berner schule» 05/2015

école bernoise
05∙15
LEBE-Tag 2015
Am 3. Juni Potenzial entfalten
OvO-Kurs
Lohnentwicklung
Sponsorenläufe
Schwierige Elterngespräche führen
Perspektive besser,
Tempo zu tief
Mit dem WWF für den
bedrohten Wolf
AZB 3001 Bern
berner schule
5
LEBE-TAG 2015
PÄDAGOGIK
Ein Tag voller Potenziale
OvO-Kurs – Schwierige Elterngespräche führen
Ausgabe vom 19. Mai 2015
Impressum
berner schule
(vormals «Berner Schulblatt»)
148. Jahrgang/148e année
ISSN 1661-2582
Erscheint monatlich
Auflage / Tirage: 10 120 (WEMF/SW-beglaubigt 12-13)
Herausgeber/Editeur
Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE
Enseignantes et enseignants Berne LEBE
Adresse
berner schule
Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE
Monbijoustrasse 36
Postfach 7163
3001 Bern
Fax 031 326 47 48
E-Mail: [email protected]
www.lebe.ch
Redaktion
Beat Wirz (BW)
Tel. 031 326 47 57
Layout / Gestaltung
Anna Katharina Bay-Dübi
Tel. 031 326 47 58
Traduction
Pierre Alain Chopard
Rolf Lüthi Übersetzungen AG
Transit TXT AG
Korrektorat
Renate Kinzl
Anzeigenmarketing
Stämpfli AG
Wölflistrasse 1, Postfach 8326
3001 Bern
Tel. 031 767 83 30
[email protected]
Druck
DZB Druckzentrum Bern AG
2 — BS 2015 AUSGABE 05
Abonnemente/Abonnements
Nichtmitglieder/Non-membres:
Fr. 65.– / Jahr plus MWSt.
Aufgrund einer Leistungsvereinbarung
mit der Vereinigung der Studierenden
der PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auch
rund 1500 Studierenden zugeschickt.
6
8
9
LEBE-KINOABEND
GEWERKSCHAFT
«X+Y» – berührender Film über
Autismus und Hochbegabung
Lohnentwicklung
Perspektive besser, Tempo zu tief
12
15
AKTUELL
REGIONEN
Delegiertenversammlung
von LEBE
«Viele Lehrpersonen stellen zu hohe
Ansprüche an sich selber»
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LEBE-TAGUNG
LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE
«Fragt doch uns!» – Aussichten auf
die Tagung in Thun
Filmvorführungen an der Schule,
eine juristische Gratwanderung!
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20
IN EIGENER SACHE
FOKUS
Regula A. Bircher,
Geschäftsführerin LEBE
Sponsorenläufe – Mit dem WWF für
den bedrohten Wolf
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FOKUS
TÜFTELWETTBEWERB
SRK-Nothilfekurse –
jetzt auch für die Schule
Einen Generator bauen –
der Tüftelwettbewerb
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35
BERNER MUSEEN
DAS LETZTE WORT
Landauf und landab
neue Ausstellungen
Wer zu spät kommt,
den belohnt das Leben
Bestellungen und Adressänderungen
LEBE-Geschäftsstelle
Tel. 031 326 47 51
Nächste Ausgabe: 30. Juni 2015
Prochaine édition: 30 juin 2015
Redaktionsschluss: 12. Juni, 7.00 Uhr
Délai rédactionnel: 12 juin, 7.00 h
Titelbild: Schertenlaib & Jegerlehner werden am LEBE-Tag für Stimmung sorgen. Bild: zvg
Vom bösen Wolf und anderen Märchen
Von Beat Wirz
Du méchant loup et d’autres contes
iele Menschen haben Angst vor dem
bösen Wolf. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Eine ist in der Märchenwelt
zu suchen: Die Gebrüder Grimm haben ein
Wolfsbild skizziert, welches mit der Realität nichts zu tun, die Angst vor dem Urahn
des Haushundes aber tief verankert hat.
Dass es seit Menschengedenken im gesamteuropäischen Raum keine Übergriffe von
Wölfen auf den Menschen gab, scheint sich
im Bewusstsein deutlich weniger manifestiert zu haben als das Märchen. Weil die
Angst vor dem Wolf unbegründet ist, kann
man sich aber mit gutem Gewissen für ihn
engagieren – zum Beispiel, indem man mit
der Klasse an einem WWF-Sponsorenlauf
mitmacht. Mehr dazu im Beitrag auf Seite 20.
Warum hat diese Angst auch auf unsere
vierbeinigen Begleiter übergegriffen? Medien
schlachten einzelne tragische Zwischenfälle
mit Hunden, allesamt auf menschliches Versagen zurückzuführen, aus und kultivieren
das Bild der reissenden Bestie. Typisches Verhalten von Hunderassen, über Jahrhunderte
bewusst hingezüchtet und geschätzt, ist heute
gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert. Schon
ein bellender Hund ist ein Problemhund, ein
knurrender sowieso. Die Listen sogenannt
gefährlicher Rassen werden immer länger.
Dabei sollte längst bekannt sein, dass die Probleme am anderen Ende der Leine zu suchen
sind – und bei einer Gesellschaft, welche die
Grundregeln des Zusammenlebens mit Tieren
und untereinander mehr und mehr verlernt.
Deshalb hat das Phänomen der fantasierten Ängste weit über die angesprochene
Thematik hinaus eine Relevanz für die
Schule. Vielleicht kann im Unterricht ein
Beitrag dazu geleistet werden, dass Menschen solche Entwicklungen und sich selber kritischer überprüfen. Dass sie etwas
entspannter werden – im Zusammenleben
generell und mit sich selber. Dass sie den
Unterschied erkennen zwischen dem Engagement für und dem Widerstand gegen
etwas. Wer das kann, rennt weniger gegen
Dinge an, die unverrückbar sind. Und spart
Kräfte für alles, was sich ändern lässt.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
B
eaucoup de gens ont peur du méchant
loup. Il y a plusieurs raisons à cela. La
première est dans le monde des contes:
les frères Grimm ont brossé du loup un
portrait qui n’a rien à voir avec la réalité,
mais qui a enraciné un effroi profond du
lointain ancêtre de nos chiens domestiques.
Qu’on n’ait plus déploré depuis longtemps
d’attaques de loups contre les humains sur
toute la superficie de l’Europe, cela s’est
inscrit nettement moins dans les mémoires
que le conte de Grimm. Puisque la peur
du loup est infondée, on peut s’engager le
cœur léger pour lui, en emmenant sa classe participer, par exemple, à une course de
sponsors du WWF. Vous en apprendrez plus
à ce sujet en lisant l’article de la page 20.
Pourquoi cette peur s’est-elle aussi
portée sur nos compagnons à quatre pattes ?
Les médias exploitent les accidents
tragiques impliquant des chiens (tous dus
à des erreurs humaines) et cultivent l’image
de la bête déchaînée. Le comportement
typique de races canines n’est socialement
plus admis aujourd’hui. Un chien qui aboie
est déjà un chien à problème, un qui gronde
aussi. Les listes des races dites dangereuses
ne cessent de s’allonger. On devrait pourtant
savoir, depuis le temps, qu’il faut chercher
les problèmes à l’autre bout de la laisse – et
cela dans une société toujours plus oublieuse
des règles de base de la coexistence avec les
animaux et de la coexistence tout court.
C’est pourquoi le phénomène des peurs
imaginaires se prête très bien à être traité en
classe, bien au-delà du thème initial. Peutêtre que l’enseignement peut apporter sa
contribution pour aider chacun à être plus
autocritique devant de tels phénomènes.
Les gens deviendraient, qui sait, plus détendus – dans la vie sociale et avec eux-mêmes,
capables de distinguer l’engagement pour
une cause et la lutte contre quelque chose. La
personne qui fait cette différence s’attaquera
moins à ce qui résiste au changement, gardant ses forces pour ce qu’elle peut changer.
Je vous souhaite une lecture captivante.
Beat Wirz ist Leiter
Kommunikation
und Redaktor der
«berner schule».
Beat Wirz est directeur
de la Communication
et rédacteur de l’école
bernoise.
3 — BS 2015 AUSGABE 05
V
4 — BS 2015 AUSGABE 05
SANDROS CARTOON
LEBE-TAG 2015
GENIESSEN SIE EINEN TAG
VOLLER POTENZIALE
Von Stefan Wittwer
Am 3. Juni 2015 geht zum neunten Mal der LEBE-Tag über die Bühne. Die grösste Weiterbildungstagung für Lehrpersonen in der Schweiz erwartet Sie mit einem vielseitigen
Programm rund ums Thema Potenziale. Lassen Sie sich am grössten Anlass dieser Art
von spannenden Persönlichkeiten, bester Unterhaltung, kleinen Überraschungen für den
Gaumen und geselliger Atmosphäre inspirieren. Wir freuen uns auf Sie.
Grosse
Kleinkünstler:
Schertenlaib &
Jegerlehner.
Bild: zvg
Der Tag beginnt mit Witz und
Leichtigkeit: Um Punkt 9 Uhr
eröffnen die grossen Kleinkünstler «Schertenlaib & Jegerlehner»
die Tagung. Die Gewinner des
Salzburger Stiers 2013 bringen
Sie mit viel Witz und Leichtigkeit garantiert zum Lachen und
sorgen mit grandioser Musik,
hintergründigem Humor und
poetischen Wortspielen für einen schwungvollen Start und
abwechslungsreiche Sequenzen
zwischendurch. Danach setzen
verschiedene ReferentInnen inhaltliche Akzente zum Thema des
Tages, also zu Potenzialen.
Matthias Mölleney
Matthias Mölleney ist ehemaliger Personalchef der Swissair und
heute ein renommierter Unternehmensberater. Als bedeutender Mann der Schweizer Wirtschaftsszene vermutet er, dass
wir uns in den letzten Jahrzehnten im industrialisierten Teil der
Welt zu viel um die Pflege der
Wirtschaft gekümmert und zu
Gedanken zum Tagungsthema.
Und auch Bernhard Pulver, Erziehungsdirektor des Kantons
Bern, ist am LEBE-Tag präsent
und erklärt, warum der Begriff
des Potenzials für die Schule derart wichtig sei. Unter anderem,
Margret Rasfeld und
weil jede Lehrperson bei ihren
SchülerInnen
SchülerInnen tagtäglich PotenDie Berliner Schulleiterin und ziale wecke und fördere.
Bildungsinnovatorin
Margret
Rasfeld setzt sich für eine po- Freier Tag, freier Eintritt
tenzialentfaltende Schule ein, Zahlreiche Sponsoren machen
weil ihrer Meinung nach eine es möglich, Ihnen den Besuch
globalisierte Welt mit ihrer ho- des LEBE-Tags auch diesmal
hen Veränderungsdynamik und ohne Eintritt zu ermöglichen –
der steigenden Informationsflut an dieser Stelle ein herzliches
ein zeitgemässes Verständnis Dankeschön dafür. Das Orgavon Bildung erforderlich mache. nisationsteam hat ausserdem
Lernen in sinnvollen Zusammen- die Kritikpunkte betreffend den
hängen, selbstbestimmt und mit letzten LEBE-Tag aufgenommen
Begeisterung, sowie Erfahrun- und unter anderem bei der Ingen von Selbstwirksamkeit, An- frastruktur und beim Kaffee die
erkennung und Beziehung, das Qualität und Verfügbarkeit deutalles mache Lernprozesse erfolg- lich gesteigert. Übrigens steht
reich. Margret Rasfeld erklärt am die Erziehungsdirektion hinter
LEBE-Tag zusammen mit Schü- dem LEBE-Tag 2015: Gemäss
lerInnen im Alter von 12 bis 14 Lehreranstellungsverordnung
Jahren ganz konkret, wie in ih- gewähren die Schulleitungen eirem Alltag potenzialentfaltende nen Urlaubstag zur Teilnahme
Schule gelebt wird: mit Fächern am gesamtkantonalen Lehrerinwie Verantwortung und Heraus- nen- und Lehrertag. Es gibt also
viele gute Gründe, am 3. Juni
forderung zum Beispiel.
2015 in der BEA-Festhalle dabei
Auftritte von LEBE, LCH und ERZ zu sein.
LEBE-Präsident Martin Gatti
referiert zum Potenzial des Verbandes, welches unter anderem
durch die Summe der individuel- Weitere Informationen
len Potenziale seiner Mitglieder Das Booklet zum LEBE-Tag ist
Kraft erhalte. Gewerkschaftslei- mit der letzten «berner schule»
ter Christoph Michel informiert versandt worden. Sie finden alle
über die gewerkschaftliche Ar- Informationen ausserdem auf
beit von LEBE. Jürg Brühlmann, www.lebe.ch / weiterbildung /
Leiter Pädagogische Arbeits- lebe-tag-2015
stelle beim LCH, schildert seine
5 — BS 2015 AUSGABE 05
wenig auf die Stärken und Potenziale links und rechts des Weges
geachtet haben. «Das Stärken
von Stärken bringt mehr als das
Abschwächen von Schwächen»,
ist er überzeugt.
PÄDAGOGIK
Schwierige Elterngespräche
leicht(er) gemacht
Von Franziska Egli
Im Rahmen eines OvO-Kurses hat LEBE für die Schulen Kiesen und Oppligen
einen Workshop zum Thema «Schwierige Elterngespräche» realisiert. Was unter
der Leitung des Berner Mediators Amir Vitis erstmals und auf Wunsch der beiden
Kollegien durchgeführt wurde, zeigte Wirkung – und könnte Schule machen.
6 — BS 2015 AUSGABE 05
Frau Stahel sei eher von der
mühsamen Sorte, warnt Amir
Vitis die Kursteilnehmenden
vor der Mutter, die sogleich zum
Gespräch mit Klassenlehrer
Wullschleger erscheinen wird,
nachdem ihr Sohn Silvio in eine
Schlägerei verwickelt war. Und
tatsächlich: «Goran macht Probleme, und mein Sohn wird bestraft – ist das gerecht?», blafft
Frau Stahel. Lehrer Wullschleger,
sichtlich unwohl in seiner Haut,
windet sich und flüchtet sich in
Erklärungen. «Die Schulleitung
muss sich bei meinem Sohn
entschuldigen», fällt sie ihm ins
Wort. Und überhaupt: Das Schulleitbild zum Thema Gewalt sei ja
wohl ein Witz, und ob nicht er,
Herr Wullschleger, vielleicht einfach überfordert sei mit seinem
Job und dessen Anforderungen?
Das Thema brennt unter
den Nägeln
Dieser Sketch, dieser Disput zwischen dem defensiven Lehrer
Wullschleger und der keifenden
Mutter Stahel, der die Lehrerinnen und Lehrer der Schulen
Kiesen und Oppligen köstlich
amüsierte, war gleichzeitig bes-
ter Anschauungsunterricht – und
ein Abbild der Realität. «Genau so
können Elterngespräche tatsächlich ablaufen», bestätigte eine
Lehrerin. «Wenn nicht noch ärger», ergänzte ihre Kollegin. Das
Thema «Schwierige Elterngespräche» brenne seinen Kolleginnen
und Kollegen schon unter den
Nägeln, beobachtet Sandro Fiscalini, Schulleiter in Kiesen. «Im
Gegensatz zu früher sind Eltern
heute anspruchsvoller, da können Reaktionen zuweilen harsch
ausfallen.» Wie damit umgehen?
Wie darauf reagieren? Solche Fragen, aber auch das generelle Bedürfnis der Lehrerschaft, sich in
Sachen Kommunikation und Gesprächsführung weiterzubilden,
veranlasste Fiscalini, zusammen
mit Heinz Friedli, Schulleiter der
Schule Oppligen, einen OvO-Kurs
zum Thema für beide Kollegien
anzuregen.
