140 1/2015 Exhumierung und Umbettung von 13 Soldaten im Soldatenfriedhof Feldkirchen Gedenkfeier in Kleinpolen Sanierung Kriegerfriedhof Peja Gedenktafel Frauenkirchen GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH SEKRETARIATE UND SPENDENKONTEN Generalsekretariat, 1010 Wien, Wollzeile 9 Tel.: (01) 51 23 769, Fax: 51 20 556; E-Mail: [email protected], Raika Wien, IBAN: AT093200 000002019073; BIC: RLNWATWW Landesgeschäftsstelle Burgenland, 8010 Graz, Leonhardstr. 82 a Tel.: (0316) 32 16 01, Fax: 38 62 82; E-Mail: [email protected] PSK Wien, IBAN: AT81 60000 0000 1820 935, BIC: OPSKATWW Landesgeschäftsstelle Kärnten, 9024 Klagenfurt, Rosenegger Straße 20 ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 2 Aus dem Inhalt Erster Weltkrieg: Österr.-ung. Kriegsgefangene im Ural..............4 ÖSK am Volkstrauertag in Berlin am 16.11.2014............................9 Volksbund Präsident Markus Meckel besucht ÖSK ...............10 Hessischer Ministerpräsident würdigt Kriegsgräberarbeit.......10 ÖSK-Auszeichnung für Botschaftsrat Valery Sidorov ............... 12 Übergabe von russischen Kriegsgefangenenlisten...................... 13 Die Heimat hat ihre toten Söhne nicht vergessen........................14 Einweihung des k.u.k. Kriegerfriedhofes in Peć/Peja...................16 Tel.: (0463) 54 0 83, Fax: 50 26 16; E-Mail: [email protected] Kärntner Sparkasse, IBAN: AT082070601900000744; BIC: KSPKAT2KXXX Bank f. Kärnten, PSK, BLZ 60 000, Konto Nr. 1902.499 Wolfgang Wildberger - neuer LGF für Burgenland.....................19 Landesgeschäftsstelle Niederösterreich, 1010 Wien, Wollzeile 9 Tel.: (01) 51 23 115, Fax: 51 20 556; E-Mail: [email protected] PSK Wien, IBAN: AT206000000001855498; BIC: OPSKATWW Pflege und Sanierung der Kärntner Soldatenfriedhöfe.............. 25 Landesgeschäftsstelle Oberösterreich, 4020 Linz, Gürtelstraße 27 Tel.: (0732) 65 60 36, Fax: 65 60 36 - 14; E-Mail: [email protected]; Allgemeine Sparkasse Linz, IBAN: AT 042032000900902843; BIC: XXXASPKAT2L; Frauenkirchen: Renovierte „Italienische Kapelle“ gesegnet ......21 Gedenktafeleinweihung in Wolfsberg/St. Johann....................... 22 Feldkirchen: Umbettung von 13 Soldaten..................................... 23 Arbeiten auf Kriegsgräberanlagen in Oberösterreich................ 27 Russischer Gedenkstein in Marchtrenk enthüllt......................... 29 „Kriegsfenster“ - Weltkriegsgedenken in der sakralen Glaskunst..................................................................31 Auf den Spuren der österr.-ung. Kriegsgefangenen in der ital. Region Piemont....... 36 Gedenkfeiern in der Provinz Cremona/Lombardei.................... 38 Landesgeschäftsstelle Salzburg, 5093 Weißbach, Oberweißbach 9 Tel: 0664 45 55 441, Fax: 06582 82 83 15; E-Mail: [email protected] Salzburger Sparkasse, IBAN: AT642040401500152405; BIC: SBGSAT2S Kriegsgräberanlage in Radstadt renoviert ................................... 40 Landesgeschäftsstelle Steiermark, 8010 Graz, Leonhardstr. 82 a „Zeugnisse des Großen Krieges“ in Lublin................................... 45 Tel.: (0316) 32 16 01, Fax: 38 62 82; E-Mail: [email protected] Landeshypothekenbank Graz, IBAN: AT885600020141019318; BIC: HYSTAT2G Landesgeschäftsstelle Tirol, 6020 Innsbruck, Salurner Straße 4/II Tel.: (0512) 57 61 28, Fax: (0512) 58 27 73; E-Mail: [email protected] Raiffeisen Landesbank Tirol AG/Amras, BLZ: IBAN: AT47 3600000001506211, BIC: RZTIAT 22 Landesgeschäftsstelle Vorarlberg, 6900 Bregenz, Rheinstraße 62 Tel.: 05 / 0201 / 90 41 010; Fax: 05 / 0201 / 90 17 411; E-Mail: [email protected] Hypo-Bank Bregenz, IBAN: AT645800000011435114; BIC: HYPVAT2B Landesgeschäftsstelle Wien, 1010 Wien, Wollzeile 9 Tel.: (01) 51 23 115, Fax: 51 20 556; E-Mail: [email protected] PSK Wien, IBAN: AT876000000001749047; BIC: OPSKATWW Homepage: www.osk.at Am Karner von Feldkirchen wurde das Leid der Ukraine von einst und jetzt spürbar........................41 Präsident Peter Rieser besuchte 17 Soldatenfriedhöfe in Galizien................................... 43 Urzedów: Würdige Ruhestätte für 1.096 in der Schlacht bei Krasnik Gefallene............................................ 46 Generalsanierung des Soldatenfriedhofs Prebensdorf............... 47 Spatenstich für die Kosakenkapelle Lienz .................................... 49 Verein „Gemeinsames Andenken“.................................................. 50 Soldatenfriedhof Kamionka-Lipnik (Lypnyk), Ukraine..............51 Würdige Ruhestätte für Kaiserjäger vom 3. Regiment................52 Landesgedenkfeier Vorarlberg......................................................... 55 Denkmäler anderer Art..................................................................... 57 ÖSK präsentiert sich auf der Seniorenmesse in Wien................ 60 Kranzniederlegung in Fogliano........................................................62 100 Jahre Bestehen des Soldatenfriedhofes von Meran............. 64 Adressänderungen Wir bitten unbedingt um sofortige Mitteilungen bei Adressänderungen, um unnötige Mehrkosten bei Rücksendungen zu vermeiden und die weitere Zustellung sicherzustellen! GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 3 Geschätzte Freunde des ÖSK, werte Kameraden! Ich möchte die 70-jährige Wiederkehr der Beendigung des Zweiten Weltkrieges zum Anlass nehmen, um die Bedeutung dieses Gedenkens auch für das ÖSK hervorzuheben. 65 Millionen Tote weltweit haben Krieg und damit verbundene Kriegsgräuel gefordert. In Österreich betrauerte man 240.000 Gefallene. 117.000 Soldaten gelten als vermisst und 24.000 Ziviltote fielen Großteils dem Bombenkrieg zum Opfer. Nackte Zahlen, die auch heute noch erschüttern. Wir wissen aber, dass hinter all diesen Zahlen Menschen und Schicksale stehen. Das Datum des Kriegsendes vor 70 Jahren lässt daher im Besonderen die unermüdliche Arbeit des ÖSK um die Kriegsgräberfürsorge in den Vordergrund treten. Unsere Soldatenfriedhöfe im In- und Ausland bilden dabei jene Basis, aus der die Erinnerung an die bestatteten Kriegsopfer hervorgeholt und einzelnen Schicksalen ein Namen gegeben werden kann. Es ist mein besonderes Anliegen daher wiederum all jenen Ehrenamtlichen zu danken, die für die Pflege und Erhaltung dieser Friedhöfe verantwortlich zeichnen und sich der Suche nach den noch vielen Vermissten gewidmet haben. Auch 70 Jahre danach ist es für die Nachkommen eine lang ersehnte Gewissheit, um die letzte Ruhestätte ihres als „vermisst“ bezeichneten Soldaten Bescheid zu erhalten. So konnten in den letzten Monaten wiederum mehrere Schicksale aufgeklärt und das Ergebnis den Nachkommen mitgeteilt werden. Grabpflege und Nachforschung zeugen daher von der ungebrochenen Aktualität der Aufgaben des ÖSK in diesem Gedenkjahr. Und – es gibt noch hunderttausende von ähnlichen (vermissten) Schicksalen aus dem 1. und 2. Weltkrieg, die einer Aufklärung bedürfen. Es liegt nunmehr an uns, das Andenken an die Kriegsopfer ÖkRat Peter Rieser, Präsident und die damit verbundene Erinnerungskultur zu erhalten. Hier hat das ÖSK neben den traditionellen Gedenkveranstaltungen in den Friedhöfen auch den Weg einer auf kultureller Erinnerungspflege gezielten Jugendarbeit beschritten. So waren es Schüler aus Pestschanka (Stalingrad), die im Rahmen ihres Österreichbesuches über ihre Gedenkkultur auf Soldatenfriedhöfen berichtet und daraus ein Schulprojekt entwickelt haben. Und so werden es auch bei der Gedenkveranstaltung des ÖSK zum 70-jährigen Kriegsende österreichische Schüler sein, die am Wiener Zentralfriedhof ihre Gedanken zur Kriegsgräberfürsorge als „Arbeit für den Frieden“ vorbringen werden. Die Befassung von Jugendlichen aus verschiedenen europäischen Ländern zum Thema Gedenkkultur scheint mir daher ein wichtiger Baustein um die Erinnerungspflege für Kriegsursachen und Kriegsopfer zu sein und bedeutet gelebte Arbeit für den Frieden – dem Leitmotiv des ÖSK. 70 Jahre nach Kriegsende in Europa möchte ich mich allerdings keinen allzu großen Illusionen hingeben. Zu gerne würde ich dieses Jubiläum als Zeit des Friedens in Europa bezeichnen. Leider ist dies nur bedingt richtig. Die Realität ist leider eine andere. Terrorismus, Migration und bewaffnete Auseinandersetzungen in Teilen unseres Kontinents fordern ihre Opfer! Und wenn ich höre, dass wieder Eltern und Angehörige auf Friedhöfen um ihre ums Leben gekommenen Soldaten und um zivile Opfer trauern, dann weiß ich, dass es noch viel Überzeugungsarbeit für ein Europa in Frieden und Freiheit bedarf. Lassen wir uns weder heute noch morgen von unserer Arbeit abhalten. Wir sind das den Kriegsopfern schuldig. Ihr GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 4 Österr.-ung. Kriegsgefangene im Ural während des Ersten Weltkrieges Originalbeitrag von Prof. Wladimir Motrewitsch und Prof. Alexandr Smykalin Im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Jubiläum des Anfangs des Ersten Weltkrieges wurde die Frage über den damaligen Aufenthalt der ausländischen Kriegsgefangenen auf dem Territorium Russlands zu einer der aktuellsten Fragen der heimatlichen Historiographie. Die Historiographie dieses Problems sieht sehr bescheiden aus und deshalb sind viele Schlüsselfragen sehr fragmentarisch beleuchtet. Eines der faktisch unerforschten Probleme ist das der Sterblichkeit der Kriegsgefangenen, auch die Organisation der Grabstätten und ihr heutiger Zustand. In vollem Umfang betrifft das die Uralregion, auf deren Territorium während des Ersten Weltkrieges etwa 300.000 Kriegsgefangene untergebracht wurden, welche den Armeen Ungarns, Deutschlands und der Türkei angehörten.1 In der wissenschaftlichen Literatur existiert die Meinung, dass es während des Krieges in der russischen Gefangenschaft etwa 2 bis 2,5 Mio. Soldaten und Offiziere der Zentralmächte gegeben hat. Unserer Meinung nach sind die Angaben der Zentralkommission in den Sachen der Kriegsgefangenen am genauesten. Laut den 1922 aufgeführten Endangaben betrug die Gesamtzahl der den Armeen der Zentralmächte angehörenden und auf dem Territorium Russlands registrierten Kriegsgefangenen 2.327.540 Menschen. Was die nationale Zusammensetzung der Kriegsgefangenen anbelangt, gab es unter den sich im Präsenzdienst der Armee des Österreichisch-Ungarischen Reiches befundenen Menschen etwa 25 % Österreicher und Deutsche und 23 % Ungarn. Die weiteren waren Tschechen, Slowaken, Serben, Kroaten, Slowenen, Ukrainer, Rumänen und Italiener.2 In den Uraler Städten kamen die ersten Kriegsgefangenen schon in den ersten Kriegsjahren an. Anfang September 1914 kam die erste Kriegsgefangenengruppe in Kurgan, bald danach in Tobolsk und Tjumen an. Laut Angaben vom 11. Juli 1915 wurden in Tobolsk 3.978, im Kreis Tjumen 7.298 und im Kreis Kur- Kriegsgefangenenlager: Originalbild aus russischem Archiv Kriegsgefangenenlager: Originalbild aus russischem Archiv gan 5.831 Kriegsgefangene untergebracht.3 Es sei zu bemerken, dass die Anzahl der Gefangenen nur ungefähr zu bestimmen ist, weil sie ihre Unterkunft sehr oft tauschten. Für das Unterbringen der ankommenden Kriegsgefangenen wurden von der Verwaltung die Privathäuser, Stadt- und Gesellschaftsgebäude gemietet. Dann wurden Baracken gebaut und Speziallager organisiert, wo die Gefangenen untergebracht wurden. Es gab in Russland insgesamt 400 Lager für die Kriegsgefangenen. Im September 1916 hat eine Delegation aus Dänemark, der die Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes (unter ihnen auch die österreichische barmherzige Schwester Baronin De Gussar) angehörten, das Kriegsgefangenenlager in Tobolsk besucht. Über die Ergebnisse der Lagerbesichtigung durch die dänische Delegation ist der Rapport des Tobolsker Militärzensors A.S. Tjulpanow an den Gouverneur von Tobolsk erhalten geblieben. Im Rapport wurde darauf hingewiesen, dass die Delegation das Tobolsker Lager besucht und mit den Un- teroffizieren aus dem Kriegsgefangenenlager gesprochen hatte. Die Delegationsvertreter haben die Wirtschaftsgebäude und Baracken, jede für 500 Menschen, besichtigt und auf ihre Reinheit und Komfort hingewiesen. Die Gefangenen haben die ausgezeichnete Arbeit des Postdienstes einstimmig bestätigt. Es wurde die Tatsache genannt, dass die Post aus Tobolsk schon in 21 Tagen Österreich erreichte. Am nächsten Tag hat die Delegation eine Siedlung, zwölf Kilometer von der Stadt entfernt, besucht, wo 165 Offiziere und 55 Unteroffiziere der österr.-ung. Armee lebten. Die Kommission hat festgestellt, dass je zwei Offiziere in einem Haus inmitten eines Nadelwaldes lebten. Die Kriegsgefangenen haben das Territorium komfortabel gemacht, ein Stadion gebaut, einen Garten angelegt, Kiefern gepflanzt, einen Rasen angelegt und Schweine gefüttert.4 Aber solch ein idyllisches Bild gab es nicht überall. Im Rayon Tozk (Orenburger Gebiet) befand sich ein großes Lager für Kriegsgefangene. Im August 1917 sah sich die Provisorische Regierung gezwungen, GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH eine spezielle Untersuchung anzuordnen, um die Ursachen und Folgen des Typhus‘ im Lager Tozk zu klären. Es wurden einige Umstände dieser Tragödie an den Tag gebracht. Die Kommission hat festgestellt, dass so eine dauerhafte Epidemie (fast ein Jahr lang) wegen der ungenügenden sanitären Bedingungen möglich wurde, es fehlte an Nahrung und Kleidung, die Baracken waren überfüllt. Während eines Jahres waren in diesem Lager fast 8.000 Menschen gestorben.5 Die kranken Kriegsgefangenen wurden in den städtischen Krankenhäusern und militärischen Lazaretten untergebracht. Die Verstorbenen wurden auf den militärischen und städtischen Friedhöfen begraben. Dank der Geburtenregister der römisch-katholischen Kathedrale von Tobolsk konnten die Todesursachen der Kriegsgefangenen geklärt werden: Insgesamt waren in Tobolsk in den Jahren 1914 und 1915 102 Kriegsgefangene gestorben, sie wurden alle auf dem Sawalny Friedhof begraben. Besonders oft hatten Typhus, Ruhr, Tuberkulose den Tod verursacht. Von 102 Toten waren 44 an Typhus, 32 an Tuberkulose und 9 an Ruhr gestorben. 1916 waren in Tobolsk 118 Gefangene gestorben, davon 82 an Tuberkulose.6 Das gleiche Bild der Sterb- ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 5 Die Autoren diese Beitrages: Motrewitsch Wladimir Pavlowitsch – Professor am Lehrstuhl für Staats- und Rechtsgeschichte der Uraler Staatlichen Akademie für Rechtswissenschaften (Russland, Jekaterinburg), Doktor der Geschichtswissenschaften, Akademiker der internationalen Akademie für Natur und Gesellschaft Die ÖSK-Delegation mit Präs. Peter Rieser (li.) und Prof. Wladimir Motrewitsch (2. v. li.). lichkeitsursachen gibt uns die Geburtsregisteranalyse der anderen Kirchen. So z. B. beinhalten die kirchlichen Eintragungen der St. Troizker Kirche des Rewdinski-Werkes (Gouvernement Perm) die Angaben über die 43 damals gestorbenen Kriegsgefangenen, 36 von ihnen waren Staatsangehörige Österreich-Ungarns. Die Todesursachen sind dieselben - Typhus, Tuberkulose, Lungenentzündung. Im Grunde genommen starben die meisten Kriegsgefangenen an diesen Krankheiten. Im Rapport an den Gouverneur von Tobolsk gibt es detaillierte Angaben über den Zustand des Friedhofes für Kriegsgefangene zum Zeitpunkt des Besuches der Vertreter des Roten Kreuzes. Daraus folgt, dass sich das für das Begraben der Kriegsgefange- In diesem Gefangenenfriedhof wurde ein großes Eisenkreuz errichtet. nen ausgewählte Grundstück am Rande des Sawalny-Friedhofes in Tobolsk, im Walde an einem trockenen Platz befand. Der Friedhof wurde in Abschnitte aufgeteilt, die Gräber wurden mit Blumen bepflanzt, der Zaun und das Tor aus Birkenstämmen gemacht. Am Tor stand geschrieben: „Hier ruhen die Gefangenen“. Durch das Grundstück lief die Zentralallee, beiderseits gab es Gräben für den Wasserabfluss. Auf jedes Grab wurde ein Birkenkreuz mit den Namen und Todesdaten gestellt. Mitten im Friedhof stand ein großes schwarzes Kreuz nach katholischem Muster.7 Was wurde mit den Sachen der verstorbenen Kriegsgefangenen gemacht? In Russland gab es „Regeln des Versandes der Sachen der verstorbenen, geflohenen und anderen Smykalin Alexandr Sergeevitsch – Lehrstuhlleiter für Staats- und Rechtsgeschichte der Uraler Staatlichen Akademie für Rechtswissenschaften (Russland, Jekaterinburg), Professor, Doktor der Rechtswissenschaften, Akademiker der Wissenschaften für Kriegsgeschichte Kriegsgefangenen aus feindlichen Armeen“. Laut diesem Dokument sollten alle Uniformstücke, die nach dem Tod der gefangenen Unteroffiziere zurückgeblieben waren, zum hiesigen Versorgungslager gebracht werden. Alle anderen Sachen (Zivilkleidung, Wäsche, Schuhe usw.), wenn sie in gutem Zustand waren, sollte man nach der Desinfektion den anderen Kriegsgefangenen übergeben. Wenn manche Sachen untauglich waren, dann sollte man sie vernichten. Schließlich sollten Papiere, Briefe, Auszeichnungen, Notizbücher ins zentrale Auskunftsbüro in Petrograd geschickt werden. Es sollte ein Begleitschreiben beigefügt werden, das Vornamen, Namen, Alter, Religion, Geburts- oder Wohnort, die Armeebestimmung (deutsche, österreichisch-ungarische oder türkische) enthielt.8 Grabstätten der Kriegsgefangenen im Ural In den ersten Jahren des Ersten GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser bei einem Denkmal für k.u.k. Kriegsgefangene im Uralgebiet Weltkrieges sind in Russland zehntausende ausländische Kriegsgefangene gestorben. Sie wurden auf verschiedenen, überall in ganz Russland verstreuten zivilen und auch speziell dafür errichteten Friedhöfen begraben. Aus dieser Zeit sind im Ural einige Grabstätten der Kriegsgefangenen erhalten geblieben. Bis in die heutige Zeit sind 1918 errichtete Mahnmäler von ausländischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges auf den Territorien der Kirower, Orenburger, Swerdlowsker Gebiete erhalten. Während des Ersten Weltkrieges wurden in die Stadt Slobodskoi des heutigen Kirower Gebietes, sowie auch in andere Städte des Russischen Reiches die Kriegsgefangenen der österr.-ung. Armee zum ständigen Wohnsitz ge- schickt. Zuerst befanden sich die Gefangenen unter der Aufsicht der Militärverwaltung, aber ungefähr seit Mitte 1919 wurden die meisten von ihnen unter der Bedingung, an bestimmten Orten unter Polizeiaufsicht zu wohnen, freigelassen. Im städtischen Landeskundemuseum wird eine Karte aufbewahrt, welche der freigelassene Gefangene I. Koch an seine ehem. Hauswirte in Slobodskoi geschickt hatte. Sie zeugt von den gutherzigen Beziehungen der hiesigen Bevölkerung zu den Kriegsgefangenen. Sowohl in Slobodskoi, als auch überall sonst, wurden die Kriegsgefangenen als Arbeiter eingesetzt. Die Österreicher bauten den Weg zum Flussübergang durch Wjatka. Die Bevölkerung nannte diesen Weg „Österreichischer Ab- Arbeitsstätte in russischem Kriegsgefangenenlager ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 6 Renovierter Kriegsgefangenenfriedhof im Uralgebiet hang“ oder „Österreichische Einfuhr“. Viele Kriegsgefangene suchten Nebenverdienste, wie z. B. durch die Herstellung und den Verkauf von hölzernen Schatullen, Kreuzen und sogar Wandmalerei in den Häusern der hiesigen Kaufleute führten sie durch. Diese wurden von den besonders talentierten Gefangenen gefertigt. Typhusbaracken Ende 1915, Anfang 1916 kam es zu einer Typhusepidemie. Zu dieser Zeit wurde die höchste Sterblichkeit unter den Gefangenen verzeichnet. Für Krankenpflege und Isolierung wurden spezielle Typhusbaracken gebaut. Die Gefangenen wurden im südöstlichen Teil des städtischen Friedhofes am hohen malerischen Ufer des Flusses Wja- tka begraben. 1918 wurde am Platz der Grabstätte ein Denkmal errichtet. Der Obelisk Slobodskoi stellt einen hohen vierflächigen Pylon auf stufigem Fundament dar, mit Girlanden geschmückt und mit stilisierten Flammen des Ewigen Feuers abgeschlossen. Das Denkmal wurde mit dem Bild des schwebenden Adlers gekrönt, welches aber verlorengegangen ist. Das Denkmal wurde aus Ziegeln und weißem Stein gebaut. Aus dem weißen Stein sind dekorative Elemente gefertigt – Flamme, Girlanden, Kranz, Säulen. An allen vier Flächen des Pylonen sind in flachen Nischen Metallplatten mit den russischen und deutschen Inschriften angebracht. Mehr als fünftausend Kriegsgefangene befanden sich in den Jahren des Ersten Welt- „Sowohl in Slobodskoi, als auch überall sonst, wurden die Kriegsgefangenen für die Arbeit verwendet“ ... GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 7 Von den Russen in Tozk errichtetes Denkmal für die in Kriegsgefangenschaft verstorbenen Soldaten des Ersten Weltkrieges Vom ÖSK finanzierter Gedenkstein in Jekaterinburg krieges auch im Norden des heutigen Swerdlowsker Gebietes in der Stadt Serov (damals Nadeshdinsk). Einige arbeiteten am Hüttenwerk in Nadeshdinsk, andere bauten die Eisenbahn. Aufenthaltsbedingungen Die Aufenthaltsbedingungen der Kriegsgefangenen wurden von den Vertretern des Roten Kreuzes aus Schweden überprüft. Diese Bedingungen waren aber nicht ideal. Die im Werk Arbeitenden fanden noch erträglichere Bedingungen vor, den anderen ging es schlechter. Die Erbauer der Eisenbahn bearbeiteten mit Hacken und Spaten im Winter bei den starken Frösten den gefrorenen Boden. Das war eine schwere Handarbeit. Sie wohnten in Erdhütten, wo es dunkel und feucht war. Laut Angaben der Geburtsregister St. Preobrashenski Kathedrale sind in Nadeshdinsk während des Krieges 304 Kriegsgefangene gestorben. Und zwar 1915 32 Menschen, 1916 112, 1917 103 und 1918 57 Menschen. 1918 begannen die Überlebenden heimzukehren. Wie auch an anderen Orten starben die meisten Gefangenen an Krankheiten (Tuberkulose und Skorbut), aber es gab auch viele Unfälle (z. B. starben einige in der Siemens-Martin-Werkhalle durch Kohlendunst, einige fielen unter den Zug oder ertranken im Fluss). Es gab auch Selbstmorde. Die verstorbenen Kriegsgefangenen wurden auf dem städtischen Friedhof begraben. 1918 hat der Bogoslover Bergkreis Mittel für das Errichten eines Denkmals spendiert. Das 2,5 Meter hohe Denkmal wurde aus Beton erbaut, seine Fläche dem Wildstein ähnlich bearbeitet. In den 50er Jahren hatte man versucht, es auszugraben oder zu zerbrechen, aber er war zu stabil. So verblieb das Denkmal im Hof eines der Privathäuser, welche an diesem Platz gebaut wurden. Es fehlt nur die Tafel und die eiserne Kette, womit es, laut hiesigen Bewohnern, ursprünglich umgeben war. Im Gouvernement Perm hatten die Kriegsgefangenen am Metisenwerk Revda bei der Holzbeschaffung gearbeitet und die Eisenbahn gebaut. In den 20er Jahren haben die Arbeiter aus Revda Geld gesammelt und am Ort der Grabstätte der Kriegsgefangenen eine 2 Meter hohe Pyramide errichtet. Die Inschrift lautete: „Klassenbrüdern. Opfer des Weltkapitals. Rewdaarbeiter“. Heute sind die mehr als 3 Meter hohen Denkmäler an den Grabstätten der Kriegsgefangenen in den Städten Nishnaja Salda/Gebiet Swerdlowsk und Tozk/Gebiet Orenburg erhalten. Aber solche Denkmäler hatte man nicht an allen Grabstätten errichtet, deshalb steht noch eine große Arbeit bevor, um alle Grabstätten der Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges zu finden, alle Friedhöfe zu erhalten und in Ordnung zu bringen. Bei der niedrigen Bevölkerungsdichte und geringen wirtschaftlichen Erschließung der Uralregion ist diese Aufgabe schwer lösbar. Zurzeit übt diese Arbeit in Österreich die Organisation „Schwarzes Kreuz“ aus. Dank der Arbeit dieser Organisation wurde ein Mahnmal an der Grabstätte der Kriegsgefangenen auf dem liquidierten Rjasaner Friedhof in Ekaterinburg errichtet. 1 Uraler Enzyklopädie für Geschichte. Jekaterinburg, 1998, S. 120 2 Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges in Sibirien //ru.convdocs.org>docs/index-34467.html 3 Staatsarchiv Tobolsk (weiter-GAT). F. 152.Op.29.D.242.L.24 Auch da. L.14-16 5 Nimanov B.I. Unterhaltung der Strafgefangenen auf dem Territorium Russlands in den Jahren des Ersten Weltkrieges // maxpark.com>Kriegsgeschichte>content/2228824 6 GAT.F.156.Op.15.D.725.LI. 134-170; D.242.L.19. 7 Eben da. F. 152.Op.29.D.242.L.20. 8 Sharova A.S. Genealogie hinter dem Ural //kurgangen.org local-finding/Pervaya Mirivaya/Plen GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 8 Bundespräsident Dr. Heinz Fischer Fotos: HGM/ Litscher Gedenkveranstaltung des HGM und ÖSK zum Ersten Weltkrieg Die bis auf den letzten Platz besetzte Ruhmeshalle bildete am 23. Oktober 2014 den würdigen Rahmen für die gemeinsame Veranstaltung des Heeresgeschichtlichen Museums (HGM) und des Österreichischen Schwarzen Kreuzes - Kriegsgräberfürsorge (ÖSK) zum Gedenken an den Kriegsbeginn vor 100 Jahren. Dabei standen die Schwerpunktthemen „Gedanken zum Kriegsausbruch“ von HGM Direktor Dr. Christian Ortner und „Folgen des Krieges“ von ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser auf dem Programm. Militärdekan Bischofsvikar Dr. Harald Tripp fand begleitend zum Thema berührend besinnliche Worte. Zum Krieg allgemein sprach Bundespräsident Dr. Heinz Fischer. Er beleuchtete dabei die politische Situation 1914 und leitete zum gemeinsamen Europa von heute über. Eine kriegerische Auseinandersetzung zur Problemlösung sei heute undenkbar. Dabei zitierte er den EU-Ratsvorsitzenden Jean Claude Juncker „Wer an Europa verzweifle, wer dieses Europa nicht will, der soll Soldatenfriedhöfe besuchen!“ Hier unterstrich der Bundes- präsident die wichtige Arbeit des ÖSK durch die Kriegsgräberfürsorge als wertvolle Friedensarbeit und dankte mit anerkennenden Worten allen ÖSK-Mitarbeitern für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Offizierstellvertreter Robert Lisle untermalte mit einem Ensemble der Gardemusik, u. a. mit der von ihm komponierten „Hymn to the Fallen“, die Veranstaltung musikalisch. Den Besuchern wurde auch noch Gelegenheit geboten, die neu geschaffene Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im HGM zu besuchen, bevor zum Abschluss die Truppenküche des Bundesheeres eine dem Anlass entsprechende Labung mit einem „Eintopfgericht“ verabreichte. Mag. Manfred Litscher, HGM Oberst i. R. A. Barthou, ÖSK ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser, HGM Direktor Dr. Christian Ortner, Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, VDK-Präs. Minister a. D. Markus Meckel, ÖSK-EPräs. Dr. Heinrich Schöll, BRD Botschafter Detlev Rünger Kranzniederlegung am österr.-ung. Soldatenfriedhof Fogliano mit anschließender Überreichung eines Bildes S.H. Papst Franziskus von Bürgermeister Antonio Calligaris an ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou Oberösterreicher gedenken in Fogliano di Redipuglia Der Hauch des vorangegangenen Besuches S.H. Papst Franziskus schwebte über den Grabsteinen der über 14.000 Opfer des Ersten Weltkrieges im österr.