10-Punkte-Plan fürs Treiben

Jagdhunde
10-Punkte-Plan
fürs Treiben
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WILD UND HUND | 19/2014
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HUNDEEINSATZ AUF BEWEGUNGSJAGDEN
Beim Organisieren einer Drückjagd muss an
tausend Dinge gedacht werden. Der ­Einsatz von
Hunden und Treibern wird dabei manchmal etwas
stiefmütterlich behandelt. Thomas Fuchs gibt 10
Tipps, damit es im Treiben richtig klappt.
Hunde, ihre Führer und Treiber haben einen großen Anteil
am Gelingen einer Drückjagd. Doch bei vielen Jagden sind
sie knapp. Vor allem, wenn zu spät mit der Planung begonnen wird.
1. Wann wird der Hundeeinsatz geplant?
Hier gilt eine Faustformel: Direkt nach der Jagd für die nächste Jagd – sprich: so früh wie möglich. Gute Hundeleute sind
angesichts der zahlreichen Bewegungsjagden schnell ausgebucht. Sie sollten spätestens im frühen Sommer über den
festgelegten Jagdtermin informiert und dazu eingeladen
werden. Im Vorfeld sollten bereits Nachsuchenführer organisiert werden. Wird erst nach der Jagd ein Schweißhundführer gesucht, vergeht wertvolle Zeit, in der die kranken Stücke
leiden. Außerdem: Hunde, die bekanntermaßen anschneiden, stänkern oder raufen, werden nicht eingeladen.
Die Zahl der Hunde und Führer richtet sich nach der Reviergröße, den örtlichen Verhältnissen und der geplanten EinsatzArt. In großen Revieren oder auch bei revierübergreifenden
Jagden werden heute fast ausschließlich Stöberhunde eingesetzt, die vom Stand geschnallt selbstständig das Wild spurlaut jagen. Dabei werden zum Teil mehr als 100 Hunde geschnallt. Aber braucht man tatsächlich so viele? Untersuchungen aus Hessen empfehlen für Jagden auf Schwarzwild jeweils
einen Stöberhund pro 4 bis 10 Hektar (ha) Einstandsfläche
(etwa 10 Hunde pro 100 ha). In Rotwildgebieten wiederum ist
weniger oft mehr. Dafür sollen maximal 4 bis 5 spurlaute Hunde pro 100 ha reichen. Das Rotwild wird dadurch weniger
beunruhigt und wechselt die Schützen langsamer an.
Wichtig: Hundeführer, die ihren Stöberhund vom Stand
schnallen, müssen direkt am oder im Einstand platziert
werden. Sie bekommen auch die besondere Erlaubnis, im
Einzelfall den Standlaut gezielt „laut rufend“ angehen zu
dürfen, um dem Hund zu Hilfe zu kommen. Sind diese Rüdemänner nicht ortskundig, brauchen sie zwingend eine
Revier- oder Forstbetriebskarte, aus der die Einstände und
auch die Lage der anderen Schützenstände hervorgehen.
Dasselbe gilt natürlich auch für durchgehende Hundeführer.
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Foto: Michael Migos
2. Wie viele Hunde?
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Fotos: Thomas Fuchs
Jagdhunde
Verletzungen von Jagdhunden bleiben oft nicht aus. Im Vorfeld sollte vor allem an eine entsprechende Versicherung und
an einen Tierarzt gedacht werden. Im Idealfall nimmt dieser ebenfalls an der Jagd teil.
3. Hoffentlich versichert!
Hundeeinsatz ist auch Risiko. Autounfälle und Verletzungen
durch Schwarzwild können immer vorkommen. So denken
auch die Versicherer in Bezug auf die Jagdhaftpflichtversicherung eines Hundeführers. Sprich: Verletzungen oder der Tod
eines Vierläufers werden dadurch nicht abgedeckt. Sie gleicht
nur Schäden aus, die der jeweilige Hund verursacht. Es empfiehlt sich daher für jeden Jagdorganisator, eine enstprechende Drückjagdversicherung für die eingesetzten Vierläufer ab-
zuschließen. Dazu muss er die Namen und Chipnummern der
teilnehmenden Hunde seiner Versicherung melden. Hundeführer sollten sich im Vorfeld bestätigen lassen, dass eine entsprechende Versicherung für ihre Vierläufer vorliegt. Andernfalls ist das ein Grund, der Jagd fernzubleiben.
4. Erste Hilfe
In Schwarzwildrevieren ist es durchaus sinnvoll, wenn ein
Tierarzt an der Jagd teilnimmt, der die Ausrüstung für eine
Not-OP dabei hat. Sofern dies nicht möglich ist, sollte im
Vorfeld ein ortsansässiger Tierarzt informiert werden, der
sich in Bereitschaft hält. In jedem Fall sollten die Hundeführer die Telefonnummer des Veterinärs mitgeteilt bekommen.
5. Nur Hunde oder auch Treiber?
Auch dies richtet sich nach den Revierverhältnissen. Für Rotwildreviere empfehlen Wildbiologen den ausschließlichen
Hundeeinsatz ohne Treiber, damit das Rotwild nicht in kopfloser Panik flüchtet. Bei Saujagden in bürstendichten Einständen empfiehlt es sich, neben den Hundegespannen ausreichend Treiber einzuplanen. Vor allem, wenn viel Schwarzwild vorkommt und dessen Wittrung überall steht, überlaufen die Hunde oft einzelne, festliegende Stücke. Insofern ist
der Mix aus Hunden, ihren Führern und Treibern äußerst
sinnvoll.