Unzählige Gründe
für schwierige Gespräche
So fanden sich gut 30 Lehrkräfte
beider Schulen für einen nachmittäglichen Workshop ein, der
von Amir Vitis vom Zentrum
für Klärungshilfe in Schulen
durchgeführt wurde. «Ob Noten,
Übertritte, Religion oder Streit
unter Schülern – es gibt unzählige Gründe, warum ein LehrerEltern-Gespräch aus dem Ruder
laufen und eskalieren kann»,
weiss der Mediator, der den ersten Teil des Workshops dazu
nutzte, von den Teilnehmenden
mehr über ihre negativen wie
auch positiven Elterngespräche
zu erfahren, ihnen Wissen aus
der Kommunikations- und Konfliktlehre zu vermitteln und sie
mit verschiedenen wirksamen
Gesprächstechniken vertraut zu
machen. Den zweiten Teil widmete der Kursleiter dem ForumTheater, einer Coaching-Form,
die auf interaktivem Theater beruht. Dabei schlüpfte Kursleiter
Vitis selber in die Rolle des Lehrers Wullschleger, eine Schauspielerin in die der Mutter Stahel,
und die Lehrerinnen und Lehrer
wurden Zeuge der eingangs erwähnten, wüsten Eskalation.
«Das Forum-Theater offenbart
auf spielerische Art, wie und was
alles aus dem Ruder laufen kann.
Man sieht auf einen Blick, was
verbal wie nonverbal zu tun und
zu lassen ist», erklärte Vitis.
Ein Eltern-LehrerGespräch könne
aus verschiedenen Gründen
aus dem Ruder
laufen, hielt
Mediator Amir
Vitis fest.
Bild: zvg
PÄDAGOGIK
durchaus Wirkung: Frau Stahel
wurde merklich zahmer, als eine
Lehrerin – nun in der Rolle des
Herrn Wullschlegers – sie als Erstes herzlich willkommen hiess.
Und als Herr Wullschleger nicht
zurückfauchte, sondern nachhakte und so Verständnis signalisierte, kam Mutter Stahel gar in Erklärungsnot. Wichtig sei eine gute
Mischung zwischen Verständnis
und Abgrenzung, gab der Mediator den Lehrerinnen und Lehrern
mit auf den Weg. «Dann», verweist er auf die positiven Resultate, «lenkt auch eine Mutter wie
Frau Stahel ein.»
Heinz Friedli,
Schulleiter Schule Oppligen
Sandro Fiscalini,
Schulleiter Schule Kiesen
Herr Friedli, warum haben Sie sich für das
Thema «Schwierige Elterngespräche»
entschieden?
Solche Gespräche gibt es zwar immer mal wieder, sie allein standen aber nicht im Vordergrund, als es darum ging, ein Thema zu wählen. Die Kolleginnen und Kollegen wünschten
sich einen Workshop generell zum Thema
Kommunikation und Gesprächsführung.
Herr Fiscalini, warum haben Sie sich für
das Thema «Schwierige Elterngespräche»
entschieden?
Weil es immer wieder mal schwierige Gespräche gibt – übrigens nicht nur mit Eltern.
Glücklicherweise sind sie eher selten. Aber
wird es tatsächlich mal kritisch – etwa weil
man einen unpopulären Entscheid fällen
muss –, verfügen viele von uns Lehrerinnen
und Lehrern über wenig Hilfsmittel, die wir
einfach so abrufen können, um das Gespräch
zufriedenstellend zu beenden.
Was versprachen Sie sich vom Workshop?
Wir wünschten uns in erster Linie praktische
Tipps, die uns im Alltag nützlich sein können.
Dabei war das Forum-Theater sehr hilfreich –
auch wenn es viele von uns grosse Überwindung kostete, die Rolle des Lehrers zu übernehmen, der sich mit der Mutter eines Schülers
auseinanderzusetzen musste. Aber es bot einen hervorragenden Anschauungsunterricht,
und mir ist mancher Lösungsvorschlag hängen
geblieben. Etwa, dass man die Aussagen eines
Elternteils lieber nochmals wiederholt oder Gegenfragen stellt, statt sich zu rechtfertigen.
Und wie war das Echo im Kollegium?
Sehr gut. Die Kolleginnen und Kollegen lobten insbesondere die gute Mischung zwischen
Theorie und Praxis. Das interaktive Theater
hat alle beeindruckt. Und nach wie vor sehr
präsent sind vielen die von Vitis vorgestellten, sogenannten «Grounding-Fragen» wie
«Was ist das Schlimmste an der Situation?»
oder «Was wäre anders, wenn X wäre?». Diese
können uns dienen, ein schwieriges Elterngespräch auf das Wesentliche herunterzubrechen und weg von der Eskalation in andere
Bahnen zu lenken. Das waren genau so «Werkzeuge», wie wir sie uns gewünscht haben.
Was versprachen Sie sich vom Workshop?
Bei den erfahrenen Lehrkräften ging es um
eine Vertiefung des Themas und um ein Auffrischen ihres Wissens. Den jüngeren Kolleginnen und Kollegen bot sich ein Training,
damit auch sie gewappnet sind und quasi über
«Werkzeuge» verfügen, die sie abrufen können,
sollte sich eine Situation unerwartet zuspitzen.
Und wie war das Echo im Kollegium?
Was der Kurs ganz konkret gebracht hat, können wir noch nicht beurteilen, bislang ist kein
«Ernstfall» eingetroffen. Er bestätigte uns
aber in unserer bisherigen Praxis, und dass
wir nun über eine Art Fundament verfügen,
wird von allen sehr begrüsst. Generell wurde
der Workshop im Kollegium sehr gelobt. Damit einher ging der Wunsch, das Ganze im
nächsten Jahr zu wiederholen und zu vertiefen. Auch wünschten manche, dass man konkreten Fallbeispielen mehr Platz einräumt.
Für mich selber bestätigte der Kurs unsere
bisherige Praxis und dass wir bislang vieles
instinktiv richtig gemacht haben.
OvO Kurs «Schwierige
Elterngespräche führen»
Die Zusammenarbeit mit den
Eltern macht uns Lehrkräften immer wieder zu schaffen. Eine der
grossen Herausforderungen ist
dabei, die richtige Balance zwischen Verständnis und Abgrenzung zu finden. Das heisst, offen
für die Anliegen der Eltern zu sein
und trotzdem eine klare Haltung
zu vertreten. Im Kurs «Schwierige
Elterngespräche führen» lernen
Sie wirkungsvolle Gesprächstechniken aus Konfliktlehre und
Kommunikationspsychologie
kennen und anwenden. Ein guter
Mix zwischen vertiefter Auseinandersetzung, ernsthaftem Üben
und lustvollem Ausprobieren
ist garantiert. Der Kurs kann als
Halbtages- oder Ganztageskurs
gebucht werden.
Die OvO-Angebote von LEBE
LEBE bietet neu OvO-Kurse
(Organisiert vor Ort) an, welche
den Wünschen Ihrer Region oder
Ihrem Kollegium angepasst und
direkt vor Ort, an Ihrer Schule,
angeboten werden. Sie können
beliebig kombiniert werden.
Einige OvO-Kurse liefern hauptsächlich pädagogische Inputs,
bei anderen stehen das Soziale
und die Teambildung im Vordergrund. Mit den OvO-Kursen kann
auch ein ganzer Weiterbildungstag gestaltet werden. Lassen Sie
sich inspirieren.
Buchen Sie beispielsweise als
Teil I eines Weiterbildungsnachmittags den Kurs von Amir Vitis
«Der einzige Weg hinaus führt
hindurch – Konflikte klären in
der Schule» und als Teil II den
Sensorik-Workshop mit Urs
Messerli.
Weitere Informationen
Stefan Wittwer,
wissenschaftlicher
Mitarbeiter Pädagogik,
[email protected] ,
031 326 47 46,
zuständig für OvO-Kurse
7 — BS 2015 AUSGABE 05
Verständnis und Abgrenzung
Die Herausforderung für die
Lehrerinnen und Lehrer erfolgte
im zweiten Durchlauf: Während
diesem konnten sie den Sketch
jederzeit unterbrechen und Lösungsvorschläge anbringen. Mehr
noch, Amir Vitis forderte sie auf,
im Rollentausch ihre Lösungsideen schauspielerisch gleich selber
anzubringen. «Wie schwierig solche Gespräche sind, realisiert man
ja erst, wenn die Elternperson mit
ihrem ganzen Frust vor einem
steht und man versuchen muss,
das Gespräch möglichst wieder in
versöhnliche Bahnen zu lenken.»
Das fiel so mancher Lehrperson
nicht nur einfach, zeigte aber
LEBE-KINOABEND
«X+Y» – berührender Film über
Autismus und Hochbegabung
Von Stefan Wittwer
Nach den erfolgreichen Sondervorstellungen von «alphabet» und «Frau Müller
muss weg» zeigt LEBE am 16. Juni 2015 den Film «X+Y», ein berührendes
Drama über das Leben eines jungen Autisten und Mathematikgenies. Heike
Meyer, Dozentin am Institut für Heilpädagogik der PHBern, wird kurz in die
Autismus-Thematik enführen. LEBE-Mitglieder bezahlen lediglich CHF 10.–
Eintritt. Sichern Sie sich noch heute Ihr Ticket für den exklusiven Abend.
Nathan ist ein
Math-Genie,
hat aber Mühe,
Beziehungen
zu anderen
Menschen aufzubauen.
8 — BS 2015 AUSGABE 05
Bild: zvg
Die Hauptfigur des Films, der auf
dem Leben von Daniel Lightwing
basiert, ist Nathan. Das junge Mathematikgenie hat Mühe, mit anderen Menschen eine Beziehung
aufzubauen – insbesondere mit
seiner Mutter. Nur sein unkonventioneller Mathematiklehrer
findet einen persönlichen Zugang
zum jungen Autisten. Nathan darf
an der internationalen Mathematik-Olympiade teilnehmen. Sein
Leben verändert sich von diesem
Zeitpunkt an – wie, sehen Sie sich
im Rahmen der LEBE-Sondervorstellung am besten selber an.
«X+Y» ist ein emotionales, sensibles Drama. Der Film von Regisseur Morgan Matthews wirkt sehr
authentisch. Er ist ein Stück starkes Gefühlskino fern von Kitsch
und Klischees. Man erlebt nicht
nur hautnah die Erlebenswelt
eines Autisten; auch andere Themen kommen auf die Leinwand:
der Drang der Gesellschaft, mit
übertriebenem Ehrgeiz Genies zu
züchten, der Vergleich verschiedener Schulkulturen (Asien – Europa), schwierige Beziehungen
von Eltern mit ihren Kindern und
unkonventionelle Unterrichtsmethoden.
Heike Meyer, Dozentin und leitende Fachberaterin am Institut
für Heilpädagogik der PHBern,
führt vor der Filmvorstellung
kurz ins Thema Autismus ein. In
Zusammenarbeit mit den Quinnie-Cinemas Bern kann dieser
exklusive Kino-Vorabend LEBEMitgliedern erneut für lediglich
CHF 10.– angeboten werden.
Reservieren Sie sich Ihr Ticket
ab sofort direkt an Quinnie-Kinokassen oder daselbst per Telefon.
Die Platzzahl ist beschränkt. Und:
Vergünstigte Tickets werden am
Abend der Vorstellung nur gegen
Vorzeigen des LEBE-Ausweises
abgegeben.
Wann
Dienstag, 16. Juni 2015,
18.00 Uhr bis ca. 20.15 Uhr
(ohne Pause)
Wo
Cine Movie 1,
Seilerstrasse 4,
3011 Bern
Eintritt
LEBE-Mitglieder CHF 10.–
Nichtmitglieder CHF 17.–
Ticketreservationen
An jeder Quinnie-Kinokasse
oder unter Tel. 031 386 17 17
GEWERKSCHAFT
Die Lohnfrage ist nur teilweise geklärt
Von Christoph Michel, Leiter Gewerkschaft
Seit der Revision des Lehreranstellungsgesetzes (LAG) im Jahr 2013 sind
die Perspektiven für Lohnentwicklungen wieder günstiger. Vorgesehen ist eine
degressive Lohnanstiegskurve. In den nächsten zehn Jahren sollen alle
Lehrpersonen mit zusätzlichen Geldern auf diese Zielkurve angehoben werden.
Das dauert zu lange, wie ein interkantonaler Vergleich verdeutlicht.
LEBE setzt sich für mehr Tempo ein.
Für viele Lehrerinnen, Lehrer,
Schulleiterinnen und Schulleiter
wird der Augustlohn eine angenehme Angelegenheit. Insbesondere diejenigen unter ihnen,
die am weitesten von der neuen
Ziellinie entfernt sind, erhalten
insgesamt bis sechs zusätzliche
Gehaltsstufen à 0,75 Prozent des
Grundgehalts. Und auch die Jüngeren sind weiterhin auf Kurs.
Im Gegensatz zu früher werden
sich die Lohnerhöhungen sofort
positiv auf die Nettolöhne auswirken, da die bisherigen Verdiensterhöhungsbeiträge wegen
des Wechsels zum Beitragsprimat
entfallen. Unangenehm bleibt die
Situation dagegen für all jene Kolleginnen und Kollegen, die zwar
im Maximum eingereiht sind, jedoch aufgrund des Primatwech-
sels (altershalber) noch happigere
Pensionskassenbeiträge bezahlen
müssen.
So erfreulich die Lohnerhöhungen ausfallen, in Zeiten von
Mangel an gut qualifizierten
Lehrpersonen und Schulleitungen muss auch ein Blick über die
Kantonsgrenze hinweg gemacht
werden – denn gerade jüngere
Lehrpersonen sind mobil.
6
Die rote Linie
weist den neuen
vorgesehenen
Lohnanstieg aus.
Die Gehaltsstufen über dieser Linie zeigen,
wo aktuell am
meisten aufgeholt werden
muss.
5
Zusätzliche Gehaltsstufen
4
3
2
1
0
Berufserfahrung
Individueller Lohnanstieg 2014-2015
Interkantonaler Vergleich der Jahreslöhne 2015
Primarlehrkräfte
140000
120000
100000
80000
60000
40000
20000
0
BE
EINSTIEGSLOHN 11 ERFAHRUNGSJAHRE MAXIMUM
BE
ZIEL
BE
BE
Die Situation
stellt sich in allen
Lehrkategorien
weitgehend
gleich dar.
Grün eingefärbt
ist die angestrebte Lohnentwicklung. Die öffentliche Bezeichnung
der anderen
Kantone ist
aufgrund von
LCH-Vorgaben
nicht zulässig.
9 — BS 2015 AUSGABE 05
Quelle: LCH Besoldungsstatistik 2015. Berücksichtigt sind nur Kantone, bei denen die Einstiegslöhne und die Löhne nach 11 Erfahrungsjahren bekannt sind.
GEWERKSCHAFT
Dieser Vergleich zeigt, worin das
Hauptproblem auch nach zwei
Jahren neuer Lohnentwicklung
besteht: Der Kanton Bern hat
zwar ein konkurrenzfähigeres
Ziel der Lohnentwicklung, doch
es dauert zu lange, bis er dort
ankommt. Und die Konkurrenz
schläft nicht.
Das revidierte Lohnsystem sieht
die Möglichkeit von zusätzlichen
Mitteln zum Aufholen vor. Bisher zweigte die Regierung dafür
0,2 Prozent der Lohnsummen-
erhöhung von 1,5 Prozent ab.
Angesichts der Hunderten von
Millionen Franken Rechnungsüberschüssen, die teilweise in den
sogenannten Investitionsfonds
transferiert wurden, wäre genügend finanzieller Spielraum vorhanden, um die als Folge übertriebener Sparübungen gerissenen
Lohnlücken zu schliessen.
Für LEBE ist die Lohnfrage darum nur teilweise geklärt. In erster
Priorität sind die Lohnrückstände
deutlich schneller zu beheben als
in zehn Jahren. Selbstverständlich müsste eine allfällige Teuerung voll ausgeglichen werden,
um den Konkurrenzabstand
nicht wieder zu erhöhen. Parallel
dazu muss die Regierung endlich
eine Gesamtfunktionsüberprüfung einleiten, da die Einreihung
der Lehrkategorien auf Argumenten und Situationen von 1993
beruht.
Lire l’article en français:
www.lebe.ch/downloads
Bildungsstrategie 2016 –
mehr Saft erwünscht
Von Christoph Michel
LEBE wurde von der Erziehungsdirektion eingeladen, zur vorgesehenen
Bildungsstrategie 2016 Stellung zu beziehen. Die Leitungskonferenz verabschiedete diese Stellungnahme an ihrer Sitzung im April. Grundsätzlich befürwortet
LEBE die geplante Richtung der Erziehungsdirektion. Bezüglich der vorgesehenen finanziellen Mittel vertritt LEBE eine andere Auffassung.
