Wir bewegen – Bildung und Sport für München

Referat für
Bildung und Sport
Wir bewegen –
Bildung und Sport
für München
Liebe Münchnerinnen
und Münchner,
Bildung, Sport und Stadtentwicklung
sind bei uns in München traditionell
eng verbunden. Sie sind die Grundlage für eine gute Zukunft unserer
Stadt, die ihren Bewohnerinnen und
Bewohnern individuelle Entfaltung
und Teilhabe bietet. München ist stolz
auf seine Schulen und bekennt sich
zum Leitbild der „Kommunalen Bildungslandschaft“. Bildung ist bei uns
mehr als Kita und Schule – wir verstehen Bildung als lebenslanges Lernen, das soziale, kulturelle und sportliche Bereiche verbindet. Dazu ist
eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung vieler Stellen wichtig.
Wir begrüßen es, dass das Thema
Bildung in Gesellschaft und Politik
wieder breit diskutiert wird. Erfreulicherweise tritt dabei die Rolle der
Kommunen immer mehr in den Vordergrund: Vor Ort entscheidet sich,
ob Bildung gelingt oder nicht. Deshalb werden auch die besonderen
Bedürfnisse einer Großstadt künftig
eine größere Rolle spielen, als dies
bisher der Fall war.
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Vorwort
Referat für Bildung und Sport
In den letzten Jahren hat die Stadt
München – der Stadtrat, die Stadtspitze und unser Referat – wichtige
Meilensteine auf den Weg gebracht:
zum Beispiel die Münchner Förderformel, den Ganztagskongress und
den Ganztagsausbau, das Lernhauskonzept und das Aktionsprogramm
Schul- und Kita-Bau, den Münchner
Schulpreis, die IT-Zukunftswerkstatt
und die ersten Schritte auf dem Weg
zur Inklusion. Auch der Sport spielt
bei uns eine große Rolle: Unter anderem wurden die Fördermittel und die
Investitionen in die Sportinfrastruktur
erheblich erhöht.
München ist eine Hightech-Region,
die stark wächst. Für das Referat für
Bildung und Sport bedeutet das eine
große Herausforderung. Am stärksten
gewachsen ist in den letzten Jahren
die Altersgruppe der Kinder im Krippen- und Kindergartenalter. Deshalb
ist uns das Thema Bau und Räume
besonders wichtig. Allein im Schulbau werden derzeit Maßnahmen in
einer Größenordnung von mindestens vier Mrd. Euro auf den Weg gebracht – das größte Schulbauprogramm aller Zeiten. Die ressortübergreifende Arbeitsgruppe Schulbauoffensive der Stadt sorgt dafür, dass
alle beteiligten Stellen gut zusammenarbeiten.
sion zur Münchner Förderformel, an
den Übergängen von Schule und
Beruf oder in der Münchner Serviceagentur für Ganztagsbildung.
Diese Herausforderungen zu bewältigen ist nur möglich dank der hervorragenden Arbeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Inzwischen
arbeiten bei der Stadt München über
14.000 Menschen täglich mit hohem
Engagement für die Münchner Kinder und Jugendlichen und den Sport
in München. Es ist unser Ziel, die akut
wichtige Sanierung und den Ausbau
der Infrastruktur für Bildung und
Sport zu schaffen und gleichzeitig
auf eine hohe Qualität und Zukunftsfähigkeit dieser Bereiche zu achten.
Diese sportliche Herausforderung
nehmen wir an.
Ihnen allen sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt, sie bilden das
Fundament der Münchner Bildungslandschaft, sie sind der Schlüssel für
eine erfolgreiche Zukunft.
Wir freuen uns, dass wir gemeinsam
die Münchner Bildungslandschaft
für Sie gestalten können. Über alle
Meilensteine und unsere zahlreichen
Angebote finden Sie in dieser Broschüre ausführliche Informationen.
Viel Spaß beim Lesen!
In allen Bereichen ist jetzt eine gut
organisierte Zusammenarbeit wichtig,
innerhalb unserer Stadt und darüber
hinaus: zum Beispiel im vorschulischen Bereich in der Begleitkommis-
Ihr
Rainer Schweppe
5
Inhalt
Referat für Bildung und Sport
A
München bewegt – Motor für Bildungsentwicklung
Auf einen Blick .................................................................................................. 9
Standpunkte ..................................................................................................... 9
Meilensteine: Bildung bauen: Aktionsprogramm Schul- und Kita-Bau 2020....12
Schule – Ausbildung – Beruf: Kommunales
Übergangsmanagement.............................................................14
Zahlen und Fakten............................................................................................15
Service...............................................................................................................16
Zukunft / Aussicht ............................................................................................17
Praxis – Projekte vor Ort ...................................................................................18
Interview Oberbürgermeister Dieter Reiter..................................................... 20
Interview Bürgermeisterin Christine Strobl..................................................... 22
B
Auf den Anfang kommt es an – Kitas für alle Kinder
Auf einen Blick ................................................................................................ 25
Standpunkte ................................................................................................... 25
Meilenstein: Familienfreundlich: Die Münchner Förderformel........................ 28
Service............................................................................................................ 29
Zukunft / Aussicht ........................................................................................... 30
Praxis – Projekte vor Ort ................................................................................. 30
C
Neues Lernen – Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Auf einen Blick ................................................................................................ 33
Standpunkte ................................................................................................... 33
Meilensteine: Raum für alle: Das Münchner Lernhauskonzept ...................... 36
Übernahme von Verantwortung durch neue zeitgemäße
Führungsstrukturen in Lernhäusern ......................................... 38
Die duale Ausbildung: Ein Konzept für die Praxis ..................... 40
Zahlen und Fakten......................................................................................... 41
Service............................................................................................................ 42
Zukunft / Aussicht ........................................................................................... 43
Praxis – Projekte vor Ort ................................................................................. 44
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Inhalt
Referat für Bildung und Sport
D Alle(s) in Bewegung – Sportstadt München
Auf einen Blick ................................................................................................ 49
Standpunkte ................................................................................................... 49
Meilensteine: Mehr ist mehr: Das Infrastrukturprogramm Sport ................... 52
Früh übt sich: Bewegte Kitas und Pausenhöfe ........................ 52
Vielfalt im Sport: Veranstaltungen und Breitensport ................ 54
Zahlen und Fakten........................................................................................... 55
Service ............................................................................................................ 56
Zukunft / Aussicht ........................................................................................... 58
Praxis – Projekte vor Ort ................................................................................. 62
E Gemeinsam in München – Inklusion und Vielfalt
Auf einen Blick ................................................................................................ 65
Standpunkte ................................................................................................... 65
Service............................................................................................................ 68
Zukunft / Aussicht ........................................................................................... 70
Praxis – Projekte vor Ort ................................................................................. 71
F
Wir und die Welt – Internationale Projekte ........................................ 76
G Wer macht was? Das Referat für Bildung und Sport ........................ 82
Impressum...................................................................................................... 89
Bildnachweise................................................................................................. 90
7
München bewegt –
Motor für Bildungsentwicklung
8
A Motor für Bildungsentwicklung
Referat für Bildung und Sport
Auf einen Blick
Bildung ist die Grundlage für eine gute Zukunft in unserer Stadt. Dafür
hat der Münchner Stadtrat 2010 einen Plan beschlossen: die Leitlinie
Bildung. Wir engagieren uns für mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit auf einem lebenslangen Lernweg. In jährlichen Bildungskonferenzen
planen wir die Zukunft und beschließen neue Maßnahmen und Strategien. Mit vielfältigen Beratungsangeboten helfen wir den Bürgerinnen
und Bürgern auf ihrem Bildungsweg. Davon profitieren wir alle – als
Stadt, als Gemeinschaft und als Wirtschaftsstandort.
Standpunkte
Mehr Bildung für alle
Bildung in München – gerecht, zukunftssichernd, großstadtorientiert
und weltoffen. Unter diesem Motto
hat die Landeshauptstadt München
vor einigen Jahren die Planung einer
gut vernetzten Bildungslandschaft
in Angriff genommen: Die Leitlinie
Bildung wurde 2010 vom Stadtrat
einstimmig beschlossen. Wichtige
Ziele sind die Herstellung von mehr
Bildungsgerechtigkeit und eine gute
Bildung für alle.
Kommunales Bildungsmanagement und Lernen vor Ort
Mit der Beteiligung am Bundesprogramm „Lernen vor Ort“ (2009–
2014) sind wir zusammen mit Münchner Bildungsakteuren einen weiteren
Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit gegangen. Dies war die Grund-
lage für die Weiterentwicklung des
Bildungsmanagements in der Landeshauptstadt München. Das Kommunale Bildungsmanagement entwickelt
Bildungsstrategien und versteht sich
als Impulsgeber für Projekte, welche
die Bildungsbeteiligung der Bürgerinnen und Bürger erhöhen und die
Motivation für das Lernen langfristig
stärken.
Festakt des Programms „Lernen vor
Ort“ am 16.04.2014
in Berlin
Die Landeshauptstadt
München wurde zum
Abschluss des fünfjährigen Bundesprojektes „Lernen vor Ort“
zusammen mit 34 anderen Kommunen vom
Bundesministerium für
Bildung und Forschung
als „Ideengeber für
das Kommunale Bildungsmanagement in
Deutschland“ ausgezeichnet.
v. l.: Peter Scheifele
(Stadtdirektor Landeshauptstadt München),
Cornelia Quennet-Thielen (Staatssekretärin
im Bundesministerium
für Bildung und Forschung), Ansgar Wimmer (Sprecher des
Sprecherkreises des
Nationalen Stiftungsverbundes „Lernen vor
Ort“)
9
München bewegt
Referat für Bildung und Sport
Viele Projekte konnten bereits umgesetzt werden. Zu den übergreifenden Handlungsfeldern gehören die
frühkindliche Bildung, die Ganztagsbildung, die Bildungsentwicklung in
den Stadtteilen und die Bildungsübergänge.
Bildungsmonitoring
Wie können wir Lernangebote verbessern und für die Münchnerinnen
und Münchner zugänglich machen?
Kommunale „Bildungsberichte“ geben Antwort auf die Frage, wie sich
die Bildungslandschaft vor Ort entwickelt und wo gehandelt werden
muss. Die Analyse der ermittelten
Daten hilft uns, Bildungsgerechtigkeit
gezielt zu fördern und umzusetzen.
Die Münchner Bildungskonferenz
Seit 2010 gibt es die jährliche Münchner Bildungskonferenz. Sie bietet ein
Forum, um über Strategien und Maßnahmen nachzudenken, wie wir die
Bildung in München weiterentwickeln
können. Gemeinsam mit Fachleuten
diskutieren wir Erkenntnisse aus den
Bildungsberichten und übergreifende
Bildungsthemen – jedes Jahr konzentrieren wir uns auf einen neuen Themenschwerpunkt: Bildungsgerechtigkeit (2011), gelingende Übergänge im
Lebenslauf (2012), neue Wege in der
Pädagogik (2013), berufliche Bildung
und Herausforderungen für die Zukunft
(2014). Die Ergebnisse dieses Austauschs helfen uns bei der Entwicklung und Umsetzung von neuen Konzepten, Strategien und Maßnahmen.
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Lokale Bildungsinitiativen
Wir versuchen, alle Bürgerinnen und
Bürger – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – anzusprechen. Dazu entwickeln wir Programme, Projekte und
Initiativen, die die Menschen vor Ort
erreichen sollen. In ausgewählten
Stadtquartieren bieten wir Personal
(Lokales Bildungsmanagement und
Lokale Bildungsberatung) und Räume
(BildungsLokale) zum wohnortnahen
Lernen und Beraten, die auch als Plattform zum Aufbau einer lokalen Lernund Bildungslandschaft dienen.
Bildung mit Auszeichnung
Die bayernweite Initiative „Bildungsregion in Bayern“ des Bayerischen
Staatsministeriums für Bildung und
Kultus, Wissenschaft und Kunst hat
zum Ziel, Schulen, Kommunen und
andere lokale Partner miteinander zu
vernetzen, um vor Ort den Lern- und
Lebensraum für junge Menschen zu
gestalten. Wir entwickeln bereits seit
einigen Jahren die Münchner Bildungslandschaft in diesem Sinne weiter und
haben uns im Juli 2013 erfolgreich als
„Bildungsregion in Bayern“ beworben.
Als Bildungsregion kann die bereits
bestehende gute Zusammenarbeit
mit dem Freistaat weiter ausgebaut
werden. In einem feierlichen Rahmen
hat Bürgermeisterin Christine Strobl
im Dezember 2013 das Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ von
Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle
entgegengenommen.
A Motor für Bildungsentwicklung
Referat für Bildung und Sport
Analyse
für Bildungsakteure
Strategiediskussion
mit Bildungsakteuren
Commitment
der Bildungsakteure
z. B.
in zielorientierten,
themenspezifischen
Verantwortungsgemeinschaften
mit dem Auftrag
der Umsetzung
konkreter Maßnahmen
konzertiertes, wirkungsorientiertes Vorgehen
Münchner
Bildungsberichte
Längsschnittstudien
Sonderberichte
von
Verantwortungsgemeinschaften
unter Wahrung der
Zuständigkeiten
j Mehr Qualität
durch Kooperation
Kommunales Bildungsmanagement
Organisation – Impulsgebung – Koordination – Vernetzung – Kooperation
Übergreifende Verantwortung für Prozesse, Themen, Zielfindung und Zieldokumentation
Schulklimabefragung
Mit der Schulklimabefragung 2014
wurde ein groß angelegtes Projekt
realisiert: Im Auftrag des Münchner
Stadtrats haben wir alle Schülerinnen
und Schüler sowie Lehrkräfte an allen
städtischen Realschulen, Gymnasien
und beruflichen Schulen zu folgenden Themen befragt: Klassen- und
Schulklima, Einsatz von Unterrichtsformen, Ausstattung und Zustand der
Schulgebäude und Ganztagsangebote. Die Lehrkräfte konnten ihre Eindrücke zur Stimmung im Kollegium,
zur Fortbildungsversorgung sowie
zur Zusammenarbeit mit der Schulleitung zurückmelden.
ausgewählte Schulen werden zudem
über drei Jahre im Rahmen eines
Forschungsprojekts begleitet. Die
Ergebnisse fließen in die Konzeption
der Schulklimabefragung 2018 ein.
Diese wurde vom Stadtrat im Herbst
2014 beschlossen, um langfristig ein
gutes Klima für erfolgreiches Lernen
und Gemeinschaft an den Münchner
Schulen zu unterstützen. Die Befragung soll dann alle drei Jahre an allen
städtischen Schulen zum Einsatz
kommen. Sie ist im deutschsprachigen Raum die umfassendste Evaluation zum Thema Schulklima und ein
wesentlicher Teil des „Motors“ für
die Schulentwicklung.
Münchner Weg der
kooperativen kommunalen Bildungssteuerung
Die Schulen können sich die Ergebnisse von einem Expertenteam präsentieren lassen und daraus Maßnahmen ableiten und planen. Einige
11
München bewegt
Referat für Bildung und Sport
Meilenstein
„Moderner Schulbau
ist gebaute Pädagogik.
Das verbindliche Standard-Raumprogramm
für alle allgemeinbildenden Schularten, das
der Stadtrat beschlossen hat, ist hierfür –
gewissermaßen für die
Schule und Schularchitektur der Zukunft –
die Grundlage: zum
Beispiel flexible Raumprogramme, Räume
für die Ganztagsbetreuung und Inklusion.
Die vom Stadtrat vorgegebenen Raumgrößen gehen weit über
die Vorgaben des Freistaates hinaus. Die
Offensive und die richtungweisende Neuorientierung im Schulbau sind eine große
Herausforderung – der
Münchner Stadtrat
setzt hier mit seinen
Beschlüssen Maßstäbe.“
Robert Schreiner
Leiter des Zentralen Immobilienmanagements im
Referat für Bildung und Sport
12
Bildung bauen: Aktionsprogramm Schul- und
Kita-Bau 2020
München wächst wesentlich schneller, als noch vor Kurzem vorhergesagt.
Der Stadtrat hat daher Ende 2014 einstimmig das deutschlandweit größte
kommunale Bildungsbauprogramm
beschlossen: das Aktionsprogramm
Schul- und Kita-Bau 2020. Bereits seit
2013 gibt es die „Arbeitsgruppe
Schulbauoffensive“ unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Christine
Strobl. Das städtische Aktionsprogramm bildet zusammen mit der AG
Schulbauoffensive ein umfangreiches
Gesamtkonzept, um die Herausforderung „Gute Bildung für alle“ in einer
wachsenden Großstadt anzugehen.
Mehr Geld für den Bauunterhalt
Für Sanierungsmaßnahmen wurde
ein Sonderbudget eingerichtet, mit
dem z. B. bis Ende des Jahres 2015
alle noch ausstehenden Toilettensanierungen abgeschlossen werden
sollen. Neu ist auch ein Budget für
Aufwertungs- und Verschönerungsmaßnahmen an Schulen, Kitas und
Sportstätten. Über dessen Verwendung können die Einrichtungen selbst
entscheiden. Zusätzlich werden die
Mittel für den „kleinen Bauunterhalt“,
über den die Schulen auch bisher
schon entscheiden durften, verdoppelt. Darüber hinaus gibt es jährliche
Budgets für Substanzerhaltung,
Sicherheitsmaßnahmen und für pädagogisch relevante bauliche Maßnahmen.
Beschleunigung und
Vereinfachung von Verfahren
Die Planungszeiten für Schulen werden durch die Festlegung von Standardraumprogrammen verkürzt.
Künftig werden dem Stadtrat statt
vieler Einzelobjektbeschlüsse sogenannte „Bauprogrammbeschlüsse“
vorgelegt. Zeitintensive Architektenwettbewerbe wird es künftig nur
noch bei Großvorhaben wie dem
Bildungscampus Freiham oder bei
besonderen Projekten geben. Im Bereich der Kindertageseinrichtungen
wird angestrebt, die Häuser räumlich
flexibler zu gestalten, um Kindern
und Eltern die Möglichkeit der Betreuung ohne zusätzlichen Einrichtungswechsel zu ermöglichen. Dazu
finden insbesondere standardisierte
Raumprogramme und Bauten bereits
Anwendung. Auch standardisierte
Vorgaben für Grundstücksflächen
und die beschleunigte und vereinfachte Anwendung der Richtlinien
über Wirtschaftlichkeitsberechnun-
Baustelle Grundschule
Ilse-von-Twardowski-Platz
A Motor für Bildungsentwicklung
Referat für Bildung und Sport
gen bei Bildungsimmobilien tragen dazu bei, Verfahrenszeiten zu verkürzen.
Schulentwicklungsplanung und
weiterer Ausbau des Ganztags
Der Bedarf an Realschulen und Gymnasien wurde im Juli 2013, der Bedarf an beruflichen Schulen im Januar
2014 vom Stadtrat beschlossen. Im
Februar 2015 haben wir dem Stadtrat
die Schulbedarfsplanung für Grundund Mittelschulen sowie Förderzentren vorgelegt. Dabei hat der Stadtrat
beschlossen, dass im Rahmen des
quantitativen flächendeckenden Ganztagsausbaus an den allgemeinbildenden Schulen – soweit möglich – auch
im Bestand die baulichen Voraussetzungen für den Ganztag und für die
Umsetzung der Inklusion geschaffen
werden. Dazu gehören Differenzierungs- und Aufenthaltsräume, eine
Küche mit Mensa sowie neue „Inklusionsräume“.
Flächen erweitern, neue Räume
schaffen
Alle 350 Schulstandorte wurden durch
die Taskforce „Ausbau- und Erweiterungspotenziale“ auf Erweiterungsmöglichkeiten hin geprüft. Um die
akute Schulversorgung sicherzustellen, werden an zahlreichen Schulstandorten Schulpavillonanlagen errichtet. Parallel werden dann, wo dies
erforderlich und möglich ist, die notwendigen Festbauten geplant und
errichtet werden.
13
München bewegt
Referat für Bildung und Sport
Meilenstein
Schule – Ausbildung –
Beruf: Kommunales
Übergangsmanagement
Die Münchner Kinder, Jugendlichen
und Erwachsenen stehen vor der Aufgabe, immer komplexere Bildungsübergänge zu bewältigen, z. B. von
der Schule in die Ausbildung oder in
ein Studium, bei Schulwechseln und
später aus dem Beruf in die Weiterbildung. Wir wollen bildungsbezogene Übergänge im Rahmen des lebensbegleitenden Lernens durch ein
entsprechendes Übergangsmanagement verbessern und haben daher
die „Kommunale Servicestelle Übergangsmanagement“ eingerichtet.
Damit wurde eine neutrale und von
allen Bildungsakteuren im Übergang
anerkannte Struktur erschaffen, die
die Basis für erfolgreiche und passgenaue Übergänge bildet.
