Kolja und Galina, wenn Raben reisen… Erzähler: Das sind die beiden Raben aus der Geschichte. Der große Kolja und die kleine Galina…Die beiden Raben leben in Russland. Im Sommer wärmt die Sonne ihre Flügel. Im Herbst jedoch, zeigt die Sonne sich nicht mehr so oft. Ein kalter Wind bläst immer stärker und fegt alle Blätter von den Bäumen… Der russische Winter steht vor der Tür. Galina: Mir ist soooooooo kalt! Kolja: Komm wir rücken ganz nah zusammen! Galina: Mir ist immer noch kalt! Kolja: Vielleicht finden wir jemanden, der uns helfen kann! Erzähler: Die beiden Raben fliegen vom Baum herab… Dies ist der Anfang der langen Rabenreise! Lied: Kolja und Galina Erzähler: Im Garten eines kleinen Hauses sehen sie einen Hund. Raben: Hallo Hund! Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Hund: Wuff! Im Winter lege ich mich in meine Hütte. Die schützt mich vor dem kalten Wind und vor Schnee. Mein Herrchen hat sie für mich gebaut. Kommt doch herein, schaut sie euch von Innen an! Fragt euer Herrchen, ob er euch auch eine Hütte baut! Galina: Deine Hütte ist toll, aber wir haben kein Herrchen! Hund: Na so was?! Dann wisst ihr ja gar nicht wem ihr gehorchen sollt! Wuff! Raben: Na ja deshalb sind wir frei und können tun, was wir wollen! Erzähler: Die Raben fliegen weiter. Lied: Kolja und Galina Erzähler: Sie kommen zur Katze, die sich gerade das Fell putzt. Kolja: Du bist schön! Katze: Seid ihr zu mir gekommen, um mir das zu sagen? Kolja: Nicht ganz! Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Katze: Wenn ich friere, dann lege ich mich auf mein weiches Kissen und wärme mich am Feuer im Ofen! Macht euch ein Feuerchen unter eurem Baum! Galina: Feuer wärmt gut, aber es ist auch gefährlich! Unser Baum könnte abbrennen! Katze: Könnte…, könnte…! Ihr seid Angstraben! Euch fehlt etwas Mut im Leben! Erzähler: Die Katze lacht und schleicht sich davon. Lied: Kolja und Galina Erzähler: Die Raben treffen ein Schwein, das gerade im Schlamm badet. Kolja: He Schwein, was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Schwein: Grunz! Ich habe keine Angst vor dem Winter! Mein Speck schützt mich vor der Kälte! Bevor der Winter kommt, müsst ihr sehr viel fressen! Dann bekommt ihr genug Speck, um die Kälte nicht zu spüren! Raben: Wir können nicht so viel fressen! Schwein: Wieso denn nicht?! Jeder kann viel fressen, wenn er nur will! Raben: Wenn wir zu viel fressen, sind wir zu schwer zum Fliegen! Schwein: Ach so! Ich muss zugeben, dass ich noch nie geflogen bin. Erzähler: Die Raben flattern weiter… Lied: Kolja und Galina Erzähler: Sie kommen zum Schaf, das auf der Wiese steht. Galina: Hallo Schaf! Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Schaf: Meine dicke Wolle schützt mich im Winter vor Kälte. Im Frühjahr werde ich vom Bauern geschoren, damit es mir im Sommer nicht zu heiß wird! Ich kann euch ein wenig von meiner Wolle vom letzten Winter geben. Damit könnt ihr euch zwei warme Schals und zwei Mützen für den Winter stricken. Kolja: Das ist sehr nett von dir, Schaf! Aber wir Raben können nicht stricken! Schaf: Dann müsst ihr es lernen! Kolja: Dazu haben wir keine Zeit mehr, denn der Winter steht vor der Tür! Schaf: Keine Zeit! Heutzutage hat kein Tier mehr Zeit! Erzähler: Die Raben reisen weiter… Lied: Kolja und Galina Erzähler: Die beiden Raben sehen eine Kuh auf der großen Wiese. Kolja: Guten Tag, Kuh! Was tust du im Winter? Erzähler: Die Kuh kaut langsam von rechts nach links und von links nach rechts. Kuh: Muuuu! Wisst ihr… ich gehe einfach in den Stall! Wir Kühe tun das immer so! Ihr stellt euch zu viele Fragen! Kommt einfach mit uns in den warmen Stall! Da ist bestimmt noch Platz für zwei kleine Raben! Galina: Das ist sehr nett von dir! Aber im Kuhstall stinkt es! Und überall liegen Kuhfladen herum! Kuh: Ach ihr seid viel zu pingelig! Erzähler: Die Kuh kaut gemütlich weiter und die Raben fliegen davon… Lied: Kolja und Galina Erzähler: Die Raben setzen sich auf einen dicken Stein, um sich etwas auszuruhen. Doch plötzlich fängt der Stein an, sich zu bewegen! Schildkröte: He, was macht ihr auf meinem Rücken?! Erzähler: Ein kleiner Kopf mit vielen Falten lugt aus einem Loch. Es ist eine Schildkröte. Kolja: Wir wollen dich nicht stören. Wir wollen dich etwas fragen. Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Schildkröte: Im Winter tu ich einfach nichts, ich bleibe starr. Kolja: Ich kann nicht so lange ruhig bleiben! Ich möchte mich im Winter bewegen! Ich muss fliegen! Schildkröte: Wenn Ihr euch so viel bewegt, verbraucht ihr zu viel Energie! Die Kraft liegt in der Ruhe! Erzähler: Die Schildkröte kriecht langsam weiter, sehr langsam weiter… Lied: Kolja und Galina Erzähler: Plötzlich stehen die Raben vor einer großen Höhle. Kolja: Hallo?! Wohnt hier jemand? Bär: Es freut mich, dass mich mal jemand besuchen kommt! Habt ihr mir Honig mitgebracht? Erzähler: Der Bär ist riesengroß, aber die Raben haben keine Angst vor ihm. Galina: Nein Bär wir wollen dich etwas fragen. Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Bär: Vor dem Winter fresse ich viel. Dann verkrieche ich mich in meine große Höhle und schlafe ein paar Monate lang. Ich wache auf, wenn sich die Sonne wieder zeigt, oder wenn Gefahr droht! Galina: Ich kann gar nicht so lange schlafen! Und ich will etwas erleben und den Winter sehen! Kolja: Dann schlaf gut, großer Bär! Lied: Kolja und Galina Erzähler: Die Raben wandern weiter durch den dunklen Wald... Wolf: He, ihr beiden, wohin denn so eilig? Erzähler: Die Raben drehen sich um und sehen … einen Wolf! Wolf: Ihr kommt mir gerade recht! Ihr gefallt mir! Erzähler: Die Raben ducken sich und machen sich ganz klein. Galina: Kannst du uns sagen, was wir tun sollen, damit wir im Winter nicht frieren? Wolf: Aber das ist doch kein Problem! In meinem Bauch ist es schön weich und warm! Und ihr helft einem dünnen Wolf durch den Winter! Kolja: D… D… Danke! Wir müssen leider weiter! Von uns wirst du nicht satt! Erzähler: Die Raben fliegen davon, so schnell ihre Flügel sie tragen können. Lied: Kolja und Galina Erzähler: Die beiden Raben sehen einen Fuchs, der gerade Herbstblätter vor seinem Bau wegfegt. Er scheint die Raben am Anfang gar nicht zu bemerken. Galina: He, Fuchs! Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Fuchs: Auf den Winter muss man sich schon sehr früh vorbereiten! Mein Winterbau ist schon lange fertig. Ihr seid zu spät dran! Ich habe jetzt keine Zeit, um mit euch zu plaudern! Erzähler: Er putzt weiter vor seinem Bau. Die Raben sind enttäuscht von den kalten Worten des Fuchses und setzten ihre Reise fort… Lied: Kolja und Galina Erzähler: Die beiden Raben entdecken einen kleinen Erdhügel. Galina: Wer wohnt denn unter der Erde? Kolja: Psst! Ich höre ein Geräusch! Erzähler: Zuerst ragen eine Schnauze, zwei Augen…und ein kleiner spitzer Kopf aus der Erde. Es ist der Maulwurf. Raben: Hallo kleiner Maulwurf! Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Maulwurf: Ich grabe Tunnels. Grabt euch doch einen Tunnel bis nach Afrika! Dort ist es im Winter mollig warm! Galina: Tolle Idee, kleiner Maulwurf! Doch wir können mit unseren Flügeln nicht graben! Maulwurf: Habt ihr denn keine Schaufeln? Wer seid ihr denn? Raben: Raben! Pass auf dich auf, kleiner Maulwurf! Erzähler: Die Raben fliegen weiter zum großen See... Lied: Kolja und Galina Gans: He ihr, was macht ihr an meinem See? Kolja: Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Gans: Wir Gänse fliegen weg! Weit weg! Wir Gänse können sehr gut fliegen! Kolja: Toll! Können wir mit euch fliegen? Gans: Nein, das geht nicht! Wir sind weiß und ihr seid schwarz! Galina: Na und? Wir haben Flügel wie ihr und können gut fliegen! Gans: Gänse fliegen nicht mit Raben! Galina: Komm Kolja, wir fliegen weiter! Die spritzt uns ganz nass! Lied: Kolja und Galina Schwalbe: Fliegt doch mit uns! Wir fliegen jedes Jahr nach Afrika. Dort ist es im Winter sehr warm. Übt doch einfach noch ein bisschen, damit ihr fit seid für die lange Reise! In einer Woche treffen wir uns auf dem großen Feld. Wir fliegen los, bevor der erste Schnee fällt. Erzähler: Die beiden Raben sind so froh, am liebsten würden sie