-ung. Soldatenfriedhof in Fogliano, als eine oberösterreichische Reisegruppe dort am 20. September 2014 der Kriegsopfer gedachte. Unter dem Titel „100 Jahre Beginn des Ersten Weltkrieges“ waren dreißig Teilnehmer für eine Woche zu den ehemaligen Schlachtfeldern am Isonzo und Piave unterwegs. Unter ihnen die emeritierten Botschafter Dr. Wendelin Ettmayer und Dr. Gilbert Graf, der ehem. Nationalrat Hans Hofer und die im Ruhestand befindlichen Generaldirektoren Dr. Ludwig Scharinger (Raiffeisen) und Wolfgang Weidl (OÖ Versicherung). Das im Reiseverlauf eingeplante Totengedenken wurde in Fogliano vom Österreichischen Schwarzen Kreuz, gemeinsam mit dem Verein „Amici Croce Nera Austriaca“ unter Comm. Franco Stacul, sowie mit den örtlichen Behörden gestaltet. Bürgermeister Antonio Calligaris würdigte die Toten von damals und erinnerte an das Europa von heute, wo Kriege keinen Platz mehr fänden. ÖSK-Generalsekretär Alexander Barthou zitierte aus dem Gedenkbuch des I.R.14 (Hessen) einen Gräberspruch, der das Vergängliche im Leben als visionären Baustein für die Zukunft bezeichnet. Die Teilnehmer am Friedhof waren von der schlichten, jedoch eindrucksvollen Zeremonie beeindruckt, die einen Aspekt der Auslandsarbeit der Kriegsgräberfürsorge des ÖSK vermitteln konnte. Der Sinn der Friedhofssammlung zu Allerheiligen - Verwendung der Spenden für die Kriegsopfer in Österreich und Gestaltung von österreichischen Soldatenfriedhöfen im Ausland - konnte damit transparent dargestellt werden. Oberst i. R. Alexander Barthou GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 9 ÖSK am Volkstrauertag in Berlin am 16.11.2014 Was Allerseelen in Österreich, bedeutet zwei Wochen später der Volkstrauertag in Deutschland: Ein Erinnern und Gedenken an die Verstorbenen. In feierlichen Zeremonien auf Friedhöfen und Gedenkstätten wird dabei der Opfer der Kriege gedacht. An mehreren dieser Gedenkakte hat eine Delegation des Österreichischen Schwarzen Kreuzes - Kriegsgräberfürsorge (ÖSK) teilgenommen und Kränze für die gefallenen österreichischen Soldaten und für alle Kriegsopfer niedergelegt. Friedhof Columbiadamm Den Beginn bildete am Vorabend des Volkstrauertages ein Totengedenken am Garnisonsfriedhof Columbiadamm, in dem österr.-ung. Soldaten, die in einem Berliner Lazarett in den Jahren des Ersten Weltkrieges aufgrund ihrer Kriegsverletzungen verstorben waren, ihre letzte Ruhestätte fanden. Den Kranz am Denkmal inmitten der Gräber legten der Präsident des ÖSK ÖkRat Peter Rieser und der österr. Verteidigungsattaché Generalmajor Anton Oschep gemeinsam mit dem ungarischen Vertreter stv. Verteidigungs-, Heeres- und Luftwaffenattaché Oberstleutnant i. G. (H) Viktor Nagy nieder. Garnisonsfriedhof Lilienthalstraße Kurz darauf fand im Garnisonsfriedhof Lilienthalstraße die Internationale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag 2014 statt. Zahlreiche Botschafter mit ihren Verteidigungsattachés aus Europa und Übersee wohnten dieser Feierlichkeit bei. In ihren Ansprachen appellierten der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK) Markus Meckel und der Botschafter des Königreiches Belgien S.E. Ghislain D´hoop an die Völker und Nationen, die Zusammengehörigkeit in der EU als Garant für einen weiteren Frieden in Freiheit zu bewahren. Sie erinnerten daran, dass das Andenken an die Kriegsopfer eine der Voraussetzungen für dieses Ziel bildet. Die ab- schließende Kranzniederlegung symbolisierte diese Gemeinsamkeit beim Gebet und beim Totengedenken unter den Klängen des „Guten Kameraden!“ Friedhof Columbiadamm, die Delegation des ÖSK mit Präs. ÖkRat Peter Rieser (Mitte) und VAtt Generalmajor Anton Oschep (rechts) sowie dem Stv.-VAtt Viktor Nagy am Grabmal der österr.-ung. Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg Bundesministerium der Verteidigung Am Totensonntag wurde mit einer Kranzniederlegung durch Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen beim Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums jener Soldaten gedacht, die im vergangenen Jahr bei Einsätzen der Bundeswehr und im Dienst in der Heimat verstorben waren. In einer sehr persönlich gehaltenen Ansprache gedachte sie dieser Opfer und kondolierte den Angehörigen. Die geladenen Gäste, darunter die in Berlin stationierten Attachés, legten weiße Rosen nieder. Plenarsaal des Deutschen Bundestages Den Höhepunkt bildete die im Plenarsaal des Bundestages stattfindende Gedenkveranstaltung mit dem deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Er gedachte der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und appellierte an die Solidarität mit deren Familien. Die eigentliche Gedenkansprache hielt der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland Avi Primor. Er spannte dabei den Bogen von den im Kaiserlichen Heer im Ersten Weltkrieg gemeinsam mit deutschen Soldaten im Einsatz gestandenen deut- Verteidigungsministerium Berlin-Stauffenbergstraße, Gedenkrede von Bundesministerin für Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen für die im Dienst bei der Bundeswehr im Jahre 2014 verstorbenen Soldaten Friedhof Columbiadamm, Verteidigungsattaché Generalmajor Anton Oschep und ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser bei der Kranzniederlegung schen Juden, über Verfolgung und Gräuel des Holocaust im Nationalsozialismus, bis hin zur Nachkriegszeit, wo es die Bundesrepublik durch viele Jahre hindurch geschafft hat, ihre dunkle Vergangenheit aufzuarbeiten. Wörtlich führte er aus: „Die heutigen Denkmäler an die Zeit der Schande und des Verbrechens sind die Zeugen für diese Vergangenheitsbewältigung“. Juden und Deutsche können nunmehr auch gemeinsam trauern und ihrer Opfer gedenken“. Primor zitierte dabei den jüdischen Geistlichen Baal Shem Tov aus dem 18. Jh., der da meinte „In der Erinnerung befindet sich die Erlösung!“. Betroffenheit aber auch Zuversicht war im Plenarsaal spürbar. Die Bedeutung dieser Veranstaltung in Deutschland wurde durch die Life-Übertragung im ZDF dokumentiert. A. Barthou, GS GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH VDK-Präsident Markus Meckel (3. v. li.) flankiert von ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser und Vizepräsident Dr. Heinz Derfler Volksbund Präsident Markus Meckel besucht ÖSK Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) Außenminister a. D. Markus Meckel besuchte im Zuge seines Wien-Aufenthaltes und Vortrages in der Diplomatischen Akademie am 23. Oktober 2014 auch das ÖSK. Beim Austausch von Erfahrungen mit der Kriegsgräberfürsorge betonte Meckel, dass er die Aufgaben für den VDK über das bisherige Spektrum der traditionellen Gräberarbeit hinaus als erweiterungswürdig betrachte. Dabei sollen die Ursachen und Auswirkungen der großen Konflikte im 20. Jahrhundert analysiert werden. Für wesentlich erachtet er, dass über das nationale Denken bei der Kriegsgräberfürsorge vermehrt der internationale und vor allem europäische Aspekt berücksichtigt werden muss. Durch diese Maßnahme sieht er das Andenken an alle Kriegsopfer gewahrt. Damit soll auch ein europäisches Demokratieverständnis, insbesondere bei der Jugend, erweckt werden. Der VDK-Präsident lud das ÖSK zur Diskussion und Mitarbeit ein und kündigte die Gründung einer Plattform zu diesem Thema für Mai 2015 an. Den Kriegstoten zum Gedenken erfolgte eine Kranzniederlegung durch die beiden Präsidenten am Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Wiener Zentralfriedhof. ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 10 Ministerpräsident Volker Bouffier (re.) beim Austausch von Erinnerungsgeschenken mit ÖSKPräsident ÖkRat Peter Rieser Hessischer Ministerpräsident würdigt Kriegsgräberarbeit Protokollarisch angetreten empfing der Vorstand des ÖSK mit Präsident ÖkRat Peter Rieser an der Spitze den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier am 12. Februar 2015 im Generalsekretariat in Wien. in den Bereich des Kulturgüterschutzes der UNESCO. ÖSK-Vizepräsident Univ.Prof. Dr. Stefan Karner berichtete über seine Forschertätigkeit bei der Klärung der Schicksale von deutschen Kriegsgefangenen in Russland und über die geplante internationale Konferenz über den Umgang mit den Erinnerungen zum Zweiten Weltkrieg im Mai in Wien. Zuletzt gab es den Austausch von Erinnerungsgeschenken - eine Porzellanfigur aus einer hessischen Manufaktur für Präsident Rieser und eine Buch-Dokumentation über das ÖSK für Ministerpräsident Bouffier. Traditionsverein „Nastro Azzurro“ besucht ÖSK In dessen Begleitung kamen auch sein Staatssekretär, ein Ministerialdirigent aus der Staatskanzlei und mehrere Politiker aus dem Bundesland Hessen sowie Botschafter Dr. Detlev Rünger. Präsident Rieser informierte die Besucher über die Aufgaben und Ziele des ÖSK und betonte dabei die langjährige, freundschaftliche Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Auf besonderes Interesse stießen bei Ministerpräsident Bouffier die hierorts eingeleiteten Kontakte zur Einbindung der Kriegsgräberfürsorge als immaterielles Kulturgut Ziel der Gespräche war es, weitere Maßnahmen zur Erhaltung von k.u.k. Kriegsgräbern aus dem Ersten Weltkrieg in den örtlichen Friedhöfen in Cremona zu besprechen. Mit dabei auch Comm. Mario Eichta, der für die ÖSK-Landesgeschäftsstelle Oberösterreich die Koordination von italienischen und österreichischen Traditionsvereinen im Trentino wahrnimmt. Unter anderem zeichnet er für die Organisation der österr.-ital. Friedenstreffen verantwortlich. Der Besuch wurde auch zum Anlass genommen, die beabsichtigte Partnerschaft zwischen dem ÖSK und dem Nastro Azzurro zu besprechen. Beiderseits wurden Urkunden zur jeweiligen Mitgliedschaft überreicht. ÖSK Vorstandsmitglied Dr. Erwin Zügner, Nastro Azzurro Präsident (Cremona) Dr. Claudio Mantovani, ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer, Comm. Mario Eichta, DI Andras Arvai (Ungarn), ÖSK-Präsident Peter Rieser, ÖSK-Vizepräsident Dr. Heinz Derfler, ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou, ÖSK-Bundessyndikus Dr. Hans Kaser, Nastro Azzurro Mitglied Cav. Guido Rossaro (v. li.) Eine Delegation des italienischen Institutes „Nastro Azzurro“, einem Verein zur Kultur-, Gedenk- und Geschichtsaufarbeitung mit Präsident Major Dr. Claudio Mantovani aus Cremona an der Spitze, stattete dem ÖSK am 24. Oktober 2014 einen offiziellen Besuch ab. GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 11 Verständigung über Grenzen hinweg: Schüler aus Wolgograd besuchen Österreich Ein „Do Swidanja“ am Flughafen Schwechat beendete den Besuch von sechzehn Schülern und ihren Lehrkräften aus der russischen Schule 114 in Pestschanka, einem Außenbezirk von Wolgograd (dem ehemaligen Stalingrad) in Österreich. Ausgesprochen hat die Einladung an die Schüler das ÖSK, das mit Hilfe von Sponsoren - von der OMV, VOEST, OÖ Versicherung, Neusiedlersee-Bahn, Österreich-Russische Freundschaftsgesellschaft bis hin zu den Landeshauptmännern von Nieder-, Oberösterreich und Burgenland - die Finanzierung sicherstellen konnte. In Pestschanka befindet sich ein von Prof. Wilhelm Holzbauer konstruiertes Mahnmal zur Erinnerung an die 45.000 Österreicher, die in der Schlacht um Stalingrad im Zweiten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. In Form von Schulprojekten pflegen Lehrer und Schüler der Schule 114 gemeinsam das Gedenken an die gefallenen Soldaten. Ziel des Besuches im April 2015 war es daher, den russischen Jugendlichen den Umgang mit Kriegsopfern in Österreich und der hier gepflegten Erinnerungskultur durch einen sogenannten „Brückenbau“ näherzubringen. Österreichische Kultur in Wien Die ersten Tage des Besuches waren einem Einblick in die österreichische Kultur in Wien gewidmet. Mit einer medial beachteten Kranzniederlegung am Wiener Zentralfriedhof wurde der russischen Kriegsopfer gedacht. Ein Besuch in der Russischen Botschaft und der angeschlossenen Nikolaus-Kathedrale zeigte das tiefe Verständnis der russischen Schüler für Religion und Gesellschaft. So erstand jeder der Schüler im Gotteshaus ein Glas Honig. Auf die Frage nach dem Grund, erfolgte unisono die Antwort „… als ein geweihtes Geschenk für die Babuschka (Großmutter)“ zuhause. In St. Pölten führte der Di- rektor des NÖ Landtages Dr. Thomas Obernosterer durch das Landhaus und präsentierte anschließend die niederösterreichische Landeshauptstadt. In Oberösterreich wurden die Schüler von LGF Prof. Schuster begrüßt und es stand die Besichtigung eines Soldatenfriedhofes und des ehemaligen Konzentrationslagers in Mauthausen auf dem Programm. Überaus anschaulich wurde dabei an den Ausbruch der 500 russischen Kriegsgefangenen im Februar 1945 erinnert, die, bis auf elf Überlebende, den Tod auf der Flucht erlitten haben. Einen weiteren Höhepunkt bildete der Besuch im Akademischen Gymnasium in Linz, wo sich die Schüler mit Russisch als Fremdsprache mit den Schülern aus Pestschanka sofort verstanden. Dabei wurde festgestellt, dass Jugendliche gleichen Alters weltweit von denselben Interessen und Problemen berührt werden. Auch die Themen Krieg, Kriegsopfer und Erinnerung wurden erörtert und von den Besuchern in einem Tagebuch festgehalten. Ein weiterer Tag war dem Burgenland gewidmet. Generaldirektor Prof. Dr. Gerhard Gürtlich hatte zu einer Fahrt mit der Neusiedlersee-Bahn eingeladen. Am Bahnhof in Frauenkirchen empfing Bürgermeister Josef Ziniel mit einer Schülerdelegation die Meinungsvielfalt auf Deutsch und Russisch im Akademischen Gymnasium in Linz Totengedenken am Soldatenfriedhof Frauenkirchen Schülerinnen und Schüler vor dem ehemaligen KZMauthausen Gäste und überreichte Grüße in Geschenksform. Am erst kürzlich renovierten Soldatenfriedhof erinnerte ein gemeinsames, stimmungsvolles Gedenken an die hier zur letzten Ruhe gebetteten russischen Kriegsopfer aus dem Ersten Weltkrieg. In Wiener Neustadt wiederum galt der Besuch der Theresianischen Militärakademie. Es folgten ein Empfang bei Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger und ein Totengedenken im Dom. Beim Abschlussabend wurde Resümee gehalten, Geschenke ausgetauscht und Erfahrungen wiedergegeben. Die russischen Schüler gaben dabei ihre persönlichen Eindrücke zu der in Österreich vorgefundenen Gedenkkultur wieder. Diese werden vom ÖSK gesammelt, übersetzt und in einem weiteren Projekt zur Fortsetzung der ÖSK-Jugendarbeit einfließen. Direktorin Elena Nikolayewna Kschennikowa sieht dabei einem gemeinsame Ziel mit dem ÖSK nähergerückt zu sein: Das „Brückenbauen“ über die Gräber und Mahnmale der Kriege hinweg für ein besseres Verständnis der Völker untereinander. Oberst i. R. A. Barthou Ing. Otto Jaus GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH Der Vorstand des ÖSK bei der Auszeichnungsverleihung, v.li.: RA Dr. Hans Kaser, ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer, VDK-Generalsekretär i. R. Rainer Ruff, LGF Ing. Otto Jaus, ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou Großes Goldenes Ehrenzeichen für Generalsekretär Rainer Ruff Viel Applaus erntete der scheidende VDK-Generalsekretär Rainer Ruff anlässlich der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens des ÖSK am 10. April 2015 im Generalsekretariat. ÖSK-Vizepräsident Walter Murauer erinnerte in seiner Laudatio an die prosperierende Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen und führte beispielhaft die Meilensteine der letzten Jahre an. Von der Buchpräsentation über deutsche und österreichische Kriegsgräber in Belarus im Ersten Weltkrieg im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum, über den VDK Kalender 2014 „Verlorene Talente“ mit dem Grußwort des österreichischen Bundespräsidenten, bis hin zur Einbindung des ÖSK in die Mitgestaltung des Volkstrauertages in Berlin und Wien, überall konnte man die Hand des Generalsekretärs erkennen. Rainer Ruff, Jahrgang 1950, war von 2003 bis dato nicht nur Generalsekretär des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., sondern auch Vorstand der Stiftung „Gedenken und Frieden“. Der ausgebildete Jurist bekleidet zugleich auch den Dienstgrad eines Oberst dRes in der Deutschen Bundeswehr. Auch mit beiden letzteren hat er sich durch Ideen und Engagement beim ÖSK und beim Österreichischen Bundesheer eingebracht. Durch seine Pensionierung verliert das ÖSK zwar den unmittelbaren Ansprechpartner, geblieben ist aber der Freund. Und dieser hat zugesichert, seine künftigen Wien-Aufenthalte mit einem Besuch im Generalsekretariat zu verbinden. ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 12 Botschaftsrat Valery Sidorov wird mit dem Großen Ehrenzeichen des ÖSK geehrt, v.li.: ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou, Botschaftsrat Valery Sidorov, RA Dr. Hans Kaser ÖSK-Auszeichnung für Botschaftsrat Valery Sidorov Tradition bedeutet, die Flamme zu hüten und nicht die Asche zu verstreuen! Ein Teilaspekt dieser Erinnerungsarbeit ist die Kriegsgräberfürsorge. In Österreich nimmt diese das ÖSK wahr - mit Unterstützung staatlicher Stellen und in Zusammenarbeit mit den in Österreich akkreditierten Diplomaten. Ganz besonders hat sich Botschaftsrat Valery Sidorov von der Russischen Botschaft um diese Aufgabe angenommen und gemeinsam mit dem ÖSK das Andenken an die in Österreich gefallenen bzw. in Kriegsgefangenschaft verstorbenen russischen Soldaten bewahrt. Mit persönlichem Einsatz und vor allem mit Herz hat er gerade im Gedenkjahr 2014 - 100 Jahre Beginn Erster Weltkrieg - hier Akzente gesetzt. So wurde in enger Zusammenarbeit mit dem ÖSKLGF Ing. Otto Jaus die Dokumentation „Russische Kriegs- Aktuelle Informationen über das Österreichische Schwarze Kreuz finden Sie unter www.osk.at gräber im Ersten Weltkrieg“ in der Russischen Botschaft aus der Taufe gehoben. In den Soldatenfriedhöfen Herzogenburg und Korneuburg konnten die sterblichen Überreste von russischen Soldaten eine würdige letzte Ruhestätte finden, und am Soldatenfriedhof Marchtrenk wurde ein Gedenkstein zur Erinnerung an die dort im Gefangenenlager verstorbenen russischen Soldaten gesetzt. Für diese und viele darüber hinaus reichende Aktivitäten im kulturellen Bereich und insbesondere auch für die eingangs erwähnten wurde Botschaftsrat Valery Sidorov bedankt und geehrt. Nach zwölf Jahren in Österreich verlässt er nunmehr unser Land. Das Schwarze Kreuz verliert damit einen Freund, den wir alle vermissen werden. Als Anerkennung für seine Verdienste wurde ihm durch Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou das Große Ehrenzeichen überreicht. GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 13 Dem Vergessen entrissen - Übergabe von russischen Kriegsgefangenenlisten Man schrieb das Jahr 1914, als in den Schlachten des Ersten Weltkrieges die ersten österr.-ung. Kriegsgefangenen von der russischen Zarenarmee gefangen und in Lager jenseits des Ural verbracht wurden. So auch in das Gebiet von Swerdlowsk, dessen Hauptstadt heute wieder den ursprünglichen Namen Jekaterinburg trägt. Nach dem Friedensschluss von Brest-Litowsk im Jahre 1918 kehrten weit über hunderttausend Soldaten von dort wieder in die Heimat zurück. In den Lagerfriedhöfen verblieben zehntausende von Toten und bis heute als vermisst geltende Soldaten. Der Zweite Weltkrieg füllte dann wiederum diese und viele zusätzliche Lager und auch deren Friedhöfe. Seit Jahren bemüht sich das ÖSK gemeinsam mit der Moskauer Organisation „Memorial“ Licht in das Dunkel der in russischer Erde bestatteten österr.-ung. Soldaten zu bringen. In vielen Fällen auch erfolgreich. Entscheidend war und ist jedoch der persönliche Kontakt mit den staatlichen Stellen vor Ort. So auch in Jekaterinburg, wo im Sommer 2014 eine ÖSK-Delegation mit Präsident Peter Rieser mehrere ehemalige und vermutete Lagerfriedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg besucht hat. Hierbei ist es gelungen, mit Organen der Stadtverwaltung, der Universität u. v. a. mit dem Historiker Professor Wladimir Motrewitsch in den ehemaligen Lagerfriedhöfen Gedenktafeln zur allgemeinen Erinnerung an die Kriegsopfer anzubringen. Offizielle Namenslisten über die bestatteten Soldaten existierten dabei kaum, bzw. waren großteils unvollständig. Herzlicher Kontakt zum Gouverneur Anlässlich der Nachforschungen entwickelte sich auch ein besonders herzlicher Kontakt zum Gouverneur Kujwaschew Evgenij Wladimirowitch in Jekaterinburg. Dieser bestand wenige Monate später im Zuge eines offiziellen Staatsbesuches in Österreich darauf, das ÖSK in den Besuchsablauf in Wien und der Steiermark mit einzubinden. Namen österr.-ung. Kriegsgefangener Beim Empfang durch Landeshauptmann Franz Voves und nach einem Totengedenken im Grazer Stadtfriedhof überreichte er ÖSK-Präsident Peter Rieser ein Aktenbündel mit den Namen österr.-ung. Kriegsgefangener im Oblast (Gebiet) Swerdlowsk aus dem Ersten Weltkrieg. Nach erster Sichtung im Generalsekretariat wurde diese Liste nunmehr an den Vizepräsidenten des ÖSK, Univ.Prof. Dr. Stefan Karner, Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung an der Universität Graz übergeben. Das ÖSK kann hierüber einen Erfolg in zweierlei Hinsicht verbuchen: Zum ersten, nachträgliche Gewissheit für die Angehörigen der in russischer Erde bestatteten, gefallenen und vermissten Soldaten. Zum zweiten, eine weitere Initiative zur wertvollen Forschungsarbeit durch den Vizepräsidenten des ÖSK und Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung zur Situation der Kriegsgefangenen in Russland mit unterstützt zu haben. Eine Maßnahme im Sinne des Leitspruches des ÖSK „Arbeit für den Frieden!“ Oberst i. R. A. Barthou Übergabe der Listen von ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser an Vizepräsident Dr. Stefan Karner Russische Föderation gedenkt ihrer Soldaten Diplomaten, ausländische Militärs und Angehörige der russischen Vertretungen in Wien gedachten am 20. Februar, dem Tag des Vaterlandsverteidigers, im Rahmen eines Festaktes ihrer gefallenen Soldaten. Der Feiertag wurde 1922 durch W. I. Lenin mittels Befehl Nr. 95 als „Tag der Roten Armee“ eingeführt und hieß bis 1991 „Tag der Sowjetischen Armee und Seestreitkräfte“. In der UdSSR war dies einer der wichtigsten Feiertage, der mit einer großen Militärparade begangen wurde und an die Anfänge der Roten Armee erinnerte: Am 23. Am Denkmal auf dem Wiener Zentralfriedhof Februar 1918 nämlich wurden in Moskau und der Russischen Föderation in Petrograd (Sankt Petersburg) Österreich Sergej Netschaerstmals in größerem Um- jew zu Kranzniederlegungen fang Soldaten rekrutiert und an den Gräbern der Soldaten im Kampf gegen das Deutsche der Roten Armee am ZentralReich bei Pskow und Narwa friedhof und beim Ehrendenkeingesetzt. mal am Schwarzenbergplatz In Wien luden zu diesem An- ein. Auch eine Delegation des lass die Ständigen Vertreter Österreichischen Schwarzen der Russischen Föderation bei Kreuzes-Kriegsgräberfürsorden Internationalen Organi- ge nahm an diesem Gedenksationen und bei der OSZE, akt teil und erinnerte mit Vladimir Voronkov und An- einem eigenen Kranz an die drej Kelin und der Botschafter Opfer der Kriege. ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 14 GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH OFFIZIELLE GEDENKFEIERN VON KLEINPOLEN AUF K.U.K. KRIEGERFRIEDHÖFEN Die Heimat hat ihre toten Söhne nicht vergessen Von LGF Oberst Professor Erwin Fitz Die offiziellen Gedenkfeiern in Kleinpolen zum Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren fanden auf westgalizischen k.u.k. Kriegerfriedhöfen statt. Am Samstag den 20. September 2014 wurde der generalsanierte k.u.k. Kriegerfriedhof Nr. 48 Regetów Wyżny in der Gemeinde Uście Gorlickie im Beisein des Wojewoden von Kleinpolen Jerzy Miller eingeweiht. Für den 21. September 2014 war eine internationale feierliche Zeremonie in Anwesenheit des Stellvertreters des Marschalls von Kleinpolen Dr. Stanisław Sorys auf dem k.u.k. Kriegerfriedhof Nr. 185 Lichwin (Zuckerhut) in der Gemeinde Pleśna geplant. Die Verbindung von Kampfstätte und Kriegerfriedhof ist hier wohl sinnbildlich und beeindruckend. Ein symbolträchtigerer Ort ist kaum vorstellbar. Gedenken in Lichwin Auf Grund des Regenwetters wurde der erste Teil der Gedenkfeier in die Kirche von Lichwin verlegt. Nach dem Einzug der Teilnehmer und Abordnungen der Armee und verschiedener Traditionsverbände bzw. Vereine sowie der Ehrengäste, an der Spitze in Vertretung des Marschalls von Kleinpolen Landesrat Dr. Stanisław Sorys, Bürgermeister Stanisław Burnat, Landrat von Tarnów Zbigniew Karciński, Vertreter der polnischen Armee Oberst Janusz Kurzyna, der österreichische Gesandte Botschaftsrat M.A. Christian Autengruber, ÖSKPräsident Ökonomierat Peter Rieser, Volksbundpräsident Markus Meckel, Bürgermei- Ganz international, umrahmt von Tradition vorne v. li.: Major i. Tr. Christian Haager, Oberst Prof. Erwin Fitz, Präsident Ökonomierat Peter Rieser, Präsident Markus Meckel, Landesrat Dr. Stanisław Sorys, Bürgermeister a. D. Oberstleutnant Prof. Friedrich Schuster, Bogusław Głód; dahinter eine Abordnung des Tiroler Kaiserjägerbundes. Foto: Izabela Chlost ster a.D. Oberstleutnant Prof. Friedrich Schuster und Oberst Prof. Erwin Fitz begann um 13.00 Uhr die von den Geistlichen Robert Krzysztofiak und Jan Kwar zelebrierte Messe. Die Kirche war, so wie in Polen üblich, bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Gedenkansprachen der Repräsentanten erfolgten nach der Messe in der Kirche. Präsident Peter Rieser überbrachte in sehr ergreifenden Worten den Gruß und Dank des Österreichischen Schwarzen Kreuzes. Kranzniederlegungen am Zuckerhut Im Anschluss, das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit gebessert, verlegten der Ehrenzug der polnischen Armee, die Vertreter der Traditionsverbände - u.a. die Abord- nung des Tiroler Kaiserjägerbundes - Vereine, Pfadfinder, Schulklassen mit den Lehrpersonen und die Ehrengäste auf den Kriegerfriedhof Nr. 185 Lichwin (Zuckerhut) zu den Kranzniederlegungen am Monument. In Ermangelung einer Musikkapelle stimmte Oberst Prof. Erwin Fitz die österreichische Bundeshymne an, welche von den Österreichischen Vertretern nach Kräften mitgesungen wurde. Kaiserjäger und Rainer Von den Kaiserjägern und Rainern wurde diese sehr Kranzniederlegung durch Bgm. a.D. Obstlt Prof. Friedrich Schuster, Präsident Ökonomierat Peter Rieser, Oberst Prof. Erwin Fitz (v. li.) GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH isoliert aufragende markante Erhebung bei Lichwin, welche von den Einheimischen als Gródek bezeichnet wurde, wegen ihrer Form „Zuckerhut“ genannt. In der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 1915 begannen auch in diesem nördlichen Frontabschnitt der Durchbruchschlacht bei Gorlice-Tarnów die Angriffe. In Gefechtsstreifen bei Lichwin waren die 3. Infanteriedivision (Linz) bestehend aus dem k.u.k. 2. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, dem k.u.k. Infanterieregiment Nr. 59 Erzherzog Rainer (Rainer) und dem k.u.k. Infanterieregiment Nr. 14 Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hessen) sowie die 106. Landsturmdivision bestehend aus dem k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 16 (Landsturmbezirk Krakau), dem k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 31 (Landsturmbezirk Teschen, Wadowice) und dem k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 32 (Landsturmbezirk Neusandez, Tarnow), eingesetzt. Am 2. Mai 1915 zwischen 4 und 5 Uhr stürmten Angehörige des k.u.k. 