Exhumierung und Umbettung von 13 Soldaten im Soldatenfriedhof

140 1/2015
Exhumierung und Umbettung von
13 Soldaten im Soldatenfriedhof Feldkirchen
Gedenkfeier in Kleinpolen
Sanierung Kriegerfriedhof Peja
Gedenktafel Frauenkirchen
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
SEKRETARIATE UND SPENDENKONTEN
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Rosenegger Straße 20
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 2
Aus dem Inhalt
Erster Weltkrieg: Österr.-ung. Kriegsgefangene im Ural..............4
ÖSK am Volkstrauertag in Berlin am 16.11.2014............................9
Volksbund Präsident Markus Meckel besucht ÖSK
...............10
Hessischer Ministerpräsident würdigt Kriegsgräberarbeit.......10
ÖSK-Auszeichnung für Botschaftsrat Valery Sidorov ............... 12
Übergabe von russischen Kriegsgefangenenlisten...................... 13
Die Heimat hat ihre toten Söhne nicht vergessen........................14
Einweihung des k.u.k. Kriegerfriedhofes in Peć/Peja...................16
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Wolfgang Wildberger - neuer LGF für Burgenland.....................19
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Pflege und Sanierung der Kärntner Soldatenfriedhöfe.............. 25
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Frauenkirchen: Renovierte „Italienische Kapelle“ gesegnet ......21
Gedenktafeleinweihung in Wolfsberg/St. Johann....................... 22
Feldkirchen: Umbettung von 13 Soldaten..................................... 23
Arbeiten auf Kriegsgräberanlagen in Oberösterreich................ 27
Russischer Gedenkstein in Marchtrenk enthüllt......................... 29
„Kriegsfenster“ - Weltkriegsgedenken
in der sakralen Glaskunst..................................................................31
Auf den Spuren der
österr.-ung. Kriegsgefangenen in der ital. Region Piemont....... 36
Gedenkfeiern in der Provinz Cremona/Lombardei.................... 38
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Kriegsgräberanlage in Radstadt renoviert ................................... 40
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„Zeugnisse des Großen Krieges“ in Lublin................................... 45
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Am Karner von Feldkirchen wurde
das Leid der Ukraine von einst und jetzt spürbar........................41
Präsident Peter Rieser
besuchte 17 Soldatenfriedhöfe in Galizien................................... 43
Urzedów: Würdige Ruhestätte für 1.096
in der Schlacht bei Krasnik Gefallene............................................ 46
Generalsanierung des Soldatenfriedhofs Prebensdorf............... 47
Spatenstich für die Kosakenkapelle Lienz .................................... 49
Verein „Gemeinsames Andenken“.................................................. 50
Soldatenfriedhof Kamionka-Lipnik (Lypnyk), Ukraine..............51
Würdige Ruhestätte für Kaiserjäger vom 3. Regiment................52
Landesgedenkfeier Vorarlberg......................................................... 55
Denkmäler anderer Art..................................................................... 57
ÖSK präsentiert sich auf der Seniorenmesse in Wien................ 60
Kranzniederlegung in Fogliano........................................................62
100 Jahre Bestehen des Soldatenfriedhofes von Meran............. 64
Adressänderungen
Wir bitten unbedingt um sofortige Mitteilungen bei Adressänderungen, um unnötige Mehrkosten bei Rücksendungen zu
vermeiden und die weitere Zustellung sicherzustellen!
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ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 3
Geschätzte Freunde des ÖSK,
werte Kameraden!
Ich möchte die 70-jährige Wiederkehr der Beendigung des
Zweiten Weltkrieges zum Anlass nehmen, um die Bedeutung
dieses Gedenkens auch für das ÖSK hervorzuheben. 65
Millionen Tote weltweit haben Krieg und damit verbundene
Kriegsgräuel gefordert. In Österreich betrauerte man 240.000
Gefallene. 117.000 Soldaten gelten als vermisst und 24.000
Ziviltote fielen Großteils dem Bombenkrieg zum Opfer.
Nackte Zahlen, die auch heute noch erschüttern. Wir wissen
aber, dass hinter all diesen Zahlen Menschen und Schicksale
stehen. Das Datum des Kriegsendes vor 70 Jahren lässt daher
im Besonderen die unermüdliche Arbeit des ÖSK um die
Kriegsgräberfürsorge in den Vordergrund treten. Unsere
Soldatenfriedhöfe im In- und Ausland bilden dabei jene
Basis, aus der die Erinnerung an die bestatteten Kriegsopfer
hervorgeholt und einzelnen Schicksalen ein Namen gegeben
werden kann. Es ist mein besonderes Anliegen daher wiederum
all jenen Ehrenamtlichen zu danken, die für die Pflege und
Erhaltung dieser Friedhöfe verantwortlich zeichnen und
sich der Suche nach den noch vielen Vermissten gewidmet
haben. Auch 70 Jahre danach ist es für die Nachkommen eine
lang ersehnte Gewissheit, um die letzte Ruhestätte ihres als
„vermisst“ bezeichneten Soldaten Bescheid zu erhalten. So
konnten in den letzten Monaten wiederum mehrere Schicksale
aufgeklärt und das Ergebnis den Nachkommen mitgeteilt
werden. Grabpflege und Nachforschung zeugen daher von
der ungebrochenen Aktualität der Aufgaben des ÖSK in
diesem Gedenkjahr. Und – es gibt noch hunderttausende
von ähnlichen (vermissten) Schicksalen aus dem 1. und 2.
Weltkrieg, die einer Aufklärung bedürfen.
Es liegt nunmehr an uns, das Andenken an die Kriegsopfer
ÖkRat Peter Rieser, Präsident
und die damit verbundene Erinnerungskultur zu erhalten. Hier
hat das ÖSK neben den traditionellen Gedenkveranstaltungen
in den Friedhöfen auch den Weg einer auf kultureller
Erinnerungspflege gezielten Jugendarbeit beschritten.
So waren es Schüler aus Pestschanka (Stalingrad), die im
Rahmen ihres Österreichbesuches über ihre Gedenkkultur
auf Soldatenfriedhöfen berichtet und daraus ein Schulprojekt
entwickelt haben. Und so werden es auch bei der
Gedenkveranstaltung des ÖSK zum 70-jährigen Kriegsende
österreichische Schüler sein, die am Wiener Zentralfriedhof
ihre Gedanken zur Kriegsgräberfürsorge als „Arbeit für den
Frieden“ vorbringen werden. Die Befassung von Jugendlichen
aus verschiedenen europäischen Ländern zum Thema
Gedenkkultur scheint mir daher ein wichtiger Baustein um die
Erinnerungspflege für Kriegsursachen und Kriegsopfer zu sein
und bedeutet gelebte Arbeit für den Frieden – dem Leitmotiv
des ÖSK.
70 Jahre nach Kriegsende in Europa möchte ich mich
allerdings keinen allzu großen Illusionen hingeben. Zu gerne
würde ich dieses Jubiläum als Zeit des Friedens in Europa
bezeichnen. Leider ist dies nur bedingt richtig. Die Realität
ist leider eine andere. Terrorismus, Migration und bewaffnete
Auseinandersetzungen in Teilen unseres Kontinents fordern
ihre Opfer! Und wenn ich höre, dass wieder Eltern und
Angehörige auf Friedhöfen um ihre ums Leben gekommenen
Soldaten und um zivile Opfer trauern, dann weiß ich, dass es
noch viel Überzeugungsarbeit für ein Europa in Frieden und
Freiheit bedarf.
Lassen wir uns weder heute noch morgen von unserer Arbeit
abhalten. Wir sind das den Kriegsopfern schuldig.
Ihr
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ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 4
Österr.-ung. Kriegsgefangene im
Ural während des Ersten Weltkrieges
Originalbeitrag von Prof. Wladimir Motrewitsch und Prof. Alexandr Smykalin
Im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Jubiläum des
Anfangs des Ersten Weltkrieges wurde die Frage über
den damaligen Aufenthalt der ausländischen Kriegsgefangenen auf dem Territorium Russlands zu einer der
aktuellsten Fragen der heimatlichen Historiographie.
Die Historiographie dieses Problems sieht sehr bescheiden aus und deshalb sind viele Schlüsselfragen sehr fragmentarisch beleuchtet. Eines der faktisch unerforschten
Probleme ist das der Sterblichkeit der Kriegsgefangenen,
auch die Organisation der Grabstätten und ihr heutiger
Zustand. In vollem Umfang betrifft das die Uralregion, auf
deren Territorium während des Ersten Weltkrieges etwa
300.000 Kriegsgefangene untergebracht wurden, welche
den Armeen Ungarns, Deutschlands und der Türkei angehörten.1
In der wissenschaftlichen Literatur existiert die Meinung,
dass es während des Krieges
in der russischen Gefangenschaft etwa 2 bis 2,5 Mio. Soldaten und Offiziere der Zentralmächte gegeben hat. Unserer Meinung nach sind die
Angaben der Zentralkommission in den Sachen der Kriegsgefangenen am genauesten.
Laut den 1922 aufgeführten
Endangaben betrug die Gesamtzahl der den Armeen
der Zentralmächte angehörenden und auf dem Territorium Russlands registrierten
Kriegsgefangenen 2.327.540
Menschen. Was die nationale Zusammensetzung der
Kriegsgefangenen anbelangt,
gab es unter den sich im Präsenzdienst der Armee des
Österreichisch-Ungarischen
Reiches befundenen Menschen etwa 25 % Österreicher und Deutsche und 23 %
Ungarn. Die weiteren waren
Tschechen, Slowaken, Serben,
Kroaten, Slowenen, Ukrainer,
Rumänen und Italiener.2
In den Uraler Städten kamen
die ersten Kriegsgefangenen
schon in den ersten Kriegsjahren an. Anfang September
1914 kam die erste Kriegsgefangenengruppe in Kurgan,
bald danach in Tobolsk und
Tjumen an. Laut Angaben
vom 11. Juli 1915 wurden in
Tobolsk 3.978, im Kreis Tjumen 7.298 und im Kreis Kur-
Kriegsgefangenenlager: Originalbild aus russischem Archiv
Kriegsgefangenenlager: Originalbild aus russischem Archiv
gan 5.831 Kriegsgefangene
untergebracht.3
Es sei zu bemerken, dass die
Anzahl der Gefangenen nur
ungefähr zu bestimmen ist,
weil sie ihre Unterkunft sehr
oft tauschten. Für das Unterbringen der ankommenden
Kriegsgefangenen wurden von
der Verwaltung die Privathäuser, Stadt- und Gesellschaftsgebäude gemietet. Dann
wurden Baracken gebaut und
Speziallager organisiert, wo
die Gefangenen untergebracht
wurden. Es gab in Russland
insgesamt 400 Lager für die
Kriegsgefangenen.
Im September 1916 hat eine
Delegation aus Dänemark, der
die Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes (unter
ihnen auch die österreichische
barmherzige Schwester Baronin De Gussar) angehörten,
das
Kriegsgefangenenlager
in Tobolsk besucht. Über die
Ergebnisse der Lagerbesichtigung durch die dänische
Delegation ist der Rapport
des Tobolsker Militärzensors
A.S. Tjulpanow an den Gouverneur von Tobolsk erhalten
geblieben. Im Rapport wurde
darauf hingewiesen, dass die
Delegation das Tobolsker Lager besucht und mit den Un-
teroffizieren aus dem Kriegsgefangenenlager gesprochen
hatte. Die Delegationsvertreter haben die Wirtschaftsgebäude und Baracken, jede für
500 Menschen, besichtigt und
auf ihre Reinheit und Komfort
hingewiesen. Die Gefangenen
haben die ausgezeichnete Arbeit des Postdienstes einstimmig bestätigt. Es wurde die
Tatsache genannt, dass die
Post aus Tobolsk schon in 21
Tagen Österreich erreichte.
Am nächsten Tag hat die Delegation eine Siedlung, zwölf
Kilometer von der Stadt entfernt, besucht, wo 165 Offiziere und 55 Unteroffiziere der
österr.-ung. Armee lebten. Die
Kommission hat festgestellt,
dass je zwei Offiziere in einem
Haus inmitten eines Nadelwaldes lebten. Die Kriegsgefangenen haben das Territorium komfortabel gemacht, ein
Stadion gebaut, einen Garten
angelegt, Kiefern gepflanzt,
einen Rasen angelegt und
Schweine gefüttert.4
Aber solch ein idyllisches Bild
gab es nicht überall. Im Rayon
Tozk (Orenburger Gebiet) befand sich ein großes Lager für
Kriegsgefangene. Im August
1917 sah sich die Provisorische Regierung gezwungen,
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eine spezielle Untersuchung
anzuordnen, um die Ursachen
und Folgen des Typhus‘ im
Lager Tozk zu klären. Es wurden einige Umstände dieser
Tragödie an den Tag gebracht.
Die Kommission hat festgestellt, dass so eine dauerhafte
Epidemie (fast ein Jahr lang)
wegen der ungenügenden sanitären Bedingungen möglich
wurde, es fehlte an Nahrung
und Kleidung, die Baracken
waren überfüllt. Während
eines Jahres waren in diesem
Lager fast 8.000 Menschen gestorben.5
Die kranken Kriegsgefangenen wurden in den städtischen Krankenhäusern und
militärischen Lazaretten untergebracht. Die Verstorbenen
wurden auf den militärischen
und städtischen Friedhöfen
begraben.
Dank der Geburtenregister
der römisch-katholischen Kathedrale von Tobolsk konnten
die Todesursachen der Kriegsgefangenen geklärt werden:
Insgesamt waren in Tobolsk
in den Jahren 1914 und 1915
102 Kriegsgefangene gestorben, sie wurden alle auf dem
Sawalny Friedhof begraben.
Besonders oft hatten Typhus,
Ruhr, Tuberkulose den Tod
verursacht. Von 102 Toten
waren 44 an Typhus, 32 an
Tuberkulose und 9 an Ruhr
gestorben. 1916 waren in Tobolsk 118 Gefangene gestorben, davon 82 an Tuberkulose.6
Das gleiche Bild der Sterb-
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 5
Die Autoren diese
Beitrages:
Motrewitsch Wladimir
Pavlowitsch – Professor am
Lehrstuhl für Staats- und
Rechtsgeschichte der Uraler
Staatlichen Akademie für
Rechtswissenschaften
(Russland, Jekaterinburg),
Doktor der Geschichtswissenschaften, Akademiker
der internationalen Akademie für Natur und Gesellschaft
Die ÖSK-Delegation mit Präs. Peter Rieser (li.) und Prof. Wladimir Motrewitsch (2. v. li.).
lichkeitsursachen gibt uns
die
Geburtsregisteranalyse
der anderen Kirchen. So z.
B. beinhalten die kirchlichen
Eintragungen der St. Troizker
Kirche des Rewdinski-Werkes
(Gouvernement Perm) die Angaben über die 43 damals gestorbenen Kriegsgefangenen,
36 von ihnen waren Staatsangehörige Österreich-Ungarns.
Die Todesursachen sind dieselben - Typhus, Tuberkulose, Lungenentzündung. Im
Grunde genommen starben
die meisten Kriegsgefangenen
an diesen Krankheiten.
Im Rapport an den Gouverneur von Tobolsk gibt es detaillierte Angaben über den
Zustand des Friedhofes für
Kriegsgefangene zum Zeitpunkt des Besuches der Vertreter des Roten Kreuzes. Daraus folgt, dass sich das für das
Begraben der Kriegsgefange-
In diesem Gefangenenfriedhof wurde ein großes Eisenkreuz errichtet.
nen ausgewählte Grundstück
am Rande des Sawalny-Friedhofes in Tobolsk, im Walde an
einem trockenen Platz befand.
Der Friedhof wurde in Abschnitte aufgeteilt, die Gräber wurden mit Blumen bepflanzt, der Zaun und das Tor
aus Birkenstämmen gemacht.
Am Tor stand geschrieben:
„Hier ruhen die Gefangenen“.
Durch das Grundstück lief die
Zentralallee, beiderseits gab
es Gräben für den Wasserabfluss. Auf jedes Grab wurde
ein Birkenkreuz mit den Namen und Todesdaten gestellt.
Mitten im Friedhof stand ein
großes schwarzes Kreuz nach
katholischem Muster.7
Was wurde mit den Sachen
der verstorbenen Kriegsgefangenen gemacht? In Russland
gab es „Regeln des Versandes
der Sachen der verstorbenen,
geflohenen
und
anderen
Smykalin Alexandr
Sergeevitsch – Lehrstuhlleiter für Staats- und
Rechtsgeschichte der Uraler
Staatlichen Akademie für
Rechtswissenschaften
(Russland, Jekaterinburg),
Professor, Doktor der
Rechtswissenschaften, Akademiker der Wissenschaften
für Kriegsgeschichte
Kriegsgefangenen aus feindlichen Armeen“. Laut diesem
Dokument sollten alle Uniformstücke, die nach dem Tod
der gefangenen Unteroffiziere
zurückgeblieben waren, zum
hiesigen
Versorgungslager
gebracht werden. Alle anderen Sachen (Zivilkleidung,
Wäsche, Schuhe usw.), wenn
sie in gutem Zustand waren,
sollte man nach der Desinfektion den anderen Kriegsgefangenen übergeben. Wenn
manche Sachen untauglich
waren, dann sollte man sie
vernichten.
Schließlich sollten Papiere,
Briefe, Auszeichnungen, Notizbücher ins zentrale Auskunftsbüro in Petrograd
geschickt werden. Es sollte
ein Begleitschreiben beigefügt werden, das Vornamen,
Namen, Alter, Religion, Geburts- oder Wohnort, die Armeebestimmung (deutsche,
österreichisch-ungarische
oder türkische) enthielt.8
Grabstätten der Kriegsgefangenen im Ural
In den ersten Jahren des Ersten
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ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser bei einem Denkmal für k.u.k. Kriegsgefangene im Uralgebiet
Weltkrieges sind in Russland
zehntausende ausländische
Kriegsgefangene gestorben.
Sie wurden auf verschiedenen,
überall in ganz Russland verstreuten zivilen und auch speziell dafür errichteten Friedhöfen begraben. Aus dieser
Zeit sind im Ural einige Grabstätten der Kriegsgefangenen
erhalten geblieben. Bis in die
heutige Zeit sind 1918 errichtete Mahnmäler von ausländischen
Kriegsgefangenen
des Ersten Weltkrieges auf
den Territorien der Kirower,
Orenburger,
Swerdlowsker
Gebiete erhalten.
Während des Ersten Weltkrieges wurden in die Stadt
Slobodskoi des heutigen Kirower Gebietes, sowie auch in
andere Städte des Russischen
Reiches die Kriegsgefangenen der österr.-ung. Armee
zum ständigen Wohnsitz ge-
schickt. Zuerst befanden sich
die Gefangenen unter der
Aufsicht der Militärverwaltung, aber ungefähr seit Mitte
1919 wurden die meisten von
ihnen unter der Bedingung,
an bestimmten Orten unter
Polizeiaufsicht zu wohnen,
freigelassen.
Im städtischen Landeskundemuseum wird eine Karte aufbewahrt, welche der freigelassene Gefangene I. Koch an
seine ehem. Hauswirte in Slobodskoi geschickt hatte. Sie
zeugt von den gutherzigen Beziehungen der hiesigen Bevölkerung zu den Kriegsgefangenen. Sowohl in Slobodskoi, als
auch überall sonst, wurden die
Kriegsgefangenen als Arbeiter
eingesetzt. Die Österreicher
bauten den Weg zum Flussübergang durch Wjatka. Die
Bevölkerung nannte diesen
Weg „Österreichischer Ab-
Arbeitsstätte in russischem Kriegsgefangenenlager
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 6
Renovierter Kriegsgefangenenfriedhof im Uralgebiet
hang“ oder „Österreichische
Einfuhr“. Viele Kriegsgefangene suchten Nebenverdienste,
wie z. B. durch die Herstellung und den Verkauf von
hölzernen Schatullen, Kreuzen und sogar Wandmalerei
in den Häusern der hiesigen
Kaufleute führten sie durch.
Diese wurden von den besonders talentierten Gefangenen
gefertigt.
Typhusbaracken
Ende 1915, Anfang 1916 kam
es zu einer Typhusepidemie.
Zu dieser Zeit wurde die
höchste Sterblichkeit unter
den Gefangenen verzeichnet. Für Krankenpflege und
Isolierung wurden spezielle
Typhusbaracken gebaut. Die
Gefangenen wurden im südöstlichen Teil des städtischen
Friedhofes am hohen malerischen Ufer des Flusses Wja-
tka begraben. 1918 wurde
am Platz der Grabstätte ein
Denkmal errichtet. Der Obelisk Slobodskoi stellt einen
hohen vierflächigen Pylon auf
stufigem Fundament dar, mit
Girlanden geschmückt und
mit stilisierten Flammen des
Ewigen Feuers abgeschlossen.
Das Denkmal wurde mit dem
Bild des schwebenden Adlers
gekrönt, welches aber verlorengegangen ist. Das Denkmal
wurde aus Ziegeln und weißem Stein gebaut. Aus dem
weißen Stein sind dekorative
Elemente gefertigt – Flamme,
Girlanden, Kranz, Säulen. An
allen vier Flächen des Pylonen
sind in flachen Nischen Metallplatten mit den russischen
und deutschen Inschriften angebracht.
Mehr als fünftausend Kriegsgefangene befanden sich in
den Jahren des Ersten Welt-
„Sowohl in Slobodskoi, als auch überall sonst, wurden die Kriegsgefangenen für die Arbeit verwendet“ ...
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ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 7
Von den Russen in Tozk errichtetes Denkmal für die in Kriegsgefangenschaft verstorbenen Soldaten des Ersten Weltkrieges
Vom ÖSK finanzierter Gedenkstein in Jekaterinburg
krieges auch im Norden des
heutigen Swerdlowsker Gebietes in der Stadt Serov (damals Nadeshdinsk). Einige
arbeiteten am Hüttenwerk in
Nadeshdinsk, andere bauten
die Eisenbahn.
Aufenthaltsbedingungen
Die Aufenthaltsbedingungen
der Kriegsgefangenen wurden
von den Vertretern des Roten
Kreuzes aus Schweden überprüft. Diese Bedingungen
waren aber nicht ideal. Die
im Werk Arbeitenden fanden
noch erträglichere Bedingungen vor, den anderen ging
es schlechter. Die Erbauer der
Eisenbahn bearbeiteten mit
Hacken und Spaten im Winter
bei den starken Frösten den
gefrorenen Boden. Das war
eine schwere Handarbeit. Sie
wohnten in Erdhütten, wo es
dunkel und feucht war. Laut
Angaben der Geburtsregister St. Preobrashenski Kathedrale sind in Nadeshdinsk während des Krieges 304
Kriegsgefangene gestorben.
Und zwar 1915 32 Menschen,
1916 112, 1917 103 und 1918
57 Menschen. 1918 begannen
die Überlebenden heimzukehren. Wie auch an anderen
Orten starben die meisten
Gefangenen an Krankheiten
(Tuberkulose und Skorbut),
aber es gab auch viele Unfälle (z. B. starben einige in der
Siemens-Martin-Werkhalle
durch Kohlendunst, einige
fielen unter den Zug oder ertranken im Fluss). Es gab auch
Selbstmorde.
Die verstorbenen Kriegsgefangenen wurden auf dem städtischen Friedhof begraben.
1918 hat der Bogoslover Bergkreis Mittel für das Errichten
eines Denkmals spendiert.
Das 2,5 Meter hohe Denkmal
wurde aus Beton erbaut, seine
Fläche dem Wildstein ähnlich bearbeitet. In den 50er
Jahren hatte man versucht, es
auszugraben oder zu zerbrechen, aber er war zu stabil. So
verblieb das Denkmal im Hof
eines der Privathäuser, welche
an diesem Platz gebaut wurden. Es fehlt nur die Tafel und
die eiserne Kette, womit es,
laut hiesigen Bewohnern, ursprünglich umgeben war.
Im Gouvernement Perm hatten die Kriegsgefangenen am
Metisenwerk Revda bei der
Holzbeschaffung
gearbeitet
und die Eisenbahn gebaut. In
den 20er Jahren haben die Arbeiter aus Revda Geld gesammelt und am Ort der Grabstätte der Kriegsgefangenen
eine 2 Meter hohe Pyramide
errichtet. Die Inschrift lautete: „Klassenbrüdern. Opfer des
Weltkapitals. Rewdaarbeiter“.
Heute sind die mehr als 3 Meter hohen Denkmäler an den
Grabstätten der Kriegsgefangenen in den Städten Nishnaja Salda/Gebiet Swerdlowsk
und Tozk/Gebiet Orenburg
erhalten. Aber solche Denkmäler hatte man nicht an allen
Grabstätten errichtet, deshalb
steht noch eine große Arbeit
bevor, um alle Grabstätten der
Kriegsgefangenen des Ersten
Weltkrieges zu finden, alle
Friedhöfe zu erhalten und in
Ordnung zu bringen. Bei der
niedrigen Bevölkerungsdichte
und geringen wirtschaftlichen
Erschließung der Uralregion
ist diese Aufgabe schwer lösbar.
Zurzeit übt diese Arbeit in
Österreich die Organisation
„Schwarzes Kreuz“ aus. Dank
der Arbeit dieser Organisation wurde ein Mahnmal an
der Grabstätte der Kriegsgefangenen auf dem liquidierten
Rjasaner Friedhof in Ekaterinburg errichtet.
1 Uraler Enzyklopädie für Geschichte. Jekaterinburg, 1998, S.
120
2 Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges in Sibirien
//ru.convdocs.org>docs/index-34467.html
3 Staatsarchiv Tobolsk (weiter-GAT). F. 152.Op.29.D.242.L.24 Auch da. L.14-16
5 Nimanov B.I. Unterhaltung der Strafgefangenen auf dem
Territorium Russlands in den Jahren des Ersten Weltkrieges //
maxpark.com>Kriegsgeschichte>content/2228824
6 GAT.F.156.Op.15.D.725.LI. 134-170; D.242.L.19.
7 Eben da. F. 152.Op.29.D.242.L.20.
8 Sharova A.S. Genealogie hinter dem Ural
//kurgangen.org local-finding/Pervaya Mirivaya/Plen
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ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 8
Bundespräsident Dr.
Heinz Fischer
Fotos: HGM/
Litscher
Gedenkveranstaltung des HGM
und ÖSK zum Ersten Weltkrieg
Die bis auf den letzten Platz besetzte Ruhmeshalle bildete am 23. Oktober 2014 den würdigen Rahmen für die
gemeinsame Veranstaltung des Heeresgeschichtlichen
Museums (HGM) und des Österreichischen Schwarzen
Kreuzes - Kriegsgräberfürsorge (ÖSK) zum Gedenken an
den Kriegsbeginn vor 100 Jahren.
Dabei standen die Schwerpunktthemen „Gedanken zum
Kriegsausbruch“ von HGM
Direktor Dr. Christian Ortner
und „Folgen des Krieges“ von
ÖSK-Präsident ÖkRat Peter
Rieser auf dem Programm.
Militärdekan Bischofsvikar
Dr. Harald Tripp fand begleitend zum Thema berührend
besinnliche Worte.
Zum Krieg allgemein sprach
Bundespräsident Dr. Heinz
Fischer. Er beleuchtete dabei
die politische Situation 1914
und leitete zum gemeinsamen
Europa von heute über. Eine
kriegerische
Auseinandersetzung zur Problemlösung
sei heute undenkbar. Dabei
zitierte er den EU-Ratsvorsitzenden Jean Claude Juncker
„Wer an Europa verzweifle,
wer dieses Europa nicht will,
der soll Soldatenfriedhöfe besuchen!“
Hier unterstrich der Bundes-
präsident die wichtige Arbeit
des ÖSK durch die Kriegsgräberfürsorge als wertvolle
Friedensarbeit und dankte
mit anerkennenden Worten
allen ÖSK-Mitarbeitern für
ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
Offizierstellvertreter Robert
Lisle untermalte mit einem
Ensemble der Gardemusik,
u. a. mit der von ihm komponierten „Hymn to the Fallen“,
die Veranstaltung musikalisch.
Den Besuchern wurde auch
noch Gelegenheit geboten,
die neu geschaffene Ausstellung zum Ersten Weltkrieg im
HGM zu besuchen, bevor zum
Abschluss die Truppenküche
des Bundesheeres eine dem
Anlass entsprechende Labung
mit einem „Eintopfgericht“
verabreichte.
Mag. Manfred Litscher, HGM
Oberst i. R. A. Barthou, ÖSK
ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser, HGM Direktor Dr. Christian Ortner,
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, VDK-Präs. Minister a. D. Markus
Meckel, ÖSK-EPräs. Dr. Heinrich Schöll, BRD Botschafter Detlev Rünger
Kranzniederlegung am österr.-ung. Soldatenfriedhof Fogliano mit
anschließender Überreichung eines Bildes S.H. Papst Franziskus von
Bürgermeister Antonio Calligaris an ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R.
Alexander Barthou
Oberösterreicher gedenken in
Fogliano di Redipuglia
Der Hauch des vorangegangenen Besuches S.H. Papst
Franziskus schwebte über den Grabsteinen der über
14.000 Opfer des Ersten Weltkrieges im österr.-ung. Soldatenfriedhof in Fogliano, als eine oberösterreichische
Reisegruppe dort am 20. September 2014 der Kriegsopfer
gedachte.
Unter dem Titel „100 Jahre Beginn des Ersten Weltkrieges“
waren dreißig Teilnehmer
für eine Woche zu den ehemaligen Schlachtfeldern am
Isonzo und Piave unterwegs.
Unter ihnen die emeritierten
Botschafter Dr. Wendelin Ettmayer und Dr. Gilbert Graf,
der ehem. Nationalrat Hans
Hofer und die im Ruhestand
befindlichen
Generaldirektoren Dr. Ludwig Scharinger
(Raiffeisen) und Wolfgang
Weidl (OÖ Versicherung). Das
im Reiseverlauf eingeplante
Totengedenken wurde in Fogliano vom Österreichischen
Schwarzen Kreuz, gemeinsam
mit dem Verein „Amici Croce
Nera Austriaca“ unter Comm.
Franco Stacul, sowie mit den
örtlichen Behörden gestaltet.
Bürgermeister Antonio Calligaris würdigte die Toten von
damals und erinnerte an das
Europa von heute, wo Kriege
keinen Platz mehr fänden.
ÖSK-Generalsekretär
Alexander Barthou zitierte aus
dem Gedenkbuch des I.R.14
(Hessen) einen Gräberspruch,
der das Vergängliche im Leben als visionären Baustein
für die Zukunft bezeichnet.
Die Teilnehmer am Friedhof
waren von der schlichten, jedoch eindrucksvollen Zeremonie beeindruckt, die einen
Aspekt der Auslandsarbeit
der Kriegsgräberfürsorge des
ÖSK vermitteln konnte. Der
Sinn der Friedhofssammlung
zu Allerheiligen - Verwendung der Spenden für die
Kriegsopfer in Österreich und
Gestaltung von österreichischen Soldatenfriedhöfen im
Ausland - konnte damit transparent dargestellt werden.
Oberst i. R.
Alexander Barthou
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 9
ÖSK am Volkstrauertag in Berlin am 16.11.2014
Was Allerseelen in Österreich, bedeutet zwei Wochen später der Volkstrauertag in Deutschland: Ein Erinnern und
Gedenken an die Verstorbenen. In feierlichen Zeremonien
auf Friedhöfen und Gedenkstätten wird dabei der Opfer
der Kriege gedacht. An mehreren dieser Gedenkakte hat
eine Delegation des Österreichischen Schwarzen Kreuzes
- Kriegsgräberfürsorge (ÖSK) teilgenommen und Kränze
für die gefallenen österreichischen Soldaten und für alle
Kriegsopfer niedergelegt.
Friedhof Columbiadamm
Den Beginn bildete am Vorabend des Volkstrauertages
ein Totengedenken am Garnisonsfriedhof Columbiadamm,
in dem österr.-ung. Soldaten,
die in einem Berliner Lazarett in den Jahren des Ersten
Weltkrieges aufgrund ihrer
Kriegsverletzungen verstorben waren, ihre letzte Ruhestätte fanden. Den Kranz am
Denkmal inmitten der Gräber
legten der Präsident des ÖSK
ÖkRat Peter Rieser und der
österr. Verteidigungsattaché
Generalmajor Anton Oschep
gemeinsam mit dem ungarischen Vertreter stv. Verteidigungs-, Heeres- und Luftwaffenattaché Oberstleutnant
i. G. (H) Viktor Nagy nieder.
Garnisonsfriedhof
Lilienthalstraße
Kurz darauf fand im Garnisonsfriedhof Lilienthalstraße
die Internationale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag 2014 statt. Zahlreiche
Botschafter mit ihren Verteidigungsattachés aus Europa
und Übersee wohnten dieser Feierlichkeit bei. In ihren
Ansprachen appellierten der
Präsident des Volksbundes
Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK) Markus Meckel
und der Botschafter des Königreiches Belgien S.E. Ghislain D´hoop an die Völker und
Nationen, die Zusammengehörigkeit in der EU als Garant
für einen weiteren Frieden
in Freiheit zu bewahren. Sie
erinnerten daran, dass das
Andenken an die Kriegsopfer eine der Voraussetzungen
für dieses Ziel bildet. Die ab-
schließende Kranzniederlegung symbolisierte diese Gemeinsamkeit beim Gebet und
beim Totengedenken unter
den Klängen des „Guten Kameraden!“
Friedhof Columbiadamm, die Delegation des ÖSK mit Präs. ÖkRat Peter
Rieser (Mitte) und VAtt Generalmajor Anton Oschep (rechts) sowie dem
Stv.-VAtt Viktor Nagy am Grabmal der österr.-ung. Soldaten aus dem
Ersten Weltkrieg
Bundesministerium der
Verteidigung
Am Totensonntag wurde
mit einer Kranzniederlegung
durch Bundesministerin Dr.
