildung und Medienbildung Weltistrasse 40, 3006 Bern Tel. 031 309 27 11, [email protected], www.phbern.ch Regionalwoche Konolfingen Im Sommer 2015 findet die Regionalwoche in Konolfingen statt. In 19 Kursen erhalten Lehrpersonen des Kindergartens und der Volksschule während einer Woche neue Impulse für den Unterricht, setzen sich in einem oder mehreren Kursen mit dem eigenen Unterricht auseinander und tauschen neue Ideen aus. Start: Montag, 6. Juli 2015, 8.30–17.00 Uhr, Konolfingen Mehr: www.phbern.ch/ weiterbildung / regional Passepartout: Grundlagenangebot Französisch Sek I Dieser Spezialkurs richtet sich an Lehrpersonen, die ab dem Schuljahr 2015 / 16 Französisch unterrichten. Sie gewinnen Sicherheit im Umgang mit den Prinzipien der Kompetenzorientierung, setzen sich mit Aufbau, Inhalt und Ziel des Lehrmittels und des Lehrplans auseinander und lernen die Beurteilung im Kontext der Mehrsprachigkeitsdidaktik kennen. Start: Montag, 6. Juli 2015, 8.30–17.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.321.039 Fotografieren – Aufnahmepraxis mit der Digitalkamera Die Grundfunktionen der Kamera und kreative Gestaltungsmittel der Fotografie kennen und anwenden lernen sind die primären Ziele dieses Kurses. Zudem sollen die Aufnahmen nach technischen und gestalterischen Kriterien beurteilt werden können. Die Teilnehmenden bringen die eigene Kamera inklusive Aufladegerät und Verbindungskabel mit. Start: Montag, 6. Juli 2015, 8.30–17.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.631.026 Planungs- und Orientierungswoche für Berufseinsteigende Eine kooperative und stufenspezifische Vorbereitung auf das neue Schuljahr: Die Planungs- und Orientierungswoche stellt themenspezifische Foren vor, beispielsweise zum Klassenmanagement, und bietet Gelegenheit für Beratung und kollegialen Austausch. Start: Montag, 6. Juli 2015, 8.30–17.00 Uhr, in Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.221.008 Multimediale E-Books mit iBooks Author Digitale Unterrichtsmaterialien für die Nutzung mit iPads selbst erstellen: Der Kurs gibt einen Über-blick über E-Books und digitale Lehrmittel (Formate, Geräte, Verlage), informiert über Chancen und Grenzen von iBooks Author und bietet Gelegenheit, eigene multimediale E-Books mit iBooks Author herzustellen. Wann: Mittwoch, 10. Juni 2015, 13.30–17.00 Uhr, Bern. Mehr: www.phbern.ch / 15.631.042 ! n e b o h e W r De Ab August 2015 in Bern: Informatiker/-in EFZ für Schulabgänger (4j) + Berufsumsteiger (2j) Mediamatiker/-in EFZ für Schulabgänger (4j; Möglichkeit zur Berufsmaturität) ICT Ausbildungszentrum Bern – 031 398 98 00 – www.csbe.ch 33 — BS 2015 AUSGABE 05 CsBe ac n g BEZUGSQUELLEN Basteln / Handarbeiten Erlebnisunterricht Schulmuseum Bern in Köniz Muhlernstr. 9, Haberhuus, Schloss Köniz, 3098 Köniz Museum 031 971 04 07 | Kontakt K. Hofer 031 971 20 40 • Historisches Schulzimmer um 1940 mit Audioguide • Sonderausstellung 14.08.2014 bis 23.12.2015: Daheim im Schloss • Historische Schreib- und Mathematiklektionen, Führungen • Ausleihe: historische Lehrmittel, altes Schulmobiliar usw. • Öffnungszeiten: Mi und Sa 14-17 Uhr / So 13-16 Uhr, Eintritt 5.- www.filzwolle.ch Werkraumeinrichtungen und Werkmaterialien www.schulmuseumbern.ch Verbrauchsmaterial inseratvorlage berner schule Grösse : 10 x 1 Feld 98 x 17 mm Unter Rubrik : « Planung und Einrichtung von Schulraum » Werkraumeinrichtung / Equipement d’atelier Holz-Metallbearbeitungsmaschinen Beratung, Verkauf, Service – Profitieren Sie von unseren Serviceleistungen im Jahresabonnment. www.ettima.ch • Bernstrasse 25 • 3125 Toffen • Tel. 031 819 56 26 Planung und Einrichtung von Schulraum knobel schuleinrichtungen ag schürmattstrass 3 postfach 223 5643 sins tel 041 710 81 81 fax 041 710 03 43 www.knobel-zug.ch [email protected] www. embru.ch/de/schule Embru-Werke AG I CH-8630 Rüti ZH Software Die zeitgemässe Software für Lehrpersonen Demoversion unter www.LehrerOffice.ch Berufswahl ››Kennen lernen! ››Découvrir! berufswahl-portfolio.ch portfolio-du-choix-professionnel.ch 42 34 — BS 2015 AUSGABE 03 05 Spiel- und Pausenplatzgeräte Musikinstrumente Magie des Spielens... Bürli Spiel- und Sportgeräte AG, 6212 St. Erhard/LU Telefon 041 925 14 00, www.buerliag.com 365 Tage Schulaktion Musikhaus DigiDrum 3097-Liebefeld-Bern, Tel. 079 222 