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger und des k.u.k. Salzburger Infanterieregiments Nr. 59 Erzherzog Rainer diese von ihnen als Zuckerhut bezeichnete Höhe. Das k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 32 griff die Russen in den Flanken an. Nach heftigen Gegenangriffen durch starke russische Kräfte ging die Anhöhe um 11 Uhr des 2. Mai wieder verloren. In den frühen Morgenstunden des 3. Mai konnten die Österreicher die Höhe schließlich besetzen und die Verfolgung des geschlagenen Feindes aufnehmen. Kampfstätte ist Kriegerfriedhof Auf dem vom LandsturmAkzessisten des technischen Dienstes Heinrich Scholz geplanten k.u.k. Kriegerfriedhof Nr. 185 ruhen 273 k.u.k. bzw. k.k. Soldaten und 341 der zaristisch russischen Armee. Von den hier Bestatteten sind 216 Soldaten bekannt und 398 unbekannt. Davon sind 99 Kaiserjäger, 31 Rainer, 25 vom Landsturminfanterieregiment Nr. 32, 16 vom Landsturminfanterieregiment Nr. 16 und 13 vom Landsturminfanterieregiment Nr. 31. Das Ringen um die Höhe des Zuckerhuts forderte schwere Opfer. Zahlreiche Granattrichter – welche auch nach 100 Jahren noch beeindruckend sind – hatten die ganze Höhe aufgepflügt, über die sich die Schützengräben hinziehen. Hinter diesen Stellungen hatten die Truppen ihre Gefallenen bestattet. Genau an den ursprünglichen Stellen sind die Gräber bei der Anlage des Kriegerfriedhofes Nr. 185 belassen worden. Ähnlich, wie beim Kriegerfriedhof Nr. 193 Lubcza Szczepanowska, wurde auch am Zuckerhut das ehemalige Kampfgelände mit seinen Kriegsnarben erhalten. Ja, der Künstler war in diesem Falle sogar noch weiter gegangen, indem er ganz auf ein Zusammentragen der Leichen verzichtete und somit den kriegerischen Charakter des Geländes nicht mehr als epische Parallele behandelte, sondern Kampfstätte und Kriegerfriedhof als eine künstlerische Einheit bestehen ließ. Die so aufrecht erhaltenen Beziehungen der Gräber zu dem historischen Verlauf der Kämpfe wirken in ihrer Unmittelbarkeit wahrhaft erschütternd. Ein gemauerter Obelisk von großen Dimensionen und vollendet eindringlicher Gestaltung ist auf den höchsten Punkt des Hügels gestellt. Vom ehemaligen Holzzaun ist längst nichts mehr vorhanden. Nur die gemauerten Torpfeiler erinnern noch vage daran. Eine geschickt geführte Weganlage verbindet die Gruppen der Gräber, die mit aller Sorgfalt instandgesetzt wurden und schöne gusseiserne Kreuze als Schmuck aufwei- ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 15 Kriegerfriedhof Nr. 185 vor (oben) und nach (unten) der letzten Sanierung Bilder: Mag. Krzysztof Garduła, Krakau sen. Die Kraft, anschaulichste Vorstellung von den Geschehnissen, die den Tod der hier beerdigten Gefallenen verschuldet haben, zu erwecken, wohnt diesem eigenartigen Kriegerfriedhof inne und sichert ihm doppelte Bedeutung. Diese suggestive Kraft wirkt umso ergreifender auf die Herzen und Sinne, als die Schmerzen und Schrecken, die sie malt, da ringsum die strahlende Natur in der Unsterblichkeit ihrer Macht und Schönheit hineingrüßt. Fast wie eine Inszenierung wirkte der kurzzeitig in mildes Nachmittagslicht gerückte Obelisk während der Kranzniederlegungen, bevor wieder wolkenbruchartiger Regen einsetzte. Sanierung des Kriegerfriedhofes Erstmals nach dem Krieg wurde dieser aus dem Jahr 1916 stammende Kriegerfriedhof im Jahr 1992 durch die Landesgeschäftsstelle Salzburg mit Unterstützung durch Traditionsvereine und Angehörige des Pionierbataillons 3 sowie dem Einsatz von lokalen Arbeitern in Eigenregie saniert. Im Jahre 2014 erfolgte mit Mitteln des polnischen Staates die vorerst letzte Sanierung der Gräber der russischen Soldaten mit neuen Grabsteinen und Kreuzen. Die Gräber der österreichischen Soldaten waren mit finanzieller Unterstützung der ÖSK-Landesgeschäftsstelle Salzburg gerade kurz vor der Gedenkfeier saniert worden. Auszeichnungen Landesgeschäftsführer Bürgermeister a. D. Oberstleutnant Prof. Friedrich Schuster und Oberst Prof. Erwin Fitz wurden für ihr jahrzehntelanges erfolgreiches Wirken in der Kriegsgräberfürsorge in Kleinpolen mit dem Ehrenkreuz von Kleinpolen ausgezeichnet. Landesrat Dr. Stanisław Sorys, gebürtig aus Lichwin, bedankte sich in Vertretung des Marschalls von Kleinpolen bei den beiden Landesgeschäftsführern für ihre geleistete Arbeit. GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 16 Einweihung des k.u.k. Kriegerfriedhofes in Peć/Peja Von Oberst Professor Erwin Fitz Am 30. September 2014 wurde der k.u.k. Kriegerfriedhof in Peć/Peja im Kosovo nach Abschluss der Wiederherstellung in Anwesenheit des österreichischen Botschafters Dr. Johann Brieger, des stellvertretenden KFOR-Kommandanten Brigadier Anton Wessely, des ungarischen Botschafters Lorant Balla, des nationalen Kontingentskommandanten der ungarischen KFOR-Soldaten Oberst Joszef Szep sowie der Landesgeschäftsführer Ing. Otto Jaus und Oberst Prof. Erwin Fitz eingeweiht. Unter den geladenen Gästen waren neben dem Minister der „Kosovo Security Force“ Agim Ceku, auch deren Kommandant, Generalleutnant Kadri Kastrati, sowie der Bürgermeister von Peć/Peja, Gazmend Muhaxheri. Österreichisch-ungarisches Projekt Die Absicht, den so gut wie nicht mehr als solchen erkennbaren k.u.k. Kriegerfriedhof in Peć/Peja herzurichten, entstand im Jahr 2011 unter dem damaligen stellvertretenden KFOR-Kommandanten Brigadier Johann Luif in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Botschafter im Kosovo Dr. Johann Brieger und dem ungarischen Außenamt. Die Realisierung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Brigadier Anton Wessely und wurde vom Österreichischen Schwarzen Kreuz durch die Landesgeschäftsstellen Wien, Niederösterreich, Burgenland und Vorarlberg sowie Kärnten finanziell getragen. Das ungarische Außenamt erbrachte vor Beginn der Arbeiten finanzielle Vorleistungen. Die Planungen sowie die Bauaufsicht erfolgten durch den kosovarischen Architekten Dipl.-Ing. Avdyl Cetai. Wer waren die Toten Während des Ersten Weltkrieges hatten 208 Soldaten der k.u.k. Armee ihr Leben in diesem Gebiet gelassen und waren auf dem k.u.k. Kriegerfriedhof in Peć/Peja bestattet worden. Aus den im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv in Wien verwahrten Listen lassen sich interessante Details herauslesen. Die Sterbedaten reichen vom 7. Dezember 1915 bis zum 18. Mai 1918. Bei der Herkunft der hier Bestatteten spannt sich der Bogen vom kriegsfreiwilligen Albaner über Soldaten aus Böhmen, Bosnien, Bukowina, Dalmatien, Galizien, Kroatien, Mähren, Steiermark, Ungarn, der Türkei und anderen. Auch nicht vergessen werden dürfen die hier bestatteten russischen Kriegsgefangenen. Die Truppen und Branchen waren vielfältig und umfassten unter anderem das k.u.k. Kreiskommando Ipek (der türkische Name für Peć/Peja), k.k. und k.u. Landsturminfanterietruppen, LandsturmEttappen-Bauformationen, k.u.k. Trainverbände, Baukompanien, k.u.k. Traindivision Kriegsbrücken-Equipage, k.u. Landsturmetappenformationen, k.u.k. Grenzjägertruppen, k.u.k. Gendarmeriekorps für Montenegro, k.u.k. Feldgendarmerie für Albanien, k.u.k. Ochsenstaffeln, k.u.k. Kriegsgefangenenabteilungen, k.u.k. Arbeiterabteilungen und zahlreiche andere. Der älteste Tote war Jahrgang 1862 und der Jüngste 1896. Gedenkzeremonie und Gedenkansprachen Die beiden Ehrenzüge, aus Zentrales Denkmal im Kriegerfriedhof in Peja Bilder: zVg/Brieger Botschafter Dr. Brieger bei seiner Ansprache - im Bild von links: Brigadier Mag. Anton Wessely, Oberst Joszef Szep, M.A. Lorant Balla, Oberst Prof. Erwin Fitz, Ing. Otto Jaus Österreichergruppe -v. li.: Dr. Johann Brieger, Ing. Otto Jaus, Oberst Prof. Erwin Fitz, Roswitha Brieger MBA, Hauptmann Mag. Andreas Fritz GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH österreichischen und ungarischen Soldaten bestehend, bildeten einen würdigen Rahmen am Kriegerfriedhof in Peć/Peja. Die Zeremonie begann mit der Meldung durch den Kommandanten des österreichischen Ehrenzugs an den militärischen Höchstanwesenden, Brigadier Anton Wessely. Ansprachen in englischer Sprache Alle Ansprachen erfolgten in englischer Sprache und wurden nicht übersetzt. Den Reigen der Redner eröffnete Oberst Prof. Erwin Fitz. „Es sind einhundert Jahre seit Beginn des Ersten Weltkrieges vergangen. Die letzten Überlebenden haben uns verlassen. In vielen Teilen Europas und darüber hinaus, erinnern uns Kriegsgräber an die menschliche Tragödie. Wir sind heute hier an der Stelle eines jüngst wiederhergestellten k.u.k. Kriegerfriedhofes zusammengekommen. Die Wiederherstellung wurde vom Österreichischen Schwarzen Kreuz-Kriegsgräberfürsorge finanziell unterstützt und vom Ungarischen Außenministerium mitgetragen. Ein Dank gilt allen, die zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben. Abschließend appelliere ich an die Verantwortlichen, dass dieser Kriegerfriedhof gut gepflegt und anerkannt wird, zur Erinnerung und Mahnung für Frieden und Freiheit in der Gegenwart und Zukunft.“ Der Minister der „Kosovo Security Force“ Agim Ceku, sagte unter anderem: „Als einer mit militärischem Hintergrund, der für die Freiheit seines eigenen Landes gekämpft hat, glaube ich ganz stark, dass es jeder einzelne Soldat verdient hat, dass man sich seiner in Ehre und Respekt erinnert. Weiterhin ist es unsere spezielle verantwortungsvolle Aufgabe, die Gräber jener Soldaten zu betreuen, die fern der Heimat gefallen sind und keine Angehörigen oder Verwandten haben, welche sich um ihre Gräber kümmern können. Friedhöfe sind heilige und emotionale Plätze, aber gleichzeitig auch Zeugen unserer Geschichte und wesentliche Teile unserer Kultur und des Kulturerbes. Dieser Militärfriedhof ist ein Teil des historischen Erbes von Peja. Als ein Mann, der in der Nähe von Peja (in Cuska) geboren wurde, fühle ich eine persönliche Verpflichtung für den Bestand und die Erhaltung dieses Kriegerfriedhofes. Ich glaube, dass es ein Ort sein soll, wo Schulkinder Geschichte lernen und die Bedeutung von Frieden und Wohlstand erkennen.“ Der ungarische Botschafter M.A. Lorant Balla sagte unter anderem: „Der einhundertste Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, die Wiederherstellung des österreichischungarischen Kriegerfriedhofes wie auch Pietät und Achtung verbinden uns, Zeit, Raum und Grenzen zu überwinden. Die Zeit ist gekommen, um nicht nur mit Gedanken und Worten, sondern mit konkreten Taten die Erinnerung an diese mehr als 200 Bürger der ehemaligen Monarchie sowie russische Kriegsgefangene, die hier ruhen, wachzuhalten. Die Zeit ist gekommen, sich an unsere Soldaten, welche gelitten haben und fern der Heimat und ihrer Lieben für ihr Land gestorben sind, sowie an ihr Schicksal und Heldentum zu erinnern. Die Zeit ist gekommen, um sie zu würdigen und ihnen Respekt zu zollen, aber auch über die Folgen eines jeden Krieges nachzudenken. Dieser Kriegerfriedhof ist der passende Ort zum Trauern und Erinnern, weil unsere Soldaten hier ihr Leben ließen und die Einwohner dieser Stadt ihnen die letzte Ehre erweisen.“ Durch den österreichischen Botschafter Dr. Johann Brieger wurde nach seinem Rückblick und den Dankesworten der Blick auf die jüngere Vergangenheit gerichtet. „Mit der heutigen Übergabe des k.u.k. Kriegerfriedhofes in Peja ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 17 Friedhofsareal vor und nach der Wiederherstellung kommt einerseits die enge Zusammenarbeit zwischen dem Österreichischen Schwarzen Kreuz und den zuständigen ungarischen Stellen und der Stadt Peja zum Abschluss, signalisiert jedoch andererseits auch einen neuen Anfang. Das heutige Aussehen des k.u.k. Kriegerfriedhofes nach einer Generalsanierung war nur mit der großzügigen finanziellen Unterstützung des Österreichischen Schwarzen Kreuzes und des Ungarischen Außenministeriums möglich. Ich bin besonders erfreut über die heutige Anwesenheit von Bürgermeister Muhaxheri, weil die Stadt Peja versprochen hat, in Zukunft gut für den k.u.k. Kriegerfriedhof zu sorgen – einschließlich der künftigen Eintragung in die Liste der kulturellen Stätten. Die innere Stärke und Attraktivität der Europäischen Union zeigte sich auch im erdbebenartigen Wandel 1989, durch den Fall des Eisernen Vorhanges. Die Bilder, die den ungarischen Außenminister Gyula Horn und den österreichischen Außenminister Alois Mock beim Durchschneiden des Stacheldrahtes nahe der Stadt Ödenburg zeigen, wo tausende ehemalige Staatsangehörige der Deutschen Demokratischen Republik die Grenze in die Freiheit überschritten, werden uns ewig in Erinnerung bleiben. Zu dieser Zeit hielten wir es für unmöglich, dass es jemals wieder Krieg in Europa geben würde. Aber es sollte anders kommen. Es ist nur 15 Jahre her, seit dem schrecklichen Kriegsgeschehen im Kosovo. Aus diesem Grund sind österreichische und ungarische Soldaten, aber auch Truppen von vielen NATOLändern, immer noch hier stationiert.“ Nach den Reden durch die diplomatischen und militärischen Vertreter sowie den Vertreter des ÖSK wurde das Denkmal am Kriegerfriedhof enthüllt und durch den ungarischen Militärpfarrer Hauptmann Szilard Sajtos eingeweiht. Die anschließende Kranzniederlegung nahmen Brigadier Wessely und der ungarische Kontingentskommandant gemeinsam mit den diplomatischen Vertretern aus Österreich, Ungarn und Tschechien sowie des Österreichischen Schwarzen Kreuzes vor. Beendet wurde der Festakt mit einer Schweigeminute für die 208 während des Ersten Weltkriegs in Peć/Peja bestatteten österreichisch-ungarischen Soldaten. Die internationalen Honoratioren trafen sich anschließend auf Einladung des Vorarlberger Hauptmanns Mag. Andreas Fritz zu informellen Gesprächen. Mag. Fritz war seinerzeit mit dem Österreichischen Bundesheer in den Kosovo gekommen und arbeitet jetzt dort für eine österreichische Firma. GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 18 Am Grab von Hauptmann Werner Ritter von Trapp: Hans Pixner, Izabela Chlost, Jerzy Drogomir, Florian Wallner, Krzysztof Gardula, Helmut Ehrenstrasser, Engelbert Raffeiner jun., Franz Gruber, Engelbert Raffeiner sen., Erwin Fitz Foto: Christian Haager, Innsbruck Hier ruht der Onkel der weltbekannten singenden Familie Trapp - ein Kaiserjäger Am 21. September 2014 wartete eine besondere Überraschung auf die Abordnung des Tiroler Kaiserjägerbundes aus Innsbruck, Jenbach und Kufstein. Mag. Krzysztof Garduła aus Krakau hatte diese vorbereitet. Am Grab von Hauptmann Werner Ritter von Trapp, Kommandant der Maschinengewehrabteilung Nr. III im k.u.k. 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger, wurde die fehlende Namenstafel auf dem Grabstein angebracht. Werner Ritter von Trapp war der Bruder des Seehelden und U-Boot Kommandanten Georg Ritter von Trapp, Vater der weltbekannten singenden Familie. Der am 21. Dezember 1915 in Zell am See geborene und am 11. Oktober 2007 in Waitsfield, Vermont (USA) verstorbene Neffe des Hauptmanns wurde zur Erinnerung an seinen gefallenen Onkel Werner getauft. Hauptmann Werner Ritter von Trapp war am 2. Mai 1915 beim Angriff auf die Höhe 419 südlich von Tarnów gefallen. Auf dieser sogenannten Kaiserjägerhöhe (419) befindet sich nun der Kriegerfriedhof Nr. 193 Lubcza Szczepanowska, welcher durch die Landesgeschäftsstellen Vorarlberg und Salzburg generalsaniert wurde. Alle Offiziere und die Hälfte der Mannschaft gefallen Am 2. und 3. Mai 1915 hatten einzelne Kompanien des stürmenden k.u.k. 4. Regiments der Kaiserjäger alle Offiziere und mehr als die Hälfte ihrer Mannschaft eingebüßt. Das Blut von 186 Toten und 743 Verwundeten allein dieses Regiments rötete die Erde am Dunajec. Dazu kamen noch 365 Vermisste, wovon die meisten verwundet in die Gewalt der Russen gerieten. Hauptmann Trapp wurde am Kriegerfriedhof Nr. 286 Olszyny bestattet. Auf diesem Kriegerfriedhof ruhen noch folgende Kaiserjäger aus Vorarlberg und Tirol einschließlich Welschtirol: Edmund Robert (2. Regiment), Hermann Schwald, geboren 1889 in Bürserberg, gefallen Verlustliste vom 22. Juli 2015 im Mai 1915 (3. Regiment), Patrouilleführer Achille Dibona, Erminio Meggio und Josef Auer (4. Regiment). Hauptmann Werner Ritter von Trapp hinterließ eine junge Frau, mit der er ein Jahr verheiratet war, und ein Mädchen von zwei Monaten. Seine Gattin war eine Irin mit Mädchennamen O´Mara. LGF Oberst Professor Erwin Fitz LANDESGESCHÄFSTSSTELLE BURGENLAND ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 19 Wolfgang Wildberger - neuer Landesgeschäftsführer für Burgenland Mit Wirkung vom 1. Jänner 2015 wurde mit Beschluss des ÖSK-Präsidiums das Burgenland aus der bisherigen Landesgeschäftsstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland herausgelöst und zu einer eigenständigen Landesstelle bestimmt. Gleichzeitig wurde verfügt, dass das Büro der Landesgeschäftsstelle Steiermark auch das Burgenland mitbetreuen soll. Zum neuen Landesgeschäftsführer wurde Oberst i. R. Wolfgang Wildberger bestellt. Übersiedlung dorthin kam es nach der Restaurierung 1999. 2001 wurde Wildberger durch das Hinscheiden seiner Gattin Witwer. 2009 erfolgte der Übertritt in den Ruhestand. In seiner Freizeit beschäftigt sich der neue Landesgeschäftsführer vorwiegend mit Geschichte, vornehmlich Kriegsgeschichte und mit der Jagd, er geht gern auf Reisen und betreibt auch Sport. Seit 2010 arbeitet Wildberger weiter als zertifizierter Immobilienberater bei der Firma Z-Immobilien in Oberwart und Stegersbach. Wildberger ist Mitglied bei mehreren Vereinigungen, u. a. beim Österreichischen Kameradschaftsbund (Landesverbände Burgenland und Steiermark), bei der Offiziersgesellschaft und bei Traditionsverbänden, bei katholischen Studentenverbindungen sowie Sportvereinen. Bisherige Dienstleistungen für das Schwarze Kreuz • Mitwirkung bei der Unterstützung des ÖSK bei der Restaurierung des Kriegerfriedhofs in Krempna, Polen; • Mitwirkung bei der Wiedererrichtung der Monte Forno-Kapelle in Italien; • Führung entscheidender Vorgespräche hinsichtlich gemeinsamer Arbeitseinsätze auf Kriegerfriedhöfen in Schleswig-Holstein und Österreich durch Soldaten/ Reservisten aus Österreich, Deutschland und Dänemark; • während der Zeit als Kommandant des LWSR 54 bzw. KdoB1 zwischen 1993 und 2000 bestmögliche Unterstützung der Friedhofssammlungen des ÖSK; • Entdeckung eines bis dahin nicht bekannten Grabes in Aleppo, Syrien; Restaurierung von neun deutschen Kriegsgräbern in Damaskus und von zehn altösterreichischen Kriegsgräbern in Jerusalem, wobei dem ÖSK keinerlei Kosten erwuchsen; • Wiederentdeckung und Restaurierung des Kriegsgrabes des k.u.k Korporals Oberst i. R. Wolfgang Wildberger Nissim Behmoiras aus dem 1. Weltkrieg am jüdischen Ölbergfriedhof in Jerusalem nach einer entsprechenden Spendenaktion im Jahre 2007; • Veröffentlichung von Berichten über letztere Tätigkeiten im Mitteilungsblatt des ÖSK 1 Bad Tatzmannsdorf 14 2 Buchschachen 4 32 3 3 Bruckneudorf 47 24 31 46 4 Deutsch Jahrndorf 26 44 Neusiedl/See 33 43 5 Donnerskirchen 20 17 45 6 Eisenstadt Eisenstadt 11 42 23 6 7 5 7 Frauenkirchen 12 9 30 8 Goberling 40 39 36 9 Großhöflein 15 13 22 10 Großpetersdorf 18 Mattersburg 11 Halbturn 12 Hornstein 13 Illmitz 20 Mönchhof 34 14 Kittsee 21 Neckenmarkt-Hd. 21 15 Klingenbach 22 Neudörfl 16 Loipersdorf-K. Oberpullendorf 23 Neufeld/Leitha 27 17 Loretto 24 Neusiedl am See 19 18 Mattersburg 25 Neustift/Lafnitz 19 Mitterpullendorf 26 Nikelsdorf 16 2 1 25 37 28 8 29 41 Oberwart 10 35 38 Güssing Jennersdorf Erster Weltkrieg Zweiter Weltkrieg 27 Oberpullendorf 28 Oberschützen 29 Oberwart 30 Oggau 31 Pama 32 Parndorf 33 Purbach 34 Ritzing 35 Rudersdorf 36 Rust 37 St. Martin i. d. Wart 38 Schandorf 39 Schützen /Gebirge 40 Siegendorf 41 Stadt Schlaining 42 Steinbrunn 43 Stotzing 44 Weiden am See 45 Wimpassing/Lth. 46 Winden 47 Zurndorf Kriegsgräberanlagen im Burgenland Geboren wurde Wolfgang Wildberger am 18. Mai 1948 in Oberpullendorf als Sohn des Zollwachebeamten Franz Wildberger und dessen Gattin Rosa. Der Vater stammt aus Neufeld an der Leitha, die Mutter aus Ritzing. Der neue Landesstellenleiter ist somit ein echter Burgenländer! Zwei Schwestern wurden nach ihm geboren. Bedingt durch den Beruf des Vaters erlebte Wolfgang seine Kindheit in Eberau und Heiligenbrunn, Bezirk Güssing, seine Jugendzeit in Schattendorf und Sieggraben, Bezirk Mattersburg. Nach der Volksschule besuchte er das humanistische Gymnasium in Mattersburg und maturierte 1967. Im selben Jahr wurde er als Einjährig Freiwilliger nach Langenlebarn zum Österreichischen Bundesheer einberufen. Von 1968 bis 1971 erfolgte an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt seine Ausbildung zum Panzeroffizier, von dort wurde er als Leutnant zum legendären Panzerbataillon 4 nach Graz ausgemustert. Seine letzte militärische Verwendung vor der Pensionierung war Mechtruppenoffizier des Korpskommandos I in Graz. 1974 erfolgte seine Verehelichung mit der Heeresvertragsbediensteten Helga Hartweger, geb. Berdnik, 1975 folgte die Geburt des Sohnes Martin und 1978 die der Tochter Nina. Wohnort der Familie war, von einigen dienstlichen Auslandseinsätzen unterbrochen, durchgehend Graz. 1997 erfolgte dann der Ankauf eines alten Arkadenhofes in Kukmirn, Bezirk Güssing. Zur LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 20 Kriegsgefangenen- und Internierungslager Boldogasszony/Frauenkirchen D as Lager hatte eine eigenständige Infrastruktur, die unter anderem aus einem Grundwasserbrunnen, einer Stromkraftanlage, einer Feldbahn und einem Lagerpostamt bestand. Mit der Bewachung des Lagers wurde das königliche-ungarische XIV. Landsturm-Wachbataillon betraut. Die Anzahl der Wachleute schwankte zwischen 300 und 1.200 Mann und zwischen 13 und 26 Offizieren. Kriegsgefangenenlager und Internierungslager Befanden sich anfangs beim Ausbau überwiegend russische Gefangene im Lager, so wurde bereits im Herbst 1914 das Lager Boldogasszony zu einem serbischen Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. Das Kriegsgefangenenlager war seit seinem Bestehen zugleich auch ein Internierungslager. Die deportierten Zivilpersonen im Lager waren Männer, Frauen und Kinder aller Altersgruppen aus Serbien, Montenegro und der Bukowina. Im Sommer 1916 wurden rund 2.500 montenegrinische Internierte Das Kriegsgefangenenlager in Frauenkirchen ist eines der ältesten Lager der Monarchie, es wurde bereits im September1914 errichtet. Für die ersten Bauarbeiten wurden russische Gefangene herangezogen. Die aufgestellten Wohnbarackern waren etwa 40 m lang, 10 m breit und 4 bis 5 m hoch. In jeder Baracke fanden zunächst 400 Mann, im Winter 1914/15 bis zu 600 Gefangene Unterkunft. In weiterer Folge wurde das Lager zweimal erweitert und hatte ab 1916 einen Lagerbestand von rund 30.000 Gefangenen, wobei sich jedoch rund 2/3 der Gefangenen auf Arbeitseinsatz außerhalb des Lagers befanden. ins Lager gebracht. In Frauenkirchen waren nur wenige Offiziere, zumeist Montenegriner und Italiener, in abgesonderten Baracken inhaftiert. Der Tagesablauf der Gefangenen war straff organisiert, er bestand aus Arbeitszeiten, Ruhepausen, hygienischen Maßnahmen und Freizeit. Um die Autarkie des Lagers gewährleiten zu können, richtete das Lagerkommando Werkstätten für Tischler, Schneider, Schlosser und Schuster ein. Flecktyphus durch Hygienemangel Der Ausbau des Lagers erfolgte unter massivem Zeitdruck, sodass die Missstände bei der Errichtung vorhersehbar waren. Die mangelhaften hygienischen Vorkehrungen und die massive Konzentration von Personen auf engstem Raum führten im Winter 1914/15 dazu, dass sich Epidemien wie Flecktyphus rasch ausbreiten konnten. Die Epidemie erreichte anfangs Februar 1915 mit täglich über 100 Todesopfern ihren beklagenswerten Höhepunkt. Ein Inspektionsbericht vom 10. April 1915 sprach von 3.690 Flecktyphusopfern. Ab Sommer 1915 wurden die Kriegsgefangenen zu Arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft, im Gewerbe, in der Industrie, im Bergbau und im Militärbereich herangezogen. Mit Kriegsende setzte die Repatriierung der Lagerinsassen ein, gleichzeitig wurde das Lager von den heimkehrenden Kriegsgefangenen und der Zivilbevölkerung geplündert. Nur Friedhof blieb übrig Die Baracken und Restimmobilien wurden 1919 zum Kauf angeboten, sodass vom ehemaligen Kriegsgefangenlager innerhalb kürzester Zeit nur der Friedhof übrig blieb. Auf diesem sind nach neuesten Erkenntnissen zwischen 4.500 und 6.000 Personen in Einzelgräbern und 14 Schachtgräbern, die aus der Typhusepidemiezeit stammen, beerdigt. Die Pflege und Instandhaltung des Friedhofes wird durch das Österreichische Schwarze Kreuz durchgeführt. Die markanten Elemente des Friedhofes sind heute die italienische Kapelle, die bereits während des Bestehens des Lagers von italienischen Gefangenen erbaut wurde, und das ebenfalls aus dieser Zeit stammende 2,5 m hohe steinerne „Serbenkreuz“. Das jugoslawische Denkmal, ein Obelisk aus weißem Marmor, wurde im Jahr 1954 errichtet. Dr. Herbert Brettl LANDESGESCHÄFSTSSTELLE BURGENLAND ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 21 Frauenkirchen: Renovierte „Italienische Kapelle“ gesegnet und Gedenktafel enthüllt Zahlreiche Gäste nahmen am 1. November 2014 die Einladung der Gemeinde Frauenkirchen an und kamen zum feierlichen Totengedenken im ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Frauenkirchen. Gleichzeitig wurde die renovierte „Italienische Kapelle“ gesegnet. Die bereits durch Wind und Wetter stark in Mitleidenschaft gezogene Kapelle wurde durch Soldaten des Militärkommandos Burgenland unter der Leitung von ADir. Ing. Wolfgang Rosenich auf Initiative des Schwarzen Kreuzes in einer beispiellosen Aktion generalsaniert und erstrahlt seitdem in neuem Glanz. Ebenso wurde die von der Gemeinde Frauenkirchen unter Mitarbeit von Mag. Dr. Herbert Brettl gestaltete Gedenktafel enthüllt. Der Bürgermeister von Frauenkirchen Josef Ziniel begrüßte in seiner Ansprache die zahlreich erschienenen Gäste, darunter eine große Anzahl aus Serbien. Ein besonderer Gruß galt dem Landeshauptmann von Burgenland Hans Niessl, ADir. Wolfgang Rosenich und Oberstleutnant Andreas Jordanich vom Militärkommando Burgenland. Vom ÖSK waren LGF Ing. Otto Jaus und LGF Oberst i. R. Wolfgang Wildberger anwesend. Anschließend sprachen der Stadtpfarrer von Frauenkirchen Mag. Thomas Lackner, die serbisch-orthodoxe Exzellenz Bischof Andrej, die evangelische Pfarrerin von Gols Mag. Ingrid Tschank sowie der Stadtpfarrer von Frauenkirchen Mag. Thomas Lackner Worte des Gedenkens und segneten gemeinsam den Kriegsgefangenenfriedhof und die generalsanierte Kapelle. Landeshauptmann Hans Niessl ging in seiner Gedenkrede auch auf die furchtbaren hygienischen Zustände im Lager Frauenkirchen und auf die unausbleiblichen Folgen - die Gräber dieses Friedhofes - ein. Er bedankte sich beim ÖSK für die Erhaltung und die gelungene Sanierung des Friedhofes sowie beim Bundesheer für den Arbeitseinsatz bei der Sanierung der „Italienischen Kapelle“. Anschließend wurde die neu angefertigte Gedenktafel von den Schülern des Polytechnischen Lehrganges Frauenkirchen, Landeshauptmann Niessl und Bürgermeister Ziniel enthüllt. Unter den Klängen des Liedes „Der gute Kamerad“ legten für das Land Burgenland Landeshauptmann Hans Niessl, für die Gemeinde Frauenkirchen Bgm. Josef Ziniel und für das ÖSK die LGF Ing. Otto Jaus und Oberst i. R. Wolfgang Wildberger Kränze nieder. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Musikkapelle Frauenkirchen. Landeshauptmann Hans Niessl bei seiner Gedenkrede Die „Italienische Kapelle“ vor und nach der Renovierung Enthüllung der Gedenktafel, die unter Mitarbeit von Mag. Dr. Herbert Brettl gestaltet wurde. LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 22 Gemeinsame Ehrenwache am Grab der polnischen Kriegstoten Gedenktafeleinweihung am Soldatenfriedhof Wolfsberg/St. Johann Am 19.09.2014 wurde am Soldatenfriedhof in St. Johann eine Gedenktafel für jene vier polnischen Soldaten enthüllt, die im Zweiten Weltkrieg beim Warschauer Aufstand 1944 in Kriegsgefangenschaft gerieten und im Lager Wolfsberg verstorben sind. Repräsentanten des öffentlichen Lebens und Abordnungen der Traditionsverbände aus Kärnten und Polen nahmen an diesem feierlichen Opfergedenken teil. Von polnischer Seite nahmen eine starke Delegation, an der Spitze der Botschafter der Republik Polen, Mag. Artur Lorkowski, Vertreter der ehemaligen Heimatarmee, ehemalige Soldaten sowie Häftlinge aus dem Konzentrationslager Mauthausen und eine Abordnung der polnischen Armee teil. Kärnten war durch den Zweiten Landtagspräsidenten Rudolf Schober, Bgm. Hans Peter Schlagholz, den Militärkommandanten Mag. Walter Gitschthaler mit einer starken militärischen Abordnung sowie einer großen Abordnung des Österreichischen Kameradschaftsbundes vertreten. In seiner Begrüßung zeigte LGF GenMjr i. R. Mag. Gerd Ebner die gesellschaftspolitische Intention der Kriegsgräberfürsorge wie folgt auf: „Die Erhaltung der Kriegsgräber und das Gedenken auf den Soldatenfriedhöfen ist Arbeit für den Frieden. Die heutigen Menschen sollen immer erinnert werden, dass die beiden zerstörerischen Weltkriege, aber auch die darauffolgenden Kriege bis heute unzählige Opfer gefordert haben und es nie wieder Krieg geben soll.