Ursula von der Leyen beim
Ehrenmal der Bundeswehr im
Bendlerblock auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums jener Soldaten gedacht,
die im vergangenen Jahr bei
Einsätzen der Bundeswehr
und im Dienst in der Heimat
verstorben waren. In einer
sehr persönlich gehaltenen
Ansprache gedachte sie dieser Opfer und kondolierte den
Angehörigen. Die geladenen
Gäste, darunter die in Berlin
stationierten Attachés, legten
weiße Rosen nieder.
Plenarsaal des
Deutschen Bundestages
Den Höhepunkt bildete die im
Plenarsaal des Bundestages
stattfindende Gedenkveranstaltung mit dem deutschen
Bundespräsidenten Joachim
Gauck. Er gedachte der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft und appellierte
an die Solidarität mit deren
Familien. Die eigentliche Gedenkansprache hielt der ehemalige israelische Botschafter
in Deutschland Avi Primor.
Er spannte dabei den Bogen
von den im Kaiserlichen Heer
im Ersten Weltkrieg gemeinsam mit deutschen Soldaten
im Einsatz gestandenen deut-
Verteidigungsministerium Berlin-Stauffenbergstraße, Gedenkrede
von Bundesministerin
für Verteidigung Dr.
Ursula von der Leyen
für die im Dienst bei der
Bundeswehr im Jahre
2014 verstorbenen
Soldaten
Friedhof Columbiadamm, Verteidigungsattaché Generalmajor Anton
Oschep und ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser bei der Kranzniederlegung
schen Juden, über Verfolgung
und Gräuel des Holocaust
im Nationalsozialismus, bis
hin zur Nachkriegszeit, wo
es die Bundesrepublik durch
viele Jahre hindurch geschafft
hat, ihre dunkle Vergangenheit aufzuarbeiten. Wörtlich
führte er aus: „Die heutigen
Denkmäler an die Zeit der
Schande und des Verbrechens
sind die Zeugen für diese
Vergangenheitsbewältigung“.
Juden und Deutsche können
nunmehr auch gemeinsam
trauern und ihrer Opfer gedenken“. Primor zitierte dabei den jüdischen Geistlichen
Baal Shem Tov aus dem 18.
Jh., der da meinte „In der Erinnerung befindet sich die
Erlösung!“. Betroffenheit aber
auch Zuversicht war im Plenarsaal spürbar. Die Bedeutung dieser Veranstaltung in
Deutschland wurde durch die
Life-Übertragung im ZDF dokumentiert. A. Barthou, GS
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
VDK-Präsident Markus Meckel (3. v. li.) flankiert von ÖSK-Präsident
ÖkRat Peter Rieser und Vizepräsident Dr. Heinz Derfler
Volksbund Präsident Markus
Meckel besucht ÖSK
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) Außenminister a. D. Markus Meckel besuchte im Zuge seines Wien-Aufenthaltes und Vortrages
in der Diplomatischen Akademie am 23. Oktober 2014
auch das ÖSK.
Beim Austausch von Erfahrungen mit der Kriegsgräberfürsorge betonte Meckel, dass
er die Aufgaben für den VDK
über das bisherige Spektrum
der traditionellen Gräberarbeit hinaus als erweiterungswürdig betrachte. Dabei sollen die Ursachen und Auswirkungen der großen Konflikte
im 20. Jahrhundert analysiert
werden. Für wesentlich erachtet er, dass über das nationale Denken bei der Kriegsgräberfürsorge vermehrt der
internationale und vor allem
europäische Aspekt berücksichtigt werden muss. Durch
diese Maßnahme sieht er das
Andenken an alle Kriegsopfer
gewahrt. Damit soll auch ein
europäisches Demokratieverständnis, insbesondere bei der
Jugend, erweckt werden.
Der VDK-Präsident lud das
ÖSK zur Diskussion und Mitarbeit ein und kündigte die
Gründung einer Plattform zu
diesem Thema für Mai 2015
an. Den Kriegstoten zum Gedenken erfolgte eine Kranzniederlegung durch die beiden Präsidenten am Denkmal
für die Gefallenen des Ersten
Weltkrieges auf dem Wiener
Zentralfriedhof.
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 10
Ministerpräsident Volker
Bouffier
(re.) beim
Austausch
von Erinnerungsgeschenken
mit ÖSKPräsident
ÖkRat Peter
Rieser
Hessischer Ministerpräsident
würdigt Kriegsgräberarbeit
Protokollarisch angetreten empfing der Vorstand des ÖSK
mit Präsident ÖkRat Peter Rieser an der Spitze den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier am 12. Februar 2015 im Generalsekretariat in Wien.
in den Bereich des Kulturgüterschutzes der UNESCO.
ÖSK-Vizepräsident
Univ.Prof. Dr. Stefan Karner berichtete über seine Forschertätigkeit bei der Klärung der
Schicksale von deutschen
Kriegsgefangenen in Russland
und über die geplante internationale Konferenz über
den Umgang mit den Erinnerungen zum Zweiten Weltkrieg im Mai in Wien.
Zuletzt gab es den Austausch
von Erinnerungsgeschenken
- eine Porzellanfigur aus einer hessischen Manufaktur
für Präsident Rieser und eine
Buch-Dokumentation
über
das ÖSK für Ministerpräsident Bouffier.
Traditionsverein
„Nastro Azzurro“ besucht ÖSK
In dessen Begleitung kamen
auch sein Staatssekretär, ein
Ministerialdirigent aus der
Staatskanzlei und mehrere
Politiker aus dem Bundesland
Hessen sowie Botschafter Dr.
Detlev Rünger.
Präsident Rieser informierte
die Besucher über die Aufgaben und Ziele des ÖSK und
betonte dabei die langjährige,
freundschaftliche
Zusammenarbeit mit dem Volksbund
Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Auf besonderes Interesse stießen bei Ministerpräsident
Bouffier die hierorts eingeleiteten Kontakte zur Einbindung der Kriegsgräberfürsorge als immaterielles Kulturgut
Ziel der Gespräche war es, weitere Maßnahmen zur Erhaltung
von k.u.k. Kriegsgräbern aus dem Ersten Weltkrieg in den örtlichen Friedhöfen in Cremona zu besprechen. Mit dabei auch
Comm. Mario Eichta, der für die ÖSK-Landesgeschäftsstelle
Oberösterreich die Koordination von italienischen und österreichischen Traditionsvereinen im Trentino wahrnimmt. Unter
anderem zeichnet er für die Organisation der österr.-ital. Friedenstreffen verantwortlich. Der Besuch wurde auch zum Anlass genommen, die beabsichtigte Partnerschaft zwischen dem
ÖSK und dem Nastro Azzurro zu besprechen. Beiderseits wurden Urkunden zur jeweiligen Mitgliedschaft überreicht.
ÖSK Vorstandsmitglied Dr. Erwin Zügner, Nastro Azzurro Präsident (Cremona) Dr. Claudio Mantovani, ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer, Comm. Mario Eichta, DI Andras Arvai (Ungarn), ÖSK-Präsident
Peter Rieser, ÖSK-Vizepräsident Dr. Heinz Derfler, ÖSK-Generalsekretär
Oberst i. R. Alexander Barthou, ÖSK-Bundessyndikus Dr. Hans Kaser,
Nastro Azzurro Mitglied Cav. Guido Rossaro (v. li.)
Eine Delegation des italienischen Institutes „Nastro
Azzurro“, einem Verein zur Kultur-, Gedenk- und Geschichtsaufarbeitung mit Präsident Major Dr. Claudio
Mantovani aus Cremona an der Spitze, stattete dem ÖSK
am 24. Oktober 2014 einen offiziellen Besuch ab.
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 11
Verständigung über Grenzen hinweg:
Schüler aus Wolgograd besuchen Österreich
Ein „Do Swidanja“ am Flughafen Schwechat beendete den
Besuch von sechzehn Schülern und ihren Lehrkräften aus
der russischen Schule 114 in Pestschanka, einem Außenbezirk von Wolgograd (dem ehemaligen Stalingrad) in
Österreich. Ausgesprochen hat die Einladung an die Schüler das ÖSK, das mit Hilfe von Sponsoren - von der OMV,
VOEST, OÖ Versicherung, Neusiedlersee-Bahn, Österreich-Russische Freundschaftsgesellschaft bis hin zu den
Landeshauptmännern von Nieder-, Oberösterreich und
Burgenland - die Finanzierung sicherstellen konnte.
In Pestschanka befindet sich
ein von Prof. Wilhelm Holzbauer konstruiertes Mahnmal
zur Erinnerung an die 45.000
Österreicher, die in der
Schlacht um Stalingrad im
Zweiten Weltkrieg ihr Leben
lassen mussten. In Form von
Schulprojekten pflegen Lehrer und Schüler der Schule 114
gemeinsam das Gedenken an
die gefallenen Soldaten. Ziel
des Besuches im April 2015
war es daher, den russischen
Jugendlichen den Umgang
mit Kriegsopfern in Österreich und der hier gepflegten
Erinnerungskultur durch einen sogenannten „Brückenbau“ näherzubringen.
Österreichische Kultur
in Wien
Die ersten Tage des Besuches
waren einem Einblick in die
österreichische Kultur in
Wien gewidmet. Mit einer
medial beachteten Kranzniederlegung am Wiener Zentralfriedhof wurde der russischen Kriegsopfer gedacht.
Ein Besuch in der Russischen
Botschaft und der angeschlossenen Nikolaus-Kathedrale
zeigte das tiefe Verständnis
der russischen Schüler für
Religion und Gesellschaft.
So erstand jeder der Schüler
im Gotteshaus ein Glas Honig. Auf die Frage nach dem
Grund, erfolgte unisono die
Antwort „… als ein geweihtes
Geschenk für die Babuschka
(Großmutter)“ zuhause.
In St. Pölten führte der Di-
rektor des NÖ Landtages Dr.
Thomas Obernosterer durch
das Landhaus und präsentierte anschließend die niederösterreichische Landeshauptstadt.
In Oberösterreich wurden die
Schüler von LGF Prof. Schuster begrüßt und es stand die
Besichtigung eines Soldatenfriedhofes und des ehemaligen
Konzentrationslagers
in Mauthausen auf dem Programm. Überaus anschaulich
wurde dabei an den Ausbruch
der 500 russischen Kriegsgefangenen im Februar 1945 erinnert, die, bis auf elf Überlebende, den Tod auf der Flucht
erlitten haben.
Einen weiteren Höhepunkt
bildete der Besuch im Akademischen Gymnasium in Linz,
wo sich die Schüler mit Russisch als Fremdsprache mit
den Schülern aus Pestschanka
sofort verstanden. Dabei wurde festgestellt, dass Jugendliche gleichen Alters weltweit
von denselben Interessen
und Problemen berührt werden. Auch die Themen Krieg,
Kriegsopfer und Erinnerung
wurden erörtert und von den
Besuchern in einem Tagebuch
festgehalten.
Ein weiterer Tag war dem
Burgenland gewidmet. Generaldirektor Prof. Dr. Gerhard
Gürtlich hatte zu einer Fahrt
mit der Neusiedlersee-Bahn
eingeladen. Am Bahnhof in
Frauenkirchen empfing Bürgermeister Josef Ziniel mit
einer Schülerdelegation die
Meinungsvielfalt auf Deutsch und Russisch im Akademischen Gymnasium in Linz
Totengedenken am Soldatenfriedhof Frauenkirchen
Schülerinnen
und
Schüler
vor dem
ehemaligen KZMauthausen
Gäste und überreichte Grüße
in Geschenksform. Am erst
kürzlich renovierten Soldatenfriedhof erinnerte ein gemeinsames, stimmungsvolles
Gedenken an die hier zur
letzten Ruhe gebetteten russischen Kriegsopfer aus dem
Ersten Weltkrieg.
In Wiener Neustadt wiederum galt der Besuch der Theresianischen Militärakademie. Es folgten ein Empfang
bei Bürgermeister Mag. Klaus
Schneeberger und ein Totengedenken im Dom.
Beim Abschlussabend wurde Resümee gehalten, Geschenke ausgetauscht und
Erfahrungen wiedergegeben.
Die russischen Schüler gaben
dabei ihre persönlichen Eindrücke zu der in Österreich
vorgefundenen Gedenkkultur wieder. Diese werden vom
ÖSK gesammelt, übersetzt
und in einem weiteren Projekt
zur Fortsetzung der ÖSK-Jugendarbeit einfließen.
Direktorin Elena Nikolayewna Kschennikowa sieht dabei einem gemeinsame Ziel
mit dem ÖSK nähergerückt
zu sein: Das „Brückenbauen“
über die Gräber und Mahnmale der Kriege hinweg für
ein besseres Verständnis der
Völker untereinander.
Oberst i. R. A. Barthou
Ing. Otto Jaus
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
Der Vorstand des ÖSK bei der Auszeichnungsverleihung, v.li.: RA Dr.
Hans Kaser, ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer, VDK-Generalsekretär i. R. Rainer Ruff, LGF Ing. Otto Jaus, ÖSK-Generalsekretär Oberst
i. R. Alexander Barthou
Großes Goldenes Ehrenzeichen
für Generalsekretär Rainer Ruff
Viel Applaus erntete der scheidende VDK-Generalsekretär Rainer Ruff anlässlich der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens des ÖSK am 10. April 2015 im Generalsekretariat.
ÖSK-Vizepräsident
Walter
Murauer erinnerte in seiner
Laudatio an die prosperierende Zusammenarbeit zwischen
beiden Organisationen und
führte beispielhaft die Meilensteine der letzten Jahre
an. Von der Buchpräsentation über deutsche und österreichische Kriegsgräber in
Belarus im Ersten Weltkrieg
im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum, über den
VDK Kalender 2014 „Verlorene Talente“ mit dem Grußwort des österreichischen
Bundespräsidenten, bis hin
zur Einbindung des ÖSK in
die Mitgestaltung des Volkstrauertages in Berlin und
Wien, überall konnte man die
Hand des Generalsekretärs
erkennen.
Rainer Ruff, Jahrgang 1950,
war von 2003 bis dato nicht
nur Generalsekretär des
Volksbundes
Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e. V.,
sondern auch Vorstand der
Stiftung „Gedenken und Frieden“. Der ausgebildete Jurist
bekleidet zugleich auch den
Dienstgrad eines Oberst dRes
in der Deutschen Bundeswehr.
Auch mit beiden letzteren hat
er sich durch Ideen und Engagement beim ÖSK und beim
Österreichischen Bundesheer
eingebracht.
Durch seine Pensionierung
verliert das ÖSK zwar den unmittelbaren Ansprechpartner,
geblieben ist aber der Freund.
Und dieser hat zugesichert,
seine künftigen Wien-Aufenthalte mit einem Besuch im
Generalsekretariat zu verbinden.
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 12
Botschaftsrat Valery Sidorov wird mit dem Großen Ehrenzeichen des
ÖSK geehrt, v.li.: ÖSK-Generalsekretär Oberst i. R. Alexander Barthou,
Botschaftsrat Valery Sidorov, RA Dr. Hans Kaser
ÖSK-Auszeichnung für
Botschaftsrat Valery Sidorov
Tradition bedeutet, die Flamme zu hüten und nicht die
Asche zu verstreuen! Ein Teilaspekt dieser Erinnerungsarbeit ist die Kriegsgräberfürsorge.
In Österreich nimmt diese das
ÖSK wahr - mit Unterstützung staatlicher Stellen und
in Zusammenarbeit mit den
in Österreich akkreditierten
Diplomaten.
Ganz besonders hat sich Botschaftsrat Valery Sidorov von
der Russischen Botschaft um
diese Aufgabe angenommen
und gemeinsam mit dem
ÖSK das Andenken an die in
Österreich gefallenen bzw. in
Kriegsgefangenschaft verstorbenen russischen Soldaten bewahrt. Mit persönlichem Einsatz und vor allem mit Herz
hat er gerade im Gedenkjahr
2014 - 100 Jahre Beginn Erster Weltkrieg - hier Akzente
gesetzt. So wurde in enger Zusammenarbeit mit dem ÖSKLGF Ing. Otto Jaus die Dokumentation „Russische Kriegs-
Aktuelle Informationen über das
Österreichische Schwarze Kreuz finden Sie unter
www.osk.at
gräber im Ersten Weltkrieg“
in der Russischen Botschaft
aus der Taufe gehoben.
In den Soldatenfriedhöfen
Herzogenburg und Korneuburg konnten die sterblichen
Überreste von russischen
Soldaten eine würdige letzte Ruhestätte finden, und am
Soldatenfriedhof Marchtrenk
wurde ein Gedenkstein zur
Erinnerung an die dort im Gefangenenlager verstorbenen
russischen Soldaten gesetzt.
Für diese und viele darüber
hinaus reichende Aktivitäten
im kulturellen Bereich und
insbesondere auch für die
eingangs erwähnten wurde
Botschaftsrat Valery Sidorov
bedankt und geehrt.
Nach zwölf Jahren in Österreich verlässt er nunmehr unser Land. Das Schwarze Kreuz
verliert damit einen Freund,
den wir alle vermissen werden.
Als Anerkennung für seine
Verdienste wurde ihm durch
Generalsekretär Oberst i. R.
Alexander Barthou das Große
Ehrenzeichen überreicht.
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 13
Dem Vergessen entrissen - Übergabe von
russischen Kriegsgefangenenlisten
Man schrieb das Jahr 1914, als in den Schlachten des Ersten Weltkrieges die ersten österr.-ung. Kriegsgefangenen
von der russischen Zarenarmee gefangen und in Lager
jenseits des Ural verbracht wurden. So auch in das Gebiet
von Swerdlowsk, dessen Hauptstadt heute wieder den ursprünglichen Namen Jekaterinburg trägt.
Nach dem Friedensschluss
von Brest-Litowsk im Jahre
1918 kehrten weit über hunderttausend Soldaten von dort
wieder in die Heimat zurück.
In den Lagerfriedhöfen verblieben zehntausende von Toten und bis heute als vermisst
geltende Soldaten.
Der Zweite Weltkrieg füllte
dann wiederum diese und
viele zusätzliche Lager und
auch deren Friedhöfe.
Seit Jahren bemüht sich das
ÖSK gemeinsam mit der Moskauer Organisation „Memorial“ Licht in das Dunkel der
in russischer Erde bestatteten
österr.-ung. Soldaten zu bringen. In vielen Fällen auch erfolgreich. Entscheidend war
und ist jedoch der persönliche
Kontakt mit den staatlichen
Stellen vor Ort. So auch in Jekaterinburg, wo im Sommer
2014 eine ÖSK-Delegation mit
Präsident Peter Rieser mehrere ehemalige und vermutete Lagerfriedhöfe aus dem
Ersten Weltkrieg besucht hat.
Hierbei ist es gelungen, mit
Organen der Stadtverwaltung, der Universität u. v. a.
mit dem Historiker Professor
Wladimir Motrewitsch in den
ehemaligen Lagerfriedhöfen
Gedenktafeln zur allgemeinen
Erinnerung an die Kriegsopfer anzubringen. Offizielle
Namenslisten über die bestatteten Soldaten existierten
dabei kaum, bzw. waren großteils unvollständig.
Herzlicher Kontakt zum
Gouverneur
Anlässlich der Nachforschungen entwickelte sich auch ein
besonders herzlicher Kontakt
zum Gouverneur Kujwaschew
Evgenij Wladimirowitch in
Jekaterinburg. Dieser bestand
wenige Monate später im
Zuge eines offiziellen Staatsbesuches in Österreich darauf,
das ÖSK in den Besuchsablauf
in Wien und der Steiermark
mit einzubinden.
Namen österr.-ung. Kriegsgefangener
Beim Empfang durch Landeshauptmann Franz Voves
und nach einem Totengedenken im Grazer Stadtfriedhof
überreichte er ÖSK-Präsident
Peter Rieser ein Aktenbündel
mit den Namen österr.-ung.
Kriegsgefangener im Oblast
(Gebiet) Swerdlowsk aus dem
Ersten Weltkrieg.
Nach erster Sichtung im Generalsekretariat wurde diese
Liste nunmehr an den Vizepräsidenten des ÖSK, Univ.Prof. Dr. Stefan Karner, Leiter des Ludwig Boltzmann
Instituts für Kriegsfolgenforschung an der Universität
Graz übergeben.
Das ÖSK kann hierüber einen
Erfolg in zweierlei Hinsicht
verbuchen: Zum ersten, nachträgliche Gewissheit für die
Angehörigen der in russischer
Erde bestatteten, gefallenen
und vermissten Soldaten.
Zum zweiten, eine weitere
Initiative zur wertvollen Forschungsarbeit durch den Vizepräsidenten des ÖSK und
Leiter des Ludwig Boltzmann
Instituts für Kriegsfolgenforschung zur Situation der
Kriegsgefangenen in Russland
mit unterstützt zu haben. Eine
Maßnahme im Sinne des Leitspruches des ÖSK „Arbeit für
den Frieden!“
Oberst i. R. A. Barthou
Übergabe der Listen von ÖSK-Präsident ÖkRat Peter Rieser an Vizepräsident Dr. Stefan Karner
Russische Föderation gedenkt
ihrer Soldaten
Diplomaten, ausländische Militärs und Angehörige der
russischen Vertretungen in Wien gedachten am 20. Februar, dem Tag des Vaterlandsverteidigers, im Rahmen eines
Festaktes ihrer gefallenen Soldaten.
Der Feiertag wurde
1922 durch W. I.
Lenin mittels Befehl Nr. 95 als „Tag
der Roten Armee“
eingeführt
und
hieß bis 1991 „Tag
der Sowjetischen
Armee und Seestreitkräfte“.
In der UdSSR war
dies einer der wichtigsten Feiertage,
der mit einer großen Militärparade
begangen
wurde
und an die Anfänge
der Roten Armee
erinnerte: Am 23. Am Denkmal auf dem Wiener Zentralfriedhof
Februar 1918 nämlich wurden in Moskau und der Russischen Föderation in
Petrograd (Sankt Petersburg) Österreich Sergej Netschaerstmals in größerem Um- jew zu Kranzniederlegungen
fang Soldaten rekrutiert und an den Gräbern der Soldaten
im Kampf gegen das Deutsche der Roten Armee am ZentralReich bei Pskow und Narwa friedhof und beim Ehrendenkeingesetzt.
mal am Schwarzenbergplatz
In Wien luden zu diesem An- ein. Auch eine Delegation des
lass die Ständigen Vertreter Österreichischen Schwarzen
der Russischen Föderation bei Kreuzes-Kriegsgräberfürsorden Internationalen Organi- ge nahm an diesem Gedenksationen und bei der OSZE, akt teil und erinnerte mit
Vladimir Voronkov und An- einem eigenen Kranz an die
drej Kelin und der Botschafter Opfer der Kriege.
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 14
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
OFFIZIELLE GEDENKFEIERN VON KLEINPOLEN AUF K.U.K. KRIEGERFRIEDHÖFEN
Die Heimat hat ihre toten Söhne nicht vergessen
Von LGF Oberst Professor Erwin Fitz
Die offiziellen Gedenkfeiern in Kleinpolen zum Gedenken an den Ausbruch
des Ersten Weltkrieges vor
100 Jahren fanden auf westgalizischen k.u.k. Kriegerfriedhöfen statt. Am Samstag den 20. September 2014
wurde der generalsanierte
k.u.k. Kriegerfriedhof Nr.
48 Regetów Wyżny in der
Gemeinde Uście Gorlickie
im Beisein des Wojewoden
von Kleinpolen Jerzy Miller
eingeweiht.
Für den 21. September 2014
war eine internationale feierliche Zeremonie in Anwesenheit des Stellvertreters des
Marschalls von Kleinpolen
Dr. Stanisław Sorys auf dem
k.u.k. Kriegerfriedhof Nr. 185
Lichwin (Zuckerhut) in der
Gemeinde Pleśna geplant. Die
Verbindung von Kampfstätte
und Kriegerfriedhof ist hier
wohl sinnbildlich und beeindruckend. Ein symbolträchtigerer Ort ist kaum vorstellbar.
Gedenken in Lichwin
Auf Grund des Regenwetters
wurde der erste Teil der Gedenkfeier in die Kirche von
Lichwin verlegt. Nach dem
Einzug der Teilnehmer und
Abordnungen der Armee und
verschiedener Traditionsverbände bzw. Vereine sowie der
Ehrengäste, an der Spitze in
Vertretung des Marschalls
von Kleinpolen Landesrat Dr.
Stanisław Sorys, Bürgermeister Stanisław Burnat, Landrat von Tarnów Zbigniew
Karciński, Vertreter der polnischen Armee Oberst Janusz
Kurzyna, der österreichische
Gesandte Botschaftsrat M.A.
Christian Autengruber, ÖSKPräsident Ökonomierat Peter
Rieser, Volksbundpräsident
Markus Meckel, Bürgermei-
Ganz international, umrahmt von Tradition vorne v. li.: Major i. Tr. Christian Haager, Oberst Prof. Erwin Fitz,
Präsident Ökonomierat Peter Rieser, Präsident Markus Meckel, Landesrat Dr. Stanisław Sorys, Bürgermeister
a. D. Oberstleutnant Prof. Friedrich Schuster, Bogusław Głód; dahinter eine Abordnung des Tiroler Kaiserjägerbundes.
Foto: Izabela Chlost
ster a.D. Oberstleutnant Prof.
Friedrich Schuster und Oberst
Prof. Erwin Fitz begann um
13.00 Uhr die von den Geistlichen Robert Krzysztofiak
und Jan Kwar zelebrierte Messe. Die Kirche war, so wie in
Polen üblich, bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Gedenkansprachen der
Repräsentanten
erfolgten
nach der Messe in der Kirche.
Präsident Peter Rieser überbrachte in sehr ergreifenden
Worten den Gruß und Dank
des Österreichischen Schwarzen Kreuzes.
Kranzniederlegungen am
Zuckerhut
Im Anschluss, das Wetter
hatte sich in der Zwischenzeit gebessert, verlegten der
Ehrenzug der polnischen Armee, die Vertreter der Traditionsverbände - u.a. die Abord-
nung des Tiroler Kaiserjägerbundes - Vereine, Pfadfinder,
Schulklassen mit den Lehrpersonen und die Ehrengäste
auf den Kriegerfriedhof Nr.
185 Lichwin (Zuckerhut) zu
den Kranzniederlegungen am
Monument. In Ermangelung
einer Musikkapelle stimmte
Oberst Prof. Erwin Fitz die
österreichische Bundeshymne an, welche von den Österreichischen Vertretern nach
Kräften mitgesungen wurde.
Kaiserjäger und Rainer
Von den Kaiserjägern und
Rainern wurde diese sehr
Kranzniederlegung durch Bgm. a.D. Obstlt Prof. Friedrich Schuster,
Präsident Ökonomierat Peter Rieser, Oberst Prof. Erwin Fitz (v. li.)
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
isoliert aufragende markante
Erhebung bei Lichwin, welche von den Einheimischen
als Gródek bezeichnet wurde,
wegen ihrer Form „Zuckerhut“ genannt. In der Nacht
vom 1. auf den 2. Mai 1915
begannen auch in diesem
nördlichen Frontabschnitt der
Durchbruchschlacht bei Gorlice-Tarnów die Angriffe. In
Gefechtsstreifen bei Lichwin
waren die 3. Infanteriedivision (Linz) bestehend aus dem
k.u.k. 2. Regiment der Tiroler
Kaiserjäger, dem k.u.k. Infanterieregiment Nr. 59 Erzherzog Rainer (Rainer) und dem
k.u.k. Infanterieregiment Nr.
14 Ernst Ludwig Großherzog
von Hessen und bei Rhein
(Hessen) sowie die 106. Landsturmdivision bestehend aus
dem k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 16 (Landsturmbezirk Krakau), dem
k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 31 (Landsturmbezirk Teschen, Wadowice) und
dem k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 32 (Landsturmbezirk Neusandez, Tarnow), eingesetzt.
Am 2. Mai 1915 zwischen 4
und 5 Uhr stürmten Angehörige des k.u.k. 2. Regiments
der Tiroler Kaiserjäger und
des k.u.k. Salzburger Infanterieregiments Nr. 59 Erzherzog Rainer diese von ihnen
als Zuckerhut bezeichnete
Höhe. Das k.k. Landsturminfanterieregiment Nr. 32 griff
die Russen in den Flanken an.
Nach heftigen Gegenangriffen
durch starke russische Kräfte
ging die Anhöhe um 11 Uhr
des 2. Mai wieder verloren. In
den frühen Morgenstunden
des 3. Mai konnten die Österreicher die Höhe schließlich
besetzen und die Verfolgung
des geschlagenen Feindes aufnehmen.
Kampfstätte
ist Kriegerfriedhof
Auf dem vom LandsturmAkzessisten des technischen
Dienstes
Heinrich Scholz
geplanten k.u.k. Kriegerfriedhof Nr. 185 ruhen 273 k.u.k.
bzw. k.k. Soldaten und 341 der
zaristisch russischen Armee.
Von den hier Bestatteten sind
216 Soldaten bekannt und
398 unbekannt. Davon sind
99 Kaiserjäger, 31 Rainer, 25
vom Landsturminfanterieregiment Nr. 32, 16 vom Landsturminfanterieregiment Nr.
16 und 13 vom Landsturminfanterieregiment Nr. 31.
Das Ringen um die Höhe des
Zuckerhuts forderte schwere
Opfer. Zahlreiche Granattrichter – welche auch nach
100 Jahren noch beeindruckend sind – hatten die ganze Höhe aufgepflügt, über
die sich die Schützengräben
hinziehen. Hinter diesen Stellungen hatten die Truppen ihre Gefallenen bestattet. Genau
an den ursprünglichen Stellen
sind die Gräber bei der Anlage
des Kriegerfriedhofes Nr. 185
belassen worden. Ähnlich,
wie beim Kriegerfriedhof Nr.
193 Lubcza Szczepanowska,
wurde auch am Zuckerhut
das ehemalige Kampfgelände
mit seinen Kriegsnarben erhalten. Ja, der Künstler war in
diesem Falle sogar noch weiter gegangen, indem er ganz
auf ein Zusammentragen der
Leichen verzichtete und somit
den kriegerischen Charakter des Geländes nicht mehr
als epische Parallele behandelte, sondern Kampfstätte
und Kriegerfriedhof als eine
künstlerische Einheit bestehen ließ.
Die so aufrecht erhaltenen
Beziehungen der Gräber zu
dem historischen Verlauf der
Kämpfe wirken in ihrer Unmittelbarkeit wahrhaft erschütternd.
Ein gemauerter Obelisk von
großen Dimensionen und
vollendet eindringlicher Gestaltung ist auf den höchsten
Punkt des Hügels gestellt.
Vom ehemaligen Holzzaun ist
längst nichts mehr vorhanden.
Nur die gemauerten Torpfeiler erinnern noch vage daran.
Eine geschickt geführte Weganlage verbindet die Gruppen der Gräber, die mit aller
Sorgfalt instandgesetzt wurden und schöne gusseiserne
Kreuze als Schmuck aufwei-
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 15
Kriegerfriedhof Nr. 185 vor (oben) und nach (unten) der letzten
Sanierung
Bilder: Mag. Krzysztof Garduła, Krakau
sen.
Die Kraft, anschaulichste Vorstellung von den Geschehnissen, die den Tod der hier beerdigten Gefallenen verschuldet
haben, zu erwecken, wohnt
diesem eigenartigen Kriegerfriedhof inne und sichert ihm
doppelte Bedeutung. Diese
suggestive Kraft wirkt umso
ergreifender auf die Herzen
und Sinne, als die Schmerzen
und Schrecken, die sie malt,
da ringsum die strahlende
Natur in der Unsterblichkeit
ihrer Macht und Schönheit
hineingrüßt.
Fast wie eine Inszenierung
wirkte der kurzzeitig in
mildes Nachmittagslicht gerückte Obelisk während der
Kranzniederlegungen, bevor
wieder
wolkenbruchartiger
Regen einsetzte.
Sanierung des
Kriegerfriedhofes
Erstmals nach dem Krieg
wurde dieser aus dem Jahr
1916 stammende Kriegerfriedhof im Jahr 1992 durch
die
Landesgeschäftsstelle
Salzburg mit Unterstützung
durch Traditionsvereine und
Angehörige des Pionierbataillons 3 sowie dem Einsatz von
lokalen Arbeitern in Eigenregie saniert.
Im Jahre 2014 erfolgte mit
Mitteln des polnischen Staates
die vorerst letzte Sanierung
der Gräber der russischen
Soldaten mit neuen Grabsteinen und Kreuzen. Die Gräber
der österreichischen Soldaten
waren mit finanzieller Unterstützung der ÖSK-Landesgeschäftsstelle Salzburg gerade
kurz vor der Gedenkfeier saniert worden.