Ob nur mit Hunden oder auch mit Treibern gearbeitet wird,
richtet sich nach den jeweiligen Revierverhältnissen.
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6. Wie viele Treiber brauche ich?
Wer über die Hundeführer hinaus zusätzlich Treiber einsetzen möchte, ermittelt ihre erforderliche Zahl sinnvollerweise an der Breite des durchzudrückenden Areals, an
dessen Gelände und Bewuchs. Stets sollten sich die Treiber gegenseitig sehen und untereinander Kontakt halten
können. Als Faustformel für den Höchstabstand der einzelnen „Durchgeher“ zueinander gelten in etwa:
P in dichten ausgedehnten Fichtendickungen 10 Meter
P in dichten Buchen-Verjüngungsflächen maximal ­
20 Meter
P im lichten Altholz mit Verjüngungs­horsten
maximal 70 bis 80 Meter
Dennoch gilt: Weniger Treiber und durchgehende Hundeführer, die mit den Örtlichkeiten vertraut sind und sich
verhalten vorbewegen, beunruhigen das Wild in ihren Einständen so, dass es auf den gewohnten Wechseln langsam
in Richtung des nächstgelegenen Einstands zieht. Die
Schützen können dadurch besser ansprechen und schießen.
Je unübersichtlicher das Gelände, desto geringer ist der
Abstand zwischen den Hundeführern oder Treibern.
Jagdhunde
Fotos: Thomas Fuchs
Unsitte: Immer wieder
werden Hundeführer und
Treiber aufgefordert,
während der Jagd
erlegtes Wild zu bergen.
Das behindert deren
Vorankommen.
7. Wie lange brauchen Hunde und Treiber?
9. Aufbrechpausen – wirklich sinnvoll?
Ein Fußgänger bewegt sich normalerweise mit zirka 5 bis
6 km/h fort. Eine intensiv arbeitende Hundetruppe mit Treibern erreicht in unwegsamem Gelände und in Verjüngungsflächen maximal 700 Meter pro Stunde (also 0,7 km/h). Je
nach Geländestruktur muss die Dauer des Treibens angepasst werden oder die Auswahl der zu treibenden Einstände
unter den Durchgehergruppen verteilt werden.
Gelegentlich werden Treiben für etwa 15 Minuten für eine
Aufbrechpause unterbrochen. Was aus wildbrethygienischen Gründen sinnvoll sein mag, hat für Hundeführer und
Treiber eher unangenehme Folgen – vor allem bei Regen
oder Kälte: Sie kühlen aus. Angenehmer und für die spätere
Vermarktung ohnehin besser ist, wenn das Wild zentral im
Hängen aufgebrochen wird und Wasser zum Spülen bereit
steht. Zudem haben Studien gezeigt, dass Treiben von maximal 90 Minuten Länge effizienter sind als ein großes, mehrstündiges Dauertreiben.
Apropos Wasser: Häufig kommen die Vierläufer nach
dem Abblasen erschöpft am Sammelplatz an. Der Jagdleiter
sollte für ausreichend Wasser für die Hunde und ein wärmendes Feuer für die Führer und Treiber sorgen.
8. Unsitten unterbinden
Hundeführer und Treiber sollen während des Treibens untereinander Kontakt halten. Dauerhaftes lautes Grölen ist jedoch eine Unart. Gelegentliche „Hopp, hopp“-Rufe sind besser und reichen aus, um sich den Schützen bemerkbar zu
machen. Keinesfalls soll durch das Rufen eine Geräuschkulisse entstehen, die verhindert, dass die Hundeführer den
Laut ihrer Hunde wahrnehmen können.
Daneben ist es zur Unsitte geworden, dass Schützen, die
ihren Stand nicht verlassen dürfen, Treiber und durchgehende Hundeführer auffordern, während des Treibens Wild zu
bergen oder Schweiß zu suchen. Das bremst den zeitlichen
Ablauf der Jagd. Vor allem, wenn nach der Uhr gejagt wird
und in einer festgelegten Zeit ein bestimmtes Areal durchzudrücken ist. Gegen das Markieren von Schweiß mit Signalband ist niemals etwas einzuwenden – für diesen Zweck
sollte jeder Treiber ausreichend Markierband in der Tasche
haben. Auch die Stelle, wo erlegtes Wild gefunden wird, sollten sich Treiber und Hundeführer vermerken.
Hundeführer freuen sich, wenn sie sich nach der Jagd an
einem Feuer aufwärmen und trocknen können.
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10. Klare Ansagen
P Welche Hunde sind versichert?
Der Jagdleiter muss auch im Hinblick auf die Hundearbeit
von Anfang an einige wichtige Dinge mit Hundeführern, Treibern und Schützen klären.
P Wer führt die einzelnen Durchgehergruppen?
P Wie weit wird getrieben? Bis zu einem Ziel, einem
Umkehrpunkt oder einer festgelegten Uhrzeit?
P Wie viel Abstand zur Reviergrenze wird eingehalten?
P Bei Standlaut geht nur der Hundeführer den Bail an,
der Rest wartet so lange und treibt nicht weiter.
P Nur der Hundeführer schießt auf von seinem Vierläufer
gestelltes oder krankes Wild.
P Beim Finden von Schweiß die Stelle markieren und
auf der Revierkarte vermerken.
P Wild wird nicht während des Treibens geborgen.
P Wo befinden sich Rettungspunkte für den Notfall?
Genaue Bezeichnung und Position in Karte erläutern.
P Bleistift, Markierband und Merkzettel für alle
Treiber und Hundeführer
e
Die Jagdleitung sollte zu Beginn der Jagd alle offenen
Fragen eindeutig klären.
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