“ Dies war grundsätzlich auch die Botschaft aller Redner bei diesem Opfergedenken bzw. der Gedenktafelenthüllung. Zweiter Landtagspräsident R u d o l f Schober, Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz als Vertreter der Stadtgemeinde Wolfsberg und der polnische Präsident des Rates des Gedenkens an Kampf und Martyrium Dr. Andrzej Kunert blickten auf den Wahnsinn des Zweiten Weltkrieges zurück, der vor 75 Jahren durch den Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen einge- Erinnerung an die Kriegsgeschehen 69 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges leitet wurde und sieben Jahre später mit über 50 Millionen Toten, einer neuen Friedensordnung in Europa und weltweit sowie dem danach beginnenden „Kalten Krieg“ endete. Präsident Kunert ging speziell auf den Warschauer Aufstand (1944) ein, bei dem polnische Bürger und Soldaten gegen die deutschen Besatzer kämpften. Der Aufstand wurde gewaltsam niedergeschlagen und forderte zehntausend Tote. Überlebende wurden in Strafgefangenenlager überstellt, so „Jedes einzelne Kriegsgrab ist ein Ruf nach Frieden.“ auch nach Wolfsberg. Polen hat erst vor 25 Jahren seine Souveränität wiedererlangt. Erst seit damals können Polen über die Kriegsgeschehen frei sprechen und sich auf solchen Grabstätten wie hier in St. Johann vor den Opfern verbeugen. „Jedes einzelne Grab ist ein Ruf nach Frieden!“ betonte Kunert. Nach den Kranzniederlegungen segneten Pater Anselm Kassin OSB und der evangelische Militärpfarrer Michael Matiasek die Gedenktafel und sprachen Worte des Glaubens. Die Militärmusik Kärnten unter der Leitung von Obst Seidl sorgte für die musikalische Umrahmung des Festaktes. LANDESGESCHÄFTSSTELLE KÄRNTEN ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 23 Exhumierung und Umbettung von 13 Soldaten im Soldatenfriedhof Feldkirchen Die Neustrukturierung des Pfarrhofes (Neuzugang in den Friedhof und die Kirche) hat eine Verlegung von Teilen der Soldatengräber im Stadtfriedhof notwendig gemacht. Bei einer ersten Probegrabung am 12. November 2014 sind die sterblichen Überreste der gefallenen Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Öffnung der 13 Soldatengräber und die Exhumierung erfolgten durch die Bestattung Feldkirchen. Die sterblichen Überreste wurden gesichtet und entsprechend archiviert, sodass die namentliche Einbringung in neue Särge erfolgen konnte. Am 02.12.2014 wurden in einem pietätvollen, feierlichen Gedenkakt im Rahmen einer ökumenischen Totenandacht die sterblichen Überreste umgebettet. Dies erfolgte unter Einbindung des Militärkommandos Kärnten und der Stadtgemeinde Feldkirchen. Die Ansprachen im Rahmen des Totengedenken durch ÖSK-Präsident Peter Rieser, des Zweiten Landtagspräsi- denten Rudolf Schober und Vbgm. Karl Lang sowie die Worte der Militärdekane Longin und Matiasek stellten das Schicksal der 13 Soldaten in den Mittelpunkt. Viel über die persönlichen Hintergründe der 13 Soldaten ist nicht bekannt, sie hatten aber ein ähnliches Schicksal. Sie alle kamen in das Lazarett in Feldkirchen (heutige Volksschule) und erlagen dort von November 1944 bis Juni 1945 ihren schweren Verwundungen. Nach der Totenandacht in der Stadtpfarrkirche wurden die 13 Särge durch Soldaten des Militärkommandos Kärnten unter Trauermusik der Militärmusik Kärnten in den Friedhof getragen. Nach der Letzte Überreste nach der Exhumierung Bilder: Vzlt Arno Pusca /MilKdo Kärnten Feierliche Einbettung in die neue Ruhestätte Segnung der Gräber durch die Militärgeistlichen wurden sie unter Intonierung des Liedes „Der gute Kamerad“ und des „Zapfenstreiches“ in ihren neuen Gräbern in der geweihten Erde des Stadtfriedhofes wieder beigesetzt. LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 24 Totengedenken 2014 Klagenfurt-Annabichl Das Totengedenken am 03.11.2014 am Landesehrenmal am Soldatenfriedhof in Klagenfurt-Annabichl stand ganz im Zeichen des Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Nach dem Abschreiten der Front der Ehrenformation, der Musik und einer ca. 150 Soldaten umfassenden Abordnung aller Verbände und Dienststellen des Bundesheeres in Klagenfurt, den Abordnungen der Exekutive, der Feuerwehr und der Einsatzorganisationen sowie der Fahnenabordnungen des ÖKB und des Kärntner Abwehrkämpferbundes zelebrierte die hohe Geistlichkeit einen Gedenkgottesdienst. Die Militärgeistlichen Dr. Longin und Mag. Matiasek sowie der altkatholische Pfarrer Ickelsheimer stellten die Einzelschicksale der Soldaten, nicht nur die des Ersten Weltkrieges, sondern die aller Kriege, in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen. Nach der kurzen Gedenkansprache des Militärkommandanten von Kärnten Bgdr Mag. Walter Gitschthaler erfolgte die Festansprache durch den Vizepräsidenten des ÖSK, Universitätsprofessor Dr. Stefan Karner. Nach einem Einstieg über die politischen Zusammenhänge vor dem Ersten Weltkrieg und dem Grund des Beginns der ersten Katastrophe des vorigen Jahrhunderts, waren die Kriegsereignisse mit Schwergewicht im Süden der Monarchie im Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Als grundsätzliche Ableitung seiner hervorragenden Aussagen ist die seitens des ÖSK propagierte Meinung, Krieg sei kein Problemlösungsmittel und Lernen aus der Vergangenheit und den Schicksalen der Kriegstoten sei oberstes Gebot, hervorzuheben. Mit der Kranzniederlegung, Worten des Totengedenkens durch LGF GenMjr i. R. Mag. Gerd Ebner und dem Abspielen des Liedes „Der Gute Kamerad“ endete die eindrucksvolle Feier unter Beisein der politischen und gesellschaftlichen Spitze des Landes Kärnten. Anzumerken ist noch, dass in den anderen Garnisonsstädten ebenso ein militärisches Totengedenken erfolgte, und dass in vielen Gemeinden der Kameradschaftsbund der Kriegstoten gedachte. ÖSK-Vizepräsident Universitätsprofessor Dr. Stefan Karner bei seiner viel beachteten Gedenkansprache Ehrung der Kriegstoten durch Militär, Polizei und ÖSK Allerheiligensammlung 2014: „Vergelt´s Gott“ an die freiwilligen Helfer Im November 2014 sammelten rund um Allerheiligen an den Totengedenktagen • Soldaten des Österreichischen Bundesheeres • Kameraden des Österreichischen Kameradschaftsbundes • Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren • Schüler von Volks- und Neuen Mittelschulen • Angehörige der Bestattung Villach vor den Friedhöfen und in Haussammlungen Geldmittel, um die humanitären Tätigkeiten des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, die Erhaltung und Pflege der unzähligen Soldatengräber in Kärnten, in Italien (Kanaltal) und in Westslowenien (Isonzotal) zu finanzieren. Nur durch diese freiwillige Arbeit und Hilfe ist es möglich, die immer wieder durch Witterung und Umweltschäden in Mitleidenschaft gezogenen Kriegsgräber zu erhalten und zu renovieren. Soldaten des Österreichischen Bundesheeres bei ihrer Sammeltätigkeit Die Landesgeschäftsstelle Kärnten bedankt sich bei allen in Organisation und Durchführung beteiligten Sammlern, ebenso bei unseren Kärntner Landsleuten, die mit ihrer Spende unsere Arbeit ermöglichen, mit einem aufrichtigen und von Herzen kommenden „Vergelt´s Gott!“ LANDESGESCHÄFTSSTELLE KÄRNTEN ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 25 Sanierung und Pflege eines Bergfriedhofes durch das JgB 26 (oben rechts) Auch Berufsschüler der Maurerklasse-Landesberufsschule Völkermarkt helfen bei den Arbeiten am Friedhof in Feffernitz (links). Pflege und Sanierung der Kärntner Soldatenfriedhöfe Jahrein jahraus werden die Kärntner Soldatenfriedhöfe in einem guten Zustand erhalten. Vor allem die vielen freiwilligen Helfer, die Soldaten des MilKdo Kärnten und des JgB 26 aus Spittal/Drau sind in der Pflege voll engagiert. In die Sanierung sind auch die Schüler (Maurerklassen der Landesberufsschule Völkermarkt) im Rahmen ihrer praktischen Schulung eingebunden. Ohne die Mitarbeit der angeführten Helfer wäre die Erhaltung auf dem derzeit hohen Niveau nicht möglich. Dankeschön allen Beteiligten. Silvia Oberressl mit ihrer Tochter bei der Herbstarbeit am Soldatenfriedhof Grimminitzen Soldaten des Militärkommandos Kärnten bei der Sanierung des Flüchtlingsfriedhofes Feffernitz Vorläufiger Ausbau Ende 2014 LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN KÄRNTEN / OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 26 Arbeiten auf Kri Immer wieder fallen neben der laufenden Betreuung der 90 Kriegsgräberanlagen (inkl. Einzelgräber) in Oberösterreich, der 29 Kriegsgräberstätten in Italien, der zahlreichen Anlagen in Polen sowie einer Anlage in Tschechien, kleinere oder größere außertourliche Arbeiten an. Waldfriedhof Urfahr – Arbeitseinsatz der Reservistenkameradschaft Püttlingen/Saarland Die Soldatenbüste am Soldatenfriedhof St. Veit/Glan. Soldatenbüste für den St. Veiter Soldatenfriedhof Über Initiative des ÖKB-Ortsverbandes Steindorf mit Obmann Dir. i. R. Dieter Hardt Stremayr erhielt das ÖSK eine Büste für den Soldatenfriedhof. Ursprünglich im Peraugymnasium in Villach aufgestellt, wurde sie von der Schulleitung zur Verfügung gestellt. Die Büste stellt einen überlebensgroßen Soldatenkopf dar, das Material ist weißer Krastaler Marmor bester Qualität. Nach Überstellung durch das StbB 7 der 7. Jägerbrigade installierte Steinmetzmeister Cekoni aus Ferlach die Büste am Soldatenfriedhof St. Veit/ Glan. Im Rahmen des militärischen Totengedenkens 2014 wurde sie durch die hohe Geistlichkeit gesegnet. Die Büste stellt einen Anziehungspunkt dar und rundet das Ensemble des Gräberfeldes ab. Auf Ersuchen von Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster wurde der Waldfriedhof Urfahr im September 2014 anlässlich eines einwöchigen Arbeitseinsatzes mit ca. 310 Arbeitsstunden durch sieben Reservisten der Reservistenkameradschaft Püttlingen/Saarland generalsaniert. Nach einer zehnstündigen Fahrt trafen die Püttlinger Reservisten Patrick, Sven und Horst Längler, Matthias Fösges, Stefan Brust und Joachim Büttner mit dem Vorsitzenden der RK-Püttlingen Bernd Längler zwar müde aber wohlbehalten in Linz ein. Die Unterkunft wie auch die Verpflegung der Reservisten wurde dankenswerterweise durch das Militärkommando Oberösterreich im Fliegerhorst Vogler in Hörsching bereitgestellt. Bereits am nächsten Tag konnte mit den Arbeiten an der Kriegsgräberstätte begonnen werden. Dabei wurden ca. 150 Meter Zaun demontiert, ausgerichtet, teilweise repariert und anschließend wieder montiert. Dazu mussten mehrere Pfosten und Stützen neu einbetoniert werden. Ehrungen der Landesgeschäftsstelle Kärnten Großes Goldenes Ehrenzeichen ÖKB-Präsident LAbg. a. D. Ing. August Eberhard, Wolfsberg; Militärkommandant Bgdr Walter Gitschthaler, Klagenfurt; Bgm. der Stadtgemeinde Wolfsberg Hans Peter Schlagholz Großes Ehrenzeichen Albin Baumgartner, Bad St. Leonhard; Obst Volkmar Ertl, Villach; Hptm Mag. Peter Krottmaier, Bleiburg; Hermann Suman, Teichl Goldenes Ehrenzeichen Obst Ernst Berthold, Klagenfurt; Johann Haßler, Wolfsberg; Wm Michael Pirker, Bleiburg; Vzlt Johann Schöffmann, Villach; Alfred Seidler, Wolfsberg; Andreas Thorer, Stall; Franz Wallner, Stall Großes Ehrenkreuz Johann Mühlberger, Klagenfurt; Johann Ölschützer, Rennweg; Robert Wirnsberger, Rennweg Vorher (rechts) und nachher: Ca. 150 Meter Zaun wurden demontiert, ausgerichtet, teilweise repariert und anschließend wieder montiert. Das Eingangstor zum Friedhof sowie das Geländer bei der Kapelle wurden entrostet und neu lackiert. Die Friedhofskapelle wurde innen und außen gereinigt sowie die Holzverkleidung gestrichen. Da die Anlage für schwere Gerätschaft nicht zugänglich ist, stellte die Beseitigung eines Wurzelstockes von einem umgestürzten Baum eine im wahrsten Sinne des Wortes schwere Handarbeit dar. LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 27 iegsgräberanlagen in Oberösterreich Horst Längler und Stefan Brust (v.li.) bei den Sanierungsarbeiten am Eingangstor Der neu sanierte Eingangsbereich Kapellengeländer und Kapelle nach der Sanierung (oben) Kapellengeländer vorher (re.) Dieser Wurzelstock musste händisch ausgegraben und zerkleinert werden. Darüber hinaus wurden Totholz und niedrig hängende Äste der Bäume entfernt und Hecken und Sträucher zurückgeschnitten. Die 250 Eisenkreuze wurden von Moos und Flechten gereinigt. Ebenso wurde das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit einem Hochdruckreiniger gesäubert. Nach fünf Tagen intensiver Arbeit, bis zu zehn Stunden täglich und teilweise unter äußerst widrigen Witterungsverhältnissen, war die Arbeit vollbracht und die Kriegsgräberstätte wurde wieder in den gewohnten, würdigen Zustand versetzt. Vorher – nachher: Eines der insgesamt 250 von Moos und Flechten gereinigten und mit einem neuen Anstrich versehenen Eisenkreuze LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH Zum Abschluss fand unter Beisein von Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster, ÖSK-Vizepräsidenten Walter Murauer, Bundessyndikus Brigadier RA Dr. Hans Kaser sowie dem stv. Generalsekretär des ÖSK WHR Dr. Mag. Walter Strnad eine Kranzniederlegung auf dem Friedhof statt. Unterstützt wurden die Püttlinger Reservisten bei diesem Einsatz von ihrem Bürgermeister Martin Speicher, der ihnen über den Bauhof der Stadt Maschinen und Werkzeuge für diese Arbeit zur Verfügung stellen ließ. Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster bedankt sich auf diesem Wege noch einmal sehr herzlich bei der Reservistenkameradschaft und der Gemeinde Püttlingen für die geleisteten Arbeiten. ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 28 Renovierung der Kreuzinschriften am Soldatenfriedhof Freistadt-Jaunitzbachtal Am Soldatenfriedhof Freistadt-Jaunitzbachtal konnten die Inschriften von weiteren 50 der insgesamt 390 Granitkreuze mit den Namen und persönlichen Daten von 2.365 Kriegstoten des Zweiten Weltkrieges erneuert werden. Freistadt-Jaunitzbachtal: 50 Granitkreuze renoviert Sanierung Kriegsgrab Erster Weltkrieg in Neumarkt im Hausruck Matthias Fösges beim Verfugen der neu verlegten Stiegen und Begrenzungssteine Durch allgemeine Umwelteinflüsse kam es zu einer Schieflage des Grabsteines am Soldatengrab Erster Weltkrieg und damit auch zu einer Gefährdung der Friedhofsbesucher am Ortsfriedhof in Neumarkt im Hausruck. Durch den Steinmetzbetrieb Bischof in Münzkirchen wurde die Grabanlage fachmännisch abgebaut, die Fundamentplatten neu versetzt, die Einfassung neu verwinkelt sowie der Grabstein neu aufgerichtet. Sanierung der Inschriften am Russenfriedhof Haslach Die Reservisten aus Püttlingen vor dem gereinigten Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Sowohl die Inschriften am zentralen Denkmal als auch auf den Ei n zelg r absteinen auf dem in der Betreuung des Landes Oberösterreich liegenden Russenfriedhofes in Haslach wurden fachmännisch nachgezogen. Beim Russendenkmal ist der Unterschied vor (rechte Seite) und nach der Sanierung (linke Seite) ersichtlich LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 29 Russischer Gedenkstein am Kriegerfriedhof Marchtrenk enthüllt Im Ersten Weltkrieg war in der Gemeinde ein riesiges Kriegsgefangenenlager mit bis zu 35.000 internierten Italienern und Russen. Der Lagerfriedhof erinnert heute noch an diese Zeit und an die 1.882 Soldaten, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Liebevoll gepflegt vom Österreichischen Schwarzen Kreuz – Kriegsgräberfürsorge und in das Kulturprogramm der Stadt als Station 11 in den Marchtrenker Friedensweg integriert, hat der Friedhof einen neuen Gedenkstein erhalten. Zur Erinnerung an die hier bestatteten russischen Soldaten wurde dieser in einer feierlichen Zeremonie am 9. November 2014 durch die Vertreter der russischen Botschaft, unter Anwesenheit des Bürgermeisters und der Bevölkerung seiner Bestimmung übergeben. Den Kranz mit der in den Farben Russlands gehaltenen Schleife – weiß-blau-rot – legten der stellvertretende russische Verteidigungsattaché Obstlt Yury Kulikov und Kulturattaché Alexey Skosyrev mit Bürgermeister Paul Mahr und Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber, sowie den Vertretern des ÖSK mit Generalsekretär Alexander Barthou und Brigadier RA Dr. Hans Kaser nieder. Oberstleutnant Kulikov bedankte sich herzlich bei der Gemeinde und den Organisa- toren der Veranstaltung, namentlich bei ÖSK-Obmann DI Gerhard Hubmer, sowie beim ÖSK für die Betreuung des Kriegerfriedhofes und für die Gestaltung der russischen Gräber. Ebenso bei der Geistlichkeit für die besinnlichen Worte und beim Ensemble der Militärmusik OÖ für die musikalische Begleitung des Gedenkaktes. Er schloss mit einem Appell an den Frieden und „Nie wieder Krieg!“. Lichtermeer gegen das Vergessen Symbolträchtig dafür zündeten zum Abschluss die Teilnehmer am Gedenkakt Kerzen bei den einzelnen Soldatengräbern an. In der Dämmerung dieses Novembertages erinnerte der Friedhof damit an ein Lichtermeer – gegen das Vergessen und zur Erinnerung! Antrittsbesuch beim polnischen Honorarkonsul in Linz In den Räumlichkeiten des polnischen Konsulates wurde am 10. Februar 2015 an Honorarkonsul Prof. Dr. Christian Hofer die Dokumentation des Österreichischen Schwarzen Kreuzes überreicht. Weiters wurde Konsul Hofer eingehend über die Arbeiten des Schwarzen Kreuzes in Polen informiert. Dieser bedankte sich sehr herzlich für diese wichtigen Informationen und versprach, in Zukunft die Arbeiten der Kriegsgräberfürsorge bestmöglich zu unterstützen. Der polnische Honorarkonsul Prof. Dr. Christian Hofer zeigt sich sehr interessiert an der Dokumentation des ÖSK, v.li.: Konsul Prof. Dr. Christian Hofer, ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer, Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster Beim Totengedenken v.li.: Bgm. Paul Mahr, ÖSK-Delegation Oberst i. R. Alexander Barthou, russ. Stv.-Verteidigungsattaché Obstlt Yury Kulikov, Bgdr Dr. Hans Kaser, Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber, Foto: DI Gerhard Hubmer Der neu errichtete russische Gedenkstein ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 30 „Kriegsfenster“ - Weltkrie Dass es in fast jeder Gemeinde Kriegerdenkmäler gibt, ist allgemein bekannt. Nicht jedem dürfte hingegen geläufig sein, dass es auch Kirchenfenster gibt, die an die Gefallenen erinnern und ebenfalls wie die Kriegerdenkmäler als Mahnung zum Erhalt des Friedens beitragen sollen. Während des Ersten Weltkrieges, besonders in dessen Anfangszeit, herrschte vielfach Kriegsbegeisterung über die „große Zeit“, die in Propagandaausstellungen, so etwa der Kriegsausstellung 1917 im Wiener Prater, an der auch Egon Schiele und Albert Paris Gütersloh mitwirken mussten, ihren Ausdruck fand. Gleichzeitig begannen angesichts der ständig steigenden Gefallenenzahlen Denkmalsplanungen für Kriegerdenkmäler zur Pflege des Gefallenengedächtnisses. Es gab Wettbewerbe zur Förderung „künstlerisch wertvoller“ Entwürfe. Denkmäler wie Glasfenster, die in bestehende Bauwerke eingefügt werden konnten, gewährten einen gewissen Freiraum von staatlicher Regulierung und Zensur. In der bayerischen Landeshauptstadt München wurde im vorletzten Kriegsjahr eine Ausstellung organisiert, die sich dem Genre des Glasfensters als Kriegerdenkmal widmete. In Oberösterreich gibt es einige schöne Beispiele von Glasfenstern, die an den Krieg und dessen Gefallene mahnend erinnern. In der Pfarrkirche Pollham (Bezirk Grieskirchen) konnte während des Krieges, 1917, ein Friedensfenster geweiht werden, in dem der Sehnsucht nach einem Ende des Krieges Ausdruck verliehen werden durfte. Im selben Gotteshaus und in den Pfarrkirchen Grünburg (Bezirk Kirchdorf an der Krems), Hohenzell (Bezirk Ried im Innkreis) und Molln (Bezirk Kirchdorf an der Krems) wurden Glasfenster in Erinnerung an gefallene Einzelpersonen gestiftet. Die Kirchenfenster in Bad Goisern (Bezirk Gmunden), Geboltskirchen (Bezirk Grieskirchen), Gunskirchen (Bezirk Wels-Land), Königswiesen (Bezirk Freistadt), Mühlheim am Inn (Bezirk Ried im Innkreis), Pöndorf (Bezirk Vöcklabruck), St. Leonhard bei Freistadt (Bezirk Freistadt), Steinbach an der Steyr (Bezirk Kirchdorf an der Krems) und Vorderstoder (Bezirk Kirchdorf an der Krems) erinnern dagegen an die Kommunität aller Gefallenen. Kriegsfenster Molln (oben und unten) Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Inschrift des Pöndorfer Fensters ergänzt und 1954, 100 Jahre nach dem Dogma der Unbefleckten Empfängnis Mariens, entstand für das südliche Seitenschiff der Pfarrkirche Altenberg bei Linz (Bezirk Urfahr-Umgebung) nach einem Entwurf von Alfred Stifter (1904 - 2003) ein Glasfenster, das „alle Toten der Heimat“ der Fürsprache Mariens anvertraute. Mag. Norbert Loidol LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 31 egsgedenken in der sakralen Glaskunst Kriegsfenster Pollham (oben und unten) Kriegsfenster Bad Goisern Kriegsfenster Steinbach an der Steyr (oben) Kriegsfenster Grünburg Kriegsfenster Altenberg bei Linz Alle Bilder: Loidol LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH Kriegsfenster Vorderstoder, Andorf und Steinbach an der Steyr (links - von oben) Kriegsfenster Gunskirchen (Mitte oben) und Königswiesen (Mitte unten) ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 32 Kriegsfenster Geboltskirchen (oben und links) Kriegsfenster Mühlheim am Inn (unten) LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 33 Veranstaltungen mit Ehrungen in den Ortsgruppen des ÖSK BEZIRK FREISTADT ÖSK-Ortsgruppe Sandl Die Vollversammlung des ÖKB am 9. November 2014 in Sandl nahm ÖSK-Bezirksobmann Vzlt i. R. Johann Wirtl zum Anlass, folgende, seitens des Präsidiums des ÖSK für besondere Verdienste um die Kriegsgräberfürsorge zuerkannte Auszeichnungen an Mitarbeiter der ÖSK-Ortsgruppe Sandl zu übergeben: Johann Oberreiter wird mit dem Ehrenkreuz des ÖSK ausgezeichnet, v.li. ÖSK-Bezirksobmann Vzlt i. R. Johann Wirtl, Johann Oberreiter, Bgm. von Sandl, Alois Pils Der neue Betreuer des Soldatenfriedhofes Braunau-Haselbach Amiri Hossain Betreuer für den Soldatenfriedhof Braunau-Haselbach Da unser langjähriger, äußerst verdienstvoller Betreuer des Soldatenfriedhofes Braunau-Haselbach Erwin Forsthofer viel zu früh verstorben ist, musste sich das Schwarze Kreuz wieder um einen Nachfolger umsehen. Dankenswerterweise übernahm diese Aufgabe unser Kurator aus Braunau, HR OStR Mag. Florian Kotanko. Er hatte die Idee einen Asylwerber für diese Aufgabe zu gewinnen. In Absprache mit Bürgermeister Hannes Waidbacher wurde Amiri Hossain für diese gemeinnützige Arbeit beim Bauhof angestellt. Er arbeitet dabei nicht mehr als 22 Stunden im Monat und erhält ein Entgelt, das durch das ÖSK der Stadtgemeinde refundiert wird. Diese gemeinnützige Tätigkeit ist allerdings nur bei Bund, Ländern und Gemeinden möglich. Im Soldatenfriedhof BraunauHaselbach wurden in der Zeit zwischen 1915 bis 1918 rund 1.500 Kriegstote aus dem Ersten Weltkrieg und dann noch 56 Opfer aus dem Zweiten Weltkrieg bestattet. Dazu kommen Frauen und Männer aus der ehemaligen Sowjetunion, die in den Jahren 1941 bis 1945 starben. Auch alle bekannten Konfessionen sind hier vertreten. So liegen Juden, Moslems, Orthodoxe und Christen nebeneinander bestattet. Amiri lebt im Augenblick zusammen mit etwa 40 Personen im Braunauer Kapuzinerkloster und wartet auf die Entscheidung über seinen Asylantrag. Seit Ende 2012 ist der aus Zentral-Afghanistan stammende Mann in Braunau und wird von der Flüchtlingsund Migranten-Betreuung der Volkshilfe Oberösterreich unterstützt. Das Goldene Ehrenzeichen wird an ÖSK-Obmann Heinrich Biebl verliehen, v.li.: ÖSK-Obmann Heinrich Biebl, ÖSK-Bezirksobmann Vzlt i. R. Johann Wirtl, Bgm. von Sandl Alois Pils BEZIRK SCHÄRDING ÖSK-Ortsgruppe Kopfing Im Rahmen der OÖKB-Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Kopfing am 13. Dezember 2014 überreichte ÖSK-Obmann Hermann Hamedinger stellvertretend für das Präsidium des Schwarzen Kreuzes für die jahrelange Durchführung der Allerheiligensammlung in der Marktgemeinde Kopfing Auszeichnungen an verdiente Mitarbeiter. Bgm. Otto Straßl, Raimund Haderer, ÖKB-Obm. Franz Schuster, ÖSK-Obm. Hermann Hamedinger, stv. ÖKB-BO Manfred Kinzelbauer, Pfarradministrator KonsR Karl Burgstaller, Franz Süß, Kons. Johann Klaffenböck, Josef Plöckinger (v. li.) LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH Ehrenkreuz: Kons. Johann Klaffenböck, Kopfing Großes Ehrenkreuz: Josef Plöckinger, Kopfing; ÖKB-Obm. Franz Schuster, Diersbach Goldenes Ehrenzeichen: Raimund Haderer, Kopfing; Franz Süß, Weng im Innkreis ÖSK-Obmann Hermann Hamedinger wurde das Goldene Ehrenzeichen durch Bürgermeister Otto Straßl überreicht. Das Österreichische Schwarze Kreuz bedankt sich bei Konsulent Johann Klaffenböck, der diese Veranstaltung durch einen Bericht und Filme zum Titel „Kriegsweihnacht der beiden Weltkriege“ ergänzte. ÖSK-Ortsgruppe Taufkirchen an der Pram „DANKE“ für die Bereitschaft, zu Allerheiligen beim Friedhofseingang für die Kriegsgräberfürsorge zu sammeln, sagte das Schwarze Kreuz anlässlich der ÖKB-Jahreshauptversammlung am 25. Jänner 2015. Stellvertretend für das ÖSK-Präsidium überreichte ÖSK-Obmann Rudolf Mairhofer im Beisein zahlreicher Ehrengäste folgende Auszeichnungen: Ehrenkreuz: Herbert Hutsteiner, Rudolf Mairhofer, Fritz Murauer Großes Ehrenkreuz Josef Almesberger, Josef Stammler ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 34 Weitere Ehrungen der Landesgeschäftsstelle Oberösterreich: Ehrennadel in Gold Luciano Fontana, Cremona; HFw Klaus Kandlbinder, Passau; Rag. Chiara Mantovani, Cremona; Mllo Rosario Nasca, Torre de Picenardi; Garnisonskdt. u. Kdt. LKp/PzStbB4 Hptm Mag. Bernhard Poschinger, Freistadt; Vzlt Franz Riegler, Melk; DI Enrico Rossi, Villa Pasquali; Veronika Wiesbauer, Mörschwang; Ehrenkreuz ÖKB- und ÖSK-Obmann Friedrich Andorfer, Perwang; Wójt Stanisław Burnat, Pleśna; Dr. Izabela Chlost, Bartoszyce; Lorenzo De Fanti, Belluno; Wilhelm Hetzmannseder, Helfenberg; Alois Hofer, Niederwaldkirchen; Jacek Kołak, Wysowa; Präs. Mjr a. D. Claudio Mantovani; Cremona; OStWm Peter Müller, Lasberg; Johann Rehrl, Perwang; Peter Reisinger, Helfenberg; Karl Stockhammer, Perwang Großes Ehrenkreuz Tadeusz Knapik, Tarnowiec/Polen; Kurt Loy, Steinbach am Attersee; Capitano Leone Mazzeo, Verona; Burmistrz Mariusz Ryś, Tuchów/Polen; Goldenes Ehrenzeichen Vzlt Heinz Apfolter, Freistadt; ÖSK-Obm. i. R. Hermann Hamedinger, Kopfing; ÖSK-Obfrau Leopoldine Sattler, Windhaag bei Perg (Bild) Großes Ehrenzeichen Mag. Krzysztof Gardula, Krakow/ Polen ÖSK-Obfrau Leopoldine Sattler, Windhaag bei Perg, wurde ausgezeichnet. Ehrung für Capitano Leone Mazzeo, Verona und Lorenzo De Fanti, Belluno Gemeinderat Josef Mittermeier, Herbert Hutsteiner, ÖKB-Obmann Johann Berger, Josef Stammler, Josef Almesberger, ÖSK-Obmann Rudolf Mairhofer und ÖKB-Vizepräsident und ÖSK-Obmann AbtInsp. Herbert Nösslböck (v. li.) BEZIRK STEYR Stadt Steyr Die Jahreshauptversammlung des Bürgerkorps der Stadt Steyr nahm ÖSKObmann Mag. Christian Frech (re.) zum Anlass, seinem verlässlichen Sammler in der Ortsgruppe Felix Mayrhofer das seitens des Präsidiums des ÖSK zuerkannte Ehrenkreuz zu überreichen. In Memoriam Erwin Forsthofer, * 4. Jänner 1942 - + 29.12.2014, langjähriger, äußerst gewissenhafter Betreuer des Soldatenfriedhofes Braunau-Haselbach Josef Peiskammer, langjähriger Mitarbeiter in der Ortsgruppe Ohlsdorf, verstorben am 16. Jänner 2015 im 83. Lebensjahr LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 35 Gedenkjahr 1914: Requiem mit Altbischof Maximilian Aichern ÖSK-LGF Prof. Schuster (4. v.li) im Militärkommando in Trient mit MilKdt BrigGen Dario Buffa (Mitte) u. Offizieren des Kommandos, rechts neben ihm der Präfekt von Trient Dr. Francesco Squarcina, der Polizeichef v. Trient Dr. Massimo D‘Ambrosio u. Comm. Mario Eichta, 2.v.li: der Präsident der ANA Trient, Maurizio Pinamonti Trentino: ÖSK-Auszeichnungen Für die langjährige, tatkräftige Unterstützung der Arbeit des Österreichischen Schwarzen Kreuzes und im Besonderen für seine Mithilfe bei der Erhaltung und Pflege des österr.