Auszeichnungen
Landesgeschäftsführer Bürgermeister a. D. Oberstleutnant Prof. Friedrich Schuster
und Oberst Prof. Erwin Fitz
wurden für ihr jahrzehntelanges erfolgreiches Wirken
in der Kriegsgräberfürsorge
in Kleinpolen mit dem Ehrenkreuz von Kleinpolen ausgezeichnet.
Landesrat Dr. Stanisław Sorys,
gebürtig aus Lichwin, bedankte sich in Vertretung des Marschalls von Kleinpolen bei den
beiden Landesgeschäftsführern für ihre geleistete Arbeit.
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 16
Einweihung des
k.u.k. Kriegerfriedhofes in Peć/Peja
Von Oberst Professor Erwin Fitz
Am 30. September 2014 wurde der k.u.k. Kriegerfriedhof in
Peć/Peja im Kosovo nach Abschluss der Wiederherstellung
in Anwesenheit des österreichischen Botschafters Dr. Johann Brieger, des stellvertretenden KFOR-Kommandanten
Brigadier Anton Wessely, des ungarischen Botschafters Lorant Balla, des nationalen Kontingentskommandanten der
ungarischen KFOR-Soldaten Oberst Joszef Szep sowie der
Landesgeschäftsführer Ing. Otto Jaus und Oberst Prof. Erwin Fitz eingeweiht. Unter den geladenen Gästen waren neben dem Minister der „Kosovo Security Force“ Agim Ceku,
auch deren Kommandant, Generalleutnant Kadri Kastrati,
sowie der Bürgermeister von Peć/Peja, Gazmend Muhaxheri.
Österreichisch-ungarisches
Projekt
Die Absicht, den so gut wie
nicht mehr als solchen erkennbaren k.u.k. Kriegerfriedhof in Peć/Peja herzurichten,
entstand im Jahr 2011 unter
dem damaligen stellvertretenden
KFOR-Kommandanten Brigadier Johann Luif
in Zusammenarbeit mit dem
österreichischen Botschafter
im Kosovo Dr. Johann Brieger
und dem ungarischen Außenamt. Die Realisierung erfolgte
in enger Zusammenarbeit mit
Brigadier Anton Wessely und
wurde vom Österreichischen
Schwarzen Kreuz durch die
Landesgeschäftsstellen Wien,
Niederösterreich, Burgenland
und Vorarlberg sowie Kärnten
finanziell getragen. Das ungarische Außenamt erbrachte
vor Beginn der Arbeiten finanzielle Vorleistungen. Die
Planungen sowie die Bauaufsicht erfolgten durch den
kosovarischen
Architekten
Dipl.-Ing. Avdyl Cetai.
Wer waren die Toten
Während des Ersten Weltkrieges hatten 208 Soldaten
der k.u.k. Armee ihr Leben in
diesem Gebiet gelassen und
waren auf dem k.u.k. Kriegerfriedhof in Peć/Peja bestattet
worden. Aus den im Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv in Wien verwahrten
Listen lassen sich interessante
Details herauslesen. Die Sterbedaten reichen vom 7. Dezember 1915 bis zum 18. Mai
1918. Bei der Herkunft der
hier Bestatteten spannt sich
der Bogen vom kriegsfreiwilligen Albaner über Soldaten aus
Böhmen, Bosnien, Bukowina,
Dalmatien, Galizien, Kroatien,
Mähren, Steiermark, Ungarn,
der Türkei und anderen. Auch
nicht vergessen werden dürfen die hier bestatteten russischen Kriegsgefangenen. Die
Truppen und Branchen waren vielfältig und umfassten
unter anderem das k.u.k.
Kreiskommando Ipek (der
türkische Name für Peć/Peja),
k.k. und k.u. Landsturminfanterietruppen, LandsturmEttappen-Bauformationen,
k.u.k. Trainverbände, Baukompanien, k.u.k. Traindivision Kriegsbrücken-Equipage,
k.u.
Landsturmetappenformationen, k.u.k. Grenzjägertruppen, k.u.k. Gendarmeriekorps für Montenegro, k.u.k.
Feldgendarmerie für Albanien,
k.u.k. Ochsenstaffeln, k.u.k.
Kriegsgefangenenabteilungen,
k.u.k.
Arbeiterabteilungen
und zahlreiche andere. Der älteste Tote war Jahrgang 1862
und der Jüngste 1896.
Gedenkzeremonie
und Gedenkansprachen
Die beiden Ehrenzüge, aus
Zentrales Denkmal im Kriegerfriedhof in Peja
Bilder: zVg/Brieger
Botschafter Dr. Brieger bei seiner Ansprache - im Bild von links: Brigadier Mag. Anton Wessely, Oberst Joszef Szep, M.A. Lorant Balla, Oberst
Prof. Erwin Fitz, Ing. Otto Jaus
Österreichergruppe -v. li.: Dr. Johann Brieger, Ing. Otto Jaus, Oberst Prof.
Erwin Fitz, Roswitha Brieger MBA, Hauptmann Mag. Andreas Fritz
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österreichischen und ungarischen Soldaten bestehend,
bildeten einen würdigen
Rahmen am Kriegerfriedhof in Peć/Peja. Die Zeremonie begann mit der Meldung
durch den Kommandanten
des österreichischen Ehrenzugs an den militärischen
Höchstanwesenden, Brigadier
Anton Wessely.
Ansprachen in englischer
Sprache
Alle Ansprachen erfolgten
in englischer Sprache und
wurden nicht übersetzt. Den
Reigen der Redner eröffnete
Oberst Prof. Erwin Fitz. „Es
sind einhundert Jahre seit Beginn des Ersten Weltkrieges
vergangen. Die letzten Überlebenden haben uns verlassen. In vielen Teilen Europas
und darüber hinaus, erinnern uns Kriegsgräber an die
menschliche Tragödie. Wir
sind heute hier an der Stelle
eines jüngst wiederhergestellten k.u.k. Kriegerfriedhofes
zusammengekommen.
Die
Wiederherstellung wurde vom
Österreichischen Schwarzen
Kreuz-Kriegsgräberfürsorge finanziell unterstützt und vom
Ungarischen Außenministerium mitgetragen. Ein Dank
gilt allen, die zum Gelingen
des Vorhabens beigetragen haben. Abschließend appelliere
ich an die Verantwortlichen,
dass dieser Kriegerfriedhof gut
gepflegt und anerkannt wird,
zur Erinnerung und Mahnung
für Frieden und Freiheit in der
Gegenwart und Zukunft.“
Der Minister der „Kosovo
Security Force“ Agim Ceku,
sagte unter anderem: „Als einer mit militärischem Hintergrund, der für die Freiheit seines eigenen Landes gekämpft
hat, glaube ich ganz stark,
dass es jeder einzelne Soldat
verdient hat, dass man sich
seiner in Ehre und Respekt erinnert. Weiterhin ist es unsere
spezielle verantwortungsvolle
Aufgabe, die Gräber jener Soldaten zu betreuen, die fern
der Heimat gefallen sind und
keine Angehörigen oder Verwandten haben, welche sich
um ihre Gräber kümmern
können. Friedhöfe sind heilige
und emotionale Plätze, aber
gleichzeitig auch Zeugen unserer Geschichte und wesentliche Teile unserer Kultur und
des Kulturerbes. Dieser Militärfriedhof ist ein Teil des historischen Erbes von Peja. Als
ein Mann, der in der Nähe von
Peja (in Cuska) geboren wurde, fühle ich eine persönliche
Verpflichtung für den Bestand
und die Erhaltung dieses
Kriegerfriedhofes. Ich glaube,
dass es ein Ort sein soll, wo
Schulkinder Geschichte lernen
und die Bedeutung von Frieden und Wohlstand erkennen.“
Der ungarische Botschafter
M.A. Lorant Balla sagte unter
anderem: „Der einhundertste
Jahrestag des Ausbruchs des
Ersten Weltkriegs, die Wiederherstellung des österreichischungarischen Kriegerfriedhofes
wie auch Pietät und Achtung
verbinden uns, Zeit, Raum
und Grenzen zu überwinden.
Die Zeit ist gekommen, um
nicht nur mit Gedanken und
Worten, sondern mit konkreten Taten die Erinnerung
an diese mehr als 200 Bürger
der ehemaligen Monarchie sowie russische Kriegsgefangene,
die hier ruhen, wachzuhalten.
Die Zeit ist gekommen, sich
an unsere Soldaten, welche
gelitten haben und fern der
Heimat und ihrer Lieben für
ihr Land gestorben sind, sowie
an ihr Schicksal und Heldentum zu erinnern. Die Zeit ist
gekommen, um sie zu würdigen und ihnen Respekt zu zollen, aber auch über die Folgen
eines jeden Krieges nachzudenken. Dieser Kriegerfriedhof ist der passende Ort zum
Trauern und Erinnern, weil
unsere Soldaten hier ihr Leben
ließen und die Einwohner dieser Stadt ihnen die letzte Ehre
erweisen.“
Durch den österreichischen
Botschafter Dr. Johann Brieger wurde nach seinem Rückblick und den Dankesworten
der Blick auf die jüngere Vergangenheit gerichtet. „Mit
der heutigen Übergabe des
k.u.k. Kriegerfriedhofes in Peja
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 17
Friedhofsareal vor
und nach der
Wiederherstellung
kommt einerseits die enge Zusammenarbeit zwischen dem
Österreichischen Schwarzen
Kreuz und den zuständigen
ungarischen Stellen und der
Stadt Peja zum Abschluss, signalisiert jedoch andererseits
auch einen neuen Anfang.
Das heutige Aussehen des
k.u.k. Kriegerfriedhofes nach
einer Generalsanierung war
nur mit der großzügigen finanziellen Unterstützung des
Österreichischen Schwarzen
Kreuzes und des Ungarischen
Außenministeriums möglich.
Ich bin besonders erfreut über
die heutige Anwesenheit von
Bürgermeister
Muhaxheri,
weil die Stadt Peja versprochen hat, in Zukunft gut für
den k.u.k. Kriegerfriedhof zu
sorgen – einschließlich der
künftigen Eintragung in die
Liste der kulturellen Stätten.
Die innere Stärke und Attraktivität der Europäischen
Union zeigte sich auch im erdbebenartigen Wandel 1989,
durch den Fall des Eisernen
Vorhanges. Die Bilder, die den
ungarischen Außenminister
Gyula Horn und den österreichischen Außenminister Alois
Mock beim Durchschneiden
des Stacheldrahtes nahe der
Stadt Ödenburg zeigen, wo
tausende ehemalige Staatsangehörige der Deutschen
Demokratischen Republik die
Grenze in die Freiheit überschritten, werden uns ewig in
Erinnerung bleiben. Zu dieser
Zeit hielten wir es für unmöglich, dass es jemals wieder
Krieg in Europa geben würde.
Aber es sollte anders kommen.
Es ist nur 15 Jahre her, seit dem
schrecklichen Kriegsgeschehen
im Kosovo. Aus diesem Grund
sind österreichische und ungarische Soldaten, aber auch
Truppen von vielen NATOLändern, immer noch hier stationiert.“
Nach den Reden durch die
diplomatischen und militärischen Vertreter sowie den
Vertreter des ÖSK wurde das
Denkmal am Kriegerfriedhof
enthüllt und durch den ungarischen Militärpfarrer Hauptmann Szilard Sajtos eingeweiht.
Die anschließende Kranzniederlegung nahmen Brigadier
Wessely und der ungarische
Kontingentskommandant gemeinsam mit den diplomatischen Vertretern aus Österreich, Ungarn und Tschechien
sowie des Österreichischen
Schwarzen Kreuzes vor.
Beendet wurde der Festakt
mit einer Schweigeminute für
die 208 während des Ersten
Weltkriegs in Peć/Peja bestatteten
österreichisch-ungarischen Soldaten.
Die internationalen Honoratioren trafen sich anschließend auf Einladung des Vorarlberger Hauptmanns Mag.
Andreas Fritz zu informellen
Gesprächen. Mag. Fritz war
seinerzeit mit dem Österreichischen Bundesheer in den
Kosovo gekommen und arbeitet jetzt dort für eine österreichische Firma.
GENERALSEKRETARIAT ÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 18
Am Grab von Hauptmann
Werner Ritter von Trapp:
Hans Pixner, Izabela
Chlost, Jerzy Drogomir,
Florian Wallner, Krzysztof
Gardula, Helmut Ehrenstrasser, Engelbert Raffeiner jun., Franz Gruber,
Engelbert Raffeiner sen.,
Erwin Fitz
Foto: Christian Haager,
Innsbruck
Hier ruht der Onkel der weltbekannten
singenden Familie Trapp - ein Kaiserjäger
Am 21. September 2014 wartete eine besondere Überraschung auf die Abordnung des Tiroler Kaiserjägerbundes
aus Innsbruck, Jenbach und Kufstein. Mag. Krzysztof
Garduła aus Krakau hatte diese vorbereitet. Am Grab von
Hauptmann Werner Ritter von Trapp, Kommandant der
Maschinengewehrabteilung Nr. III im k.u.k. 4. Regiment
der Tiroler Kaiserjäger, wurde die fehlende Namenstafel
auf dem Grabstein angebracht.
Werner Ritter von Trapp war
der Bruder des Seehelden und
U-Boot Kommandanten Georg Ritter von Trapp, Vater
der weltbekannten singenden
Familie. Der am 21. Dezember
1915 in Zell am See geborene
und am 11. Oktober 2007 in
Waitsfield, Vermont (USA)
verstorbene Neffe des Hauptmanns wurde zur Erinnerung
an seinen gefallenen Onkel
Werner getauft.
Hauptmann Werner Ritter
von Trapp war am 2. Mai
1915 beim Angriff auf die Höhe 419 südlich von Tarnów gefallen. Auf dieser sogenannten
Kaiserjägerhöhe (419) befindet
sich nun der Kriegerfriedhof
Nr. 193 Lubcza Szczepanowska, welcher durch die Landesgeschäftsstellen Vorarlberg
und Salzburg generalsaniert
wurde.
Alle Offiziere und die Hälfte
der Mannschaft gefallen
Am 2. und 3. Mai 1915 hatten
einzelne Kompanien des stürmenden k.u.k. 4. Regiments
der Kaiserjäger alle Offiziere
und mehr als die Hälfte ihrer
Mannschaft eingebüßt. Das
Blut von 186 Toten und 743
Verwundeten allein dieses
Regiments rötete die Erde am
Dunajec. Dazu kamen noch
365 Vermisste, wovon die
meisten verwundet in die Gewalt der Russen gerieten.
Hauptmann Trapp wurde am
Kriegerfriedhof Nr. 286 Olszyny bestattet.
Auf diesem Kriegerfriedhof
ruhen noch folgende Kaiserjäger aus Vorarlberg und Tirol
einschließlich
Welschtirol:
Edmund Robert (2. Regiment),
Hermann Schwald, geboren
1889 in Bürserberg, gefallen
Verlustliste vom 22. Juli 2015
im Mai 1915 (3. Regiment),
Patrouilleführer Achille Dibona, Erminio Meggio und Josef
Auer (4. Regiment).
Hauptmann Werner Ritter
von Trapp hinterließ eine junge Frau, mit der er ein Jahr
verheiratet war, und ein Mädchen von zwei Monaten.
Seine Gattin war eine Irin mit
Mädchennamen O´Mara.
LGF Oberst
Professor Erwin Fitz
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE BURGENLAND
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 19
Wolfgang Wildberger - neuer
Landesgeschäftsführer für Burgenland
Mit Wirkung vom 1. Jänner 2015 wurde mit Beschluss des ÖSK-Präsidiums das Burgenland aus der bisherigen Landesgeschäftsstelle Wien-Niederösterreich-Burgenland
herausgelöst und zu einer eigenständigen Landesstelle bestimmt. Gleichzeitig wurde
verfügt, dass das Büro der Landesgeschäftsstelle Steiermark auch das Burgenland mitbetreuen soll. Zum neuen Landesgeschäftsführer wurde Oberst i. R. Wolfgang Wildberger
bestellt.
Übersiedlung dorthin kam es
nach der Restaurierung 1999.
2001 wurde Wildberger durch
das Hinscheiden seiner Gattin Witwer. 2009 erfolgte der
Übertritt in den Ruhestand.
In seiner Freizeit beschäftigt sich der neue Landesgeschäftsführer vorwiegend
mit Geschichte, vornehmlich
Kriegsgeschichte und mit der
Jagd, er geht gern auf Reisen
und betreibt auch Sport. Seit
2010 arbeitet Wildberger weiter als zertifizierter Immobilienberater bei der Firma
Z-Immobilien in Oberwart
und Stegersbach. Wildberger ist Mitglied bei mehreren Vereinigungen, u. a. beim
Österreichischen Kameradschaftsbund (Landesverbände
Burgenland und Steiermark),
bei der Offiziersgesellschaft
und bei Traditionsverbänden,
bei katholischen Studentenverbindungen sowie Sportvereinen.
Bisherige Dienstleistungen
für das Schwarze Kreuz
• Mitwirkung bei der Unterstützung des ÖSK bei der
Restaurierung des Kriegerfriedhofs in Krempna,
Polen;
• Mitwirkung bei der Wiedererrichtung der Monte
Forno-Kapelle in Italien;
• Führung entscheidender
Vorgespräche hinsichtlich
gemeinsamer Arbeitseinsätze auf Kriegerfriedhöfen
in Schleswig-Holstein und
Österreich durch Soldaten/
Reservisten aus Österreich,
Deutschland und Dänemark;
• während der Zeit als Kommandant des LWSR 54 bzw.
KdoB1 zwischen 1993 und
2000 bestmögliche Unterstützung der Friedhofssammlungen des ÖSK;
• Entdeckung eines bis dahin
nicht bekannten Grabes in
Aleppo, Syrien; Restaurierung von neun deutschen
Kriegsgräbern in Damaskus und von zehn altösterreichischen Kriegsgräbern
in Jerusalem, wobei dem
ÖSK keinerlei Kosten erwuchsen;
• Wiederentdeckung
und
Restaurierung des Kriegsgrabes des k.u.k Korporals
Oberst i. R. Wolfgang Wildberger
Nissim Behmoiras aus dem
1. Weltkrieg am jüdischen
Ölbergfriedhof in Jerusalem nach einer entsprechenden Spendenaktion im
Jahre 2007;
• Veröffentlichung von Berichten über letztere Tätigkeiten im Mitteilungsblatt
des ÖSK
1 Bad Tatzmannsdorf
14
2 Buchschachen
4
32
3
3 Bruckneudorf
47
24
31
46
4 Deutsch Jahrndorf
26
44
Neusiedl/See
33
43
5 Donnerskirchen
20
17 45
6 Eisenstadt
Eisenstadt
11
42 23
6
7
5
7 Frauenkirchen
12
9
30
8 Goberling
40 39 36
9 Großhöflein
15
13
22
10 Großpetersdorf
18
Mattersburg
11 Halbturn
12 Hornstein
13 Illmitz
20 Mönchhof
34
14 Kittsee
21 Neckenmarkt-Hd.
21
15 Klingenbach
22 Neudörfl
16 Loipersdorf-K.
Oberpullendorf
23 Neufeld/Leitha
27
17 Loretto
24 Neusiedl am See
19
18 Mattersburg
25 Neustift/Lafnitz
19 Mitterpullendorf
26 Nikelsdorf
16
2
1
25
37
28
8
29 41
Oberwart
10
35
38
Güssing
Jennersdorf
Erster Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg
27 Oberpullendorf
28 Oberschützen
29 Oberwart
30 Oggau
31 Pama
32 Parndorf
33 Purbach
34 Ritzing
35 Rudersdorf
36 Rust
37 St. Martin i. d. Wart
38 Schandorf
39 Schützen /Gebirge
40 Siegendorf
41 Stadt Schlaining
42 Steinbrunn
43 Stotzing
44 Weiden am See
45 Wimpassing/Lth.
46 Winden
47 Zurndorf
Kriegsgräberanlagen im Burgenland
Geboren wurde Wolfgang
Wildberger am 18. Mai 1948
in Oberpullendorf als Sohn
des Zollwachebeamten Franz
Wildberger und dessen Gattin Rosa. Der Vater stammt
aus Neufeld an der Leitha, die
Mutter aus Ritzing. Der neue
Landesstellenleiter ist somit
ein echter Burgenländer! Zwei
Schwestern wurden nach ihm
geboren. Bedingt durch den
Beruf des Vaters erlebte Wolfgang seine Kindheit in Eberau
und Heiligenbrunn, Bezirk
Güssing, seine Jugendzeit in
Schattendorf und Sieggraben,
Bezirk Mattersburg. Nach der
Volksschule besuchte er das
humanistische Gymnasium in
Mattersburg und maturierte
1967. Im selben Jahr wurde er
als Einjährig Freiwilliger nach
Langenlebarn zum Österreichischen Bundesheer einberufen. Von 1968 bis 1971 erfolgte an der Theresianischen
Militärakademie in Wiener
Neustadt seine Ausbildung
zum Panzeroffizier, von dort
wurde er als Leutnant zum
legendären Panzerbataillon 4
nach Graz ausgemustert. Seine letzte militärische Verwendung vor der Pensionierung
war Mechtruppenoffizier des
Korpskommandos I in Graz.
1974 erfolgte seine Verehelichung mit der Heeresvertragsbediensteten Helga Hartweger, geb. Berdnik, 1975 folgte
die Geburt des Sohnes Martin
und 1978 die der Tochter Nina. Wohnort der Familie war,
von einigen dienstlichen Auslandseinsätzen unterbrochen,
durchgehend Graz. 1997 erfolgte dann der Ankauf eines
alten Arkadenhofes in Kukmirn, Bezirk Güssing. Zur
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN WIEN - NÖ - BURGENLAND
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 20
Kriegsgefangenen- und Internierungslager
Boldogasszony/Frauenkirchen
D
as Lager hatte eine eigenständige Infrastruktur,
die unter anderem aus einem
Grundwasserbrunnen, einer
Stromkraftanlage, einer Feldbahn und einem Lagerpostamt bestand.
Mit der Bewachung des Lagers
wurde das königliche-ungarische XIV. Landsturm-Wachbataillon betraut. Die Anzahl
der Wachleute schwankte zwischen 300 und 1.200
Mann und zwischen 13 und
26 Offizieren.
Kriegsgefangenenlager und
Internierungslager
Befanden sich anfangs beim
Ausbau überwiegend russische Gefangene im Lager,
so wurde bereits im Herbst
1914 das Lager Boldogasszony zu einem serbischen
Kriegsgefangenenlager umfunktioniert. Das Kriegsgefangenenlager war seit seinem
Bestehen zugleich auch ein
Internierungslager. Die deportierten Zivilpersonen im
Lager waren Männer, Frauen
und Kinder aller Altersgruppen aus Serbien, Montenegro
und der Bukowina. Im Sommer 1916 wurden rund 2.500
montenegrinische Internierte
Das Kriegsgefangenenlager in Frauenkirchen ist eines der
ältesten Lager der Monarchie, es wurde bereits im September1914 errichtet. Für die ersten Bauarbeiten wurden russische Gefangene herangezogen. Die aufgestellten Wohnbarackern waren etwa 40 m lang, 10 m breit und 4 bis
5 m hoch. In jeder Baracke fanden zunächst 400 Mann, im
Winter 1914/15 bis zu 600 Gefangene Unterkunft. In weiterer Folge wurde das Lager zweimal erweitert und hatte
ab 1916 einen Lagerbestand von rund 30.000 Gefangenen,
wobei sich jedoch rund 2/3 der Gefangenen auf Arbeitseinsatz außerhalb des Lagers befanden.
ins Lager gebracht. In Frauenkirchen waren nur wenige Offiziere, zumeist Montenegriner und Italiener, in abgesonderten Baracken inhaftiert.
Der Tagesablauf der Gefangenen war straff organisiert, er
bestand aus Arbeitszeiten, Ruhepausen, hygienischen Maßnahmen und Freizeit. Um die
Autarkie des Lagers gewährleiten zu können, richtete das
Lagerkommando Werkstätten für Tischler, Schneider,
Schlosser und Schuster ein.
Flecktyphus durch
Hygienemangel
Der Ausbau des Lagers erfolgte unter massivem Zeitdruck, sodass die Missstände
bei der Errichtung vorhersehbar waren.
Die mangelhaften hygienischen Vorkehrungen und
die massive Konzentration
von Personen auf engstem
Raum führten im Winter
1914/15 dazu, dass sich Epidemien wie Flecktyphus rasch
ausbreiten konnten. Die Epidemie erreichte anfangs Februar 1915 mit täglich über
100 Todesopfern ihren beklagenswerten Höhepunkt. Ein
Inspektionsbericht vom 10.
April 1915 sprach von 3.690
Flecktyphusopfern.
Ab Sommer 1915 wurden die
Kriegsgefangenen zu Arbeiten
in der Land- und Forstwirtschaft, im Gewerbe, in der
Industrie, im Bergbau und im
Militärbereich herangezogen.
Mit Kriegsende setzte die Repatriierung der Lagerinsassen
ein, gleichzeitig wurde das Lager von den heimkehrenden
Kriegsgefangenen und der Zivilbevölkerung geplündert.
Nur Friedhof blieb übrig
Die Baracken und Restimmobilien wurden 1919 zum Kauf
angeboten, sodass vom ehemaligen Kriegsgefangenlager
innerhalb kürzester Zeit nur
der Friedhof übrig blieb. Auf
diesem sind nach neuesten Erkenntnissen zwischen 4.500
und 6.000 Personen in Einzelgräbern und 14 Schachtgräbern, die aus der Typhusepidemiezeit stammen, beerdigt.
Die Pflege und Instandhaltung
des Friedhofes wird durch das
Österreichische
Schwarze
Kreuz durchgeführt.
Die markanten Elemente des
Friedhofes sind heute die italienische Kapelle, die bereits
während des Bestehens des
Lagers von italienischen Gefangenen erbaut wurde, und
das ebenfalls aus dieser Zeit
stammende 2,5 m hohe steinerne „Serbenkreuz“.
Das jugoslawische Denkmal,
ein Obelisk aus weißem Marmor, wurde im Jahr 1954 errichtet.
Dr. Herbert Brettl
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE BURGENLAND
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 21
Frauenkirchen: Renovierte „Italienische Kapelle“
gesegnet und Gedenktafel enthüllt
Zahlreiche Gäste nahmen am 1. November 2014 die Einladung der Gemeinde Frauenkirchen an und kamen zum feierlichen Totengedenken im ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Frauenkirchen. Gleichzeitig wurde die renovierte „Italienische Kapelle“ gesegnet.
Die bereits durch Wind und
Wetter stark in Mitleidenschaft gezogene Kapelle wurde durch Soldaten des Militärkommandos Burgenland
unter der Leitung von ADir.
Ing. Wolfgang Rosenich auf
Initiative des Schwarzen
Kreuzes in einer beispiellosen
Aktion generalsaniert und
erstrahlt seitdem in neuem
Glanz. Ebenso wurde die von
der Gemeinde Frauenkirchen
unter Mitarbeit von Mag. Dr.
Herbert Brettl gestaltete Gedenktafel enthüllt.
Der Bürgermeister von Frauenkirchen Josef Ziniel begrüßte in seiner Ansprache die
zahlreich erschienenen Gäste,
darunter eine große Anzahl
aus Serbien. Ein besonderer
Gruß galt dem Landeshauptmann von Burgenland Hans
Niessl, ADir. Wolfgang Rosenich und Oberstleutnant
Andreas Jordanich vom Militärkommando Burgenland.
Vom ÖSK waren LGF Ing.
Otto Jaus und LGF Oberst i.
R. Wolfgang Wildberger anwesend.
Anschließend sprachen der
Stadtpfarrer von Frauenkirchen Mag. Thomas Lackner,
die serbisch-orthodoxe Exzellenz Bischof Andrej, die
evangelische Pfarrerin von
Gols Mag. Ingrid Tschank
sowie der Stadtpfarrer von
Frauenkirchen Mag. Thomas
Lackner Worte des Gedenkens und segneten gemeinsam
den Kriegsgefangenenfriedhof
und die generalsanierte Kapelle.
Landeshauptmann
Hans
Niessl ging in seiner Gedenkrede auch auf die furchtbaren
hygienischen Zustände im Lager Frauenkirchen und auf die
unausbleiblichen Folgen - die
Gräber dieses Friedhofes - ein.
Er bedankte sich beim ÖSK
für die Erhaltung und die gelungene Sanierung des Friedhofes sowie beim Bundesheer
für den Arbeitseinsatz bei der
Sanierung der „Italienischen
Kapelle“.
Anschließend wurde die neu
angefertigte Gedenktafel von
den Schülern des Polytechnischen Lehrganges Frauenkirchen, Landeshauptmann
Niessl und Bürgermeister Ziniel enthüllt.
Unter den Klängen des Liedes
„Der gute Kamerad“ legten
für das Land Burgenland Landeshauptmann Hans Niessl,
für die Gemeinde Frauenkirchen Bgm. Josef Ziniel und
für das ÖSK die LGF Ing. Otto
Jaus und Oberst i. R. Wolfgang
Wildberger Kränze nieder.
Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung
sorgte die Musikkapelle Frauenkirchen.
Landeshauptmann Hans Niessl
bei seiner Gedenkrede
Die „Italienische Kapelle“ vor und nach der Renovierung
Enthüllung
der Gedenktafel, die unter
Mitarbeit von
Mag. Dr.
Herbert Brettl
gestaltet
wurde.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 22
Gemeinsame
Ehrenwache am
Grab der polnischen
Kriegstoten
Gedenktafeleinweihung am Soldatenfriedhof
Wolfsberg/St. Johann
Am 19.09.2014 wurde am Soldatenfriedhof in St. Johann
eine Gedenktafel für jene vier polnischen Soldaten enthüllt, die im Zweiten Weltkrieg beim Warschauer Aufstand 1944 in Kriegsgefangenschaft gerieten und im Lager
Wolfsberg verstorben sind. Repräsentanten des öffentlichen Lebens und Abordnungen der Traditionsverbände
aus Kärnten und Polen nahmen an diesem feierlichen Opfergedenken teil.
Von polnischer Seite nahmen
eine starke Delegation, an der
Spitze der Botschafter der Republik Polen, Mag. Artur Lorkowski, Vertreter der ehemaligen Heimatarmee, ehemalige Soldaten sowie Häftlinge
aus dem Konzentrationslager
Mauthausen und eine Abordnung der polnischen Armee
teil.
Kärnten war durch den Zweiten
Landtagspräsidenten
Rudolf Schober, Bgm. Hans
Peter Schlagholz, den Militärkommandanten Mag. Walter
Gitschthaler mit einer starken
militärischen Abordnung sowie einer großen Abordnung
des Österreichischen Kameradschaftsbundes vertreten.
In seiner Begrüßung zeigte
LGF GenMjr i. R. Mag. Gerd
Ebner die gesellschaftspolitische Intention der Kriegsgräberfürsorge wie folgt auf:
„Die Erhaltung der Kriegsgräber und das Gedenken auf den
Soldatenfriedhöfen ist Arbeit
für den Frieden. Die heutigen
Menschen sollen immer erinnert werden, dass die beiden
zerstörerischen Weltkriege,
aber auch die darauffolgenden
Kriege bis heute unzählige
Opfer gefordert haben und es
nie wieder Krieg geben soll.“
Dies war grundsätzlich auch
die Botschaft aller Redner bei
diesem Opfergedenken bzw.
der Gedenktafelenthüllung.
Zweiter
Landtagspräsident
R u d o l f
Schober,
Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz als
Vertreter der Stadtgemeinde
Wolfsberg und der polnische
Präsident des Rates des Gedenkens an Kampf und Martyrium Dr. Andrzej Kunert
blickten auf den Wahnsinn
des Zweiten Weltkrieges zurück, der vor 75 Jahren durch
den Angriff der deutschen
Wehrmacht auf Polen einge-
Erinnerung an die Kriegsgeschehen 69 Jahre nach Ende des Zweiten
Weltkrieges
leitet wurde und sieben Jahre
später mit über 50 Millionen
Toten,
einer neuen
Friedensordnung in
Europa und
weltweit
sowie dem
danach beginnenden
„Kalten Krieg“ endete.
Präsident Kunert ging speziell
auf den Warschauer Aufstand
(1944) ein, bei dem polnische
Bürger und Soldaten gegen die
deutschen Besatzer kämpften.
Der Aufstand wurde gewaltsam niedergeschlagen und
forderte zehntausend Tote.
Überlebende wurden in Strafgefangenenlager überstellt, so
„Jedes einzelne
Kriegsgrab ist ein
Ruf nach Frieden.“
auch nach Wolfsberg. Polen
hat erst vor 25 Jahren seine
Souveränität wiedererlangt.
Erst seit damals können Polen
über die Kriegsgeschehen frei
sprechen und sich auf solchen
Grabstätten wie hier in St. Johann vor den Opfern verbeugen. „Jedes einzelne Grab ist
ein Ruf nach Frieden!“ betonte
Kunert.
Nach den Kranzniederlegungen segneten Pater Anselm Kassin OSB und der
evangelische Militärpfarrer
Michael Matiasek die Gedenktafel und sprachen Worte
des Glaubens.
Die Militärmusik Kärnten unter der Leitung von Obst Seidl
sorgte für die musikalische
Umrahmung des Festaktes.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE KÄRNTEN
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 23
Exhumierung und Umbettung von 13 Soldaten
im Soldatenfriedhof Feldkirchen
Die Neustrukturierung des Pfarrhofes (Neuzugang in den
Friedhof und die Kirche) hat eine Verlegung von Teilen
der Soldatengräber im Stadtfriedhof notwendig gemacht.