10 — BS 2015 AUSGABE 05
Der Entwurf der Bildungsstrategie sieht drei Schwerpunkte
vor: die Unterrichtsentwicklung,
attraktive Anstellungs- und Arbeitsbedingungen sowie stabile
Rahmenbedingungen.
Unterrichtsentwicklung
LEBE begrüsst den bereits lancierten Pädagogischen Dialog;
dieser entspricht der konkreten
pädagogischen Unterstützung,
die der Berufsverband seit Jahren anbietet. Der Pädagogische
Dialog soll auch als Zeichen der
Wertschätzung verstanden werden und ermutigt Schulen dazu,
Freiräume zu nutzen und eigene
pädagogisch sinnvolle Wege zu
gehen. Die Schulentwicklung auf
der Volksschulstufe wird jedoch in
den nächsten Jahren massgeblich
von der Umsetzung des Lehrplans
21 geprägt. Darum muss dieser
Prozess sehr sorgfältig angegangen werden – und es ist zu bezahlen, was bestellt worden ist.
Anstellungs- und Arbeitsbedingungen
Für LEBE gilt: Schülerinnen und
Schüler sollen von motivierten,
gut ausgebildeten Lehrerinnen
und Lehrern unterrichtet werden.
Ihr Bildungserfolg steht und fällt
damit. Gut qualifizierte, engagierte Schulleitungen und Fachkräfte
unterstützen diese Bildungsarbeit massgeblich. Korrekte Anstellungsbedingungen
fördern
das Personal und mit ihm den
Bildungserfolg der Schülerinnen
und Schüler. Diese Auffassung
wird auch von der Erziehungsdirektion geteilt. Einzig bezüglich der Qualifikation bestehen
Differenzen, da die Anstellungsvoraussetzungen im Kanton Bern
äusserst liberal sind. So benötigt
zum Beispiel ein Buschauffeur
Diplome, bevor er Passagiere befördern darf. Ein Lehrer oder eine
Lehrerin darf ohne Diplome unterrichten. LEBE bemängelt nicht
die vorgesehenen Ziele der Erziehungsdirektion, sondern die Dauer, bis diese erreicht werden – so
etwa bei den Gehaltsrückständen.
Die Erziehungsdirektion will die
heutige Arbeitsbelastung thematisieren. LEBE ist mit einem Projekt bereits an der Arbeit.
Stabile Rahmenbedingungen
Die Erziehungsdirektion beabsichtigt, die künftigen Herausforderungen mit den aktuell zur
Verfügung stehenden finanziellen Mitteln zu bewältigen. Hier
vertritt LEBE entschieden eine
andere Haltung. Bereits die heutigen Aufgaben sind nach all den
Sparmassnahmen nicht mit der
geforderten Qualität oder ohne
persönlichen Verschleiss von
Schulleitungen und Lehrpersonen umsetzbar. Zusätzliche Gelder für die Bildung stellen für
LEBE ein unverzichtbares Muss
dar (siehe «berner schule» 03/15).
Eine solche Aussage fehlt noch in
der vorgesehenen Bildungsstrategie 2016.
Die Stellungnahme von LEBE zur
Bildungsstrategie finden Sie unter
Positionen/Auswertungen in der
Rubrik «Gewerkschaft» auf
www.lebe.ch.
Negative Belastungen beheben,
Vorlieben stärken
Von Christoph Schenk
Am 29. April hat LEBE zum zweiten Mal den runden Tisch zum Thema
Belastung / Entlastung einberufen. Besonders im Fokus steht neben der
Integration und Reorganisationen die Funktion der Klassenlehrperson.
Im Zentrum stand bei diesem
zweiten Treffen die vertiefte und
detaillierte Betrachtung der Resultate der Befragung «Belastung,
Entlastung von Lehrpersonen».
LEBE-Geschäftsführerin und Sitzungsleiterin Regula A. Bircher
nannte eingangs die wichtigsten
Ziele, welche es aus ihrer Sicht zu
verfolgen gelte: negative Belastungen beheben und Vorlieben
stärken.
Unter diesen Gesichtspunkten
setzten sich die Teilnehmenden
in einer angeregten Diskussion
mit den Resultaten der Befragung
auseinander, stellten Hypothesen
auf und schlugen erste Lösungsansätze vor. Als Bereiche, welche
einer vertieften Betrachtung und
teilweise einer Klärung bedürfen,
kristallisierten sich die Funktion der Klassenlehrperson, das
Unterrichten im Team, Reorganisationen sowie die Integration
heraus. Diese Themen werden
nun von den Mitarbeitenden der
Geschäftsstelle vertieft, noch
detaillierter ausgewertet sowie
mit Thesen und Handlungsempfehlungen versehen. Gleichzeitig
werden erste konkrete Projektmöglichkeiten weiterverfolgt.
Die Mitglieder des runden Tisches werden sich noch vor den
Sommerferien ein weiteres Mal
treffen und sich dann eingehend
mit der Befragung «Belastung,
Entlastung der Schulleitungen»
auseinandersetzen.
LEBE SAGT JA ZUR STIPENDIENINITIATIVE
Anlässlich der Lancierung der Kampagne für die Stipendieninitiative vom
30. April 2015 hat der Verband der Schweizer Studierendenschaft VSS mit
weiteren Organisationen sowie Partnerinnen und Partnern eine Aktion auf
dem Bundesplatz durchgeführt. LEBE unterstützt das Anliegen.
Einige Personen brauchen für ihre Weiterbildung oder ihr Studium ein
Stipendium, da weder sie noch ihre Familien über die notwendigen finanziellen Ressourcen verfügen. Heute hängt es vom Kanton ab, ob jemand
ein Stipendium erhält. Das führt zu einer massiven Ungleichbehandlung
und zu Ungerechtigkeiten. Die Stipendieninitiative fordert für alle Kantone
dieselben Regeln (siehe «berner schule» 04/15).
In Zeiten des Fachkräftemangels ist das ungenügende und unfaire
Stipendienwesen besonders verheerend. Tausenden von Menschen fehlt
das Geld für ihre Weiterbildung, ihre Meisterkurse oder ihr Studium. Die
Schweiz ist aber auf qualifizierte Handwerkerinnen, Ingenieure und Medizinfachpersonen angewiesen. Mit der Stipendieninitiative erhalten diese
Menschen eine Chance, ihre Fähigkeiten und Talente auszuschöpfen.
LEBE unterstützt Bemühungen, die Bildung zu stärken – und damit auch
die Stipendieninitiative.
Die Tageszeitung «Der Bund» hat
am 4. Mai 2015 eine einmonatige Serie mit dem Titel «Schule
wohin?» gestartet. Zum Auftakt
wurde der Widerstand gegen
den Lehrplan 21, insbesondere
die Hauswirtschaftsthematik,
thematisiert. LEBE begrüsst,
dass die Öffentlichkeit sich mit
Schulthemen auseinandersetzt.
Dabei ist aber wichtig, einige
grundsätzliche Punkte nicht aus
den Augen zu verlieren beziehungsweise zu zerreden. Nach
jahrelangen Vorbereitungen zum
Lehrplan 21 kann es zum jetzigen
Zeitpunkt nicht mehr darum
gehen, dass alle mitzureden
beginnen.
Die Stellungnahme von Franziska Schwab lesen Sie unter
www.lebe.ch/downloads
11 — BS 2015 AUSGABE 05
DIE SCHULE, DER
LEHRPLAN – UND ALLE
WISSEN ES BESSER
AKTUELL
Delegiertenversammlung
von LEBE
Datum: Mittwoch, 17. Juni 2015
Zeit: 14.30 Uhr bis 17.15 Uhr
Ort: Im Konferenzzentrum Egghölzli, Saal A,
Weltpoststrasse 20, 3015 Bern
(Tram Nr. 6 Richtung Worb Dorf oder Tram Nr. 8 Richtung Saali, Haltestelle Egghölzli)
Traktandenliste
1. Begrüssung durch den Präsidenten
2. Wahl der Stimmenzählenden
3. Feststellen der Stimmberechtigten
4. Protokoll der DV vom 10. Dezember 2014
5. Jahresbericht 2014
Rechnung 2014
a) Antrag der Leitungskonferenz
b) Bericht und Antrag der Rechnungsprüfungskommission
c) Entwicklung der Mitgliederzahlen
d) Genehmigung
6. Überprüfung der Produktegruppen
7. Struktur- und Markenentwicklung
a) Resultat der Vernehmlassung
b) Antrag zur Statutenrevision
8. Anträge der Leitungskonferenz (Finanzstrategie)
9. Anträge der Organe
10. Informationen aus der Geschäftsstelle
a) Projekt Arbeitsbelastung / Entlastung
12 — BS 2015 AUSGABE 05
11. Verschiedenes
Die Leitungskonferenz bittet die Delegierten,
Anträge zu einzelnen Traktanden schriftlich
bis spätestens am 18. Mai 2015 an die
Geschäftsstelle einzureichen.
Die Versammlung ist für die Mitglieder
des Verbandes Lehrerinnen und Lehrer
Bern LEBE öffentlich. Für die Teilnahme ist
der zuständigen Stelle (Schulkommission
oder -leitung) frühzeitig ein Gesuch für
einen bezahlten Kurzurlaub gemäss Art.
49, Abs. 3, Bst. d, LAV einzureichen.
Die Delegierten werden gebeten, die ihnen
zugestellten Ausweiskarten und die Unterlagen
zur Delegiertenversammlung mitzubringen.
Vor der Sitzung und während der Pause wird
den Delegierten die Reiseentschädigung
ausbezahlt.
Im Auftrag der Leitungskonferenz
Regula A. Bircher
Geschäftsführerin
ACTUEL
Assemblée des délégué-e-s
de LEBE
Date: Mercredi, 17 juin 2015
Heure: 14 h 30 à 17 h 15
Lieu: Salle A, Konferenzzentrum Egghölzli, Weltpoststrasse 20,
3015 Berne
(Tram no 6 direction Worb Dorf ou Tram no 8 direction Saali, arrêt Egghölzli)
Ordre du jour
1. Mots de bienvenue du président
2. Désignation des scrutateurs-trices
3. Appel des personnes ayant droit de vote
4. Procès-verbal de l’AD du 10 décembre 2014 en allemand
5. Rapport annuel 2014
Comptes 2014
a) proposition de la Conférence de direction
b) rapport et proposition de la Commission de vérification des comptes
c) développement du nombre de membres LEBE
d) approbation
6. Analyse des groupes de produit
7. Développement des structures et de la marque
a) Résultats de la consultation
b) Proposition pour la révision des statuts
8. Propositions de la Conférence de direction (Stratégie financière)
9. Propositions des organes
10. Informations du Bureau de LEBE
a) Projet de la charge et de l’allégement de travail
La Conférence de direction prie les
délégué-e-s d’adresser leurs propositions
aux divers points de l’ordre du jour par
écrit au Bureau jusqu’au 18 mai 2015.
L’assemblée est ouverte aux membres
de l’Association des enseignantes et des
enseignants Berne LEBE. Faites votre
demande en temps pour pouvoir assister à
cette assemblée (demande à la Commission
scolaire ou à la Direction de votre école),
elle sera reconnue comme congé payé
conformément à l’art. 49 al. 3 lit. D OSE.
Les délégué-e-s sont prié-e-s de se
munir de leur carte de légitimation et
d’apporter les documents qui leur ont
été envoyés pour l’assemblée. Les frais
de déplacement seront remboursés
avant la séance ou pendant la pause.
Pour la Conférence de direction
Regula A. Bircher,
administratrice
13 — BS 2015 AUSGABE 05
11. Divers
STUFEN
Versüsste Zweijahresversammlung
Von Sarah Forrer
14 — BS 2015 AUSGABE 05
FBB Die Mitglieder der Fraktion Berufsbildung FBB haben
sich am 20. März 2015 in Trubschachen zur Fraktionsversammlung getroffen,
die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Vor dem offiziellen Teil der Veranstaltung
besuchten die Teilnehmenden die süsse Erlebniswelt von Kambly.
Einige Lehrpersonen nutzten die
Gelegenheit, sich das Schweizer
Traditionsunternehmen genauer
anzuschauen und sich nicht zuletzt durch das Sortiment zu naschen. Dieses umfasst über 100
verschiedene Sorten «Guetzli»
und Salzgebäck. Nebst Süssigkeiten wartete die Erlebniswelt auch
mit Informationen auf: Ein Dokumentarfilm zeigte die Produktion und die regionale Herkunft
der Rohstoffe, Konditorinnen
stellten handgemachte Spezialitäten her, auf einer Weltkugel
leuchteten die verschiedenen Exportländer auf, per PhotoshopComputersäule konnte eine
persönliche Postkarte verschickt
werden, im «Knusperhäuschen»
wurde in einer 3-D-Show die
Entstehung der ersten «Bretzeli»
gezeigt. Seit fünf Jahren betreibt
Kambly die Erlebniswelt nun –
mit beachtlichem Erfolg: Rund
400 000 Personen finden jährlich
den Weg dorthin.
Nach diesen «süssen» Informationen hielt Personalchef Jürg
Aemmer einen Vortrag über die
über 100-jährige Geschichte des
Familienbetriebes, die aktuellen
Gegebenheiten und die Lehrlingssituation bei Kambly. Wer
im Unternehmen mit Wurzeln in
einer wirtschaftlichen Randregion eine Lehre absolvieren wolle,
müsse aus der Gegend kommen –
dies sei erstes Auswahlkriterium.
Trotzdem benötige die Firma zur
Lehrlingsrekrutierung kein einziges Inserat: Sie profitiere von
ihrer Bekanntheit und ihrem Ruf
als guter Arbeitgeber im Emmental. Rund 450 Leute arbeiteten in
der Firma – die Fluktuation sei
tief, die Zufriedenheit hoch.
Reibungsloser offizieller Teil
Am offiziellen Teil der Fraktionsversammlung waren rund 30 Personen anwesend, darunter einige
Gäste. Über 90 Mitglieder hatten
sich entschuldigt. Man sage ja,
dass nur dann wenig Leute an
den offiziellen Teil kämen, wenn
alles gut laufe, meinte FBB-Präsident Thomas Etter (Bildungszentrum Emme) dazu. «Deshalb
werte ich die geringe Anzahl anwesender Mitglieder als gutes
Zeichen.» Die Versammlung ging
denn auch reibungslos und rasch
über die Bühne. Sowohl das Protokoll der Fraktionsversammlung von 2013 wie auch der Geschäftsbericht 2013 / 2014, die
Rechnungen 2013 / 2014 und die
Budgets 2015 und 2016 wurden
einstimmig und ohne Diskussion
genehmigt.
Lefo harmonisieren und
vereinfachen
Bei den Finanzen ist die FBB zusammen mit dem BCH und LEBE
daran, den Mitgliederbeitrag des
Dachverbandes BCH wieder zusammen mit der LEBE-Rechnung
einzuziehen und die verschiedenen Mitgliederdatenbanken zu
synchronisieren, analog des
LCH-Beitrags bei der Volksschulstufe. Dies würde eine grosse
Erleichterung für alle Betroffenen bedeuten. Bei den Teilzielen
und Forderungen für die Jahre
2015 / 2016 lag Thomas Etter eines besonders am Herzen: «Die
Organisation und Finanzierung
der Lehrerfortbildung (Lefo)
an den einzelnen gewerblichindustriellen Berufsfachschulen
müssen wir unbedingt genauer
ansehen und vergleichen.» Denn
je nach Schule werde die Finan-
zierung, Planung, Durchführung
und Kontrolle der Lefo grosszügig bis hin zu oberkleinlich gehandhabt. «Das muss harmonisiert und vereinfacht werden»,
forderte der FBB-Präsident.
Neu in den Vorstand gewählt
wurden Jan Denier (Vertreter
Schule für Gestaltung Bern-Biel)
und Thomas Zeidler (Berufsbildungszentrum Biel). Letzterer
übernahm auch gleich das Amt
des FBB-Sekretärs.