-ung. Soldatenfriedhofes von Levico, wurde Altbürgermeister Arturo Benedetti vom Österreichischen Schwarzen Kreuz im Sitzungssaal des Rathauses in Levico am 12. März 2015 ausgezeichnet. Anwesend bei der Auszeichnungsfeier waren neben seiner Gattin und vielen Ehrengästen auch sein Vorgänger als Bgm. von Levico Gianpiero Passamani und der amtierende Bgm. Dott. Michele Sartori. ÖSK-LGF Prof. Schuster Der Militärkommandant für die Region wies in seiner Ansprache Trentino-Südtirol, BrigGen Dario Buffa besonders auf die schon wird vom ÖSK ausgezeichnet, v.li.: LGF jahrzehntelang bestehen- Prof. Friedrich Schuster, BrigGen Dario de Freundschaft zwischen Buffa, Comm. Mario Eichta dem ÖSK und der Stadt Levico hin und bedankte sich Zukunft weiter tatkräftig unauch beim Altbürgermeister terstützen zu wollen. Anlässlich der Überreichung dafür sehr herzlich. Ebenso durch das ÖSK aus- der ÖSK-Auszeichnung in Räumlichkeiten des gezeichnet wurde der Mili- den tärkommandant der Region Militärkommandos in TriTrient-Südtirol, Brigadege- ent bedankte sich LGF Prof. neral Dario Buffa. Auch er Friedrich Schuster auch ganz unterstützt in seinem großen herzlich bei General Buffa für Befehlsbereich immer wie- diese Bereitschaft und Unterder vorbildlich die Arbeit des stützung. Österreichischen Schwar- Die Wichtigkeit und Anerzen Kreuzes. Auch im italie- kennung der Kriegsgräbernischen Heer wird die Unter- fürsorge in diesem Gebiet stützung von wehrrelevanten wurde u. a. auch durch die Vereinen durch Soldaten stets Anwesenheit des Regierungsschwieriger, da das Personal vertreters von Trient, Präimmer mehr reduziert wird fekt Dr. Francesco Squarcina, und daher sehr gezielt ein- des Polizeichefs v. Trient, Dr. gesetzt werden muss. Umso Massimo D‘Ambrosio und des höher einzuschätzen ist die Präsidenten der ANA Trient, Bereitschaft des Militärkom- Maurizio Pinamonti sowie mandanten, die Arbeit der Offizieren und Unteroffizieren Kriegsgräberfürsorge auch in des Kommandos ausgedrückt. 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges – für viele die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ – gedachte der Museumsverein Marchtrenk der verstorbenen Soldaten, insbesondere derjenigen, die im Kriegsgefangenenlager Marchtrenk verstarben. Im riesigen Lager in Marchtrenk waren bis zu 35.000 Kriegsgefangene interniert, 1.879 Kriegsgefangene sind verstorben und am Kriegerfriedhof begraben. Altbischof Dr. Maximilian Aichern: Einfache, klare Unter der und besinnliche Worte Leitung von Altbischof Dr. Maximilian Im Anschluss an das Requiem Aichern fand am 25. Okto- gab der Chor des Adalbert ber 2014 in der katholischen Stifter Gymnasiums ein ChorKirche ein Requiem statt, das konzert, das zu einem berühvom Streichorchester des Mu- rend stimmigen Ausklang des sikvereins Marchtrenk und Abends führte. Eine Klangdem „Coro Carissimi“ des wolke glockenreiner jugendAdalbert Stifter Gymnasiums licher Stimmen entrückte die Linz musikalisch erhebend Zuhörer in musikalische Högestaltet wurde. hen. Chorleiter Dr. Michael Bischof Maximilian begeis- Wruss konnte seine Schüler terte in seiner Ansprache mit zu Höchstleistungen motieinfachen, klaren und besinn- vieren – und die Zuhörer belichen Worten, die das Herz dankten sich mit einem nicht berührten. Er hat die Gabe, endend wollenden Applaus. Dinge ganz einfach beim Na- Da das Adalbert Stifter Gymmen zu nennen und dies ohne nasium ein Oberstufenrealdabei auf tiefgründige Gedan- gymnasium der Diözese ist, ken zu verzichten! hatte Bischof Maximilian mit Mutige und aufmunternde „seinem“ Chor eine ganz beWorte fand er auch für die sondere Freude. Ökumene, die ihm ein beson- Ein herzliches „Danke schön“ deres Anliegen ist. Es war ein dem Museumsverein Marwunderbares und dankbar chtrenk für diese gelungene angenommenes Zeichen der Veranstaltung, die besinnlich christlichen Gemeinschaft, und hoffnungsfroh dem Gedass sich katholische und denkjahr 2014 gerecht wurde. evangelische Christen gemeinsam um den Altar verÖSK-Obmann Dipl.-Ing. sammelten. Mag. Dr. Gerhard Hubmer Erratum In der 139. Folge 2/2014, Seite 38, hat sich leider ein Fehler eingeschlichen. Oblt Makler war nicht dem Infanterieregiment 59 sondern dem k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 14 truppendienstlich zugeteilt. LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 36 Auf den Spuren der österr.-ung. Kriegsgefangenen in der ital. Region Piemont Oleggio Der ehrenamtliche ÖSK-Mitarbeiter in der Region Piemont, Dr. Renzo Fiammetti, organisierte die Anbringung einer Gedenktafel für den in italienischer Kriegsgefangenschaft verstorbenen österr.-ung. Soldaten Johann Dabnischki im Stadtfriedhof von Oleggio/Provinz Novara. An der Enthüllung der Gedenktafel nahmen Vizebürgermeister Andrea Baldassini von Ollegio und eine große Anzahl an italienischen Traditionsverbänden teil. Das ÖSK war durch Landesgeschäftsführer Prof. Cavaliere Friedrich Schuster und Dr. Renzo Fiammetti vertreten. Der Vizebürgermeister wies in seiner Ansprache ganz besonders darauf hin, dass die Opfer der Kriege nicht vergessen werden dürfen und Gedenktafeln und Denkmäler als Mahnung für die Jugend dienen sollen. Für ihr Engagement in der Kriegsgräberfürsorge erhielten Bgm. Massimo Marcassa, Vizebürgermeister Andrea Baldassini und Präsident Alessandro Valli die Ehrennadel in Gold des ÖSK. LGF Prof. Schuster bedankte sich bei Dr. Fiammetti und bei den Vertretern der Stadt Oleggio sehr herzlich für das ehrenvolle Gedenken, das den Toten der Kriege und nicht nur den eigenen sondern auch den ehemaligen Kriegsgegnern entgegengebracht wird. Romanische Friedhofskirche in Oleggio Novara Wie schon berichtet, soll im Stadtfriedhof von Novara beim Denkmal für italienische und österr.-ung. Kriegstote eine Namenstafel für die dort ruhenden ehemaligen österr. Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg angebracht werden. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, wurde auch der staatliche Vertreter Italiens in der Provinz Novara, Präfekt Exzellenz Francesco Paolo Castaldo, um Unterstützung gebeten. Die zuständige Stadträtin von Novara sagte ebenfalls ihre Unterstützung für die Realisierung dieses Vorhabens zu. Dr. Fiammetti nimmt an, dass die Gedenkfeier mit Einweihung einer Namenstafel für die ehemaligen Kriegsgefangenen noch im heurigen Jahr stattfinden kann. Am Stadtfriedhof von Oleggio nach der Enthüllung der Gedenktafel für Johann Dabnischki (oben) In der Präfektur von Novara, Präfekt Francesco Castaldo (li) mit den Vertretern des ÖSK und zwei Stadträtinnen von Novara Die neue Gedenktafel mit dem ÖSK-Kranz (links) Vercelli Vercelli ist eine Stadt in der italienischen Region Piemont mit ca. 50.000 Einwohnern. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. In der Zeit des römischen Reiches hieß die Stadt Vercellae. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. bestand eine keltische Siedlung. Südlich der heutigen Stadt gewann Gaius Marius die Schlacht von Vercellae gegen die Kimbern im Jahre 101 v. Chr. auf den Raudischen Feldern. Zu Beginn der Kaiserzeit wurde die LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH Stadt befestigt. In der Spätantike war die Stadt aufgrund ihrer Größe bedeutsam und wichtigstes Zentrum der Nizäner in Norditalien. Schon früh war Vercelli Bistum. Der erste Bischof war der sagenumwobene Eusebius von Vercelli. Während der Zeit der Langobarden war Verecelli Sitz eines Herzogs und besaß das Recht, Goldmünzen zu prägen. Die Bischöfe Atto und Leo von Vercelli konnten im 10. und 11. Jahrhundert die Machtstellung ihrer Stadt durch königliche Privilegien weiter ausbauen und gegen diverse Angriffe ihrer Gegner (unter Führung des Markgrafen Arduin von Ivrea) erfolgreich verteidigen. Machtkämpfe innerhalb des Klerus in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts schwächten die Position der Kirche in der Stadt. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde Vercelli in eine eigenständige Republik umgewandelt, die sich im Lombardischen Städtebund engagierte. 1228 wurde die erste Universität des Piemonts errichtet. Machtkämpfe innerhalb der städtischen Fraktionen beendeten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Blüte der Stadt. Im 14. Jahrhundert stand die Stadt unter der Macht der Familie Visconti, die sie jedoch 1427 endgültig an das Herzogtum Savoyen abtreten musste. Heute gilt Vercelli als größter Umschlagsplatz für Reis in Europa. Dort hatte auch das Istituto Sperimentale di Risicoltura di Vercelli seinen Sitz, welches etwa 50 Jahre lang von 1912 bis 1952 monatlich die Besonderheit der Baraggia und des dort angebauten Reises in der Zeitschrift „Giornale di Risicoltura“ beschrieb. Im Jahr 1952 wurde dieses Journal durch die Publikation „Il Riso“ ersetzt, die von der italienischen Reisbehörde (Ente Nazionale Risi) herausgegeben wird. Berühmte Sehenswürdigkeiten von Vercelli sind die Basilica Sant’Andrea, der Bau ist außen romanisch, innen frühgotisch und der Duomo S. Eusebio. Dieser stammt aus der Zeit um 1572. Die Vorhalle ist klassizistisch. Vom romanischen Bau ist nichts mehr erhalten. Im Stadtfriedhof befindet sich das Ossarium für die italienischen Kriegstoten, in dem auch 17 österr.-ung. Kriegsgefangene ihre letzte Ruhe gefunden haben. Zum ehrenden Gedenken wurde anlässlich der Anwesenheit von ÖSK-LGF Prof. Friedrich Schuster und Dr. Fiammetti im Beisein zahlreicher italienischer Traditionsverbände ein Kranz niedergelegt. Im Anschluss daran standen noch Besuche bei der Bürgermeisterin Maura Forte und dem Präfekten von Vercelli, Salvatore Malfi auf dem Programm, die über die Arbeit des ÖSK informiert wurden. Die überreichte Dokumentation des Schwarzen Kreuzes fand großen Anklang und es sagten beide die Unterstützung der Arbeit des ÖSK zu. ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 37 Im Ossarium von Vercelli wird zum Gedenken an die hier ruhenden österr.-ung. Kriegsgefangenen ein Kranz niedergelegt. LGF Prof. Schuster (re) mit Dr. Fiammetti bei Bürgermeisterin Maura Forte von Vercelli Exzellenz Salvatore Malvi, Präfekt der Provinz Vercelli, wird eine ÖSKDokumentation überreicht. Sartirana Lomellina Die österreichische Delegation mit Traditionsverbänden vor dem Ossarium in Vercelli In Sartirana sind ebenfalls verstorbene österr.-ung. Kriegsgefangene begraben. Gemeindevertreter informierten LGF Schuster darüber, dass im Mai dieses Jahres eine große Gedenkfeier für die Toten der Kriege stattfindet. Das Österreichische Schwarze Kreuz wird bei dieser Veranstaltung durch Dr. Renzo Fiammetti vertreten sein, der auch den Kranz des ÖSK niederlegen wird. LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 38 Gedenkfeiern in der Provinz Cremo Die Stadt Cremona liegt in der Po-Ebene, ca. 80 km südöstlich von Mailand und hat 72.000 Einwohner. Sie wird auch die Stadt der Geigenbauer genannt. Namen wie Stradivari, Amati und Guaneri machten die Stadt berühmt. Kommt man nach Cremona, ist unbedingt ein Besuch des Geigenbauermuseums, wo echte Stradivaris zu besichtigen sind, zu empfehlen. Das Stradivari-Museum stellt mit seinen über 700 Exponaten eine repräsentative Auswahl der Geigenbauerkunst der Werkstätten Antonio Stradivaris. Ebenfalls besichtigen sollte man den Dom mit seinem 111 m hohen Glockenturm Torrazzo. 487 Stufen führen auf den Torrazzo empor, wo der Besucher einen Blick in den Raum mit dem astronomischen Uhrwerk werfen kann, das 1853 von Divizioli geschaffen wurde. Cremona wurde 218 v. Chr. von den Römern als Vorposten gegen die gallischen Stämme gegründet. Es wurde 190 v. Chr. mit 6.000 neuen Siedlern verstärkt und bald eine der blühendsten Städte Norditaliens. Wahrscheinlich bekam die Stadt 90 v. Chr. die Rechte eines Municipiums. In der bewegten Geschichte gab es viele Machtwechsel bis die Stadt schließlich im 18. Jahrhundert wieder eine Blüte erlebte. In der von Napoleon gegründeten Italienischen Republik war es die Hauptstadt eines Departements. Zusammen mit der übrigen Lombardei ging es 1814 an Österreich und wurde 1859 Teil des Königreichs Italien. Grabstätte von österr.-ung. Kriegsgefangenen Wie bereits berichtet, wurden österr.-ung. Kriegsgefangene aus dem Ersten Weltkrieg auch nach Cremona bzw. in verschiedene Gemeinden der Provinz Cremona gebracht. Im Stadtfriedhof von Cremona befindet sich eine gemeinsame Grabstätte von österr.ung. Kriegsgefangenen, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Diese Kriegsgräberanlage wurde 2014 durch den Präsidenten der ital. Vereinigung „Nastro Azzuro“, Major Dr. Claudio Mantovani generalsaniert und eine Erinnerungstafel wurde angebracht. Mit Ende des Jahres 2014 wur- de dann nach dem Abschluss der Arbeiten eine Gedenkfeier abgehalten. Präsident Dr. Mantovani konnte dabei neben den zahlreichen Abordnungen von ital. Traditionsvereinen und einer Musikkapelle auch den Bürgermeister von Cremona Prof. Gianluca Galimberti und die österreichische Generalkonsulin aus Mailand, Mag. Sigrid Berka, begrüßen. Das Österreichische Schwarze Kreuz wurde durch Comm. Mario Eichta, Kaiserjägerhauptmann Hans Pixner aus Jenbach und dem Landesgeschäftsführer von Oberösterreich Cavaliere Prof. Friedrich Schuster vertreten, der sich beim Bürgermeister von Cremona, aber vor allem bei Dr. Mantovani und seinen Helfern sehr herzlich für die gelungene Renovierung der Kriegsgräberanlage bedankte. Gräber im Stadtfriedhof von Casalmaggiore Ebenfalls vom gleichen Personenkreis renoviert wurden Gräber von österr.-ung. Kriegsgefangenen im Stadtfriedhof von Casalmaggiore in der Provinz Cremona. Die Stadt liegt 80 km südöstlich von Cremona und hat ca. 15.000 Einwohner. Auch hier wurde eine Gedenkfeier unter Anwesenheit des Bürgermeisters Dr. Filippo Bongiovanni und vieler Traditionsvereine abgehalten. Die renovierte Grabstätte in Cremona Gedenkfeier bei der Kriegsgräberanlage im Stadtfriedhof von Cremona Frau Generalkonsul Mag. Sigrid Berka hält die Gedenkansprache in Cremona So wie LGF Prof. Schuster bedankte sich auch der Bürgermeister beim Präsidenten von Nastro Azzuro, Dr. Mantovani, für die umfangreichen Ar- beiten, die im Zuge der Sanierung durchgeführt wurden. Der Bürgermeister betonte auch die Wichtigkeit von Gedenkfeiern für Opfer der LANDESGESCHÄFTSSTELLEN OBERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 39 ona/Lombardei Die renovierten Gräber der Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg in Casalmaggiore Die polnischen Jugendlichen bei der Arbeit. ÖSK Delegation besucht Jugendlager in Polen Seit einigen Jahren schon wird an der Sanierung des österr.-ung. Soldatenfriedhofes Nr. 58 auf der Magurahöhe im ehem. Westgalizien in Polen gearbeitet. U. a. arbeiten dort auch immer wieder polnische Jugendliche ehrenamtlich in ihrer Freizeit, um den Soldatenfriedhof wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Die Landesgeschäftsstellen Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg leisten jetzt schon seit einigen Jahren finanzielle Beiträge für Materialkosten und die Realisierung der Jugendlager. Im Mai dieses Jahres besuchten die Landesgeschäftsführer von Oberösterreich, Prof. Friedrich Schuster, und Gedenkfeier in Casalmaggiore Vorarlberg, Oberst Prof. Erwin Fitz, in Begleitung des ehrenamtlichen Mitarbeiters Mag. Krzysztof Garduła aus Krakau den Friedhof, um sich von den umfangreichen – bereits durchgeführten – Arbeiten zu überzeugen sowie den Dank des Österreichischen Schwarzen Kreuzes zu überbringen. LGF Prof. Friedrich Schuster (M.) und Präs. Dr. Claudio Mantovani (li. neben ihm) mit den Ausgezeichneten Kriege zur Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse und auch als Beitrag zur Erhaltung des Friedens. Im Anschluss daran wurden noch verdiente Persönlichkeiten, die an der Sanierung der angeführten Kriegsgräberanlagen mitgewirkt haben, vom ÖSK ausgezeichnet. Der Soldatenfriedhof Nr. 58 im derzeitigen Zustand LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 40 Dank an Kurator General Engelbert Lagler Engelbert Lagler rückte nach Abschluss des Gymnasiums in Wels zum 2. Bundesheer ein und absolvierte anschließend die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Ab 1961 war er beim Feldjägerbataillon 13 in Ried im Innkreis als Ausbildungsoffizier und Kompaniekommandant tätig. Die renovierte Kriegsgräberanlage in Radstadt Kriegsgräberanlage in Radstadt renoviert Die Gedenkstätte des Schwarzen Kreuzes an der Nordseite des Stadtfriedhofes Radstadt war schon etwas in die Jahre gekommen und wird vom Obmann-Stv. der Kameradschaft betreut. Im Jahr 2011 wurde sein Plan zur Renovierung vom damaligen Landesgeschäftsführer des ÖSK, Oberst i. R. Adolf Hoheneder, genehmigt. Die verholzten Sträucher und die alte Grabeinfassung wurden entfernt und eine neue Grabumrandung mit Steinsäulen errichtet. Die aus Lärchenholz geschnittenen Fragezeichen auf den Steinsäulen sollen ein stilles WARUM darstellen und wurden von Sepp Habersatter gespendet. Das schmiedeeiserne Kreuz wurde gereinigt und gestrichen und die kupfernen Gedenktafeln auf Hochglanz gebracht und somit die Renovierung im Jahr 2014 abge- schlossen. Die Renovierung und Erhaltung der Kriegsgräberanlagen als Mahnmal für den Frieden ist nur durch die Einnahmen der Allerheiligensammlung möglich. Ein besonderer Dank gilt daher der Bevölkerung von Radstadt und den Sammlern der Kameradschaft, Benedikt Thurner, Franz Gföller, Hans Billek, Rupert Rohrmoser, Gerhard Grünbichler, Johann Maier, Konrad Reichelt und Rupert Habersatter, die jedes Jahr am Allerheiligentag ihren Dienst leisten. Schon in dieser Zeit interessierte er sich für die Anliegen des Schwarzen Kreuzes und die Aufgaben in der Kriegsgräberfürsorge. So wurden von ihm Sammlungen und Veranstaltungen organisiert und die Basis für die Arbeit in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen geschaffen. Nach weiteren Ausbildungen und beruflichen Stationen in der Jägerschule Saalfelden und im Bundesministerium in Wien wurde er 1982 Militärkommandant von Salzburg und unterstützte das Schwarze Kreuz als Kurator in vielen Belangen. 1994 wurde er zum Korpskommandanten des II. Korps (Salzburg, Tirol und Vorarlberg) ernannt und 2001 zum General befördert. General Lagler stand dem Schwarzen Kreuz Salzburg stets mit Rat General Engelbert Lagler und Tat zur Seite und beendet mit dem Jahr 2014 seine Tätigkeit als Kurator. Die Landesgeschäftsstelle Salzburg dankt ihrem langjährigen Kurator für seine umsichtige Arbeit und wünscht alles Gute und viel Gesundheit für die Zukunft. Großes Ehrenzeichen für Maximilian Ganahl Hohe Auszeichnung in der LGSt. Salzburg Schon zum 50. Mal stellte sich Maximilian Ganahl aus Salzburg in den Dienst der guten Sache und unterstützte tatkräftig die Allerheiligensammlung des Schwarzen Kreuzes. Dafür wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung der Kameradschaft Gnigl im Herbst 2014 das Große Ehrenzeichen des Schwarzen Kreuzes verliehen und so der Dank für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden zum Ausdruck gebracht. STEIERMARK LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 41 Die Studentengruppe aus Drohobytsch bei Lemberg Am Karner von Feldkirchen wurde das Leid der Ukraine von einst und jetzt spürbar Das Militärkommando Steiermark nimmt seit nunmehr 24 Jahren den Internationalen Tag der Menschenrechte zum Anlass für eine Gedenkveranstaltung. Bei dieser wird vor allem der Blick auf geschichtliche Ereignisse gerichtet, bei denen die Menschenrechte grob vernachlässigt wurden. So wurde auch bei der Zeremonie im vergangenen Dezember mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass sie auch heute, wo es nach wie vor leider zu brutalen Verstößen gegen die Menschenrechte kommt, besonders beachtenswerte und zu bewahrende Rechte sind. Seit einigen Jahren, so auch am 10.12.2014, wird diese Gedenkstunde beim Karner am Friedhof in Feldkirchen bei Graz abgehalten. Dabei wurden und werden vor allem die Verstöße gegen die Menschenrechte im sogenannten Ruthenenlager während des Ersten Weltkrieges in Erinnerung gerufen. Im Ersten Weltkrieg befand sich auf dem Gelände des heutigen Flughafens Thalerhof ein Zivilinternierungslager, in dem von 1914 bis 1917 16.400 Ostslawen/Ruthenen (Männer, Frauen und Kinder) aus Galizien unter schrecklichen Bedingungen in Haft waren. Sie wurden deshalb deportiert, weil sie als „russophil“ galten und man ihnen unterstellte, als Spione für Russland zu wirken. Durch Krankheit, Kälte und Hunger starben 1.767 Menschen, die am Lagerfriedhof begraben wurden. Durch den Ausbau des Flughafens wurde eine Umbettung erforderlich und so kamen die sterblichen Überreste in das durch das Bundesheer im Jahr 1936 errichtete Ossarium am Friedhof in Feldkirchen bei Graz. 2012 hat die ÖSK-Landesgeschäftsstelle Steiermark die Namen der 1.767 Toten auf 20 Metalltafeln, die im Karner angebracht wurden, öffentlich gemacht. Seit der Enthüllung dieser Namenstafeln nimmt nun auch eine Delegation aus der Ukraine – neben Militär mit Militärmusik, Vertretern des öffentlichen Lebens, Abordnungen des ÖKB, des ÖSK und der Traditionsverbände sowie der Bevölkerung – alljährlich an der Gedenkzeremonie teil. Beeindruckende Ansprache Nach dem Vertreter des Mi- litärkommandanten Oberst Franz Gammweger trat am Ende der Zeremonie Univ.Doz. Dr. Jaroslav Lopuschanskyj von der Universität Drohobytsch bei Lemberg/Ukraine ans Rednerpult und hielt eine beeindruckende Ansprache, die wir auszugsweise wiedergeben: „Das Jahr 2014 steht für die ganze Welt und für die Europäer insbesondere im Zeichen des Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges, im Zeichen des Gedenkens an unzählige Opfer der Schlachtfelder, der Gefangenen- und Interniertenlager. Das Jahr 2014 steht leider Gottes für uns Ukrainer auch im Zeichen des Gedenkens an die neuen Opfer eines Krieges im ukrainischen Osten. Genau 100 Jahre liegen zwischen diesen politischen Ereignissen, die dem ukrainischen Volk nun bereits wieder tausende von Menschenleben genommen haben. Unser Schmerz ist heute an diesem Ort verdoppelt, in unser Gedächtnis drängt sich ein neuer, unnötiger Krieg, … Und da wir uns ein neues und freies Leben im gemeinsamen Europa wünschen, da wir uns für unsere Menschenrechte zur Revolution der Menschenwürde vor einem Jahr erhoben haben, wird von unseren von Separationsgedanken verblendeten Brüdern versucht, dieses Bestreben zu verhindern und unsere Integrität zu verletzen. Genau vor zwei Jahren … sind damals nur drei Nachkommen, Enkelkinder eines hier ums Leben gekommenen Ukrainers mit Heimaterde aus Galizien erschienen. Heute sind wir schon vierzig Jugendliche und Erwachsene aus der Westukraine, um das Kriegsgedenken stark mit dem Friedensgedenken zu verbinden. Wir werden in den letzten Monaten nicht müde, für den Frieden, für die Erhaltung des Lebens und der Gesundheit unserer Soldaten und Freiwilligen im Osten der Ukraine zu beten und unzählige Kerzen für die Opfer anzuzünden. Wir wissen jetzt aufs Neue zu schätzen, was der Friede bedeutet, welchen unglaublichen Wert er mitprägt.“ (Ende der Auszüge aus der Rede.) Es waren ergreifende und zu Herzen gehende Worte, auch im Sinne unseres Leitspruchs „Arbeit für den Frieden“, die bei dieser Gedenkveranstaltung die Anwesenden beeindruckten. Obst i. R. Dieter Allesch, LGF LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 42 SEGNUNGEN VON SOLDATENFRIEDHÖFEN – Präsident Peter Rieser besuchte Im ehemaligen Kronland der österreichisch-ungarischen Monarchie Galizien hat es im Ersten Weltkrieg verlustreiche Kämpfe zwischen der k.u.k. Armee sowie der deutschen Armee mit russischen Truppen gegeben. Alle paar Kilometer gibt es Soldatenfriedhöfe, die eine traurige Erinnerung an diese Zeit sind. Der Präsident des Österreichischen Schwarzen Kreuzes ÖkRat Peter Rieser besuchte in Begleitung des polnischen Honorarkonsuls Dr. Gerold Ortner, der auch Kurator des Schwarzen Kreuzes ist, die von der Landesstelle Steiermark betreuten Soldatenfriedhöfe zwischen Przemyśl und Jasło. Wie bereits in dieser Zeitung berichtet, gab es am Beginn des Ersten Weltkrieges für die österreichisch-ungarische Armee viele Niederlagen. Gleich am Beginn wurden die beiden Schlachten von Lemberg, der Hauptstadt von Galizien, verloren. Die k.u.k. Armee versuchte verzweifelt, eine Gegenoffensive durchzuführen. Bald musste das Oberkommando aber den Rückzug hinter San und Duna, später sogar bis in den Raum von Krakau befehlen. Am Beginn des Jahres 1915 versuchte die österreichisch-ungarische Armee, wieder die Initiative an der Ostfront an sich zu reißen. Sie war aber nicht mehr in der Lage, größere Angriffsoperationen durchzuführen. Da in Nordungarn die Gefahr eines russischen Angriffs bestand, wurde die k.u.k. Armee im Raum Gorlice und Tarnów durch deutsche Truppen verstärkt. Am 2. Mai 1915 begann eine deutsch-österreichisch-ungarische Offensive in Gorlice. Innerhalb von zwei Wochen wurde die russische Front hundert Kilometer weit nach Osten bis an den San zurückgeworfen. In weiterer Folge wurde auch Lemberg wieder eingenommen. Die Kämpfe um die Festung Przemyśl Besonders umkämpft bei den kriegerischen Auseinandersetzungen in Galizien war die Festung Przemyśl. Sie wurde im 19. Jahrhundert von der österreichisch-ungarischen Armee zur zweitgrößten Festung in Europa ausgebaut. Ein 45 km langer Befestigungsgürtel mit 16 Forts umgab die Stadt, dann folgte der innere Gürtel mit gewaltigen Verteidigungsanlagen. Selbst in Friedenszeiten waren dort hunderttausend Soldaten stationiert. Bald nach Kriegsbeginn deckte die Festung den Rückzug der k.u.k. Armee. Am 17. September 1914 fand der erste Einschluss der Festung durch russische Truppen statt. Bald nach dem Entsatz der Festung erfolgte die zweite Belagerung. Die Belagerer verhielten sich weitgehend passiv, konnten aber alle Ausfallsversuche der k.u.k. Truppen, die ausgehungert wurden, verhindern. Der einzige Ausweg war die Kapitulation. Die Festung wurde gesprengt und sämtliches Material vernichtet. 