Bei einer ersten Probegrabung am 12. November 2014
sind die sterblichen Überreste der gefallenen Soldaten aus
dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.
Die Öffnung der 13 Soldatengräber und die Exhumierung
erfolgten durch die Bestattung
Feldkirchen. Die sterblichen
Überreste wurden gesichtet
und entsprechend archiviert,
sodass die namentliche Einbringung in neue Särge erfolgen konnte.
Am 02.12.2014 wurden in
einem pietätvollen, feierlichen
Gedenkakt im Rahmen einer
ökumenischen Totenandacht
die sterblichen Überreste
umgebettet. Dies erfolgte unter Einbindung des Militärkommandos Kärnten und der
Stadtgemeinde Feldkirchen.
Die Ansprachen im Rahmen
des Totengedenken durch
ÖSK-Präsident Peter Rieser,
des Zweiten Landtagspräsi-
denten Rudolf Schober und
Vbgm. Karl Lang sowie die
Worte der Militärdekane Longin und Matiasek stellten das
Schicksal der 13 Soldaten in
den Mittelpunkt. Viel über
die persönlichen Hintergründe der 13 Soldaten ist nicht
bekannt, sie hatten aber ein
ähnliches Schicksal. Sie alle
kamen in das Lazarett in Feldkirchen (heutige Volksschule)
und erlagen dort von November 1944 bis Juni 1945 ihren
schweren Verwundungen.
Nach der Totenandacht in der
Stadtpfarrkirche wurden die
13 Särge durch Soldaten des
Militärkommandos Kärnten
unter Trauermusik der Militärmusik Kärnten in den
Friedhof getragen. Nach der
Letzte Überreste nach der
Exhumierung
Bilder: Vzlt
Arno Pusca
/MilKdo
Kärnten
Feierliche Einbettung in die neue Ruhestätte
Segnung der Gräber durch die
Militärgeistlichen wurden sie
unter Intonierung des Liedes
„Der gute Kamerad“ und des
„Zapfenstreiches“ in ihren
neuen Gräbern in der geweihten Erde des Stadtfriedhofes
wieder beigesetzt.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE KÄRNTEN
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 24
Totengedenken 2014 Klagenfurt-Annabichl
Das Totengedenken am 03.11.2014 am Landesehrenmal am Soldatenfriedhof in Klagenfurt-Annabichl stand
ganz im Zeichen des Gedenkens an den Beginn des Ersten
Weltkrieges vor 100 Jahren.
Nach dem Abschreiten der
Front der Ehrenformation, der
Musik und einer ca. 150 Soldaten umfassenden Abordnung
aller Verbände und Dienststellen des Bundesheeres in Klagenfurt, den Abordnungen der
Exekutive, der Feuerwehr und
der Einsatzorganisationen sowie der Fahnenabordnungen
des ÖKB und des Kärntner
Abwehrkämpferbundes zelebrierte die hohe Geistlichkeit
einen Gedenkgottesdienst.
Die Militärgeistlichen Dr.
Longin und Mag. Matiasek
sowie der altkatholische Pfarrer Ickelsheimer stellten die
Einzelschicksale der Soldaten, nicht nur die des Ersten
Weltkrieges, sondern die aller
Kriege, in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen.
Nach der kurzen Gedenkansprache des Militärkommandanten von Kärnten Bgdr
Mag. Walter Gitschthaler erfolgte die Festansprache durch
den Vizepräsidenten des ÖSK,
Universitätsprofessor Dr. Stefan Karner. Nach einem Einstieg über die politischen Zusammenhänge vor dem Ersten
Weltkrieg und dem Grund des
Beginns der ersten Katastrophe des vorigen Jahrhunderts,
waren die Kriegsereignisse
mit Schwergewicht im Süden
der Monarchie im Mittelpunkt seiner Betrachtungen.
Als grundsätzliche Ableitung
seiner hervorragenden Aussagen ist die seitens des ÖSK
propagierte Meinung, Krieg
sei kein Problemlösungsmittel
und Lernen aus der Vergangenheit und den Schicksalen
der Kriegstoten sei oberstes
Gebot, hervorzuheben.
Mit der Kranzniederlegung,
Worten des Totengedenkens
durch LGF GenMjr i. R. Mag.
Gerd Ebner und dem Abspielen des Liedes „Der Gute Kamerad“ endete die eindrucksvolle Feier unter Beisein der
politischen und gesellschaftlichen Spitze des Landes
Kärnten.
Anzumerken ist noch, dass in
den anderen Garnisonsstädten ebenso ein militärisches
Totengedenken erfolgte, und
dass in vielen Gemeinden
der Kameradschaftsbund der
Kriegstoten gedachte.
ÖSK-Vizepräsident Universitätsprofessor Dr. Stefan Karner bei seiner viel
beachteten Gedenkansprache
Ehrung der Kriegstoten durch Militär, Polizei und ÖSK
Allerheiligensammlung 2014:
„Vergelt´s Gott“ an die freiwilligen Helfer
Im November 2014 sammelten rund um Allerheiligen an den
Totengedenktagen
• Soldaten des Österreichischen Bundesheeres
• Kameraden des Österreichischen Kameradschaftsbundes
• Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren
• Schüler von Volks- und Neuen Mittelschulen
• Angehörige der Bestattung Villach
vor den Friedhöfen und in Haussammlungen Geldmittel, um
die humanitären Tätigkeiten des Österreichischen Schwarzen
Kreuzes, die Erhaltung und Pflege der unzähligen Soldatengräber in Kärnten, in Italien (Kanaltal) und in Westslowenien
(Isonzotal) zu finanzieren. Nur durch diese freiwillige Arbeit
und Hilfe ist es möglich, die immer wieder durch Witterung
und Umweltschäden in Mitleidenschaft gezogenen Kriegsgräber zu erhalten und zu renovieren.
Soldaten des
Österreichischen
Bundesheeres bei
ihrer Sammeltätigkeit
Die Landesgeschäftsstelle Kärnten bedankt sich bei allen in Organisation und Durchführung beteiligten Sammlern, ebenso bei
unseren Kärntner Landsleuten, die mit ihrer Spende unsere Arbeit ermöglichen, mit einem aufrichtigen und von Herzen kommenden „Vergelt´s Gott!“
LANDESGESCHÄFTSSTELLE KÄRNTEN
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 25
Sanierung und Pflege eines Bergfriedhofes durch das JgB 26 (oben rechts)
Auch Berufsschüler der Maurerklasse-Landesberufsschule Völkermarkt helfen bei den
Arbeiten am Friedhof in Feffernitz (links).
Pflege und Sanierung
der Kärntner Soldatenfriedhöfe
Jahrein jahraus werden die Kärntner Soldatenfriedhöfe in
einem guten Zustand erhalten. Vor allem die vielen freiwilligen Helfer, die Soldaten des MilKdo Kärnten und des
JgB 26 aus Spittal/Drau sind in der Pflege voll engagiert.
In die Sanierung sind auch die Schüler (Maurerklassen der
Landesberufsschule Völkermarkt) im Rahmen ihrer praktischen Schulung eingebunden.
Ohne die Mitarbeit der angeführten Helfer wäre die Erhaltung auf dem derzeit hohen Niveau nicht möglich. Dankeschön allen Beteiligten.
Silvia Oberressl mit ihrer Tochter bei der Herbstarbeit am Soldatenfriedhof Grimminitzen
Soldaten des Militärkommandos Kärnten bei der Sanierung des Flüchtlingsfriedhofes Feffernitz
Vorläufiger Ausbau Ende 2014
LANDESGESCHÄFSTSSTELLEN KÄRNTEN / OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 26
Arbeiten auf Kri
Immer wieder fallen neben der laufenden Betreuung der
90 Kriegsgräberanlagen (inkl. Einzelgräber) in Oberösterreich, der 29 Kriegsgräberstätten in Italien, der zahlreichen Anlagen in Polen sowie einer Anlage in Tschechien, kleinere oder größere außertourliche Arbeiten an.
Waldfriedhof Urfahr – Arbeitseinsatz der
Reservistenkameradschaft Püttlingen/Saarland
Die Soldatenbüste am Soldatenfriedhof St. Veit/Glan.
Soldatenbüste für
den St. Veiter Soldatenfriedhof
Über Initiative des ÖKB-Ortsverbandes Steindorf mit Obmann Dir. i. R. Dieter Hardt Stremayr erhielt das ÖSK eine
Büste für den Soldatenfriedhof. Ursprünglich im Peraugymnasium in Villach aufgestellt, wurde sie von der Schulleitung zur Verfügung gestellt.
Die Büste stellt einen überlebensgroßen Soldatenkopf dar,
das Material ist weißer Krastaler Marmor bester Qualität.
Nach Überstellung durch das
StbB 7 der 7. Jägerbrigade installierte
Steinmetzmeister
Cekoni aus Ferlach die Büste
am Soldatenfriedhof St. Veit/
Glan.
Im Rahmen des militärischen
Totengedenkens 2014 wurde
sie durch die hohe Geistlichkeit gesegnet.
Die Büste stellt einen Anziehungspunkt dar und rundet
das Ensemble des Gräberfeldes ab.
Auf Ersuchen von Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster wurde der Waldfriedhof Urfahr im September 2014 anlässlich eines einwöchigen Arbeitseinsatzes mit ca. 310 Arbeitsstunden durch sieben Reservisten der Reservistenkameradschaft
Püttlingen/Saarland generalsaniert.
Nach einer zehnstündigen Fahrt trafen die Püttlinger Reservisten Patrick, Sven und Horst Längler, Matthias Fösges, Stefan
Brust und Joachim Büttner mit dem Vorsitzenden der RK-Püttlingen Bernd Längler zwar müde aber wohlbehalten in Linz ein.
Die Unterkunft wie auch die Verpflegung der Reservisten wurde
dankenswerterweise durch das Militärkommando Oberösterreich im Fliegerhorst Vogler in Hörsching bereitgestellt.
Bereits am nächsten Tag konnte mit den Arbeiten an der Kriegsgräberstätte begonnen werden. Dabei wurden ca. 150 Meter
Zaun demontiert, ausgerichtet, teilweise repariert und anschließend wieder montiert. Dazu mussten mehrere Pfosten und Stützen neu einbetoniert werden.
Ehrungen der
Landesgeschäftsstelle Kärnten
Großes Goldenes Ehrenzeichen
ÖKB-Präsident LAbg. a. D. Ing. August Eberhard, Wolfsberg;
Militärkommandant Bgdr Walter Gitschthaler, Klagenfurt;
Bgm. der Stadtgemeinde Wolfsberg Hans Peter Schlagholz
Großes Ehrenzeichen
Albin Baumgartner, Bad St. Leonhard; Obst Volkmar Ertl, Villach; Hptm Mag. Peter Krottmaier, Bleiburg; Hermann Suman,
Teichl
Goldenes Ehrenzeichen
Obst Ernst Berthold, Klagenfurt; Johann Haßler, Wolfsberg;
Wm Michael Pirker, Bleiburg; Vzlt Johann Schöffmann, Villach;
Alfred Seidler, Wolfsberg; Andreas Thorer, Stall; Franz Wallner,
Stall
Großes Ehrenkreuz
Johann Mühlberger, Klagenfurt; Johann Ölschützer, Rennweg;
Robert Wirnsberger, Rennweg
Vorher (rechts) und nachher:
Ca. 150 Meter Zaun wurden
demontiert, ausgerichtet, teilweise repariert und anschließend
wieder montiert.
Das Eingangstor zum Friedhof sowie das Geländer bei der Kapelle wurden entrostet und neu lackiert. Die Friedhofskapelle
wurde innen und außen gereinigt sowie die Holzverkleidung
gestrichen.
Da die Anlage für schwere Gerätschaft nicht zugänglich ist,
stellte die Beseitigung eines Wurzelstockes von einem umgestürzten Baum eine im wahrsten Sinne des Wortes schwere
Handarbeit dar.
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 27
iegsgräberanlagen in Oberösterreich
Horst Längler und Stefan Brust (v.li.) bei den Sanierungsarbeiten am
Eingangstor
Der neu sanierte Eingangsbereich
Kapellengeländer und Kapelle
nach der Sanierung (oben)
Kapellengeländer vorher (re.)
Dieser Wurzelstock musste händisch ausgegraben und zerkleinert
werden.
Darüber hinaus wurden Totholz und niedrig hängende Äste der
Bäume entfernt und Hecken und Sträucher zurückgeschnitten.
Die 250 Eisenkreuze wurden von Moos und Flechten gereinigt.
Ebenso wurde das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit einem Hochdruckreiniger gesäubert.
Nach fünf Tagen intensiver Arbeit, bis zu zehn Stunden täglich
und teilweise unter äußerst widrigen Witterungsverhältnissen,
war die Arbeit vollbracht und die Kriegsgräberstätte wurde wieder in den gewohnten, würdigen Zustand versetzt.
Vorher – nachher: Eines der insgesamt 250 von Moos und Flechten
gereinigten und mit einem neuen Anstrich versehenen Eisenkreuze
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH
Zum Abschluss fand unter Beisein von Landesgeschäftsführer
Prof. Friedrich Schuster, ÖSK-Vizepräsidenten Walter Murauer,
Bundessyndikus Brigadier RA Dr. Hans Kaser sowie dem stv.
Generalsekretär des ÖSK WHR Dr. Mag. Walter Strnad eine
Kranzniederlegung auf dem Friedhof statt.
Unterstützt wurden die Püttlinger Reservisten bei diesem Einsatz von ihrem Bürgermeister Martin Speicher, der ihnen über
den Bauhof der Stadt Maschinen und Werkzeuge für diese Arbeit zur Verfügung stellen ließ.
Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster bedankt sich auf
diesem Wege noch einmal sehr herzlich bei der Reservistenkameradschaft und der Gemeinde Püttlingen für die geleisteten
Arbeiten.
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 28
Renovierung der Kreuzinschriften
am Soldatenfriedhof Freistadt-Jaunitzbachtal
Am Soldatenfriedhof Freistadt-Jaunitzbachtal konnten die Inschriften von weiteren 50 der insgesamt 390 Granitkreuze mit
den Namen und persönlichen Daten von 2.365 Kriegstoten des
Zweiten Weltkrieges erneuert werden.
Freistadt-Jaunitzbachtal: 50 Granitkreuze renoviert
Sanierung Kriegsgrab Erster Weltkrieg
in Neumarkt im Hausruck
Matthias Fösges beim Verfugen der neu verlegten Stiegen und Begrenzungssteine
Durch allgemeine Umwelteinflüsse kam es zu einer
Schieflage des Grabsteines
am Soldatengrab Erster
Weltkrieg und damit auch
zu einer Gefährdung der
Friedhofsbesucher am Ortsfriedhof in Neumarkt im
Hausruck.
Durch den Steinmetzbetrieb Bischof in Münzkirchen wurde die Grabanlage
fachmännisch
abgebaut,
die Fundamentplatten neu
versetzt, die Einfassung neu
verwinkelt sowie der Grabstein neu aufgerichtet.
Sanierung der Inschriften am
Russenfriedhof Haslach
Die Reservisten aus Püttlingen vor dem gereinigten Denkmal für die
Gefallenen des Ersten Weltkrieges
Sowohl die Inschriften am zentralen Denkmal
als auch auf den
Ei n zelg r absteinen auf dem in
der
Betreuung
des Landes Oberösterreich liegenden Russenfriedhofes in Haslach
wurden fachmännisch nachgezogen.
Beim Russendenkmal ist der Unterschied vor (rechte
Seite) und nach der
Sanierung (linke
Seite) ersichtlich
LANDESGESCHÄFSTSSTELLE OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 29
Russischer Gedenkstein am
Kriegerfriedhof Marchtrenk enthüllt
Im Ersten Weltkrieg war in der Gemeinde ein riesiges
Kriegsgefangenenlager mit bis zu 35.000 internierten
Italienern und Russen. Der Lagerfriedhof erinnert heute
noch an diese Zeit und an die 1.882 Soldaten, die hier ihre
letzte Ruhestätte gefunden haben. Liebevoll gepflegt vom
Österreichischen Schwarzen Kreuz – Kriegsgräberfürsorge und in das Kulturprogramm der Stadt als Station 11 in
den Marchtrenker Friedensweg integriert, hat der Friedhof einen neuen Gedenkstein erhalten.
Zur Erinnerung an die hier
bestatteten russischen Soldaten wurde dieser in einer
feierlichen Zeremonie am
9. November 2014 durch die
Vertreter der russischen Botschaft, unter Anwesenheit
des Bürgermeisters und der
Bevölkerung seiner Bestimmung übergeben. Den Kranz
mit der in den Farben Russlands gehaltenen Schleife
– weiß-blau-rot – legten der
stellvertretende
russische
Verteidigungsattaché Obstlt
Yury Kulikov und Kulturattaché Alexey Skosyrev mit
Bürgermeister Paul Mahr und
Bezirkshauptmann Dr. Josef
Gruber, sowie den Vertretern
des ÖSK mit Generalsekretär Alexander Barthou und
Brigadier RA Dr. Hans Kaser
nieder.
Oberstleutnant Kulikov bedankte sich herzlich bei der
Gemeinde und den Organisa-
toren der Veranstaltung, namentlich bei ÖSK-Obmann
DI Gerhard Hubmer, sowie
beim ÖSK für die Betreuung
des Kriegerfriedhofes und für
die Gestaltung der russischen
Gräber. Ebenso bei der Geistlichkeit für die besinnlichen
Worte und beim Ensemble
der Militärmusik OÖ für die
musikalische Begleitung des
Gedenkaktes. Er schloss mit
einem Appell an den Frieden
und „Nie wieder Krieg!“.
Lichtermeer gegen
das Vergessen
Symbolträchtig dafür zündeten zum Abschluss die
Teilnehmer am Gedenkakt
Kerzen bei den einzelnen
Soldatengräbern an. In der
Dämmerung dieses Novembertages erinnerte der Friedhof damit an ein Lichtermeer
– gegen das Vergessen und zur
Erinnerung!
Antrittsbesuch beim polnischen
Honorarkonsul in Linz
In den Räumlichkeiten des polnischen Konsulates wurde
am 10. Februar 2015 an Honorarkonsul Prof. Dr. Christian
Hofer die Dokumentation des Österreichischen Schwarzen Kreuzes überreicht. Weiters wurde Konsul Hofer eingehend über die Arbeiten des Schwarzen Kreuzes in Polen informiert.
Dieser bedankte sich sehr herzlich für diese wichtigen Informationen und versprach, in Zukunft die Arbeiten der Kriegsgräberfürsorge bestmöglich zu unterstützen.
Der polnische Honorarkonsul Prof. Dr. Christian Hofer zeigt sich
sehr interessiert an der Dokumentation des ÖSK, v.li.: Konsul Prof.
Dr. Christian Hofer, ÖSK-Vizepräsident NR a. D. Walter Murauer,
Landesgeschäftsführer Prof. Friedrich Schuster
Beim Totengedenken v.li.: Bgm. Paul Mahr, ÖSK-Delegation Oberst i. R.
Alexander Barthou, russ. Stv.-Verteidigungsattaché Obstlt Yury Kulikov,
Bgdr Dr. Hans Kaser, Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber,
Foto: DI Gerhard Hubmer
Der neu errichtete russische Gedenkstein
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 30
„Kriegsfenster“ - Weltkrie
Dass es in fast jeder Gemeinde Kriegerdenkmäler gibt, ist allgemein bekannt. Nicht jedem dürfte hingegen
geläufig sein, dass es auch Kirchenfenster gibt, die an die Gefallenen erinnern und ebenfalls wie die Kriegerdenkmäler als Mahnung zum Erhalt
des Friedens beitragen sollen.
Während des Ersten Weltkrieges, besonders in dessen Anfangszeit, herrschte vielfach Kriegsbegeisterung über die „große
Zeit“, die in Propagandaausstellungen,
so etwa der Kriegsausstellung 1917 im
Wiener Prater, an der auch Egon Schiele
und Albert Paris Gütersloh mitwirken
mussten, ihren Ausdruck fand. Gleichzeitig begannen angesichts der ständig steigenden Gefallenenzahlen Denkmalsplanungen für Kriegerdenkmäler zur Pflege
des Gefallenengedächtnisses.
Es gab Wettbewerbe zur Förderung
„künstlerisch wertvoller“ Entwürfe.
Denkmäler wie Glasfenster, die in bestehende Bauwerke eingefügt werden konnten, gewährten einen gewissen Freiraum
von staatlicher Regulierung und Zensur.
In der bayerischen Landeshauptstadt
München wurde im vorletzten Kriegsjahr
eine Ausstellung organisiert, die sich dem
Genre des Glasfensters als Kriegerdenkmal widmete.
In Oberösterreich gibt es einige schöne
Beispiele von Glasfenstern, die an den
Krieg und dessen Gefallene mahnend
erinnern. In der Pfarrkirche Pollham
(Bezirk Grieskirchen) konnte während
des Krieges, 1917, ein Friedensfenster geweiht werden, in dem der Sehnsucht nach
einem Ende des Krieges Ausdruck verliehen werden durfte. Im selben Gotteshaus und in den Pfarrkirchen Grünburg
(Bezirk Kirchdorf an der Krems), Hohenzell (Bezirk Ried im Innkreis) und Molln
(Bezirk Kirchdorf an der Krems) wurden
Glasfenster in Erinnerung an gefallene
Einzelpersonen gestiftet.
Die Kirchenfenster in Bad Goisern (Bezirk Gmunden), Geboltskirchen (Bezirk Grieskirchen), Gunskirchen (Bezirk
Wels-Land), Königswiesen (Bezirk Freistadt), Mühlheim am Inn (Bezirk Ried
im Innkreis), Pöndorf (Bezirk Vöcklabruck), St. Leonhard bei Freistadt (Bezirk
Freistadt), Steinbach an der Steyr (Bezirk
Kirchdorf an der Krems) und Vorderstoder (Bezirk Kirchdorf an der Krems) erinnern dagegen an die Kommunität aller
Gefallenen.
Kriegsfenster Molln (oben und unten)
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die
Inschrift des Pöndorfer Fensters ergänzt
und 1954, 100 Jahre nach dem Dogma
der Unbefleckten Empfängnis Mariens,
entstand für das südliche Seitenschiff der
Pfarrkirche Altenberg bei Linz (Bezirk
Urfahr-Umgebung) nach einem Entwurf
von Alfred Stifter (1904 - 2003) ein Glasfenster, das „alle Toten der Heimat“ der
Fürsprache Mariens anvertraute.
Mag. Norbert Loidol
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 31
egsgedenken in der sakralen Glaskunst
Kriegsfenster Pollham (oben und unten)
Kriegsfenster Bad Goisern
Kriegsfenster Steinbach an der Steyr (oben)
Kriegsfenster
Grünburg
Kriegsfenster Altenberg bei Linz
Alle Bilder: Loidol
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
Kriegsfenster Vorderstoder, Andorf und Steinbach an der Steyr (links - von oben)
Kriegsfenster Gunskirchen (Mitte oben) und
Königswiesen (Mitte unten)
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 32
Kriegsfenster
Geboltskirchen (oben
und links)
Kriegsfenster Mühlheim am Inn (unten)
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 33
Veranstaltungen mit Ehrungen
in den Ortsgruppen des ÖSK
BEZIRK FREISTADT
ÖSK-Ortsgruppe Sandl
Die Vollversammlung des ÖKB am 9. November 2014 in Sandl
nahm ÖSK-Bezirksobmann Vzlt i. R. Johann Wirtl zum Anlass, folgende, seitens des Präsidiums des ÖSK für besondere
Verdienste um die Kriegsgräberfürsorge zuerkannte Auszeichnungen an Mitarbeiter der ÖSK-Ortsgruppe Sandl zu übergeben:
Johann Oberreiter wird
mit dem Ehrenkreuz des
ÖSK ausgezeichnet, v.li.
ÖSK-Bezirksobmann Vzlt
i. R. Johann Wirtl, Johann
Oberreiter, Bgm. von Sandl,
Alois Pils
Der neue Betreuer des Soldatenfriedhofes Braunau-Haselbach Amiri
Hossain
Betreuer für den Soldatenfriedhof Braunau-Haselbach
Da unser langjähriger, äußerst verdienstvoller Betreuer
des Soldatenfriedhofes Braunau-Haselbach Erwin Forsthofer viel zu früh verstorben ist, musste sich das Schwarze
Kreuz wieder um einen Nachfolger umsehen.
Dankenswerterweise
übernahm diese Aufgabe unser
Kurator aus Braunau, HR
OStR Mag. Florian Kotanko.
Er hatte die Idee einen Asylwerber für diese Aufgabe zu
gewinnen. In Absprache mit
Bürgermeister Hannes Waidbacher wurde Amiri Hossain
für diese gemeinnützige Arbeit beim Bauhof angestellt.
Er arbeitet dabei nicht mehr
als 22 Stunden im Monat und
erhält ein Entgelt, das durch
das ÖSK der Stadtgemeinde refundiert wird. Diese
gemeinnützige Tätigkeit ist
allerdings nur bei Bund, Ländern und Gemeinden möglich.
Im Soldatenfriedhof BraunauHaselbach wurden in der Zeit
zwischen 1915 bis 1918 rund
1.500 Kriegstote aus dem
Ersten Weltkrieg und dann
noch 56 Opfer aus dem Zweiten Weltkrieg bestattet. Dazu
kommen Frauen und Männer aus der ehemaligen Sowjetunion, die in den Jahren
1941 bis 1945 starben. Auch
alle bekannten Konfessionen
sind hier vertreten. So liegen
Juden, Moslems, Orthodoxe
und Christen nebeneinander
bestattet.
Amiri lebt im Augenblick
zusammen mit etwa 40 Personen im Braunauer Kapuzinerkloster und wartet auf
die Entscheidung über seinen
Asylantrag. Seit Ende 2012 ist
der aus Zentral-Afghanistan
stammende Mann in Braunau
und wird von der Flüchtlingsund Migranten-Betreuung der
Volkshilfe Oberösterreich unterstützt.
Das Goldene Ehrenzeichen wird an
ÖSK-Obmann Heinrich
Biebl verliehen, v.li.:
ÖSK-Obmann Heinrich
Biebl, ÖSK-Bezirksobmann Vzlt i. R. Johann
Wirtl, Bgm. von Sandl
Alois Pils
BEZIRK SCHÄRDING
ÖSK-Ortsgruppe Kopfing
Im Rahmen der OÖKB-Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Kopfing
am 13. Dezember 2014 überreichte ÖSK-Obmann Hermann
Hamedinger stellvertretend für das Präsidium des Schwarzen
Kreuzes für die jahrelange Durchführung der Allerheiligensammlung in der Marktgemeinde Kopfing Auszeichnungen an
verdiente Mitarbeiter.
Bgm. Otto Straßl, Raimund Haderer, ÖKB-Obm. Franz Schuster,
ÖSK-Obm. Hermann Hamedinger, stv. ÖKB-BO Manfred Kinzelbauer,
Pfarradministrator KonsR Karl Burgstaller, Franz Süß, Kons. Johann
Klaffenböck, Josef Plöckinger (v. li.)
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
Ehrenkreuz:
Kons. Johann Klaffenböck, Kopfing
Großes Ehrenkreuz:
Josef Plöckinger, Kopfing; ÖKB-Obm. Franz Schuster, Diersbach
Goldenes Ehrenzeichen:
Raimund Haderer, Kopfing; Franz Süß, Weng im Innkreis
ÖSK-Obmann Hermann Hamedinger wurde das Goldene Ehrenzeichen durch Bürgermeister Otto Straßl überreicht.
Das Österreichische Schwarze Kreuz bedankt sich bei Konsulent Johann Klaffenböck, der diese Veranstaltung durch einen
Bericht und Filme zum Titel „Kriegsweihnacht der beiden Weltkriege“ ergänzte.
ÖSK-Ortsgruppe Taufkirchen an der Pram
„DANKE“ für die Bereitschaft, zu Allerheiligen beim Friedhofseingang für die Kriegsgräberfürsorge zu sammeln, sagte das
Schwarze Kreuz anlässlich der ÖKB-Jahreshauptversammlung
am 25. Jänner 2015. Stellvertretend für das ÖSK-Präsidium
überreichte ÖSK-Obmann Rudolf Mairhofer im Beisein zahlreicher Ehrengäste folgende Auszeichnungen:
Ehrenkreuz:
Herbert Hutsteiner, Rudolf Mairhofer, Fritz Murauer
Großes Ehrenkreuz
Josef Almesberger, Josef Stammler
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 34
Weitere Ehrungen der Landesgeschäftsstelle
Oberösterreich:
Ehrennadel in Gold
Luciano Fontana, Cremona; HFw Klaus Kandlbinder, Passau;
Rag. Chiara Mantovani, Cremona; Mllo Rosario Nasca, Torre de
Picenardi; Garnisonskdt. u. Kdt. LKp/PzStbB4 Hptm Mag. Bernhard Poschinger, Freistadt; Vzlt Franz Riegler, Melk; DI Enrico
Rossi, Villa Pasquali; Veronika Wiesbauer, Mörschwang;
Ehrenkreuz
ÖKB- und ÖSK-Obmann Friedrich Andorfer, Perwang; Wójt
Stanisław Burnat, Pleśna; Dr. Izabela Chlost, Bartoszyce; Lorenzo De Fanti, Belluno; Wilhelm Hetzmannseder, Helfenberg;
Alois Hofer, Niederwaldkirchen; Jacek Kołak, Wysowa; Präs. Mjr
a. D. Claudio Mantovani; Cremona; OStWm Peter Müller, Lasberg; Johann Rehrl, Perwang; Peter Reisinger, Helfenberg; Karl
Stockhammer, Perwang
Großes Ehrenkreuz
Tadeusz Knapik, Tarnowiec/Polen; Kurt Loy, Steinbach am Attersee; Capitano Leone Mazzeo, Verona; Burmistrz Mariusz Ryś,
Tuchów/Polen;
Goldenes Ehrenzeichen
Vzlt Heinz Apfolter, Freistadt;
ÖSK-Obm. i. R. Hermann Hamedinger, Kopfing; ÖSK-Obfrau Leopoldine Sattler, Windhaag bei Perg
(Bild)
Großes Ehrenzeichen
Mag. Krzysztof Gardula, Krakow/
Polen
ÖSK-Obfrau Leopoldine Sattler,
Windhaag bei Perg, wurde
ausgezeichnet.
Ehrung für Capitano Leone Mazzeo, Verona und
Lorenzo De Fanti, Belluno
Gemeinderat Josef Mittermeier, Herbert Hutsteiner, ÖKB-Obmann Johann Berger, Josef Stammler, Josef Almesberger, ÖSK-Obmann Rudolf
Mairhofer und ÖKB-Vizepräsident und ÖSK-Obmann AbtInsp. Herbert
Nösslböck (v. li.)
BEZIRK STEYR
Stadt Steyr
Die Jahreshauptversammlung
des Bürgerkorps
der Stadt Steyr
nahm
ÖSKObmann Mag.
Christian Frech
(re.) zum Anlass,
seinem verlässlichen Sammler
in der Ortsgruppe Felix Mayrhofer das seitens des Präsidiums des ÖSK zuerkannte Ehrenkreuz zu überreichen.
In Memoriam
Erwin Forsthofer, * 4. Jänner 1942 - +
29.12.2014, langjähriger, äußerst gewissenhafter Betreuer des Soldatenfriedhofes Braunau-Haselbach
Josef Peiskammer, langjähriger Mitarbeiter in der Ortsgruppe
Ohlsdorf, verstorben am 16. Jänner 2015 im 83. Lebensjahr
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 35
Gedenkjahr 1914: Requiem mit
Altbischof Maximilian Aichern
ÖSK-LGF Prof. Schuster (4. v.li) im Militärkommando in Trient mit MilKdt
BrigGen Dario Buffa (Mitte) u. Offizieren des Kommandos, rechts neben
ihm der Präfekt von Trient Dr. Francesco Squarcina, der Polizeichef v.
Trient Dr. Massimo D‘Ambrosio u. Comm. Mario Eichta, 2.v.li: der Präsident der ANA Trient, Maurizio Pinamonti
Trentino: ÖSK-Auszeichnungen
Für die langjährige, tatkräftige Unterstützung der Arbeit
des Österreichischen Schwarzen Kreuzes und im Besonderen für seine Mithilfe bei der Erhaltung und Pflege des
österr.-ung. Soldatenfriedhofes von Levico, wurde Altbürgermeister Arturo Benedetti vom Österreichischen
Schwarzen Kreuz im Sitzungssaal des Rathauses in Levico
am 12. März 2015 ausgezeichnet.
Anwesend bei der Auszeichnungsfeier
waren
neben seiner Gattin und
vielen Ehrengästen auch
sein Vorgänger als Bgm.
von Levico Gianpiero
Passamani und der amtierende Bgm. Dott. Michele
Sartori.
ÖSK-LGF Prof. Schuster Der Militärkommandant für die Region
wies in seiner Ansprache Trentino-Südtirol, BrigGen Dario Buffa
besonders auf die schon wird vom ÖSK ausgezeichnet, v.li.: LGF
jahrzehntelang bestehen- Prof. Friedrich Schuster, BrigGen Dario
de Freundschaft zwischen Buffa, Comm. Mario Eichta
dem ÖSK und der Stadt
Levico hin und bedankte sich Zukunft weiter tatkräftig unauch beim Altbürgermeister terstützen zu wollen.