66 37 [email protected]; www.digidrum.ch Das letzte Wort Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben Nun gibt es ja unter Reisenden im Fall von Zugsverspätungen und -pannen stets zweiergattig Leute: jene, die sofort lauthals zu maulen und zu murren beginnen, die dem Zugspersonal (als könnte dieses etwas dafür) in teils nicht jugendfreien Worten zu verstehen geben, sie hätten mit dem öffentlichen Verkehr nun definitiv abgeschlossen, und die ihren Ärger via Twitter und Facebook gleich auch in die ganze Welt posaunen (Fraktion 1). Und die anderen, die sich zwar ebenfalls ärgern und innerlich seufzen, auch sie werden ja erwartet, die sich aber weitgehend klaglos ins Unvermeidliche schicken: Shit happens, und es gibt weiss Gott Schlimmeres (Fraktion 2). Als kurz vor sechs auf dem Bahnhofplatz vier Gelenkbusse vorfahren, erkämpft sich Fraktion 1 drängelnd und ellbögelnd einen der wenigen Sitze, während Fraktion 2 stoisch nachrückt und mit einem Stehplatz vorliebnimmt. Doch obwohl es in den Bussen schliesslich aussieht wie in der sprichwörtlichen Sardinenbüchse, hats für gut 20 Leute – auch für uns – keinen Platz. Das Bahnpersonal beginnt zu werweissen. Was tun? Bis ein Bus die Leute in Arnheim ausgeladen hat und wieder nach Emmerich zurückgekehrt ist, dauerts eine halbe Ewigkeit, und ein zusätzliches Fahrzeug ist auf die Schnelle nicht aufzutreiben. Nun kommt die Stunde des Lokführers: Er, ein älterer Mann mit freundlichen Augen und drei dicken Streifen auf der Bähnleruniform, heisst seine Kollegen in die Busse steigen, um das Gros der Reisenden zu begleiten, und wendet sich dann an uns, die Zurückgebliebenen. Unsere Weiterfahrt werde sich weiter verzögern, das tue ihm sehr leid, und drum sei es das Mindeste, dass er uns zum Essen einlade und anschliessend höchstpersönlich nach Amsterdam begleite. Und so kommt es, dass wir an einem lauen Frühlingsabend Anfang Mai zusammen mit einer Grossfamilie aus Utrecht, einer Reisegruppe aus Südamerika, drei jungen Frauen aus Berlin, zwei Studenten aus Birmingham und einem überaus sympathischen Lokführer der «Nederlandse Spoorwegen» in der deutschen Grenzstadt Emmerich am Rhein in einem kroatischen Restaurant sitzen, uns – inzwischen höchst vergnügt und mit dem Schicksal längst versöhnt – über die Speisekarten beugen und uns wenig später über einen grossen Teller «Sarma nach Oma Marijas Art» hermachen. Natürlich wird auch Bier und Wein serviert, und zwar nicht zu knapp, was der Unterhaltung sehr zuträglich ist, und als anderthalb Stunden später fünf Taxis vor dem Restaurant halten, ist aus den wildfremden Leuten eine Schicksalsgemeinschaft und aus dem Lokführer der Bert geworden. Dieser zahlt die Rechnung für Speis und Trank und Taxifahrt, lotst uns in Arnheim ganz selbstverständlich in die Erstklassabteile des Regionalzugs und wünscht uns nach der Ankunft im Bahnhof Amsterdam Centraal nachts um halb elf per Handschlag alles Gute und ein schönes Leben. Stimmt, wir sind die Letzten des ICE 124, die am Zielort ankommen. Aber zugleich die Fröhlichsten, die Beschwingtesten, die Wohlgelauntesten. Martin Lehmann Martin Lehmann arbeitet als Redaktor bei Radio SRF 2 Kultur. Er ist Vater dreier Töchter, die älteste lebt in Amsterdam. Kontakt: [email protected] 35 — BS 2015 AUSGABE 05 Freitagnachmittag, kurz nach halb fünf. Der ICE 124 Frankfurt–Amsterdam braust mit 300 Stundenkilometern der holländischen Grenze entgegen. Der Zug ist voll, gut 400 Leute, viele Wochenendausflügler. Eigentlich sollte er nur noch in Arnheim und Utrecht halten, aber jetzt, im Nirgendwo, einem Ort namens Emmerich, 140 Kilometer vor Amsterdam, bremst er plötzlich ab und kommt mit einem Ruck zu stehen. Nach einigen Minuten gibt die Zugführerin via Lautsprecher auf Holländisch, Englisch und Deutsch bekannt, dass es ein Problem mit einer Weiche gebe, die Weiterfahrt verzögere sich, «mijn excuses voor het ongemaak». Dieses Ungemach wird dann von Viertelstunde zu Viertelstunde grösser, offenbar kann der Schaden nicht repariert werden, und nach siebzig Minuten Wartezeit ist klar: Auf der Schiene gibt es kein Weiterkommen, die Fahrgäste müssen mit Bussen zur nächsten Stadt gekarrt werden. LEBE-Mitglieder profitieren von bis zu 45% Rabatt aufs Mobilabo. 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