Übergänge mit System
Ziel ist es, die persönlichen Zukunftsperspektiven für alle zu verbessern.
Besonders sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene benötigen Unterstützung bei
der Planung ihres Bildungswegs. Die
Servicestelle hilft dabei – durch den
weiteren Ausbau eines funktionierenden Netzwerks der an den Übergängen beteiligten Institutionen, durch
die strategische und konzeptionelle
Entwicklung und Begleitung der
14
ganzheitlichen Ausgestaltung sämtlicher Übergänge und durch ein
Angebot von Fachveranstaltungen.
Das Ziel sind u. a. passgenaue Übergänge, gute Abschlüsse, weniger Ausbildungsabbrüche und mehr Chancengerechtigkeit auf einem lebenslangen
Bildungsweg – damit aus einem Übergangssystem Übergänge mit System
werden.
Angebote für erfolgreiche
Übergänge
Um Lernende bei ihren Bildungsübergängen zu unterstützen, hat die Stadt
München eine Reihe von Einrichtungen und Vereinbarungen auf den Weg
gebracht. Dazu gehören z. B. die Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam
mehr erreichen – Unterstützung erfolgreicher Übergänge in Ausbildung
und Beruf“, das Projekt JADE zur Berufsfindung von Mittelschülerinnen
und -schülern, das Berufsorientierungs- und -findungskonzept an den
Realschulen, ganz aktuell ab 2015
das JIBB (Junge Menschen in Bildung und Beruf) sowie die Veranstaltungsreihe „Wege in die Hochschule“.
Darüber hinaus wurde die „Berufswegplanungsstelle“ (b-wege) eingerichtet mit dem Ziel, gemeinsam mit
den Jugendlichen den individuell passenden Bildungs- und Berufsweg zu
finden. Diese ist im Pädagogischen
Institut unseres Referats bei der Bildungsberatung angesiedelt.
A Motor für Bildungsentwicklung
Referat für Bildung und Sport
Schülerinnen und
Schüler des Städt.
Beruflichen Schulzentrums an der
Deroystraße
Zahlen und
Fakten
Aktionsprogramm Schul- und
Kita-Bau 2020
• Das Baureferat erhält ein ein maliges Sonderbudget von
200 Mio. Euro für Sanierungsmaßnahmen.
• Neu ist auch ein Budget von
40 Mio. Euro pro Jahr für Auf
wertungs- und Schönheitsmaß nahmen an Schulen, Kitas und
Sportstätten.
• Zusätzlich wurden die Mittel für
den „kleinen Bauunterhalt“ von
1,3 Mio. Euro auf 2,6 Mio. Euro
pro Jahr verdoppelt.
• Darüber hinaus stehen jährlich
50 Mio. Euro für Substanzerhal tung, Sicherheitsmaßnahmen
und sonstige technische Bedarfe
sowie jährlich 16 Mio. Euro für
pädagogisch relevante bauliche
Maßnahmen zur Verfügung.
• Für die Umsetzung der Maßnah men hat der Stadtrat erhebliche
Personalressourcen genehmigt –
insgesamt 124,6 neue Stellen
für die beteiligten Referate.
• Bis zum Jahr 2030 sollen min destens 24 neue Grundschulen, fünf neue Realschulen, sieben
neue Gymnasien, zwei Mittel schulen, drei Sonderpädagogi sche Förderzentren und vier
neue berufliche Schulzentren
gebaut werden.
• Bis zum Jahr 2020 werden
zudem 14.700 neue Kita-Plätze
entstehen.
15
München bewegt
Referat für Bildung und Sport
Service
Kommunale
Servicestelle für
Übergangsmanagement
Die Servicestelle
übernimmt die strategische Koordinierung
im Bereich sämtlicher
Bildungsübergänge
entlang der Bildungskette: von der
Kita in die Schule, auf eine weiterführende Schule, von der Schule in die
Ausbildung oder in ein Studium, bei
Schulwechsel oder vom Beruf in die
Weiterbildung.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/kommunales-bildungsmanagement/kommunalesuebergangsmanagement.html
BildungsLokale
An sechs Standorten
bieten BildungsLokale Personal (Lokales
Bildungsmanagement und Lokale
Bildungsberatung)
und Räume für
• Information und Beratung sowie
fachlichen Austausch,
• niederschwellig zugängliche
Grundbildungsangebote,
• die Förderung des nachbarschaft lichen Engagements,
16
• den Aufbau lokaler Lern- und
Bildungslandschaften und
Verantwortungsgemeinschaften
vor Ort und
• die Weiterentwicklung von
Stadtquartieren zu lokalen
Bildungsregionen.
Info:
www.muenchen.de/bildungslokale
Bildungsberatung
Die verschiedenen
Angebote der
Bildungsberatung
bieten Hilfe bei allen
Fragen rund um das
Thema Bildung – für
alle Altersstufen und
bei allen Bildungsentscheidungen: neutral, individuell und
gebührenfrei.
• Beratung für Schule, Beruf und
Weiterbildung, Schwanthaler straße 40
• Bildungsberatung International im
Internationalen Beratungszentrum,
Goethestraße 53
• Berufswegplanungsstelle (b-wege),
im Gebäude der Agentur für Arbeit,
Kapuzinerstraße 30
• BildungsBrückenBauen, sprachliche Vermittlung in Beratungsgesprä chen durch Ehrenamtliche in über
50 Sprachen, Goethestraße 53
Info:
www.muenchen.de/bildungsberatung
A Motor für Bildungsentwicklung
Referat für Bildung und Sport
Zukunft /
Aussicht
Zukunftskonferenz
Medienpädagogik
Münchens Weg zur digitalen Bildungsmetropole – das war das Thema der
ersten Münchner Zukunftskonferenz
Medienpädagogik im Juni 2014. Dabei ging es um die vielen Möglichkeiten der Einbeziehung von neuen
Medien in Lernumgebungen, um einen kritischen Umgang, um Chancen
und Herausforderungen.
„Tablets raus, in eurem Cloudordner
findet ihr die Unterlagen für heute.“
So könnte ein ganz normaler Schultag beginnen. Im Rahmen der ersten
Zukunftskonferenz beschäftigten sich
die Teilnehmenden aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen u. a.
mit dem Einsatz von mobilen Endgeräten im Unterricht und in Kindertageseinrichtungen. Ein Thema war
die Individualisierung, z. B. durch
Sofware-Lösungen, die ein selbstständiges Lernen unterstützen. Es
wurden insgesamt 54 Handlungsempfehlungen als Grundlage für einen neuen Aktionsplan erarbeitet.
Die Ergebnisse des Aktionsplans
werden, zusammen mit dem Konzept
des Münchner Lernhauses, Bestandteil der zukünftigen Kindertageseinrichtungs- und Schulentwicklungsplanung. Sie tragen dazu bei, dass
Mädchen und Jungen durch eine
zeitgemäße Medienpädagogik und
neue pädagogische Ansätze wichtige Kompetenzen für ihr späteres
Berufsleben erlernen können. Die
Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit Freien Trägern und der
Wissenschaft.
17
München bewegt
Referat für Bildung und Sport
Praxis – Projekte
vor Ort
„Wir möchten alle
Menschen, die mit
Fragen zu Bildung und
Beruf zu uns kommen,
möglichst vollständig
informieren. Dann erarbeiten wir mit ihnen
gemeinsam Lösungswege und motivieren
sie, die nächsten
Schritte zu tun. Integration und Inklusion
sind bei der Bildungsberatung wichtige Themen. Für Menschen
mit Handicap und gesundheitlichen Belastungen suchen wir
nach Bildungswegen:
Ziel ist die persönliche
Weiterentwicklung und
die Integration in Bildung und Beruf. Migrantinnen und Migranten
beraten wir in ihrer
Muttersprache. Insgesamt ist dies eine ausfüllende Arbeit, die wir
sehr gerne tun.“
Rüdiger Boll
Leiter der Bildungsberatung
im Referat für Bildung und
Sport
18
angeboten und -anbietern im Raum
München.
Wir sprechen Ihre Sprache
Bildungsberatung
Welche Bildungsmöglichkeiten habe
ich? Wie finde ich meinen Weg? Die
zentrale Münchner Bildungsberatung
hat zum Ziel, alle Münchnerinnen und
Münchner dabei zu unterstützen, passende Bildungsentscheidungen zu
treffen. In der vertraulichen Beratung
werden individuelle Voraussetzungen,
Interessen und Fähigkeiten berücksichtigt. Durch die Vermittlung von
hilfreichen Informationen wird die Eigenmotivation, sich (weiter) zu bilden,
gefördert.
Viele Wege stehen offen
Das Beratungsangebot verbindet verschiedene Bildungsbereiche und Lernmöglichkeiten: von Informationen zu
Schulabschlüssen, Ausbildungs- und
Studienberatung, Beratung zu Berufseinstieg, Weiterbildung, Wiedereinstieg, Umorientierung, Selbstständigkeit bis hin zum Engagement im Ehrenamt. Spezielle Beratungsangebote gibt es z. B. für Menschen mit
Handicap oder für Menschen in belastenden Lebenssituationen. Dabei
gibt es ein breites Spektrum von Beratungsformen: persönliche Einzelberatung, telefonische Beratung, Beratung per E-Mail, in Gruppen oder
auf Informationsveranstaltungen. Die
Online-Datenbank „Weiterbildungschancen“ ermöglicht die Recherche
nach konkreten Weiterbildungs-
Die Bildungsberatung International
im internationalen Beratungszentrum
berät Menschen mit Migrationsgeschichte in ihrer Muttersprache, bietet Elterninformationsveranstaltungen
an, bildet Lehrkräfte und andere Fachkräfte interkulturell fort und vermittelt
in interkulturellen Konfliktsituationen.
Über das Projekt „BildungsBrückenBauen“ bietet die Bildungsberatung
International zusätzliche Mittler- und
Übersetzungsdienste für verschiedene Beratungssituationen in rund 50
Sprachen an.
Lokales Bildungsmanagement mit Lokaler
Bildungsberatung in
Stadtquartieren
Wir wollen Bildung für alle zugänglich
machen – und kommen direkt in die
Nachbarschaft. In sechs ausgewählten
Münchner Stadtquartieren haben wir
sogenannte „BildungsLokale“ eingerichtet: im Hasenbergl, in NeuaubingWestkreuz, in Neuperlach, in der
Schwanthalerhöhe und ab Herbst
2015 auch in Berg am Laim-Ramersdorf und in der Messestadt Riem,
ergänzt durch ein „mobiles Bildungsmanagement“, das standortunabhängig und bedarfsorientiert tätig wird.
BildungsLokale sind Ausdruck der
Umsetzung einer lokalen Bildungsentwicklungsstrategie in der Stadt
München, die durch lokales Bildungs-
A Motor für Bildungsentwicklung
Referat für Bildung und Sport
management sowie lokale Bildungsberatung vor Ort erfolgt. Unser Ziel ist
es, damit einen Beitrag zum Abbau
herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligungen zu leisten und mehr Bildungsgerechtigkeit auf individueller
und teilräumlicher Ebene herzustellen.
und Sprachcafés, Alphabetisierungskurse, Bewerbungscoachings und
Nachhilfepatenschaften, Bildungsfrühstücke und vieles andere mehr.
Wohnortnahes Lernen in der
Nachbarschaft
Unser Ziel ist es, über die Förderung
von lokalen Lern- und Bildungslandschaften bestimmte Stadtquartiere
als lokale Bildungsregionen, die durch
ein integriertes Gesamtsystem von
Bildung, Erziehung und Betreuung
gekennzeichnet sind, weiterzuentwickeln. Durch das lokale Bildungsmanagement wird die Nachbarschaftsorientierung von Bildungseinrichtungen, der Aufbau von Bildungspartnerschaften sowie die Entwicklung von
professions- und einrichtungsübergreifenden Konzepten und Strukturen
der Zusammenarbeit gefördert.
BildungsLokale sind Orte des Lernens,
der Information und Beratung sowie
Orte der Begegnung, die bürgerschaftliches Engagement fördern und
die Nachbarschaft als Ort des informellen Lernens stärken. Die lokale
Bildungsberatung unterstützt beim
Lernen ohne Zeitdruck, im eigenen
Tempo, individuell und in kleinen
Gruppen. Sie organisieren niederschwellig zugängliche Grundbildungsangebote wie offene Lernwerkstätten
Das Stadtquartier als lebendiger
und integrierter Bildungsraum
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Referat für Bildung und Sport
Interview mit Oberbürgermeister
Dieter Reiter
Aktionsprogramm Schulund Kita-Bau 2020
München hat das deutschlandweit größte kommunale Bildungsbauprogramm aufgelegt. Was ist
das Ziel?
Mir geht es darum, dass wir allen Kindern und Jugendlichen in München
optimale Bildungs- und Betreuungsangebote bieten können. Nachdem
München auch in den nächsten Jahren weiter wachsen wird, brauchen
20
wir viele neue Schulen, müssen alte
sanieren und erweitern. Deshalb
haben wir das größte kommunale
Bildungsbauprogramm gestartet.
Chancengerechtigkeit für alle ist unser Anliegen. Und mit dem Aktionsprogramm Schul- und Kita-Bau 2020
schaffen wir die entsprechende Infrastruktur für Bildungsgerechtigkeit in
unserer Stadt.
Wie wird das konkret aussehen?
Zum einen werden die Kita-Plätze
ausgebaut: Bis zum Jahr 2020 werden durch Investitionen der Stadt
Referat für Bildung und Sport
und nichtstädtischer Träger, ergänzt
durch Plätze in Eltern-Kind-Initiativen
und Tagespflege, 14.700 neue Plätze
entstehen. Zum anderen sollen, nach
derzeitigem Stand, bis 2030 mindestens 45 neue Schulen entstehen –
24 Grundschulen, zwei Mittelschulen,
drei Sonderpädagogische Förderzentren, fünf Realschulen, sieben
Gymnasien und vier berufliche Schulzentren. Daneben werden wir zahlreiche bestehende Schulgebäude erweitern und sanieren. Allein an 60
Schulen ist eine umfangreiche Generalinstandsetzung geplant. Und auch
der Sport wird profitieren: Wo immer
es bei Schulneubauten baulich möglich ist, planen wir Zwei- oder Dreifachturnhallen, um Raum für den Vereins- und Freizeitsport zu schaffen.
Ein anspruchsvolles Programm –
wie wird die Landeshauptstadt
dies meistern?
Kurz gesagt: Wir vereinfachen, beschleunigen und dezentralisieren Verfahren. Standardraumprogramme für
alle Schularten vereinfachen und verkürzen die Planungsphase, außerdem
müssen Bauvorhaben künftig nicht
mehr einzeln vom Stadtrat verabschiedet werden, sondern können als Bauprogrammbeschlüsse, also sozusagen
„im Paket“, verabschiedet werden.
Wo wir trotzdem kurzfristig mehr
Raum brauchen, errichten wir Pavillonanlagen mit deutlich kürzerer Bauzeit – 17 allein im Jahr 2015, weitere
knapp 30 Pavillons 2016. Mit dem
Ende letzten Jahres vom Stadtrat beschlossenen Aktionsprogramm haben
wir auch den Bauunterhalt für die
??????
Schulen und Kindertageseinrichtungen neu geordnet und vor allem massiv erhöht. So hat der Stadtrat u. a.
ein einmaliges Sonderbudget von
200 Mio. Euro, verteilt auf die Jahre
2015 bis 2020, für den Bauunterhalt
zur Verfügung gestellt. Das Wort
Dezentralisierung nehmen wir ernst:
Seit diesem Jahr steht allen Kitas und
Schulen dauerhaft ein Etat von rund
40 Mio. Euro jährlich zur Verfügung –
zur direkten Beauftragung von Maßnahmen an das Baureferat. Stichwort
Transparenz: Die Schulleitungen und
Elternvertretungen werden an den
jährlichen Gebäudebegehungen zur
Abklärung der notwendigen Baumaßnahmen an ihren Einrichtungen beteiligt. So schaffen wir die bestmöglichen Rahmenbedingungen für eine
erfolgreiche Bildungslaufbahn unserer Kinder.
21
Referat für Bildung und Sport
Interview mit Bürgermeisterin
Christine Strobl
Bildungs- und
Sportstadt
München
Was sind in Ihren Augen die
großen Herausforderungen für
die Bildungs- und Sportstadt
München?
Bildung und Stadtentwicklung sind
eng miteinander verbunden. Bildung
ist der Schlüssel zur Zukunft unserer
Gesellschaft und somit auch der zur
Münchner Stadtgesellschaft. In der
Leitlinie Bildung wurde das Ziel verankert, dass Bildung weltoffen und
großstadtorientiert, gerecht und zu-
22
kunftssichernd sein soll. Das zu gewährleisten ist unsere Aufgabe – und
eine große Herausforderung für die
Stadt.
Wie geht die Landeshauptstadt
München diese Herausforderung
an?
Als erste Kommune in Deutschland
haben wir 2010 mit einem konsequenten Bildungsmonitoring begonnen. Nur mit einer belastbaren Datengrundlage kann man ermitteln, wo es
welchen Bedarf gibt und langfristig
und nachhaltig Verbesserungen herbeiführen. In allen Münchner Bildungsberichten wurde deutlich, dass ein
Referat für Bildung und Sport
enger Zusammenhang zwischen der
sozialen Herkunft der Bürgerinnen
und Bürger und deren Bildungsbiografie besteht. Die Bildungschancen
in einzelnen Stadtteilen weiter zu erhöhen, ist eine der vorrangigen Aufgaben, der sich die Stadt München
stellt.
und braucht eine Stadtgesellschaft,
die alle Bildungspotenziale ausschöpft
und bereit ist zu lebenslangem Lernen.
Wie genau wird die Stadt aktiv?
Welche Initiativen sind vorbildlich?
Die Landeshauptstadt schafft die
passende Infrastruktur für die Münchnerinnen und Münchner – ganz gleich,
ob sie Fußball, Volleyball oder Hockey
spielen, ob sie klettern oder Gymnastik treiben, ob sie Spitzensportler
oder Freizeitathleten sind. Auch hier
gilt das Prinzip der Chancengerechtigkeit: Alle sollen teilhaben können.
Deshalb unterstützt die Landeshauptstadt München die Sportvereine und bietet Angebote wie den
Freizeitsport, wo man für wenig oder
gar kein Geld aktiv sein kann.
Da gibt es viele Aktivitäten. Dazu
gehört beispielsweise die Münchner
Förderformel, die Kita-Träger mit
Extra-Geld dafür belohnt, wenn sie
in Kitas besondere Förderkonzepte
umsetzen und so die Kinder optimal
fördern. Die Stadt stellt neben der
gesetzlichen Förderung freiwillig 150
Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung.
Aber auch die bedarfsgerechte Budgetierung an städtischen Schulen,
die passgenau gruppenspezifische
oder herkunftsbedingte Benachteiligungen ausgleicht, ist so ein Instrument. Daneben treiben wir den Ausbau des Ganztags voran, denn auch
dieses schulische Angebot sorgt für
mehr Bildungsgerechtigkeit. München
ist eine Stadt mit großer Dynamik
Sie sind auch die Sportbürgermeisterin der Stadt. Welche Rolle
spielt der Sport?
Nicht vergessen möchte ich die Vielzahl an Sportveranstaltungen, die die
Stadt München jedes Jahr selbst
organisiert oder finanziell unterstützt.
Vom Breiten- über den Spitzensport
bis hin zu Sport für Menschen mit
Behinderung ist hier alles dabei.
23
Auf den Anfang kommt es an –
Kitas für alle Kinder
24
B Kitas für alle Kinder
Referat für Bildung und Sport
Auf einen Blick
In unserer wachsenden Stadt möchten wir dafür sorgen, dass jedes Kind
die Chance auf eine frühe Bildung und Förderung erhält. Wir legen großen Wert auf die Qualität und Vielfalt unserer Angebote. Durch die „Förderformel“ können wir Kitas und Kinder je nach Bedarf sogar noch zusätzlich fördern. Der „kita-finder“ und unsere Elternberatung helfen bei
der Suche nach der richtigen Einrichtung. Wenn es schnell gehen muss,
bieten unsere Willkommenseinrichtungen Übergangsplätze an. Ein umfangreiches Ausbauprogramm soll sicherstellen, dass wir auch weiterhin
für alle Kinder einen passenden Platz bieten können.
Standpunkte
Unsere Kinder, unser
München
Kinder sind unsere Zukunft – und eine gute Bildung fängt in der Kita an.