Am Ende der Versammlung ergriffen die Gäste das Wort, unter anderen Daniel Thommen
(Präsident BCH), Mathias Hasler (Präsident Schweizerischer
Verband für allgemeinbildenden
Unterricht SVABU) und LEBEPräsident Martin Gatti. Letzterer
machte sich für die Reorganisation des Berufsverbandes stark,
von der auch die FBB profitiert.
Irene Beck von
Kambly erklärte
den Anwesenden
die Erlebniswelt.
Links FBB-Vizepräsident Heinz
Kupferschmied,
in der Mitte
Präsident
Thomas Etter.
Bild: zvg
REGIONEN
«Viele Lehrpersonen stellen zu hohe
Ansprüche an sich selbst»
Von Manuel C. Widmer
Ist es das Thema oder ist es Bernhard Pulver, der die vielen SchulhausvertreterInnen und Interessierten ins Fischermätteli
gelockt hat? «Belastung ... Entlastung ... Überlastung!» ist der
Abend überschrieben – offensichtlich ein Thema, welches
vielen Lehrpersonen unter den
Nägeln brennt. Für Pulver ist das
Thema offensichtlich eine Materie, mit der er sich eingehender
befasst hat – er spricht frei, ohne
PowerPoint, ohne Spezialeffekte.
Sein Referat ist logischerweise
ein Balanceakt zwischen seinen
verschiedenen Rollen – die Wertschätzung den Lehrpersonen
gegenüber allerdings ist bis zum
Schluss spürbar.
Referent Gerhard
Stähli berät am
IWB der PHBern
Lehrpersonen.
Bild: zvg
Thema bekannt, Spielraum
begrenzt
Die Politik scheint sich der Problematik des Themas mehr als
bewusst. Ebenso klar macht
Pulver aber auch, dass die politischen Mehrheiten im Kanton
im Moment kaum Spielraum
geben. Vielmehr setzt er bei den
einzelnen Lehrpersonen an. Er
ermutigt, die eigenen Ressourcen dergestalt einzusetzen, dass
man selber hinter dem eigenen
Unterricht stehen kann. Lehrer
seien weder «Lehrplananwendungsmaschinen» noch Helden,
die alles können, bewältigen
und jedes Problem lösen können
müssten. Entlastung könne auch
ein Schritt neben sich oder die
Sache bieten. Wer Lehrplan und
Lehrmittel als Gerüst verstehe,
könne darauf individuell bauen.
Auch wenn der Lohn ein wichtiger Faktor für Zufriedenheit sei –
allein am Lohn dürfe Zufrieden- der aktuellen Diskussion um Belastung, Entlastung und Überheit nicht festgemacht werden.
lastung durchaus eine wichtige
Ab und zu die Axt schärfen
Rolle spielt. Er zeigt anhand von
Referent Gerhard Stähli berät im neuen Zahlen auf, dass der KanIWB der PHBern Lehrpersonen, ton Bern auch nach der durchaus
die mit Belastungen, Überlastun- begrüssenswerten
Anhebung
gen oder gar Burn-out-Sympto- eines Teils der Löhne im schweimen kämpfen. Sich Hilfe holen zerischen Vergleich immer noch
sei ein erster Schritt, diesen Pro- im hintersten Drittel stehen
blemen im Beruf zu begegnen. wird. Es besteht die Gefahr, dass
Nebst den bekannten – und in der Lehrpersonen, die sich im KanLEBE-Untersuchung zum Teil be- ton Bern ausbilden lassen, zum
stätigten – Faktoren erlebt er oft Beispiel in die Kantone Freiburg
eine Kumulation von Ereignissen oder Solothurn abwandern, weil
in Beruf und Privatleben, welche sie dort für die gleiche Arbeit unzu einer Überlastung führen kön- gleich mehr verdienen.
nen. Stähli plädiert dafür, Stress Michel präsentiert auch die Redadurch zu vermeiden, dass man sultate der jüngsten LEBE-Umnicht gegen Dinge anrennt, die frage und legt dar, wo im Berufsman nicht verändern kann. Man alltag die Berner Lehrpersonen
könne Belastung oder Überlas- Belastung oder Überlastung ertung dadurch vermindern, dass leben und wo nicht. Zusammen
man solche Situationen akzeptie- mit allen massgebenden Playern
re und dann versuche, damit um- sollen nun am runden Tisch konzugehen. Zum Beispiel, indem krete Massnahmen entwickelt
man aktiv versucht, die Situation werden, die den Alltag der Lehroder aber auch die eigene Positi- personen hoffentlich etwas von
on (z.B. im Beruf) zu verändern. jenen Faktoren befreien können,
Stähli legt auch dar, dass viele die bei viel Belastung wenig Lust
Lehrpersonen sehr hohe, ja oft generieren (z.B. dauernde Reforzu hohe Ansprüche an sich selber men).
stellen. Oft so hoch, dass sie ob In der anschliessenden Disder Anstrengung, diesen zu ge- kussion bekräftigten viele den
nügen, vergessen, für Rekreation Druck, der seit längerer Zeit auf
zu sorgen. Wenn der Holzfäller den Kollegien lastet. Vorrangige
vergesse, die Axt zu schleifen, Themen sind die (Zusatz-)Belaskönne er sich noch so anstrengen tung durch die Integration, durch
– er werde immer weniger Holz fehlende personelle und infraschlagen.
strukturelle Ressourcen, durch
Passepartout inklusive fehlende
Ausserkantonale LohnLehrmittel oder dadurch, dass
konkurrenz führt zu Migration vielerorts Pulvers ReformentChristoph Michel, Leiter Ge- schleunigung noch nicht angewerkschaft LEBE, ist der festen kommen scheint.
Überzeugung, dass der Lohn in
15 — BS 2015 AUSGABE 05
BERN STADT Grossandrang in der Aula der neuen Schule Munzinger.
An die 80 Personen drängen sich in den Saal. Wer frühere Regionalversammlungen
gesehen hat, reibt sich die Augen. Gegen halb sieben steigt die Spannung – und auch ein
bisschen der Puls des Präsidenten Rolf Rüfenacht: Der Erziehungsdirektor kommt
pünktlich, sehr pünktlich. Solche Momente können belastend sein.
LEBE-TAGUNG
«Fragt doch uns!»
Von Franziska Schwab
Thun An der Weiterbildungstagung «Fragt doch uns!»
vom 12. September 2015 in Thun, einem Joint Venture von PHBern und
LEBE, stehen Kinder und Jugendliche für einmal wirklich im Zentrum.
Sie stellen das Besondere ihrer Schule, eine bestimmte Unterrichtsmethode, ein spannendes Projekt oder ein nicht alltägliches Angebot vor.
Die Erwachsenen dürfen Fragen stellen.
16 — BS 2015 AUSGABE 05
Junge Antworten auf alte
Fragen … Helene Gurtner
aus Bern, 10 Jahre, hat die
Weiterbildungstagung
schon einmal illustriert.
Wieso glauben wir Erwachsenen, immer Antworten geben
zu müssen? Weshalb fragen wir
nicht mehr und öfter? Gerade die
Kinder und Jugendlichen, mit
denen wir in der Schule ja zu tun
haben? Zum Beispiel, wie und
wo sie gerne lernen oder was ihnen dabei hilft? Fragen eröffnen
Räume, die gefüllt werden können. «Wenn man uns lässt, machen wir gute Sachen», sagt ein
Schüler im Buch «Warum fragt
ihr nicht uns?». Und gute Sachen
werden am Weiterbildungsanlass
mit Marktcharakter – oder eben
am Markt der Möglichkeiten –
vorgestellt. In Wort, Bild und
Dialog. Von den Kindern und Jugendlichen. Ganz nach dem Motto: Wir haben Fragen, die Jungen
haben Antworten.
Verschiedene Schulen stellen sich
vor: Generationen-, Unterstützungs-, Potenzialentfaltungs-,
Berufswahl-, Medien- und noch
nie gesehene und gehörte Projekte werden präsentiert, nicht
alltägliche Ideen und Angebote
aufgezeigt.
Die TeilnehmerInnen werden im
Plenum animiert, eine fragende
Haltung einzunehmen, das Wesen der Frage wird thematisiert.
Referate und gemeinsame Aktivitäten gehören selbstverständlich
ebenso dazu wie auch kulturelle
Beiträge. Und die Jungen werden
die «Alten» durch die Tagung führen – unkonventionell und frisch.
Eigentlich gibt es keinen Grund,
sich nicht anzumelden. Es sei
denn, sie haben bereits alle Antworten auf schulische Fragen gefunden.
Ort und Anmeldung
Tagung Thun vom Samstag,
12. September 2015, in der Konzepthalle 6,
3600 Thun, von 9.30 bis 16 Uhr
Anmeldebedingungen
Lehrpersonen Volksschule Kt. Bern: CHF 140.–;
Lehrpersonen Volksschule ausserkantonal:
CHF 160.–; Lehrpersonen Sekundarstufe II:
CHF 200.–; Mitglieder des Berufsverbandes
(LEBE) erhalten eine Ermässigung von CHF 20.–.
Willkommenskaffee, Mittagessen und Pausengetränk am Nachmittag sind in der Tagungspauschale inbegriffen.
Die Tagung ist ein Joint Venture von Pädagogischer Hochschule (PHBern) und Lehrerinnen und
Lehrer Bern (LEBE) mit den Partnern ideenbüro.ch
und Freier Pädagogischer Arbeitskreis.
Anmeldung über folgenden Link:
www.phbern.ch/16.654.002
LEBE-BERATUNG / CONSEIL DE LEBE
Filmvorführungen an der Schule,
eine juristische Gratwanderung!
Von Roland Amstutz, Fürsprecher
FRAGE Wir haben im
Rahmen eines Schulprojektes den Schülern erlaubt,
von zu Hause eigene DVDs
mitzunehmen, die ihnen
besonders gefallen, und
diese dann ihren MitschülerInnen vorzuführen. Nun
hat unsere Schule von einem
Zürcher Anwaltsbüro eine
Abmahnung bekommen.
Offenbar hat eine uns
unbekannte Dame verschiedene SchülerInnen befragt,
ob sie an der Schule Videos
anschauen. Wir müssen nun
nachträglich Urheberrechtsgebühren bezahlen oder
eine Lizenz kaufen. Stimmt
es, dass man an einer Schule
keine Filme zeigen darf?
Grundsätzlich ist es richtig,
dass das öffentliche Vorführen von urheberrechtlich
geschütztem Material wie
etwa DVDs oder CDs ohne
Zustimmung des Rechteinhabers (Urheber) nicht zulässig
ist, da sonst dem Künstler
entsprechende Einnahmen
entgehen, dass er also sozusagen um seinen Lohn geprellt
wird, wenn niemand dafür
bezahlt, indem er eine DVD
oder eine CD kauft. So weit so
gut und korrekt. Dies ist in der
einschlägigen Gesetzgebung
entsprechend geregelt.
Nun ist es aber so, dass an
einer Schule die Situation
etwas anders ist, wenn man
im Rahmen der Unterrichtstätigkeit zu Unterrichtszwecken
Videos zeigt. Gemäss dem Informationsblatt auf der Seite
filmdistribution.ch, das auch
die ERZ als Grundlage angibt
für die Regelung von Filmvorführungen an der Schule, ist
das Zeigen von DVDs ausschliesslich im Rahmen des
Unterrichts innerhalb einer
Klasse erlaubt ohne Bewilligung. Sobald mehrere Klassen
einen Film ansehen oder ein
solcher sogar öffentlich, z.B.
an einem Schulfest gezeigt
wird, ist zwingend eine Bewilligung nötig, das Vorgehen
ist auf der vorgenannten
Website (Formular unter dem
Register «Info») beschrieben.
Ob die Unterscheidung einer
Vorführung innerhalb einer
einzelnen Klasse (erlaubt)
gegenüber einer klassenübergreifenden Vorführung, z.B.
im Rahmen einer Projektwoche (bewilligungspflichtig),
gerichtlich standhält, ist offen.
Allerdings lohnt sich hier ein
rechtliches Vorgehen für die
Schule kaum. Beachten Sie
auch, dass die gleichen Regeln
für Ausleihen bei der Mediothek der PHBern (ehemals
Schulwarte) gelten, lesen Sie
immer genau auf dem jeweiligen Medium, welche Bestimmungen gelten, da diese nicht
für alle Medien gleich sind.
Dass aber die Film- und
Musikindustrie mit solchen
zweifelhaften, klandestinen
Methoden verzweifelt um
jede DVD und jede CD kämpft
und so ihrem Recht zum
Durchbruch verhelfen will,
zeigt indessen vor allem eines:
Offenbar hat man die technische Entwicklung hin zum
Film- und Musikstreaming
verschlafen. In dem Sinn:
Lassen Sie sich die Freude am
Video nicht verderben. Um
keine Probleme bei grösseren
Vorführungen zu bekommen,
empfiehlt sich allerdings,
selbst Urheber von Filmen zu
werden, also auf zu eigenen
Videoprojekten mit den
Schülerinnen und Schülern als
Hauptdarsteller!
Wir sind für Sie da
Roland Amstutz, Fürsprecher
Tel. 031 326 47 40,
[email protected]
Anne Studer, Beraterin
Tel. 031 326 47 36, [email protected]
Unsere Beratungszeiten
Mo, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr
Di, 9.00–12.00 Uhr
Mi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 Uhr
Do, 9.00–12.00 Uhr
Fr, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 Uhr
Projection de films à l’école – corde raide juridique
QUESTION Dans le cadre d’un
projet scolaire, nous avons
permis aux élèves d’apporter
de chez eux des DVD qui leur
plaisent particulièrement afin
de les montrer à leurs camarades. Voilà que notre école a
reçu un avertissement d’une
étude d’avocats de Zurich. Il
semble qu’une femme inconnue ait demandé à plusieurs
de nos élèves s’ils regardaient
des vidéos en classe. Nous devons payer après coup des re-
devances de droit d’auteur ou
faire l’achat d’une licence. Estil vrai qu’on n’a pas le droit de
montrer des films en classe ?
comme si on leur enlevait leur
salaire lorsque sont montrés
des DVD et des CD qui n’ont
pas été achetés. Jusque-là,
tout est correct, ces principes
Sur le principe, c’est exact
sont réglés dans la législation
que du matériel protégé par le pertinente.
droit d’auteur, comme les DVD Maintenant, la situation
ou les CD, ne peut être emchange un peu si les vidéos
ployé en public sans l’accord
sont montrées en classe dudu détenteur des droits (l’aurant une leçon à des fins péteur). Sinon, en effet, les créa- dagogiques. Selon la fiche
teurs sont privés de recettes
d’information de la page filmqui leur reviennent, c’est
distribution.ch que la Direc-
tion de l’Instruction publique
indique aussi comme base
pour la réglementation de la
projection de films à l’école,
c’est seulement dans le cadre
de l’enseignement d’une seule
classe qu’il est permis de montrer des films sans autorisation expresse. Dès que plusieurs classes sont réunies
pour voir un film ou que la
projection a lieu en public,
par exemple lors d’une fête de
l’école, une autorisation est
17 — BS 2015 AUSGABE 05
Par Roland Amstutz, avocat
impérativement nécessaire. Pour
l’obtenir, la démarche est décrite
sur le site Internet susmentionné (on trouve le formulaire sous
la rubrique « Info »).
Est-il juridiquement fondé de
distinguer la projection devant
une seule classe (autorisée) et la
présentation à plusieurs classes
dans le cadre d’une semaine de
projet (soumise à autorisation)?
La question reste ouverte. Toutefois, une école n’a guère intérêt à intenter une action en justice. Notez aussi que les mêmes
règles sont valables pour les documents de la Mediothek de
la PHBern (autrefois la Schulwarte). Lisez attentivement sur
le médium que vous empruntez
quelles dispositions s’appliquent
– elles ne sont pas les mêmes
pour tous les médias.
Si l’industrie du film et de la musique utilise des méthodes douteuses – envoyer des personnes
inconnues pour interroger clandestinement des élèves – et se
bat sur chaque DVD et CD afin
de faire triompher le droit, cela
montre clairement une chose:
on a manqué le virage de la diffusion en flux des films et de la
musique. Notre conclusion: ne
vous laissez pas gâter le plaisir
de la vidéo. Vous n’aurez pas de
problèmes lors de représentations devant grand public si vous
êtes vous-mêmes auteurs des
films, par exemple avec des projets vidéo où les élèves sont les
acteurs.