119.000 Mann der Besatzung traten den Weg in die Gefangenschaft an. Im Jahre 1915 kam es dann im Zuge der oben geschilderten Gegenoffensive der verbündeten österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen zur Wiedereroberung der Festung Przemyśl. Erste Station der Fahrt durch Galizien war deshalb die Stadt Przemyśl. Stadtpräsident Robert Choma lud zu einem Festakt in das Rathaus ein. Präsident ÖkRat Peter Rieser und Honorarkonsul Dr. Gerold Ortner dankten dafür, dass die Stadt Przemyśl die Honorarkonsul Gerold Ortner (links) und Präsident Peter Rieser (rechts) überreichen dem Präsidenten der Stadt Przemyśl Robert Choma (Mitte) das Große Goldene Ehrenzeichen des ÖSK. Soldatenfriedhöfe mustergültig betreut. Dem Stadtpräsidenten wurde in Anerkennung seiner besonderen Verdienste das Große Goldene Ehrenzeichen des Österreichischen Schwarzen Kreuzes überreicht. Anschließend fand auf dem von der Stadtgemeinde mustergültig, unter großem finanziellem Aufwand wieder hergestellten Soldatenfriedhof in Zasanie eine große Gedenkfeier statt. Weithin sichtbar ist dort auf dem Monument ein Stahlkreuz mit der Inschrift „MORTUIS PRO PATRIA“ angebracht. Das Material für dieses Kreuz stammt von einer während des Ersten Weltkrieges gesprengten Brücke über den San. Neben dem Soldatenfriedhof steht eine Kapelle, die mit Material der gesprengten Festung errichtet wurde. Im weiteren Verlauf wurde auch der Friedhof in Brylince besucht, auf welchem Kaiserschützen bestattet sind. Peter Rieser und Gerold Ortner gedachten der gefallenen Tiroler. Auf den beiden Soldatenfriedhöfen in der Przemyślawa-Straße (Feld A und Feld D) wurden ebenfalls Gedenkworte gesprochen und Kränze niedergelegt. Bei der Gedenkfeier auf dem wieder hergestellten Friedhof in Zasanie werden Gebete gesprochen und Kränze niedergelegt, v.li.: Maria Rieser, Präsident Peter Rieser, Konsul Gerold Ortner, Stefanie Ortner und Stadtpräsident Robert Choma LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 43 ZUM ABSCHLUSS EIN „FEST FÜR DEN FRIEDEN“ 17 Soldatenfriedhöfe in Galizien Soldatenfriedhöfe in Radawa Besonders groß war die Überraschung für die ÖSK-Delegation, als sie den mit Unterstützung der Landesgeschäftsstelle Steiermark neu gestalteten Soldatenfriedhof bei der Pfarrkirche St. Anna in Radawa besuchte. In der Nähe der Kirche sieht man 25 teilweise zweihundert Jahre alte Grabsteine, die unter Denkmalschutz stehen. Das als Erinnerung an den Ersten Weltkrieg gestaltete Denkmal – eine gediegene Steinmetzarbeit – zeigt einen Helm und ein Schwert sowie darunter die Aufschrift Radawa. Der Pfarrer von St. Anna P. Andrzej Kot zeigte dem Präsidenten und dem Honorarkonsul auch einen in der Mitte der Ortschaft Radawa gelegenen Soldatenfriedhof, auf dem in Einzel- und Massengräbern ca. 1.500 Soldaten der österreichischungarischen, deutschen und russischen Armee bestattet sein sollen, die im Mai 1915 gefallen sind. Dieser Friedhof wird von der Gemeinde betreut, es sind aber noch viele Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich. Konsul Gerold Ortner und Präsident Peter Rieser vor dem historischen Grabdenkmal in Radawa Gedenkfeiern auf den „Westgalizischen Heldengräbern“ Ein besonderer Höhepunkt waren die Gedenkfeiern und die Segnung eines Soldatenfriedhofes in Tarnowiec. 280 Kinder aus allen Schulen der Gemeinde empfingen die Vertreter des ÖSK. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Boguslaw Wojcik und Vizebürgermeister Piotr Sikora luden Schülerinnen und Schü- Zum Festgottesdienst im Sanctuarium der Heiligen Jungfrau Maria und der Gedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof in Tarnowiec rücken Soldaten, Veteranen, Feuerwehrleute und Jugendgruppen aus. ler zu einem eindrucksvollen Gedenkspiel über das Geschehen im Ersten Weltkrieg ein. Dann zogen alle zu einem Gedenkgottesdienst in das Sanctuarium der Heiligen Jungfrau Maria. Die Fürbitten wurden von der ÖSK-Delegation in deutscher und polnischer Sprache vorgetragen. Nach dem Gottesdienst fand am Soldatenfriedhof eine große Gedenkstunde statt. Der nach dem Ersten Weltkrieg angelegte Soldatenfriedhof war total devastiert und wurde nach dem Projekt eines Architekten vollkommen neu gestaltet. Zum Festgottesdienst im Sanctuarium rückten auch Soldaten, Veteranen, Feuerwehrleute und Jugendgruppen mit ihren Fahnen aus. In der Gemeinde Kołaczyce wurden die Vertreter des ÖSK auch von der initiativen Bürgermeisterin Małgorzata Salacha begrüßt. In dieser Gemeinde liegen insgesamt fünf Soldatenfriedhöfe, die von der Gemeinde mustergültig betreut werden. Die Gedenkfeier fand auf dem Friedhof in Sieklówka statt. Auf diesem Friedhof sind Angehörige des Grazer Hausregimentes „König der Belgier“, des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 27, begraben. Auf den neu gestalteten Grabtafeln sieht man, dass dort auch Angehörige der Infanterieregimenter Nr. 17 und Nr. 87 bestattet sind. Besondere Leistungen hat auch die Gemeinde Nowy Zmigród unter Bürgermeister Krzysztof Augustyn erbracht. Der Friedhof im Ort Nowy Zmigród mit den fünf hochragenden Säulen ist ein Meisterwerk des Architekten Dusan Jurković. Um die Erhaltung dieses Friedhofes und auch des Friedhofes in Desznica hat sich die Gemeinde besonders verdient gemacht. 280 Schulkinder aus Tarnowiec begrüßen die Delegation des ÖSK vor dem Gedenkspiel 1914 - 1918. LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK Vollkommen abgeschlossen wurde auch die Wiederinstandsetzung des Friedhofes in Łysa Góra. Nunmehr wurde auch die als Grabdenkmal geschaffene Steinwand saniert und nach den Vorschriften des Denkmalschutzes erhöht. Im Rahmen einer Gedenkfeier wurden Gebete gesprochen und Kränze niedergelegt. Auch am Soldatenfriedhof in Bieździadka, der mustergültig renoviert wurde, wurden Gebete für die Gefallenen gesprochen. Es sind dort 13 Soldaten bestattet, die im ersten und dritten Preußischen Garderegiment gedient haben. An den beiden Stirnseiten befinden sich Massengräber, in denen russische Soldaten begraben sind. Die letzte Gedenkfeier auf dieser Fahrt durch Galizien fand in Krempna statt und wurde von den Ehegatten Barbara und Dr. Dariusz Mielczarek organisiert. Die Ehegatten Mielczarek helfen seit über 25 Jahren bei der Wiederherstellung und Erhaltung von Soldatenfriedhöfen in der Gemeinde Krempna, die bis zur slowakischen Grenze reicht. In den einzelnen Ortschaften dieser Gemeinde hat die k.u.k. Armee seinerzeit sechs Soldatenfriedhöfe errichtet. Der Friedhof in Krempna trägt unter den „Westgalizischen Heldengräbern“ die Nr. 6. Er liegt auf dem Gipfel einer ausgeprägten Höhe bei Krempna. Die Gedenkreden wurden von Präsident Peter Rieser, Dr. Dariusz Mielczarek und einem Vertreter der Gemeinde gehalten. Die Segnung der Gräber erfolgte durch den Pfarrer von Desznica Josef Obłoj. In der Nähe der Grenze zur Slowakei wurden auch auf den Soldatenfriedhöfen Ożenna Nr. 3, Grab Nr. 4 und Grab Nr. 5 Gebete gesprochen. In der einwöchigen Fahrt durch Galizien haben Präsident Peter Rieser und Honorarkonsul Dr. Gerold Ortner insgesamt 17 Soldatenfriedhöfe besucht und an Gedenkfeiern und Segnungen von Friedhöfen teilgenommen. Ein Fest für den Frieden Nach der Reise durch Galizien luden Europalandesrat Dr. Christian Buchmann, der Historiker Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner und Honorarkonsul Dr. Gerold Ortner in die Aula der Karl-Franzens-Universität Graz zu einer Festveranstaltung ein. Insgesamt nahmen 375 Persönlichkeiten an dieser „Demonstration“ für Frieden und Freiheit in der Welt teil. Besonders erinnert wurde an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren mit den schweren Kämpfen in Galizien und an den Todestag der großen österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, der sich zum hundertsten Mal gejährt hat. An der Spitze der Ehrengäste konnten Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, der Abt ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 44 Auf dem Soldatenfriedhof in Krempna wird der gefallenen Soldaten gedacht, v.li.: Konsul Gerold Ortner, Barbara und Dr. Dariusz Mielczarek, Präsident Peter Rieser. von Rein Christian Feurstein, Apostolischer Protonotar Leopold Städtler mit vielen Vertretern der hohen Geistlichkeit, die Rektorin der Karl-Franzen-Universität Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper und der Oberstaatsanwalt für Steiermark und Kärnten Dr. Karl Gasser begrüßt werden. Die Politik war durch Landtagspräsident a. D. Reinhold Purr mit zahlreichen Abgeordneten und die Leitenden Landesbeamten durch Kulturchef Mag. Patrick Schnabl und Bezirkshauptmann Dr. Alexander Majcan vertreten. Weiters nahmen acht Honorarkonsuln, Oberst Gerhard Schweiger vom Militärkommando, Landesrettungskommandant Dr. Peter Hansak und Kurator Ing. Peter Sixl an der Veranstaltung teil. Der polnische Botschafter in Österreich Mag. Artur Lorkowski und Bundesratspräsident a. D. Gregor Hammerl richteten Grußworte an die Teilnehmer. Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, der auch Vizepräsident des Schwarzen Kreuzes ist, referierte über die verlustreichen Kämpfe im ehemaligen Kronland Galizien und die Arbeit des Österreichischen Schwarzen Kreuzes. Das musikalische Programm wurde von Kammersängerin Univ.-Prof. Mag. Joanna Borowska-Isser sowie den Pianistinnen Mag. Joanna Niederdorfer und Mag. Svetlana Sukolova mit den Studierenden der Kunstuniversität Graz gestaltet. Es kamen u. a. Werke von Fryderyk Chopin sowie aus „Fidelio“ von Ludwig van Beethoven und aus „Nabucco“ von Guiseppe Verdi zur Aufführung. Dazwischen wurden Texte zu den Themen Frieden und Freiheit gesprochen. Alle Redner verwiesen darauf, dass es derzeit weltweit kriegerische Auseinandersetzungen und Terror gibt. Viele Völker sehnen sich deswegen nach Frieden und Freiheit. Landesamtsdirektor a. D. Dr. Gerold Ortner Ehrung von Bürgermeistern in Westgalizien, v.li.: Bürgermeister Augustyn, Bürgermeisterin Salacha, Vizebürgermeister Sikora, Konsul Ortner, Bürgermeister Wojcik, Ortsvorsteher Lawera, Präsident Rieser LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 45 Zitate, die beim Fest für den Frieden gesprochen wurden: Landtagspräsident a. D. Reinhold Purr hat über das Wirken der großen österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner folgendes berichtet: „Als Bertha von Suttner am 27. Juni 1914 – sieben Tage vor dem Attentat in Sarajewo – starb, rief sie im Delirium noch aus: Die Waffen nieder! Sagt das allen. Bertha von Suttner schrieb in ihren Büchern: Der nächste Krieg wird von einer Furchtbarkeit sein wie noch keiner seiner Vorgänger. Dies hat sich leider im Ersten Weltkrieg mit 16 Millionen Toten und später im Zweiten Weltkrieg mit 55 Millionen Toten bewahrheitet.“ ••••• OSR Stefanie Ortner hat aus Werken der Friedensnobelpreisträgerin folgende Zitate gebracht: „Rache und immer wieder Rache! Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl abwaschen zu wollen. Nur Blut, das soll immer wieder mit Blut gewaschen werden.“ „Merkwürdig, wie blind die Menschen sind! Die Folterkammern des finsteren Mittelalters flößen ihnen Abscheu ein. Auf ihre heutigen Waffenarsenale sind sie aber stolz.“ ••••• Der Vizepräsident des Österreichischen Roten Kreuzes Prof. Berthold Petutschnigg hat aus Werken des polnischen Freiheitskämpfers Prof. Władysław Bartoszewski folgendes vorgetragen: „In den Büchern des Alten Testamentes finden wir die Warnung von Moses, der seinem Volk nach Jahren schwerer Erfahrungen zurief: Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus der Geschichte! Die Generation, der ich angehöre, hat mit eigenen Augen die Mauern und Drahtverhaue gesehen, welche die Menschen trennten. Deshalb ist es wichtig, all das zu unterstützen, was die Menschen verbindet.“ ••••• Der Präsident des Schwarzen Kreuzes ÖkRat Peter Rieser hat Inschriften, die auf Soldatenfriedhöfen in Galizien angebracht sind, vorgelesen: „Aus ferner Heimat sind wir gekommen, hier hat uns der Tod angenommen, in der ewigen Heimat aller sind wir erwacht.“ „Fragt nicht, wer euer Freund und wer euer Feind gewesen ist. Hier ruhen sich gemeinsam tapfere und getreue Soldaten aus.“ „Da euch die Waffe entfiel, wurdet ihr Brüder. Im Gedächtnis der Liebe lebt ihr Toten in den Segnungen des Friedens.“ ••••• Die Intendantin des Grazer Schauspielhauses Prof. Anna Badora hat ein Gedicht der polnischen Literaturnobelpreisträgerin Wisława Szymborska vorgetragen, aus dem folgender Auszug zitiert wird: „Es hatte besser sein sollen als die vergangenen, unser 20. Jahrhundert. Zu viel ist geschehen, was nicht hat geschehen sollen, und was hat kommen sollen, kam leider nicht.“ Die Vielfalt der Uniformen in der Zeit der Monarchie „Zeugnisse des Großen Krieges“ in Lublin Lublin, die Hauptstadt der gleichnamigen Wojewodschaft in Ostpolen mit 350.000 Einwohnern, würdigte das Gedenken an den Kriegsausbruch vor 100 Jahren in einer liebevoll gestalteten Ausstellung in der Burg von Lublin unter dem Titel „Zeugnisse des Großen Krieges“. Zur Eröffnung der Ausstel- und lobend dargestellt. Auch lung am 26.9.2014, zu der das zeigte man sich stolz auf die ÖSK die Schirmherrschaft Leistungen der tapferen polübernommen hatte, waren der nischen Soldaten in der k.u.k. Landesgeschäftsführer der Armee. Die großen BemüSteiermark Oberst i. R. Dieter hungen des ÖSK um die ReAllesch, der auch den Präsi- stituierung bzw. Erhaltung denten des ÖSK ÖkRat Peter und Pflege der gemeinsamen Rieser vertreten hat, mit Kura- Soldatenfriedhöfe aus der Zeit tor Ing. Peter Sixl eingeladen. des Ersten Weltkrieges wurIn den militärhistorischen den sehr lobend und dankbar Museumsräumlichkeiten der hervorgehoben. Das im Ersten das Stadtbild beherrschenden Weltkrieg gemeinsam erlitLubliner Burg waren mehrere tene Leid und die Trauer um Räume mit unzähligen Ex- die vielen Kriegstoten verbinponaten, Bildern, Schriftstü- det unsere beiden Völker und cken und einer Video-Show verpflichtet uns, uns mit allen umfangreich, sorgfältig und Kräften für die Erhaltung des interessant gestaltet. Auffal- Friedens zumindest in unserer lend war, dass sowohl in den Region einzusetzen. Mit dieDarstellungen als auch in den sem Schlussappell wurde die Ansprachen des Museums- Ausstellung, die vor allem als direktors, des Vertreters des „Mahner für den Frieden“ bei Stadtpräsidenten und des Wo- den Besuchern wirken sollte, jewoden kein negatives Wort feierlich eröffnet. Oberst i. R. Dieter Allesch über die k.u.k. Armee bzw. die Monarchie gefallen ist. Ganz im Gegenteil: Die Zeit, in der die k.u.k. Monarchie in Ostpolen das Sagen hatte, wurde als sehr befruchtend und als Anfang der nach langen Jahren herbeigesehnten Selbstständigkeit und Freiheit positiv Museumsdirektor Zygmunt Nasalski LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK Die neu errichtete Gedenkstätte auf dem Ortsfriedhof von Popkowice ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 46 Das bisher unbekannte Gräberfeld in der Ortschaft Sobieszczany Urzȩdów: Würdige Ruhestätte für 1.096 in der Schlacht bei Krasnik Gefallene Der wichtigste Programmpunkt auf der Betreuungsund Erkundungsfahrt der LGSt Steiermark im September 2014 in Ostpolen war die Teilnahme an der großen Einweihungszeremonie am restituierten Soldatenfriedhof Popkowice in der Gemeinde Urzędów in der Wojewodschaft Lublin. Die ÖSK-Landesgeschäftsstelle Steiermark hat sich an der auf dem Soldatenfriedhof neu errichteten Gedenkstätte entsprechend finanziell beteiligt und es war eine Freude, miterleben zu können, in welch würdiger Form diese am 28.09.2014 in einer 3 ½-stündigen Zeremonie gesegnet wurde. Am Beginn wurde mit sechs Militär- und Zivilpfarrern die heilige Messe zelebriert. Ein Ehrenzug der polnischen Armee, viele Fahnenabordnungen und ein Block „Veteranen“ bildeten den würdigen militärischen Rahmen für diese eindrucksvolle Einweihungszeremonie. Die Anwesenheit eines Ministers, des russischen Botschafters und vieler anderer hochrangiger Würdenträger gab dieser Veranstaltung einen sehr hohen Stellenwert. Auf diesem Soldatenfriedhof im Süd- Kurator Ing. Peter Sixl, der „ausgezeichnete“ Bürgermeister Dariusz Wróbel und LGF Oberst i. R. Dieter Allesch (v. li.) auf dem Friedhof von Opole Lubelskie westteil des Ortsfriedhofes sind 1.096 Soldaten bestattet, davon 698 k.u.k. Soldaten und 391 Russen. Ein Großteil der Kosten für die Sanierung der Anlage in Höhe von angeblich rund 35.000,- Euro wurde als Novität von russischer Seite bezahlt. Als Folge der „historischen Schlacht“ bei Krasnik im August 1914, bei der sich auf österreichischer Seite die 1. Armee und auf russischer Seite die 4. Armee (beiderseits mit ca. 200.000 Mann) gegenüberstanden, wurden unzählige kleinere und größere Frontfriedhöfe angelegt. Insgesamt mussten auf ihnen rund 35.000 Gefallene (15.000 k.u.k und 20.000 russische Armee) beerdigt werden. Viele Initiativen von polnischer Seite Leider sind, vor allem in der kommunistischen Zeit Polens, viele Soldatenfriedhöfe verkommen und auch zerstört worden. In den letzten Jahrzehnten wurde erfreulicherweise durch Initiativen auf polnischer Seite – durch Bürgermeister, Pfarrer, Historiker, aber auch Privatpersonen – die Pflege bzw. Restituierung von Soldatenfriedhöfen des Ersten Weltkrieges ver- stärkt angegangen. Natürlich wurden auch schon frühzeitig von österreichischer Seite (ÖSK, BH, Handelskammer Steiermark etc.) Initiativen zur Restituierung bzw. Renovierung von k.u.k. Kriegsgräberanlagen gesetzt. Mit viel Idealismus und auch unter Einsatz großer finanzieller Mittel wurden bereits in den Achtzigerjahren erste Maßnahmen eingeleitet. Wie überhaupt die finanzielle Unterstützung durch das ÖSK die Voraussetzung für die Umsetzung und Verwirklichung vieler diesbezüglicher Vorhaben von polnischer Seite war. LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK Es ist noch lange nicht Schluss Es vergeht kein Jahr, in dem nicht Anträge von polnischen Stellen an uns herangetragen werden, in denen um finanzielle Hilfe bei der Wiederherstellung uns bisher unbekannter, vergessener Gräberfelder gebeten wird. Durch die großen Medienberichte über Einweihungszeremonien restituierter Soldatenfriedhöfe wie zum Beispiel in Urzȩdów werden Bürgermeister und Bevölkerung sensibilisiert und wünschen sich solche Maßnahmen auch in ihren Gemeinden. So geschehen auch bei der Erkundungsfahrt 2014. Im Zuge der Überprüfung von 18 Soldatenfriedhöfen in der Wojewodschaft Lublin besichtigten LGF Oberst i. R. Dieter Allesch und Kurator Ing. Peter Sixl am 27. September auch die durch die Bemühungen des ÖSK instandgesetzten Militärfriedhöfe von Niedrzwica Duża. Anschließend wurde ihnen auf Ersuchen des polnischen Partners ein dem ÖSK bisher unbekannter Soldatenfriedhof in dieser Gemeinde gezeigt. Diese Gräberanlage wird zwar bescheiden betreut, bedarf aber dringender Restituierungsmaßnahmen. Ein bisher unbekannter Friedhof Die unter dem Namen Soldatenfriedhof Sobieszczany (Nr. 24) im Kriegsverzeichnis angeführte Anlage wurde für 200 Soldaten der österreichisch-ungarischen und der russischen Armee, die in der Ersten Schlacht von Krasnik gefallen sind, angelegt. Auch Gefallene der Zweiten Schlacht von Krasnik im Juli 1915 haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Aus Archivmaterial geht hervor, dass diese Kriegsgräberanlage Bestattungsort für 350 Soldaten beider Seiten ist. Nur die wenigsten von ihnen sind namentlich bekannt. Das Besondere an diesem Friedhof ist die Gegebenheit, dass sich im östlichen Teil der Anlage ein evangelischer Friedhof ehemaliger deutscher Kolonisten befindet, für den die Bezeichnung „Friedhof“ ebenso kaum zutrifft. Deutschsprachige, aus ihrer Heimat wegen ihres Glaubens „Ausgesiedelte“, bewohnten dieses Gebiet ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und gründeten die kleine Siedlung Sobieszczany Kolonia. Auf dem Friedhof erinnert nur mehr ein einziges verrostetes Grabkreuz an die letzte Bestattung um das Jahr 1920. Eine schlichte Tafel am Eingangstor dieses „Doppelfriedhofes“ informiert kurz über die beiden Gräberfelder. Ohne diese Information würde man kaum erkennen, dass es sich um Grabstätten handelt. Die zuständige, sehr bemühte Gemeinde verfügt nicht über die Geldmittel, die für die würdige Gestaltung dieser Kriegsgräberanlage notwendig wären. Und so ist auch hier wieder einmal die Hilfestellung des ÖSK sehr gefragt. Absprachen und Kontrollen vor Ort Auf den insgesamt 18 inspizierten Soldatenfriedhöfen konnten wir teilweise Erfreuliches feststellen, zugesagte Renovierungsarbeiten waren abgeschlossen, teilweise war seit unserem letzten Besuch „Versprochenes“ nicht geschehen. Andernorts konnten wir besonders engagierte Betreuer (Bürgermeister, Mitarbeiter der Bundesforste) mit Auszeichnungen für ihre Verdienste um die Kriegsgräberfürsorge dekorieren. Gespräche mit Bürgermeistern über weitere Vorhaben rundeten die intensive, sehr viele Kilometer umfassende Erkundungsfahrt ab. Fest steht, und das hat auch in der Kriegsgräberfürsorge Gültigkeit, nur wenn man „die Kontakte pflegt, kontrolliert und puscht, aber auch Anerkennung zollt, geht etwas weiter“. Oberst i. R. Dieter Allesch, LGF ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 47 Generalsanierung des Soldatenfriedhofs Prebensdorf Im Zuge der 2014 engagiert in Angriff genommenen Dorferneuerung in Prebensdorf wurde auch der Soldatenfriedhof neben der Kirche im Ortszentrum neu gestaltet. Der Fußweg zur Kirche wurde neu gepflastert und ein Platz zum Verweilen mit Sitzgelegenheiten geschaffen. Weiters wurden die Wege zum Friedhof mit Steinplatten neu verlegt, alte morsche Bäume gefällt und die Außenanlagen mit Blumen und Sträuchern neu bepflanzt. Das Aufstellen der 30 neuen Steinkreuze vor den Osterfeiertagen war der krönende Abschluss der Generalsanierung des würdigen Soldatenfriedhofs, die Dank der großartigen Mitwirkung und Unterstützung durch den ÖKB OV Pischelsdorf unter Obmann Johann Allmer sehr kostengünstig durchgeführt werden konnte. Unter anderem haben die Kameraden alle 30 Originalschilder mühevoll restauriert. Dank für die finanzielle Unterstützung gilt der Gemein- de Ilztal mit Bürgermeister Andreas Nagl, der auch die Triebfeder für die gelungene Dorferneuerung mit der Neugestaltung des Soldatenfriedhofes war. Namentlich ist dem Kameraden Ludwig Lang aus Prebensdorf besonders zu danken, der die treibende Kraft und der Motor dieser überaus gelungenen Renovierung des Soldatenfriedhofs war. Auch die ÖSK-Landesgeschäftsstelle Steiermark hat einen Beitrag geleistet, indem sie vor allem die Finanzierung der neuen Grabkreuze sichergestellt hat. Ziel war es, allen auf diesem Friedhof bestatteten Soldaten eine würdige Grabstätte zu erhalten. Dieser Soldatenfriedhof soll durch sein gepflegtes Erscheinungsbild als Mahner für den Frieden auch für die zukünftigen Generationen wirken. Die alten Holzkreuze wurden durch neue Steinkreuze ersetzt. LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 48 ÖKB-OBMANN ALOIS STÖGHOFER UND DER SOLDATENFRIEDHOF WANDAU: In Hieflau ging eine Ära zu Ende In einer würdigen kleinen Veranstaltung wurde am 16.12.2014 nach vorangegangenen Diskussionen über die Auflösung des ÖKB Ortsverbandes Hieflau abgestimmt. Anlass für diese bedauerliche Entscheidung waren die endgültige Rücktrittserklärung des langjährigen Obmannes Alois Stöghofer und die Tatsache, dass kein Nachfolger für ihn gefunden werden konnte – wie überhaupt die Nachwuchsproblematik in dieser Region u. a. durch die Abwanderung der Jugend sehr groß ist! Alois Stöghofer identifizierte sich in seiner Funktion als Obmann des Kameradschaftsbundes zu 100 Prozent mit dem im Ortsgebiet liegenden Soldatenfriedhof Wandau. Seit seinem Amtsantritt vor 22 Jahren bis zuletzt hat er sich unermüdlich darum bemüht, diese so eindrucksvolle Kriegsgräberanlage in einem gepflegten Zustand zu erhalten, und hat laufend die notwendigen Renovierungsarbeiten durchgeführt. Im Jahr 1993 wurde der Friedhof in seine heutige Form umgestaltet. In den darauffolgenden Jahren wurden die Friedhofsmauer saniert und Bänke und Tische aufgestellt, Bäume geschlägert etc. und so das Erscheinungsbild ständig verbessert. VorzeigeKriegsgräberanlage So wurde der Soldatenfriedhof Hieflau-Wandau durch das hervorhebenswerte Engagement von Alois Stöghofer und mit Unterstützung seiner Kameraden des Ortsverbandes zu einer „VorzeigeKriegsgräberanlage“. Der große Bekanntheitsgrad und der gepflegte Zustand wirken nachhaltig im Sinne unseres Leitspruchs „Erinnern statt Vergessen“. Großes Goldenes Ehrenzeichen Die über 22 Jahre anhaltenden, vorbildlichen Bemühungen und der große persönliche, erfolgreiche Einsatz waren ausschlaggebend dafür, dass Alois Stöghofer im Rah- Dank und Anerkennung für Elisabeth und Alois Stöghofer durch LGF Oberst i. R. Dieter Allesch (li.) und Alt-Bürgermeister Günther Auer men der Versammlung am 16.12.2014 im Beisein hoher Würdenträger und seiner getreuen Kameraden das Große Goldene Ehrenzeichen von LGF Oberst i. R. Dieter Allesch überreicht bekam. In seiner Laudatio würdigte Oberst i. R. Dieter Allesch die großen Verdienste Stöghofers ausführlich, hob aber auch hervor, dass Elisabeth Stöghofer, die das Goldene Ehrenzeichen des ÖSK erhielt, ihren Mann bei all seinen Bemühungen immer sehr unterstützt hat. Weiterbetreuung gesichert In der dem erfolgten Auflösungsbeschluss nachfol- genden Debatte war die Weiterbetreuung des Soldatenfriedhofes Hauptthema. Erfreulicherweise hat sich der Obmann des ÖKB Ortsverbandes Landl, Hubert Reichenpfader, gerne bereit erklärt, die Obsorge zu übernehmen. Auch Bernhard Moser, der neue Bürgermeister der vier zusammengelegten Gemeinden, darunter Hieflau, hat dankenswerter Weise seine Unterstützung zugesagt. So ist zu hoffen, dass dieses Kleinod, der traurig-schöne Soldatenfriedhof auch zukünftig in einem gepflegten Zustand als Mahner für den Frieden wirken wird. Terminaviso LGSt. Steiermark 5. Juni 2015, Graz und Lang-Lebring: Meletta-Gedenken 7. Juni 2015 Follina/Italien: Traditionelle Gedenkveranstaltung auf dem k.u.k. Soldatenfriedhof 25. Oktober 2015, 14:30 Uhr: Traditionelle Gedenkveranstaltung auf dem k.u.k. Soldatenfriedhof Lang-Lebring Der gepflegte Soldatenfriedhof Hieflau-Wandau wirkt nachhaltig im Sinne unseres Leitspruches „Erinnern statt vergessen“. Juli 2016, Vis/Kroatien Gemeinschaftsreise zur Gedenkveranstaltung „150 Jahre Seeschlacht bei Lissa“ LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 49 Spatenstich Kosakenkapelle: BH-Stv. Dr. Lamp, Lienzer Vizebgm. Pargger, LR Dr. Palfrader, LGF Hotter, Kurator Prof. Dr. Stadler, Erzdiakon Dr. Kobro (v. li.) Fotos: Horst Konrad Spatenstich für die Kosakenkapelle Lienz im Stadtteil Peggetz Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung war es am 4. März 2015 soweit. Auf dem von der Stadtgemeinde Lienz zur Verfügung gestellten Grundstück neben dem Kosakenfriedhof konnte der Spatenstich für den Bau der Kosakenkapelle stattfinden. Hiermit wird ein neuer Ort des Gedenkens an die Tragödie im Jahre 1945 geschaffen, aber auch dem langjährigen Wunsch der Kosaken zur Errichtung einer Gedächtniskapelle entsprochen. Die Kapelle wird traditionell aus Holz gebaut. In den riesigen Waldflächen zwischen dem lateinischen Westen und dem byzantinischen Osten entwickelte sich seit dem Ende des 10. Jh. ein ausgedehntes Kulturgrenzgebiet, das von slawischen, polnischen und ruthenischen Stämmen bewohnt war. Spezifische Grenzkultur Trotz unterschiedlichen Glaubensbekenntnissen und ideeller Zusammengehörigkeit, was Folge der Christianisierung der Volksgruppen durch gegeneinander wetteifernde zivilisatorische Zentren – Rom und Konstantinopel – war, entschieden gemeinsame Wurzeln, sowie ethnische und sprachliche Verwandtschaften, zur Entstehung einer spezifischen Grenzkultur. Ihr ist auch die besondere Vorliebe für Holz als Baustoff zu verdanken, das hier immer wieder für die christlichen Sakralbauten verwendet wurde und wird. Die so entstandenen Sakralbauten wurden fast ausschließlich in der für die slawischen Völker typischen Blockbauweise gebaut, hatten Steinsockel und waren mit Holzschindeln verkleidet. Traditionelle Holzverarbeitungsund Konstruktionslösungen wurden den Bedürfnissen der Liturgie und Tradition der Kirche angepasst - so entstan- Kosake Dr. Kravchenko entzündet zum ersten Mal eine Kerze im Bereich der Kosakenkapelle Lienz Peggetz. den einmalige Bauwerke. Auf Grund der langjährigen Arbeit der Landesgeschäftsstelle Tirol des Österreichischen Schwarzen Kreuzes in der Westukraine im Sinne der Kriegsgräberfürsorge, wir verweisen in diesem Zusammenhang besonders auf die Soldatenfriedhöfe des Ersten Weltkriegs in Hijche, Cherneve und Ivano Frankove, die in vorbildlicher Weise renoviert wurden, sind nicht nur Freundschaften endstanden, sondern sind auch kulturelle Kontakte vertieft worden. Richtiger Weg Es war daher naheliegend, dass wir uns zur Projektverwirklichung „Kosakenkapelle Lienz“ an unsere Freunde in der Ukraine gewandt haben. Die Fortschritte in der Planung bestätigen uns, dass wir den richtigen Weg gesucht und gefunden haben. LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 50 Ukraine-Fahrt Jänner 2015 Für 2015 hat sich die Landesgeschäftsstelle Tirol vorgenommen, die beiden Projekte „Kosakenkapelle Lienz Peggetz“ und die Renovierung des „Soldatenfriedhofs Kamionka Lypnyk“ erfolgreich abzuschließen. Es war daher notwendig, nach Vorarbeiten, die sich über ein Jahr hinzogen, an Ort und Stelle die letzten noch offenen Fragen zu klären und gleichzeitig den Fortschritt der bisherigen Arbeiten zu sehen. Landesgeschäftsführer Hermann Hotter war begleitet von Kurator Dr. Franz Birkfellner und Ernest Murrer. Angeschlossen hat sich Hans Pixner, Hauptmann der Tiroler Kaiserjäger Jenbach, der für die Aufstellung der Kapelle als Bauleiter fungieren soll. Wie schon erwähnt, hat man sich von Seiten des Landesgeschäftsführers Hermann Hotter und dem „Kreis Kosakenkapelle“ entschlossen, sowohl das notwendige Material als auch die Zimmerleute aus der Ukraine für dieses Projekt in Betracht zu ziehen bzw. zu beauftragen. Die seit Jahrzehnten gemachten Erfahrungen im orthodoxen Sakralbau aus Holz sollen eine Fertigstellung garantieren. Im Bereich des Karpatenraums und in den ostwärts gelegenen Gebieten werden bereits seit dem 15. Jh. orthodoxe und griechisch-katholische Holzkirchen, sogenannte „Tserkvas“ errichtet. Diese Kirchen können in vier historisch gestaltete architektonische Bauwerke, mit der Region des jeweiligen Gebietes zusammenhängend, unterteilt werden: Die halitsche Bauweise im Vorgebirge der Karpaten, die huzulische Bauweise im griechisch-katholischen Einflussbereich und die Kirchen vom Boika-Typ in ihrer Bauweise der verhältnismäßig einfachen Form, sowie die Lemken-Kirchen mit den zwei unterschiedlichen Typen mit den westlichen und östlichen charakteristischen Merkmalen. Für Lienz wurde die einfache Form für die Kosakenkapelle gewählt. Diese Kapelle am Kosakenfriedhof Lienz - Peggetz, ein lang gehegter Wunsch der großen Kosaken-Familie, soll vor allem an die Tragödie im Jahre 1945 erinnern und gleichzeitig ein Mahnmal für alle Zeiten sein: „Nie wieder Krieg!