Durch den gesellschaftlichen Wandel
steigt auch die Nachfrage nach KitaPlätzen: Immer mehr Eltern sind berufstätig oder alleinerziehend, viele
Kinder haben einen Migrationshintergrund, die Stadt wächst. Wir möchten, dass alle Kinder die Chance auf
eine gute Betreuung und Förderung
haben. Dabei ist es uns wichtig, nicht
nur den Ausbau von Kindertageseinrichtungen voranzutreiben, sondern
auch eine hohe Qualität der Betreuungsangebote sicherzustellen.
Qualität und Vielfalt
Das Kita-Angebot in München bietet
eine hohe Vielfalt: Die pädagogischen
Programme richten sich an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien aus. Sie berücksichtigen das
Umfeld, neue wissenschaftliche
Erkenntnisse und die Stärken der
Betreuerinnen und Betreuer. Eine
inklusive Pädagogik unterstützt die
gemeinsame Erziehung und Betreuung aller Kinder, unabhängig von körperlichen, geistigen und psychischen
Ausgangslagen, Ethnie, Religion oder
Geschlecht.
In den Integrationseinrichtungen der
Stadt München arbeitet zusätzlich
eine Integrative Fachkraft (Heil- oder
Sozialpädagogik), die Kinder mit besonderen Bedürfnissen alltagsnah
fördert und betreut. In Kitas mit einem hohen Anteil an Kindern mit
Migrationshintergrund helfen Sprachberaterinnen und -berater und interkulturelle Erzieherinnen und Erzieher.
Derzeit wird ein pädagogisches städtisches Trägerkonzept erarbeitet. Mit
der Münchner Förderformel wollen
wir Kitas und Kinder gezielt unter-
25
Auf den Anfang kommt es an
Referat für Bildung und Sport
stützen und die Qualität und Vielfalt
unseres Betreuungsangebots nachhaltig fördern.
Selbstbestimmtes Lernen
Münchner Kindertageseinrichtungen
zeigen großes Interesse für die sogenannte Reggio-Pädagogik. Die
Reggio-Pädagogik kommt aus der
italienischen Stadt Reggio Emilia: Die
ganze Stadt sieht es als ihre kommunale Aufgabe an, mit Eltern und allen
Bildungsakteurinnen und -akteuren
diese Pädagogik vor Ort umzusetzen.
Sie fördert die Selbsttätigkeit, Neugier, Kreativität und vorhandenen Ressourcen der Kinder. Schöpferisches
und selbstbestimmtes Lernen ist ein
Wesensmerkmal in dieser Bildungsarbeit, wie sie auch vom pädagogi-
26
schen Fachpersonal in München gelebt wird. Der Geschäftsbereich KITA
plant für seine städtischen Kindertageseinrichtungen eine Vertiefung
dieser pädagogischen Konzeption.
Neues Kita-Personal für München
Die Stadt wirbt seit 2008 bundesund europaweit, um Kita-Fachkräfte
nach München zu holen. Die Stadt
ist auf Fachmessen präsent, lädt zu
Schnupperwochenenden und Hospitationen ein und informiert Studierende an Fachakademien. Auch in der
Ausbildung bietet München neue
Wege an: Assistenzkräfte können
halbtags in einer Kita arbeiten und
gleichzeitig eine Ausbildung zur Erziehungs- oder Kinderpflegekraft absolvieren. Mit verschiedenen Qualifi-
B Kitas für alle Kinder
Referat für Bildung und Sport
zierungsprogrammen zur Erzieherin/
zum Erzieher oder zur pädagogischen
Fachkraft konnte die Personalsituation verbessert werden. Davon profitieren sowohl städtische Kitas als
auch nichtstädtische Träger – es
konnten bereits viele neue Fachkräfte eingestellt bzw. als Erzieherin/Erzieher übernommen werden.
Wir helfen Eltern
Wir versuchen, die Eltern bei der Kita-Suche mit verschiedenen Serviceangeboten zu unterstützen. Der neue
„kita-finder“ hilft bei der Suche, die
Elternberatungsstelle beantwortet
Fragen und versucht, für jedes Kind
einen guten Platz zu finden. Nicht
immer gelingt es, allen Eltern einen
Platz zum Wunschtermin zur Verfügung zu stellen. Als Übergangslösung
stellt die Elternberatungsstelle aber
Ad-hoc-Plätze bereit – z. B. in Willkommenseinrichtungen mit städtischem Angebot als auch von freien
Trägern. Dort garantiert ein einfühlsames pädagogisches Konzept auch
Münchner „Neulingen“ einen guten
Start in unserer Stadt.
Prävention – für die Sicherheit
unserer Kinder
Das Kindeswohl ist für alle pädagogischen Fachkräfte ein wichtiges Anliegen in der täglichen Bildungs- und
Erziehungsarbeit. Eine Herausforderung ist z. B. die sexuelle Gewalt als
Bedrohung für das Wohl von Kindern.
Deshalb haben wir uns als städtischer
Träger für die Einführung von verbindlichen Richtlinien entschieden.
Im Jahr 2011 haben wir ein Handbuch
„Umgang mit sexueller Gewalt für
die städtischen Kindertageseinrichtungen“ in Auftrag gegeben. Ziel dieses Schutzkonzepts ist die Sicherheit
der Kinder und die Handlungssicherheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir bieten regelmäßige
Schulungen für alle städtischen Kitas
zur Einführung des Handbuchs an.
Seit 2012 gilt außerdem ein verbindlicher Handlungsplan bei Verdacht auf
sexuelle Gewalt von Personal gegenüber Kindern in städtischen Kindertageseinrichtungen. Auch freie Träger nehmen den Schutz vor sexuellen Übergriffen sehr ernst und entwickeln hier vielfältige Schutzmaßnahmen wie die Erarbeitung von Schutzkonzepten, In-House-Schulungen,
Fachveranstaltungen für pädagogisches Personal und Eltern u. v. m.
27
Auf den Anfang kommt es an
Referat für Bildung und Sport
Meilenstein
„Dank der Münchner
Förderformel realisieren
wir in unseren Kinderhäusern auch Kleingruppenarbeit. Wir haben einen hausinternen
Fachdienst gegründet,
der Eltern, Kinder, Pädagoginnen und Pädagogen unterstützt.
Und wir finanzieren besondere Projekte, etwa
Kulturangebote. So erweitern wir den Blickwinkel der Kinder, die
das von zu Hause nicht
kennen. Wir holen sie
individuell dort ab, wo
sie stehen und begleiten sie weiter. Das
können wir nur dank
der Münchner Förderformel leisten.“
Familienfreundlich: Die
Münchner Förderformel
Seit 2011 werden über die Münchner
Förderformel Kindertageseinrichtungen zielgerichtet nach kindbezogenen,
einrichtungsbezogenen und soziodemografischen Faktoren gefördert.
Kindertageseinrichtungen in Wohnlagen mit erhöhtem Bedarf erhalten
insbesondere über den Standortfaktor Mittel für besondere Maßnahmen.
Die Münchner Förderformel steht
somit für mehr Bildungsgerechtigkeit
und Chancengleichheit. Alle Münchner Kinder erhalten unabhängig von
ihrer Herkunft gleiche Chancen – das
hilft den Kindertageseinrichtungen
und den Kindern.
Mehr Chancengerechtigkeit durch
gezielte Förderung
Peggy Tschung
Pädagogische Leitung des
Bereichs Kindertagesstätten
beim St. Vinzentius Zentralverein München
28
Mit Einführung der Münchner Förderformel haben alle Kindertageseinrichtungen in München die Möglichkeit,
finanzielle Unterstützung zu beantragen – z. B., um zusätzliche Erziehungskräfte zu finanzieren. Über den sogenannten „Standortfaktor“ können genau die Stadtviertel mit besonderem
Bedarf bestimmt werden. Besondere
Fördersituationen werden so „aufgefangen“: Kindertageseinrichtungen
können damit zum Beispiel Erziehungskräfte für mehr Öffnungstage
oder bei hohem Personalausfall finanzieren.
Bezahlbare Beiträge für Eltern
Durch die Bereitstellung von finanziellen Fördermitteln für die Kindertageseinrichtungen kann auch eine
zusätzliche Belastung der Eltern vermieden werden: die Beiträge bleiben
für die Eltern bezahlbar.
Gemeinsam handeln
Die Münchner Förderformel orientiert sich somit an den Bedürfnissen
der Eltern und steht auch für Familienentlastung, z. B. mit einkommensbezogenen Elternbeiträgen. Das Referat für Bildung und Sport stellt die
Kommunikation zwischen der Stadtverwaltung, den Wohlfahrtsverbänden, den Elternvertretungen und
städtischen und regionalen Bildungsakteuren sicher. Alle wichtigen Prozesse werden innerhalb einer Begleitkommission abgestimmt und dem
Stadtrat vorgelegt. Das gemeinsame
Ziel: eine nachhaltige und gezielte
Unterstützung von Kitas und Familien
weiter auszubauen.
B Kitas für alle Kinder
Referat für Bildung und Sport
Service
Der kita-finder
Münchner Familien können online Kindertagesbetreuungseinrichtungen
suchen, auswählen und
einen Aufnahmeantrag stellen. Das
Portal ist ein weiteres Serviceangebot für alle Eltern, die sich frühzeitig
über Kita-Pätze informieren wollen,
und soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/Kindertageseinrichtungen/kita-finder.html
Die KITA-Elternberatungsstelle
Wie finde ich den richtigen Platz?
Wer kennt sich mit Sprachförderung
aus? Gibt es eine Integrationsstelle?
Die KITA-Elternberatung unterstützt
Münchner Familien bei allen Themen
rund um die Kindertagesbetreuung
und den schulischen Ganztag und
hilft bei der Suche nach einem passenden Betreuungsplatz.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/Kindertageseinrichtungen/Elternberatung.html
Kindergartenlandheim
Oberaudorf
Das Kindergartenlandheim des
Referats für Bildung und Sport liegt
unterhalb des Wendelsteingebirges
im bayerischen Oberaudorf und bietet 26 Kindern im Alter von zwei bis
zwölf Jahren einen naturnahen Lernund Erlebnisraum. Sowohl städtische
Kindertageseinrichtungen als auch
freie Träger haben hier ganzjährig die
Möglichkeit, freizeitpädagogische
Angebote wahrzunehmen.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/Schullandheime-Bildungsstaetten/Kindergartenlandheim-Oberaudorf.html
„Die KITA-Elternberatungsstelle berät und
unterstützt Eltern, die
auf der Suche nach einem passenden Betreuungsplatz für ihr
Kind sind. Hier wird
viel bewegt. Ob Erklärungen zur Anmeldung
oder konkrete Hilfe bei
der Suche: Unser interdisziplinäres Team
ist Ansprechpartner für
viele Tausend Eltern.
In den persönlichen
Gesprächen holen die
Pädagoginnen und Pädagogen sie dort ab,
wo sie manchmal verzweifelt stehen – mit
Verständnis und meist
auch einer Lösung. Es
ist schön zu sehen,
wenn die Eltern unser
Haus verlassen und
strahlen: entweder,
weil sie gut beraten
wurden, oder weil sie
einen Betreuungsplatz
für ihr Kind erhalten
haben.“
Claudia Janke
Leiterin der KITA-Elternberatungsstelle im Referat
für Bildung und Sport
29
Auf den Anfang kommt es an
Referat für Bildung und Sport
Zukunft /
Aussicht
Praxis – Projekte
vor Ort
Ausbauoffensive schafft
neue Kita-Plätze
Willkommenseinrichtungen
Mit dem deutschlandweit größten
kommunalen Bildungsbauprogramm
„Aktionsprogramm Schul- und KitaBau 2020“ (vgl. S. 12) wird auch das
Angebot an Kita-Plätzen massiv ausgebaut. Damit reagieren wir auf einen
stark wachsenden Bedarf – Ziel ist,
dass in München alle Kinder einen
Platz finden.
In München willkommen sein – das
möchten unsere Übergangseinrichtungen vermitteln. Wenn kein termingerechter Kita-Platz angeboten werden
kann – z. B. bei Zuzug in die Stadt –
gewährleisten sogenannte „Ad-hocPlätze“ die Betreuung der Kinder in
städtischer wie freier Trägerschaft.
Kita im Übergang
Das Angebot wächst mit
Unsere Stadt wächst und damit auch
der Bedarf an Kita-Plätzen. Bis zum
Jahr 2020 sollen durch Investitionen
der Stadt und nichtstädtischer Träger,
ergänzt durch Plätze in Eltern-KindInitiativen und in der Tagespflege,
14.700 neue Plätze entstehen. Gleichzeitig stehen Generalinstandsetzungen von bestehenden Kitas an.
Für die besonderen Herausforderungen einer Betreuung im Übergang
gibt es ein pädagogisches Rahmenkonzept. Emotionale Themen wie
„Eingewöhnung-Abschied“ werden
zusammen mit den Kindern spielerisch behandelt. Kunst- und Kulturprojekte und Ausflüge in der Stadt
helfen den „Zuzugskindern“, München als ihre neue Heimatstadt zu
erleben.
Neue Flächen nutzen
Ein Team für Kinder und Eltern
Auch bestehende Flächen sollen erweitert und neue Nutzungsmöglichkeiten geschaffen werden. Eingeschossige Kita-Pavillons können z. B.
durch mehrgeschossige Systembauten ersetzt werden. Durch Umbau
und die Nutzung von Dachflächen
sollen weitere Räume für Spiel, Spaß
und Pausen geschaffen werden.
30
Das engagierte Team sorgt mit besonderen Qualifikationen, einer hohen Flexibilität und großem Einfühlungsvermögen für Kinder und Eltern.
Viele Kinder kommen aus bilingualen
Familien mit völlig unterschiedlichen
Nationalitäten – daher ist Sprachförderung ein wichtiges Thema. Im
Team sind viele Sprachen vorhanden.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
B Kitas für alle Kinder
Referat für Bildung und Sport
versuchen, jedes Kind individuell zu
betreuen und ihm in der Übergangssituation Halt zu geben.
Arbeitskreis Männer im
pädagogischen Dialog
Mädchen und Jungen sollen gleichberechtigt in diese Welt hineinwachsen. Dafür brauchen sie vielfältige
Vorbilder. Männliche Fachkräfte sind
eine große Chance für die Entwicklung aller Kinder.
Austausch im Arbeitskreis
Schon seit über zehn Jahren trifft sich
im Arbeitsbereich der städtischen
Kindertageseinrichtungen der Arbeitskreis Männer zum regelmäßigen Expertenaustausch und arbeitet an folgenden Themen: professionelle Nähe
und Distanz, Selbstverständnis der
männlichen Fachkräfte, neue Ideen
und Projekte, kollegiale Beratung.
Koordiniert und moderiert wird der
Arbeitskreis von der Fachberatung
Geschlechtergerechte Pädagogik/Gewaltprävention.
Frauen und Männer als Vorbilder
Mädchen und Jungen sollen erleben,
dass Frauen und Männer trösten und
toben, basteln und Fußball spielen
können. Männliche Fachkräfte sind
in unseren Kindertageseinrichtungen
eindeutig erwünscht und sowohl als
Vorbild als auch im pädagogischen
Einsatz wichtig. Sie bieten Mädchen
wie Jungen Orientierung im sozialen
Lernen. Trotzdem sind Männer in der
frühkindlichen Bildung und Erziehung
nach wie vor eine kleine Minderheit.
In der Praxis erleben sie geschlechtsbedingte Zuschreibungen und Vorurteile im Arbeitsfeld, die mitunter zu
Ungleichbehandlungen führen. Die
Handlungssicherheit von Kolleginnen
und Kollegen zu stärken, um offensiv
und lösungsorientiert mit den Befürchtungen von Eltern und Vorurteilen in der Öffentlichkeit umgehen zu
können, ist uns hierbei ein wichtiges
Anliegen.
31
Neues Lernen –
Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
32
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
Auf einen Blick
Es ist ein wichtiges Ziel der Stadt München, dass alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen eine gute Bildung bekommen. Dafür entwickeln
wir unsere Schullandschaft immer weiter: für eine zeitgemäße Schule, in
der alle Kinder ganztags optimal unterrichtet und gefördert werden. Mit
dem „Münchner Lernhaus“ haben wir ein Konzept für den Bau von Allgemeinbildenden Schulen entwickelt. Für Schulen, die etwas Besonderes für ihre Schülerinnen und Schüler tun, vergeben wir den „Münchner
Schulpreis“. Wir haben viele Programme, um Kindern und Jugendlichen
zu helfen, ihre Talente zu entwickeln und einen Beruf zu finden.
Standpunkte
Lernen heute: München auf
dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit
Mit der Leitlinie Bildung hat die Stadt
München 2010 die Weichen für die
Zukunft der Münchner Bildungslandschaft gestellt. Das Erreichen von
mehr Bildungsgerechtigkeit ist dabei
eine unserer größten Herausforderungen. Das Ziel: Alle Kinder und
Jugendlichen sollen in unserer Stadt
die gleichen Bildungschancen bekommen – unabhängig von Herkunft,
Status und Wohnlage. Dafür setzen
wir uns mit verschiedenen Initiativen,
Programmen und Maßnahmen ein.
Der Ganztag: Zeit und Raum für
Bildungsgerechtigkeit
Schulen mit einem gebundenen
rhythmisierten Ganztagsangebot
tragen zum Bildungserfolg junger
Menschen bei. Sie ermöglichen es,
alle Kinder und Jugendlichen mit ihren persönlichen Stärken umfassend
zu fördern. Als Landeshauptstadt
wollen wir das Angebot weiter ausbauen: Bei jedem größeren Umbau
oder Neubau von Schulen wird der
Raumbedarf für den Ganztag von Anfang an mitgeplant. Die vom Stadtrat
2011 ins Leben gerufene Münchner
Serviceagentur für Ganztagsbildung
(MSAG) berät dabei Schulen und
Kitas zu neuen Lern- und Lehrkulturen und begleitet sie auf ihrem Weg
zum Ganztag.
Der Ganztagsbildungskongress
Der Münchner Ganztagsbildungskongress hat sich seit 2011 als größter
Kongress dieser Art in Deutschland
etabliert und zeigt Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten der Ganztagsbildung auf. Zu den Themen gehören u. a. die Gestaltung von Veränderungsprozessen, die Entwicklung
33
Neues Lernen
Referat für Bildung und Sport
von Schul- und Unterrichtsqualität,
z. B. von Konzepten zur Gesunderhaltung von Schülerinnen, Schülern und
Lehrkräften sowie zum Lernen in Bewegung, Möglichkeiten einer flexiblen
Raumnutzung verbunden mit entsprechenden Lernformen u. v. m. Mit
Vorträgen, Workshops und Besichtigungen von Schulen, die beispielgebend hinsichtlich der Umsetzung
von gelingenden Ganztagskonzepten
sind, bietet die dreitägige Veranstaltung Raum für Austausch und gemeinsame Planung. Der Kongress
unter dem Motto „Ganztagsbildung
gemeinsam gestalten“ findet 2016
bereits zum fünften Mal statt.
Neue Impulse in Münchens
Schulen
Als bundesweit größter kommunaler
Schulträger möchten wir in unseren
Schulen neue Impulse setzen. So
bieten wir in städtischen allgemeinbildenden Schulen rhythmisierten
Ältere und jüngere
Schülerinnen und
Schüler essen
gemeinsam zu Mittag
34
Ganztagsunterricht an, der gekennzeichnet ist durch den Wechsel von
90-minütigen Lerneinheiten und
Übungseinheiten, Bewegungs- und
Entspannungsphasen sowie dem
gemeinsamen Mittagessen in der
Schulmensa.
Kompetenz- und projektorientiertes
Arbeiten, Lernberatungsgespräche,
systemisches Schülercoaching, Epochalunterricht und jahrgangsübergreifendes Arbeiten in Lernbüros und
Lernateliers zählen zu den Eckpfeilern
zeitgemäßer individueller Unterrichtsentwicklung an unseren Schulen. In
sogenannten „Skillstunden“ entwickeln die Schülerinnen und Schüler
z. B. Arbeitstechniken und soziale
Kompetenzen weiter, Konzepte zur
Mehrsprachigkeit unterstützen die
Entwicklung von Sprachkenntnissen,
schulpsychologische und sozialpädagogische Beratungskonzepte dienen
der aktiven Begleitung unserer Schülerinnen und Schüler bei schulischen
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
und außerschulischen Fragen und
Problemen. Damit wurden auch die
Voraussetzungen geschaffen, Kinder
mit Förderbedarf besser zu unterstützen.