Nous sommes
là pour vous
Roland Amstutz, avocat
Tél. 031 326 47 40, [email protected]
Anne Studer, conseillère
Tél. 031 326 47 36, [email protected]
Heures de conseil LEBE
Lundi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h
Mardi, 9.00–12.00 h
Mercredi, 9.00–12.00 / 14.00–17.30 h
Jeudi, 9.00–12.00 h
Vendredi, 9.00–12.00 / 14.00–16.15 h
WILLKOMMEN
LEBE begrüsst folgende Neumitglieder:
Bern Nord
Anne Blaser
Simona Bütikofer
Roman Kämpf
Umay Kirac Bachmann
Mirjam Metzener
Sabrina Nessier
Nadja Rothenbühler
Silvia Steiner
Sofie Vandevelde
Monika Wandel
Lucie Zengaffinen
Bern Stadt
Regula Böhlen
Nora Flury De Peña Montero
Anita Krattinger
Daniel Luck
Alexandra Schweingruber
Eveline Steffen
Claudio Tolfo
Bern Süd
Madeleine Künzler-Lanz
Salome Oberli
Patrizia Schürmann
Francophone
Virginie Léchot
Jeannette Mischler
Oberaargau
Danja Blum
Susanna Isenring
Oberland Nord
Flavia Catani
Judith Hofer
Ernst Schenk
Oberland Süd
Susanne Berger
Flavia Catani
René Glücki
Judith Hofer
Ramona Meister
Ernst Schenk
Svenja Schneider
Barbara Walther
Seeland
Saskia Arnold
Rahel Rothenbühler
Brigitte Zahnd
LEBE – auf uns können Sie zählen
Fünf gute Gründe, Mitglied
zu werden
18 — BS 2015 AUSGABE 05
Mitglieder sind besser vertreten
LEBE engagiert sich für ausreichende
Mittel für die Bildung, setzt sich für faire
Anstellungsbedingungen ein und engagiert sich für eine hohe Bildungsqualität.
Mitglieder sind besser informiert
LEBE hält Sie auf dem Laufenden. Mit der
«berner schule», der «schulpraxis», auf
www.lebe.ch sowie via Schulhausversand
und Newsletter.
Mitglieder sind besser beraten
LEBE steht Ihnen bei schulischen Konflikten und rechtlichen Fragen zur Seite.
Bei Bedarf übernehmen wir Anwaltskosten und führen Prozesse.
LEBE_Vorteils_Inserat_181x87_lay3.indd 1
Mitglieder sind besser abgesichert
Sicherheit dank Berufshaftpflichtversicherung, Kollektiv-Motorfahrzeugversicherung und Solidaritätsstiftung.
Mitglieder sind besser auf Kurs
Profitieren Sie von ausgewählten Weiterbildungsangeboten direkt in Ihrer Region.
Ausserdem:
Attraktive Vergünstigungen
– Mobiltelefonie*
– Versicherungen
– Finanzberatung
– Gratis ins Museum
– La Cappella
– Rabatt auf Hypotheken
– Sportliche Spezialangebote*
Was kostet mich die
Mitgliedschaft?
Unsere Mitgliederbeiträge richten sich
nach Ihrem Einkommen. Sie finden online
ganz einfach heraus, wie viel Sie pro Semester zahlen würden: www.lebe.ch
Übrigens: Unsere Vergünstigungen
senken Ihre Kosten. Mitglied werden
rechnet sich.
Jetzt Mitglied werden
Weitere Informationen auf unserer
Internetseite oder unter Telefon
031 326 47 47. Online-Anmeldung auf
www.lebe.ch.
* Diese Angebote gelten nur für Aktivmitglieder
23.03.15 16:44
IN EIGENER SACHE
LEBE Kontakt
Geschäftsführerin
Regula A. Bircher
[email protected]
031 326 47 44
Gewerkschaft
Christoph Michel
[email protected]
031 326 47 30
Christoph Schenk
[email protected]
031 326 47 49
Pädagogik
Franziska Schwab
[email protected]
031 326 47 45
Stefan Wittwer
[email protected]
031 326 47 46
berner schule
Beat Wirz
[email protected]
031 326 47 57
Layout
Anna Katharina Bay-Dübi
[email protected]
031 326 47 58
Weiterbildung
Saskia Habich-Lorenz
(Administration)
[email protected]
031 326 47 41
Beratung
Roland Amstutz
[email protected]
031 326 47 40
Anne Studer
[email protected]
031 326 47 36
Sekretariat
Iris Kinfe
[email protected]
031 326 47 42
Britta Läderach
[email protected]
031 326 47 42
Theres Schnegg
[email protected]
031 326 47 43
Florian Megert (Lernender)
[email protected]
031 326 47 59
Mitgliederverwaltung
Susann Gehrig
[email protected]
031 326 47 51
Buchhaltung
Verena Schlüchter
(LEBE Solidaritätsstiftung)
[email protected]
031 326 47 52
Präsidium
Martin Gatti (Präsident)
Hohlestrasse 28, 3123 Belp
[email protected]
031 819 22 52
Bruno Rupp (Vizepräsident)
Parkstrasse 7, 3014 Bern
[email protected]
079 340 90 65
Liebe Leserin,
lieber Leser
Sie kennen das alle: Wenn man von A
nach B kommen will, muss man A loslassen. In Reorganisationen und Reformen
sind plötzlich neue Einrichtungen, neue
Erwartungen, neue Ziele, neue Regeln,
neue Menschen da. Diese
beeinflussen den neuen
Alltag. Dadurch verändert
sich vieles. Manchmal tun
wir uns schwer, dies zu
akzeptieren. Wir wehren
uns dagegen, verbrauchen
Ressourcen. Unsere eigenen.
Und diejenigen von anderen
Betroffenen. Denn A, das
Alte, ist vertraut, lässt einen
im gewohnten Trott gehen.
Und doch kann A loslassen auch gut und
beflügelnd sein. Denn B angehen und
damit neue Pfade beschreiten kann Neugierde wecken und Freude machen, obwohl es immer auch herausfordernd ist.
So geht es vielleicht Beat Wirz, dem
Ihnen bekannten Redaktor der «berner
schule». Er bekleidet seit dem 1. Mai
2015 neu die Funktion des Kommunikationsleiters und übernimmt damit
offiziell über die «berner schule» hinaus
Verantwortung für Sprache und Erscheinung des Verbandes. Da er diese Aufgabe
im Hintergrund bereits in der Vergangenheit abzudecken begonnen hat,
betritt er damit nur teilweise Neuland.
In Zusammenarbeit mit mir wird er auf
eine Professionalisierung und Vereinheitlichung der Verbandskommunikation
hinarbeiten. Ich wünsche ihm und uns
Freude, diese neuen Wege zu beschreiten.
Fürs Visuelle ist bei LEBE neu Anna
Katharina Bay zuständig. Auch für sie
ist unser Verband eine neue Welt, ein
neues B, in welches sie sich hineingibt.
Die Grafikerin kümmert sich ums Layout
der «berner schule» und der «schulpraxis»
sowie die Gestaltung weiterer Kommunikationsmittel von LEBE. Ihre grosse berufliche Erfahrung wird uns helfen, dass
sich unsere Ziele im Bereich der Kommunikation auch optisch manifestieren.
Ich wünsche auch Ihnen immer
wieder Freude, wenn Neues auf Sie
zukommt und Sie ein A loslassen
müssen, um ein B anzusteuern.
Regula A. Bircher,
Geschäftsführerin LEBE
Chère lectrice,
cher lecteur
Vous connaissez la devise: pour aller de A
à B, il faut d’abord quitter A. Les réorganisations et les réformes nous mènent dans
des horizons où soudain tout est nouveau:
organismes, attentes, buts, règles, et aussi
de nouveaux visages. Ce
sont eux qui influenceront le
nouveau quotidien. Et par
là, bien des choses changent.
Nous avons parfois du mal à
l’accepter. Nous nous raidissons, dépensons de l’énergie,
la nôtre et celle d’autres
personnes. C’est que l’ancien
A nous était familier et nous
gardait dans le vieux traintrain. Et pourtant quitter
A peut avoir du bon et nous donner de
l’élan. Aborder B et ses nouveaux rivages
éveillera notre curiosité et nous remplira
de joie, malgré le défi que cela représente
toujours.
C’est peut-être ce qui arrive à Beat Wirz,
le rédacteur de l’école bernoise que vous
connaissez. Il a repris le 1er mai 2015 la
fonction de directeur de la communication et assume dès maintenant, au-delà
de l’école bernoise, la responsabilité de
représenter l’association vers l’extérieur.
Comme il avait déjà abordé cette tâche
auparavant, il n’est pas vraiment en terre
inconnue. Nous coopérerons, lui et moi,
pour professionnaliser et harmoniser la
communication de l’association. Je lui
souhaite beaucoup de joie, et à nous aussi,
dans ces nouveaux horizons.
A LEBE, la dimension visuelle est maintenant confiée à la graphiste Anna Katharina Bay. Pour elle aussi, notre association
est un monde nouveau, un B encore
inconnu où elle pénètre. Elle s’occupe de la
mise en pages de l’école bernoise et de la
schulpraxis ainsi que de la présentation
d’autres moyens de communication de
LEBE. Sa grande expérience professionnelle nous aidera à visualiser nos objectifs
dans le domaine de la communication.
A vous aussi, je souhaite bien du plaisir
chaque fois que du nouveau vous arrive et
qu’il vous faut quitter A pour B.
Regula A. Bircher,
administratrice LEBE
19 — BS 2015 AUSGABE 05
Geschäftsstelle
Monbijoustrasse 36
Postfach 7163, 3001 Bern
[email protected]
031 326 47 47
FOKUS
LAUFEN FÜR DEN BEDROHTEN,
ABER NICHT BÖSEN WOLF
Von Jörg Rüetschi
WWF-SPONSORENLÄUFE Im 19. Jahrhundert ausgerottet, kehren sie seit 20 Jahren
zurück: die Wölfe. Dies löst bei vielen Menschen unbegründet Ängste aus.
Der WWF macht sich für die Wölfe stark, sucht Gespräche mit betroffenen Kreisen und
unterstützt Bauern im Berggebiet zum Beispiel beim Herdenschutz. Auch Schulklassen
können sich für den Wolf engagieren, im Rahmen eines Schulbesuchs ins Thema
eintauchen und an einem WWF-Sponsorenlauf teilnehmen.
20 — BS 2015 AUSGABE 05
Der Wolf gilt bei uns seit Jahrhunderten als Bösewicht, ein
Bild, das sich durch die Märchen
der Gebrüder Grimm eingebrannt hat. In anderen Kulturen
hat er ein gutes Image, wie beispielsweise die Gründungslegende des alten Rom mit Romulus
und Remus zeigt. Angst vor frei
lebenden Wölfen ist völlig unbegründet. In Italien etwa, wo
rund 800 Wölfe leben, gab es seit
mehr als hundert Jahren keinen
einzigen Angriff auf einen Menschen, aus dem gesamteuropäischen Raum sind lediglich rund
drei Übergriffe tollwütiger Tiere
bekannt. In der Schweiz sind
Wölfe im 19. Jahrhundert ausgerottet worden, weil sie immer
wieder Nutztiere rissen. Dies,
weil der Mensch ihre natürliche
Beute, die Wildtiere, ebenfalls
weitgehend eliminiert hatte. Da
es keine Raubtiere mehr in den
Alpen gab, Arbeit teurer und
landwirtschaftliche Produkte billiger wurden, wurden Schafe und
Ziegen schliesslich zunehmend
nicht mehr gehütet oder auf andere Art geschützt. Dadurch ging
die damit verbundene Kultur des
Hirtentums ebenso verloren wie
der Schutz der Tiere.
Rückkehr des Wolfs ist gut
für den Wald
Seit rund 20 Jahren wandern auf
der Suche nach neuen Revieren
wieder regelmässig Wölfe in die
Schweiz ein. Da es heute in den
Bergwäldern wieder viel Wild
gibt, welches die Waldstruktur
unter anderem durch Verbiss von
Jungbäumen schädigt, wird die
Rückkehr des Wolfs aus forstlicher Sicht geschätzt. Nachdem
in den ersten Jahren immer
Einzeltiere eingewandert waren,
kamen 2012 in der Schweiz erstmals wieder fünf Jungtiere zur
Welt. Insgesamt leben momentan gut 20 Wölfe bei uns.
«Die Kinder erlebten
einen tollen Morgen
mit einem informativen
Postenlauf in der Schule.
Die kompetente WWFMitarbeiterin verstand
es, sie sehr stufengerecht
an die Thematik heran
zu führen. Hochmotiviert liefen die Kinder im
Dählhölzliwald danach
ihre Runden und freuten
sich auf die Boxenstopps
mit der süssen Verpflegung. Im Math rechneten
die SchülerInnen aus,
wie viele Kilometer sie
zusammen gelaufen waren. Stolz verkündeten
sie zu Hause ihre tolle
Leistung und freuten sich
riesig über den erlaufenen Spendenbetrag.»
WWF setzt sich für konfliktarme Rückkehr ein
In Bern hat der Kanton 2006 einen runden Tisch mit allen betroffenen Kreisen einberufen.
Diese treffen sich seither regelmässig und schauen, wie auftauchende Probleme gelöst werden
können. Die Diskussionen haben
sich bisher gelohnt: So konnte
im Oberland auf den meisten Alpen ein wirksamer Herdenschutz
Bea Herrli, Schule Neuenegg
eingerichtet werden. Seither gibt
es im Kanton Bern kaum mehr
Übergriffe auf Schafe oder Ziegen, obwohl immer einzelne Wölfe im Gebiet anzutreffen sind.
Darüber hinaus kam es dank der
gemeinsamen Gespräche bisher
kaum zu Polemiken rund um den
Wolf. Nachwuchs konnte bei den
Berner Wölfen leider noch keiner
verzeichnet werden. Der WWF
hilft aber mit, die Rückkehr des
FOKUS
Vollgas für den
Artenschutz:
Jede Runde zählt
am WWF-Sponsorenlauf.
Bild: zvg
Speziell ausgebildete Hunde
schützen Schafherden
zuverlässig und stellen für
Wanderer keine Gefahr dar.
Bild: zvg
Rund 20 Wölfe leben heute
in der Schweiz.
21 — BS 2015 AUSGABE 05
Bild: zvg
FOKUS
Wolfs möglichst reibungslos zu
gestalten. In Bern beteiligen wir
uns am erwähnten runden Tisch.
Zudem unterstützen wir Bauern beim Herdenschutz – zum
Beispiel mit freiwilligen Hirtenhilfen oder beim Aufstellen von
Zäunen. Der WWF setzt sich
ganz allgemein ein für eine nachhaltige Nutzung der Alpen. Beispielsweise macht er sich für den
Schutz von Gebieten und gegen
überbordende Auswüchse des
Tourismus stark.
Laufen für den Wolf
und die Alpen
Unterstützen Sie den WWF mit
Ihrer Klasse oder der ganzen
Schule beim Schutz der Wölfe
und der Alpen. Die Kinder erhalten im Rahmen der WWF-Sponsorenläufe die Möglichkeit, etwas für die Natur zu tun, indem
sie Geld für Projekte sammeln.
Im Schuljahr 2015 organisiert
der WWF Ende Oktober und
2016 Ende Mai Sponsorenläufe
in Bern und Thun. Primarschul(1.–6. Klasse) oder Kindergartenklassen können sich beteiligen.
Auf Wunsch kommt vorgängig «Die Verbindung von
eine WWF-Pädagogin in die Klas- spannenden Unterrichtsse und entführt die Kinder auf
spielerische Weise und altersge- lektionen der WWFrecht in die Welt der Wölfe und Leute und praktischem
der Alpen. Am Lauf selber ren- Engagement in Form
nen oder gehen die Kinder während 60 Minuten auf einer rund des Sponsoringlaufs war
750 Meter langen Runde. Die gelungen. Zudem war
Anzahl der absolvierten Runden für die Kinder der Lauf
zählen wir elektronisch mit Hilfe
von OL-Posten und einem indivi- auch als Sportwettkampf
attraktiv. Der Gedanke,
duellen Badge.