“. Es kann abschließend mit Genugtuung festgestellt werden, dass die Zollabwicklung problemlos ist, dass die Zimmermannsarbeiten nahezu fertig sind und dass der für den Altar zuständige ukrainische Künstler die Lieferzeit einhalten kann. Bereitstellung der ersten Holzlieferung für die Kosakenkapelle Lienz Peggetz Vorarbeiten für den Zwiebelturm der Kosakenkapelle Lienz - Peggetz Fotos: Ernest Murrer Verein „Gemeinsames Andenken“ Die Landesgeschäftsstelle Tirol des Österreichischen Schwarzen Kreuzes hat Anfang März d. J. gemeinsam mit ihren ukrainischen Freunden einen bemerkenswerten Schritt getan. Man hat den gemeinnützigen Verein „Gemeinsames Andenken“ gegründet. Hinter dieser Gründung liegen folgende Überlegungen: nachhaltiger und sparsamer Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel, Verbesserung der Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und örtlichen Verwaltungen. Die Aufgaben dieses Vereins sind, nach Wiederherstellung der Anlagen, die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräber und Kriegerfriedhöfe der k. u. k. Armee und deren Verbündeten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs im Betreuungsbereich Westukraine der Lan- Gründungsversammlung des gemeinnützigen Vereins „Gemeinsames Andenken“ in Zhovkva, Verwaltungsbezirk Lemberg mit den Anwesenden jener Schulen, die von der Landesgeschäftsstelle Tirol mit Hilfe der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG Computer erhalten haben. desgeschäftsstelle Tirol. Man geht dabei sogar einen Schritt weiter: Es ist auch die Aufgabe des Vereins, historische Fakten zu erarbeiten und entsprechende Daten zu veröffentlichen. Daraus ergibt sich auch eine Art Hilfestellung gegenüber staatlichen und lokalen Behörden, staatlichen Institutionen und Anstalten, die sich auch mit den Grabstätten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und den nationalen Befreiungskämpfen dieser Zeit beschäftigen. Von Seiten der Landesgeschäftsstelle Tirol sind Landesgeschäftsführer Hermann Hotter als stellvertretender Obmann und die beiden Kuratoren Bgdr i. R. Dr. Franz Birkfellner und Ing. Peter Kraiser als Beisitzer tätig und von ukrainischer Seite sind Arch. Volodymyr Gerych als Obmann, Mag. Petro Hren für Finanzen sowie I. Smolynets als Sekretär in der Vereinsführung tätig. LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 51 Renovierungsentwurf Friedhof Kamionka-Lypnyk Bilder: Ernest Murrer Auszeichnungen der Landesgeschäftsstelle Tirol Soldatenfriedhof Kamionka-Lypnyk im heutigen Zustand Soldatenfriedhof KamionkaLipnik (Lypnyk), Ukraine Die Landesgeschäftsstelle Tirol wird im September dieses Jahres die Restaurierungsarbeiten für diesen Friedhof beenden. Zum Soldatenfriedhof Lypnyk wurden bereits 1917 von der k.u.k. Kriegsgräberinspektion des Militärkommandos Przemyśl in Rawa Ruska Umbettungen vorgenommen. In einem Bericht dieser Dienststelle aus dem Jahre 1917 wurden für die 1.423 m² große Anlage folgende Belegungszahlen erwähnt: Österreicher Deutsche Russen Einzelgräber 186 11 15 Wie bekannt, wurden von den polnischen Behörden in den Jahren 1926, 1929 und 1931 im großen Rahmen Umbettungen von kleineren Soldatenfriedhöfen in größere vorgenommen. Es wird daher angenommen, dass auf dem genannten Soldatenfriedhof mehr als 1.000 Soldaten zur ewigen Ruhe ge- Massengräber 36 2 27 legt wurden. Die Landesgeschäftsstelle Tirol ist nun dabei, mit Hilfe von alten Unterlagen und Dokumenten diesen Friedhof so zu restaurieren, dass er nahezu in den ursprünglichen Zustand versetzt, aber auch wieder eine würdige Gedenkstätte für die Opfer des Ersten Weltkrieges wird. Ehrennadel in Silber Holzmann Carina, SK Scharnitz; Traxl Simon, SK Scharnitz; Plattner Gregor, SK Pradl; Gutweniger Clemens, SK Pradl; Attlmayer Maximilian, SK Pradl; Schwienbacher Fabian, SK O-Dorf; Undeutsch David, SK O-Dorf; Schöpf Rene, SK ODorf; Treichl Melanie, SK Igls-Vill; Machek Natascha, SK IglsVill; Sint Michael, Kartitsch; Tassenbacher Roman, Kartitsch; Gstaltmeyr Julia, Wattens; Knab Nadine, Wattens; Rieser Patrick, Wattens; Abolis Bettina, Wattens; Lintner Julia, Wattens; Horky Clemens, Wattens; Magerl David, Wattens; Waldner Micah, Wattens; Pfurtscheller Gabi, SK Mutters-Kreith; Pfurtscheller Verena, SK Mutters-Kreith; Schafferer Anna, SK Mutters-Kreith; Ager Maximilian, SK Westendorf; Baier Markus, SK Westendorf Ehrennadel in Gold Strickner Matthias, SK Pradl; Strickner Anna, SK Pradl; Hanke Theresa, SK O-Dorf; Drexel Johannes, SK Igls-Vill; Mair Bernhard, Wattens; Erharter Nikolaus, Hopfgarten; Erharter Andreas, Hopfgarten Ehrenkreuz Damen Lercher Alexandra, SK Pradl; Plattner Mirja, SK Pradl; Saumweber Valentina, SK Pradl; Ebner Maria, Kartitsch Ehrenkreuz Bolego Patrick, SK Häselgehr; Saumweber Martin, SK Pradl; Lercher Gerhard, SK Pradl; Kofler Reinhard, Kartitsch; Bodner Andreas, Kartitsch Großes Ehrenkreuz Penninger Günter, SK Häselgehr; Kofler Manuel, Kartitsch; Kofler Anton, Kartitsch; Ing. Gritscher Oliver, Wattens Goldenes Ehrenzeichen Haselwanter Ferdinand, Sellrain; Mitterer Manuel, SK O-Dorf; Moser Katrin, Kartitsch; Mag. Lehar Philipp, Wattens; Watzlawek Martin, Wattens; Ing. Holzner Thomas, Wattens Großes Ehrenzeichen Holzner Christian, Wattens; Ehammer Kaspar, Hopfgarten LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 52 Würdige Ruhestätte für Kaiserjäger vom 3. Regiment Von LGF Oberst Professor Erwin Fitz „PREISET GOTT! AUS DEN UNSCHEINBAREN BAUSTEINEN UNSERER LEBEN HAT ER DAS WUNDERBARE SIEGESMAL DES VATERLANDES AUFGERICHTET!“ heißt es auf den Schrifttafeln über den zwei Ruhebänken zu beiden Seiten der Denkmalwand. Am 20. September 2014 erfolgte bei strömendem Regen die Einweihung des generalsanierten Kriegerfriedhofes Nr. 48 Regetów Wyżny im Beisein des sehr aktiven und um die Kriegsgräberfürsorge bemühten Wojewoden von Kleinpolen Jerzy Miller, des Bürgermeisters von Uście Gorlickie Dymitr Rydzanicz, des ungarischen Konsuls in Krakau Dr. Sándor Nedeczky, des österreichischen Gesandten in Warschau Botschaftsrat M.A. Christian Autengruber, des ÖSK-Präsidenten ÖkRat LAbg. a. D. Peter Rieser, des Landesgeschäftsführers von Oberösterreich Bürgermeister a. D. Prof. Friedrich Schuster sowie einer Abordnung des Tiroler Kaiserjägerbundes aus Innsbruck, Jenbach und Kufstein mit Major Christian Haager an der Spitze. Diese Einweihung durch den orthodoxen Pfarrer von Gładyszów Arkadiusz Barańczuk und den römischkatholischen Pfarrer von Smerekowiec Paweł Kopeć war ein Teil der offiziellen Gedenkveranstaltungen in Kleinpolen aus Anlass „100 Jahre Beginn des Ersten Weltkrieges“. Lage und Anlage Südwestlich der Rotundahöhe, westlich des Fahrweges der nach Regetów Wyżny führt, liegt der Kriegerfriedhof gleichen Namens auf einem sanft geneigten Hang in der Umarmung der Berge. Regetów Wyżny besteht nur noch aus dem ruthenischen Friedhof und einer kleinen Kapelle. Wie ein Märchengebilde aus Holz und Stein, umrankt von Grün, hat ihn der slowakische Landsturm-Akzessist für den technischen Dienst Dušan Samuel Jurkovič in den liebreizenden Frieden der Landschaft hineingeträumt. Kriegerfriedhof Nr. 48 nach der Errichtung Bildquelle: Die Westgalizischen Heldengräber aus den Jahren des Weltkrieges Zernagt vom Zahn der Zeit Neunzig Jahre waren an dem aus Holz und Stein errichteten Kriegerfriedhof nicht spurlos vorübergegangen. Das in einem Wald gelegene Friedhofsgelände war total verwachsen, das Mauerwerk, mit Ausnahme der noch teilweise vorhandenen Denkmalwand, größtenteils verfallen, die Einfriedung längst verfault sowie die Holzkreuze morsch. Erste Sanierungsschritte Im Jahr 2005 wurde zuerst der Friedhofsbereich vom störenden Bewuchs befreit. Jerzy Drogomir erstellte getreu den historischen Plänen eine Dokumentation, nach welcher Tadeusz Knapik im Auftrag der Landesgeschäftsstelle Vorarlberg als ersten Sanierungsschritt die drei großen und elf kleinen Holzkreuze nach den Ursprungsplänen neu fertigte. Unser ehrenamtlicher ÖSKMitarbeiter in Polen Mag. Krzysztof Garduła kümmerte sich um die Beschaffung der Emailtafeln mit den Namen der Gefallenen. Damit waren zunächst einmal die Gräber und das Andenken an die Ge- Zustand vor Beginn der Sanierung Zustand nach Abschluss der Sanierung Bild: Mag. Krzysztof Garduła Bild: Jan Majewski LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG fallenen gesichert. Generalsanierung Das Österreichische Schwarze Kreuz – Kriegsgräberfürsorge, Landesgeschäftsstelle Vorarlberg, konnte in Absprache mit den polnischen Behörden den stark beschädigten Friedhof in den Jahren 2005 bis 2014 an Hand der Originalpläne unter Aufwendung beträchtlicher finanzieller Mittel instand setzen. Nach dem ersten Sanierungsschritt mit den Holzkreuzen und Emailtafeln wurde die schwer in Mitleidenschaft gezogene dreiteilige Denkmalwand an der Rückseite saniert. Die im höher ragenden Mittelstück der Denkmalwand angewandte Gliederung wiederholt sich in den Pfeilern des ihr gegenüber liegenden Portals. Dieses Portal war zerstört und konnte nach Plänen aus Archiven in Krakau und in Preßburg wieder hergestellt werden. Es ist mit einer großen Holzgittertüre versehen und trägt ein weit überhängendes Schindeldach. Über den zwei Ruhebänken, die beiderseits der Denkmalwand aufgestellt sind, richten Schrifttafeln Worte der Erhebung an die Besucher, die schweren Herzens gekommen sein mögen, um die Gräber ihrer Lieben aufzusuchen. Dieser Kriegerfriedhof wurde als ein bedeutendes Werk des bekannten slowakischen Nationalarchitekten Dušan Samuel Jurkovič in die Liste der Baudenkmäler aufgenommen. Kampfgeschehen März/ April 1915 Am 27. und 28. März sowie vom 3. bis 6. April 1915 stieß das k.u.k. 3. Regiment der Kaiserjäger von Hańczowa aus über die Höhen Skałki (821), Kozie Żebro (853) und Gródek (712), unter widrigen Witterungsverhältnissen mit Schneehöhen bis zu einem Meter, gegen die von starken russischen Kräften besetzte Höhe Jaworzynka (872) vor. Dieses Regiment, bestehend aus Vorarlbergern und Tirolern einschließlich Welschtirolern, unter dem Kommando von Oberst Heinrich Vonbank, hatte auf den Höhenzügen oberhalb von Regetów Wyżny beim Angriff auf die Jaworzynka (872) zum Teil durch russisches Maschinengewehr- und Artilleriefeuer 70 Gefallene zu beklagen. Allein am 27. und 28. März 1915 fielen hier 24 Vorarlberger. Die Russen verloren 136 Ge- ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 53 fallene. Die auf der Jaworzynka Gefallenen wurden außer dem Friedhof Nr. 48 auch auf den Kriegerfriedhöfen Nr. 49 Blechnarka, Nr. 50 Wysowa und Nr. 57 Uście Gorlickie (damals Ruskie Gorlickie) begraben. An der südlichen Flanke der Höhe Jaworzynka (872) war ein Bataillon des k.u.k. Steirischen Infanterieregiments Nr. 87 Freiherr von Succowaty eingesetzt. Dieses hatte vier Gefallene zu verzeichnen. Die Heimat hat ihre gefallenen Söhne nicht vergessen Auf dem Kriegerfriedhof Nr. 48 ruhen 74 Gefallene der k.u.k. Armee und 136 der zaristisch russischen Armee. Die Russen sind alle unbekannt. Von den Gefallenen der k.u.k. Armee fanden 31 namentlich Bekannte des 3. Regiments der Kaiserjäger sowie vier des k.u.k. Infanterieregiments Nr. 87 hier ihre letzte Ruhestätte. Von den k.u.k. Kaiserjägern des 3. Regiments stammen die Folgenden neun aus acht Vorarlberger Gemeinden: August GMEINER * 1890 + 3. April 1915 ALBERSCHWENDE (heimatzuständig nach SCHWARZENBERG), Ferdinand HÄMMERLE + 3. Dezember 1893 + 27. März 1915 DORNBIRN, Johann Bild rechts: Sterbebild Johann Rusch (Sammlung Doris Meusburger, Egg) Grabstätte mit Namenskennzeichnung Johann Rusch Lage Ende März 1915 Bild: Mag. Krzysztof Garduła RUSCH * 9. Oktober 1887 + 28. März 1915 DORNBIRN, Otto MOSER * 1893 + 6. April 1915 GÖFIS, Franz Josef KÖNIG * 22. April 1889 + 6. April 1915 LUSTENAU, Raimund KECKEIS * 16. März 1892 + 27. März 1915 RÖTHIS, Karl KONZETT * 1893 + 3. April 1915 SATTEINS, Leopold METZLER * 1894 + 27. März 1915 SCHWARZENBERG, Franz Xaver HEIM * 1887 + 27. März 1915 SULZBERG. Der Altersdurchschnitt dieser auf der Höhe Jaworzynka (872) Gefallenen betrug 24 Jahre. Ein Schicksal für viele Die Gefallenen waren Menschen so wie du und ich. Sie hatten ihre eigene, meist viel zu kurze Lebensgeschichte, sie trugen Namen, hatten Gesichter und hinterließen trauernde Angehörige. Der Dornbirner Oberjäger Johann Rusch, Träger der Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse, LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG von bürgerlichem Beruf Inkassant, war einer von ihnen. Er hinterließ eine Ehefrau, Vater und Mutter und Geschwister, die um ihn bitter weinten und trauerten. Seine nächsten Angehörigen sind längst verstorben. Um eine eigene Familie zu gründen, blieb ihm keine Zeit, weil er mit 27 1/2 Jahren in Westgalizien auf der Höhe Jaworzynka fallen musste. Was auch 100 Jahre später noch an ihn erinnert, sind neben seinem Grab am Kriegerfriedhof in Regetów Wyżny sein Name am Kriegerdenkmal in Dornbirn, der Eintrag im Ehrenbuch und ein Sterbebild, das den jungen schneidigen Oberjäger zeigt. Informationstafel Nach Abschluss der Generalsanierung wurde beim Zugang zum Friedhof eine durch Oberst Prof. Erwin Fitz und Mag. Krzysztof Gardula konzipierte Informationstafel für die Friedhofsbesucher angebracht. Appell Oberst Prof. Erwin Fitz appellierte an den Bürgermeister und die Gemeinde sowie an die staatlichen Forstbehörden, sich um die Pflege und Erhaltung dieses besonderen Kriegerfriedhofes anzunehmen. Es ist nicht möglich, mangelnde Pflege alle paar Jahre durch Generalsanierungen auf Kosten des ÖSK zu ersetzen. Dank Ein herzliches Dankeschön geht an den Wojewoden von Kleinpolen Jerzy Miller, wel- ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 54 Landesgedenkfeier am S Die Landesgedenkfeier am Soldatenfriedhof St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters am 9. November 2014 war geprägt vom Sinn des Gedenkens im 21. Jahrhundert an die Kriegstoten, besonders jener des Zweiten Weltkrieges. Zum Ort und Zeitpunkt wurden ebenfalls Erläuterungen abgegeben. Der überwiegende Teil der Kriegstoten auf diesem Friedhof fiel diesem Krieg zum Opfer. Oberst Prof. Erwin Fitz an einem Grab, in welchem auch mehrere Vorarlberger bestattet sind. cher es sich nicht nehmen ließ, persönlich an der Einweihungsfeier teilzunehmen, die Vertreter der Forstbehörden, besonders Eugeniusz Czuchta, ferner an die hochwürdige Geistlichkeit für die Einweihung. Ein besonderer Dank gebührt dem Kameraden, Freund und unermüdlichen Helfer Mag. Krzysztof Garduła, welcher über all die Jahre vor Ort die treibende Kraft für dieses große Sanierungsvorhaben war, gleichfalls auch an Jerzy Drogomir und Tadeusz Knapik. Ein weiterer Dank gilt LGF Prof. Friedrich Schuster dafür, dass er keine Mühen scheute, den zuständigen Landesgeschäftsführer von Vorarlberg wiederholt zur Bauaufsicht auf die Höhe von Regetów Wyżny zu fahren. Ein herzliches „Vergelt´s Gott“ geht an alle Sammler und Spender im Bereich der Landesgeschäftsstelle Vorarlberg, welche es ermöglichten, für unsere Landsleute fern der Heimat eine würdige letzte Ruhestätte zu erhalten. Der österreichische Botschafter Dr. Thomas Buchsbaum (5. v. li.) und die österreichische ÖSK-Delegation beim Wojewoden von Kleinpolen, Jerzy Miller (6. v. li.) in Krakau Teilnehmer, Mitwirkende Auch 2014 fanden sich zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zum Gedenken ein. Landesgeschäftsführer Oberst Prof. Erwin Fitz konnte wieder zahlreiche Besucher persönlich begrüßen. Ein besonderer Gruß galt dem hochwürdigen Generalvikar Dompfarrer Msgr. Rudolf Bischof, Landesrat Ing. Erich Schwärzler, den Abgeordneten zum Bundesrat sowie zum Vorarlberger Landtag, Edgar Mayer, Daniel Allgäuer und Altclubobmann Günther Keckeis. Die Stadt Feldkirch war vertreten durch Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold, Stadtrat Wolfgang Matt sowie die Feldkircher Ortsvorsteher Dr. Trudi Tiefenthaler, Doris Wolf, Manfred Himmer, Josef Mähr, Dieter Preschle, Herbert Sonderegger und Peter Vaschauner. Die Behörden wurden repräsentiert durch Militärkommandant Brigadier Ernst Konzett, Landespolizeidirektor Dr. Hans-Peter Ludescher, Bezirkspolizeikommandant Stellvertreter Oberstleutnant Helmut Rauch und Stadtpolizeikommandant Chefinspektor Peter Lins. Schützenkompanie Gisingen Als Vertreter befreundeter Organisationen nahmen für die Offiziersgesellschaft Vorarlberg der Präsident OberstdIntD Mag. Josef Müller und Oberst Dr. Jörg Frey, sowie für die Blauhelme Chefinspektor Hans-Peter Nigmann teil. Ein weiterer Gruß galt den Kuratoren Präsident Oberstleutnant Alwin Denz, Vizeleutnant Siegfried Thaler und BFI a. D. Werner Schwarz. Nicht zu vergessen der Zeitzeuge Ernst Walser sen. sowie ein langjähriger treuer Gast aus der Schweiz. Darüber hinaus wirkten die Fahnenabordnungen der Kameradschaftsbünde, des Roten Kreuzes, der Traditionsschützen u. a. mit. Der Musikverein Tisis-Tosters unter der Leitung von Kapellmeister Korporal Martin Pfeffer umrahmte gemeinsam mit dem Liederhort Tosters unter der Leitung von Prof. Bernd Becher die Feier musikalisch. Wie alljährlich, seit mehr als 50 Jahren, wirkte auch die Schützenkompanie Gisingen lautstark durch das Schießen von Ehrensalut mit. Stellvertretend für die mitwirkenden Kameradschaftsbünde sei der Kameradschaftsbund Tosters namentlich erwähnt. LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 55 oldatenfriedhof St. Wolfgang in Feldkirch Tosters und für die Gefallenen dar. Grund für den Termin? Der Seelensonntag ist der Totensonntag. An diesem Tag wird auch besonders der Kriegstoten gedacht. In Großbritannien, Frankreich und Belgien und anderen Ländern ist der 11. November ein hoher Feiertag. Liederhort Tosters, Fahnenabordnungen, Generalvikar Dompfarrer Msgr. Rudolf Bischof, LGF Prof. Erwin Fitz Bilder: Vzlt i. R. Siegfried Thaler Gebet für die Gefallenen Generalvikar Dompfarrer Msgr. Rudolf Bischof sprach ein sehr würde- und gehaltvolles Gebet für die Gefallenen. Gedenkansprache Die Gedenkansprache wurde von Oberst Prof. Erwin Fitz gehalten. „Alles dreht sich, alles bewegt sich. Was früher selbstverständlich war, wird heute hinterfragt. Nach der letztjährigen Landesgedenkfeier wurden von Mitwirkenden folgende Feststellungen gemacht und nachstehende Fragen gestellt. ter? Werden Ehrungen bei der Blasmusik ohne Tracht, ohne Instrument und ohne Musik durchgeführt? Wohl kaum! Auf diesem Friedhof ruhen in der Masse kriegstote Soldaten. Ihnen gilt in besonderem Maße unser Gedenken. Die Toten sollten mehr in den Mittelpunkt gestellt werden! Seit Beginn dieser Gedenkveranstaltung standen stets die Toten im Mittelpunkt. Ausschließlich ihnen gilt unsere Anwesenheit. Stets wurde darauf eingegangen, wie es dazu kam, damit es nicht mehr dazu kommt. Der Ablauf ist zu militärisch! Was immer damit gemeint sein mag. Ist es meine Person in Uniform? Ist es der Militärkommandant? Sind es die Ehrenposten? Ist es der Trompe- Gebet und Böllerschüsse? Das Gebet sowie das Totengedenken sind für die Gefallenen. Die Böllerschüsse sowie der Ehrensalut stellen eine Ehrerweisung an den Allmächtigen Musikverein Tisis-Tosters Warum sind solche Gedenkfeiern im 21. Jahrhundert noch notwendig? Die Kriegstoten sind die großen Prediger und Mahner zum Frieden. Solange es Kriege gibt, kann die Mahnung zum Frieden niemals unzeitgemäß sein. Schauen Sie in die Zeitung von gestern, heute und morgen. Die Kriegstoten finden immer noch zu wenig Gehör. Erinnern statt vergessen! Wo sind die Angehörigen? Im heurigen Jahr war ich in verschiedenen Ländern auf Kriegerfriedhöfen mit Kriegsgräbern von Vorarlbergern. Die wenigsten dieser Gräber wurden von den Angehörigen aus dem Ländle jemals besucht, aber vom Österreichischen Schwarzen Kreuz instandgehalten. An den Gedenkfeiern nehmen die dortige Bevölkerung und die Honoratioren teil. Die Angehörigen der hier Ruhenden sind in Deutschland, Estland, Frankreich, Kroatien, Lettland, Marokko, Österreich, Serbien, Ukraine, Liederhort Tosters Ungarn, Russland, Südtirol…. Während des Jahres kommen gelegentlich Angehörige von weit her um ihre Kriegstoten zu besuchen. Auch Wünsche, wie Gestecke niederzulegen und Fotos zu machen, werden öfter an mich herangetragen. Warum am Soldatenfriedhof St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters? Der Soldatenfriedhof St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters befindet sich nicht nur in zentraler Lage im Land, sondern er ist mit 322 Toten aus dem Zweiten Weltkrieg auch die größte Kriegsgräberstätte vor dem Arlberg. Der zeitliche Bogen spannt sich unter Einbeziehung der St. Wolfgangkapelle von 1499 über 1799 bis 1945. Übrigens wurde vor genau 50 Jahren durch das Österreichische Schwarze Kreuz mit Hilfe der Stadt Feldkirch eine Wegverbindung vom Soldatenfriedhof St. Wolfgang zur Kapelle hergestellt. Darüber hinaus ist St. Wolfgang jener Kriegerfriedhof mit der größten nationalen und konfessionellen Vielfalt. Nicht zuletzt soll es auch eine Dankabstattung an die Stadt Feldkirch für die stete Unterstützung sein. Aufwandsentschädigung für mitwirkende Vereine? Beratungen mit verschiedenen Stellen und Personen haben ergeben, dass die Mitwirkung an dieser Gedenkfeier doch eine Ehrensache sein und auch LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold bei der Kranzniederlegung bleiben soll. Nicht nur jede Gemeinde des Landes, sondern fast jede Familie und beinahe alle damaligen Vereine hatten in den zwei Weltkriegen Tote zu beklagen. Sich ihrer zu erinnern, ist wohl Verpflichtung. Auswahl der Redner? Die letzten Jahre war ich stets bemüht, die Erlebnisgeneration zu Wort kommen zu lassen. Im Vorjahr waren es die Zeitzeugen Ernst Walser und Karl Vogel. Diese hatten 70 Jahre zuvor die Bombardierung von Feldkirch er- und überlebt. Die Bombenopfer waren der Anlass für diesen Friedhof. <…> Heute müssen Sie wohl oder übel mit mir Vorlieb nehmen. Nicht etwa deshalb, weil der vorgesehene Gedenkredner lieber aus dem Leben geschieden wäre, als hier zu sprechen. Nein, auch nicht weil er finanzielle Forderungen gestellt hätte, oder gar das ganze unzeitgemäß fand. Sondern aus einem ganz anderen, viel tieferen Grund. Ich erkläre Ihnen warum. Friedhöfe dienen den Lebenden als Orte der Trauer und der Erinnerung. Vor einigen Jahren erhielt ich am Mittag des 24. Dezember eine elektronische Anfrage aus Frastanz. Ein Mann suchte seinen Vater, den er niemals persönlich kennenlernen konnte. <…> Der Sohn konnte seinen Vater deshalb nicht kennenlernen, weil dieser im März 1945, noch vor der Geburt seines Sohnes, gefallen war. Nach kurzer Zeit konnte ich in den Unterlagen die gesuchte Grablage des 1913 in Feldkirch geborenen Vaters finden. Er ruht auf einem Kriegerfriedhof in Ungarn. Ich wollte dem Kriegshalbwaisen, mit der raschen Grabauskunft ein Weihnachtsgeschenk machen. Eine halbe Stunde später kam elektronisch das Dankschreiben. Herzlichen Dank! Endlich weiß ich, wo mein Vater seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Sie haben damit wesentlich dazu beigetragen, dass ich nun endlich nach all den Jahrzehnten meinen Seelenfrieden finden konnte. Ich werde mich, sobald es die Witterung zulässt, nach Ungarn zum Grab meines Vaters aufmachen. Diese Antwort war für mich das schönste Weihnachtsgeschenk. Trauer braucht einen Ort und Platz dazu. In diesem Falle einen Kriegerfriedhof in Ungarn. Den genannten Kriegshalbwaisen habe ich als Betroffenen um die heutige Gedenkansprache gebeten. Er sagte tief gerührt: ,Gerne würde ich mich für die Auskunft erkenntlich zeigen – aber ich bin noch nicht soweit – leider – derzeit kann ich es beim besten Willen noch nicht.‘ Ein Schicksal, beispielhaft für viele.“ Ende der Gedenkfeier Die Gedenkfeier endete mit den Kranzniederlegungen, dem Lied „Der gute Kamerad“, drei Böllerschüssen von Günter Placek und dem Retraité des Trompeters der Militärmusik Vorarlberg. Oberst Prof. Erwin Fitz betonte abschließend, dass die Mahnung zum Frieden wohl niemals unzeitgemäß sein ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 56 kann. Er rief die Menschen auf, den Frieden zu bewahren und alle Bemühungen zur Friedenserhaltung zu unterstützen. Vergelt´s Gott Ein Dank gilt den Verantwortlichen der Stadt Feldkirch für die jahrzehntelange, tatkräftige Unterstützung. Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold hatte seine Unterstützung für das Schwarze Kreuz bereits als jugendlicher Sammler begonnen. Ein weiterer Dank gebührt allen, die zum Gelingen der Landesgedenkfeier 2014 beigetragen haben. Besonders sind die Mitwirkung der Schützenkompanie Gisingen und des Liederhorts Tosters erwähnenswert, weil diese bereits vor mehr als 50 Jahren ebenfalls die Landesgedenkfeier würdig umrahmten. Der Liederhort sprang auch dann ein, wenn andere Feldkircher Chöre nicht konnten oder nicht wollten, und die Schützenkompanie Gisingen rückte 2014 zum einundsechzigsten Mal in ununterbrochener Reihenfolge zur Gedenkfeier aus. Nicht unbedankt soll auch der Einsatz der Friedhofsbetreuerfamilie Khüny bleiben, welche diese Tätigkeit bereits in der dritten Generation bis Ende 2013 ausübte. Ein Dank gilt den neuen Friedhofsbetreuern, der Familie Vogt-Dunst. Oberst Professor Erwin Fitz Delegation aus Bondo zu Besuch in Bregenz Seit vielen Jahrzehnten bestehen enge Kontakte zwischen der Gemeinde Bondo in Judikarien und der ÖSK-Landesgeschäftsstelle Vorarlberg. Am 22. März 2015 konnte Oberst Prof. Erwin Fitz wieder eine Delegation aus Bondo in Bregenz begrüßen. In der kleinen Berggemeinde Bondo in Welschtirol befindet sich ein sehr schöner, gut gepflegter und instandgehaltener Kriegerfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg. In diesem Dorf war ab Mai 1915 das Bataillonskommando des Standschützenbataillons Bezau im Bregenzerwald. ÖSK-Kurator Vorarlberger Landeskameradschaftsbund-Präsident Oberstleutnant Alwin Denz ließ vom Bezauer Meisterfotografen Wilhelm Hollenstein eine Aufnahme von Kaspar Hiller, auf welcher die Ortschaft Bondo und eine Bestattung auf dem neuen Kriegerfriedhof dargestellt sind, vergrößert anfertigen. Dieses Bild wurde der Delegation aus Bondo für eine diesjährige Ausstellung - 100 Jahre Kriegsbeginn an der Südwestfront - übergeben. LGF Prof. Erwin Fitz Kurator VLKB-Präsident Oberstleutnant Alwin Denz, Oberst Prof. Erwin Fitz, Franco Bugna, Dolmetscherin Manuela Sartori, Abg. zum Nationalrat Norbert Sieber, Antonella Grazzi, Roberto Panelatti (v. li.) LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 57 Leserbriefe an die Redaktion Sehr geehrte Redaktion! Ich war am 8. Oktober 2014 beim Grab meines Vaters, der am 5. Mai 1941 in Paris gefallen ist. Es begleitete mich mein Sohn Günter. Es war für mich eine bleibende Erinnerung. Der Soldatenfriedhof in Champigny-St. André ist ein würdiger, gepflegter Friedhof für die gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Die Kriegsgräberfürsorge hat hervorragendes für diese Gedenkstätte geleistet. Als Angehöriger möchte ich mich sehr dafür bedanken. Es war für mich und meinen Sohn ein emotionaler Gedenktag. Mit besten Grüßen und Dank für die Informationen, dass wir den Weg zum Friedhof fanden. Kallus Meinfried, Perchtoldsdorf Meinfried Kallus am Grab seines Vaters auf dem Soldatenfriedhof Champigny-St. André Sehr geehrter Herr Ing. Jaus! Das erste Mal besuchte ich im Jahr 1986 unter Ihrer Reiseleitung den Soldatenfriedhof am Futa-Pass in Italien, wo mein Vater vor 70 Jahren bestattet wurde. Am vierten Adventsonntag 2014 besuchte ich nun mit dem Privatauto, wahrscheinlich das letzte Mal, das Grab meines Vaters. Es war sehr schön, dass in der Gedenkhalle auch ein Kranz des Schwarzen Kreuzes mit der rot-weiß-roten Schleife aufgestellt war. Auch bin ich sehr glücklich, dass dieser große Friedhof so wunderschön gepflegt ist. Mit guten Wünschen für Ihre Tätigkeit verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Christa Postler Christa Postler am Grab ihres Vaters Pater Andreas Hiller, Pfarrer von Höbersdorf Denkmäler anderer Art Pater Andreas Hiller, Pfarrer von Höbersdorf In meiner Heimatgemeinde Gaubitsch gibt es ein Russengrab. Noch Ende April und Anfang Mai 1945 tobten heftige Kämpfe zwischen einem deutschen Panzerverband und den russischen Truppen. Nach Ende der Kampfhandlungen und nach dem Zusammenbruch der deutschen Wehrmacht wurden die gefallenen russischen Soldaten in einem Massengrab anonym und ohne Festhalten der Namen begraben. Als ich nach Jahren wieder einmal zu Hause an dem Russengrab vorbei ging, inzwischen ziert ein großer Stein dieses Grab, bemerkte ich eine Frau aus unserer Ortschaft, die die Blumen auf dem Grab pflegte. Ich sagte zu ihr: „Das find ich aber schön, dass du dich um die Pflege dieses Grabes kümmerst.“ Sie antwortete mir: „Weißt du, Pater Andreas, da drüben in Russland weinen auch Mütter um ihre Söhne, wissen nicht, wo ihre gefallenen Kinder begraben sind und hoffen noch immer, dass sie vielleicht nach Hause kommen. Du weißt ja, dass mein Mann und einer meiner Söhne in Russland gefallen sind. Ich weiß nicht, ob und wie sie bestattet wurden. Aber ich hoffe, dass es auch dort gute Frauen gibt, die sich um das Grab gefallener deutscher Soldaten kümmern. So sorge halt ich mich um dieses Grab“. Ein anonymes Russengrab! Aber ein Zeichen für unendliches Leid, das der Krieg auf beiden Seiten angerichtet hat. Auf dem Höbersdorfer Friedhof haben wir das Kriegsgrab von Leopold Lenz aus Untermallebarn, der 1934 bei den Februarunruhen in Wien erschossen wurde. Sein Grab hat in liebevoller Weise seine Nichte Leopoldine Wanzenböck gepflegt. Aber der Zahn der Zeit hat an diesem Grab genagt. Und so wurde es auf Initiative von ÖKB-Obmann Reinhard Graf in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz, dem Österreichischen Kameradschaftsbund, dem Marterlverein und der Gemeinde im Vorjahr (siehe Mitteilungsblatt ÖSK 2/2014) renoviert und neu gestaltet. Jetzt ist es wieder ein sichtbares Zeugnis für die Vorgänge jener Zeit und ein Mahnmal gegen inneren Streit, Hass und Bürgerkrieg. In jeder Ortschaft befindet sich ein Kriegerdenkmal mit den Namen der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Das sind nicht nur Stätten liebevoller Erinnerungen an Familienangehörige, Freunde und Bekannte aus dem eigenen Ort, wo wir ihre letzte Ruhestätte auf den Schlachtfeldern der Kriege nicht kennen, sondern es sind Denkmäler, die uns daran erinnern, wie schrecklich Kriege sind, wie viele blutige Opfer sie fordern, welch verheerende Not und unermessliches Elend sie nach sich ziehen. Sie sind ein immerwährender Aufschrei gegen Feindschaft, Hass und Intoleranz. Sie haben nur eine Botschaft: Nie wieder Krieg! Und jeder soll, so gut er kann, sich für den Frieden einsetzen! LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 58 Ein Dank an die freiwilligen Helfer Militärkommando Niederösterreich Dank an Sammler Am 2. Dezember 2014 wurden im Festsaal des Militärkommandos Niederösterreich, Hesser-Kaserne, St. Pölten, jene Soldaten geehrt, die sich bei der Allerheiligensammlung des ÖSK 2014 besonders verdient gemacht haben. Der stellvertretende Militärkommandant von Niederösterreich, Oberst Bruno Deutschbauer, überreichte gemeinsam mit Präsidialmitglied Prof. Dieter Winkler und Landesgeschäftsführer Ing. Otto Jaus Ehrenzeichen an die Soldaten. Das „Große Goldene Ehrenzeichen“ wurde an den langjährigen Sammelleiter der Garnison Amstetten Vzlt Anton Kail verliehen. Der Kommandant der Ostarrichi-Kaserne Obstlt Rudolf Halbartschlager wurde mit dem „Goldenen Ehrenzeichen“ ausgezeichnet. Das „Große Ehrenzeichen“ wurde an den langjährigen Sammelleiter der Garnison Allentsteig – Liechtenstein-Kaserne, Vzlt Andreas Sturm überreicht. Der besondere Dank galt ADir. RR Franz Karner und Vzlt Wolfgang Gumpoldsberger für die langjährige Organisation der Allerheiligensammlungen. Eine Abordnung der Militärmusik Niederösterreich umrahmte die Veranstaltung musikalisch. Anlässlich der vorweihnachtlichen Feierstunde wurden langjährige Sammler durch das ÖSK geehrt. Vizepräsident Dr. Heinz Derfler, Präsidialmitglied Prof. Dieter Winkler und LGF Ing. Otto Jaus überreichten an Renate Storka das „Große Ehrenkreuz“, Michael-Alexander Zizka, Erika und Helmuth Michel erhielten das „Ehrenkreuz“ des ÖSK. Helmut und Erika Michel, Michael-Alexander Zizka, Prof. Dieter Winkler, Renate Storka, Vizepräsident Dr. Derfler, LGF Ing. Otto Jaus ( v. li.) Auszeichnungsverleihung im Militärkommando Wien Ehrungen in der Hesser-Kaserne in St. Pölten, v.li.: LGF Ing. Jaus, Obst Deutschbauer, Obstlt Halbartschlager, Vzlt Kail, Wm Huber, Prof. Winkler Am 9. Februar 2015 wurden bei einer Feierstunde in den Räumen des Standortkasinos der Maria-Theresien-Kaserne verdiente Soldaten des Österreichischen Bundesheeres durch das ÖSK ausgezeichnet. Der Generalsekretär des ÖSK, Oberst i. R. Alexander Barthou, überreichte gemeinsam mit Bundessyndikus Dr. Hans Kaser und LGF Ing. Otto Jaus in Anwesenheit des Militärkommandanten von Wien Bgdr Mag. Kurt Wagner an die verdienten Sammlern Ehrenzeichen. Der Gardekommandant Oberst Stefan Kirchebner erhielt das „Große Goldene Ehrenzeichen“, das „Große Ehrenkreuz“ erhielten Hptm ADir. Martin Malinowski, StWm Christoph Prager, OWm Philipp Haider, das „Ehrenkreuz“ Mjr Markus Matzhold, Vzlt Frank Poppe, OStv Walter Sticher, OWm Robert Büsch, Wm Andreas Seirer, Johannes Christian und Harald Minich. Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte ein Streicherensemble der Gardemusik Wien. Die geehrten Soldaten mit den Vertretern des ÖSK und dem Gardekommandanten LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 59 Die Ausgezeichneten des Militärkommandos Burgenland Militärkommando Burgenland Sierndorf Im Beisein des Kommandanten der Benedek-Kaserne Bruckneudorf Oberst Franz Neuhold wurden an die verdienten Sammler Ehrenzeichen verliehen. Dem langjährigen Sammelleiter des Militärkommandos Burgenland ADir. Johann Unterkirchner wurde das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen. Für die geleisteten Arbeiten bei der Sanierung der „Italiener-Kapelle“ im Lagerfriedhof Frauenkirchen wurden OStv Wilhelm Hofer und OStWm Alexander Supper mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch eine Abordnung der Militärmusik Burgenland. Anlässlich der Totengedenktage 2014 wurde auf den Friedhöfen der Marktgemeinde Sierndorf für das ÖSK gesammelt. Der gesammelte Betrag von € 1.400,– wurde an das Schwarze Kreuz überwiesen. Bürgermeister Gottfried Muck sowie ÖKB-Hauptbezirksobmann Reinhard Graf bedankten sich bei den freiwilligen Sammlern und Spendern. Am 21. März 2015 wurde anlässlich der Generalversammlung des ÖKB-Sierndorf im Beisein des Militärkommandanten von Niederösterreich Bgdr Mag. Rudolf Striedinger an Bgm. Gottfried Muck für seine Verdienste um die Kriegsgräberfürsorge das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen. Verleihung des „Goldenen Ehrenzeichens“ an Oberst Gerhard Petermann Am 15. Dezember 2014 wurde in der Martin-Kaserne in Eisenstadt Oberst Gerhard Petermann das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen. Oberst Petermann hat sich seit Jahrzehnten für die Arbeit des ÖSK in Burgenland besonders verdient gemacht. Sierndorf: Bgdr Mag. Striedinger, Bgm. Muck, HBO Graf, ÖSK-Kurator Ehn, LGF Jaus Sammeln für das Schwarze Kreuz: Rußbach Auf fast allen Friedhöfen in Österreich stehen zu Allerheiligen und Allerseelen die Sammler mit ihren schwarzen Spendendosen und bitten um eine Spende für das Schwarze Kreuz. So waren auch die freiwilligen Sammler in Niederrußbach, Stranzendorf und Oberrußbach am Werk und freuten sich über die Spendenfreudigkeit der Friedhofsbesucher. Auch 2014 konnten sie wieder ein beachtliches Ergebnis erzielen und das ÖSK bedankt sich recht herzlich bei allen Spendern. Die gesamte Spendensumme wird ohne Abzug direkt an das Österreichische Schwarze Kreuz überwiesen. Diese finanziellen Mittel dienen zur Unterstützung für die Erhaltung und Errichtung von Kriegsgräbern und auch von Gräbern von zivilen Opfern im In- und Ausland. Rußbach: Vizebgm. Josef Haslinger, Wilhelm Binder, Georg Karner, Bgm. Hermann Pösch, Pfarrer Jozef Wojcik, Kurator Friedrich Ehn und Pressereferent Günter Haschka (v. li.) LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH Totengeden Hochneukirchen-Gschaidt: Ehrenkreuz für Bürgermeister Heissenberger Am 22. März 2015 fand die Jahreshauptversammlung des Österreichischen Kameradschaftsbundes, Ortsverband Hochneukirchen-Gschaidt, statt. Dabei wurden an einige Kameraden und Helfer Auszeichnungen überreicht. Bürgermeister Ing. Thomas Heissenberger wurde das „Ehrenkreuz“ des Österreichischen Schwarzen Kreuzes verliehen. Die Marktgemeinde Hochneukirchen-Gschaidt unterstützt das ÖSK bei der alljährlich durchgeführten Allerheiligensammlung. Weiters spenden sie alljährlich die Kränze für die Gedenkfeiern zu Allerheiligen in den Pfarren. ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 60 Wie alljährlich wurden auf den Soldatenfriedhöfen in allen Vierteln Niederösterreichs gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer und dem Österreichischen Kameradschaftsbund der gefallenen Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges gedacht. Militärische Allerseelenfeier auf dem Soldatenfriedhof Allentsteig Am 31.10.2014 fand am Soldatenfriedhof die alljährliche, immer sehr würdig gestaltete, militärische Gedenkfeier statt. Teilgenommen haben eine Ehrenformation des TÜPLKdo, Abordnungen der Unteroffiziersgesellschaft, des Kameradschaftsbundes, des Roten Kreuzes, der Feuerwehr und viele Ehrengäste, darunter der Verteidigungsattaché der Bundesrepublik Deutschland Obstlt i. G. Joachim Timmer, der Bezirkshauptmann von Zwettl HR Dr. Michael Widermann und die Bürgermeister bzw. deren Vertreter von Zwettl, Allentsteig und Göpfritz an der Wild. Für das ÖSK war Kurator NÖKB-Präsident Bgdr i. R. Vizepräs. Erich Müller, BO Ernst Osterbauer, Bgm. Ing. Thomas Heißenberger und Obmann Alois Beiglböck Vortrag in Wieselburg Am Sonntag, dem 15. März 2015 fand die alljährliche Generalversammlung des ÖKB-Stadtverbandes Wieselburg statt. Obmann Franz Kitzwögerer konnte zahlreiche Mitglieder begrüßen, darunter Ehrengäste wie den Bürgermeister von Wieselburg-Land Karl Gerstl, Gemeinderat Herbert Hörmann und Gemeinderat Reinhard Stürzl als Vertreter der Stadtgemeinde Wieselburg, sowie den Landesgeschäftsführer des Österreichischen Schwarzen Kreuzes Ing. Otto Jaus, der auch ein Gastreferat über die Aufgaben des Schwarzen Kreuzes im In- und Ausland mit einer interessanten Power-Point-Präsentation vortrug. LGF Ing. Otto Jaus überreichte dem ÖKB-Stadtverband das Buch „Dokumentation Österreichisches Schwarze Kreuz“ mit Dankesworten für die gute Zusammenarbeit bei der Generalsanierung der Lagerfriedhöfe I und II. Bgm. Gerstl, Reinhard Stürzl, Obm Kitzwögerer, LGF Jaus ÖSK-Stand bei der 18. Wiener Seniorenmesse ÖSK präsentiert sich auf der Seniorenmesse in Wien Vom 12. bis 15. November 2014 fand in Wien die 18. Wiener Seniorenmesse statt. Sie ist die größte und erfolgreichste Senioren-Veranstaltung in Europa. 420 Aussteller präsentierten sich auf 16.000 m² in der Halle A der Messe AG, Wien, darunter das Österreichische Schwarze Kreuz, Landesgeschäftsstellen Wien, Niederösterreich und Burgenland. Auf 10 m² konnte sich das ÖSK einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Mehr als 90.000 Besucher zählte man an den vier Ausstellungstagen. Die ÖSK-Mitarbeiterinnen Maria Heinisch und Ingrid Schröder informierten die zahlreichen Besucher mit neu aufgelegtem Informationsmaterial. Zahlreiche Grabnachforschungen konnten direkt erledigt werden oder wurden in darauffolgenden Wochen bearbeitet. So konnte die teilweise unbekannte humanitäre Arbeit des ÖSK einem großen Besucherpublikum vorgestellt werden. LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 61 Bild: Neubauer/zVg nken 2014 in Niederösterreich Gedachten in Allentsteig der Gefallenen: Obstlt Schlapschy (Tüpl-Kdo), GR Vzlt Hohl (Vertreter des Bgm. von Allentsteig), Bgm. Gressl (Göpfritz / Wild), Mjr Lemp (Kdt AAB 4 - Liechtenstein-Kaserne), Obstlt iG Joachim Timmer (VertAtt BRD), Präsident Bgdr Franz Teszar, Geist. Rat Mil-Diakon Stockinger, Oberst Josef Fritz (Kdt Tüpl Allentsteig), BH Zwettl HR Dr. Michael Widermann, Obstlt Gaugusch (TüplKdo), Obst Zach (TüplKdo) und ganz rechts StR Engelmayr (Vertreter des Bgm. von Zwettl) Bild: TÜPl Allentsteig/zVg Franz Teszar anwesend. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einem Ensemble der Militärmusik des MilKdo NÖ. Nach einem Gebet des geistlichen Militärdiakons Helmut Stockinger und Ansprachen von Oberst Josef Fitz und Bgdr i. R. Franz Teszar wurden beim Hochkreuz Kränze für die Gefallenen niedergelegt und das Lied „Der gute Kamerad“ intoniert. Sammelfriedhof Blumau Ebenfalls am 31. Oktober 2015 fand auf dem Sammelfriedhof des Zweiten Weltkrieges im niederösterreichischen Industrieviertel, in unmittelbarer Nähe des TÜPL Großmittel, das militärische Totengedenken statt. In Anwesenheit zahlreicher Gäste des öffentlichen Lebens sprachen nach dem Totengedenken der Militärpfarrer, der Kommandant der Jansa-Kaserne, Großmittel Obstlt Mag. Bernhard Gruber und LGF Ing. Otto Jaus Worte des Gedenkens. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden unter den Klängen des Liedes „Der gute Kamerad“, intoniert von einer Bläsergruppe der Militärmusik Niederösterreich, Kränze niedergelegt. Ehrengäste und Redner bei Gefallenengedenken in Retz: Pfarrer Mag. Clemens Beirer, Stadtamtsdirektor Andreas Sedlmayer, Bezirkshauptmann Mag. Stefan Grusch, Bgm. Karl Heilinger, Gf. NÖKB-Präsident SR Josef Pfleger, HBO Franz Schrolmberger, ÖSK-Kurator Dir. Josef Krafek und Obstlt iG Joachim Timmer (Verteidigungsattaché BRD) ster von Retz, Karl Heilinger, Bezirkshauptmann Mag. Stefan Grusch, Kurator Gf. NÖKB-Präsident SR Josef Pfleger, Verteidigungsattaché Oberstleutnant iG Joachim Timmer (Deutschland) und ÖSK-Kurator Dir. Josef Krafek. Perfekt organisiert und moderiert wurde die Feier von Stadtamtsdirektor Andreas Sedlmayer. Stark vertreten waren die Kameraden des HB Hollabrunn mit HBO Franz Schrolmberger. Soldatenfriedhof Oberwölbling: 31. Gedenkmesse Am Nationalfeiertag fand am Soldatenfriedhof eine würdig gestaltete Friedens- und Gedenkmesse über den Gräbern von über 4.000 Gefallene Soldaten des Zweiten Weltkrieges statt, die musikalisch von der Jugendblaskapelle Fladnitztal umrahmt wurde. HBO Vzlt i. R. Franz Sandler konnte eine große Anzahl von Verbänden u. a. aus Bayern sowie aus den HB St. Pölten, Krems, Melk, Tulln und Amstetten begrüßen. Ortspfarrer MMag. Marek Jurkiewic zelebrierte mit Diakon Ludwig Winkler die Gedenkmesse. Nach den Grußworten von Bürgermeister Gottfried Krammel und dem Vertreter des Österreichischen Schwarzen Kreuzes, Kurator Martin Pfleger, erfolgte die Kranzniederlegung mit dem Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“. Im Anschluss erfolgte die Festansprache von ÖKB-Vizepräsident Johann Glöckl, der die Fakten der Vergangenheit ansprach und gleichzeitig mahnend der zukünftigen Generation vermittelte. Dem Zapfenstreich folgten die Bundeshymnen von Deutschland und Österreich, womit die Gedenkfeier beendet wurde. Franz Müllner Kranzniederlegung Soldatenfriedhof Blumau Soldatenfriedhof Retz: Feierliches Gedenken Würdig und beeindruckend ist immer wieder die Gedenkfeier in Retz vor den mit brennenden Kerzen geschmückten Gräbern der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Bei allen Rednern stand die Erhaltung des Friedens und das Erinnern an die Gräuel der Kriege - vergangene wie gegenwärtige - im Mittelpunkt. Die kurzen, aber wirklich prägnanten Ansprachen hielten Stadtpfarrer Mag. Clemens Beirer, der Bürgermei- Obm. Ernst Gerhartl, ÖSK-Kurator Martin Pfleger, ÖKB-Vizepräs. Johann Glöckl, GR Christa Edlinger, GR Manuel Erber, LEM Adolf Monihart, Diakon Ludwig Winkler, BO Gerhard Schmol, SR Helene Kleebinder, Vizedechant Marek Jurkiewicz, GF GR Ing. Ludwig Steidl, Dr. h. c. Erwin Peter, Bgm. Gottfried Krammel, GR Irmgard Schlager, Vbgm. Karin Gorenzel, Gisela Vollmöller, HBO Vzlt. i. R. Franz Sandler, Vbgm. Christoph Artner u. Obslt Fritz Vollmöller. (v.li.) Bild: Franz Müllner LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 62 Kranzniede österr.-ung Soldaten Franco Stacul, Gen. Alessandro Guarisco, Eddi Luisa, LGF Ing. Jaus Veranstaltungen von „Amici della Croce Nera Austriaca“ Fogliano di Redipuglia: Mit 1. Jänner 2015 wurde Ten. Col. Norbert Zorzitto zum Direktor der größten italienischen Kriegsgräberanlage, dem Sacrario Militare Redipuglia (über 100.000 Gefallene), bestellt. Da sich unter der Obhut von Obstlt Zorzitto auch der österr.-ung. Soldatenfriedhof Redipuglia mit über 14.000 Gefallenen der zwölf Isonzoschlachten befindet, fand im Februar 2015 ein Vorstellungsgespräch statt. Gemeinsam mit dem Präsidenten unseres Partnervereins in Friaul-Julisch Venetien Comm. Col. Franco Stacul informierte LGF Ing. Jaus Ten. Col. Zorzitto über die Tätigkeiten unserer Organisationen. Obstlt Zorzitto betonte, dass er die humanitäre Arbeit des ÖSK unterstützen wird. Im Anschluss fand mit den militärischen Vertretern der Garnison Triest, Gen. Cte CME „F V G“ Alessandro Guarisco, mit Ten. Col. Onario Caratozollo, Mar. Luog. Massimo Piccini, Capo Sezione, Affari Generali del CME „FVG“ Capitano Marzio Serra, ein Gedankenaustausch bezüglich der für 2015 geplanten gemeinsamen Veranstaltungen statt. ÖSK-SHOP ÖSK Taschen breiter Boden weiß ÖSK-Taschen schmaler Boden weiß Kerzen mit Aufdruck „Österreichisches Schwarzes Kreuz“ Chip für Einkaufswagen € 4,30 € 3,70 € 1,80 € 2,50 USB-Stick € 4,00 Mit dem Kauf dieser Artikel unterstützen Sie die Arbeit des Österreichischen Schwarzen Kreuz Bestellung bei Frau Heinisch, Landesgeschäftsstelle Niederösterreich, 1010 Wien, Wollzeile 9, Tel.: +43/1/512 31 15, Fax: +43/01/512 05 56 oder E-Mail: [email protected] Seit vielen Jahren legt der Verein „Mitteleuropa“ einen Kranz zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen österr.ung. Soldaten im österr.-ung. Soldatenfriedhof in Fogliano nieder. Am 2. November 2014 fand die Kranzniederlegung in einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung mit unseren Partnern von „Amici della Croce Nera Austriaca“ statt. Nach der heiligen Messe, zelebriert vom Vereinspfarrer Walter Milocco, begrüßte Präsident Paolo Petizol die Anwesenden. Präs. Comm. Franco Stacul sprach Gedenkworte. Mit der gemeinsamen Kranzniederlegung endete die Veranstaltung. Turriaco Ebenfalls am 2. November 2014 wurde bei der 2010 vom Verein „Circolo mons. E. Brandl“ aufgestellten Gedenktafel für die auf österreichischer Seite im Ersten Weltkrieg gefallenen Bürger von Turriaco ein Kranz niedergelegt. Nach der Segnung durch den Ortspfarrer begrüßte Roberto Cosma die Anwesenden. Worte des Gedenkens sprachen der Bgm. von Turriaco, Enrico Bulian, Landrat Diego Moretti und der Präsident Comm. Franco Stacul von „Amici della Croce Nera Austriaca“. Vilesse Der neu gegründete historische Verein „Blaudinis“ hat in einem Projekt die Namen aller Bürger, die in österr.-ung. Uniform im Ersten Weltkrieg gefallen sind, auf eine Metalltafel graviert. Das Mahnmal wurde in einem zentralen Park aufgestellt. Am 2. November 2015 wurde das neu errichtete Kriegerdenkmal enthüllt. Nach der Begrüßung der Gäste durch Präsident Moreno Weffor segnete Pfarrer Mons. Luigi Olivio die Gedenkstätte, Grußworte überbrachten Vizebgm. Igor Turco und Präs. Comm. Franco Stacul. Nach den Kranzniederlegungen gab der Historiker Giovanni Panzera einen Überblick über die geschichtlichen Ereignisse in der Zeit des Ersten Weltkrieges in Vilesse. LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH rlegung am friedhof in Fogliano ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 63 REISEVORSCHAU Friaul – Julisch Venetien – Triest – Grado 12. - 14. Juni 2015 Preis: € 240,– (DZ), EZ-Zuschlag € 36,– Das ÖSK veranstaltet gemeinsam mit dem ÖKB-Hauptbezirk Korneuburg eine Busreise zur Segnung des neuerrichteten Gedenksteines für die Toten aus Lucinico, die im Ersten Weltkrieg als Soldaten der österr.-ung. Armee gefallen sind. Gedenkstunde im Soldatenfriedhof Fogliano di Redipuglia Programm: Fahrt über den Predilpass durch das Gebiet der zwölf Isonzoschlachten nach Kobarid (Karfeit) – Besuch des von der UNESO ausgezeichneten Museums über die Schlachten – Stadtrundgang in der k.u.k. Hafenstadt Triest – Besuch der altösterreichischen Riviera der k.u.k. Monarchie in Grado – Besichtigung und Weinverkostung in der Weinkellerei „LUISA“, Marinello del Friuli – Besuch der k.u.k. Kriegsgräberanlage (14.000 Gefallene) und des italienischen Sacrariums (über 100.000 Gefallene) in Fogliano die Redipuglia – Teilnahme an der Einweihung des neuerrichteten Gedenksteines in Lucinico. Leistungen: Fahrt im modernen Reisebus, 2 x Übernachtung mit Halbpension Hotel Felcaro, Cormons, Weinverkostung mit Spezialitäten aus der Region, Eintritt ins Museum in Kobarid, geführte Stadtrundgänge in Triest und Grado Papst Franziskus am österr.-ung. Friedhof in Redipuglia Turriaco: Kranzniederlegung bei der Gedenktafel Anmeldung: ÖKB-Hauptbezirk Korneuburg, Obmann Reinhard Graf, Tel.: 0676/9214 792 ÖKB-Niederrußbach, Obmann Josef Burger, Tel.: 02955/70 381 Reisebüro Haschka 3702 Oberrußbach, Hollabrunner Straße 21, Tel. 02955/70 381, Fax: 02955/ 70 414, E-Mail: [email protected] Baltikum für militärhistorisch Interessierte 8. September - 14. September 2015 Preis pro Person im Doppelzimmer: € 995,– EZ-Zuschlag: € 140,– 7- tägige Flug-Busreise in das Baltikum – Vilnius – Tallin Vilesse: Präsident Comm. Frano Stacul bei der Kranzniederlegung Auskunft und Anmeldung: Reisebüro HASCHKA, 3702 Oberrußbach, Hollabrunner Straße 21, Tel. 02955/70 381, Fax: 02955/ 70 414, E-Mail: [email protected] ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 64 SÜDTRIOLER SCHWARZES KREUZ 100 Jahre Bestehen des Soldatenfriedhofes von Meran Am Samstag, dem 1. August 1914, läuteten in ganz Tirol die Glocken. Es gab Krieg. Mittlerweile sind 100 Jahre vergangen, seit auf dem Soldatenfriedhof von Meran erstmals eine Beerdigung stattgefunden hat. Das war den Verwaltern dieses Friedhofes Anlass, eine Gedenkfeier abzuhalten. Diese würdige Feier fand am Sonntag, dem 19. April im Beisein von Erzherzog Karl von Habsburg-Lothringen und weiteren hohen Ehrengästen statt und man erinnerte dabei auch an die Kriegserklärung Italiens an die Donaumonarchie vom 23. Mai 1915. Zur Feier geladen hatte der Verein zur Pflege des Österreichischen Soldatenfriedhofes unter Obmann Herbert Tschimben, sowie der Schützenbezirk BurggrafenamtPasseier unter dem Kommando des Majors Andreas LeiterReber. Bei Kaiserwetter wurde dem Kaiserenkel Karl von Habsburg-Lothringen vor dem Abmarsch zum Soldatenfriedhof ein landesüblicher Empfang bereitet. Die Schützen feuerten dabei eine exakte Ehrensalve. Am Friedhof zelebrierten der Dekan der Stadtpfarre St. Nikolaus Meran Hans Pamer, Altdekan Albert Schönthaler und Schützenlandeskurat P. Christoph Waldner die Gedenkmesse. Nach der hl. Messe hieß der Obmann die Ehrengäste willkommen. Dies waren neben Landesrätin Martha Stocker weitere hohe Vertreter des Südtiroler Landtages. Ebenfalls anwesend waren der Bürgermeister der Stadtgemeinde Meran Dr. Günther Januth, der die Grüße der Stadtverwaltung überbrachte, der Präsident des Südtiroler Schwarzen Kreuzes Hans Duffek und Ernest Murrer vom Österreichischen Schwarzen Kreuz Tirol. Viele Abordnungen der Kaiserjäger und Kaiserschützen aus allen Teilen des historischen Landes Tirols beehrten die Gedenkfeier mit ihrer Anwesenheit. Darunter die Kaiserjäger Tirol unter dem Kommando von Major Christian Haager, die Kaiserschützen aus Salzburg mit Oberst Ernst Riegler und die Kaiserjäger von Auer mit Hauptmann Ivo Lazzeri. Eine Dankadresse ging an die Musikkapelle Proveis und den Männergesangsverein Meran, die der Gedenkfeier ihren musikalischen Stempel aufgedrückt hatten. In seiner Festansprache ging Prof. Ing. Helmut Mader, Landtagspräsident a. D. von Erzherzog Karl von Habsburg-Lothringen wird mit allen Ehren empfangen. Die zur Gedenkfeier angetretenen Traditionsverbände Tirol, vor allem auf den Sinn der Soldatenfriedhöfe ein. Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf die Kriegstage des Mai 1915 und die Entstehung des Meraner Soldatenfriedhofes mahnte der Festredner, dass man der Jugend zu verstehen geben muss, dass Frieden nicht von alleine kommt und man dafür arbeiten muss. Die Gedenkfeier schloss mit der Kranzniederlegung, dem Abspielen des Liedes „Der gute Kamerad“ und der Tiroler Landeshymne. Herbert Tschimben Österreichische Post AG • Info.Mail • Entgelt bezahlt IMPRESSUM: Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Österreichisches Schwarzes Kreuz/Kriegsgräberfürsorge, Wollzeile 9, 1010 Wien, www.osk.at / DVR 0984736 Für den Inhalt verantwortlich: Oberst i. R. Alexander Barthou, Generalsekretär Redaktion: Bgm. a. D. 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