Bedarfsorientierte Budgetierung
Mit der bedarfsorientierten Budgetierung wollen wir an ausgewählten
Standorten in München dem Zusammenhang von Bildungserfolg und sozialer Herkunft der Kinder und Jugendlichen entgegenwirken und mehr Bildungsgerechtigkeit herstellen. Seit
dem Schuljahr 2012/13 erhalten vier
weiterführende städtische Schulen
zusätzliche Mittel, um z. B. Sprachfördermaßnahmen oder sozialpäda-
gogische Angebote durchführen zu
können. Zum Schuljahr 2013/14 hat
der Stadtrat eine Ausweitung beschlossen. Danach wird das schulische Angebot nach einem Stufenplan, der sich am Sozialindex orientiert, auf alle städtischen Realschulen, Gymnasien, Schulen besonderer
Art und Wirtschaftsschulen erweitert.
Die Schulen können damit Angebote
in den Bereichen Deutschförderung,
Schulsozialarbeit, Lerncoaching oder
Fortbildungsmaßnahmen für Lehrkräfte anbieten. Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird durch das
Staatsinstitut für Schulqualität und
Bildungsforschung München (ISB)
zwei Jahre lang wissenschaftlich begleitet.
35
Neues Lernen
Referat für Bildung und Sport
„Das Münchner Lernhaus will den Schülerinnen und Schülern
ein Stück Heimat bieten. In ihrer Schule
finden die Kinder und
Jugendlichen einen
festen Platz – räumlich
wie sozial. Ich kenne
keine andere Stadt in
Deutschland, die wie
München den Mut hatte, ein pädagogisches
Prinzip in einem Stadtratsbeschluss für künftig zu bauende oder
zu sanierende Schulen
zu verankern. Mit der
Implementierung des
Konzepts kann die
Münchner Bildungslandschaft selbst zum
lernenden System werden und dynamische
Kraft entfalten. Das ist
eine große Chance.“
Dr. Otto Seydel
Leiter des Instituts für Schulentwicklung Überlingen und
Experte für Pädagogische
Architektur
36
Meilenstein
Raum für alle: Das
Münchner Lernhauskonzept
Schule als Lern- und Lebensort: Vor
dem Hintergrund heterogener Lerngruppen, großer Klassen und überholter Raumstrukturen kommt der
Architektur eine besondere Bedeutung zu. Gefragt sind Räume, die
Lernenden und Lehrenden ein bewegtes, schülerzentriertes und handlungsorientiertes Lernen und Lehren
ermöglichen. Das Münchner Lernhauskonzept unterstützt seit 2012
durch die Verbindung von pädagogischer Schul- und Unterrichtsentwicklung mit dem dazu passenden
Raumkonzept die Implementierung
einer neuen Schulkultur an unseren
Schulen.
Das Lernhaus: Kleine Schule
ganz groß
Ein Lernhaus versteht sich räumlich
und organisatorisch als eine „kleine
Schule“ innerhalb der großen Schulgemeinschaft, in der mehrere Klassen, meist jahrgangsstufenübergreifend, zusammengefasst sind. Schülerinnen und Schüler lernen in räumlich beieinander liegenden Klassenzimmern, unterstützt von einem festen Team von Lehrkräften, welches
die Schülerinnen und Schüler eng
begleitet.
Lernen in Clustern
Das Münchner Lernhauskonzept
organisiert die Schulräume in sogenannten Clustern: Im Idealfall besteht
ein Cluster aus mehreren Klassenzimmern, Räumen für Ganztagsbetreuung oder Differenzierung, einem Teamzimmer für Lehrkräfte sowie einer WC-Anlage. Diese Räume
gruppieren sich um den „Marktplatz“,
der die Mitte der Einheit bildet.
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
Die gemeinsame Mitte – mehr
als ein Flur
Die gemeinsame Mitte hat eine besondere Bedeutung im Raumkonzept:
Ursprünglich ein konventioneller Flur,
bietet dieses Zentrum zahlreiche Optionen für eine zeitgemäße Lernkultur.
Der Marktplatz steht als erweiterte
Fläche des Klassenzimmers zur Verfügung und kann für Gruppenarbeiten,
Präsentationen oder einfach zum Entspannen genutzt werden.
Preisgekrönte Praxis
Im Lernhaus kann „teilautonom“, d. h.
weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich unterrichtet, organisiert
und gelernt werden. Die fachlichen
und sozialen Kompetenzen jeder
Schülerin und jedes Schülers werden
gefördert, Werte wie gegenseitige
Achtung und Verantwortungsgefühl
werden gestärkt, Lehrkräfte werden
zu Lernbegleitenden. Insgesamt
schafft das Münchner Lernhauskonzept gerade für die Umsetzung des
rhythmisierten Ganztags ideale Voraussetzungen. Auch ohne die baulichen Voraussetzungen lässt sich das
Konzept erfolgreich anwenden: Die
Städtische Anne-Frank-Realschule,
die das Lernhaus-Konzept nur auf
organisatorischer Ebene umsetzt,
hat 2014 den Deutschen Schulpreis
gewonnen.
Ausgewählte Möblierungsvorschläge für gesundheits- und
kommunikationsfördernde Lernräume nach Dr. Wilfried Buddensiek
„Ein festes Lehrerinnen- und Lehrerteam
unterrichtet die Schülerinnen und Schüler
eines Lernhauses und
kann diese so kontinuierlich begleiten und
fördern. Dadurch optimiert sich ebenso die
Zusammenarbeit der
Lehrkräfte mit dem
Elternhaus. Auch zwischen den Klassen eines Lernhauses entsteht aufgrund gemeinsamer Aktionen und
Projekte eine engere
Verbundenheit. Dadurch wird die Schule
zum Lebensort der
Kinder und Jugendlichen.“
Schulleiterin Ute Kauschka
von der Städt. Helen-KellerRealschule ...
Schematische Darstellung eines Grundrisses eines Lernhauses der Primarstufe
... mit ihren Lernhausleiterinnen Simone Mayr, Susanne
Saliji und Sylvia Eck
37
Neues Lernen
Referat für Bildung und Sport
Meilenstein
Übernahme von
Verantwortung durch
neue zeitgemäße
Führungsstrukturen
in Lernhäusern
Die Anforderungen an Bildung ändern sich – und mit ihnen die Aufgaben und Verantwortungsbereiche
von Schulleitungen. Ein Modellver-
such an einigen städtischen Schulen
in München zeigt, wie eine neue Leitungsstruktur dazu beitragen kann,
Schulmanagement und Schulentwicklung zeitgemäß zu gestalten.
Im Rahmen des Projektes arbeiten
einige weiterführende Schulen seit
dem Schuljahr 2014/2015 mit einer
erweiterten Schulleitung: Die neue
Führungsebene basiert auf einer vertikalen Lernhausstruktur von der Jahrgangsstufe 5 bis 10. Jedes Lernhaus
wird von einem Mitglied der erweiterten Schulleitung geleitet.
Schematische
Darstellung der
Leitungsstruktur
einer Schule
Lernhaus A
Lernhaus D
Schulleitung
+ Teamsprecher
= Erweiterte
Schulleitung
Lernhaus C
38
Lernhaus B
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
Diese Struktur stellt weitgehend sicher, dass bei einem Jahrgangswechsel die gewachsenen Beziehungen von Schülerinnen und Schülern
sowie Lehrkräften im Lernhaus erhalten bleiben. Die Schülerinnen und
Schüler werden von einem möglichst
konstant bleibenden Lehrerinnenund Lehrerteam durch ihre Schulzeit
begleitet und unterrichtet.
Erste Erfahrungen zeigen einen größeren Lernerfolg für die Kinder und
Jugendlichen, wie z. B an der Städt.
Anne-Frank-Realschule (Deutsche
Schulpreisträgerin 2014). Hier ist die
Wiederholerquote gesunken, und alle
Schülerinnen dieser Schule erreichten
ihren Abschluss. Neben diesen wichtigen Effekten des Lernerfolgs ist die
Funktion der erweiterten Schulleitung
durch die eigenverantwortliche Übernahme von Aufgaben innerhalb eines
Lernhauses in den Bereichen der Unterrichts-, der Personal- sowie der
Organisationsentwicklung ein praktisches Bewährungsfeld für Führungskräftenachwuchs.
39
Neues Lernen
Referat für Bildung und Sport
Meilenstein
„Allein, dass sich aktuell dreimal so viele
Schülerinnen und Schüler anmelden, als wir
in unserer Fachschule
aufnehmen können,
zeigt das außerordentlich große Interesse an
dieser beruflichen Weiter-/Höherqualifizierung.
Mit der Verzahnung von
Theorie und Praxis verschaffen sich die Schülerinnen und Schüler
bereits während der
Ausbildung einen Zugang zu Unternehmen
und finden nach ihrem
Abschluss eine entsprechend qualifizierte
Anstellung. Nicht umsonst ist München einer der ersten bayerischen Standorte für
eine Fachschule für
Fahrzeugtechnik und
Elektromobilität geworden, denn viele namhafte Firmen haben hier
ihren Sitz und brauchen
qualifizierte Fachkräfte
für morgen.“
Wolfgang Keil
Schulleiter der Städt. Fachschule für Fahrzeugtechnik
und Elektromobilität
40
Die duale Ausbildung:
Ein Konzept für die
Praxis
Mit dem deutschen dualen Ausbildungskonzept – der Verbindung von
Berufsschule und Praxis – garantiert
München einen guten Start in den
Beruf. Berufliche Schulen nehmen
Schülerinnen und Schüler mit ganz
verschiedenen Bildungshintergründen auf: Jugendliche ohne Schulabschluss oder mit Abitur, Jugendliche
mit nichtdeutscher Familiensprache
und junge Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse. Ziel des Unterrichts ist
es, ihnen wichtige Handlungskompetenzen für ihren späteren Beruf zu
vermitteln – und damit die Chancen
auf einen erfolgreichen Eintritt in den
Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Vielfalt in der Aus- und
Weiterbildung
Der Schwerpunkt der beruflichen
Schulen liegt bei den Berufsschulen,
die in der dualen beruflichen Erstausbildung in über 130 Ausbildungsberufen als Partner der Betriebe fungieren.
Zusätzlich zur dualen Ausbildung bieten Fach-, Techniker- und Meisterschulen und Fachakademien den Absolventinnen und Absolventen die
Möglichkeit, weitergehende berufliche Qualifikationen zu erwerben.
Diese Angebote orientieren sich vor
allem an den Bedarfen, die am Wirt-
schaftsstandort München entstehen.
In den letzten Jahren wurden z. B. die
Städtische Fachschule für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität und die
Städtische Fachschule für Umweltschutztechnik und erneuerbare Energien neu errichtet.
Berufliche Schulen als
Kompetenzzentren
Um die Aufgaben als dualer Partner
der Ausbildungsbetriebe zu erfüllen,
benötigen die Berufsschulen neben
fachlich und pädagogisch hervorragend qualifizierten Lehrkräften auch
passende Räume und eine gute Sachausstattung. Seit zehn Jahren setzen
wir uns dafür ein, die beruflichen
Schulstandorte zu Kompetenzzentren
auszubauen. Verwandte Berufe werden in einem oder in zusammenhängenden Gebäuden untergebracht, damit Fachräume gemeinsam genutzt
werden und die Lehrkräfteversorgung
über die zugehörigen Berufsschulen
flexibler erfolgen kann.
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
Zahlen und Fakten
Kommunale Münchner Schulen
Bedarfsorientierte Budgetierung
Münchner Schulpreis
• Allgemeinbildende Schulen: 39,
davon 20 Realschulen, 2 Schulen
besonderer Art, 14 Gymnasien,
3 Schulen des zweiten Bildungswegs
• Berufliche Schulen: 83, davon
35 Berufsschulen, 1 Berufs schule zur Berufsvorbereitung,
28 Fach-, Techniker- und Meister schulen, 8 Berufsfachschulen,
2 Wirtschaftsschulen, 3 Fach oberschulen und 2 Berufsober schulen sowie 4 Fachakademien
• Seit dem Schuljahr 2012/2013
erhalten 4 weiterführende Schu len Mittel für spezielle Förder maßnahmen in Höhe von rd.
0,4 Mio. Euro.
• Seit dem Schuljahr 2013/2014
greift die sogenannte erweiterte
bedarfsorientierte Budgetierung
mit einem zusätzlichen Budget
von rd. 2,6 Mio. Euro.
• Gründung der Münchner Service agentur für Ganztagsbildung: Im
Februar 2011 wurde die MSAG
zur Unterstützung des Ausbaus
der Ganztagsbildung etabliert.
• Erste Verleihung: März 2015,
der Wettbewerb soll in Zukunft
jährlich stattfinden.
• 1. Preis 12.000 Euro
2. Preis 10.000 Euro
3. Preis 8.000 Euro
• Gewinner 2015: Grundschule
Berg-am-Laim-Straße
41
Neues Lernen
Referat für Bildung und Sport
Service
Informationstage zur Einschulung
– Antworten für Eltern
Die Informationstage zur Einschulung
gehören seit 2011 zum festen Bestandteil unserer Angebote für Eltern.
Möglichkeiten der Ganztagsbetreuung
und Hortangebote, Schuleinschreibung
und Schulfähigkeit, Informationen zu
Ernährung und Gesundheit, Fördermaßnahmen und Inklusion, Übersetzungshilfen und Unterstützung von Familien mit Migrationshintergrund: zu
allen Fragen erhalten die Eltern umfassende Informationen und Beratung.
Info:
www.muenchen.de/bildung-undsport
Das Münchner
Lernhaus –
Konzept und
Ausblick
Die Info-Broschüre „Das
Münchner
Lernhaus –
Chancen für
alle“ des Referats für Bildung und
Sport gibt Einblick in das Konzept,
beantwortet Fragen und zeigt die
vielseitigen Praxiserfahrungen.
Info:
Broschüre „Das Münchner Lernhaus
– Chancen für alle“, PDF-Download
unter www.ganztag-muenchen.de
42
Duale Ausbildung
Mit der dualen Ausbildung ermöglicht
München allen Auszubildenden einen
guten Start ins Berufsleben. Dabei
werden Schülerinnen und Schüler
mit ganz verschiedenen Bildungshintergründen aufgenommen und
auf ihrem individuellen Bildungsweg
unterstützt.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/Schule/Berufliche-Erstausbildung.html
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
Zukunft /
Aussicht
Der Münchner Schulpreis – Auszeichnung für
engagierte Schulen
Im März 2015 wurde zum ersten Mal
der Münchner Schulpreis verliehen.
Es werden Schulen prämiert, die herausragendes Engagement bei der
Umsetzung innovativer Schulkonzepte, beim Ganztagsausbau und bei
der Umsetzung von Maßnahmen für
mehr Bildungsgerechtigkeit zeigen –
und damit als Vorbild für andere gelten.
gewählt. Die Gewinner wurden beim
diesjährigen Ganztagsbildungskongress prämiert. Beeindruckt hat die
Fachjury insgesamt, wie engagiert
Münchner Schulen Schulentwicklung
betreiben.
Ansporn für die Zukunft
Eine Prämie für gute Schulen
Was ist eine „gute“ Schule? Die Jury
bewertet die inhaltliche Vielfalt des
Unterrichts und die Bildungsaktivitäten außerhalb des Unterrichts. Außerdem bezieht sie die Lernvoraussetzungen der Schule mit ein, die z. B.
auch von der Zusammensetzung der
Schülerschaft beeinflusst werden.
Besonderes Engagement aller am
Schulalltag Beteiligten und innovative
Maßnahmen für mehr Bildungsgerechtigkeit bilden die Grundlage für
ein gutes Schulkonzept.
Der Münchner Schulpreis soll in Zukunft jedes Jahr verliehen werden.
Er ist ein Ansporn für alle Schulen,
sich an unserem Ziel einer guten Bildung für alle Münchner Kinder und
Jugendlichen noch intensiver zu beteiligen. Gemeinsam mit den Schulen wollen wir weiter daran arbeiten,
gute Ideen und eine vielseitige Praxis
für mehr Bildungsgerechtigkeit zu
entwickeln.
„Schule muss ein Ort
sein, der auf eine Welt
vorbereitet, in der es
auf Kreativität, Eigenverantwortlichkeit und
ein gutes Selbst- und
Zeitmanagement ankommt. Wir wollen fördern, ohne zu selektieren, wir wollen fordern,
ohne zu entmutigen,
wir wollen jedes Kind
in seiner Einzigartigkeit
und Verschiedenartigkeit wahrnehmen und
darauf reagieren, wir
wollen die Selbstständigkeit und das Selbstwertgefühl unserer
Schülerinnen stärken,
wir wollen stärkenorientiert, nicht defizitorientiert arbeiten. Individuell, kompetenzorientiert, selbstgesteuert – dies sind die
Kernziele des Lernens
an unserer Schule.“
Eva-Maria Espermüller-Jug
Beeindruckende Bewerber
Nach einem jeweils eintägigen Schulbesuch mit Unterrichtsbesuchen, Interviews mit Kindern, Eltern, Kollegien
und Schulleitungen hat die Jury im
Dezember 2014 die Preisträger aus-
Info:
Diese Broschüre
erhalten Sie unter
www.ganztagmuenchen.de/1-muenchner-schulpreis2015
Schulleiterin Städt. AnneFrank-Realschule (Preisträgerschule Deutscher
Schulpreis 2014)
43
Neues Lernen
Referat für Bildung und Sport
Praxis – Projekte
vor Ort
Das Münchner Logbuch
– Tagebuch für den
Lernerfolg
Die Münchner Serviceagentur für
Ganztagsbildung (MSAG) hat 2011
den „Arbeitskreis Münchner Logbuch“ ins Leben gerufen, in dem
Lehrkräfte und ein Sozialpädagoge
gemeinsam mit Schülerinnen und
Schülern ein „Logbuch“ zur Dokumentation des Lernalltags entwickelt
haben. Bereits seit dem Schuljahr
2012/2013 steht das Logbuch allen
interessierten Schulen zur Verfügung.
Was ist ein Logbuch?
Ein Logbuch ist ein aus der Seefahrt
bekanntes „Tagebuch“, in dem täglich alle wichtigen Ereignisse eingetragen werden. Heute wird diese
Dokumentationsform auch in anderen Bereichen verwendet, z. B. in der
Medizin oder in Unternehmen – und
zunehmend auch in Schulen. Dort
ist das Logbuch ein pädagogisches
Instrument, das Erfolge dokumentiert und Schülerinnen und Schüler
beim Erwerb wichtiger Kompetenzen
unterstützt.
Wie sieht das Buch aus?
Das Münchner Logbuch ist ein tägliches Begleitbuch im Schulalltag. Für
jede Woche gibt es eine Doppelseite
mit Rubriken wie „Meine Aufgaben
44
der Woche“, „Elternbox“ (für Eltern),
„Lobecke“ (für Lehrkräfte), „Das war
schön/schade“, „Was habe ich vergessen“, „Wichtiges“ und „Ziele“.
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihren Schulalltag bewusst und
können über ihre Notizen mit Eltern,
Lehrerinnen und Lehrern gezielt kommunizieren.
Was bringt das Logbuch?
Das auf der Grundlage der Logbucheinträge geführte individuelle „Logbuchgespräch“ fördert einen selbstgesteuerten und reflektierten Lernprozess der jeweiligen Schülerin bzw.
des jeweiligen Schülers und die (Mit-)
Gestaltung von Arbeits- und Lernplänen sowie die eigene Planung und
Kontrolle von Lernzielen. Durch die
Kommunikation zwischen Eltern und
Kindern, Eltern und Lehrkräften entsteht eine positive Feedbackkultur.
Selbstreflexion und soziale Kompetenzen werden zum festen Bestandteil des Lernalltags. Die Identifikation
der Schülerinnen und Schüler mit
ihrem Logbuch stärkt Verantwortung
und Mitbestimmung.
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
Projekte zur kulturellen
und naturwissenschaftlichen Bildung
TUSCH München – Theater und
Schule
Bei TUSCH München, einer Partnerschaft zwischen Münchner Bühnen
und Schulen, ist das „Aufeinanderzugehen“ wörtlich zu verstehen: Die
Vertreterinnen und Vertreter der Theater kommen in die Schule. Schülerinnen und Schüler erleben die Theaterprofis in Aufführungen, Theaterworkshops und auch im Unterricht,
wenn z. B. Literatur, Musik und Tanz
sehr lebendig werden. Das Münchner
TUSCH-Konzept ging im Schuljahr
2014/2015 in die vierte Runde: Vom
Sommer 2015 bis zum Sommer 2017
können wieder neue Münchner Schulen an diesem Projekt teilnehmen,
um Kindern und Jugendlichen einen
Blick in die Welt und in die Berufe
des Theaters zu eröffnen.
Fremdsprachen sind auch für Jungen
attraktiv. Verschiedene Konzepte an
städtischen Schulen, die sich auf den
Weg zu einer geschlechtergerechten
Schule gemacht haben, zeigen Erfolg. Der Anteil der Mädchen, die
den naturwissenschaftlichen Zweig
wählen, nimmt zu, und die Jungen
weisen eine weit höhere Beteiligung
und bessere Leistungen im Fremdsprachenunterricht auf. Auch bei den
Lehrenden ist eine positive Haltungsänderung zum Thema Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt zu beobachten.