Der Erlös der Sponsorenläufe für ein Projekt zu laufen,
kommt vollumfänglich den Alpen-, Wolfs- und Herdenschutz- hat auch weniger sportprojekten des WWF zugute. Als begeisterte Kinder zu guDank für ihren Einsatz darf jede ten Leistungen animiert.
Klasse 10 Prozent der erlaufenen Gelder für die Klassenkasse Eine gute Organisation
behalten, wenn sie den Betrag und Betreuung rundegesamthaft überweist. Der WWF ten den Event ab. Es hat
übernimmt zudem die Reisekosten der Klassen an die Läufe Spass gemacht!»
in Bern oder Thun. Jede teilneh- Sebastian Teuscher, Schulhaus Bitzius,
mende Klasse erhält ausserdem Bitziusstrasse 15, 3006 Bern
eine kleine Anerkennung. Ab
zirka 100 Kindern organisiert
der WWF auch einen separaten
Lauf, zum Beispiel im Rahmen
des Schulsporttages.
22 — BS 2015 AUSGABE 05
WEITERE ANGEBOTE:
PANDAMOBIL UND SCHULBESUCHE
Nebst dem Schulbesuch zu Wolf und Alpen im Zusammenhang mit dem
Sponsorenlauf hat der WWF weitere Themen wie Eisbär und Klima, ökologischer Fussabdruck, Foodwaste, Fischotter und Biber oder den Waldrucksack im Angebot. Dank eines Sponsorings durch die Migros können wir
Schulbesuche zu diesen Themen gratis anbieten. Parallel zum Sponsorenlauf können Sie auch das Pandamobil an Ihre Schule bestellen. Es tourt
ebenfalls zum Thema Wolf und Alpen durch die Schweiz und besucht
mit seiner geführten Ausstellung Schulhäuser. Dauer: ein halber Tag oder
mehr. Für Lehrpersonen organisiert der WWF auch Weiterbildungskurse,
zum Beispiel im Bereich Erlebnispädagogik.
Weitere Informationen
und Anmeldung
www.wwf-be.ch
www.wwf.ch / de / aktiv/
lehrer / schuleaktiv
FOKUS
Auf den Spuren von Mission und
schwarzen Geschäften
Von Karl Johannes Rechsteiner
THEATER UND AUSSTELLUNG Einst war der Sklavenhandel Teil des globalen
Wirtschaftssystems – samt vielfältigen helvetischen Verstrickungen. Die Gründung
der Basler Mission vor 200 Jahren war auch ein Beitrag zur Wiedergutmachung.
Ein junges Theaterensemble und eine Ausstellung in Bern machten sich auf Spurensuche.
Mit vielfältigen Angeboten auch für Schulen.
ckelt, die ab dem Herbst auch
im A4-Format erhältlich ist. Zur
Veranstaltung erscheint auch
eine Begleitbroschüre mit vertiefenden Informationen – sind
doch die Hintergründe des Dreieckshandels als globales Wirtschaftssystem zwischen dem 16.
und dem 19. Jahrhundert noch
nicht in alle Geschichtsbücher
vorgedrungen. Thematisiert wird
auch die besondere Rolle des
Staates Bern unter dem Ancien
Régime, der zeitweise intensiv
in den transatlantischen Handel
investiert hatte. Link-Tipps und
Lektürehinweise ergänzen die
insbesondere auch für Lehrpersonen interessanten Tipps.
Vielfältiges Rahmenprogramm
Für die Inszenierungen ist das
Theaterensemble eine interessante Zusammenarbeit mit
dem kleinen Berner Hilfswerk
Cooperaxion eingegangen, das
sich in Brasilien und Liberia auf
den Spuren der Sklaverei für
neue Perspektiven der jungen
Generationen einsetzt und die
helvetischen Verstrickungen in
den einstigen Waren- und Sklavenhandel thematisiert. Als
Begleitung des Theaterprojekts
wurde eine Ausstellung entwi-
«Da draussen bei den Heiden» –
Mundarttheaterstück mit
diversen Aufführungen vom
30. Oktober bis 8. November.
Spezielle Schulvorstellung am
Freitag, 6. November 2015, 14
Uhr, Eintritt frei mit Kollekte,
Online-Anmeldung, Details bei
www.theaterensemble.ch
Theater wie Begleitausstellung
und die Veranstaltungen finden
im zentral gelegenen Kirchgemeindehaus Johannes in Bern
(Breitenrain) statt.
Die wichtigsten
Programmpunkte
«Auf den Spuren
schwarzer Geschäfte» –
Begleitausstellung zu Dreieckshandel, Sklaverei und helvetischen Verwicklungen, vom
13. Oktober bis 8. November,
Dienstag bis Sonntag jeweils 14
bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt frei
mit Kollekte. Diverse öffentliche
Führungen sowie Schulangebote
siehe
www.theaterensemble.ch oder
www.cooperaxion.org
Vielfältige Abendveranstaltungen
zu Völkerschauen in Bern (mit
Autorin Rea Brändle); Lesung
aus «Die Mohrin» von Lukas
Hartmann; Musikabend zu
Blues und Sklaverei; Auf den
Spuren Magellans – Musik
der Kolonialzeit; Der Weg zur
Schoggi-Schweiz – Details und
Daten auf der Website
www.theaterensemble.ch
Workshops für Schulen / Gruppen,
vom 11. Oktober bis 8. November – Lebendige Geschichte –
Fragen zum Menschenbild –
Umgang mit Religion – die
Themen laden geradezu ein, in
den Schulunterricht einbezogen
zu werden und allenfalls für ungewöhnliche Lernerlebnisse zu
sorgen. Theater, Ausstellung und
interessante Workshops eignen
sich ab Oberstufe (7. Klasse).
Individuell können neben Führungen durch die Ausstellung
drei Workshops gebucht werden:
Einführung ins Theater; Damaliges Menschenbild; Mission
heute.
Informationen, Preisangaben,
Platzreservationen und Kontakt: www.theaterensemble.ch
23 — BS 2015 AUSGABE 05
Das junge Theaterensemble in
der reformierten Berner Kirchgemeinde Johannes hat in den
letzten Jahren mit eindrücklichen Inszenierungen schwierige
Themen auf die Bühne gebracht.
2013 etwa zur Geschichte von
Sophie Scholl und der weissen
Rose. Fürs Jahr 2015 hat der
200. Geburtstag der Basler Mission die Theatertruppe auf weitere faszinierende Geschichten
rund um Geschichte aufmerksam
gemacht. Das eigens entwickelte
Theaterstück wirft einen kritischen Blick auf das 19. Jahrhundert. Es erzählt die Lebensgeschichte des Missions-Ehepaars
Johannes Zimmermann und Catherine Mulgrave. Ihre eigenwilligen Ideen fordern das strenge
Basler Missionskomitee heraus,
ihre Vergangenheit als Sklavin
gibt zu reden. Es entstehen spannende Szenen zu Mission, Rassismus und Sklaverei. Das von Livemusik begleitete Theater schlägt
auch Brücken in die Gegenwart,
regt zu weiteren Recherchen und
zum Weiterdenken an.
SCHLOSS SPIEZ
Geschichte am Originalschauplatz erleben
Mittelalter Workshops für die Mittelstufe
Neu: Ernährung und Familie Einst & Heute
Schlossführungen für alle Stufen
Einführung für Lehrpersonen: 19. August 2015, 14 Uhr
Infos und Anmeldung: Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, 3700 Spiez
Tel. 033 654 15 06, [email protected]
Saison: 3. April 2015 bis 18. Oktober 2015
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FOKUS
SRK-Nothilfekurse
jetzt auch für die Schule
Von Susanne Scherz
Berner Eltern können beim Roten Kreuz seit Längerem lernen,
wie man Kindernotfälle behandelt und ihnen vorbeugt. Nun bietet das SRK Kanton Bern
die Nothilfekurse auch Lehrpersonen an.
das gab Gesprächsstoff auch
über den Kurs hinaus. Wir behandelten auch die Prävention –
die Kursleiterin optimierte beispielsweise gemeinsam mit uns
die Notfallkarten. Neu notieren
wir Allergien und einzunehmende Medikamente präziser und
fragen jetzt auch die Krankenkasse ab – deren Adresse man
bei einem Notfall unterwegs bePositive Rückmeldungen
nötigt. Schön auch: Das Gelernte
aus den Pilotkursen
kann ich ebenfalls in der eigenen
Die Erfahrungen aus der Pilot- Familie einsetzen.»
phase zeigen: Der Know-howTransfer aus der Nothilfepraxis Praxisorientierte Kursin die Schulen ist erwünscht. gestaltung
Und er funktioniert, meint bei- Ein Kind oder ein Jugendlicher
spielsweise Eva Frautschi, Schul- wird krank oder verletzt sich:
leiterin aus Saanen. «Der Kurslei- Das kann jeder Lehrperson paster zeigte uns, wie wir Gefahren sieren. Auf dem Pausenplatz oder
realistisch einschätzen können. auf Ausflügen, aber auch im KlasEs war nützlich für uns zu erfah- senzimmer, beim Werkunterren, welche Unfälle und Vorfälle richt oder beim Sport. Manche
in der Praxis oft vorkommen und Vorfälle sind so schwerwiegend,
welche seltener. Angenehm war dass sofort gehandelt werden
auch, dass unsere Fragen ernst muss. Die Nothilfekurse des SRK
genommen und fachkundig be- gehen in Theorie und Praxis auf
antwortet wurden. Man spürte, die häufigsten Gefahrensituatiodass der Kursleiter nicht nur er- nen ein. Die Kursleitenden stimfahrener Rettungssanitäter ist, men den Themenmix vorgängig
sondern auch Unterrichtserfah- mit den Schulen ab. So fliessen
die nachgefragten schul- und
rung mitbringt.»
Ähnlich erlebte es Tamara unterrichtsspezifischen Fragen
Dössegger, Lehrerin aus Uett- in das Programm mit ein. Auch
ligen und junge Mutter. «Der die Prävention ist Thema. Die
Kurstag war gut strukturiert und Lehrpersonen erfahren, wie sie
gefüllt, es wurde nie langwei- kritische Situationen und Orte
lig. Nach einem theoretischen vorausschauend erkennen und
Teil übten wir gemeinsam das Gefahren frühzeitig abwenden.
Gelernte. Dieser Praxisteil war Thematisiert wird auch, wie man
ebenso informativ wie amüsant. Klassenzimmer sicherer macht
Man erlebt die Kolleginnen und und SchülerInnen für Gefahren
Kollegen einmal ganz anders, sensibilisiert.
Die Kursteilnehmenden üben
darüber hinaus, wie sie in Notsituationen souverän reagieren,
SchülerInnen mit Vorerkrankungen in den Schulalltag integrie-
ren und sich selbst schützen und
absichern. Auch die professionelle Notfall-Kommunikation mit
Eltern und weiteren Beteiligten
ist ein Kursthema. Die Nothilfekurse stehen ab sofort allen interessierten Berner Schulen offen.
Nähere Informationen siehe Infobox.
NOTFALLHILFE UND -PRÄVENTION
IN DER SCHULE
Angesprochen sind: Lehrpersonen aller Stufen,
die lernen wollen, was bei Unfällen zu tun ist und wie
kritische Situationen verhindert werden können
Kurs-Schwerpunkt: Kinder und Jugendliche von 6 bis 16 Jahren
Kursleitende: Fachpersonen aus der Kinder- und Jugendnothilfe (Rettungssanitäter oder Pflegefachpersonen)
Kursstil: Aktivierende Kurse, die Lerninhalte praxisnah
vermitteln. Eine Mischung aus Referaten, Gruppenarbeiten und Üben an Fallbeispielen
Dauer: 7,5 Std., ganzer Tag oder zwei Kurshalbtage
Kursorte und -daten: Durchführung im Schulhaus (Daten
nach Vereinbarung) oder im Bildungszentrum des SRK in
Zollikofen
Nächster Tages-Kurs: Im Bildungszentrum SRK Kanton
Bern, Zollikofen: Samstag, 7.11.2015
Kosten: Pauschalpreis für Gruppen bis 18 Personen,
inklusive telefonische Vorabklärung zum Festlegen der
Schwerpunkte, Kursbestätigung: CHF 1900.–
Optional: Auffrischungs-Halbtage mit praktischen
Übungen und Fragenbeantwortung. Dauer vier Stunden,
maximal 10 Teilnehmende: CHF 800.–
Weitere Informationen, Beratung und Buchung:
Susanne Scherz, Tel. 031 919 09 19,
[email protected], srk-bern.ch/lehrpersonen
25 — BS 2015 AUSGABE 05
Auf Anfrage einer Lehrerin hin,
die den SRK-Elternkurs besucht
hatte, startete das SRK Pilotkurse für Schulen. Die Kurstage
folgten dem bewährten Aufbau:
Hoher Nutzen dank praktizierenden Nothilfe-Experten als
Kursleitungen – und flexibles
Eingehen auf die Wünsche der
Kursteilnehmenden.
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TÜFTELWETTBEWERB
Einen Generator bauen
Von Urs Riesen und Thomas Stuber
TECHNISCHES GESTALTEN Bereits zum 13. Mal lanciert die
DO-IT-WERKSTATT ihren Tüftelwettbewerb für 6. bis 9. Klassen.
Heuer soll ein Hand-Generator entwickelt werden.
Der Tüftelwettkampf fördert nicht nur die Problemlösekompetenz,
sondern schafft auch Bezug zur spannenden Welt der Technik.
Der diesjährige Tüftelwettbewerb
Die diesjährige Aufgabe lautet:
Entwickle einen handbetriebenen Generator, der in einer
Minute möglichst viel Leistung
erzeugt. Etwas Hintergrund: Ein
Generator ist bekanntlich eine
«Maschine zum Erzeugen von
elektrischer Energie». Bereits
1832 baute Hippolyte Pixii den
ersten Wechselstromgenerator,
basierend auf dem von Faraday
entdeckten Prinzip der magnetischen Induktion. Pixiis Gerät
enthielt einen von einer Handkurbel angetriebenen rotierenden Magneten, der sich an einer
Spule mit Eisenkern vorbei bewegte. Er konnte damit Funken
von mehreren Millimetern Länge
erzeugen. Und heute? Auch in
der Gegenwart werden elektromagnetische Generatoren von
Wasserkraft,
Dampfturbinen,
Gas- oder Dieselmotoren angetrieben, um Strom zu erzeugen.
Im Modell und in der Wirklichkeit entscheiden die Grösse der
Spulen, die Anzahl Wicklungen,
der Drahtquerschnitt, die Mag-
Stets Ausgangsspannung
überwachen
Die erlaubte maximale Experimentierspannung im schulischen Kontext beträgt 40 V.
Je nach Bauart des Generators
kann dieser Wert überschritten
werden. Deshalb muss die Ausgangsspannung stets mit einem
Hinweise für den Selbstbau
Universalmessgerät überwacht
Idealerweise ist die Energieer- werden.
zeugung im Fach Natur, Mensch
und Gesellschaft (Natur und
Technik) Unterrichtsinhalt: Begriffe wie Induktion, Ohm’sches
Gesetz und Leistungsberechnung können vor dem Bau eingeführt und geklärt werden.
Für den Selbstbau eignen sich
fest montierte Spulen und drehende Magnete, weil damit der
Strom direkt und nicht über
Abnehmer oder Schleifer übertragen wird. Um mehr Leistung
zu erhalten, braucht es mehrere
Luftspulen (elektromagnetische
Spulen ohne Eisenkern). Diese Welche Leistung bringt der handbetriebene Generator?
lassen sich mit Hilfe einer Wi- Bild: zvg
ckelhilfe selber herstellen. Die
Form und die Genauigkeit, wie Wettbewerbsteilnahme
die Spulen gewickelt werden, Daten, Bedingungen und Infomail zum Wettbewerb
beeinflussen den Wirkungsgrad. siehe ab Mitte Juni auf www.do-it-werkstatt.ch.