Anlässlich der Überreichung
dafür sehr herzlich.
Ebenso durch das ÖSK aus- der ÖSK-Auszeichnung in
Räumlichkeiten
des
gezeichnet wurde der Mili- den
tärkommandant der Region Militärkommandos in TriTrient-Südtirol,
Brigadege- ent bedankte sich LGF Prof.
neral Dario Buffa. Auch er Friedrich Schuster auch ganz
unterstützt in seinem großen herzlich bei General Buffa für
Befehlsbereich immer wie- diese Bereitschaft und Unterder vorbildlich die Arbeit des stützung.
Österreichischen
Schwar- Die Wichtigkeit und Anerzen Kreuzes. Auch im italie- kennung der Kriegsgräbernischen Heer wird die Unter- fürsorge in diesem Gebiet
stützung von wehrrelevanten wurde u. a. auch durch die
Vereinen durch Soldaten stets Anwesenheit des Regierungsschwieriger, da das Personal vertreters von Trient, Präimmer mehr reduziert wird fekt Dr. Francesco Squarcina,
und daher sehr gezielt ein- des Polizeichefs v. Trient, Dr.
gesetzt werden muss. Umso Massimo D‘Ambrosio und des
höher einzuschätzen ist die Präsidenten der ANA Trient,
Bereitschaft des Militärkom- Maurizio Pinamonti sowie
mandanten, die Arbeit der Offizieren und Unteroffizieren
Kriegsgräberfürsorge auch in des Kommandos ausgedrückt.
100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges – für viele
die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ – gedachte der
Museumsverein Marchtrenk der verstorbenen Soldaten,
insbesondere derjenigen, die im Kriegsgefangenenlager
Marchtrenk verstarben.
Im riesigen
Lager in
Marchtrenk
waren bis
zu 35.000
Kriegsgefangene interniert, 1.879
Kriegsgefangene sind
verstorben
und am Kriegerfriedhof
begraben.
Altbischof Dr. Maximilian Aichern: Einfache, klare
Unter
der und besinnliche Worte
Leitung von
Altbischof Dr. Maximilian Im Anschluss an das Requiem
Aichern fand am 25. Okto- gab der Chor des Adalbert
ber 2014 in der katholischen Stifter Gymnasiums ein ChorKirche ein Requiem statt, das konzert, das zu einem berühvom Streichorchester des Mu- rend stimmigen Ausklang des
sikvereins Marchtrenk und Abends führte. Eine Klangdem „Coro Carissimi“ des wolke glockenreiner jugendAdalbert Stifter Gymnasiums licher Stimmen entrückte die
Linz musikalisch erhebend Zuhörer in musikalische Högestaltet wurde.
hen. Chorleiter Dr. Michael
Bischof Maximilian begeis- Wruss konnte seine Schüler
terte in seiner Ansprache mit zu Höchstleistungen motieinfachen, klaren und besinn- vieren – und die Zuhörer belichen Worten, die das Herz dankten sich mit einem nicht
berührten. Er hat die Gabe, endend wollenden Applaus.
Dinge ganz einfach beim Na- Da das Adalbert Stifter Gymmen zu nennen und dies ohne nasium ein Oberstufenrealdabei auf tiefgründige Gedan- gymnasium der Diözese ist,
ken zu verzichten!
hatte Bischof Maximilian mit
Mutige und aufmunternde „seinem“ Chor eine ganz beWorte fand er auch für die sondere Freude.
Ökumene, die ihm ein beson- Ein herzliches „Danke schön“
deres Anliegen ist. Es war ein dem Museumsverein Marwunderbares und dankbar chtrenk für diese gelungene
angenommenes Zeichen der Veranstaltung, die besinnlich
christlichen Gemeinschaft, und hoffnungsfroh dem Gedass sich katholische und denkjahr 2014 gerecht wurde.
evangelische Christen gemeinsam um den Altar verÖSK-Obmann Dipl.-Ing.
sammelten.
Mag. Dr. Gerhard Hubmer
Erratum
In der 139. Folge 2/2014, Seite 38, hat sich leider ein Fehler eingeschlichen. Oblt Makler war nicht dem Infanterieregiment 59
sondern dem k.u.k. Sappeurbataillon Nr. 14 truppendienstlich
zugeteilt.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 36
Auf den Spuren der österr.-ung. Kriegsgefangenen in der ital. Region Piemont
Oleggio
Der ehrenamtliche ÖSK-Mitarbeiter in der Region Piemont, Dr.
Renzo Fiammetti, organisierte die Anbringung einer Gedenktafel für den in italienischer Kriegsgefangenschaft verstorbenen
österr.-ung. Soldaten Johann Dabnischki im Stadtfriedhof von
Oleggio/Provinz Novara.
An der Enthüllung der Gedenktafel nahmen Vizebürgermeister
Andrea Baldassini von Ollegio und eine große Anzahl an italienischen Traditionsverbänden teil. Das ÖSK war durch Landesgeschäftsführer Prof. Cavaliere Friedrich Schuster und Dr.
Renzo Fiammetti vertreten.
Der Vizebürgermeister wies in seiner Ansprache ganz besonders
darauf hin, dass die Opfer der Kriege nicht vergessen werden
dürfen und Gedenktafeln und Denkmäler als Mahnung für die
Jugend dienen sollen.
Für ihr Engagement in der Kriegsgräberfürsorge erhielten Bgm.
Massimo Marcassa, Vizebürgermeister Andrea Baldassini und
Präsident Alessandro Valli die Ehrennadel in Gold des ÖSK.
LGF Prof. Schuster bedankte sich bei Dr. Fiammetti und bei den
Vertretern der Stadt Oleggio sehr herzlich für das ehrenvolle
Gedenken, das den Toten der Kriege und nicht nur den eigenen
sondern auch den ehemaligen Kriegsgegnern entgegengebracht
wird.
Romanische Friedhofskirche in Oleggio
Novara
Wie schon berichtet, soll im Stadtfriedhof von Novara beim
Denkmal für italienische und österr.-ung. Kriegstote eine Namenstafel für die dort ruhenden ehemaligen österr. Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg angebracht werden. Um dieses
Vorhaben zu verwirklichen, wurde auch der staatliche Vertreter
Italiens in der Provinz Novara, Präfekt Exzellenz Francesco Paolo Castaldo, um Unterstützung gebeten. Die zuständige Stadträtin von Novara sagte ebenfalls ihre Unterstützung für die Realisierung dieses Vorhabens zu.
Dr. Fiammetti nimmt an, dass die Gedenkfeier mit Einweihung
einer Namenstafel für die ehemaligen Kriegsgefangenen noch
im heurigen Jahr stattfinden kann.
Am Stadtfriedhof von
Oleggio nach der
Enthüllung der Gedenktafel für Johann
Dabnischki (oben)
In der Präfektur von Novara, Präfekt Francesco Castaldo (li) mit den
Vertretern des ÖSK und zwei Stadträtinnen von Novara
Die neue Gedenktafel
mit dem ÖSK-Kranz
(links)
Vercelli
Vercelli ist eine Stadt in der italienischen Region Piemont mit
ca. 50.000 Einwohnern. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen
Provinz. In der Zeit des römischen Reiches hieß die Stadt Vercellae. Bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. bestand eine keltische
Siedlung. Südlich der heutigen Stadt gewann Gaius Marius die
Schlacht von Vercellae gegen die Kimbern im Jahre 101 v. Chr.
auf den Raudischen Feldern. Zu Beginn der Kaiserzeit wurde die
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
Stadt befestigt. In der Spätantike war die Stadt aufgrund ihrer
Größe bedeutsam und wichtigstes Zentrum der Nizäner in Norditalien.
Schon früh war Vercelli Bistum. Der erste Bischof war der sagenumwobene Eusebius von Vercelli. Während der Zeit der Langobarden war Verecelli Sitz eines Herzogs und besaß das Recht,
Goldmünzen zu prägen. Die Bischöfe Atto und Leo von Vercelli konnten im 10. und 11. Jahrhundert die Machtstellung ihrer
Stadt durch königliche Privilegien weiter ausbauen und gegen
diverse Angriffe ihrer Gegner (unter Führung des Markgrafen
Arduin von Ivrea) erfolgreich verteidigen.
Machtkämpfe innerhalb des Klerus in der zweiten Hälfte des 11.
Jahrhunderts schwächten die Position der Kirche in der Stadt. In
der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde Vercelli in eine eigenständige Republik umgewandelt, die sich im Lombardischen Städtebund engagierte. 1228 wurde die erste Universität des Piemonts
errichtet. Machtkämpfe innerhalb der städtischen Fraktionen
beendeten in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Blüte
der Stadt. Im 14. Jahrhundert stand die Stadt unter der Macht
der Familie Visconti, die sie jedoch 1427 endgültig an das Herzogtum Savoyen abtreten musste.
Heute gilt Vercelli als größter Umschlagsplatz für Reis in Europa. Dort hatte auch das Istituto Sperimentale di Risicoltura
di Vercelli seinen Sitz, welches etwa 50 Jahre lang von 1912 bis
1952 monatlich die Besonderheit der Baraggia und des dort angebauten Reises in der Zeitschrift „Giornale di Risicoltura“ beschrieb. Im Jahr 1952 wurde dieses Journal durch die Publikation „Il Riso“ ersetzt, die von der italienischen Reisbehörde (Ente
Nazionale Risi) herausgegeben wird.
Berühmte Sehenswürdigkeiten von Vercelli sind die Basilica
Sant’Andrea, der Bau ist außen romanisch, innen frühgotisch
und der Duomo S. Eusebio. Dieser stammt aus der Zeit um 1572.
Die Vorhalle ist klassizistisch. Vom romanischen Bau ist nichts
mehr erhalten.
Im Stadtfriedhof befindet sich das Ossarium für die italienischen Kriegstoten, in dem auch 17 österr.-ung. Kriegsgefangene ihre letzte Ruhe gefunden haben. Zum ehrenden Gedenken
wurde anlässlich der Anwesenheit von ÖSK-LGF Prof. Friedrich
Schuster und Dr. Fiammetti im Beisein zahlreicher italienischer
Traditionsverbände ein Kranz niedergelegt. Im Anschluss daran
standen noch Besuche bei der Bürgermeisterin Maura Forte und
dem Präfekten von Vercelli, Salvatore Malfi auf dem Programm,
die über die Arbeit des ÖSK informiert wurden.
Die überreichte Dokumentation des Schwarzen Kreuzes fand
großen Anklang und es sagten beide die Unterstützung der Arbeit des ÖSK zu.
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 37
Im Ossarium von Vercelli wird zum Gedenken an die hier ruhenden
österr.-ung. Kriegsgefangenen ein Kranz niedergelegt.
LGF Prof. Schuster (re) mit Dr. Fiammetti bei Bürgermeisterin Maura
Forte von Vercelli
Exzellenz Salvatore Malvi, Präfekt der Provinz Vercelli, wird eine ÖSKDokumentation überreicht.
Sartirana Lomellina
Die österreichische Delegation mit Traditionsverbänden vor dem
Ossarium in Vercelli
In Sartirana sind ebenfalls verstorbene österr.-ung. Kriegsgefangene begraben. Gemeindevertreter informierten LGF Schuster
darüber, dass im Mai dieses Jahres eine große Gedenkfeier für
die Toten der Kriege stattfindet. Das Österreichische Schwarze
Kreuz wird bei dieser Veranstaltung durch Dr. Renzo Fiammetti
vertreten sein, der auch den Kranz des ÖSK niederlegen wird.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 38
Gedenkfeiern in der Provinz Cremo
Die Stadt Cremona liegt in der Po-Ebene, ca. 80 km südöstlich von Mailand und hat 72.000 Einwohner. Sie wird
auch die Stadt der Geigenbauer genannt. Namen wie Stradivari, Amati und Guaneri machten die Stadt berühmt.
Kommt man nach Cremona, ist unbedingt ein Besuch des
Geigenbauermuseums, wo echte Stradivaris zu besichtigen sind, zu empfehlen. Das Stradivari-Museum stellt mit
seinen über 700 Exponaten eine repräsentative Auswahl
der Geigenbauerkunst der Werkstätten Antonio Stradivaris. Ebenfalls besichtigen sollte man den Dom mit seinem
111 m hohen Glockenturm Torrazzo. 487 Stufen führen
auf den Torrazzo empor, wo der Besucher einen Blick in
den Raum mit dem astronomischen Uhrwerk werfen kann,
das 1853 von Divizioli geschaffen wurde.
Cremona wurde 218 v. Chr.
von den Römern als Vorposten gegen die gallischen
Stämme gegründet. Es wurde
190 v. Chr. mit 6.000 neuen
Siedlern verstärkt und bald
eine der blühendsten Städte
Norditaliens. Wahrscheinlich
bekam die Stadt 90 v. Chr. die
Rechte eines Municipiums. In
der bewegten Geschichte gab
es viele Machtwechsel bis die
Stadt schließlich im 18. Jahrhundert wieder eine Blüte
erlebte. In der von Napoleon
gegründeten Italienischen Republik war es die Hauptstadt
eines Departements. Zusammen mit der übrigen Lombardei ging es 1814 an Österreich
und wurde 1859 Teil des Königreichs Italien.
Grabstätte von österr.-ung.
Kriegsgefangenen
Wie bereits berichtet, wurden
österr.-ung.
Kriegsgefangene aus dem Ersten Weltkrieg
auch nach Cremona bzw. in
verschiedene Gemeinden der
Provinz Cremona gebracht.
Im Stadtfriedhof von Cremona befindet sich eine gemeinsame Grabstätte von österr.ung. Kriegsgefangenen, die
hier ihre letzte Ruhe gefunden
haben. Diese Kriegsgräberanlage wurde 2014 durch den
Präsidenten der ital. Vereinigung „Nastro Azzuro“, Major
Dr. Claudio Mantovani generalsaniert und eine Erinnerungstafel wurde angebracht.
Mit Ende des Jahres 2014 wur-
de dann nach dem Abschluss
der Arbeiten eine Gedenkfeier
abgehalten.
Präsident Dr. Mantovani
konnte dabei neben den zahlreichen Abordnungen von
ital. Traditionsvereinen und
einer Musikkapelle auch den
Bürgermeister von Cremona Prof. Gianluca Galimberti
und die österreichische Generalkonsulin aus Mailand,
Mag. Sigrid Berka, begrüßen.
Das Österreichische Schwarze Kreuz wurde durch Comm.
Mario Eichta, Kaiserjägerhauptmann Hans Pixner aus
Jenbach und dem Landesgeschäftsführer von Oberösterreich Cavaliere Prof. Friedrich Schuster vertreten, der
sich beim Bürgermeister von
Cremona, aber vor allem bei
Dr. Mantovani und seinen
Helfern sehr herzlich für die
gelungene Renovierung der
Kriegsgräberanlage bedankte.
Gräber im Stadtfriedhof von
Casalmaggiore
Ebenfalls vom gleichen Personenkreis renoviert wurden Gräber von österr.-ung.
Kriegsgefangenen im Stadtfriedhof von Casalmaggiore
in der Provinz Cremona. Die
Stadt liegt 80 km südöstlich
von Cremona und hat ca.
15.000 Einwohner. Auch hier
wurde eine Gedenkfeier unter
Anwesenheit des Bürgermeisters Dr. Filippo Bongiovanni
und vieler Traditionsvereine
abgehalten.
Die renovierte Grabstätte in Cremona
Gedenkfeier bei der Kriegsgräberanlage im Stadtfriedhof von Cremona
Frau Generalkonsul Mag. Sigrid Berka hält die Gedenkansprache in
Cremona
So wie LGF Prof. Schuster bedankte sich auch der Bürgermeister beim Präsidenten von
Nastro Azzuro, Dr. Mantovani, für die umfangreichen Ar-
beiten, die im Zuge der Sanierung durchgeführt wurden.
Der Bürgermeister betonte
auch die Wichtigkeit von
Gedenkfeiern für Opfer der
LANDESGESCHÄFTSSTELLEN OBERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 39
ona/Lombardei
Die renovierten Gräber der Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg
in Casalmaggiore
Die polnischen Jugendlichen bei der Arbeit.
ÖSK Delegation besucht
Jugendlager in Polen
Seit einigen Jahren schon wird an der Sanierung des
österr.-ung. Soldatenfriedhofes Nr. 58 auf der Magurahöhe im ehem. Westgalizien in Polen gearbeitet. U. a. arbeiten dort auch immer wieder polnische Jugendliche ehrenamtlich in ihrer Freizeit, um den Soldatenfriedhof wieder
in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Die Landesgeschäftsstellen
Oberösterreich,
Salzburg
und Vorarlberg leisten jetzt
schon seit einigen Jahren finanzielle Beiträge für Materialkosten und die Realisierung der Jugendlager.
Im Mai dieses Jahres besuchten die Landesgeschäftsführer von Oberösterreich,
Prof. Friedrich Schuster, und
Gedenkfeier in Casalmaggiore
Vorarlberg, Oberst Prof. Erwin Fitz, in Begleitung des
ehrenamtlichen Mitarbeiters
Mag. Krzysztof Garduła aus
Krakau den Friedhof, um sich
von den umfangreichen – bereits durchgeführten – Arbeiten zu überzeugen sowie den
Dank des Österreichischen
Schwarzen Kreuzes zu überbringen.
LGF Prof. Friedrich Schuster (M.) und Präs. Dr. Claudio Mantovani (li.
neben ihm) mit den Ausgezeichneten
Kriege zur Erinnerung an die
schrecklichen Ereignisse und
auch als Beitrag zur Erhaltung
des Friedens.
Im Anschluss daran wurden
noch verdiente Persönlichkeiten, die an der Sanierung
der angeführten Kriegsgräberanlagen mitgewirkt haben,
vom ÖSK ausgezeichnet.
Der Soldatenfriedhof Nr. 58 im derzeitigen Zustand
LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 40
Dank an Kurator
General Engelbert Lagler
Engelbert Lagler rückte nach Abschluss des Gymnasiums
in Wels zum 2. Bundesheer ein und absolvierte anschließend die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Ab 1961 war er beim Feldjägerbataillon 13 in Ried
im Innkreis als Ausbildungsoffizier und Kompaniekommandant tätig.
Die renovierte Kriegsgräberanlage in Radstadt
Kriegsgräberanlage
in Radstadt renoviert
Die Gedenkstätte des Schwarzen Kreuzes an der Nordseite des Stadtfriedhofes Radstadt war schon etwas in die
Jahre gekommen und wird vom Obmann-Stv. der Kameradschaft betreut. Im Jahr 2011 wurde sein Plan zur Renovierung vom damaligen Landesgeschäftsführer des ÖSK,
Oberst i. R. Adolf Hoheneder, genehmigt.
Die verholzten Sträucher und
die alte Grabeinfassung wurden entfernt und eine neue
Grabumrandung mit Steinsäulen errichtet.
Die aus Lärchenholz geschnittenen Fragezeichen auf den
Steinsäulen sollen ein stilles
WARUM darstellen und wurden von Sepp Habersatter gespendet.
Das schmiedeeiserne Kreuz
wurde gereinigt und gestrichen und die kupfernen Gedenktafeln auf Hochglanz
gebracht und somit die Renovierung im Jahr 2014 abge-
schlossen.
Die Renovierung und Erhaltung der Kriegsgräberanlagen
als Mahnmal für den Frieden
ist nur durch die Einnahmen
der Allerheiligensammlung
möglich. Ein besonderer Dank
gilt daher der Bevölkerung
von Radstadt und den Sammlern der Kameradschaft, Benedikt Thurner, Franz Gföller,
Hans Billek, Rupert Rohrmoser, Gerhard Grünbichler, Johann Maier, Konrad Reichelt
und Rupert Habersatter, die
jedes Jahr am Allerheiligentag
ihren Dienst leisten.
Schon in dieser Zeit interessierte er sich für die Anliegen des Schwarzen Kreuzes
und die Aufgaben in der
Kriegsgräberfürsorge.
So wurden von ihm Sammlungen und Veranstaltungen
organisiert und die Basis für
die Arbeit in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
geschaffen.
Nach weiteren Ausbildungen
und beruflichen Stationen
in der Jägerschule Saalfelden
und im Bundesministerium
in Wien wurde er 1982 Militärkommandant von Salzburg
und unterstützte das Schwarze Kreuz als Kurator in vielen
Belangen.
1994 wurde er zum Korpskommandanten des II. Korps
(Salzburg, Tirol und Vorarlberg) ernannt und 2001 zum
General befördert. General
Lagler stand dem Schwarzen
Kreuz Salzburg stets mit Rat
General Engelbert Lagler
und Tat zur Seite und beendet
mit dem Jahr 2014 seine Tätigkeit als Kurator.
Die
Landesgeschäftsstelle
Salzburg dankt ihrem langjährigen Kurator für seine umsichtige Arbeit und
wünscht alles Gute und viel
Gesundheit für die Zukunft.
Großes
Ehrenzeichen für
Maximilian
Ganahl
Hohe Auszeichnung in der
LGSt. Salzburg
Schon zum 50. Mal stellte sich Maximilian Ganahl aus Salzburg in den Dienst der guten Sache und unterstützte tatkräftig
die Allerheiligensammlung des Schwarzen Kreuzes. Dafür
wurde ihm bei der Jahreshauptversammlung der Kameradschaft Gnigl im Herbst 2014 das Große Ehrenzeichen des
Schwarzen Kreuzes verliehen und so der Dank für die vielen
ehrenamtlich geleisteten Stunden zum Ausdruck gebracht.
STEIERMARK
LANDESGESCHÄFTSSTELLE SALZBURG
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 41
Die Studentengruppe aus Drohobytsch bei Lemberg
Am Karner von Feldkirchen wurde das Leid der
Ukraine von einst und jetzt spürbar
Das Militärkommando Steiermark nimmt seit nunmehr 24
Jahren den Internationalen Tag der Menschenrechte zum
Anlass für eine Gedenkveranstaltung. Bei dieser wird vor
allem der Blick auf geschichtliche Ereignisse gerichtet, bei
denen die Menschenrechte grob vernachlässigt wurden.
So wurde auch bei der Zeremonie im vergangenen Dezember mit Nachdruck darauf
hingewiesen, dass sie auch
heute, wo es nach wie vor
leider zu brutalen Verstößen
gegen die Menschenrechte
kommt, besonders beachtenswerte und zu bewahrende
Rechte sind.
Seit einigen Jahren, so auch
am 10.12.2014, wird diese Gedenkstunde beim Karner am
Friedhof in Feldkirchen bei
Graz abgehalten. Dabei wurden und werden vor allem die
Verstöße gegen die Menschenrechte im sogenannten Ruthenenlager während des Ersten
Weltkrieges in Erinnerung
gerufen. Im Ersten Weltkrieg
befand sich auf dem Gelände
des heutigen Flughafens Thalerhof ein Zivilinternierungslager, in dem von 1914 bis 1917
16.400 Ostslawen/Ruthenen
(Männer, Frauen und Kinder)
aus Galizien unter schrecklichen Bedingungen in Haft
waren. Sie wurden deshalb
deportiert, weil sie als „russophil“ galten und man ihnen
unterstellte, als Spione für
Russland zu wirken.
Durch Krankheit, Kälte und
Hunger starben 1.767 Menschen, die am Lagerfriedhof
begraben wurden. Durch den
Ausbau des Flughafens wurde
eine Umbettung erforderlich
und so kamen die sterblichen
Überreste in das durch das
Bundesheer im Jahr 1936 errichtete Ossarium am Friedhof in Feldkirchen bei Graz.
2012 hat die ÖSK-Landesgeschäftsstelle Steiermark die
Namen der 1.767 Toten auf 20
Metalltafeln, die im Karner
angebracht wurden, öffentlich
gemacht. Seit der Enthüllung
dieser Namenstafeln nimmt
nun auch eine Delegation aus
der Ukraine – neben Militär
mit Militärmusik, Vertretern
des öffentlichen Lebens, Abordnungen des ÖKB, des ÖSK
und der Traditionsverbände
sowie der Bevölkerung – alljährlich an der Gedenkzeremonie teil.
Beeindruckende Ansprache
Nach dem Vertreter des Mi-
litärkommandanten Oberst
Franz Gammweger trat am
Ende der Zeremonie Univ.Doz. Dr. Jaroslav Lopuschanskyj von der Universität Drohobytsch bei Lemberg/Ukraine
ans Rednerpult und hielt eine
beeindruckende Ansprache,
die wir auszugsweise wiedergeben: „Das Jahr 2014 steht
für die ganze Welt und für
die Europäer insbesondere im
Zeichen des Gedenkens an den
Beginn des Ersten Weltkrieges,
im Zeichen des Gedenkens an
unzählige Opfer der Schlachtfelder, der Gefangenen- und
Interniertenlager. Das Jahr
2014 steht leider Gottes für
uns Ukrainer auch im Zeichen
des Gedenkens an die neuen
Opfer eines Krieges im ukrainischen Osten. Genau 100
Jahre liegen zwischen diesen
politischen Ereignissen, die
dem ukrainischen Volk nun
bereits wieder tausende von
Menschenleben
genommen
haben. Unser Schmerz ist heute an diesem Ort verdoppelt, in
unser Gedächtnis drängt sich
ein neuer, unnötiger Krieg, …
Und da wir uns ein neues und
freies Leben im gemeinsamen
Europa wünschen, da wir uns
für unsere Menschenrechte
zur Revolution der Menschenwürde vor einem Jahr erhoben
haben, wird von unseren von
Separationsgedanken verblendeten Brüdern versucht, dieses
Bestreben zu verhindern und
unsere Integrität zu verletzen.
Genau vor zwei Jahren … sind
damals nur drei Nachkommen, Enkelkinder eines hier
ums Leben gekommenen Ukrainers mit Heimaterde aus
Galizien erschienen. Heute
sind wir schon vierzig Jugendliche und Erwachsene aus der
Westukraine, um das Kriegsgedenken stark mit dem Friedensgedenken zu verbinden.
Wir werden in den letzten
Monaten nicht müde, für den
Frieden, für die Erhaltung des
Lebens und der Gesundheit
unserer Soldaten und Freiwilligen im Osten der Ukraine zu
beten und unzählige Kerzen
für die Opfer anzuzünden.
Wir wissen jetzt aufs Neue zu
schätzen, was der Friede bedeutet, welchen unglaublichen
Wert er mitprägt.“ (Ende der
Auszüge aus der Rede.)
Es waren ergreifende und zu
Herzen gehende Worte, auch
im Sinne unseres Leitspruchs
„Arbeit für den Frieden“, die
bei dieser Gedenkveranstaltung die Anwesenden beeindruckten.
Obst i. R. Dieter Allesch,
LGF
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 42
SEGNUNGEN VON SOLDATENFRIEDHÖFEN –
Präsident Peter Rieser besuchte
Im ehemaligen Kronland der österreichisch-ungarischen
Monarchie Galizien hat es im Ersten Weltkrieg verlustreiche Kämpfe zwischen der k.u.k. Armee sowie der deutschen Armee mit russischen Truppen gegeben. Alle paar
Kilometer gibt es Soldatenfriedhöfe, die eine traurige Erinnerung an diese Zeit sind. Der Präsident des Österreichischen Schwarzen Kreuzes ÖkRat Peter Rieser besuchte
in Begleitung des polnischen Honorarkonsuls Dr. Gerold
Ortner, der auch Kurator des Schwarzen Kreuzes ist, die
von der Landesstelle Steiermark betreuten Soldatenfriedhöfe zwischen Przemyśl und Jasło.
Wie bereits in dieser Zeitung berichtet, gab es am Beginn des
Ersten Weltkrieges für die österreichisch-ungarische Armee
viele Niederlagen. Gleich am Beginn wurden die beiden Schlachten von Lemberg, der Hauptstadt von Galizien, verloren. Die
k.u.k. Armee versuchte verzweifelt, eine Gegenoffensive durchzuführen. Bald musste das Oberkommando aber den Rückzug
hinter San und Duna, später sogar bis in den Raum von Krakau
befehlen.
Am Beginn des Jahres 1915 versuchte die österreichisch-ungarische Armee, wieder die Initiative an der Ostfront an sich zu
reißen. Sie war aber nicht mehr in der Lage, größere Angriffsoperationen durchzuführen. Da in Nordungarn die Gefahr eines
russischen Angriffs bestand, wurde die k.u.k. Armee im Raum
Gorlice und Tarnów durch deutsche Truppen verstärkt. Am
2. Mai 1915 begann eine deutsch-österreichisch-ungarische Offensive in Gorlice. Innerhalb von zwei Wochen wurde die russische Front hundert Kilometer weit nach Osten bis an den San
zurückgeworfen. In weiterer Folge wurde auch Lemberg wieder
eingenommen.
Die Kämpfe um die Festung Przemyśl
Besonders umkämpft bei den kriegerischen Auseinandersetzungen in Galizien war die Festung Przemyśl. Sie wurde im 19.
Jahrhundert von der österreichisch-ungarischen Armee zur
zweitgrößten Festung in Europa ausgebaut. Ein 45 km langer Befestigungsgürtel mit 16 Forts umgab die Stadt, dann folgte der
innere Gürtel mit gewaltigen Verteidigungsanlagen. Selbst in
Friedenszeiten waren dort hunderttausend Soldaten stationiert.
Bald nach Kriegsbeginn deckte die Festung den Rückzug der
k.u.k. Armee.
Am 17. September 1914 fand der erste Einschluss der Festung
durch russische Truppen statt. Bald nach dem Entsatz der Festung erfolgte die zweite Belagerung. Die Belagerer verhielten
sich weitgehend passiv, konnten aber alle Ausfallsversuche der
k.u.k. Truppen, die ausgehungert wurden, verhindern. Der einzige Ausweg war die Kapitulation. Die Festung wurde gesprengt
und sämtliches Material vernichtet. 119.000 Mann der Besatzung traten den Weg in die Gefangenschaft an.
Im Jahre 1915 kam es dann im Zuge der oben geschilderten Gegenoffensive der verbündeten österreichisch-ungarischen und
deutschen Truppen zur Wiedereroberung der Festung Przemyśl.
Erste Station der Fahrt durch Galizien war deshalb die Stadt
Przemyśl. Stadtpräsident Robert Choma lud zu einem Festakt in
das Rathaus ein. Präsident ÖkRat Peter Rieser und Honorarkonsul Dr. Gerold Ortner dankten dafür, dass die Stadt Przemyśl die
Honorarkonsul Gerold Ortner (links) und Präsident Peter Rieser (rechts)
überreichen dem Präsidenten der Stadt Przemyśl Robert Choma (Mitte)
das Große Goldene Ehrenzeichen des ÖSK.
Soldatenfriedhöfe mustergültig betreut. Dem Stadtpräsidenten
wurde in Anerkennung seiner besonderen Verdienste das Große
Goldene Ehrenzeichen des Österreichischen Schwarzen Kreuzes
überreicht. Anschließend fand auf dem von der Stadtgemeinde
mustergültig, unter großem finanziellem Aufwand wieder hergestellten Soldatenfriedhof in Zasanie eine große Gedenkfeier
statt.
Weithin sichtbar ist dort auf dem Monument ein Stahlkreuz mit
der Inschrift „MORTUIS PRO PATRIA“ angebracht. Das Material für dieses Kreuz stammt von einer während des Ersten
Weltkrieges gesprengten Brücke über den San. Neben dem Soldatenfriedhof steht eine Kapelle, die mit Material der gesprengten Festung errichtet wurde. Im weiteren Verlauf wurde auch
der Friedhof in Brylince besucht, auf welchem Kaiserschützen
bestattet sind. Peter Rieser und Gerold Ortner gedachten der
gefallenen Tiroler. Auf den beiden Soldatenfriedhöfen in der
Przemyślawa-Straße (Feld A und Feld D) wurden ebenfalls Gedenkworte gesprochen und Kränze niedergelegt.
Bei der Gedenkfeier auf dem wieder hergestellten Friedhof in Zasanie
werden Gebete gesprochen und Kränze niedergelegt, v.li.: Maria Rieser,
Präsident Peter Rieser, Konsul Gerold Ortner, Stefanie Ortner und Stadtpräsident Robert Choma
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 43
ZUM ABSCHLUSS EIN „FEST FÜR DEN FRIEDEN“
17 Soldatenfriedhöfe in Galizien
Soldatenfriedhöfe in Radawa
Besonders groß war die Überraschung für die ÖSK-Delegation,
als sie den mit Unterstützung der Landesgeschäftsstelle Steiermark neu gestalteten Soldatenfriedhof bei der Pfarrkirche St.
Anna in Radawa besuchte. In der Nähe der Kirche sieht man 25
teilweise zweihundert Jahre alte Grabsteine, die unter Denkmalschutz stehen. Das als Erinnerung an den Ersten Weltkrieg
gestaltete Denkmal – eine gediegene Steinmetzarbeit – zeigt
einen Helm und ein Schwert sowie darunter die Aufschrift Radawa. Der Pfarrer von St. Anna P. Andrzej Kot zeigte dem Präsidenten und dem Honorarkonsul auch einen in der Mitte der
Ortschaft Radawa gelegenen Soldatenfriedhof, auf dem in Einzel- und Massengräbern ca. 1.500 Soldaten der österreichischungarischen, deutschen und russischen Armee bestattet sein
sollen, die im Mai 1915 gefallen sind. Dieser Friedhof wird von
der Gemeinde betreut, es sind aber noch viele Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich.