Individuell lernen – zusammen
und getrennt
Die Entscheidung für die Fächer- und
Berufswahl wird noch zu sehr von
herkömmlichen Geschlechterrollen
beeinflusst. Um dem entgegenzuwirken, gibt es an städtischen Realschulen und Gymnasien vielfältige
Angebote im Bereich der Gender-Pädagogik wie geschlechtergetrennten
naturwissenschaftlichen und sprachlichen Unterricht, das MINTivationMotivation-Programm, das Projekt
„Mädchen machen Technik“ oder
den Girls‘ und Boys‘ Day mit dem
Ziel des Ausbaus der geschlechtergerechten Schulkultur.
Abb. links: Metropoltheater, Mittelschule
Bernaysstraße
„TUSCH bedeutet für
alle die einmalige Gelegenheit, einen Einblick
in die Welt des Theaters zu bekommen, die
eine gewisse Faszination auf die Kinder hat.
Durch die Angebote der
Kooperation mit Lilalu,
z. B. im Rahmen des
differenzierten Sportunterrichts, kam Abwechslung in die Schule. Die Kinder fanden es
gut, dass sie diejenigen
Workshops wählen
konnten, die sie besonders interessierten. Da
die Übungsleiter aus
dem externen Bereich
kommen und es keine
Noten gibt, können sich
die Schülerinnen und
Schüler in entspannter
Atmosphäre frei entfalten und verborgene
Talente entdecken.“
Geschlechtergerechtes Lernen
Die sogenannten MINT-Fächer –
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – sind längst
nicht mehr nur „Jungenfächer“ und
die „typischen Mädchenfächer“ wie
Michaela Wilde
Elternbeiratsvorsitzende an
der Städt. Wilhelm-RöntgenRealschule
45
Neues Lernen
Referat für Bildung und Sport
Außerunterrichtliches
Lernen: Schülerinnen
im DNA-Labor im
Deutschen Museum
46
Mädchen machen Technik
MINTivation-Motivation
An den meisten städtischen Realschulen wurde mit Unterstützung der
Agentur Mädchen in Wissenschaft
und Technik der TUM School of Education das Projekt „Mädchen machen
Technik“ auf den Weg gebracht. In
der 6. Jahrgangsstufe können sich
die Mädchen in verschiedenen naturwissenschaftlichen Bereichen wie
Chemie, Physik oder Informationstechnologie ausprobieren: z. B. kleine
Roboter selbst zusammenbauen und
programmieren, herausfinden, was
Linsen sind und was sie bewirken,
selbst Gummibärchen herstellen etc.
Das Programm „MINTivation-Motivation“ wurde von 2011 bis 2014 an
einem Münchner Gymnasium umgesetzt, geleitet vom Pädagogischen
Institut und unterstützt vom Zentralinstitut für didaktische Forschung
und Lehre der Universität Augsburg.
Der Fokus: Schülerinnen und Schüler
sollen frei von Einschränkungen ihre
individuellen Talente entfalten und
die in der Schule erworbenen Kompetenzen auch beruflich nutzen und
weiterentwickeln.
C Bildungsgerechtigkeit, Ganztag
und das Münchner Lernhaus
Referat für Bildung und Sport
Unterricht 2.0 – Pilotprojekt mit Zukunft
Ein Jahr lang testen 30 Schülerinnen
und Schüler einer 7. Klasse der Städtischen Fridtjof-Nansen-Realschule
gemeinsam mit ihren zwölf Lehrerinnen und Lehrern, wie sich Tablet-PCs
im Unterricht bewähren.
Das Konzept: mobile Schule
Digitale Medien machen mobil: Mit
dem Einsatz von Tablet-PCs im Unterricht soll unabhängiges, selbstständiges Arbeiten gefördert werden. Aufgaben können je nach Leistungsvermögen und Neigung in einem indivi-
duellen Tempo gelöst werden. Damit
eröffnen Tablet-PCs auch ganz neue
Möglichkeiten für eine Pädagogik,
die jedem Kind gerecht werden will.
Das Projekt: ein Test für den
Unterricht von morgen
Die Lehrkräfte, Schülerinnen und
Schüler wurden zum Schuljahresbeginn 2014/2015 mit insgesamt 45
Tablets ausgerüstet. Das Modellprojekt wird vom Pädagogischen Institut
umgesetzt, das auch die technische
Unterstützung und die pädagogische
Betreuung leistet. Es soll zeigen, wie
ein zeitgemäßer und pädagogisch
sinnvoller Unterricht mit Tablet-PCs
gestaltet werden kann.
47
Alle(s) in Bewegung –
Sportstadt München
48
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
Auf einen Blick
Sport macht stark. Das „Infrastrukturprogramm Sport“ hat zum Ziel, noch
mehr Angebote für den Freizeit- und Leistungssport zu schaffen. Besonders wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche schon in Kita und Schule
Spaß an der Bewegung haben – das hilft auch beim Lernen. Für Jung und
Alt bieten wir viele Freizeitsportprogramme an, auch neue Trendsportarten
sind dabei. Mit offiziellen Empfehlungen für Sportgroßereignisse wollen wir
Events gut planen und Menschen begeistern. Ob Breitensport oder Leistungssport: Wir fördern Talente, Vereine und Veranstaltungen. Wir möchten
die Vielfalt im Sport und in unserer Stadt weiter ausbauen – für alle.
Standpunkte
Sport im Wandel – München
geht mit
Sport ist gesund, macht Spaß, motiviert und bringt die Menschen zusammen – die Qualität und Auswahl
an sportlichen Angeboten für alle ist
Ausdruck von Lebens- und Wohnqualität. Mit der Stadt wächst auch
die Nachfrage für ein gutes Sportangebot: an Schulen und Kitas, in
Vereinen, im Leistungssport, im freien Sporttreiben. Deshalb gehört der
Sport zu den Schwerpunktaufgaben
der kommunalen Planung in München.
Sportstadt München
Sport in München ist Sport für alle:
Unsere Stadt bietet Angebote, Gelegenheiten und Raum für unzählige
Sportarten, auf jedem Niveau, für
groß und klein, organisiert und unorganisiert, für Aktive, Zuschauer und
Gäste. Wir setzen uns auf vielfältigen
Wegen, mit Initiativen, Förder- und
Investitionsprogrammen, dafür ein,
uns als Sportstadt immer weiterzuentwickeln. Sport ist für uns ein
ganzheitlicher Auftrag, mit dem wir
alle Menschen in der Stadt und darüber hinaus ansprechen und erreichen
wollen.
Sportentwicklung und -planung
Vom Grundsatzpapier „Sportstadt
München 2000“ bis zum „Infrastrukturprogramm Sport in München 2012“:
Die Sportentwicklung spielt in München eine große Rolle. Gezielte Sportstättenplanung, Inklusion durch sportliche Programme und Veranstaltungen,
die Ausweitung der Leistungssportförderung oder die professionelle
Umsetzung von Breiten- und Großsportveranstaltungen sind Bestandteile der kommunalen Sportförderung
im Referat für Bildung und Sport.
49
Alle(s) in Bewegung
Referat für Bildung und Sport
„Das größte Sporttalent
nutzt nichts, wenn es
nicht richtig gefördert
wird. München bietet
die Möglichkeit, sehr
viele Sportarten auf
höchstem Niveau zu
betreiben. Es gibt die
entsprechende Infrastruktur, das Interesse
und die notwendige
Kompetenz in der Organisation und Betreuung.
München ist zudem die
Heimatstadt des FC
Bayern, eines der erfolgreichsten Fußballklubs weltweit. Das
„MiaSanMia“ ist inzwischen ein Wahlspruch,
der für das Münchner
Lebensgefühl und die
bayerische Identität der
Münchner allgemein
steht – für Zusammenhalt, Selbstbewusstsein und Siegeswillen!
Die Stadt München ist
für mich deshalb untrennbar mit Sport und
Erfolg verbunden.“
Auch in Zukunft werden wir mit einer
fundierten Sportentwicklungsplanung
den Bedarfen in der Münchner Sportlandschaft gerecht werden.
Talente fördern und voranbringen
München ist auf der ganzen Welt für
seinen erfolgreichen Profi-Fußball
bekannt. Doch Sport in München ist
viel mehr als Fußball. Wir fördern
junge Nachwuchstalente und auch
Top-Athletinnen und -Athleten in verschiedensten Sportarten. An der
Eliteschule des Sports wird ab dem
Schuljahr 2016/2017 die bestmögliche Vereinbarkeit von Leistungssport
und Schule in sogenannten Leistungssportklassen für sportliche Talente
gewährt. Eine Aktualisierung des
Förderkonzepts zum Nachwuchsleistungs- und Spitzensport ist bereits in
Arbeit: Für die Planung von notwendigen Stützpunkten, Fördermitteln
und Veranstaltungsprogrammen untersuchen wir die Leistungssportarten im Hinblick auf Imagewirkung
und Vorbildfunktion für den Breitensport. Gleichzeitig möchten wir Sportprojekte so begleiten, dass sie auch
Türen zum Leistungssport öffnen
und die Vielfalt leistungssportlicher
Engagements in der Stadt sichtbar
wird, wie z. B. bei der Sanierung der
Olympia-Regattaanlage in Oberschleißheim.
Sport als Standortfaktor
Philipp Lahm
Fußballprofi beim FC Bayern
München, ehem. Nationalspieler, Weltmeister
50
Sport verbindet und macht fit. Millionen von Menschen lieben es, gemeinsam sportlich aktiv zu sein oder sportliche Events zu besuchen. Dieser
Trend bringt auch eine verstärkte nationale und internationale Aufmerksamkeit für die Stadt mit sich. München ist für alle Sportfans interessant.
Die Stadt lockt Unternehmen an, die
in den Münchner Sport investieren
und den Wirtschaftsstandort München stärken.
Bewegung bildet
Sport und Bewegung helfen der Bildung auf die Sprünge: Kinder und
Jugendliche lernen besser, wenn sie
auch Zeit zum Toben, Spielen und
Trainieren haben. Daher legen wir besonders viel Wert auf die feste Einbindung von Bewegungskonzepten
in den Kita- und Schulalltag. Unsere
Modellprojekte helfen uns, erfolgreiche Programme langfristig an Schulen und Kitas zu etablieren.
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
Inklusion durch Sport
Eine nachhaltige und zukunftsbezogene Gestaltung des Sports ist ohne
eine Auseinandersetzung mit den
unterschiedlichen Facetten und Bedürfnissen einer vielfältigen Gesellschaft nicht vorstellbar. Wir fördern
mit verschiedenen sportsozialen
Maßnahmen und Projekten die Partizipation aller Münchnerinnen und
Münchner, z. B. durch die Ausbildung
von „Übungsleiterinnen interkulturell“, denn: Inklusion durch Sport soll
ein Stück Normalität für alle Menschen verwirklichen, Etikettierungen
vermeiden und Selbstbestimmung
fördern. Münchens Vielfalt wächst,
wir wachsen mit.
„Eine Sportstadt ist
weltoffen für repräsentative Sportereignisse,
für Feste des Sports
und für sportlich aktive
Bürgerinnen, Bürger
und Gäste. Das Sportangebot ist bürgernah,
kostengünstig, vielseitig, einladend, integrierend, gesundheitsfördernd, erzieherisch
wertvoll und unterhaltsam.“
Grundsatzpapier Sportstadt München 2000
51
Alle(s) in Bewegung
Referat für Bildung und Sport
Meilenstein
„Die kommunale Sportförderung ist so aufgestellt, dass Münchner
Sportvereine damit gut
leben können. Die heutige Sportförderung
hat sich z. B. gegenüber dem Jahr 1998
für den TSV Ost bei
einer Verdoppelung
der Mitgliederzahlen
verfünffacht. Ein vielfach nicht beachteter
Teil der Sportförderung durch die Stadt
München ist die sehr
günstige Überlassung
kommunaler Sportstätten an Sportvereine,
so kostet z. B. eine
Übungseinheit in einer
vereinseigenen Sporthalle ca. das Sechsfache gegenüber einer
vergleichbaren Einheit
in einer kommunalen
Sporthalle.“
Mehr ist mehr: Das
Infrastrukturprogramm
Sport
Ob Fußball oder Klettern, ob Spitzen-,
Breiten- oder Schulsport: Damit die
Münchnerinnen und Münchner vom
vielfältigen Nutzen des Sports profitieren können, sind ausreichend
Sportanlagen und Bewegungsflächen
mit guter Ausstattung erforderlich.
Wir kennen den hohen Stellenwert
des Sports für unsere Gesellschaft
und legen deshalb großen Wert auf
die Sportförderung und die Bereitstellung einer angemessenen sportlichen
Infrastruktur.
Städtische Infrastruktur stärken
München baut auf den Sport: Bereits
2001 wurde ein Investitionsprogramm
zur Sicherung und Verbesserung der
Sportinfrastruktur eingeführt, das
2008 grundlegend ausgebaut wurde.
Von 2009 bis 2014 konnten bereits
zahlreiche Maßnahmen realisiert
werden. Ein Beispiel: der umfassende Ausbau der Freisportanlage an
der Rudolf-Zorn-Straße zur städtischen Bezirkssportanlage Max-Reinhardt-Weg.
Hans-Ulrich Hesse
1. Vorsitzender des TSV
München Ost und Sportbeiratsvorsitzender
52
Vereinssport gemeinsam fördern
Neben dem Erhalt und der Modernisierung eigener Sportanlagen fördert
die Stadt München auch Investitio-
nen in Vereinssportanlagen. So wurde z. B. 2015 durch eine Kooperation
des SC Freimann e. V. mit dem Deutschen Alpenverein ein neues Kletterund Boulderzentrum errichtet. Den
Mitgliedern steht ein neues, modernes Betriebsgebäude zur Verfügung,
und der Deutsche Alpenverein verfügt über ein neues Kletterzentrum –
davon profitieren alle Seiten.
Groß- und Sonderprojekte
Weiterhin sind zu jeder Zeit verschiedene Groß- und Sonderprojekte in
Planung, über deren Realisierung und
Finanzierung der Stadtrat gesondert
entscheidet. Nach diesem Verfahren
wurde z. B. das Städtische Stadion
an der Grünwalder Straße erfolgreich
umgebaut und saniert. Seit Beginn
der Fußballsaison 2013/2014 steht
das generalsanierte Stadion wieder
für den Sportbetrieb zur Verfügung.
Meilenstein
Früh übt sich: Bewegte
Kitas und Pausenhöfe
Eine Stunde Bewegung pro Tag benötigen Kinder und Jugendliche nach
internationaler Übereinstimmung für
eine gesunde Entwicklung – das
scheint nicht viel, und doch fehlt es
oft an geeigneten Räumen und Angeboten für die Umsetzung. Gute
Gründe, die Gestaltung von Bewegungskonzepten in Kitas und Schulen
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
auf den Prüfstand zu stellen und für
die neuen Herausforderungen weiterzuentwickeln.
„Mehrzweckräume für Kindertagesstätten in München für Kinder bis 12
Jahre“ bei allen Neu- und Umbauten
als Standard umzusetzen.
Bewegungsraumkonzept Kitas
als Standard
Der bewegte Pausenhof
Die deutsche Olympische Gesellschaft (DOG) startete 2003 das Modellprojekt „Kinder bewegen“. Bundesweit sollten Kindertagesstätten
entstehen, die die Bewegung in den
Mittelpunkt der Erziehungsarbeit
stellen. Ein Münchner Modellprojekt
hat uns wertvolle Erkenntnisse geliefert – so entstand ein Programm
für veränderbare, vielseitig nutzbare
Bewegungsräume, die einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von
Kindern haben. Im Dezember 2013
beschloss der Stadtrat, die Ausstattung entsprechend des Handbuchs
Gute Bildung lebt vom Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung,
Bewegung und Ruhe, Unterricht und
Freizeit. Im Pilotprojekt „Bewegter
Pausenhof“ wurden neue Bewegungsangebote in einer Ganztagsschule realisiert. Bouldergrotte, Murmelbahn und eine mobile ParkourLandschaft laden zum Spielen, Klettern, Balancieren und Springen ein –
eine sinnvolle Verknüpfung von Bewegung und Lernen. Das erfolgreiche
Projekt soll weiter ausgebaut werden
und ist fester Bestandteil des Ganztagsbildungskonzepts.
„An der Städt. LudwigThoma-Realschule gibt
es auf der Ostwiese
zwei Kletterfelsen, auf
dem Pausenhof eine
Tischtennisplatte und
ein Balanciermodul.
Darüber hinaus wird
der Pausenhof durch
ein Tor zum angrenzenden Bolzplatz geöffnet.
Demnächst wird auf
der Ostwiese ein Bewegungsparcours installiert. Die Lerneinheiten werden jeweils
durch Pausen unterbrochen, in denen auch die
Sporthallen für eine
‚bewegte Pause’ zur
Verfügung stehen. Die
Schülerinnen und Schüler sind während der
Lerneinheit ruhiger und
können sich besser
konzentrieren. Insbesondere für Kinder mit
erhöhtem Bewegungsdrang sind entsprechende Möglichkeiten
sehr hilfreich.“
Claus Tonke
Schulleiter Städt. LudwigThoma-Realschule
53
Alle(s) in Bewegung
Referat für Bildung und Sport
Meilenstein
„Am meisten begeistert mich am Münchner Sportfestival, dass
ich jedes Jahr neue
Sportarten entdecke.
Als Parkour-Läufer habe
ich selbst mal Poledance und Calisthenics
ausprobiert. Das war
eine ganz neue Erfahrung und hat riesig
Spaß gemacht. Mit
unserem Verein FAM
München e. V. bieten
wir auf dem Münchner
Sportfestival ParkourWorkshops für jedermann an – ein toller
Erfolg mit großartigem
Feedback!“
Vielfalt im Sport:
Veranstaltungen und
Breitensport
Ob als Gastgeberin von Breitensportveranstaltungen, als Austragungsort
von Trendsportevents oder von nationalen und internationalen Spitzensportwettkämpfen – München setzt
auf Vielfalt und stellt die Interessen
und Bedürfnisse der aktiven Münchner Bevölkerung in den Vordergrund.
München will sich auch in Zukunft als
sympathische, weltoffene und sozial
engagierte Sportmetropole zeigen.
Breitensport für alle
Der Breitensport ist das sportliche
Herz einer Stadt. Beispielhaft hierfür
steht das Münchner Sportfestival:
Jedes Jahr am ersten Sonntag im
Juli verwandelt sich der Königsplatz
Andreas Ruby
Teilnehmer und Aussteller
beim Münchner Sportfestival
54
in eine riesige Sportarena. Das Referat für Bildung und Sport präsentiert
gemeinsam mit Partnern, Sportvereinen und -verbänden den Münchner
Sport in all seinen Facetten. Mit dabei sind Klassiker wie Tischtennis,
Rudern oder Tanzen sowie viele junge Sportarten wie Bike-Polo, Parkour,
Zumba oder Speedminton. Der Eintritt und alle Sportangebote sind kostenfrei, Ausprobieren ist ausdrücklich
gewünscht.
Eine Bühne für sportliche
Leistungen
München ist bekannt für seine attraktiven Angebote im Leistungssport.
In den Veranstaltungen erlebt das
Publikum den Sport und die Athletinnen und Athleten hautnah. Studien
zeigen, dass Kinder, Jugendliche und
Erwachsene durch den Besuch von
Sportveranstaltungen stark motiviert
werden, selbst aktiv zu werden. Besonders beliebte Events sind neben
Fußball, Basketball und Eishockey
z. B. der Boulder World Cup, der
Stabhoch- und Weitsprungwettbewerb „Jump and Fly“, der RuderWeltcup oder das Ludwig-Jall-Sportfest (Leichtathletik).
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
Zahlen und Fakten
Sportinfrastrukturprogramm
Bewegung in Kitas und Schulen
Vereinsförderung
• Insgesamt plant die Stadt 2014
bis 2018 Investitionen über rd.
86 Mio. Euro (Mehrjahresinves titionsprogramm). Das städtische Gesamtinvestitionsvolumen
betrug 2014 rd. 21 Mio. Euro.
• Die Gelder für städtische Sport infrastruktur wurden in zwei
Schritten (2012 und 2014) von jährlich 4 Mio. auf 8 Mio. Euro erhöht, derzeit sind 28 städtische Sportbaumaßnahmen geplant.
• Das Budget für vereinseigene Sportinfrastruktur wurde 2013
von jeweils 2 Mio. auf 3 Mio.