Drahtlänge und -querschnitt
bestimmen wegen der elektri- Preise
schen Leitfähigkeit des Materi- 1.–3. Preis: Ein Klasseneintritt ins Technorama
als den Gesamtinnenwiderstand
des Systems, was den maximal
möglichen Stromfluss begrenzt:
Je mehr Wicklungen, desto höher der ohmsche Widerstand der
Spule. Der Gesamtwiderstand aller Spulen sollte allerdings möglichst klein gehalten werden. Mit
lackiertem Kupferdraht (Querschnitt 1 mm, z. B. aus dem BAUHAUS) und etwa 7 m pro Spule
erreicht man schon erstaunlich viel Leistung.
netstärke und die Geschwindigkeit des Antriebs darüber, wie
gross die Leistung des Generators ist. Sobald ein Verbraucher
angeschlossen wird, spielt sowohl die Spannung als auch der
Strom, welcher durch den Verbraucher fliesst, eine Rolle.
27 — BS 2015 AUSGABE 05
Mit dem Lehrplan 21 erhält das
Technische Gestalten eine neue
Stossrichtung: Fördern von
Technikinteresse und Technikverständnis. Genau diesem Anliegen wollen die Organisatoren
des Tüftelwettbewerbs nachkommen, indem sie technische
Problemstellungen als Wettbewerb anbieten. Lösungen sollen
im Team entwickelt werden –
ähnlich wie bei Ingenieuren oder
in der Forschung überhaupt.
BERNER MUSEEN
Landauf und landab
neue Ausstellungen
Von Susanne C. Jost
Zur wärmeren Jahreszeit eröffnen zahlreiche Schlösser und Museen im
ganzen Kanton Bern die Saison mit neuen Sonderausstellungen.
Was wo geboten wird, finden Sie im Überblick auf der Website des Vereins
der Museen im Kanton Bern: www.mmbe.ch.
Hier ein paar ausgesuchte Tipps.
Foto: Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern
1
Zweimal Kristall: Kunst und Natur im Doppelpack
Bis 6. September bieten das Kunst- und das Naturhistorische Museum Bern einen doppelten Blick auf Kristalle
für alle Schulstufen. Im Kunstmuseum steht zuerst ein
begleiteter Rundgang mit gestalterischer Übung in der Ausstellung «Stein aus Licht. Kristallvisionen in der Kunst» auf
dem Programm. Nach dem Blick auf den Kristall als Motiv
in der Kunst folgt der Fokus auf den Kristall in der Natur
mit einer Führung im Naturhistorischen Museum Bern.
Die Museumsbesuche können am selben Tag stattfinden
oder auf zwei aufgeteilt werden.
Informationen und Anmeldung
031 328 09 11
[email protected]
www.kunstmuseumbern.ch
www.nmbe.ch
Die Museen im Kanton Bern halten manchen Schatz bereit.
28 — BS 2015 AUSGABE 05
2
Stop Motion in Langenthal
Die Animationstechnik Stop
Motion bietet vielerlei Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln
einen Film selber zu realisieren.
Sie wird immer häufiger in der
zeitgenössischen Kunst verwendet, um gesellschaftliche
Themen zu visualisieren. Beim
neuen Workshop-Angebot im
Kunsthaus Langenthal übernehmen die Schülerinnen und
Schüler den Inhalt, die Figuren,
das Filmset sowie das Zusammenfügen gleich selbst. Erprobt
und für interessant befunden
von Jugendlichen von 12 bis
16 Jahren. Maximal 20 Teilnehmende, bei mehr Personen
Aufteilung auf zwei Workshops
möglich.
www.kunsthauslangenthal.ch
3
Entdeckerlust in Burgdorf
Verschiedene Burgdorfer Persönlichkeiten haben
durch ihre Sammlungstätigkeit die Basis zur Geschichte des Museums für Völkerkunde Burgdorf
gelegt. Die Alltags- und Kunstgegenstände, welche
sie auf ihren Reisen erworben haben, werden bis
am 5. Juli in der aktuellen Sonderausstellung
im kulturellen Kontext erläutert. Der Fokus von
«Entdeckerlust – Burgdorfer in Ostasien» liegt
zudem auf dem japanisch-schweizerischen Güterund Kulturaustausch. Die japanischen Objekte
werden ergänzend und vergleichend mit chinesischen, koreanischen und tibetischen Exponate
gezeigt, um auch den Austausch innerhalb Asiens
aufzuzeigen. Die Ausstellung wird von einem
reichhaltigen Rahmenprogramm begleitet. Für
Kinder und Schulklassen werden Workshops und
Führungen angeboten.
Informationen und Anmeldung
für Schulklassen:
034 423 02 14,
www.kulturschloss.ch
BERNER MUSEEN
Unterrichtsmaterial historische Architektur
Das Freilichtmuseum Ballenberg hat in einer Kooperation mit
der Denkmalpflege des Kantons Bern Unterrichtsmaterialien zur
Architekturvermittlung entwickelt. Das gemeinsame Ziel ist, das
Verständnis der Schülerinnen und Schüler für historische Architektur aus dem ländlichen Raum und für die Denkmalpflege zu fördern.
Das Unterrichtsmodul umfasst Arbeitsblätter, Lösungen und
Zusatzmaterialien. Das Freilichtmuseum eröffnet die Saison am 11.
April. Die Materialien stehen als PDF auf den Websites von Museum
und Denkmalpflege bereit.
5
Kontakt und Informationen
[email protected] oder
[email protected]
www.ballenberg.ch
6
Sprachen lernen im Kunstmuseum
Aufbauend auf dem neuen Lehrmittel
«New World» werden Werke von Pablo
Picasso, Paul Klee, Marc Chagall, Auguste Herbin und Bridget Riley betrachtet.
Vor den Originalen können das Vokabular und die Satzstrukturen von Unit 3
geübt, anwandt und erweitert werden.
Auf Wunsch kann das Angebot «Color
and Shapes» mit einer gestalterischen
Tätigkeit ergänzt werden. In ähnlichem
Rahmen und basierend auf «Bonne Chance» kann auch eine Französischlektion ins
Kunstmuseum Bern verlegt werden.
Informationen und Anmeldung
031 328 09 11
[email protected]
www.kunstmuseum.ch
8
Aktionswochen in Biel
Bis 12. Juni bietet die Kunstund Kulturvermittlung des
Neuen Museum Biel und des
CentrePasquArt je drei kostenlose Ateliers für Schulklassen vom
Kindergarten bis zum Gymnasium an. Die Ateliers beziehen
sich auf Themen der aktuellen
Ausstellungen der beiden Häuser, dauern eineinhalb Stunden
und können kostenlos gebucht
werden.
Informationen und
Anmeldung
032 322 24 64 oder
032 328 70 33
[email protected]
www.nmbiel.ch
www.pasquart.ch
«Museumsmacher» kantonsweit
buchbar
Zahlreiche Schulklassen haben sich inzwischen eingeklinkt und im Rahmen des
mmBE-Workshops «Museumsmacher»
die Online-Sammlung des anderen Kantonsmuseums mit Objekten bestückt.
Das partizipative Angebot ist im ganzen
Kanton Bern buchbar und für Schulklassen aus dem Kanton Bern kostenlos.
Informationen und Anmeldung
[email protected]
031 305 99 21
www.museumsmacher.be
www.kantonsmuseum.be
7
Roggwil macht Schule
Vom 7. August bis 1. November dreht sich im Kulturspycher in
Roggwil alles um die Schule. Vor dem Museum, inmitten einer
Blumenwiese, wird ein Klassenzimmer samt Pulten und Wandtafel
eingerichtet. Dieses kann für eine Schulstunde im Grünen kostenlos genutzt werden. Die Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an Abendveranstaltungen verschiedenen Schulfächern widmet. Den Auftakt macht
am 14. August Urs Gfeller von «Magic Science», der die Physik mit
Live-Experimenten als Wissenschaft präsentiert, die Spass macht.
Weitere Informationen und Kontakt
Colette Grütter, [email protected]
www.kulturspycher.ch
9
Nouveau salle pour les jeunes
Afin de développer encore le dialogue entre œuvres et regardeurs,
entre créateurs et publics de tout âge, le musée jurassien des arts a
ouvert une salle spécialement destinée au jeune public et aux classes
scolaires, en lien avec l’exposition thématique de longue durée
présentant des œuvres des collections. Conçue par une professionnelle de la médiation culturelle, cette salle proposera des outils et
des découvertes à réaliser au musée et / ou en classe. Ainsi, le musée
invitera les familles et les écoles à s’immerger dans le passionnant
royaume des « lumières » et des « ténèbres » ! Une aventure proposée
grâce à cette nouvelle salle qui restera en place pendant huit mois.
Sa riche palette d’activités invitera à revenir plusieurs fois explorer
les multiples facettes de l’exposition. De plus, le musée continuera
à offrir aux classes scolaires, sur demande, des visites commentées
ciblées selon leurs désirs, dans une complète gratuité.
Informations
www.musee-moutier.ch
ALS LEBE-MITGLIED KOSTENLOS
AUF ENTDECKUNGSTOUR
Der Verein der Museen im Kanton Bern (mmBE) unterstützt Lehrpersonen auf der
Suche nach dem passenden Museumsbesuch. Über 100 Museen im ganzen Kanton
bieten LEBE-Mitgliedern freien oder ermässigten Eintritt in ihre Dauer- und Sonderausstellungen. Eine Liste der Museen steht auf der LEBE-Website zur Verfügung.
29 — BS 2015 AUSGABE 05
4
EINE PH-STUDENTIN ERZÄHLT
Von zerschlagenem Geschirr
und der Gretchenfrage im Schulunterricht
Von Nina Malika Lerch
30 — BS 2015 AUSGABE 05
«Aufgabe auf nächste Woche:
Lesen Sie bitte das erste Kapitel
aus ‹Der zerbrochne Krug›. Ein
unmutiges Raunen geht durch
die Sitzreihen des von der spätnachmittäglichen Sonne durchfluteten Klassenzimmers. Die
Lektüre wurde bereits ausgeteilt
und von den Schülerinnen und
Schülern kurz durchgeblättert.
Kommentare werden laut zu
Kleists nicht leicht verständlichen Satzgefügen. Dann fällt die
Frage, auf die wir als Lehrperson
eigentlich gefasst sein sollten,
die uns – oder zumindest mich –
jedoch stets aufs Neue kurz innehalten lässt: «Warum müssen wir
das überhaupt lesen? Was bringt
uns das?» Eine gute Frage, insbesondere dann, wenn es sich bei
der Klasse nicht um angehende
Germanistikstudentinnen und
-studenten handelt, sondern
um eine BMS2-Klasse mit abgeschlossener Berufslehre im technischen Bereich.
Auch die im Rahmen des Moduls «Berufsbildungssystematik»
durchgeführten Interviews mit
Lernenden haben uns potenziellen Lehrpersonen an einer Be-
rufsfachschule einmal mehr gezeigt, dass die Schülerinnen und
Schüler Sinn und Zweck des Unterrichtstoffes – berechtigterweise – kritisch hinterfragen und genau abschätzen, welchen Nutzen
sie daraus für ihren Arbeitsalltag
ziehen können. Oftmals wird
dann nicht nur der aktuelle Unterrichtsstoff, sondern gleich das
ganze Schulfach, wenn nicht gar
der obligatorische Besuch an der
Berufsfachschule im Allgemeinen als überflüssig eingestuft.
Die Theorie des Unterrichts steht
der Praxis im Lehrbetrieb gegenüber, wobei die Lernenden auf
den ersten Blick oftmals nicht
den Zusammenhang zwischen
beidem erkennen können. Insbesondere dann nicht, wenn einzelne Unterrichtsfächer für den
zu erlernenden Beruf irrelevant
erscheinen.
Um an dieser Stelle auf die Frage
zurückzukommen, weshalb eine
Techniker-Klasse ein über zweihundert Jahre altes literarisches
Werk interpretieren können
muss: Ja, warum eigentlich? Offiziell liesse sich die Frage damit
beantworten, dass im Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität
nun einmal verankert ist, dass
mindestens zwei bis drei literarische Werke aus der Zeit vor dem
20. Jahrhundert gelesen werden
müssen und Kleist zufälligerweise in diese Kategorie fällt. Diese
Begründung scheint mir aber unzulänglich, und aus vergangenen
Schultagen meine ich mich vage
erinnern zu können, dass wir uns
auch schon damals nicht so leicht
mit solchen Erklärungen haben
abspeisen lassen.
Inoffiziell schien mir da der augenzwinkernde, leicht ironische
Erklärungsansatz eines Kommilitonen schon überzeugender,
der auf die Frage eines Schülers,
warum er als Förster Versmasse
wie Jamben und Trochäen bestimmen können müsse, antwortete, dass der moderne Mensch
im Gegensatz zum mittelalterlichen Menschen das Privileg geniesse, neben der reinen Berufsausbildung auch in Lesen und
Schreiben unterrichtet zu werden. Diese Aussage würde ich so
zwar nie unterschreiben, jedoch [email protected]
birgt sie meiner Meinung nach
im Kern eine wichtige Erkenntnis. Nämlich jene, dass zwar nicht
alles an der Berufsfachschule Gelernte im Arbeitsalltag direkte
Anwendung findet, dass jedoch
beispielsweise mit der Lektüre
über zerbrochene Keramik, die
eigentlich symbolisch für etwas
ganz anderes steht, das Wissensspektrum über den Beruf hinaus
erweitert und das Verständnis
für kulturelle und historische
Zusammenhänge gefördert wird.
In diesem Sinne besteht eine
zentrale Aufgabe der Lehrperson
sicher darin, den Schülerinnen
und -schülern dabei zu helfen,
über den Teller- beziehungsweise
über den Krugrand hinauszublicken.
KURZ UND BÜNDIG
Umfrage zu Humor im Unterricht
Im Rahmen einer Masterarbeit an der Uni Zürich führt
Manolya Ucak eine OnlineStudie mit Lehrpersonen, DozentenInnen,
SchülerInnen
und StudentenInnen durch.
Thema: «Humor im Klassenzimmer und die Einschätzung
des Klassenklimas». Wer kurzentschlossen ist und mitmachen möchte, kann bei der Autorin der Studie direkt einen
Link zum Online-Fragebogen
anfordern. Zeitaufwand: 90
Minuten für Lehrpersonen /
DozentInnen, 10 Minuten für
SchülerInnen / StudentInnen.
Auf Wunsch wird ein per-
sönliches Feedback gegeben.
Teilnahmeschluss ist der
30. Mai 2015.
Kontakt:
[email protected]
Einen Lernfilm erstellen
WETTBEWERB Auch in diesem Jahr zeichnet «LerNetz AG – Netzwerk für interaktive Lernmedien»
gute LernFilme aus. Thema des LernFilm-Festivals 2015: «Neue Medien sicher einsetzen!»
Ein LernFilm ist ein maximal
drei Minuten dauernder Animationsfilm, der Abläufe und
Zusammenhänge erklärt. Für
Schülerinnen und Schüler ist
es eine tolle und lehrreiche
Erfahrung, einen Lernfilm zu
produzieren. Wie bei einem
Vortrag muss das Thema ver-
dichtet und ein roter Faden
erstellt werden. Die Resultate
haben Bestand und sind für die
Kinder und Jugendlichen auch
zu einem späteren Zeitpunkt
noch greifbar. Der diesjährige
Wettbewerb steht unter dem
Motto «Neue Medien sicher
einsetzen!». Auf der Internet-
seite www.lernfilm.ch finden
interessierte
Lehrpersonen
Beispiele und eine detaillierte Anleitung, wie man einen
LernFilm im Unterricht erstellt. Eingabeschluss der
LernFilme für den Wettbewerb ist der 10. Oktober
2015.
Weitere Informationen:
LerNetz AG – Netzwerk
für interaktive Lernmedien
Kornhausplatz 14, 3011 Bern
031 312 44 83
[email protected]
www.lernetz.ch
www.lernfilm.ch
Schulkongress Bewegung & Sport
Im Herbst findet bereits zum dritten Mal der Schulkongress «Bewegung & Sport» statt.
Vom 23. bis 25. Oktober 2015 wird Magglingen wiederum zum angesehenen Kompetenzzentrum rund um die Bewegte Schule und den Sportunterricht, aber auch zur Förderung
der eigenen Bewegung und Gesundheit.