Konsul Gerold Ortner und Präsident Peter Rieser vor dem historischen
Grabdenkmal in Radawa
Gedenkfeiern auf den „Westgalizischen Heldengräbern“
Ein besonderer Höhepunkt waren die Gedenkfeiern und die
Segnung eines Soldatenfriedhofes in Tarnowiec. 280 Kinder aus
allen Schulen der Gemeinde empfingen die Vertreter des ÖSK.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Boguslaw Wojcik und
Vizebürgermeister Piotr Sikora luden Schülerinnen und Schü-
Zum Festgottesdienst im Sanctuarium der Heiligen Jungfrau Maria und
der Gedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof in Tarnowiec rücken Soldaten, Veteranen, Feuerwehrleute und Jugendgruppen aus.
ler zu einem eindrucksvollen Gedenkspiel über das Geschehen
im Ersten Weltkrieg ein. Dann zogen alle zu einem Gedenkgottesdienst in das Sanctuarium der Heiligen Jungfrau Maria. Die
Fürbitten wurden von der ÖSK-Delegation in deutscher und polnischer Sprache vorgetragen. Nach dem Gottesdienst fand am
Soldatenfriedhof eine große Gedenkstunde statt. Der nach dem
Ersten Weltkrieg angelegte Soldatenfriedhof war total devastiert
und wurde nach dem Projekt eines Architekten vollkommen neu
gestaltet. Zum Festgottesdienst im Sanctuarium rückten auch
Soldaten, Veteranen, Feuerwehrleute und Jugendgruppen mit
ihren Fahnen aus.
In der Gemeinde Kołaczyce wurden die Vertreter des ÖSK auch
von der initiativen Bürgermeisterin Małgorzata Salacha begrüßt.
In dieser Gemeinde liegen insgesamt fünf Soldatenfriedhöfe, die
von der Gemeinde mustergültig betreut werden. Die Gedenkfeier fand auf dem Friedhof in Sieklówka statt. Auf diesem Friedhof
sind Angehörige des Grazer Hausregimentes „König der Belgier“, des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 27, begraben. Auf den
neu gestalteten Grabtafeln sieht man, dass dort auch Angehörige
der Infanterieregimenter Nr. 17 und Nr. 87 bestattet sind.
Besondere Leistungen hat auch
die Gemeinde Nowy Zmigród
unter Bürgermeister Krzysztof
Augustyn erbracht. Der Friedhof im Ort Nowy Zmigród mit
den fünf hochragenden Säulen
ist ein Meisterwerk des Architekten Dusan Jurković. Um die
Erhaltung dieses Friedhofes
und auch des Friedhofes in Desznica hat sich die Gemeinde
besonders verdient gemacht.
280 Schulkinder aus Tarnowiec
begrüßen die Delegation des ÖSK
vor dem Gedenkspiel 1914 - 1918.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK
Vollkommen abgeschlossen wurde auch die Wiederinstandsetzung des Friedhofes in Łysa Góra. Nunmehr wurde auch die als
Grabdenkmal geschaffene Steinwand saniert und nach den Vorschriften des Denkmalschutzes erhöht. Im Rahmen einer Gedenkfeier wurden Gebete gesprochen und Kränze niedergelegt.
Auch am Soldatenfriedhof in Bieździadka, der mustergültig renoviert wurde, wurden Gebete für die Gefallenen gesprochen. Es
sind dort 13 Soldaten bestattet, die im ersten und dritten Preußischen Garderegiment gedient haben. An den beiden Stirnseiten befinden sich Massengräber, in denen russische Soldaten
begraben sind.
Die letzte Gedenkfeier auf dieser Fahrt durch Galizien fand in
Krempna statt und wurde von den Ehegatten Barbara und Dr.
Dariusz Mielczarek organisiert. Die Ehegatten Mielczarek helfen
seit über 25 Jahren bei der Wiederherstellung und Erhaltung von
Soldatenfriedhöfen in der Gemeinde Krempna, die bis zur slowakischen Grenze reicht. In den einzelnen Ortschaften dieser
Gemeinde hat die k.u.k. Armee seinerzeit sechs Soldatenfriedhöfe errichtet. Der Friedhof in Krempna trägt unter den „Westgalizischen Heldengräbern“ die Nr. 6. Er liegt auf dem Gipfel einer ausgeprägten Höhe bei Krempna. Die Gedenkreden wurden
von Präsident Peter Rieser, Dr. Dariusz Mielczarek und einem
Vertreter der Gemeinde gehalten. Die Segnung der Gräber erfolgte durch den Pfarrer von Desznica Josef Obłoj. In der Nähe
der Grenze zur Slowakei wurden auch auf den Soldatenfriedhöfen Ożenna Nr. 3, Grab Nr. 4 und Grab Nr. 5 Gebete gesprochen.
In der einwöchigen Fahrt durch Galizien haben Präsident Peter Rieser und Honorarkonsul Dr. Gerold Ortner insgesamt 17
Soldatenfriedhöfe besucht und an Gedenkfeiern und Segnungen
von Friedhöfen teilgenommen.
Ein Fest für den Frieden
Nach der Reise durch Galizien luden Europalandesrat Dr. Christian Buchmann, der Historiker Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner
und Honorarkonsul Dr. Gerold Ortner in die Aula der Karl-Franzens-Universität Graz zu einer Festveranstaltung ein. Insgesamt
nahmen 375 Persönlichkeiten an dieser „Demonstration“ für
Frieden und Freiheit in der Welt teil. Besonders erinnert wurde
an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren mit den
schweren Kämpfen in Galizien und an den Todestag der großen
österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner,
der sich zum hundertsten Mal gejährt hat. An der Spitze der Ehrengäste konnten Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari, der Abt
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 44
Auf dem Soldatenfriedhof in Krempna wird der gefallenen Soldaten gedacht, v.li.: Konsul Gerold Ortner, Barbara und Dr. Dariusz Mielczarek,
Präsident Peter Rieser.
von Rein Christian Feurstein, Apostolischer Protonotar Leopold
Städtler mit vielen Vertretern der hohen Geistlichkeit, die Rektorin der Karl-Franzen-Universität Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper
und der Oberstaatsanwalt für Steiermark und Kärnten Dr. Karl
Gasser begrüßt werden. Die Politik war durch Landtagspräsident
a. D. Reinhold Purr mit zahlreichen Abgeordneten und die Leitenden Landesbeamten durch Kulturchef Mag. Patrick Schnabl
und Bezirkshauptmann Dr. Alexander Majcan vertreten. Weiters nahmen acht Honorarkonsuln, Oberst Gerhard Schweiger
vom Militärkommando, Landesrettungskommandant Dr. Peter
Hansak und Kurator Ing. Peter Sixl an der Veranstaltung teil.
Der polnische Botschafter in Österreich Mag. Artur Lorkowski
und Bundesratspräsident a. D. Gregor Hammerl richteten Grußworte an die Teilnehmer. Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, der auch
Vizepräsident des Schwarzen Kreuzes ist, referierte über die verlustreichen Kämpfe im ehemaligen Kronland Galizien und die
Arbeit des Österreichischen Schwarzen Kreuzes.
Das musikalische Programm wurde von Kammersängerin
Univ.-Prof. Mag. Joanna Borowska-Isser sowie den Pianistinnen
Mag. Joanna Niederdorfer und Mag. Svetlana Sukolova mit den
Studierenden der Kunstuniversität Graz gestaltet. Es kamen u.
a. Werke von Fryderyk Chopin sowie aus „Fidelio“ von Ludwig
van Beethoven und aus „Nabucco“ von Guiseppe Verdi zur Aufführung. Dazwischen wurden
Texte zu den Themen Frieden
und Freiheit gesprochen. Alle
Redner verwiesen darauf, dass
es derzeit weltweit kriegerische
Auseinandersetzungen und Terror gibt. Viele Völker sehnen
sich deswegen nach Frieden und
Freiheit.
Landesamtsdirektor a. D.
Dr. Gerold Ortner
Ehrung von Bürgermeistern in
Westgalizien, v.li.: Bürgermeister
Augustyn, Bürgermeisterin Salacha,
Vizebürgermeister Sikora, Konsul
Ortner, Bürgermeister Wojcik, Ortsvorsteher Lawera, Präsident Rieser
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 45
Zitate, die beim Fest für den Frieden
gesprochen wurden:
Landtagspräsident a. D. Reinhold Purr hat über das Wirken der
großen österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von
Suttner folgendes berichtet:
„Als Bertha von Suttner am 27. Juni 1914 – sieben Tage vor dem
Attentat in Sarajewo – starb, rief sie im Delirium noch aus: Die
Waffen nieder! Sagt das allen. Bertha von Suttner schrieb in ihren Büchern: Der nächste Krieg wird von einer Furchtbarkeit
sein wie noch keiner seiner Vorgänger. Dies hat sich leider im
Ersten Weltkrieg mit 16 Millionen Toten und später im Zweiten
Weltkrieg mit 55 Millionen Toten bewahrheitet.“
•••••
OSR Stefanie Ortner hat aus Werken der Friedensnobelpreisträgerin folgende Zitate gebracht:
„Rache und immer wieder Rache! Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit
Öl abwaschen zu wollen. Nur Blut, das soll immer wieder mit
Blut gewaschen werden.“ „Merkwürdig, wie blind die Menschen
sind! Die Folterkammern des finsteren Mittelalters flößen ihnen
Abscheu ein. Auf ihre heutigen Waffenarsenale sind sie aber
stolz.“
•••••
Der Vizepräsident des Österreichischen Roten Kreuzes Prof.
Berthold Petutschnigg hat aus Werken des polnischen Freiheitskämpfers Prof. Władysław Bartoszewski folgendes vorgetragen:
„In den Büchern des Alten Testamentes finden wir die Warnung
von Moses, der seinem Volk nach Jahren schwerer Erfahrungen
zurief: Denk an die Tage der Vergangenheit, lerne aus der Geschichte! Die Generation, der ich angehöre, hat mit eigenen Augen die Mauern und Drahtverhaue gesehen, welche die Menschen trennten. Deshalb ist es wichtig, all das zu unterstützen,
was die Menschen verbindet.“
•••••
Der Präsident des Schwarzen Kreuzes ÖkRat Peter Rieser hat
Inschriften, die auf Soldatenfriedhöfen in Galizien angebracht
sind, vorgelesen:
„Aus ferner Heimat sind wir gekommen, hier hat uns der Tod
angenommen, in der ewigen Heimat aller sind wir erwacht.“
„Fragt nicht, wer euer Freund und wer euer Feind gewesen ist.
Hier ruhen sich gemeinsam tapfere und getreue Soldaten aus.“
„Da euch die Waffe entfiel, wurdet ihr Brüder. Im Gedächtnis
der Liebe lebt ihr Toten in den Segnungen des Friedens.“
•••••
Die Intendantin des Grazer Schauspielhauses Prof. Anna Badora hat ein Gedicht der polnischen Literaturnobelpreisträgerin
Wisława Szymborska vorgetragen, aus dem folgender Auszug
zitiert wird:
„Es hatte besser sein sollen als die vergangenen,
unser 20. Jahrhundert.
Zu viel ist geschehen,
was nicht hat geschehen sollen,
und was hat kommen sollen,
kam leider nicht.“
Die Vielfalt der Uniformen in der Zeit der Monarchie
„Zeugnisse des Großen
Krieges“ in Lublin
Lublin, die Hauptstadt der gleichnamigen Wojewodschaft
in Ostpolen mit 350.000 Einwohnern, würdigte das Gedenken an den Kriegsausbruch vor 100 Jahren in einer
liebevoll gestalteten Ausstellung in der Burg von Lublin
unter dem Titel „Zeugnisse des Großen Krieges“.
Zur Eröffnung der Ausstel- und lobend dargestellt. Auch
lung am 26.9.2014, zu der das zeigte man sich stolz auf die
ÖSK die Schirmherrschaft Leistungen der tapferen polübernommen hatte, waren der nischen Soldaten in der k.u.k.
Landesgeschäftsführer
der Armee. Die großen BemüSteiermark Oberst i. R. Dieter hungen des ÖSK um die ReAllesch, der auch den Präsi- stituierung bzw. Erhaltung
denten des ÖSK ÖkRat Peter und Pflege der gemeinsamen
Rieser vertreten hat, mit Kura- Soldatenfriedhöfe aus der Zeit
tor Ing. Peter Sixl eingeladen. des Ersten Weltkrieges wurIn den militärhistorischen den sehr lobend und dankbar
Museumsräumlichkeiten der hervorgehoben. Das im Ersten
das Stadtbild beherrschenden Weltkrieg gemeinsam erlitLubliner Burg waren mehrere tene Leid und die Trauer um
Räume mit unzähligen Ex- die vielen Kriegstoten verbinponaten, Bildern, Schriftstü- det unsere beiden Völker und
cken und einer Video-Show verpflichtet uns, uns mit allen
umfangreich, sorgfältig und Kräften für die Erhaltung des
interessant gestaltet. Auffal- Friedens zumindest in unserer
lend war, dass sowohl in den Region einzusetzen. Mit dieDarstellungen als auch in den sem Schlussappell wurde die
Ansprachen des Museums- Ausstellung, die vor allem als
direktors, des Vertreters des „Mahner für den Frieden“ bei
Stadtpräsidenten und des Wo- den Besuchern wirken sollte,
jewoden kein negatives Wort feierlich eröffnet.
Oberst i. R. Dieter Allesch
über die k.u.k. Armee bzw.
die Monarchie gefallen
ist. Ganz im Gegenteil:
Die Zeit, in der die k.u.k.
Monarchie in Ostpolen
das Sagen hatte, wurde als sehr befruchtend
und als Anfang der nach
langen Jahren herbeigesehnten Selbstständigkeit und Freiheit positiv Museumsdirektor Zygmunt Nasalski
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK
Die neu errichtete Gedenkstätte auf dem Ortsfriedhof von Popkowice
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 46
Das bisher unbekannte Gräberfeld in der Ortschaft Sobieszczany
Urzȩdów: Würdige Ruhestätte für 1.096
in der Schlacht bei Krasnik Gefallene
Der wichtigste Programmpunkt auf der Betreuungsund Erkundungsfahrt der
LGSt Steiermark im September 2014 in Ostpolen
war die Teilnahme an der
großen Einweihungszeremonie am restituierten Soldatenfriedhof Popkowice
in der Gemeinde Urzędów
in der Wojewodschaft
Lublin.
Die
ÖSK-Landesgeschäftsstelle Steiermark hat sich an
der auf dem Soldatenfriedhof
neu errichteten Gedenkstätte
entsprechend finanziell beteiligt und es war eine Freude, miterleben zu können, in
welch würdiger Form diese am
28.09.2014 in einer 3 ½-stündigen Zeremonie gesegnet
wurde. Am Beginn wurde mit
sechs Militär- und Zivilpfarrern die heilige Messe zelebriert. Ein Ehrenzug der polnischen Armee, viele Fahnenabordnungen und ein Block
„Veteranen“ bildeten den
würdigen militärischen Rahmen für diese eindrucksvolle
Einweihungszeremonie. Die
Anwesenheit eines Ministers,
des russischen Botschafters
und vieler anderer hochrangiger Würdenträger gab dieser Veranstaltung einen sehr
hohen Stellenwert. Auf diesem Soldatenfriedhof im Süd-
Kurator Ing. Peter Sixl, der „ausgezeichnete“ Bürgermeister Dariusz Wróbel und LGF Oberst i. R. Dieter Allesch
(v. li.) auf dem Friedhof von Opole Lubelskie
westteil des Ortsfriedhofes
sind 1.096 Soldaten bestattet,
davon 698 k.u.k. Soldaten und
391 Russen. Ein Großteil der
Kosten für die Sanierung der
Anlage in Höhe von angeblich
rund 35.000,- Euro wurde als
Novität von russischer Seite
bezahlt. Als Folge der „historischen Schlacht“ bei Krasnik
im August 1914, bei der sich
auf österreichischer Seite die
1. Armee und auf russischer
Seite die 4. Armee (beiderseits mit ca. 200.000 Mann)
gegenüberstanden,
wurden
unzählige kleinere und größere Frontfriedhöfe angelegt.
Insgesamt mussten auf ihnen
rund 35.000 Gefallene (15.000
k.u.k und 20.000 russische
Armee) beerdigt werden.
Viele Initiativen von
polnischer Seite
Leider sind, vor allem in der
kommunistischen Zeit Polens, viele Soldatenfriedhöfe
verkommen und auch zerstört
worden. In den letzten Jahrzehnten wurde erfreulicherweise durch Initiativen auf
polnischer Seite – durch Bürgermeister, Pfarrer, Historiker, aber auch Privatpersonen
– die Pflege bzw. Restituierung von Soldatenfriedhöfen
des Ersten Weltkrieges ver-
stärkt angegangen. Natürlich
wurden auch schon frühzeitig von österreichischer Seite
(ÖSK, BH, Handelskammer
Steiermark etc.) Initiativen
zur Restituierung bzw. Renovierung von k.u.k. Kriegsgräberanlagen gesetzt. Mit viel
Idealismus und auch unter
Einsatz großer finanzieller
Mittel wurden bereits in den
Achtzigerjahren erste Maßnahmen eingeleitet. Wie überhaupt die finanzielle Unterstützung durch das ÖSK die
Voraussetzung für die Umsetzung und Verwirklichung vieler diesbezüglicher Vorhaben
von polnischer Seite war.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK
Es ist noch lange
nicht Schluss
Es vergeht kein Jahr, in dem
nicht Anträge von polnischen
Stellen an uns herangetragen
werden, in denen um finanzielle Hilfe bei der Wiederherstellung uns bisher unbekannter, vergessener Gräberfelder gebeten wird. Durch die
großen Medienberichte über
Einweihungszeremonien restituierter Soldatenfriedhöfe
wie zum Beispiel in Urzȩdów
werden Bürgermeister und
Bevölkerung sensibilisiert und
wünschen sich solche Maßnahmen auch in ihren Gemeinden. So geschehen auch
bei der Erkundungsfahrt 2014.
Im Zuge der Überprüfung
von 18 Soldatenfriedhöfen in
der Wojewodschaft Lublin
besichtigten LGF Oberst i. R.
Dieter Allesch und Kurator
Ing. Peter Sixl am 27. September auch die durch die
Bemühungen des ÖSK instandgesetzten Militärfriedhöfe von Niedrzwica Duża.
Anschließend wurde ihnen
auf Ersuchen des polnischen
Partners ein dem ÖSK bisher
unbekannter Soldatenfriedhof
in dieser Gemeinde gezeigt.
Diese Gräberanlage wird zwar
bescheiden betreut, bedarf
aber dringender Restituierungsmaßnahmen.
Ein bisher unbekannter
Friedhof
Die unter dem Namen Soldatenfriedhof Sobieszczany
(Nr. 24) im Kriegsverzeichnis
angeführte Anlage wurde für
200 Soldaten der österreichisch-ungarischen und der
russischen Armee, die in der
Ersten Schlacht von Krasnik gefallen sind, angelegt.
Auch Gefallene der Zweiten
Schlacht von Krasnik im Juli 1915 haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Aus
Archivmaterial geht hervor,
dass diese Kriegsgräberanlage
Bestattungsort für 350 Soldaten beider Seiten ist. Nur die
wenigsten von ihnen sind namentlich bekannt. Das Besondere an diesem Friedhof ist
die Gegebenheit, dass sich im
östlichen Teil der Anlage ein
evangelischer Friedhof ehemaliger deutscher Kolonisten
befindet, für den die Bezeichnung „Friedhof“ ebenso kaum
zutrifft.
Deutschsprachige,
aus ihrer Heimat wegen ihres
Glaubens „Ausgesiedelte“, bewohnten dieses Gebiet ab der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und gründeten die
kleine Siedlung Sobieszczany
Kolonia. Auf dem Friedhof erinnert nur mehr ein einziges
verrostetes Grabkreuz an die
letzte Bestattung um das Jahr
1920. Eine schlichte Tafel am
Eingangstor dieses „Doppelfriedhofes“ informiert kurz
über die beiden Gräberfelder.
Ohne diese Information würde man kaum erkennen, dass
es sich um Grabstätten handelt. Die zuständige, sehr
bemühte Gemeinde verfügt
nicht über die Geldmittel, die
für die würdige Gestaltung
dieser
Kriegsgräberanlage
notwendig wären. Und so ist
auch hier wieder einmal die
Hilfestellung des ÖSK sehr
gefragt.
Absprachen und
Kontrollen vor Ort
Auf den insgesamt 18 inspizierten
Soldatenfriedhöfen
konnten wir teilweise Erfreuliches feststellen, zugesagte
Renovierungsarbeiten waren
abgeschlossen, teilweise war
seit unserem letzten Besuch
„Versprochenes“ nicht geschehen. Andernorts konnten wir besonders engagierte Betreuer (Bürgermeister,
Mitarbeiter der Bundesforste)
mit Auszeichnungen für ihre
Verdienste um die Kriegsgräberfürsorge
dekorieren.
Gespräche mit Bürgermeistern über weitere Vorhaben
rundeten die intensive, sehr
viele Kilometer umfassende
Erkundungsfahrt ab. Fest
steht, und das hat auch in der
Kriegsgräberfürsorge Gültigkeit, nur wenn man „die Kontakte pflegt, kontrolliert und
puscht, aber auch Anerkennung zollt, geht etwas weiter“.
Oberst i. R. Dieter Allesch,
LGF
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 47
Generalsanierung des Soldatenfriedhofs Prebensdorf
Im Zuge der 2014 engagiert in Angriff genommenen
Dorferneuerung in Prebensdorf wurde auch der Soldatenfriedhof neben der Kirche im Ortszentrum neu gestaltet.
Der Fußweg zur Kirche wurde
neu gepflastert und ein Platz
zum Verweilen mit Sitzgelegenheiten geschaffen. Weiters wurden die Wege zum
Friedhof mit Steinplatten neu
verlegt, alte morsche Bäume
gefällt und die Außenanlagen
mit Blumen und Sträuchern
neu bepflanzt. Das Aufstellen
der 30 neuen Steinkreuze vor
den Osterfeiertagen war der
krönende Abschluss der Generalsanierung des würdigen
Soldatenfriedhofs, die Dank
der großartigen Mitwirkung
und Unterstützung durch den
ÖKB OV Pischelsdorf unter
Obmann Johann Allmer sehr
kostengünstig durchgeführt
werden konnte. Unter anderem haben die Kameraden alle
30 Originalschilder mühevoll
restauriert.
Dank für die finanzielle Unterstützung gilt der Gemein-
de Ilztal mit Bürgermeister
Andreas Nagl, der auch die
Triebfeder für die gelungene
Dorferneuerung mit der Neugestaltung des Soldatenfriedhofes war. Namentlich ist
dem Kameraden Ludwig Lang
aus Prebensdorf besonders
zu danken, der die treibende
Kraft und der Motor dieser
überaus gelungenen Renovierung des Soldatenfriedhofs
war. Auch die ÖSK-Landesgeschäftsstelle Steiermark hat
einen Beitrag geleistet, indem
sie vor allem die Finanzierung
der neuen Grabkreuze sichergestellt hat. Ziel war es, allen
auf diesem Friedhof bestatteten Soldaten eine würdige
Grabstätte zu erhalten. Dieser
Soldatenfriedhof soll durch
sein gepflegtes Erscheinungsbild als Mahner für den Frieden auch für die zukünftigen
Generationen wirken.
Die alten Holzkreuze wurden durch neue Steinkreuze ersetzt.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE STEIERMARK
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 48
ÖKB-OBMANN ALOIS STÖGHOFER UND DER SOLDATENFRIEDHOF WANDAU:
In Hieflau ging eine Ära zu Ende
In einer würdigen kleinen Veranstaltung wurde am
16.12.2014 nach vorangegangenen Diskussionen über die
Auflösung des ÖKB Ortsverbandes Hieflau abgestimmt.
Anlass für diese bedauerliche Entscheidung waren die
endgültige Rücktrittserklärung des langjährigen Obmannes Alois Stöghofer und die Tatsache, dass kein Nachfolger für ihn gefunden werden konnte – wie überhaupt
die Nachwuchsproblematik in dieser Region u. a. durch
die Abwanderung der Jugend sehr groß ist!
Alois
Stöghofer
identifizierte sich in seiner Funktion
als Obmann des Kameradschaftsbundes zu 100 Prozent
mit dem im Ortsgebiet liegenden Soldatenfriedhof Wandau. Seit seinem Amtsantritt
vor 22 Jahren bis zuletzt hat
er sich unermüdlich darum
bemüht, diese so eindrucksvolle Kriegsgräberanlage in
einem gepflegten Zustand zu
erhalten, und hat laufend die
notwendigen Renovierungsarbeiten durchgeführt.
Im Jahr 1993 wurde der Friedhof in seine heutige Form
umgestaltet. In den darauffolgenden Jahren wurden die
Friedhofsmauer saniert und
Bänke und Tische aufgestellt,
Bäume geschlägert etc. und so
das Erscheinungsbild ständig
verbessert.
VorzeigeKriegsgräberanlage
So wurde der Soldatenfriedhof Hieflau-Wandau durch
das hervorhebenswerte Engagement von Alois Stöghofer
und mit Unterstützung seiner Kameraden des Ortsverbandes zu einer „VorzeigeKriegsgräberanlage“.
Der große Bekanntheitsgrad
und der gepflegte Zustand
wirken nachhaltig im Sinne
unseres Leitspruchs „Erinnern statt Vergessen“.
Großes Goldenes
Ehrenzeichen
Die über 22 Jahre anhaltenden, vorbildlichen Bemühungen und der große persönliche, erfolgreiche Einsatz
waren ausschlaggebend dafür,
dass Alois Stöghofer im Rah-
Dank und Anerkennung für Elisabeth und Alois Stöghofer durch LGF
Oberst i. R. Dieter Allesch (li.) und Alt-Bürgermeister Günther Auer
men der Versammlung am
16.12.2014 im Beisein hoher
Würdenträger und seiner getreuen Kameraden das Große
Goldene Ehrenzeichen von
LGF Oberst i. R. Dieter Allesch überreicht bekam. In seiner Laudatio würdigte Oberst
i. R. Dieter Allesch die großen
Verdienste Stöghofers ausführlich, hob aber auch hervor, dass Elisabeth Stöghofer,
die das Goldene Ehrenzeichen
des ÖSK erhielt, ihren Mann
bei all seinen Bemühungen
immer sehr unterstützt hat.
Weiterbetreuung gesichert
In der dem erfolgten Auflösungsbeschluss
nachfol-
genden Debatte war die
Weiterbetreuung des Soldatenfriedhofes
Hauptthema.
Erfreulicherweise hat sich
der Obmann des ÖKB Ortsverbandes Landl, Hubert
Reichenpfader, gerne bereit
erklärt, die Obsorge zu übernehmen. Auch Bernhard Moser, der neue Bürgermeister
der vier zusammengelegten
Gemeinden, darunter Hieflau,
hat dankenswerter Weise seine Unterstützung zugesagt.
So ist zu hoffen, dass dieses
Kleinod, der traurig-schöne
Soldatenfriedhof auch zukünftig in einem gepflegten
Zustand als Mahner für den
Frieden wirken wird.
Terminaviso LGSt. Steiermark
5. Juni 2015, Graz und Lang-Lebring:
Meletta-Gedenken
7. Juni 2015 Follina/Italien:
Traditionelle Gedenkveranstaltung auf dem k.u.k. Soldatenfriedhof
25. Oktober 2015, 14:30 Uhr:
Traditionelle Gedenkveranstaltung auf dem k.u.k. Soldatenfriedhof Lang-Lebring
Der gepflegte Soldatenfriedhof Hieflau-Wandau wirkt nachhaltig im
Sinne unseres Leitspruches „Erinnern statt vergessen“.
Juli 2016, Vis/Kroatien
Gemeinschaftsreise zur Gedenkveranstaltung „150 Jahre Seeschlacht bei Lissa“
LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 49
Spatenstich Kosakenkapelle:
BH-Stv. Dr. Lamp, Lienzer
Vizebgm. Pargger, LR Dr.
Palfrader, LGF Hotter, Kurator
Prof. Dr. Stadler, Erzdiakon
Dr. Kobro (v. li.)
Fotos: Horst Konrad
Spatenstich für die Kosakenkapelle
Lienz im Stadtteil Peggetz
Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung war es am 4. März
2015 soweit. Auf dem von der Stadtgemeinde Lienz zur
Verfügung gestellten Grundstück neben dem Kosakenfriedhof konnte der Spatenstich für den Bau der Kosakenkapelle stattfinden. Hiermit wird ein neuer Ort des Gedenkens an die Tragödie im Jahre 1945 geschaffen, aber auch
dem langjährigen Wunsch der Kosaken zur Errichtung
einer Gedächtniskapelle entsprochen.
Die Kapelle wird traditionell
aus Holz gebaut. In den riesigen Waldflächen zwischen
dem lateinischen Westen und
dem byzantinischen Osten
entwickelte sich seit dem Ende
des 10. Jh. ein ausgedehntes
Kulturgrenzgebiet, das von
slawischen, polnischen und
ruthenischen Stämmen bewohnt war.
Spezifische Grenzkultur
Trotz unterschiedlichen Glaubensbekenntnissen und ideeller Zusammengehörigkeit,
was Folge der Christianisierung der Volksgruppen durch
gegeneinander wetteifernde
zivilisatorische Zentren –
Rom und Konstantinopel –
war, entschieden gemeinsame
Wurzeln, sowie ethnische und
sprachliche Verwandtschaften, zur Entstehung einer
spezifischen Grenzkultur. Ihr
ist auch die besondere Vorliebe für Holz als Baustoff zu
verdanken, das hier immer
wieder für die christlichen Sakralbauten verwendet wurde
und wird.
Die so entstandenen Sakralbauten wurden fast ausschließlich in der für die slawischen Völker typischen
Blockbauweise gebaut, hatten
Steinsockel und waren mit
Holzschindeln verkleidet. Traditionelle Holzverarbeitungsund Konstruktionslösungen
wurden den Bedürfnissen der
Liturgie und Tradition der
Kirche angepasst - so entstan-
Kosake Dr. Kravchenko entzündet zum ersten Mal eine Kerze im Bereich
der Kosakenkapelle Lienz Peggetz.
den einmalige Bauwerke.
Auf Grund der langjährigen
Arbeit der Landesgeschäftsstelle Tirol des Österreichischen Schwarzen Kreuzes in
der Westukraine im Sinne
der Kriegsgräberfürsorge, wir
verweisen in diesem Zusammenhang besonders auf die
Soldatenfriedhöfe des Ersten
Weltkriegs in Hijche, Cherneve und Ivano Frankove, die
in vorbildlicher Weise renoviert wurden, sind nicht nur
Freundschaften endstanden,
sondern sind auch kulturelle
Kontakte vertieft worden.
Richtiger Weg
Es war daher naheliegend,
dass wir uns zur Projektverwirklichung „Kosakenkapelle
Lienz“ an unsere Freunde in
der Ukraine gewandt haben.
Die Fortschritte in der Planung bestätigen uns, dass wir
den richtigen Weg gesucht
und gefunden haben.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 50
Ukraine-Fahrt Jänner 2015
Für 2015 hat sich die Landesgeschäftsstelle Tirol vorgenommen, die beiden Projekte „Kosakenkapelle Lienz
Peggetz“ und die Renovierung des „Soldatenfriedhofs Kamionka Lypnyk“ erfolgreich abzuschließen. Es war daher
notwendig, nach Vorarbeiten, die sich über ein Jahr hinzogen, an Ort und Stelle die letzten noch offenen Fragen
zu klären und gleichzeitig den Fortschritt der bisherigen
Arbeiten zu sehen.
Landesgeschäftsführer Hermann Hotter war begleitet
von Kurator Dr. Franz Birkfellner und Ernest Murrer.
Angeschlossen hat sich Hans
Pixner, Hauptmann der Tiroler Kaiserjäger Jenbach, der
für die Aufstellung der Kapelle als Bauleiter fungieren soll.
Wie schon erwähnt, hat man
sich von Seiten des Landesgeschäftsführers
Hermann
Hotter und dem „Kreis Kosakenkapelle“ entschlossen, sowohl das notwendige Material als auch die Zimmerleute
aus der Ukraine für dieses
Projekt in Betracht zu ziehen bzw. zu beauftragen. Die
seit Jahrzehnten gemachten
Erfahrungen im orthodoxen
Sakralbau aus Holz sollen eine
Fertigstellung garantieren.
Im Bereich des Karpatenraums und in den ostwärts
gelegenen Gebieten werden
bereits seit dem 15. Jh. orthodoxe und griechisch-katholische Holzkirchen, sogenannte „Tserkvas“ errichtet. Diese
Kirchen können in vier historisch gestaltete architektonische Bauwerke, mit der Region des jeweiligen Gebietes
zusammenhängend, unterteilt
werden: Die halitsche Bauweise im Vorgebirge der Karpaten, die huzulische Bauweise
im griechisch-katholischen
Einflussbereich und die Kirchen vom Boika-Typ in ihrer
Bauweise der verhältnismäßig einfachen Form, sowie
die Lemken-Kirchen mit den
zwei unterschiedlichen Typen mit den westlichen und
östlichen charakteristischen
Merkmalen. Für Lienz wurde die einfache Form für die
Kosakenkapelle gewählt.