Euro pro Jahr erhöht, derzeit sind 35 Vereinsbaumaßnahmen vorgemerkt.
• Das neue Bewegungsraum konzept für Kitas wurde bereits
in 22 Einrichtungen umgesetzt,
weitere 36 Einrichtungen sind in
Planung.
• Für die Neubeschaffung von
Sportgeräten in Schulen werden
jährlich 480.000 Euro zur Ver fügung gestellt.
• Die Sportinfrastruktur (400
Schulsporthallen, 155 Freizeit sportanlagen und 32 Schul-
schwimmbäder) wird bedarfs gerecht ausgestattet und ausgebaut.
• Über 700.000 Münchnerinnen
und Münchner sind Mitglieder
in 705 Vereinen, Tendenz weiter
steigend. Der Jugendanteil be trägt im Durchschnitt 30 %.
• Die Budgets für Unterhaltszu schüsse und die Sportbetriebs pauschale wurden 2013 von jeweils 2 Mio. auf 3 Mio. Euro pro Jahr erhöht.
55
Alle(s) in Bewegung
Referat für Bildung und Sport
Service
„Ich bin schon seit 15
Jahren dabei – „Fit im
Park“ ist zu meinem
großen Hobby geworden, und es wird nie
langweilig, weil man
jeden Tag etwas Neues entdecken kann. Es
kostet nichts und für
jeden ist etwas dabei –
das ist Freude pur! Wir
haben oft auch viele
Zuschauer, und vor allem Touristen staunen,
wenn sie die vielen
Leute sehen, die sich
im Rhythmus der Musik
bewegen. Fit im Park
ist ein großes Aushängeschild der Sportstadt
München.“
Vereinsberatung und laufende
Bezuschussung für den Sportbetrieb
Die Münchner Sportvereine mit ihren
vielfältigen Angeboten sind der Kern
des Münchner Sportgeschehens.
Deshalb setzt die Stadt den Schwerpunkt der Sportförderung auf die Unterstützung der örtlichen Sportvereine und ihre Basisarbeit. Das Referat
für Bildung und Sport informiert über
die vielfältigen Fördermöglichkeiten.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildungund-Sport/Sportfoerderung.html
Freizeitsportangebote
Bodo Mikisch
Langjähriger Teilnehmer von
Fit im Park
Wir wollen möglichst viele Münchnerinnen und Münchner motivieren:
Der FreizeitSport bietet kostenlose
oder günstige Angebote für alle –
zum Beispiel „Fit im Park“, Spielaktionen, Feriensport, Hallensport und
Spielgeräteverleih.
Städt. Stadion an der Grünwalder Straße
56
Info:
Aktuelle Programme unter
www.sport-muenchen.de
Eis- und Funsportzentren
Skaten im Sommer und im Winter:
Die Münchner Eis- und Funsportzentren bieten Spaß für Eis- und Inlineskater. Mit umfangreichen Laufflächen, Mini Ramps, Half Pipes und
attraktiven Hindernissen können sich
die Skatefans hier austoben.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/Sportstaetten/eisfun.html
Stadionbetrieb
Von den vier Münchner Stadien betreibt die Landeshauptstadt selbst
zwei eigene Standorte: das Städtische Stadion an der Dantestraße und
das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße. Weltweit bekannt ist
München für sein Olympiastadion
mit dem berühmten Zeltdach, das
aber seit dem Auszug des Fußballs
keine offizielle Sportstätte mehr ist
und meist für Kulturveranstaltungen
zum Einsatz kommt. Seit 2006 ist
die Allianz Arena Heimat der beiden
Fußballvereine FC Bayern und TSV
1860 München.
Info:
Veranstaltungen in städtischen
Stadien unter www.muenchen.de/
veranstaltungen/veranstaltungsortestadion.html
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
57
Alle(s) in Bewegung
Referat für Bildung und Sport
Zukunft /
Aussicht
Sportgroßereignisse
Boulder Worldcup 2013
58
Sportgroßveranstaltungen wie die
Fußball-Weltmeisterschaft, die Olympischen Spiele oder die ChampionsLeague-Finalspiele locken jährlich
Millionen von Menschen an. Große
Metropolen konkurrieren regelrecht
um die Austragung von Sportgroßveranstaltungen. Die Stadt und der
Großraum München haben sich nicht
erst seit der Bewerbung um Olympische und Paralympische Winterspiele
mit dem Thema befasst: Wir engagieren uns langfristig für eine nachhaltige Planung und Umsetzung.
Gezielt planen
Image, Wirtschaft, Tourismus, Sportbegeisterung: München profitiert von
seinen vielfältigen Sportereignissen.
Gleichzeitig bedeuten sie aber auch
einen hohen Aufwand – und eine
große Verantwortung: Die Themen
Umweltschutz, Nachhaltigkeit und
soziale Verträglichkeit müssen zukünftig in die Bewertung einfließen.
Deshalb arbeiten wir kontinuierlich an
Entscheidungsgrundlagen für Sportgroßereignisse, die die Befürwortung
oder Ablehnung einer Bewerbung
transparent machen und später auch
bei der Planung und Umsetzung
helfen sollen.
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
Großereignis Euro 2020
Bei der nächsten Fußball-EM rollt der
Ball in München: Als eine von 13 Ausrichterstädten tragen wir drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale in der
Allianz Arena aus. Ein toller Erfolg für
das Referat für Bildung und Sport, das
mit der Koordinierung der Erstellung
der Bewerbungsunterlagen und der
Stadtratsbefassung beauftragt war.
Auch in Zukunft wollen wir spannende Sportgroßereignisse nach München holen – und unsere Bürgerinnen
und Bürger begeistern.
Eliteschule des Sports
2016
Leistungssport für Schülerinnen
und Schüler
Ab der 8. Jahrgangsstufe erhalten
ausgewählte Sporttalente in verschiedenen Sportarten die Möglichkeit, ihre gymnasiale Schullaufbahn
mit ihrer Sportkarriere bestmöglich
zu verbinden. Hierfür werden die
Sportschülerinnen und -schüler in
einer eigenen Klasse zusammengefasst und betreut. Der Olympiastützpunkt und die umliegenden Leistungszentren rund um den Olympiapark sind schnell zu erreichen – die
Nähe der Sportanlagen ermöglicht
eine effiziente Vereinbarkeit von Unterricht, Training und Wettkampf.
Optimale Ausstattung
Schule oder Leistungssport? In München ist beides möglich: Auf dem
Gelände der ehemaligen KronprinzRupprecht-Kaserne entsteht eine Eliteschule des Sports, die in das vierzügige staatliche Gymnasium München Nord integriert wird. Die Landeshauptstadt München als Trägerin des
Schulaufwands, der Freistaat Bayern
als Träger des Personalaufwands, leistungsstarke bayerische olympische
Sportfachverbände und der Olympiastützpunkt Bayern in koordinierender
Funktion schaffen so beste Voraussetzungen für eine nachhaltige Spitzensportförderung im Nachwuchsbereich im Sinne einer dualen Karriereplanung. Die Grundlagen beschloss
der Stadtrat 2011.
Bei der Ausstattung der Schule wurden neben den Schulsportanforderungen auch die Bedürfnisse für
hochleistungssportliches Training
angemessen berücksichtigt: Die
Dreifachsporthalle erhält mit einer
Höhe von zehn Metern optimale
Voraussetzungen für hochklassigen
Ballsport. Außerdem stehen ein multifunktionaler Gymnastikraum als
Judo-Trainingshalle sowie ein Kraftund Konditionsraum für das spezielle
Training der Sportschülerinnen und
-schüler zur Verfügung. Die groß angelegten Freisportflächen sind mit
einem Rasenspielplatz, einer modernen Leichtathletikanlage, einem
Beachvolleyballfeld und multifunktionalen Freispielflächen ausgestattet
– alle Anlagen sind sowohl auf die
speziellen Bedürfnisse einzelner
Sportarten als auch auf die vielsei-
„Es ist nicht immer
ganz einfach gewesen,
Training und Schule miteinander zu verbinden.
Neben der privaten
Unterstützung waren
es der Olympiastützpunkt in München und
die SG Stadtwerke,
die mir gute Trainingsmöglichkeiten geboten
haben und immer noch
bieten. Als Leistungssportler wünscht man
sich noch mehr Trainingsoptionen und
auch mehr Unterstützung von der Schule.
Aber ich denke, dass
die Stadt München mit
der neuen Eliteschule
auf einem guten Weg
ist.“
Alexandra Wenk
Schwimmerin bei der
SG Stadtwerke München,
Deutsche Meisterin und
Europameisterin
59
Alle(s) in Bewegung
Referat für Bildung und Sport
Münchner
Sportfestival 2015
tige Nutzung durch den Schul- und
Vereinssport ausgerichtet.
Trendsport
Der Bereich Trend-, Fun- und Actionsport wächst stetig und gewinnt
nicht nur bei jungen Leuten begeisterte Anhänger. Für eine moderne
und zukunftsorientierte Sportstadt
ist es wichtig, solche Entwicklungen
aufzunehmen und entsprechende
Sportveranstaltungskonzepte zu entwickeln und zu unterstützen. In Zukunft wollen wir diesen Bereich weiter ausbauen.
Trendsportveranstaltungen
Trendsportevents bedeuten Sport,
Lifestyle, Musik und Unterhaltung.
Events wie „Munich Mash“, das
Snowboardevent „Air & Style“, der
Mountainbike-Wettbewerb „Go Big
or Go Home“ oder die Eissportveran-
60
staltung „Crashed Ice“ haben bereits
mehrfach das enorme Interesse der
Bevölkerung und der Medien an derartigen Veranstaltungsformaten bewiesen. Sportveranstaltungskonzepte wie diese wollen wir weiter ausbauen und fest im Münchner Sportkalender etablieren.
Neubau einer Trend- und
Actionsporthalle
Mit „Munich Mash“ wurde zum
zweiten Mal ein hochkarätiges Actionsportspektakel erfolgreich ausgerichtet. Um Nachhaltigkeit sicherzustellen, setzt sich die Stadt insbesondere für die bereits stark etablierte Szene ein und plant eine Actionsporthalle für verschiedene Sportarten wie z. B. Skateboarding, BMX
und Parkour. Das Projekt ist in vollem
Gang – bereits 2015 soll die Standortplanung abgeschlossen sein.
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
Projekte in Planung
Die Umsetzung des Infrastrukturprogramms geht mit vielen neuen
Projekten in die nächste Runde. Viele
Großprojekte stehen auf dem Plan
und teilweise bereits kurz vor dem
Beginn der Bauphase. Wir können
uns schon bald auf weitere moderne
Sportstätten und Leistungszentren in
unserer Stadt freuen:
Hockeyleistungszentrum
Auf dem Gelände des Münchner
Sportclubs e. V. soll ein Leistungszentrum für den Hockeysport entstehen. Geplant ist eine bundesligataugliche Anlage mit einem Freispielfeld
und einer mehrteiligen Hockeyhalle
inklusive Zuschauertribünen und einer Trainingshalle. Betreiber der Sportstätte wird der Bayerische Hockeyverband sein.
Sportarena für Eishockey und
Basketball
Im Olympiapark sollen die Eishockeyspieler des EHC Red Bull München
und die Profibasketballer des FC Bayern München in einer Hightech-Arena
mit 10.000 Zuschauerplätzen ein
neues Zuhause finden. Neben der
Integration weiterer Leistungssportarten (Shorttrack, Eiskunstlauf) soll
auch der Schul- und Breitensport in
der neuen Halle bzw. in den angeschlossenen Trainingszentren seine
Berücksichtigung finden.
Olympia-Ruderregatta-Anlage
Nach 40-jährigem Betrieb der Olympia-Ruderregatta-Anlage in Oberschleißheim ist eine Sanierung dringend erforderlich. Die Planung läuft:
Dabei geht es nicht nur um eine Modernisierung, auch die künftige Ausrichtung und Nutzung der Sport- und
Freizeitstätte werden neu definiert.
61
Alle(s) in Bewegung
Referat für Bildung und Sport
Praxis – Projekte
vor Ort
Workshops Trend- und
Actionsport an Schulen
Der Stadtrat hat bereits 2013 zugestimmt, an Münchner Schulen ein
Trend- und Actionsportprogramm im
Zuge der X-Games anzubieten. Kinder
und Jugendliche erhalten damit einen
ersten Zugang zu den beliebten Sportarten – und einen weiteren Anreiz,
selbst aktiv zu werden. Noch im gleichen Jahr konnten wir gemeinsam
mit dem Verein High Five e. V. ein
entsprechendes Konzept umsetzen.
Skaten und Biken
Beim Workshop 2013 lernten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen
erste Tricks auf dem Skateboard. Das
freiwillige Programm wurde für die
fünfte bis achte Jahrgangsstufe an-
62
geboten und fand entweder auf dem
Pausenhof oder in einem der vielen
Münchner Skateparks statt. Im folgenden Jahr konnte das Programm
bereits um die Sportart Mountainbiken ergänzt werden. Professionelle
Schutzausrüstung und erfahrene
Trainerinnen und Trainer sorgten für
den optimalen Lerneffekt.
Weiter geht’s!
Die Workshops sollen auch in den
kommenden Jahren angeboten werden. Der Verein High Five e. V. und
der FreizeitSport des Referats für
Bildung und Sport organisieren die
Planung und Umsetzung, stellen
Sportgeräte und Materialien zur Verfügung und sind mit geschultem Personal vor Ort. Schulen werden über
eine Infobroschüre rechtzeitig über
das kostenlose Workshop-Angebot
informiert. In Zukunft sollen noch
mehr Schulen von dem Programm
profitieren können.
D Sportstadt München
Referat für Bildung und Sport
63
Gemeinsam in München –
Inklusion und Vielfalt
64
E Inklusion und Vielfalt
Referat für Bildung und Sport
Auf einen Blick
In unserer Stadt sollen sich alle Menschen willkommen fühlen. Deshalb
sind Inklusion und Vielfalt wichtige Themen für uns. In der Bildung und
im Sport wollen wir allen Münchnerinnen und Münchnern die gleichen
Chancen und Möglichkeiten geben – unabhängig von Herkunft, Glauben,
körperlichen oder geistigen Eigenschaften oder sozialer Stellung. Dafür
haben wir viele Projekte, Programme, Fördermaßnahmen und Beratungsangebote entwickelt. In Kitas, Schulen und im Sport kommen die Menschen zusammen und können miteinander lernen, spielen und aktiv sein.
Inklusion ist ein langer Weg, den wir gemeinsam planen und gehen wollen.
Standpunkte
Bildung und Sport für alle
Die Stadt München wächst – und mit
ihr die Vielfalt der Menschen, die hier
zusammenleben. Damit wächst auch
die Herausforderung, das gemeinsame Zusammenleben für alle gut zu
gestalten. Inklusion ist der Weg, auf
die Herausforderungen einer vielfältigen Gesellschaft zu reagieren. Bildung und Sport können an vielen
Stellen dazu beitragen, dass sich in
München alle Menschen willkommen
fühlen.
Inklusion und Vielfalt
Inklusion hat das Ziel, Menschen
nicht auszugrenzen. Inklusion denkt
vom Individuum her und fragt: Was
benötigt der einzelne Mensch, damit
er an der Gesellschaft teilhaben kann?
Wie kann jede und jeder Einzelne ein
erfülltes Leben führen? Was müssen
Staat und Gesellschaft dazu beitragen? Dabei geht es nicht nur um
Menschen mit Behinderung oder mit
Migrationshintergrund. Es geht darum, dass alle die gleichen Möglichkeiten und Rechte haben, unabhängig
von Hautfarbe, Herkunft, Glauben,
sozialer Stellung, körperlichen oder
geistigen Eigenschaften. In Schulen,
Kitas und im Sport sollen alle teilhaben und einen Weg für sich entdecken können.
Inklusion in der Bildung
Die Umsetzung der Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ermöglicht einen gleichberechtigten Zugang aller zu regulären Kindertageseinrichtungen und Schulen.
Seit der Ratifizierung der Konvention
in Deutschland und der Novellierung
der bayerischen Bildungsgesetze
nehmen Münchner Kindertagesein-
65
Gemeinsam in München
Referat für Bildung und Sport
richtungen und Schulen verstärkt
Kinder und Jugendliche mit verschiedensten Beeinträchtigungen auf. Wir
unterstützen die Einrichtungen auf
diesem Weg, der viel verlangt und
viel ermöglicht. Ziel ist es, alle Kinder
und Jugendlichen, jede Schülerin und
jeden Schüler bedarfsgerecht zu fördern und zu unterstützen.
Beratungslehrkräfte mit dem
Schwerpunkt Interkulturalität
In einem Modellversuch hat das Pädagogische Institut zusammen mit
der staatlichen Schulberatungsstelle
München eine besondere Ausbildung
für Lehrerinnen und Lehrer ins Leben
gerufen: Von März 2012 bis August
2014 wurden 30 Lehrkräfte aus städtischen Münchner Schulen zu Beratungslehrkräften mit dem Schwer-
66
punkt „Beratung von Ratsuchenden
mit Migrationshintergrund“ ausgebildet. Die Themen: Interkulturalität,
kultursensible Beratung, ausländische Bildungssysteme, Aufenthaltsrecht, Unterstützungs- und Förderangebote und Deutsch als Zweitsprache. Die Kompetenzen können von
Schülerinnen und Schülern, Eltern
und Lehrkräften genutzt werden. Das
Programm soll weiter ausgebaut
werden.
Schule der Vielfalt
Die Zusatzqualifikation „Schule der
Vielfalt“ des Pädagogischen Instituts
basiert auf dem Anti-Bias-Ansatz und
unterstützt Lehrkräfte und Schulen
dabei, die (nicht nur) migrationsbedingte Vielfalt an den Schulen als
Chance zu sehen, Schule so zu ge-
E Inklusion und Vielfalt
Referat für Bildung und Sport
stalten, dass sie der Heterogenität
ihrer Schülerschaft gerecht wird und
den verschiedenen Formen von Diskriminierung entgegenwirkt. Neben
einer Einführung in verschiedene
Themenbereiche befassen sich die
Praxismodule mit der Gestaltung des
Schulalltags – hier geht es unter anderem um Mehrsprachigkeit, sprachsensiblen Fachunterricht, Elternbeteiligung, Beratung/Vernetzung und
Schulentwicklung im heterogenen
Schulalltag. Die teilnehmenden Lehrkräfte erarbeiten Projektskizzen, in
denen erste Entwicklungsschritte ihrer Schule in Richtung einer „Schule
der Vielfalt“ angeregt werden.
Berufsvorbereitung für
Flüchtlinge
Partizipation und Demokratie in
der Kita
Vielfalt und Inklusion im Sport
Alle Kinder haben das Recht zur Mitbestimmung bzw. Partizipation. Dieses Recht beruht auf der UN-Kinderrechtskonvention, auf dem Kinderund Jugendhilfegesetz sowie auf dem
Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz. Die Beteiligung der
Kinder ist eine zentrale Aufgabe aller
städtischen Kindertageseinrichtungen
in München. Das Erziehungspersonal
respektiert die Mädchen und Jungen
als eigenständige Menschen, die etwas zur Gestaltung der eigenen Einrichtung beitragen können. Erwachsene und Kinder stehen in einem
ständigen Dialog: Die Erwachsenen
stärken die Kompetenz der Kinder,
sich zu beteiligen und unterstützen
sie dabei.
Flüchtlinge auf ihrem Weg in einen
Beruf zu unterstützen, ist eine besondere Herausforderung. An der
Städtischen Berufsschule zur Berufsvorbereitung wurde ein bayernweit
anerkanntes und übernommenes
Modell eines bis zu zweijährigen Angebots entwickelt und erprobt, das
die jungen Flüchtlinge auf ihren ersten Schritten in der für sie fremden
Gesellschaft begleitet, sie bis zur
Ausbildungsreife führt und sie zur
Aufnahme einer Berufsausbildung
befähigt.
Um in München Sport- und Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen, die
in ihrer Vielfalt für alle Bevölkerungsgruppen attraktiv sind, braucht es
umfassende Konzepte, Maßnahmen
und Aktionen. Das Referat für Bildung
und Sport fördert mit verschiedenen
sportsozialen Maßnahmen und Projekten die Partizipation aller Münchnerinnen und Münchner: Inklusion
durch Sport soll ein Stück Normalität
für alle Menschen werden. Sie hilft,
Etikettierungen zu vermeiden, den
sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern und Ausgrenzung
und Anonymisierung entgegenzuwirken. Bei Inklusion im Sport geht es
verstärkt auch um die Umgestaltung
der sozialen Umwelt für eine gemeinsame und gleichberechtigte Nutzung
von Sportangeboten. Wir verfolgen
dieses Ziel mit dem Handlungsfeld
„Vielfalt im Sport“.