Für Lehrpersonen vom Kinder- • Als ganzes Team Ihre interne Ort, um abzuschalten und Weitere Infos:
garten bis zur Sekundarstufe II Sitzung mit dem Schulkon- aufzutanken
www.schulkongress.ch
bietet der Schulkongress ideale gress zu kombinieren
Wählen Sie aus drei Referaten, [email protected]
Möglichkeiten, um:
• Das persönliche wie professi- 90 verschiedenen Workshops
•
Aktuelles Wissen spiele- onelle Netzwerk auszubauen und Modulen sowie der Podirisch und mit vielen, direkt und spannenden Austausch umsrunde Ihr massgeschneiumsetzbaren Ideen in Ihren mit Kolleginnen und Kolle- dertes Programm aus.
Schulalltag zu integrieren
gen zu pflegen
Interessierte können sich be• Ihre J+S-Leiteranerkennun- • Die eigene Bewegung und Ge- reits jetzt anmelden.
gen oder SRLG-Brevets zu sundheit zu fördern: Maggverlängern
lingen ist ein traumhafter
In der Bildungsdebatte kommen alle zu Wort – nur die
SchülerInnen fragt keiner.
Das regt Alma (14), Jamila (15) und Lara-Luna (16)
schon lange auf. Bereits in
der letzten «berner schule»
haben wir das Quartalsbuch
aus ihrer Feder vorgestellt. Es
hat noch einige Exemplare.
Die drei Autorinnen haben
die Evangelische Schule Berlin besucht, jene potenzial-
entfaltende Bildungsstätte,
welche am LEBE-Tag von der
Schulleiterin Margret Rasfeld
und SchülerInnen näher vorgestellt wird. Wer sich bereits
vor dem 3. Juni 2015 ins Thema einlesen möchte: Es sind
noch einige Exemplare des
Quartalsbuchs zu haben.
Das Quartalsbuch «Wie wir
Schule machen», geschrieben
von Alma lma de Zárate,
Jamila Tressel und Lara-Luna
Ehrenschneider (Mitarbeit Uli
Hauser, Evangelische Schule Berlin Zentrum Margret
Rasfeld), ist 2014 erschienen.
Normalpreis Fr. 28.50.–, als
LEBE-Quartalsbuch Fr. 23.–
inkl. MWSt. Der Titel kann
zum vergünstigten Preis bei
uns bestellt werden (nur ein
Buch pro Schulhaus): LEBE,
Monbijoustrasse 36, Postfach
7163, 3001 Bern, oder per EMail: [email protected]
31 — BS 2015 AUSGABE 05
So machen sie Schule
AGENDA
WICHTIGE TERMINE
3. Juni 2015
Blauzone am
21. Theaterfestival
LEBE-Tag 2015 unter dem
Motto «Potenziale»
Samstag, 31. Oktober 2015
LEBE-Tagung in Lyss
Samstag, 7. November 2015
LEBE-Tagung in Langenthal
Mittwoch, 24. Februar 2016
LEBE-Tagung in Langnau
Mittwoch, 4. Mai 2016
LEBE-Tagung in Konolfingen
Mittwoch, 11. Mai 2016
LEBE-Tagung in Burgdorf
Samstag, 21. Mai 2016
LEBE-Tagung in Thun
Samstag, 5. November 2016
LEBE-Tagung in Jegenstorf
Der Theater-Frühling lässt zum 21. Mal
sein blaues Band flattern. Diesmal hat
er Schulklassen und Wahlfachgruppen
dazu angeregt, assoziativ und eigenständig ans Werk zu gehen: Schulklassen und Lehrpersonen kommen in den
Genuss von Vorstellungen, Schnupperlektionen und einer Impulsveranstaltung. Am Dienstag laden Unterstufenklassen ein zu einer Fahrt ins
Blaue – Piraten, Zwerge und bösartige
Zauberer sind mit von der Partie. Am
Mittwoch gibt es mit sechsten Klassen
ein blaues Wunder sowie überraschende Geschichten zu erleben, die
in den blauen Berner Ghüdersäcken
vor sich gehen. Am Donnerstag zeigen
Oberstufenschülerinnen «Feel the
Blues!» mit Themen wie anders sein,
Enttäuschungen, Gewalt, Drogen,
Mafia, Liebe und blaue Träume. Und am
Freitag versprechen ViertklässlerInnen
das Blaue vom Himmel, die ganz grosse
Liebe und den Genuss einer blauen
Stunde, die verdient sein will.
Vom 9. bis 12. Juni 2015 im Brückenpfeiler Bern, Dalmaziquai 69, Bern.
Alle Angebote sind dank Sponsoren
kostenlos.
Eine Anmeldung ist zwingend:
www.theaterfruehling.ch
[email protected]
Tel. 078 884 81 94
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Zeichnungsutensilien, diverse Couture-Kleider für Damen etc.
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32 — BS 2015 AUSGABE 05
Br
Die Couture-Ateliers der BFF Bern schliessen anfangs Juli 2015 endgültig ihre Türen.
Haben Sie Interesse an unseren Ateliereinrichtungen?
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Vorreservationen sind nicht möglich!
Die Ware wird nur gegen Bargeld verkauft.
Öffnungszeiten des Liquidations-Verkaufs:
Dienstag, 30. Juni bis Donnerstag, 2. Juli 2015, jeweils 10.00–19.00 Uhr
BFF Couture, Kapellenstrasse 4, 3011 Bern
Tel. 031 635 28 42, [email protected], www.bffbern.ch
T. +41 (0)26 350 11 11 • www.freiburgtourismus.ch
AGENDA
lernwerk bern
Weiterbildung für Gestaltungs­
lehrpersonen
Industriestrasse 37,
3178 Bösingen
Telefon 031 740 97 83
www.lernwerkbern.ch
15.115 Hand- und Bodypainting mit Gouache
Körperbemalung ist im Zeitalter
der «Selfies» sehr beliebt. Der Kurs
zeigt einfache Beispiele für den
Unterricht, die einzeln oder zu zweit
realisiert werden können.
Bern, 28.8.2015
Kursleitung: Daniel Rohrbach
Materialgeld: Fr. 60.–
Kursgeld für bernische
Lehrpersonen: Fr. 0.–
Anmeldeschluss: 2.6.2015
15.619 «the winner is…!»
Bau dein Lieblingsspiel. Du erfindest
dein persönliches spannendes
Gesellschaftsspiel. Zur Umsetzung
braucht es nicht viel: umfunktioniertes Recyclingmaterial, deine Neugier,
Freude und Lust am Gestalten.
Bern, ab 30.10.2015
Kursleitung: Kathrin Fröhlin
Materialgeld: Fr. 45.–
Kursgeld für Mitglieder: Fr. 188.–,
Kursgeld für Nichtmitglieder:
Fr. 233.– (Kursgeld kann von ERZ
zurückgefordert werden.)
Anmeldeschluss: 18.9.2015
PHBern, Institut
für Weiterbildung und
Medienbildung
Weltistrasse 40, 3006 Bern
Tel. 031 309 27 11,
[email protected],
www.phbern.ch
Regionalwoche Konolfingen
Im Sommer 2015 findet die Regionalwoche in Konolfingen statt. In 19
Kursen erhalten Lehrpersonen des
Kindergartens und der Volksschule
während einer Woche neue Impulse
für den Unterricht, setzen sich in einem oder mehreren Kursen mit dem
eigenen Unterricht auseinander und
tauschen neue Ideen aus.
Start: Montag, 6. Juli 2015,
8.30–17.00 Uhr, Konolfingen
Mehr: www.phbern.ch/
weiterbildung / regional
Passepartout: Grundlagenangebot Französisch Sek I
Dieser Spezialkurs richtet sich an
Lehrpersonen, die ab dem Schuljahr
2015 / 16 Französisch unterrichten.
Sie gewinnen Sicherheit im Umgang
mit den Prinzipien der Kompetenzorientierung, setzen sich mit Aufbau,
Inhalt und Ziel des Lehrmittels und
des Lehrplans auseinander und
lernen die Beurteilung im Kontext
der Mehrsprachigkeitsdidaktik
kennen. Start: Montag, 6. Juli 2015,
8.30–17.00 Uhr, Bern.
Mehr: www.phbern.ch / 15.321.039
Fotografieren – Aufnahmepraxis mit der Digitalkamera
Die Grundfunktionen der Kamera
und kreative Gestaltungsmittel der
Fotografie kennen und anwenden
lernen sind die primären Ziele dieses
Kurses. Zudem sollen die Aufnahmen
nach technischen und gestalterischen Kriterien beurteilt werden
können. Die Teilnehmenden bringen
die eigene Kamera inklusive Aufladegerät und Verbindungskabel mit.
Start: Montag, 6. Juli 2015,
8.30–17.00 Uhr, Bern.
Mehr: www.phbern.ch / 15.631.026
Planungs- und Orientierungswoche für Berufseinsteigende
Eine kooperative und stufenspezifische Vorbereitung auf das neue
Schuljahr: Die Planungs- und Orientierungswoche stellt themenspezifische Foren vor, beispielsweise
zum Klassenmanagement, und
bietet Gelegenheit für Beratung und
kollegialen Austausch.
Start: Montag, 6. Juli 2015,
8.30–17.00 Uhr, in Bern.
Mehr: www.phbern.ch / 15.221.008
Multimediale E-Books
mit iBooks Author
Digitale Unterrichtsmaterialien
für die Nutzung mit iPads selbst
erstellen: Der Kurs gibt einen
Über-blick über E-Books und digitale Lehrmittel (Formate, Geräte,
Verlage), informiert über Chancen
und Grenzen von iBooks Author und
bietet Gelegenheit, eigene multimediale E-Books mit iBooks Author
herzustellen.
Wann: Mittwoch, 10. Juni 2015,
13.30–17.00 Uhr, Bern.
Mehr: www.phbern.ch / 15.631.042
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Ab August 2015 in Bern:
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für Schulabgänger (4j) + Berufsumsteiger (2j)
Mediamatiker/-in EFZ
für Schulabgänger (4j; Möglichkeit zur Berufsmaturität)
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33 — BS 2015 AUSGABE 05
CsBe
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BEZUGSQUELLEN
Basteln / Handarbeiten
Erlebnisunterricht
Schulmuseum Bern in Köniz
Muhlernstr. 9, Haberhuus, Schloss Köniz, 3098 Köniz
Museum 031 971 04 07 | Kontakt K. Hofer 031 971 20 40
• Historisches Schulzimmer um 1940 mit Audioguide
• Sonderausstellung 14.08.2014 bis 23.12.2015: Daheim im Schloss
• Historische Schreib- und Mathematiklektionen, Führungen
• Ausleihe: historische Lehrmittel, altes Schulmobiliar usw.
• Öffnungszeiten: Mi und Sa 14-17 Uhr / So 13-16 Uhr, Eintritt 5.-
www.filzwolle.ch
Werkraumeinrichtungen und Werkmaterialien
www.schulmuseumbern.ch
Verbrauchsmaterial
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Unter Rubrik : « Planung und Einrichtung von Schulraum »
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34 — BS 2015 AUSGABE 03
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[email protected]; www.digidrum.ch
Das letzte Wort
Wer zu spät kommt,
den belohnt das Leben
Nun gibt es ja unter Reisenden im Fall von Zugsverspätungen und -pannen stets zweiergattig Leute: jene, die
sofort lauthals zu maulen und zu murren beginnen, die
dem Zugspersonal (als könnte dieses etwas dafür) in teils
nicht jugendfreien Worten zu verstehen geben, sie hätten
mit dem öffentlichen Verkehr nun definitiv abgeschlossen, und die ihren Ärger via Twitter und Facebook gleich
auch in die ganze Welt posaunen (Fraktion 1). Und die
anderen, die sich zwar ebenfalls ärgern und innerlich
seufzen, auch sie werden ja erwartet, die sich aber weitgehend klaglos ins Unvermeidliche schicken: Shit happens, und es gibt weiss Gott Schlimmeres (Fraktion 2).
Als kurz vor sechs auf dem Bahnhofplatz vier Gelenkbusse vorfahren, erkämpft sich Fraktion 1 drängelnd und
ellbögelnd einen der wenigen Sitze, während Fraktion 2
stoisch nachrückt und mit einem Stehplatz vorliebnimmt.
Doch obwohl es in den Bussen schliesslich aussieht wie
in der sprichwörtlichen Sardinenbüchse, hats für gut 20
Leute – auch für uns – keinen Platz. Das Bahnpersonal
beginnt zu werweissen. Was tun? Bis ein Bus die Leute
in Arnheim ausgeladen hat und wieder nach Emmerich
zurückgekehrt ist, dauerts eine halbe Ewigkeit, und ein zusätzliches Fahrzeug ist auf die Schnelle nicht aufzutreiben.
Nun kommt die Stunde des Lokführers: Er, ein
älterer Mann mit freundlichen Augen und drei dicken
Streifen auf der Bähnleruniform, heisst seine Kollegen in die Busse steigen, um das Gros der Reisenden zu
begleiten, und wendet sich dann an uns, die Zurückgebliebenen. Unsere Weiterfahrt werde sich weiter
verzögern, das tue ihm sehr leid, und drum sei es das
Mindeste, dass er uns zum Essen einlade und anschliessend höchstpersönlich nach Amsterdam begleite.
Und so kommt es, dass wir an einem lauen Frühlingsabend Anfang Mai zusammen mit einer Grossfamilie
aus Utrecht, einer Reisegruppe aus Südamerika, drei
jungen Frauen aus Berlin, zwei Studenten aus Birmingham und einem überaus sympathischen Lokführer der
«Nederlandse Spoorwegen» in der deutschen Grenzstadt
Emmerich am Rhein in einem kroatischen Restaurant
sitzen, uns – inzwischen höchst vergnügt und mit dem
Schicksal längst versöhnt – über die Speisekarten beugen
und uns wenig später über einen grossen Teller «Sarma
nach Oma Marijas Art» hermachen. Natürlich wird auch
Bier und Wein serviert, und zwar nicht zu knapp, was
der Unterhaltung sehr zuträglich ist, und als anderthalb
Stunden später fünf Taxis vor dem Restaurant halten, ist
aus den wildfremden Leuten eine Schicksalsgemeinschaft
und aus dem Lokführer der Bert geworden. Dieser zahlt
die Rechnung für Speis und Trank und Taxifahrt, lotst
uns in Arnheim ganz selbstverständlich in die Erstklassabteile des Regionalzugs und wünscht uns nach der
Ankunft im Bahnhof Amsterdam Centraal nachts um halb
elf per Handschlag alles Gute und ein schönes Leben.
Stimmt, wir sind die Letzten des ICE 124, die
am Zielort ankommen. Aber zugleich die Fröhlichsten, die Beschwingtesten, die Wohlgelauntesten.
Martin Lehmann
Martin Lehmann arbeitet als Redaktor bei Radio SRF 2 Kultur. Er ist Vater
dreier Töchter, die älteste lebt in Amsterdam. Kontakt: [email protected]
35 — BS 2015 AUSGABE 05
Freitagnachmittag, kurz nach halb fünf. Der ICE
124 Frankfurt–Amsterdam braust mit 300 Stundenkilometern der holländischen Grenze entgegen. Der
Zug ist voll, gut 400 Leute, viele Wochenendausflügler.
Eigentlich sollte er nur noch in Arnheim und Utrecht
halten, aber jetzt, im Nirgendwo, einem Ort namens
Emmerich, 140 Kilometer vor Amsterdam, bremst er
plötzlich ab und kommt mit einem Ruck zu stehen. Nach
einigen Minuten gibt die Zugführerin via Lautsprecher
auf Holländisch, Englisch und Deutsch bekannt, dass
es ein Problem mit einer Weiche gebe, die Weiterfahrt
verzögere sich, «mijn excuses voor het ongemaak». Dieses
Ungemach wird dann von Viertelstunde zu Viertelstunde grösser, offenbar kann der Schaden nicht repariert
werden, und nach siebzig Minuten Wartezeit ist klar: Auf
der Schiene gibt es kein Weiterkommen, die Fahrgäste
müssen mit Bussen zur nächsten Stadt gekarrt werden.
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