Diese Kapelle am Kosakenfriedhof Lienz - Peggetz, ein
lang gehegter Wunsch der
großen Kosaken-Familie, soll
vor allem an die Tragödie
im Jahre 1945 erinnern und
gleichzeitig ein Mahnmal für
alle Zeiten sein: „Nie wieder
Krieg!“.
Es kann abschließend mit Genugtuung festgestellt werden,
dass die Zollabwicklung problemlos ist, dass die Zimmermannsarbeiten nahezu fertig sind und dass der für den
Altar zuständige ukrainische
Künstler die Lieferzeit einhalten kann.
Bereitstellung der ersten
Holzlieferung für die Kosakenkapelle Lienz Peggetz
Vorarbeiten für den Zwiebelturm der Kosakenkapelle
Lienz - Peggetz
Fotos: Ernest Murrer
Verein „Gemeinsames Andenken“
Die Landesgeschäftsstelle Tirol des Österreichischen Schwarzen Kreuzes
hat Anfang März d. J. gemeinsam mit ihren ukrainischen Freunden einen
bemerkenswerten Schritt
getan. Man hat den gemeinnützigen Verein „Gemeinsames Andenken“ gegründet.
Hinter dieser Gründung liegen folgende Überlegungen:
nachhaltiger und sparsamer
Einsatz der zur Verfügung
stehenden Mittel, Verbesserung der Zusammenarbeit
mit staatlichen Behörden
und örtlichen Verwaltungen.
Die Aufgaben dieses Vereins
sind, nach Wiederherstellung
der Anlagen, die Erhaltung
und Pflege der Kriegsgräber
und Kriegerfriedhöfe der k. u.
k. Armee und deren Verbündeten aus der Zeit des Ersten
Weltkriegs im Betreuungsbereich Westukraine der Lan-
Gründungsversammlung des gemeinnützigen Vereins „Gemeinsames
Andenken“ in Zhovkva, Verwaltungsbezirk Lemberg mit den Anwesenden jener Schulen, die von der Landesgeschäftsstelle Tirol mit Hilfe
der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG Computer erhalten haben.
desgeschäftsstelle Tirol.
Man geht dabei sogar einen
Schritt weiter: Es ist auch die
Aufgabe des Vereins, historische Fakten zu erarbeiten
und entsprechende Daten zu
veröffentlichen. Daraus ergibt
sich auch eine Art Hilfestellung gegenüber staatlichen
und lokalen Behörden, staatlichen Institutionen und Anstalten, die sich auch mit den
Grabstätten aus der Zeit des
Ersten Weltkriegs und den nationalen Befreiungskämpfen
dieser Zeit beschäftigen.
Von Seiten der Landesgeschäftsstelle Tirol sind Landesgeschäftsführer Hermann
Hotter als stellvertretender
Obmann und die beiden Kuratoren Bgdr i. R. Dr. Franz
Birkfellner und Ing. Peter
Kraiser als Beisitzer tätig und
von ukrainischer Seite sind
Arch. Volodymyr Gerych als
Obmann, Mag. Petro Hren für
Finanzen sowie I. Smolynets
als Sekretär in der Vereinsführung tätig.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE TIROL
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 51
Renovierungsentwurf Friedhof Kamionka-Lypnyk
Bilder: Ernest Murrer
Auszeichnungen der
Landesgeschäftsstelle Tirol
Soldatenfriedhof Kamionka-Lypnyk im heutigen Zustand
Soldatenfriedhof KamionkaLipnik (Lypnyk), Ukraine
Die Landesgeschäftsstelle Tirol wird im September dieses Jahres die Restaurierungsarbeiten für diesen Friedhof
beenden. Zum Soldatenfriedhof Lypnyk wurden bereits
1917 von der k.u.k. Kriegsgräberinspektion des Militärkommandos Przemyśl in Rawa Ruska Umbettungen vorgenommen. In einem Bericht dieser Dienststelle aus dem
Jahre 1917 wurden für die 1.423 m² große Anlage folgende
Belegungszahlen erwähnt:
Österreicher
Deutsche
Russen
Einzelgräber
186
11
15
Wie bekannt, wurden von den
polnischen Behörden in den
Jahren 1926, 1929 und 1931
im großen Rahmen Umbettungen von kleineren Soldatenfriedhöfen in größere vorgenommen.
Es wird daher angenommen,
dass auf dem genannten Soldatenfriedhof mehr als 1.000
Soldaten zur ewigen Ruhe ge-
Massengräber
36
2
27
legt wurden.
Die Landesgeschäftsstelle Tirol ist nun dabei, mit Hilfe von
alten Unterlagen und Dokumenten diesen Friedhof so zu
restaurieren, dass er nahezu in
den ursprünglichen Zustand
versetzt, aber auch wieder eine würdige Gedenkstätte für
die Opfer des Ersten Weltkrieges wird.
Ehrennadel in Silber
Holzmann Carina, SK Scharnitz; Traxl Simon, SK Scharnitz;
Plattner Gregor, SK Pradl; Gutweniger Clemens, SK Pradl;
Attlmayer Maximilian, SK Pradl; Schwienbacher Fabian, SK
O-Dorf; Undeutsch David, SK O-Dorf; Schöpf Rene, SK ODorf; Treichl Melanie, SK Igls-Vill; Machek Natascha, SK IglsVill; Sint Michael, Kartitsch; Tassenbacher Roman, Kartitsch;
Gstaltmeyr Julia, Wattens; Knab Nadine, Wattens; Rieser Patrick, Wattens; Abolis Bettina, Wattens; Lintner Julia, Wattens;
Horky Clemens, Wattens; Magerl David, Wattens; Waldner
Micah, Wattens; Pfurtscheller Gabi, SK Mutters-Kreith; Pfurtscheller Verena, SK Mutters-Kreith; Schafferer Anna, SK Mutters-Kreith; Ager Maximilian, SK Westendorf; Baier Markus,
SK Westendorf
Ehrennadel in Gold
Strickner Matthias, SK Pradl; Strickner Anna, SK Pradl; Hanke
Theresa, SK O-Dorf; Drexel Johannes, SK Igls-Vill; Mair Bernhard, Wattens; Erharter Nikolaus, Hopfgarten; Erharter Andreas, Hopfgarten
Ehrenkreuz Damen
Lercher Alexandra, SK Pradl; Plattner Mirja, SK Pradl; Saumweber Valentina, SK Pradl; Ebner Maria, Kartitsch
Ehrenkreuz
Bolego Patrick, SK Häselgehr; Saumweber Martin, SK Pradl;
Lercher Gerhard, SK Pradl; Kofler Reinhard, Kartitsch; Bodner
Andreas, Kartitsch
Großes Ehrenkreuz
Penninger Günter, SK Häselgehr; Kofler Manuel, Kartitsch; Kofler Anton, Kartitsch; Ing. Gritscher Oliver, Wattens
Goldenes Ehrenzeichen
Haselwanter Ferdinand, Sellrain; Mitterer Manuel, SK O-Dorf;
Moser Katrin, Kartitsch; Mag. Lehar Philipp, Wattens; Watzlawek Martin, Wattens; Ing. Holzner Thomas, Wattens
Großes Ehrenzeichen
Holzner Christian, Wattens; Ehammer Kaspar, Hopfgarten
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 52
Würdige Ruhestätte für Kaiserjäger
vom 3. Regiment
Von LGF Oberst Professor Erwin Fitz
„PREISET GOTT! AUS DEN UNSCHEINBAREN
BAUSTEINEN UNSERER LEBEN HAT ER DAS
WUNDERBARE SIEGESMAL DES VATERLANDES
AUFGERICHTET!“
heißt es auf den Schrifttafeln über den zwei Ruhebänken zu
beiden Seiten der Denkmalwand.
Am 20. September 2014 erfolgte bei strömendem Regen
die Einweihung des generalsanierten Kriegerfriedhofes
Nr. 48 Regetów Wyżny im
Beisein des sehr aktiven und
um die Kriegsgräberfürsorge
bemühten Wojewoden von
Kleinpolen Jerzy Miller, des
Bürgermeisters von Uście
Gorlickie Dymitr Rydzanicz,
des ungarischen Konsuls in
Krakau Dr. Sándor Nedeczky,
des österreichischen Gesandten in Warschau Botschaftsrat
M.A. Christian Autengruber,
des ÖSK-Präsidenten ÖkRat
LAbg. a. D. Peter Rieser, des
Landesgeschäftsführers von
Oberösterreich Bürgermeister
a. D. Prof. Friedrich Schuster
sowie einer Abordnung des
Tiroler
Kaiserjägerbundes
aus Innsbruck, Jenbach und
Kufstein mit Major Christian
Haager an der Spitze.
Diese Einweihung durch
den
orthodoxen
Pfarrer
von Gładyszów Arkadiusz
Barańczuk und den römischkatholischen Pfarrer von
Smerekowiec Paweł Kopeć
war ein Teil der offiziellen
Gedenkveranstaltungen
in
Kleinpolen aus Anlass „100
Jahre Beginn des Ersten Weltkrieges“.
Lage und Anlage
Südwestlich der Rotundahöhe, westlich des Fahrweges der
nach Regetów Wyżny führt,
liegt der Kriegerfriedhof gleichen Namens auf einem sanft
geneigten Hang in der Umarmung der Berge. Regetów
Wyżny besteht nur noch aus
dem ruthenischen Friedhof
und einer kleinen Kapelle.
Wie ein Märchengebilde aus
Holz und Stein, umrankt von
Grün, hat ihn der slowakische
Landsturm-Akzessist für den
technischen Dienst Dušan
Samuel Jurkovič in den liebreizenden Frieden der Landschaft hineingeträumt.
Kriegerfriedhof Nr. 48 nach der Errichtung
Bildquelle: Die Westgalizischen Heldengräber
aus den Jahren des Weltkrieges
Zernagt vom Zahn der Zeit
Neunzig Jahre waren an dem
aus Holz und Stein errichteten Kriegerfriedhof nicht
spurlos vorübergegangen. Das
in einem Wald gelegene Friedhofsgelände war total verwachsen, das Mauerwerk, mit
Ausnahme der noch teilweise
vorhandenen Denkmalwand,
größtenteils verfallen, die Einfriedung längst verfault sowie
die Holzkreuze morsch.
Erste Sanierungsschritte
Im Jahr 2005 wurde zuerst
der Friedhofsbereich vom störenden Bewuchs befreit. Jerzy
Drogomir erstellte getreu den
historischen Plänen eine Dokumentation, nach welcher
Tadeusz Knapik im Auftrag
der
Landesgeschäftsstelle
Vorarlberg als ersten Sanierungsschritt die drei großen
und elf kleinen Holzkreuze
nach den Ursprungsplänen
neu fertigte.
Unser ehrenamtlicher ÖSKMitarbeiter in Polen Mag.
Krzysztof Garduła kümmerte
sich um die Beschaffung der
Emailtafeln mit den Namen
der Gefallenen. Damit waren
zunächst einmal die Gräber
und das Andenken an die Ge-
Zustand vor Beginn der Sanierung
Zustand nach Abschluss der Sanierung
Bild: Mag. Krzysztof Garduła
Bild: Jan Majewski
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG
fallenen gesichert.
Generalsanierung
Das Österreichische Schwarze
Kreuz – Kriegsgräberfürsorge,
Landesgeschäftsstelle Vorarlberg, konnte in Absprache mit
den polnischen Behörden den
stark beschädigten Friedhof
in den Jahren 2005 bis 2014
an Hand der Originalpläne
unter Aufwendung beträchtlicher finanzieller Mittel instand setzen. Nach dem ersten Sanierungsschritt mit den
Holzkreuzen und Emailtafeln
wurde die schwer in Mitleidenschaft gezogene dreiteilige
Denkmalwand an der Rückseite saniert. Die im höher ragenden Mittelstück der Denkmalwand angewandte Gliederung wiederholt sich in den
Pfeilern des ihr gegenüber liegenden Portals. Dieses Portal
war zerstört und konnte nach
Plänen aus Archiven in Krakau und in Preßburg wieder
hergestellt werden. Es ist mit
einer großen Holzgittertüre
versehen und trägt ein weit
überhängendes Schindeldach.
Über den zwei Ruhebänken,
die beiderseits der Denkmalwand aufgestellt sind, richten
Schrifttafeln Worte der Erhebung an die Besucher, die
schweren Herzens gekommen
sein mögen, um die Gräber
ihrer Lieben aufzusuchen.
Dieser Kriegerfriedhof wurde
als ein bedeutendes Werk des
bekannten slowakischen Nationalarchitekten Dušan Samuel Jurkovič in die Liste der
Baudenkmäler aufgenommen.
Kampfgeschehen März/
April 1915
Am 27. und 28. März sowie
vom 3. bis 6. April 1915 stieß
das k.u.k. 3. Regiment der
Kaiserjäger von Hańczowa
aus über die Höhen Skałki
(821), Kozie Żebro (853) und
Gródek (712), unter widrigen
Witterungsverhältnissen mit
Schneehöhen bis zu einem
Meter, gegen die von starken
russischen Kräften besetzte
Höhe Jaworzynka (872) vor.
Dieses Regiment, bestehend
aus Vorarlbergern und Tirolern einschließlich Welschtirolern, unter dem Kommando
von Oberst Heinrich Vonbank, hatte auf den Höhenzügen oberhalb von Regetów
Wyżny beim Angriff auf die
Jaworzynka (872) zum Teil
durch russisches Maschinengewehr- und Artilleriefeuer
70 Gefallene zu beklagen. Allein am 27. und 28. März 1915
fielen hier 24 Vorarlberger.
Die Russen verloren 136 Ge-
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 53
fallene. Die auf der Jaworzynka Gefallenen wurden außer
dem Friedhof Nr. 48 auch auf
den Kriegerfriedhöfen Nr. 49
Blechnarka, Nr. 50 Wysowa
und Nr. 57 Uście Gorlickie
(damals Ruskie Gorlickie)
begraben. An der südlichen
Flanke der Höhe Jaworzynka
(872) war ein Bataillon des
k.u.k. Steirischen Infanterieregiments Nr. 87 Freiherr von
Succowaty eingesetzt. Dieses
hatte vier Gefallene zu verzeichnen.
Die Heimat hat ihre gefallenen Söhne nicht vergessen
Auf dem Kriegerfriedhof Nr.
48 ruhen 74 Gefallene der
k.u.k. Armee und 136 der zaristisch russischen Armee. Die
Russen sind alle unbekannt.
Von den Gefallenen der k.u.k.
Armee fanden 31 namentlich
Bekannte des 3. Regiments
der Kaiserjäger sowie vier des
k.u.k. Infanterieregiments Nr.
87 hier ihre letzte Ruhestätte.
Von den k.u.k. Kaiserjägern
des 3. Regiments stammen
die Folgenden neun aus acht
Vorarlberger Gemeinden: August GMEINER * 1890 + 3.
April 1915 ALBERSCHWENDE (heimatzuständig nach
SCHWARZENBERG),
Ferdinand HÄMMERLE + 3.
Dezember 1893 + 27. März
1915 DORNBIRN, Johann
Bild rechts: Sterbebild Johann
Rusch (Sammlung
Doris Meusburger, Egg)
Grabstätte mit Namenskennzeichnung Johann Rusch
Lage Ende März 1915 Bild: Mag. Krzysztof Garduła
RUSCH * 9. Oktober 1887 +
28. März 1915 DORNBIRN,
Otto MOSER * 1893 + 6. April
1915 GÖFIS, Franz Josef KÖNIG * 22. April 1889 + 6. April
1915 LUSTENAU, Raimund
KECKEIS * 16. März 1892 +
27. März 1915 RÖTHIS, Karl
KONZETT * 1893 + 3. April
1915 SATTEINS, Leopold
METZLER * 1894 + 27. März
1915
SCHWARZENBERG,
Franz Xaver HEIM * 1887 +
27. März 1915 SULZBERG.
Der Altersdurchschnitt dieser auf der Höhe Jaworzynka
(872) Gefallenen betrug 24
Jahre.
Ein Schicksal für viele
Die Gefallenen waren Menschen so wie du und ich. Sie
hatten ihre eigene, meist viel
zu kurze Lebensgeschichte, sie trugen Namen, hatten
Gesichter und hinterließen
trauernde Angehörige. Der
Dornbirner Oberjäger Johann
Rusch, Träger der Silbernen
Tapferkeitsmedaille 2. Klasse,
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG
von bürgerlichem Beruf Inkassant, war einer von ihnen.
Er hinterließ eine Ehefrau, Vater und Mutter und Geschwister, die um ihn bitter weinten
und trauerten. Seine nächsten
Angehörigen sind längst verstorben. Um eine eigene Familie zu gründen, blieb ihm
keine Zeit, weil er mit 27 1/2
Jahren in Westgalizien auf der
Höhe Jaworzynka fallen musste. Was auch 100 Jahre später
noch an ihn erinnert, sind
neben seinem Grab am Kriegerfriedhof in Regetów Wyżny
sein Name am Kriegerdenkmal in Dornbirn, der Eintrag
im Ehrenbuch und ein Sterbebild, das den jungen schneidigen Oberjäger zeigt.
Informationstafel
Nach Abschluss der Generalsanierung wurde beim Zugang zum Friedhof eine durch
Oberst Prof. Erwin Fitz und
Mag. Krzysztof Gardula konzipierte Informationstafel für
die Friedhofsbesucher angebracht.
Appell
Oberst Prof. Erwin Fitz appellierte an den Bürgermeister
und die Gemeinde sowie an
die staatlichen Forstbehörden,
sich um die Pflege und Erhaltung dieses besonderen Kriegerfriedhofes anzunehmen. Es
ist nicht möglich, mangelnde
Pflege alle paar Jahre durch
Generalsanierungen auf Kosten des ÖSK zu ersetzen.
Dank
Ein herzliches Dankeschön
geht an den Wojewoden von
Kleinpolen Jerzy Miller, wel-
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 54
Landesgedenkfeier am S
Die Landesgedenkfeier am Soldatenfriedhof St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters am 9. November 2014 war geprägt vom Sinn des Gedenkens im 21. Jahrhundert an die
Kriegstoten, besonders jener des Zweiten Weltkrieges.
Zum Ort und Zeitpunkt wurden ebenfalls Erläuterungen
abgegeben. Der überwiegende Teil der Kriegstoten auf
diesem Friedhof fiel diesem Krieg zum Opfer.
Oberst Prof. Erwin Fitz an einem
Grab, in welchem auch mehrere
Vorarlberger bestattet sind.
cher es sich nicht nehmen
ließ, persönlich an der Einweihungsfeier teilzunehmen,
die Vertreter der Forstbehörden, besonders Eugeniusz
Czuchta, ferner an die hochwürdige Geistlichkeit für die
Einweihung. Ein besonderer
Dank gebührt dem Kameraden, Freund und unermüdlichen Helfer Mag. Krzysztof
Garduła, welcher über all die
Jahre vor Ort die treibende
Kraft für dieses große Sanierungsvorhaben war, gleichfalls auch an Jerzy Drogomir
und Tadeusz Knapik.
Ein weiterer Dank gilt LGF
Prof. Friedrich Schuster dafür,
dass er keine Mühen scheute,
den zuständigen Landesgeschäftsführer von Vorarlberg
wiederholt zur Bauaufsicht
auf die Höhe von Regetów
Wyżny zu fahren.
Ein herzliches „Vergelt´s Gott“
geht an alle Sammler und
Spender im Bereich der Landesgeschäftsstelle Vorarlberg,
welche es ermöglichten, für
unsere Landsleute fern der
Heimat eine würdige letzte
Ruhestätte zu erhalten.
Der österreichische Botschafter Dr. Thomas Buchsbaum (5. v. li.) und die
österreichische ÖSK-Delegation beim Wojewoden von Kleinpolen, Jerzy
Miller (6. v. li.) in Krakau
Teilnehmer, Mitwirkende
Auch 2014 fanden sich zahlreiche Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens zum Gedenken ein. Landesgeschäftsführer Oberst Prof. Erwin Fitz
konnte wieder zahlreiche Besucher persönlich begrüßen.
Ein besonderer Gruß galt dem
hochwürdigen Generalvikar
Dompfarrer Msgr. Rudolf Bischof, Landesrat Ing. Erich
Schwärzler, den Abgeordneten zum Bundesrat sowie
zum Vorarlberger Landtag,
Edgar Mayer, Daniel Allgäuer
und Altclubobmann Günther
Keckeis.
Die Stadt Feldkirch war vertreten durch Bürgermeister
Mag. Wilfried Berchtold,
Stadtrat Wolfgang Matt sowie
die Feldkircher Ortsvorsteher
Dr. Trudi Tiefenthaler, Doris
Wolf, Manfred Himmer, Josef
Mähr, Dieter Preschle, Herbert Sonderegger und Peter
Vaschauner.
Die Behörden wurden repräsentiert durch Militärkommandant Brigadier Ernst Konzett,
Landespolizeidirektor
Dr. Hans-Peter Ludescher,
Bezirkspolizeikommandant
Stellvertreter Oberstleutnant
Helmut Rauch und Stadtpolizeikommandant Chefinspektor Peter Lins.
Schützenkompanie Gisingen
Als Vertreter befreundeter
Organisationen nahmen für
die Offiziersgesellschaft Vorarlberg der Präsident OberstdIntD Mag. Josef Müller und
Oberst Dr. Jörg Frey, sowie für
die Blauhelme Chefinspektor
Hans-Peter Nigmann teil.
Ein weiterer Gruß galt den
Kuratoren Präsident Oberstleutnant Alwin Denz, Vizeleutnant Siegfried Thaler und
BFI a. D. Werner Schwarz.
Nicht zu vergessen der Zeitzeuge Ernst Walser sen. sowie
ein langjähriger treuer Gast
aus der Schweiz.
Darüber hinaus wirkten die
Fahnenabordnungen
der
Kameradschaftsbünde,
des
Roten Kreuzes, der Traditionsschützen u. a. mit.
Der Musikverein Tisis-Tosters
unter der Leitung von Kapellmeister Korporal Martin Pfeffer umrahmte gemeinsam mit
dem Liederhort Tosters unter
der Leitung von Prof. Bernd
Becher die Feier musikalisch.
Wie alljährlich, seit mehr als
50 Jahren, wirkte auch die
Schützenkompanie Gisingen
lautstark durch das Schießen
von Ehrensalut mit. Stellvertretend für die mitwirkenden
Kameradschaftsbünde sei der
Kameradschaftsbund Tosters
namentlich erwähnt.
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 55
oldatenfriedhof St. Wolfgang in Feldkirch Tosters
und für die Gefallenen dar.
Grund für den Termin? Der
Seelensonntag ist der Totensonntag. An diesem Tag wird
auch besonders der Kriegstoten gedacht. In Großbritannien, Frankreich und Belgien
und anderen Ländern ist der
11. November ein hoher Feiertag.
Liederhort Tosters, Fahnenabordnungen, Generalvikar Dompfarrer
Msgr. Rudolf Bischof, LGF Prof. Erwin Fitz Bilder: Vzlt i. R. Siegfried Thaler
Gebet für die Gefallenen
Generalvikar Dompfarrer Msgr. Rudolf Bischof sprach ein
sehr würde- und gehaltvolles
Gebet für die Gefallenen.
Gedenkansprache
Die Gedenkansprache wurde
von Oberst Prof. Erwin Fitz
gehalten. „Alles dreht sich,
alles bewegt sich. Was früher
selbstverständlich war, wird
heute hinterfragt. Nach der
letztjährigen Landesgedenkfeier wurden von Mitwirkenden folgende Feststellungen
gemacht und nachstehende
Fragen gestellt.
ter? Werden Ehrungen bei der
Blasmusik ohne Tracht, ohne
Instrument und ohne Musik
durchgeführt? Wohl kaum!
Auf diesem Friedhof ruhen in
der Masse kriegstote Soldaten.
Ihnen gilt in besonderem Maße unser Gedenken.
Die Toten sollten mehr in den
Mittelpunkt gestellt werden!
Seit Beginn dieser Gedenkveranstaltung standen stets die
Toten im Mittelpunkt. Ausschließlich ihnen gilt unsere
Anwesenheit. Stets wurde darauf eingegangen, wie es dazu
kam, damit es nicht mehr dazu kommt.
Der Ablauf ist zu militärisch!
Was immer damit gemeint
sein mag. Ist es meine Person
in Uniform? Ist es der Militärkommandant? Sind es die Ehrenposten? Ist es der Trompe-
Gebet und Böllerschüsse? Das
Gebet sowie das Totengedenken sind für die Gefallenen.
Die Böllerschüsse sowie der
Ehrensalut stellen eine Ehrerweisung an den Allmächtigen
Musikverein Tisis-Tosters
Warum sind solche Gedenkfeiern im 21. Jahrhundert noch
notwendig? Die Kriegstoten
sind die großen Prediger und
Mahner zum Frieden. Solange
es Kriege gibt, kann die Mahnung zum Frieden niemals unzeitgemäß sein. Schauen Sie in
die Zeitung von gestern, heute
und morgen. Die Kriegstoten
finden immer noch zu wenig
Gehör. Erinnern statt vergessen!
Wo sind die Angehörigen? Im
heurigen Jahr war ich in verschiedenen Ländern auf Kriegerfriedhöfen mit Kriegsgräbern von Vorarlbergern. Die
wenigsten dieser Gräber wurden von den Angehörigen aus
dem Ländle jemals besucht,
aber vom Österreichischen
Schwarzen Kreuz instandgehalten. An den Gedenkfeiern
nehmen die dortige Bevölkerung und die Honoratioren
teil. Die Angehörigen der hier
Ruhenden sind in Deutschland, Estland, Frankreich,
Kroatien, Lettland, Marokko,
Österreich, Serbien, Ukraine,
Liederhort Tosters
Ungarn, Russland, Südtirol….
Während des Jahres kommen
gelegentlich Angehörige von
weit her um ihre Kriegstoten
zu besuchen. Auch Wünsche,
wie Gestecke niederzulegen
und Fotos zu machen, werden
öfter an mich herangetragen.
Warum am Soldatenfriedhof
St. Wolfgang in Feldkirch-Tosters? Der Soldatenfriedhof St.
Wolfgang in Feldkirch-Tosters
befindet sich nicht nur in zentraler Lage im Land, sondern
er ist mit 322 Toten aus dem
Zweiten Weltkrieg auch die
größte Kriegsgräberstätte vor
dem Arlberg. Der zeitliche Bogen spannt sich unter Einbeziehung der St. Wolfgangkapelle
von 1499 über 1799 bis 1945.
Übrigens wurde vor genau 50
Jahren durch das Österreichische Schwarze Kreuz mit
Hilfe der Stadt Feldkirch eine
Wegverbindung vom Soldatenfriedhof St. Wolfgang zur
Kapelle hergestellt. Darüber
hinaus ist St. Wolfgang jener
Kriegerfriedhof mit der größten nationalen und konfessionellen Vielfalt. Nicht zuletzt
soll es auch eine Dankabstattung an die Stadt Feldkirch für
die stete Unterstützung sein.
Aufwandsentschädigung für
mitwirkende Vereine? Beratungen mit verschiedenen
Stellen und Personen haben
ergeben, dass die Mitwirkung
an dieser Gedenkfeier doch eine Ehrensache sein und auch
LANDESGESCHÄFTSSTELLE VORARLBERG
Bürgermeister Mag.
Wilfried
Berchtold
bei der
Kranzniederlegung
bleiben soll. Nicht nur jede Gemeinde des Landes, sondern
fast jede Familie und beinahe
alle damaligen Vereine hatten
in den zwei Weltkriegen Tote
zu beklagen. Sich ihrer zu erinnern, ist wohl Verpflichtung.
Auswahl der Redner? Die
letzten Jahre war ich stets bemüht, die Erlebnisgeneration
zu Wort kommen zu lassen.
Im Vorjahr waren es die Zeitzeugen Ernst Walser und Karl
Vogel. Diese hatten 70 Jahre
zuvor die Bombardierung von
Feldkirch er- und überlebt.
Die Bombenopfer waren der
Anlass für diesen Friedhof.
<…> Heute müssen Sie wohl
oder übel mit mir Vorlieb nehmen. Nicht etwa deshalb, weil
der vorgesehene Gedenkredner
lieber aus dem Leben geschieden wäre, als hier zu sprechen.
Nein, auch nicht weil er finanzielle Forderungen gestellt
hätte, oder gar das ganze unzeitgemäß fand. Sondern aus
einem ganz anderen, viel tieferen Grund. Ich erkläre Ihnen
warum. Friedhöfe dienen den
Lebenden als Orte der Trauer und der Erinnerung. Vor
einigen Jahren erhielt ich am
Mittag des 24. Dezember eine
elektronische Anfrage aus Frastanz. Ein Mann suchte seinen
Vater, den er niemals persönlich kennenlernen konnte.
<…> Der Sohn konnte seinen
Vater deshalb nicht kennenlernen, weil dieser im März
1945, noch vor der Geburt
seines Sohnes, gefallen war.
Nach kurzer Zeit konnte ich
in den Unterlagen die gesuchte
Grablage des 1913 in Feldkirch
geborenen Vaters finden. Er
ruht auf einem Kriegerfriedhof in Ungarn. Ich wollte dem
Kriegshalbwaisen, mit der raschen Grabauskunft ein Weihnachtsgeschenk machen. Eine
halbe Stunde später kam elektronisch das Dankschreiben.
Herzlichen Dank! Endlich weiß
ich, wo mein Vater seine letzte
Ruhestätte gefunden hat. Sie
haben damit wesentlich dazu
beigetragen, dass ich nun endlich nach all den Jahrzehnten
meinen Seelenfrieden finden
konnte. Ich werde mich, sobald
es die Witterung zulässt, nach
Ungarn zum Grab meines Vaters aufmachen. Diese Antwort war für mich das schönste
Weihnachtsgeschenk. Trauer
braucht einen Ort und Platz
dazu. In diesem Falle einen
Kriegerfriedhof in Ungarn. Den
genannten Kriegshalbwaisen
habe ich als Betroffenen um
die heutige Gedenkansprache
gebeten. Er sagte tief gerührt:
,Gerne würde ich mich für die
Auskunft erkenntlich zeigen –
aber ich bin noch nicht soweit
– leider – derzeit kann ich es
beim besten Willen noch nicht.‘
Ein Schicksal, beispielhaft für
viele.“
Ende der Gedenkfeier
Die Gedenkfeier endete mit
den
Kranzniederlegungen,
dem Lied „Der gute Kamerad“, drei Böllerschüssen von
Günter Placek und dem Retraité des Trompeters der Militärmusik Vorarlberg.
Oberst Prof. Erwin Fitz betonte abschließend, dass die
Mahnung zum Frieden wohl
niemals unzeitgemäß sein
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 56
kann. Er rief die Menschen
auf, den Frieden zu bewahren und alle Bemühungen zur
Friedenserhaltung zu unterstützen.
Vergelt´s Gott
Ein Dank gilt den Verantwortlichen der Stadt Feldkirch für die jahrzehntelange,
tatkräftige
Unterstützung.
Bürgermeister Mag. Wilfried
Berchtold hatte seine Unterstützung für das Schwarze
Kreuz bereits als jugendlicher
Sammler begonnen.
Ein weiterer Dank gebührt
allen, die zum Gelingen der
Landesgedenkfeier 2014 beigetragen haben. Besonders
sind die Mitwirkung der
Schützenkompanie Gisingen
und des Liederhorts Tosters
erwähnenswert, weil diese
bereits vor mehr als 50 Jahren
ebenfalls die Landesgedenkfeier würdig umrahmten.
Der Liederhort sprang auch
dann ein, wenn andere Feldkircher Chöre nicht konnten
oder nicht wollten, und die
Schützenkompanie Gisingen
rückte 2014 zum einundsechzigsten Mal in ununterbrochener Reihenfolge zur
Gedenkfeier aus. Nicht unbedankt soll auch der Einsatz
der Friedhofsbetreuerfamilie
Khüny bleiben, welche diese
Tätigkeit bereits in der dritten Generation bis Ende 2013
ausübte.
Ein Dank gilt den neuen
Friedhofsbetreuern, der Familie Vogt-Dunst.
Oberst Professor Erwin Fitz
Delegation aus Bondo zu
Besuch in Bregenz
Seit vielen Jahrzehnten bestehen enge Kontakte zwischen
der Gemeinde Bondo in Judikarien und der ÖSK-Landesgeschäftsstelle Vorarlberg. Am 22. März 2015 konnte
Oberst Prof. Erwin Fitz wieder eine Delegation aus Bondo
in Bregenz begrüßen.
In der kleinen Berggemeinde Bondo in Welschtirol befindet sich
ein sehr schöner, gut gepflegter und instandgehaltener Kriegerfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg. In diesem Dorf war ab Mai
1915 das Bataillonskommando des Standschützenbataillons
Bezau im Bregenzerwald. ÖSK-Kurator Vorarlberger Landeskameradschaftsbund-Präsident Oberstleutnant Alwin Denz
ließ vom Bezauer Meisterfotografen Wilhelm Hollenstein eine
Aufnahme von Kaspar Hiller, auf welcher die Ortschaft Bondo
und eine Bestattung auf dem neuen Kriegerfriedhof dargestellt
sind, vergrößert anfertigen. Dieses Bild wurde der Delegation
aus Bondo für eine diesjährige Ausstellung - 100 Jahre Kriegsbeginn an der Südwestfront - übergeben. LGF Prof. Erwin Fitz
Kurator VLKB-Präsident Oberstleutnant Alwin Denz, Oberst Prof. Erwin
Fitz, Franco Bugna, Dolmetscherin Manuela Sartori, Abg. zum Nationalrat Norbert Sieber, Antonella Grazzi, Roberto Panelatti (v. li.)
LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 57
Leserbriefe an die Redaktion
Sehr geehrte Redaktion!
Ich war am 8. Oktober 2014 beim Grab meines Vaters, der am
5. Mai 1941 in Paris gefallen ist. Es begleitete mich mein Sohn
Günter. Es war für mich eine bleibende Erinnerung. Der Soldatenfriedhof in Champigny-St. André ist ein würdiger, gepflegter
Friedhof für die gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges.
Die Kriegsgräberfürsorge hat hervorragendes für diese Gedenkstätte geleistet. Als Angehöriger möchte ich mich sehr dafür
bedanken. Es war für mich und meinen Sohn ein emotionaler
Gedenktag. Mit besten Grüßen und Dank für die Informationen,
dass wir den Weg zum Friedhof fanden.
Kallus Meinfried, Perchtoldsdorf
Meinfried Kallus am Grab seines Vaters auf dem Soldatenfriedhof
Champigny-St. André
Sehr geehrter Herr Ing. Jaus!
Das erste Mal besuchte ich im Jahr 1986 unter Ihrer Reiseleitung
den Soldatenfriedhof am Futa-Pass in Italien, wo mein Vater vor
70 Jahren bestattet wurde.
Am vierten Adventsonntag 2014 besuchte ich nun mit dem Privatauto, wahrscheinlich das letzte Mal, das Grab meines Vaters.
Es war sehr schön, dass in der Gedenkhalle auch ein Kranz des
Schwarzen Kreuzes mit der rot-weiß-roten Schleife aufgestellt
war. Auch bin ich sehr glücklich, dass dieser große Friedhof so
wunderschön gepflegt ist.
Mit guten Wünschen für Ihre Tätigkeit verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Christa Postler
Christa Postler am Grab ihres Vaters
Pater Andreas Hiller,
Pfarrer von Höbersdorf
Denkmäler anderer Art
Pater Andreas Hiller, Pfarrer von Höbersdorf
In meiner Heimatgemeinde Gaubitsch gibt es ein Russengrab.
Noch Ende April und Anfang Mai 1945 tobten heftige Kämpfe
zwischen einem deutschen Panzerverband und den russischen
Truppen. Nach Ende der Kampfhandlungen und nach dem
Zusammenbruch der deutschen Wehrmacht wurden die gefallenen russischen Soldaten in einem Massengrab anonym und
ohne Festhalten der Namen begraben.
Als ich nach Jahren wieder einmal zu Hause an dem Russengrab vorbei ging, inzwischen ziert ein großer Stein dieses Grab,
bemerkte ich eine Frau aus unserer Ortschaft, die die Blumen
auf dem Grab pflegte. Ich sagte zu ihr: „Das find ich aber
schön, dass du dich um die Pflege dieses Grabes kümmerst.“
Sie antwortete mir: „Weißt du, Pater Andreas, da drüben in
Russland weinen auch Mütter um ihre Söhne, wissen nicht, wo
ihre gefallenen Kinder begraben sind und hoffen noch immer,
dass sie vielleicht nach Hause kommen. Du weißt ja, dass mein
Mann und einer meiner Söhne in Russland gefallen sind. Ich
weiß nicht, ob und wie sie bestattet wurden. Aber ich hoffe,
dass es auch dort gute Frauen gibt, die sich um das Grab gefallener deutscher Soldaten kümmern. So sorge halt ich mich um
dieses Grab“.
Ein anonymes Russengrab! Aber ein Zeichen für unendliches
Leid, das der Krieg auf beiden Seiten angerichtet hat.
Auf dem Höbersdorfer Friedhof haben wir das Kriegsgrab von
Leopold Lenz aus Untermallebarn, der 1934 bei den Februarunruhen in Wien erschossen wurde. Sein Grab hat in liebevoller Weise seine Nichte Leopoldine Wanzenböck gepflegt.
Aber der Zahn der Zeit hat an diesem Grab genagt. Und so
wurde es auf Initiative von ÖKB-Obmann Reinhard Graf in
Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Schwarzen Kreuz,
dem Österreichischen Kameradschaftsbund, dem Marterlverein und der Gemeinde im Vorjahr (siehe Mitteilungsblatt
ÖSK 2/2014) renoviert und neu gestaltet. Jetzt ist es wieder ein
sichtbares Zeugnis für die Vorgänge jener Zeit und ein Mahnmal gegen inneren Streit, Hass und Bürgerkrieg.
In jeder Ortschaft befindet sich ein Kriegerdenkmal mit den
Namen der gefallenen Soldaten der beiden Weltkriege. Das
sind nicht nur Stätten liebevoller Erinnerungen an Familienangehörige, Freunde und Bekannte aus dem eigenen Ort, wo wir
ihre letzte Ruhestätte auf den Schlachtfeldern der Kriege nicht
kennen, sondern es sind Denkmäler, die uns daran erinnern,
wie schrecklich Kriege sind, wie viele blutige Opfer sie fordern,
welch verheerende Not und unermessliches Elend sie nach sich
ziehen. Sie sind ein immerwährender Aufschrei gegen Feindschaft, Hass und Intoleranz.
Sie haben nur eine Botschaft: Nie wieder Krieg! Und jeder soll,
so gut er kann, sich für den Frieden einsetzen!
LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 58
Ein Dank an die freiwilligen Helfer
Militärkommando Niederösterreich
Dank an Sammler
Am 2. Dezember 2014 wurden im Festsaal des Militärkommandos Niederösterreich, Hesser-Kaserne, St. Pölten, jene Soldaten
geehrt, die sich bei der Allerheiligensammlung des ÖSK 2014
besonders verdient gemacht haben.
Der stellvertretende Militärkommandant von Niederösterreich,
Oberst Bruno Deutschbauer, überreichte gemeinsam mit Präsidialmitglied Prof. Dieter Winkler und Landesgeschäftsführer
Ing. Otto Jaus Ehrenzeichen an die Soldaten.
Das „Große Goldene Ehrenzeichen“ wurde an den langjährigen
Sammelleiter der Garnison Amstetten Vzlt Anton Kail verliehen. Der Kommandant der Ostarrichi-Kaserne Obstlt Rudolf
Halbartschlager wurde mit dem „Goldenen Ehrenzeichen“ ausgezeichnet.
Das „Große Ehrenzeichen“ wurde an den langjährigen Sammelleiter der Garnison Allentsteig – Liechtenstein-Kaserne, Vzlt
Andreas Sturm überreicht.
Der besondere Dank galt ADir. RR Franz Karner und Vzlt Wolfgang Gumpoldsberger für die langjährige Organisation der Allerheiligensammlungen.
Eine Abordnung der Militärmusik Niederösterreich umrahmte
die Veranstaltung musikalisch.
Anlässlich der vorweihnachtlichen Feierstunde wurden langjährige Sammler durch das ÖSK geehrt.
Vizepräsident Dr. Heinz Derfler, Präsidialmitglied Prof. Dieter
Winkler und LGF Ing. Otto Jaus überreichten an Renate Storka
das „Große Ehrenkreuz“, Michael-Alexander Zizka, Erika und
Helmuth Michel erhielten das „Ehrenkreuz“ des ÖSK.
Helmut und Erika Michel, Michael-Alexander Zizka, Prof. Dieter Winkler,
Renate Storka, Vizepräsident Dr. Derfler, LGF Ing. Otto Jaus ( v. li.)
Auszeichnungsverleihung im
Militärkommando Wien
Ehrungen in der Hesser-Kaserne in St. Pölten, v.li.: LGF Ing. Jaus, Obst
Deutschbauer, Obstlt Halbartschlager, Vzlt Kail, Wm Huber, Prof.
Winkler
Am 9. Februar 2015 wurden bei einer Feierstunde in den Räumen des Standortkasinos der Maria-Theresien-Kaserne verdiente Soldaten des Österreichischen Bundesheeres durch das
ÖSK ausgezeichnet.
Der Generalsekretär des ÖSK, Oberst i. R. Alexander Barthou,
überreichte gemeinsam mit Bundessyndikus Dr. Hans Kaser und
LGF Ing. Otto Jaus in Anwesenheit des Militärkommandanten
von Wien Bgdr Mag. Kurt Wagner an die verdienten Sammlern
Ehrenzeichen.
Der Gardekommandant Oberst Stefan Kirchebner erhielt das
„Große Goldene Ehrenzeichen“, das „Große Ehrenkreuz“ erhielten Hptm ADir. Martin
Malinowski, StWm Christoph
Prager, OWm Philipp Haider,
das „Ehrenkreuz“ Mjr Markus
Matzhold, Vzlt Frank Poppe,
OStv Walter Sticher, OWm
Robert Büsch, Wm Andreas
Seirer, Johannes Christian und
Harald Minich.
Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte ein
Streicherensemble der Gardemusik Wien.
Die geehrten Soldaten mit den
Vertretern des ÖSK und dem
Gardekommandanten
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ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 59
Die Ausgezeichneten
des Militärkommandos Burgenland
Militärkommando Burgenland
Sierndorf
Im Beisein des Kommandanten der Benedek-Kaserne Bruckneudorf Oberst Franz Neuhold wurden an die verdienten Sammler Ehrenzeichen verliehen. Dem langjährigen Sammelleiter des
Militärkommandos Burgenland ADir. Johann Unterkirchner
wurde das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen. Für die geleisteten
Arbeiten bei der Sanierung der „Italiener-Kapelle“ im Lagerfriedhof Frauenkirchen wurden OStv Wilhelm Hofer und OStWm Alexander Supper mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet. Die
musikalische Umrahmung erfolgte durch eine Abordnung der
Militärmusik Burgenland.
Anlässlich der Totengedenktage 2014 wurde auf den Friedhöfen
der Marktgemeinde Sierndorf für das ÖSK gesammelt. Der gesammelte Betrag von € 1.400,– wurde an das Schwarze Kreuz
überwiesen. Bürgermeister Gottfried Muck sowie ÖKB-Hauptbezirksobmann Reinhard Graf bedankten sich bei den freiwilligen Sammlern und Spendern.
Am 21. März 2015 wurde anlässlich der Generalversammlung
des ÖKB-Sierndorf im Beisein des Militärkommandanten von
Niederösterreich Bgdr Mag. Rudolf Striedinger an Bgm. Gottfried Muck für seine Verdienste um die Kriegsgräberfürsorge
das „Goldene Ehrenzeichen“ verliehen.
Verleihung des „Goldenen Ehrenzeichens“ an
Oberst Gerhard Petermann
Am 15. Dezember 2014
wurde in der Martin-Kaserne in Eisenstadt Oberst
Gerhard Petermann das
„Goldene Ehrenzeichen“
verliehen.
Oberst Petermann hat sich
seit Jahrzehnten für die
Arbeit des ÖSK in Burgenland besonders verdient
gemacht.
Sierndorf: Bgdr Mag. Striedinger, Bgm. Muck, HBO Graf, ÖSK-Kurator
Ehn, LGF Jaus
Sammeln für das Schwarze Kreuz:
Rußbach
Auf fast allen Friedhöfen in Österreich stehen zu Allerheiligen
und Allerseelen die Sammler mit ihren schwarzen Spendendosen und bitten um eine Spende für das Schwarze Kreuz.
So waren auch die freiwilligen Sammler in Niederrußbach,
Stranzendorf und Oberrußbach am Werk und freuten sich über
die Spendenfreudigkeit der Friedhofsbesucher. Auch 2014 konnten sie wieder ein beachtliches Ergebnis erzielen und das ÖSK
bedankt sich recht herzlich bei allen Spendern.
Die gesamte Spendensumme wird ohne Abzug direkt an das
Österreichische Schwarze Kreuz überwiesen. Diese finanziellen
Mittel dienen zur Unterstützung für die Erhaltung und Errichtung von Kriegsgräbern und auch von Gräbern von zivilen Opfern im In- und Ausland.
Rußbach: Vizebgm. Josef Haslinger, Wilhelm Binder, Georg Karner,
Bgm. Hermann Pösch, Pfarrer Jozef Wojcik, Kurator Friedrich Ehn und
Pressereferent Günter Haschka (v. li.)
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Totengeden
Hochneukirchen-Gschaidt: Ehrenkreuz für
Bürgermeister Heissenberger
Am 22. März 2015 fand die Jahreshauptversammlung des Österreichischen Kameradschaftsbundes, Ortsverband Hochneukirchen-Gschaidt, statt. Dabei wurden an einige Kameraden und
Helfer Auszeichnungen überreicht.
Bürgermeister Ing. Thomas Heissenberger wurde das „Ehrenkreuz“ des Österreichischen Schwarzen Kreuzes verliehen. Die
Marktgemeinde Hochneukirchen-Gschaidt unterstützt das
ÖSK bei der alljährlich durchgeführten Allerheiligensammlung.
Weiters spenden sie alljährlich die Kränze für die Gedenkfeiern
zu Allerheiligen in den Pfarren.
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 60
Wie alljährlich wurden auf den Soldatenfriedhöfen in allen Vierteln Niederösterreichs gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer und dem Österreichischen Kameradschaftsbund der gefallenen Soldaten des Ersten und
Zweiten Weltkrieges gedacht.
Militärische Allerseelenfeier auf dem
Soldatenfriedhof Allentsteig
Am 31.10.2014 fand am Soldatenfriedhof die alljährliche, immer sehr würdig gestaltete, militärische Gedenkfeier statt.
Teilgenommen haben eine Ehrenformation des TÜPLKdo, Abordnungen der Unteroffiziersgesellschaft, des Kameradschaftsbundes, des Roten Kreuzes, der Feuerwehr und viele Ehrengäste,
darunter der Verteidigungsattaché der Bundesrepublik Deutschland Obstlt i. G. Joachim Timmer, der Bezirkshauptmann von
Zwettl HR Dr. Michael Widermann und die Bürgermeister
bzw. deren Vertreter von Zwettl, Allentsteig und Göpfritz an
der Wild. Für das ÖSK war Kurator NÖKB-Präsident Bgdr i. R.
Vizepräs. Erich Müller, BO Ernst Osterbauer, Bgm. Ing. Thomas Heißenberger und Obmann Alois Beiglböck
Vortrag in Wieselburg
Am Sonntag, dem 15. März 2015 fand die alljährliche Generalversammlung des ÖKB-Stadtverbandes Wieselburg
statt.
Obmann Franz Kitzwögerer konnte zahlreiche Mitglieder begrüßen, darunter Ehrengäste wie den Bürgermeister von Wieselburg-Land Karl Gerstl, Gemeinderat Herbert Hörmann und
Gemeinderat Reinhard Stürzl als Vertreter der Stadtgemeinde
Wieselburg, sowie den Landesgeschäftsführer des Österreichischen Schwarzen Kreuzes Ing. Otto Jaus, der auch ein Gastreferat über die Aufgaben des Schwarzen Kreuzes im In- und
Ausland mit einer interessanten Power-Point-Präsentation
vortrug. LGF Ing. Otto Jaus überreichte dem ÖKB-Stadtverband das Buch „Dokumentation Österreichisches Schwarze
Kreuz“ mit Dankesworten für die gute Zusammenarbeit bei
der Generalsanierung der Lagerfriedhöfe I und II.
Bgm. Gerstl, Reinhard Stürzl, Obm Kitzwögerer, LGF Jaus
ÖSK-Stand bei der 18. Wiener Seniorenmesse
ÖSK präsentiert sich auf der
Seniorenmesse in Wien
Vom 12. bis 15. November 2014 fand in Wien die
18. Wiener Seniorenmesse statt. Sie ist die größte und erfolgreichste Senioren-Veranstaltung in Europa. 420 Aussteller präsentierten sich auf 16.000 m² in der Halle A der
Messe AG, Wien, darunter das Österreichische Schwarze
Kreuz, Landesgeschäftsstellen Wien, Niederösterreich
und Burgenland.
Auf 10 m² konnte sich das
ÖSK einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Mehr als 90.000 Besucher
zählte man an den vier Ausstellungstagen.
Die ÖSK-Mitarbeiterinnen
Maria Heinisch und Ingrid
Schröder informierten die
zahlreichen Besucher mit neu
aufgelegtem Informationsmaterial. Zahlreiche Grabnachforschungen konnten direkt
erledigt werden oder wurden
in darauffolgenden Wochen
bearbeitet.
So konnte die teilweise unbekannte humanitäre Arbeit des
ÖSK einem großen Besucherpublikum vorgestellt werden.
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ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 61
Bild: Neubauer/zVg
nken 2014 in Niederösterreich
Gedachten in Allentsteig der Gefallenen: Obstlt Schlapschy (Tüpl-Kdo),
GR Vzlt Hohl (Vertreter des Bgm. von Allentsteig), Bgm. Gressl (Göpfritz /
Wild), Mjr Lemp (Kdt AAB 4 - Liechtenstein-Kaserne), Obstlt iG Joachim
Timmer (VertAtt BRD), Präsident Bgdr Franz Teszar, Geist. Rat Mil-Diakon Stockinger, Oberst Josef Fritz (Kdt Tüpl Allentsteig), BH Zwettl HR Dr.
Michael Widermann, Obstlt Gaugusch (TüplKdo), Obst Zach (TüplKdo)
und ganz rechts StR Engelmayr (Vertreter des Bgm. von Zwettl)
Bild: TÜPl Allentsteig/zVg
Franz Teszar anwesend.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einem Ensemble der
Militärmusik des MilKdo NÖ.
Nach einem Gebet des geistlichen Militärdiakons Helmut Stockinger und Ansprachen von Oberst Josef Fitz und Bgdr i. R.
Franz Teszar wurden beim Hochkreuz Kränze für die Gefallenen niedergelegt und das Lied „Der gute Kamerad“ intoniert.
Sammelfriedhof Blumau
Ebenfalls am 31. Oktober 2015 fand auf dem Sammelfriedhof des
Zweiten Weltkrieges im niederösterreichischen Industrieviertel,
in unmittelbarer Nähe des TÜPL Großmittel, das militärische
Totengedenken statt.
In Anwesenheit zahlreicher Gäste des öffentlichen Lebens sprachen nach dem Totengedenken der Militärpfarrer, der Kommandant der Jansa-Kaserne, Großmittel Obstlt Mag. Bernhard Gruber und LGF Ing. Otto Jaus Worte des Gedenkens.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden unter den Klängen
des Liedes „Der gute Kamerad“, intoniert von einer Bläsergruppe
der Militärmusik Niederösterreich, Kränze niedergelegt.
Ehrengäste und Redner bei Gefallenengedenken in Retz: Pfarrer Mag.
Clemens Beirer, Stadtamtsdirektor Andreas Sedlmayer, Bezirkshauptmann Mag. Stefan Grusch, Bgm. Karl Heilinger, Gf. NÖKB-Präsident SR
Josef Pfleger, HBO Franz Schrolmberger, ÖSK-Kurator Dir. Josef Krafek
und Obstlt iG Joachim Timmer (Verteidigungsattaché BRD)
ster von Retz, Karl Heilinger, Bezirkshauptmann Mag. Stefan
Grusch, Kurator Gf. NÖKB-Präsident SR Josef Pfleger, Verteidigungsattaché Oberstleutnant iG Joachim Timmer (Deutschland) und ÖSK-Kurator Dir. Josef Krafek.
Perfekt organisiert und moderiert wurde die Feier von Stadtamtsdirektor Andreas Sedlmayer. Stark vertreten waren die Kameraden des HB Hollabrunn mit HBO Franz Schrolmberger.
Soldatenfriedhof Oberwölbling: 31. Gedenkmesse
Am Nationalfeiertag fand am Soldatenfriedhof eine würdig gestaltete Friedens- und Gedenkmesse über den Gräbern von über
4.000 Gefallene Soldaten des Zweiten Weltkrieges statt, die musikalisch von der Jugendblaskapelle Fladnitztal umrahmt wurde.
HBO Vzlt i. R. Franz Sandler konnte eine große Anzahl von
Verbänden u. a. aus Bayern sowie aus den HB St. Pölten, Krems,
Melk, Tulln und Amstetten begrüßen.
Ortspfarrer MMag. Marek Jurkiewic zelebrierte mit Diakon
Ludwig Winkler die Gedenkmesse.
Nach den Grußworten von Bürgermeister Gottfried Krammel
und dem Vertreter des Österreichischen Schwarzen Kreuzes,
Kurator Martin Pfleger, erfolgte die Kranzniederlegung mit dem
Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“.
Im Anschluss erfolgte die Festansprache von ÖKB-Vizepräsident
Johann Glöckl, der die Fakten der Vergangenheit ansprach und
gleichzeitig mahnend der zukünftigen Generation vermittelte.
Dem Zapfenstreich folgten die Bundeshymnen von Deutschland
und Österreich, womit die Gedenkfeier beendet wurde.
Franz Müllner
Kranzniederlegung Soldatenfriedhof Blumau
Soldatenfriedhof Retz: Feierliches Gedenken
Würdig und beeindruckend ist immer wieder die Gedenkfeier in
Retz vor den mit brennenden Kerzen geschmückten Gräbern der
Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.
Bei allen Rednern stand die Erhaltung des Friedens und das Erinnern an die Gräuel der Kriege - vergangene wie gegenwärtige
- im Mittelpunkt. Die kurzen, aber wirklich prägnanten Ansprachen hielten Stadtpfarrer Mag. Clemens Beirer, der Bürgermei-
Obm. Ernst Gerhartl, ÖSK-Kurator Martin Pfleger, ÖKB-Vizepräs. Johann
Glöckl, GR Christa Edlinger, GR Manuel Erber, LEM Adolf Monihart,
Diakon Ludwig Winkler, BO Gerhard Schmol, SR Helene Kleebinder,
Vizedechant Marek Jurkiewicz, GF GR Ing. Ludwig Steidl, Dr. h. c. Erwin
Peter, Bgm. Gottfried Krammel, GR Irmgard Schlager, Vbgm. Karin Gorenzel, Gisela Vollmöller, HBO Vzlt. i. R. Franz Sandler, Vbgm. Christoph
Artner u. Obslt Fritz Vollmöller. (v.li.)
Bild: Franz Müllner
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ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 62
Kranzniede
österr.-ung Soldaten
Franco Stacul, Gen. Alessandro Guarisco, Eddi Luisa, LGF Ing. Jaus
Veranstaltungen von „Amici
della Croce Nera Austriaca“
Fogliano di Redipuglia: Mit 1. Jänner 2015 wurde Ten.
Col. Norbert Zorzitto zum Direktor der größten italienischen Kriegsgräberanlage, dem Sacrario Militare Redipuglia (über 100.000 Gefallene), bestellt.
Da sich unter der Obhut von
Obstlt Zorzitto auch der
österr.-ung. Soldatenfriedhof
Redipuglia mit über 14.000
Gefallenen der zwölf Isonzoschlachten befindet, fand
im Februar 2015 ein Vorstellungsgespräch statt.
Gemeinsam mit dem Präsidenten unseres Partnervereins in Friaul-Julisch Venetien
Comm. Col. Franco Stacul
informierte LGF Ing. Jaus
Ten. Col. Zorzitto über die
Tätigkeiten unserer Organisationen.
Obstlt Zorzitto betonte, dass
er die humanitäre Arbeit des
ÖSK unterstützen wird.
Im Anschluss fand mit den
militärischen Vertretern der
Garnison Triest, Gen. Cte
CME „F V G“ Alessandro
Guarisco, mit Ten. Col. Onario Caratozollo, Mar. Luog.
Massimo Piccini, Capo Sezione, Affari Generali del CME
„FVG“ Capitano Marzio Serra, ein Gedankenaustausch
bezüglich der für 2015 geplanten gemeinsamen Veranstaltungen statt.
ÖSK-SHOP
ÖSK Taschen breiter Boden weiß ÖSK-Taschen schmaler Boden weiß Kerzen mit Aufdruck
„Österreichisches Schwarzes Kreuz“ Chip für Einkaufswagen € 4,30
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€ 2,50
USB-Stick € 4,00
Mit dem Kauf dieser Artikel unterstützen
Sie die Arbeit des Österreichischen Schwarzen Kreuz
Bestellung bei Frau Heinisch, Landesgeschäftsstelle
Niederösterreich, 1010 Wien, Wollzeile 9,
Tel.: +43/1/512 31 15, Fax: +43/01/512 05 56 oder
E-Mail: [email protected]
Seit vielen Jahren legt der Verein „Mitteleuropa“ einen Kranz
zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen österr.ung. Soldaten im österr.-ung. Soldatenfriedhof in Fogliano nieder.
Am 2. November 2014 fand die Kranzniederlegung in einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung mit unseren Partnern von
„Amici della Croce Nera Austriaca“ statt. Nach der heiligen
Messe, zelebriert vom Vereinspfarrer Walter Milocco, begrüßte
Präsident Paolo Petizol die Anwesenden. Präs. Comm. Franco
Stacul sprach Gedenkworte.
Mit der gemeinsamen Kranzniederlegung endete die Veranstaltung.
Turriaco
Ebenfalls am 2. November 2014 wurde bei der 2010 vom Verein
„Circolo mons. E. Brandl“ aufgestellten Gedenktafel für die auf
österreichischer Seite im Ersten Weltkrieg gefallenen Bürger von
Turriaco ein Kranz niedergelegt.
Nach der Segnung durch den Ortspfarrer begrüßte Roberto
Cosma die Anwesenden. Worte des Gedenkens sprachen der
Bgm. von Turriaco, Enrico Bulian, Landrat Diego Moretti und
der Präsident Comm. Franco Stacul von „Amici della Croce Nera Austriaca“.
Vilesse
Der neu gegründete historische Verein „Blaudinis“ hat in einem
Projekt die Namen aller Bürger, die in österr.-ung. Uniform im
Ersten Weltkrieg gefallen sind, auf eine Metalltafel graviert. Das
Mahnmal wurde in einem zentralen Park aufgestellt. Am 2. November 2015 wurde das neu errichtete Kriegerdenkmal enthüllt.
Nach der Begrüßung der Gäste durch Präsident Moreno Weffor
segnete Pfarrer Mons. Luigi Olivio die Gedenkstätte, Grußworte
überbrachten Vizebgm. Igor Turco und Präs. Comm. Franco
Stacul.
Nach den Kranzniederlegungen gab der Historiker Giovanni
Panzera einen Überblick über die geschichtlichen Ereignisse in
der Zeit des Ersten Weltkrieges in Vilesse.
LANDESGESCHÄFTSSTELLEN WIEN - NIEDERÖSTERREICH
rlegung am
friedhof in Fogliano
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 63
REISEVORSCHAU
Friaul – Julisch Venetien –
Triest – Grado
12. - 14. Juni 2015
Preis: € 240,– (DZ), EZ-Zuschlag € 36,–
Das ÖSK veranstaltet gemeinsam mit dem
ÖKB-Hauptbezirk Korneuburg eine Busreise zur Segnung des
neuerrichteten Gedenksteines für die Toten aus Lucinico, die
im Ersten Weltkrieg als Soldaten der österr.-ung. Armee gefallen
sind.
Gedenkstunde im Soldatenfriedhof Fogliano di Redipuglia
Programm:
Fahrt über den Predilpass durch das Gebiet der zwölf Isonzoschlachten nach Kobarid (Karfeit) – Besuch des von der
UNESO ausgezeichneten Museums über die Schlachten – Stadtrundgang in der k.u.k. Hafenstadt Triest – Besuch der altösterreichischen Riviera der k.u.k. Monarchie in Grado – Besichtigung
und Weinverkostung in der Weinkellerei „LUISA“, Marinello del
Friuli – Besuch der k.u.k. Kriegsgräberanlage (14.000 Gefallene) und des italienischen Sacrariums (über 100.000 Gefallene)
in Fogliano die Redipuglia – Teilnahme an der Einweihung des
neuerrichteten Gedenksteines in Lucinico.
Leistungen:
Fahrt im modernen Reisebus, 2 x Übernachtung mit Halbpension Hotel Felcaro, Cormons, Weinverkostung mit Spezialitäten
aus der Region, Eintritt ins Museum in Kobarid, geführte Stadtrundgänge in Triest und Grado
Papst
Franziskus am
österr.-ung.
Friedhof in
Redipuglia
Turriaco: Kranzniederlegung bei der Gedenktafel
Anmeldung:
ÖKB-Hauptbezirk Korneuburg, Obmann Reinhard Graf,
Tel.: 0676/9214 792
ÖKB-Niederrußbach, Obmann Josef Burger, Tel.: 02955/70 381
Reisebüro Haschka 3702 Oberrußbach, Hollabrunner Straße 21,
Tel. 02955/70 381,
Fax: 02955/ 70 414, E-Mail: [email protected]
Baltikum für militärhistorisch Interessierte
8. September - 14. September 2015
Preis pro Person im Doppelzimmer: € 995,–
EZ-Zuschlag: € 140,–
7- tägige Flug-Busreise in das Baltikum – Vilnius – Tallin
Vilesse: Präsident Comm. Frano Stacul bei der Kranzniederlegung
Auskunft und Anmeldung:
Reisebüro HASCHKA, 3702 Oberrußbach,
Hollabrunner Straße 21, Tel. 02955/70 381, Fax: 02955/ 70 414,
E-Mail: [email protected]
ÖSK - Ausgabe 1/2015 • 64
SÜDTRIOLER SCHWARZES KREUZ
100 Jahre Bestehen
des Soldatenfriedhofes von Meran
Am Samstag, dem 1. August 1914, läuteten in ganz Tirol
die Glocken. Es gab Krieg. Mittlerweile sind 100 Jahre vergangen, seit auf dem Soldatenfriedhof von Meran erstmals
eine Beerdigung stattgefunden hat. Das war den Verwaltern dieses Friedhofes Anlass, eine Gedenkfeier abzuhalten.
Diese würdige Feier fand am
Sonntag, dem 19. April im
Beisein von Erzherzog Karl
von
Habsburg-Lothringen
und weiteren hohen Ehrengästen statt und man erinnerte
dabei auch an die Kriegserklärung Italiens an die Donaumonarchie vom 23. Mai 1915.
Zur Feier geladen hatte der
Verein zur Pflege des Österreichischen
Soldatenfriedhofes unter Obmann Herbert
Tschimben, sowie der Schützenbezirk
BurggrafenamtPasseier unter dem Kommando des Majors Andreas LeiterReber.
Bei Kaiserwetter wurde dem
Kaiserenkel Karl von Habsburg-Lothringen vor dem
Abmarsch zum Soldatenfriedhof ein landesüblicher
Empfang bereitet. Die Schützen feuerten dabei eine exakte Ehrensalve. Am Friedhof
zelebrierten der Dekan der
Stadtpfarre St. Nikolaus Meran Hans Pamer, Altdekan Albert Schönthaler und Schützenlandeskurat P. Christoph
Waldner die Gedenkmesse.
Nach der hl. Messe hieß der
Obmann die Ehrengäste willkommen. Dies waren neben
Landesrätin Martha Stocker
weitere hohe Vertreter des
Südtiroler Landtages. Ebenfalls anwesend waren der Bürgermeister der Stadtgemeinde
Meran Dr. Günther Januth,
der die Grüße der Stadtverwaltung überbrachte, der Präsident des Südtiroler Schwarzen Kreuzes Hans Duffek und
Ernest Murrer vom Österreichischen Schwarzen Kreuz
Tirol.
Viele Abordnungen der Kaiserjäger und Kaiserschützen
aus allen Teilen des historischen Landes Tirols beehrten die Gedenkfeier mit
ihrer Anwesenheit. Darunter
die Kaiserjäger Tirol unter
dem Kommando von Major
Christian Haager, die Kaiserschützen aus Salzburg
mit Oberst Ernst Riegler und
die Kaiserjäger von Auer mit
Hauptmann Ivo Lazzeri.
Eine Dankadresse ging an die
Musikkapelle Proveis und den
Männergesangsverein Meran,
die der Gedenkfeier ihren
musikalischen Stempel aufgedrückt hatten.
In seiner Festansprache ging
Prof. Ing. Helmut Mader,
Landtagspräsident a. D. von
Erzherzog Karl von Habsburg-Lothringen wird mit allen Ehren empfangen.
Die zur Gedenkfeier angetretenen Traditionsverbände
Tirol, vor allem auf den Sinn
der Soldatenfriedhöfe ein.
Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf die
Kriegstage des Mai 1915 und
die Entstehung des Meraner
Soldatenfriedhofes
mahnte
der Festredner, dass man der
Jugend zu verstehen geben
muss, dass Frieden nicht von
alleine kommt und man dafür
arbeiten muss.
Die Gedenkfeier schloss mit
der Kranzniederlegung, dem
Abspielen des Liedes „Der gute Kamerad“ und der Tiroler
Landeshymne.
Herbert Tschimben
Österreichische Post AG • Info.Mail • Entgelt bezahlt
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Österreichisches Schwarzes Kreuz/Kriegsgräberfürsorge, Wollzeile 9,
1010 Wien, www.osk.at / DVR 0984736
Für den Inhalt verantwortlich: Oberst i. R. Alexander Barthou,
Generalsekretär
Redaktion: Bgm. a. D. Oberstleutnant Prof. Friedrich Schuster, 4020 Linz,
Gürtelstraße 27
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Titelbild: Umbettung in Feldkirchen (Kärnten) - Vzlt Arno Pusca/MilKdo
Kärnten
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