67
Gemeinsam in München
Referat für Bildung und Sport
Service
Bildungsberatung International
Die Beratungsstelle berät Menschen
mit Migrationshintergrund in ihren
Muttersprachen. Das Angebot richtet
sich an Schülerinnen und Schüler,
Eltern, Lehrkräfte und andere Fachkräfte sowie an alle, die an Bildung
und Weiterbildung interessiert sind.
68
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/Bildungsberatung/
Bildungsberatung-International.html
Schulberatung Inklusion und
Weiterbildungsberatung für
Menschen mit Handicap
Die Bildungsberatung der Landeshauptstadt München bietet ein spezielles Beratungsangebot:
E Inklusion und Vielfalt
Referat für Bildung und Sport
• für Schülerinnen und Schüler mit
Behinderung oder dauerhafter
Krankheit zu besonderen schuli schen Angeboten, Schulbegleitung, Fahrdiensten, Finanzierungsmög lichkeiten, Antragstellungen usw.
• für Menschen mit Handicap und
in belastenden Lebenssituationen
zu Fragen der beruflichen Um orientierung und Integration usw.
Der Zugang ist barrierefrei.
KITA-Elternberatung
Die KITA-Elternberatung hilft, den
richtigen Platz zu finden, und beantwortet Fragen zu Integration, Sprachförderung und individueller Unterstützung von Kindern.
Info:
www.muenchen.de/rathaus/
Stadtverwaltung/Referat-fuer-Bildung-und-Sport/Kindertageseinrichtungen/Elternberatung.html
Info:
www.muenchen.de/bildungsberatung
69
Gemeinsam in München
Referat für Bildung und Sport
Zukunft /
Aussicht
Inklusion weiter
ausbauen
Derzeit können noch nicht an allen
Kindertageseinrichtungen und Schulen uneingeschränkt alle Kinder und
Jugendlichen aufgenommen werden.
Aber wir sind auf dem Weg – Inklusion ist ein Prozess, der immer weitergeht. Unsere Initiativen für die Zukunft:
Kita
Im Bereich der Kindertageseinrichtungen hat das Referat für Bildung
und Sport als Trägerin eigener Einrichtungen, insbesondere im Bereich
der Kindergärten, in über 15 Jahren
ein breites inklusives Angebot ausbauen können, das in den nächsten
Jahren sukzessive erweitert wird.
Darüber hinaus wurde eine Fachberatung aufgebaut, die die Kindertageseinrichtungen zu allen Fragen der Inklusion berät und begleitet. Ziel ist
70
ein flächendeckendes Angebot an
Integrationsplätzen, um betroffenen
Kindern den wohnortnahen Besuch
in einer Regeleinrichtung zu ermöglichen.
Schule
Im schulischen Bereich werden in
Zukunft alle Neubauten und Generalsanierungen barrierefrei erstellt. In
das Standardraumprogramm für Neuund Erweiterungsbauten sind zusätzlich Inklusionsräume zur Differenzierung und zum individuellen Arbeiten
aufgenommen worden. Mit der Umsetzung des Lernhauskonzepts wurde eine gute Voraussetzung für die
Aufnahme von Kindern mit Beeinträchtigung geschaffen – dieses Konzept soll weiter ausgebaut werden.
Für den Bildungscampus Freiham
wurden erstmals Räume für Differenzierung mit eingeplant, die auch bei
zukünftigen Schulbauten realisiert
werden.
Neben den bereits seit Jahren bestehenden integrativen Angeboten
haben sich immer mehr Gymnasien
und Realschulen der Inklusion geöffnet und nehmen Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen auf. Es
haben sich seitdem verschiedene
Best-Practice-Modelle entwickelt: Es
werden z. B. Tutorenteams gebildet
oder Schülerpatinnen und -paten benannt, um den Kindern mit Beeinträchtigungen den Einstieg in den
Schulalltag zu erleichtern. Die bestehenden Programme, Aktionen und
Initiativen sollen in Zukunft immer
mehr zur Regel werden.
E Inklusion und Vielfalt
Referat für Bildung und Sport
Praxis – Projekte
vor Ort
Inklusion in Kitas –
Beispiele
Heinrich-Braun-Weg /
Aschenbrennerstraße
Vielfalt in Hasenbergl Nord: Kinder
aus allen Kulturkreisen, Kinder verschiedener Nationalitäten, Kinder mit
unterschiedlicher sozialer Herkunft
und Kinder mit und ohne Behinderung
besuchen wohnortnah diese beiden
Kindertageseinrichtungen. Hier sind
ganz im Sinne der Inklusion alle Kinder
und ihre Familien willkommen. Durch
einen offenen Elterntreff und die
Möglichkeit des Dabeiseins im pädagogischen Alltag, durch eine Vielzahl
von Eltern-Kind-Projekten und besonders durch die persönliche, professionelle Haltung der pädagogischen
Fachkräfte werden die Familien in die
Bildungseinrichtung Kindergarten aktiv eingebunden. Im pädagogischen
Alltag bedeutet Inklusion für uns, die
unterschiedlichsten Bedürfnisse und
Besonderheiten der Kinder zu berücksichtigen – wir achten darauf, dass
alle Kinder am gemeinsamen Spielen
und Lernen partizipieren können.
Städtisches KinderTagesZentrum,
KiTZ St. Martin
Das KiTZ St. Martin versteht sich als
„Ort der Begegnung“ für Giesinger
Familien. Es betreut Kinder im Alter
von 0–12 Jahren in altersgemischten
Gruppen und bietet in Kooperation
mit der Evangelischen Familienbildungsstätte und dem Verein Giesinger Familien e. V. Kurse und Projekte
für Kinder und Familien an. Im Sinne
der Inklusion ermöglicht die große
Altersspanne eine familienfreundliche Begleitung über viele Jahre. Ziel
ist es, jedes Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen wahrzunehmen,
es mit adäquaten Spiel- und Förder-
71
Gemeinsam in München
Referat für Bildung und Sport
„Unsere Schule besuchen Schülerinnen
und Schüler aus über
50 Staaten, außerdem
haben wir Kinder mit
besonderem Förderbedarf. Integration und
Inklusion werden bei
uns täglich gelebt. Je
selbstverständlicher
man mit den individuellen Begabungen umgeht, desto weniger
spielen Unterschiede
eine Rolle. Eine Schule
ist dann erfolgreich,
wenn sie im Stadtteil
gut verankert ist. Keiner
muss Angst haben,
wenn er zu uns kommt.
Unsere Schule ist die
Heimat für alle Kinder
im Stadtviertel – und
für deren Eltern ebenso.“
angeboten in seiner Entwicklung zu
unterstützen und in den Gruppenalltag zu integrieren. Die pädagogischen
Fachkräfte werden hier von Heilpädagoginnen und einem Psychologen
der Beratungsstelle unterstützt. Darüber hinaus kommen eine Logopädin oder eine Ergotherapeutin für individuelle Fördereinheiten ins KiTZ.
Eine gute Zusammenarbeit mit den
Familien, den Fachdiensten und später zusätzlich mit den Lehrkräften der
Grundschule oder Kursleitungen sind
Voraussetzung für eine gelungene
Integration.
Inklusion an Schulen –
Beispiele
gelingen und die Lernfreude nachhaltig erhalten bleiben. Die Basis des
Unterrichtens und des Förderns ist
die innere Differenzierung des Unterrichts. Es gibt Klassen für Einzelintegration ohne Schulbegleiter. Neben
dieser Form der Inklusion finden sich
Kooperationsklassen in den Jahrgangsstufen eins und zwei und eine
Partnerklasse des privaten Otto-Steiner-Förderzentrums mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Damit sind alle gängigen Modelle
der Inklusion in Bayern vertreten und
werden hier sehr erfolgreich praktiziert.
Städtische Carl-von-LindeRealschule
Dr. Michael Hoderlein-Rein
Rektor der Staatl. Grundschule an der Berg-am-LaimStraße, die 2015 den 1. Platz
beim Münchner Schulpreis
gewonnen hat
72
Grundschule Berg-am-LaimStraße
An der Grundschule Berg-am-LaimStraße ist das Fördern integraler Bestandteil des Unterrichts, denn nur
so können Inklusion und Integration
Seit ca. vier Jahren engagieren sich
Lehrkräfte und Schulleitung der Städtischen Carl-von-Linde-Realschule besonders für Schülerinnen und Schüler
mit Autismus. Das Inklusionsteam
der Schule hat sich in zahlreichen
Fortbildungen in Zusammenarbeit
E Inklusion und Vielfalt
Referat für Bildung und Sport
mit dem zuständigen Ministerialbeauftragten auf die Aufgaben vorbereitet und leistet in enger Kooperation
mit der Heckscher-Klinik eine in der
Regel sehr zeitintensive Betreuung.
Darüber hinaus bietet die Schule seit
1976 eine unterrichtsintegrierte, erfolgsorientierte Förderung von leistungsstarken Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache in ihren internationalen Klassen an. Hier werden
Schülerinnen und Schüler in Bezug
auf ihre sprachlichen Fähigkeiten gefördert, um den weiteren schulischen
Erfolg in regulären Klassen zu unterstützen.
Städtisches Adolf-WeberGymnasium
punkt liegt im Bereich Sehbehinderung und Blindheit. Im Schuljahr
2014/2015 gab es sechs sehbehinderte und vier blinde Schülerinnen
und Schüler an der Schule. Vor Ort
kümmert sich eine (blinde) Mitarbeiterin darum, dass allen Betroffenen
blindengerechte Schulmaterialien zur
Verfügung stehen, die sie ggf. selbst
erstellt. Eine Inklusionsbeauftragte
steht als Beraterin und Ansprechpartnerin für alle Eltern, Schülerinnen
und Schüler zur Verfügung.
Vielfalt in der Bildung –
Beispiele
Städtische Sing- und Musikschule
Das Städtische Adolf-Weber-Gymnasium hat eine langjährige Erfahrung
mit dem gemeinsamen Unterricht
von Schülerinnen und Schülern mit
und ohne Behinderung. Der Schwer-
Die Städtische Sing- und Musikschule
München ist eine moderne Bildungseinrichtung für Kinder und Jugendliche. Ihr Ausbildungsprogramm reicht
von der musikalischen Spielschule
für Dreijährige mit Eltern/Großeltern,
der musikalischen Früherziehung ab
4 Jahren, einer musikalischen Grundausbildung ab 6 Jahren, dem Erlernen
von 30 verschiedenen Musikinstrumenten, Chorschule, IKARUS (Instrumentenkarussell), Instrumental- und
Vokalunterricht bis hin zur studienvorbereitenden Abteilung, Musiktheorie,
Musiktheater, Ensembles, Orchester
und mehr.
„Inklusiver Unterricht
hat für alle Vorteile: einerseits für Kinder mit
Behinderung, die eben
nicht in einer künstlichen Lebenswelt aufwachsen, sondern
schon früh mit Situationen konfrontiert
werden, auf die sie
auch später im beruflichen Leben treffen
werden. Andererseits
auch für die nichtbehinderten Kinder, für
die es zur Selbstverständlichkeit wird, dass
es behinderte und nichtbehinderte Menschen
gibt. Das AufeinanderRücksicht-Nehmen
wird bei uns hochgehalten. Eine inklusive
Schule ist im wahrsten
Sinn des Wortes eine
Lebensschule.“
Hermann Aulinger
Schulleiter des Städt. AdolfWeber-Gymnasiums
Globus für Schülerinnen und Schüler mit
Sehbehinderung am Städt. Adolf-WeberGymnasium
73
Gemeinsam in München
Referat für Bildung und Sport
74
Städtische Tierparkschule
Städtische Schule der Phantasie
Im Münchner Tierpark Hellabrunn
gibt es einen eigenen Zooschulraum,
in dem drei städtische Lehrkräfte für
Schülerinnen und Schüler von 6 bis
18 Jahren und für Kinder im Vorschulalter mehrtägige Projekte, Führungen
und Rallyes anbieten – unter Einbeziehung des besonderen Lernorts
Tierpark. Gerade im Ganztag kann
diese Form des projektorientierten,
fächerübergreifenden Unterrichts gut
integriert werden. Z. B. befassen sich
Kinder intensiv und ganzheitlich mit
einem Tier oder einer Tierart, sie
zeichnen und modellieren das Tier
oder verfassen Texte. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dabei handlungs- und themenorientiert, erfahren
und entdecken Zusammenhänge
„aus erster Hand“ und entwickeln
ein verantwortungsbewusstes, vernetztes Denken und Handeln gegenüber der Natur.
Kinder auf ihrem Bildungsweg kreativ
zu unterstützen – das ist das Ziel
der Städtischen Schule der Phantasie. Die Kurse sollen das schulische
Bildungsangebot für Münchner
Grundschulkinder im musischen
Bereich erweitern. Entwickelt wurde
das Konzept von Professor Rudolf
Seitz, dem ehemaligen Präsidenten
der Kunstakademie, und es ist heute
aktueller denn je. Die Schule bietet
Freiräume, in denen sich die Kinder
ausprobieren dürfen und über den
Einsatz von Material, Technik oder
Farbe selber entscheiden können.
Künstlerinnen und Künstler unterstützen die Kinder in ihrem kreativen
Prozess. Sie werden motiviert, durch
Ausprobieren eigene Lösungswege
zu finden. Das macht sie stolz, hält
die Neugierde wach und stärkt nachhaltig ihr Selbstbewusstsein.
E Inklusion und Vielfalt
Referat für Bildung und Sport
Projekte im Sport –
Beispiele
Vereine für Vielfalt
Das Angebot „Interkulturelle Vereinsentwicklung München“ (IVE) verfolgt
das Ziel, die Potenziale und Fähigkeiten aller Bürgerinnen und Bürger in
München zu nutzen und diese gewinnbringend auch in den Sportvereinen einzusetzen. Damit soll die Teilhabe aller Menschen am Sport – unabhängig von ihrer Herkunft – erleichtert werden. Dem vereinsorganisierten Sport bietet die verstärkte
Einbindung von Migrantinnen und
Migranten aber nicht nur die Chance,
Mitglieder zu gewinnen. Ein Zugewinn entsteht auch durch die Erweiterung des Spektrums der Sportarten, die Gewinnung von ehrenamtlichen Kräften und – besonders bedeutsam – einen neuen Blick auf die
bestehenden Strukturen. Wir haben
die IVE 2010 ins Leben gerufen und
in diesem Zusammenhang verschiedene Arbeitsgruppen über mehrere
Monate in Münchner Vereinen begleitet. Das Projekt lebt weiter und
wird stets durch neue Impulse und
Erkenntnisse optimiert.
sam Sport – Gemeinsam Spaß“ und
die Elektro-Rollstuhl-Hockey-WM
2014 waren sportliche Höhepunkte
im Münchner Veranstaltungskalender
und rückten Menschen mit Behinderung verstärkt in die Mitte der öffentlichen Wahrnehmung. Auch zukünftig
möchten wir uns maßgeblich an der
Planung, Organisation, Realisation
und Finanzierung dieser Sportereignisse beteiligen.
Eine Welt im Sport
Für gegenseitige Toleranz und Akzeptanz im Zusammenspiel von
Menschen jeglicher Herkunft und
Sprache haben wir bedarfsgerechte
Sportangebote ins Leben gerufen.
Insbesondere Frauen sollen hiervon
profitieren, da sie oftmals aufgrund
kultureller Barrieren nur schwer an allgemeinen Angeboten teilhaben können. Fahrradkurse, Mutter-Kind-Erlebnisturnen oder auch Fitness für
Frauen aus aller Welt sind Beispiele
für Sportkurse, die von qualifizierten
Übungsleiterinnen in zum Teil nicht
einsehbaren Räumen geleitet und
koordiniert werden.
Veranstaltungen gemeinsam
erleben
Veranstaltungen eignen sich besonders als Plattform, um Vielfalt öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren.
Die Special Olympics München 2012,
das Finale der Blindenfußball Bundesliga 2012, die Veranstaltung „Gemein-
75
Wir und die Welt –
Internationale Projekte
76
F Internationale Projekte
Referat für Bildung und Sport
Wir und die Welt:
Internationale
Projekte
Globalisierung und Nachhaltigkeit
sind zwei Schwerpunkte, die für unsere Bildungspolitik besonders wichtig sind. Die internationalen Interessen des Referats für Bildung und
Sport werden dabei durch den Fachbereich Internationaler Austausch/Europabüro am Pädagogischen Institut
vertreten – innerhalb Münchens, in
Europa und weltweit. Wir organisieren Austauschprogramme für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende,
Weiterbildungen für Erziehungs- und
Lehrpersonal, und wir unterstützen
Bildungseinrichtungen bei der Teilnahme an internationalen Projekten.
So bilden und unterstützen wir Netzwerke, durch die wir die Qualität und
innovative Weiterentwicklung unserer
Bildungsarbeit garantieren.
Austauschprogramme
Münchens Bürgerinnen und Bürger
können in vielfacher Hinsicht von der
weltoffenen Praxis des Referats für
Bildung und Sport profitieren. Die internationalen Austauschprogramme
für Münchner Schülerinnen und
Schüler (nach Bordeaux, Cincinnati,
Jerusalem etc.) bieten die Möglichkeit, das Leben und die Kultur in Gastfamilien hautnah zu erleben. Dialogund Hospitationsreisen für Erziehungsund Lehrkräfte (nach Cincinnati, Istanbul, Kiew etc.) geben einen Einblick
in die Lebenswirklichkeit der zu betreuenden Kinder. So können sie ihre
interkulturelle Kompetenz weiter stärken und wertvolle Impulse für ihre
erzieherische und unterrichtende
Tätigkeit gewinnen.
EU-Projekte für berufliche Schulen
Auch die Schülerinnen und Schüler
der beruflichen Schulen profitieren
von den Austauschmaßnahmen im
„Die Städt. Berufsschule für Fertigungstechnik ist auf allen
Ebenen europäischer
Arbeit aktiv. Wir entsenden und empfangen Schülerinnen und
Schüler und Bildungspersonal zu und von
unseren Partnerschulen
in Finnland, England,
Spanien, den Niederlanden, Dänemark und
der Slowakei. Wir führen zudem Innovationstransferprojekte in
Leonardo da Vinci und
Strategische Partnerschaften in Erasmus+
durch und agieren als
Berater und Multiplikatoren in europäischen
Projekten. Durch diese
Verbindung zu verschiedenen Ländern lassen
sich Erfahrungen und
Produkte in vielfältiger
Weise generieren. Das
trägt sowohl zur quantitativen als auch zur
qualitativen Entwicklung der Arbeit bei.“
Dr. Markus Müller
Internationaler Schüleraustausch mit der Partnerstadt Cincinnati
Koordinator der Qualitätssicherung, Unterrichtsforschung und Lehrerinnenund Lehrerbildung an der
Städt. Berufsschule für
Fertigungstechnik und EUKoordinator
77
Wir und die Welt
Referat für Bildung und Sport
„Austauschprogramme
erweitern den Horizont
ungemein. Für manche
Auszubildende ist es
das erste Mal, dass sie
sich für längere Zeit
und ohne Familie im
Ausland aufhalten. Hier
lernen sie Flexibilität
und verbessern ihre
Sprachfähigkeiten, sie
lernen Toleranz im Umgang mit anderen
Menschen und anderen Kulturen – auch
anderen Arbeitskulturen. Europa wird als
Ganzes erlebt. Je mehr
Sicherheit man in anderen Sprachen und
Kulturen hat, desto
mehr verliert man die
Angst vor dem Fremden. Und auch die
Chancen auf dem
Arbeitsmarkt steigen
deutlich.“
María Jesús Cervero
EU- Koordinatorin am Fremdspracheninstitut der Landeshauptstadt München und im
Europabüro des Pädagogischen Instituts des Referats
für Bildung und Sport
78
Rahmen von EU-Projekten. Sie bieten
ihnen die Möglichkeit, die Ausbildungsund Arbeitssituation in anderen Ländern kennenzulernen, um ihre beruflichen und sprachlichen Fertigkeiten
und Kenntnisse weiterzuentwickeln.
So erhöht sich die Chance auf einen
erfolgreichen Eintritt in den Arbeitsmarkt.
Auch die Berufsschulen selbst profitieren von den EU-Projekten. Hier
liegt ein Schwerpunkt auf dem Austausch von Lehrkräften, der fachliche,
methodische und pädagogische Vergleiche und Kooperationsprojekte ermöglicht. Dabei spielt vor allem die
gemeinsame, länderübergreifende
Erarbeitung von Unterrichtseinheiten
eine Rolle. Idealerweise werden die
gegenseitig erarbeiteten Module vom
Partner anerkannt, damit die Auszubildenden einen Teil ihrer Ausbildung
im europäischen Ausland absolvieren
können.
Europa für Kleine
Europa ist groß – ein Kontinent, ein
Staatenbund, eine Institution – und
für viele Bewohnerinnen und Bewohner nur schwer greifbar. Dabei findet
Europa auch im Kleinen statt, z. B.
in der Kindertageseinrichtung in der
Auenstraße. Die integrative städtische Einrichtung nahm zwei Jahre
lang am europäischen Programm für
schulische Bildung „COMENIUS“
teil (seit 2015 heißt das Programm
„Erasmus+“). Während des Projekts
besuchte das Münchner Team Kindertageseinrichtungen in Schweden,
England, Lettland und der Türkei. Aus jedem Land nahm das Team
Ideen mit, und auch die Kinder erfuhren viel über den Kindergartenalltag in anderen Ländern. Die Kinder
mit und ohne Migrationshintergrund
lernten, ihre Herkunft und Kultur neu
wertzuschätzen.
F Internationale Projekte
Referat für Bildung und Sport
Interaktion – auch ohne
gemeinsame Sprache
Mehrsprachige Freundschaften und
eine Erziehung zur Friedens- und
Konfliktfähigkeit sind in Münchner
Kindergärten längst gelebter Alltag.
Doch wie machen es die anderen in
Europa? Wie der Umgang mit Mehrsprachigkeit und Interkulturalität im
deutsch-italienischen Kindergartensprengel in Bruneck von Südtiroler
Erzieherinnen und Erziehern umgesetzt wird, erlebten Münchner Erzieherinnen beim EU-Pilotprojekt
„formatione“ (Oktober 2014). Der
Münchner Kunstphilosoph Christopher Oberhuemer setzte dazu ganz
niederschwellig an: Philosophische
Betrachtungen zum persönlichen
Umgang mit Konflikten sowie zum
Umgang mit Migrationsbewegungen
waren genauso Bestandteil der kunstpoetischen Reflexionen wie das konkrete Miteinander beim Malen von
großflächigen Kunstwerken. Sprache
als Werkzeug zur Reflexion, Sprache
als Ausdrucksmittel, Sprache in all
ihren Facetten – durch dieses Projekt
gelang es, neue Impulse für die Erzieherinnen und Erzieher zu setzen.
TUSCH München –
Theater und Schule
Kommunikativ mit Musik und
Tanz
„Theaterpädagogische Arbeit mit
Migrantenkindern“ war ein Leuchtturmprojekt, das eine Pädagogin im
Kindergarten Bruder Willram anschaulich und mit einfachen Mitteln
darstellte: Ein Theaterstück wurde
lediglich mit Musik und Tanz von
79
Wir und die Welt
Referat für Bildung und Sport
Migrantenkindern umgesetzt. Dieses
Beispiel bestätigte die Verbindung
zwischen Praxis und Theorie: Die
Kinder befinden sich zwar im Zweitspracherwerb und müssen sich die
deutsche Sprache erst noch aneignen, sie weisen aber sehr wohl
schon Sprachkompetenzen auf. Sie
werden mit ihren jeweiligen Familiensprachen sehr wertgeschätzt. Die
Kooperation wurde durch den Kindergartensprengel Bruneck (Deutsches
Schulamt Südtirol) und den Fachbereich Internationaler Austausch/Europabüro am Pädagogischen Institut
München ermöglicht.
Fachkräfte für Münchner Kitas
München will in Spanien pädagogische Fachkräfte für die städtischen
Kindertageseinrichtungen gewinnen.
Die 2013 begonnene Kooperation
wurde 2014 erfolgreich fortgesetzt.
Es wurde eine Fortbildungsreihe ent-
80
wickelt, die speziell auf den Bedarf
der Teilnehmenden zugeschnitten
ist und zu einem festen Bestandteil
des Projekts wurde. Die spanischen
Fachkräfte konnten so die pädagogischen Standards in den Münchner
Kindertageseinrichtungen kennenlernen. 2014 konnten drei Kindheitspädagoginnen eingestellt werden, ab Juli
2015 kamen zwölf weitere hinzu. Um
die Nachhaltigkeit des Projektes zu
sichern, wird eine Zusammenarbeit
mit der „Universitat Autònoma“ in
Barcelona angestrebt. Ziel für 2015:
Das Projekt wird zum Programm.
Austausch mit spanischen
Bildungseinrichtungen
Der Fachbereich Internationaler Austausch/Europabüro des Pädagogischen Instituts am Referat für Bildung und Sport hat sein Serviceangebot erweitert. Inspiriert von den
traditionellen Kontaktseminaren der
Nationalagentur beim Bundesinstitut
für Berufsbildung (NA BiBB) und des
Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) reiste eine
Münchner Delegation der Städtischen Berufsschule für Zahntechnik,
Chemie-, Biologie- und Drogerieberufe im November 2014 nach Barcelona. Programmpunkte des viertägigen Seminars waren u. a. das
spanische Berufsbildungssystem,
die verschiedenen Lehrpläne, der
fachliche Dialog und Besuche von
Firmen für künftige Praktikumsaufenthalte. Für 2016 wurde bereits der
Gegenbesuch von Lehrkräften und
weiteren Bildungsverantwortlichen
angekündigt.
F Internationale Projekte
Referat für Bildung und Sport
Schnupperkurse für Französich
„Europe moves (me)“
Parlez-vous français? Mit einem „Oui“
oder „Non“ können bald einige Mädchen und Buben aus fünf Münchner
Kindertageseinrichtungen antworten.
In Zusammenarbeit mit dem Französischen Kulturinstitut in München haben im November 2014 Schnupperkurse für Französisch begonnen, die
Kinder spielerisch an Sprache und
Kultur des Nachbarlandes heranführen. Dabei orientieren sie sich an den
Konzepten der jeweiligen Kita und
berücksichtigen den Alltag und die
Lebenswelt der Kinder. Das Angebot
richtet sich an deutschsprachige
Kinder und Kinder mit bi- und multilingualem Hintergrund. Ziel ist es,
bilinguale Kitas weiterzuentwickeln
und interkulturelle Brücken zu bauen.
Wie und warum bewegt Europa Menschen? Wie kannst du dich innerhalb
Europas bewegen? Warum sollte
Europa dich bewegen? Fragen wie
diese wurden 2014 beim multinationalen Seminar „Europe moves (me)“
in Babenhausen diskutiert. Eine Woche lang befassten sich Jugendliche
aus Spanien, Italien, Kroatien, München und Babenhausen u. a. mit der
Funktionsweise der EU und den Europawahlen. Ein Tagesausflug nach
Straßburg mit Besichtigung des Europäischen Parlaments rundete das Seminar ab.
81
Wer macht was?
Das Referat für Bildung und Sport
82
G Das Referat für Bildung und Sport
Referat für Bildung und Sport
Wer macht was?
Mit rund 14.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern und einem Haushaltsvolumen von derzeit 1,6 Mrd.
Euro ist das Referat für Bildung und
Sport das größte Referat der Landeshauptstadt München. Geleitet wird
das Referat von Münchens Stadtschulrat. Die direkt bei der Referatsleitung angesiedelten Stabsstellen
und sieben Geschäftsbereiche kümmern sich um Münchens Bildungsund Sportbelange.
Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement und Steuerung
Die Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement und Steuerung versteht
sich als Impulsgeberin, Steuerungsund Koordinationsinstanz entlang der
gesamten Bildungskette. Sie unterstützt die Referatsleitung und bereitet Informationen und Themen zur
Entscheidungsfindung auf. Darüber
hinaus entwickelt sie die Bildungsstrategie für München und ist Motor
für die Entwicklung der kommunalen
Bildungslandschaft.
Die Projekte und Programme werden
in spezifischen referate- und akteureübergreifenden Verantwortungsgemeinschaften realisiert. In der Stabs-
v. l. sitzend:
Dr. Susanne Herrmann (KITA), Rainer
Schweppe (Stadtschulrat), Peter Scheifele
(Stadtdirektor), Monika
Maenner (Berufliche
Schulen)
v. l. stehend:
Marion Seyferth
(Allgemeinbildende
Schulen), Dr. Heinz
Lehmeier (Pädagogisches Institut), Robert
Schreiner (Zentrales
Immobilienmanagement), Thomas Urban
(Sport), Dorothee
Schiwy (Verwaltung),
Hans-Jürgen Stein
(Zentrales Immobilienmanagement)
83
Wer macht was?
Referat für Bildung und Sport
stelle sind strategische Themen sowie geschäftsbereichsübergreifende
Prozesse und Aufgaben integriert.
Stabsstelle Recht
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Stabsstelle Recht beraten und
unterstützen die Referatsleitung, die
Geschäftsbereiche sowie die Einrichtungen des Referats für Bildung
und Sport – z. B. Kindertageseinrichtungen und Schulen – in rechtlichen
Angelegenheiten. Dazu gehören die
Mitwirkung beim Erlass von Satzungen, bei Dienstanweisungen und
Stadtratsbeschlüssen, die rechtliche
Vertretung der Interessen des Referats für Bildung und Sport, die Mitgestaltung der Projekte und Strategien
des Referats in rechtlicher Hinsicht,
das Führen von Vertragsverhandlungen, die Ausarbeitung von Verträgen
84
und die Ausübung der Funktion der
örtlichen Datenschutzbeauftragten.
Die Stabsstelle Recht klärt Rechtsfragen, gestaltet die Angebote des
Referats aktiv mit und steigert die
Servicequalität des Referats für Kinder, Eltern sowie für Bürgerinnen
und Bürger.
Stabsstelle Presse und
Kommunikation
Die Stabsstelle Presse und Kommunikation verantwortet die interne und
externe Kommunikation. Der Stabsstelle obliegt auch die Qualitätssicherung für Printprodukte sowie die
redaktionelle Gesamtverantwortung
für die Webpräsenz des Referats.
Zudem unterstützt und berät sie die
Geschäftsbereiche, z. B. bei Veranstaltungen und der Erarbeitung von
Printprodukten.
G Das Referat für Bildung und Sport
Referat für Bildung und Sport
Recht
Kommunales
Bildungsmanagement
und Steuerung
Referatsleitung
Stadtschulrat
Stadtdirektor
Büro des
Referenten
Presse und
Kommunikation
KITA
Allgemeinbildende
Schulen
Berufliche
Schulen
KITA
Der Geschäftsbereich KITA ist zuständig für mehr als 400 städtische
Kinderkrippen, Kindergärten, Horte,
KinderTagesZentren und altersübergreifende Häuser, die insgesamt ca.
32.550 Kinder zwischen 0 und 12
Jahren betreuen. Darüber hinaus führen die freien und sonstigen Träger
mehr als 800 Einrichtungen, die rund
39.000 Kinder fördern. Der Ausbau
der Kinderbetreuung ist ein zentrales
Anliegen der Stadt München. Es ist
ein erklärtes Ziel, allen Eltern, die ein
Betreuungsangebot für ihr Kind wünschen, einen Platz anbieten zu können. Bei der Planung des weiteren
Ausbaus stehen Aspekte wie Qualität, Personal, bedarfsgerechter Ausbau, Zukunftsfähigkeit, Bildungs- und
Sport
Verwaltung
Entwicklungschancen, Gesundheit,
Inklusion und Gender im Mittelpunkt.
Zentrales
Immobilienmanagement
Pädagogisches
Institut
Organigramm Referat
für Bildung und Sport
Allgemeinbildende Schulen
Zum Geschäftsbereich gehören die
Fachabteilung Grund-, Mittel- und
Förderschulen, die Fachabteilung
Realschulen und Schulen besonderer
Art, die Fachabteilung Gymnasien
sowie die MSAG (Münchner Serviceagentur für Ganztagsbildung), der
Schulsport und verschiedene Stabsund Querschnittsaufgaben. Die Stadt
München ist zuständig für 39 weiterführende städtische Schulen mit eigenem Lehrpersonal. Sie ist Schulaufwandsträgerin für insgesamt 243
allgemeinbildende öffentliche Schulen. In dieser Eigenschaft betreut der
Geschäftsbereich neben den städti-
85
Wer macht was?
Referat für Bildung und Sport
schen auch 204 staatliche Schulen
und ist verantwortlich für Unterhalt
und Ausstattung. Das Aufgabenspektrum umfasst u. a. die Umsetzung der bildungspolitischen Vorgaben des Stadtrates, die Mitwirkung
bei der Planung und pädagogischen
Entwicklung der Einrichtungen, die
Konzeption und Steuerung des Haushaltes (Fach- und Schulbudget), die
Steuerung der Unterrichtsorganisation und des Lehrkräfteeinsatzes
sowie die schulübergreifende Steuerung und Koordinierung von Um-
86
setzungsprozessen im Rahmen der
Qualitätssicherung und -entwicklung.
Berufliche Schulen
Der Geschäftsbereich Berufliche
Schulen ist zuständig für 83 städtische berufliche Schulen: 35 Berufsschulen, acht Berufsfachschulen,
zwei Wirtschaftsschulen, 28 Fachschulen, vier Fachakademien, drei
Fachoberschulen, zwei Berufsoberschulen und eine Berufsschule zur
Berufsvorbereitung; außerdem eine
G Das Referat für Bildung und Sport
Referat für Bildung und Sport
staatliche Wirtschaftsschule, zwei
staatliche Fachoberschulen und zwei
Berufsoberschulen. Dabei trägt die
Landeshauptstadt München den
Sachaufwand für die fünf staatlichen
beruflichen Schulen. Ziel ist es, eine
gute Bildungsinfrastruktur im Bereich
der beruflichen Bildung zu gewährleisten und die Fachkräfteversorgung
für die Unternehmen und Betriebe in
München und Umgebung zu stärken.
wuchstalente im Leistungssport
eine attraktive Trainings- und Ausbildungsstätte finden, setzt sich der
Geschäftsbereich intensiv für eine
sinnvolle Vernetzung von Schule und
Beruf ein. Mit zahlreichen Programmen, Seminaren und Veranstaltungen
kümmert er sich insbesondere auch
um Menschen mit Behinderungen
und Menschen mit Migrationshintergrund.
Sport
Verwaltung
Der Geschäftsbereich Sport ist zuständig für die Sportinfrastruktur, die
Vereinsförderung und die Umsetzung
von Bewegungs- und Sportprojekten
sowohl für die Öffentlichkeit als auch
in Kindertageseinrichtungen und
Schulen. Der Geschäftsbereich stellt
sicher, dass notwendige Sanierungen
und Neubauten in der Sportinfrastruktur strategisch geplant und nach
Dringlichkeit umgesetzt werden. Er
ist für die finanzielle Unterstützung
und Beratung der örtlichen Sportvereine zuständig und organisiert
Breiten- und Spitzensportveranstaltungen in München. Damit Nach-
Die Abteilungen Geschäftsleitung,
Gast- und Vertragsschulwesen/Kostenfreiheit des Schulweges, Amt für
Ausbildungsförderung/Bußgeldstelle
und Zentrum für Informationstechnologie im Bildungsbereich unterstützen
und beraten die Referatsleitung und
die Dienststellen des Referats u. a. in
personellen, haushaltsrelevanten und
organisatorischen Fragen. Grundsätzliche und bedeutende Angelegenheiten des Referats werden hier geleitet, gesteuert und koordiniert. Zudem vertritt der Geschäftsbereich
das Referat in zahlreichen Arbeitskreisen und Gremien.
87
Wer macht was?
Referat für Bildung und Sport
88
Zentrales Immobilienmanagement
ist ein Teil der umfassenden Aufgaben.
Das Zentrale Immobilienmanagement
(ZIM) ist die zuständige Immobilienverwaltung der Landeshauptstadt
München für die öffentlichen Schulen
sowie die Kindertageseinrichtungen,
Schullandheime und Sportanlagen
der Stadt. Das Portfolio umfasst derzeit etwa 1.500 Bauwerke auf rund
800 Grundstücken mit einem Buchwert von ca. 4,5 Mrd. Euro. Die Summe des laufenden Budgets für die
Bildungs- und Sportimmobilien beträgt derzeit rund 150 Mio. Euro pro
Jahr. Zum Aufgabenspektrum gehören allgemeine Aufgaben des FacilityManagements, insbesondere aber
die bauherrenseitige Planung, Errichtung, der Unterhalt, die Wartung,
Bewirtschaftung und Vermarktung
sämtlicher Immobilien im Bildungsbereich sowie einiger Sportimmobilien. Auch die Raumüberlassung an
externe Nutzerinnen und Nutzer – wie
Sportvereine, die Münchner Volkshochschule oder sonstige Gruppen –
Pädagogisches Institut
Das Pädagogische Institut ist ein
eigenverantwortliches Kompetenzzentrum für Fort- und Weiterbildung,
Beratung und Bildungsinformation,
Kooperation und Vernetzung sowie
für internationalen Austausch und
Europaprojekte. Es unterstützt die
Fort- und Weiterbildung des pädagogischen Personals sowie die pädagogische Weiterentwicklung der Bildungseinrichtungen. Der Fachbereich
„Internationaler Austausch/Europabüro“ initiiert und betreut europäische und internationale Austauschund Kooperationsprojekte für Münchner Bildungseinrichtungen und sorgt
für den Transfer innovativer Strategien und Konzepte in der internationalen Bildungszusammenarbeit. Die
geleistete kommunale Förderung
internationaler Bildungszusammenarbeit ist in dieser Form deutschlandweit einzigartig.
Impressum
Referat für Bildung und Sport
Herausgeberin
Landeshauptstadt München
Referat für Bildung und Sport
Presse und Kommunikation
Bayerstraße 28
80335 München
Redaktion/Projektleitung
Edith Petry
Geschäftsbereich Sport
Sportinformation/Kommunikation
Text/Lektorat
Eckmann & Rowley, Bonn
Layout/PrePress
Brandl und Team, München
Druck
Druckhaus am See GmbH,
Gmund am Tegernsee
Gedruckt auf Papier aus zertifiziertem
Holz aus kontrollierten Quellen und
Recyclingmaterial
November 2015
89
Bildnachweise
Referat für Bildung und Sport
Titel: Brandl und Team
Vorwort: Tamás Magyar
Seite 8: Tamás Magyar
Seite 9: Bildarchiv RBS
Seite 12: privat/Bildarchiv RBS
Seite 13: Tamás Magyar
Seite 15: Tamás Magyar
Seite 17: QS2M
Seite 18: privat
Seite 19: LH München/
Norbert Brandl
Seite 20: Michael Nagy
Seite 21: Michael Nagy
Seite 22: Tamás Magyar
Seite 24: Bildarchiv RBS
Seite 26: Bildarchiv RBS
Seite 27: Bildarchiv RBS
Seite 28: Tamás Magyar/
Film zur Förderformel
(Europäischer Sozialfonds
Deutschland, Bundesministerium
für Bildung und Forschung)
Seite 29: Bildarchiv RBS/privat
Seite 31: Bildarchiv RBS
Seite 32: Tamás Magyar
Seite 34: Tamás Magyar
Seite 35: Tamás Magyar
Seite 36: privat/Tamás Magyar
Seite 37: Svenja Koch/privat/
Tamás Magyar
Seite 39: Tamás Magyar
Seite 40: privat/Gerhard Blank
Seite 41: Gerhard Blank
Seite 42: Tamás Magyar
Seite 43: Bildarchiv RBS/privat
Seite 44: Bildarchiv RBS
Seite 45: TUSCH/Tamás Magyar
Seite 46: Andrea Riederer
Seite 47: Michael Nagy
Seite 48: Norbert Wilhelmi
Seite 50: Andreas Acktun/
Tamás Magyar
90
Seite 51: USC München/
Bildungswerk Heilpädagogisches
Centrum Augustinum
Seite 52: Tamás Magyar
Seite 53: Karl Kovacs/Tamás Magyar
Seite 54: privat/Paddy Schmitt
Seite 55: Shutterstock
Seite 56: privat/Martin Hangen
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Seite 59: Andreas Panzenberger
Seite 60: Tom Gonsior Seite 61: Heiko Trurnit Seite 62: High Five Seite 63: High Five
Seite 64: Special Olympics
Deutschland
Seite 66: Stiftung ICP
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Seite 70: Tamás Magyar
Seite 71: Tamás Magyar
Seite 72: Bildarchiv RBS/privat
Seite 73: Bildarchiv RBS/
Tamás Magyar
Seite 74: Kerstin Bartesch
Seite 75: Bildarchiv RBS
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Seite 77: Bildarchiv RBS/privat
Seite 78: privat/Tamás Magyar
Seite 79: TUSCH München
Seite 80: Tamás Magyar
Seite 81: Bildarchiv RBS
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Seite 83: Tamás Magyar
Seite 84: Bildarchiv RBS
Seite 86: Bildarchiv RBS
Seite 87: Tom Gonsior
Seite 88: Bildarchiv PI