gleich losfliegen. Galina: Ist Afrika schön? Kolja: Ich stelle es mir schön vor und warm! Erzähler: Die beiden Raben trainieren die ganze Woche lang. Zum Aufwärmen strecken sie ihre Flügel und machen Kniebeugen. Danach üben sie das Fliegen unter allen Bedingungen: bei Sonne, bei Regen, bei Nebel, bei starkem Wind, bei Graupel… und verbessern so auch Ihre Landetechnik. Sie studieren den Sternenhimmel und versuchen, den Stand der Sonne auch bei Wolken zu erkennen. Sie sind bereit! Erzähler: Die beiden Raben warten bereits früh morgens auf dem großen Feld. Nach und nach kommen die Schwalben hinzu. Schwalbe: 64, 65, 66… Kolja: Was zählt sie denn? Kleine Schwalbe: Sie überprüft, ob wir alle anwesend sind! Erzähler: Als die letzte Schwalbe eintrifft, geht die Reise nach Afrika los! Die Schwalben flogen vor und die Raben flogen ihnen nach. Erzähler: Die Reise ist lang und anstrengend! Fliegen, immer weiter fliegen… Die Vögel legen regelmäßig Pausen ein, um sich zu erholen. Dann fliegen sie weiter… Stunden, Tage, Wochen überfliegen sie Berge und Täler, Wälder und Felder, Städte und Dörfer, Flüsse und Seen… Nach vielen unendlich vielen Flügelschlägen haben die Vögel den ersten Teil der Reise geschafft. Endlich können sie wieder eine Pause einlegen. Die Raben sind so erschöpft, dass sie eine Nacht und einen Tag lang schlafen… Erzähler: Die beiden Raben träumen schon von Afrika… In ihrem Traum sehen sie viele unbekannte Pflanzen und Tiere. Die riesige Sonne brennt auf sie herab! Kolja: Mir ist so warm! Ich würde mir am liebsten einige Federn ausreißen! Galina: Und die Tiere in Afrika sehen gefährlich aus! Die jagen mir Angst ein! Erzähler: Als Galina aufwacht, sind die Schwalben bereits nach Afrika weitergeflogen. Galina: Kolja wach auf! Die Schwalben sind weg! Kolja: Wir werden den Weg nach Afrika auch alleine finden. Wir orientieren uns nach den Sternen, am Stand der Sonne und an den Magnetfeldern der Erde. Erzähler: In der Nacht fliegen sie weiter, bis am Morgen die Sonne aufgeht… Erzähler: Die beiden Raben machen eine Pause. Erzähler: Überall funkelt und glitzert es… Kleine Schneeflocken tanzen um die Raben. Galina: Schau mal wie schön! Ich hatte ganz vergessen wie schön der Schnee ist! Kolja: Stimmt! Hier bleiben wir, denn wir können den Winter sehen, ohne zu frieren oder zu schwitzen! Erzähler: Und so kommt es, dass die beiden Raben ihren ersten Winter in Luxemburg verbringen. Erzähler: Im Frühjahr fliegen die Raben zurück nach Russland. Sie lassen sich dort nieder und bauen ein Nest auf ihrem Baum. Aber im Herbst machen sich Galina, Kolja und ihre zwei kleinen Raben wieder auf die Reise nach Luxemburg. Bemerkung zum Lied: Kolja und Galina: In der ersten Szene wird nur die erste Strophe gesungen. Nach jeder Szene wird das Lied dann um ein Tier erweitert, so dass am Schluss alle Tiere vorgestellt worden sind. Schnecke Erzähler: Plötzlich entdeckt Kolja eine seltsame Kugel in der Wiese. Er klopft mit dem Schnabel an. Aus der Kugel kommen komische Antennen heraus. Es ist eine Schnecke. Kolja: Hallo Schnecke! Was machst du, damit du im Winter nicht frierst? Schnecke: Ich ziehe mich in mein Schneckenhaus zurück. Dann verschließe ich den Eingang mit einem Deckel aus Kalk, damit die Kälte nicht hinein kommt!” „Dein Haus ist toll! Und du kannst es überall mitnehmen!” „Schaut mal unter das große Blatt, da liegt ein leeres Schneckenhaus. Das könnt ihr gerne im Winter benutzen”! „Aber wir passen nicht in ein so winziges Schneckenhaus!” „Dann kann ich euch nicht weiterhelfen!” Galina: Schnecke: Galina: Schnecke: Fische Erzähler: Galina: Kolja: Erzähler: Galina: Erzähler: Kolja: „Die beiden Raben kommen an einem kleinem Bach. Sie tauchen ihre müden Rabenfüße ins Wasser.” „Brrrh, das Wasser ist ganz schön kalt! Ich möchte den Winter nicht im eisigen Wasser verbringen!” „Wer wohnt denn in diesem Bach?” „FISCHE schwimmen zum Rand und schauen sich die Raben an.” „Hallooo! Was macht ihr, damit ihr im Winter nicht friert?” „Doch die Fische bleiben stumm.” „Komm Galina wir fliegen weiter! Ich glaube, die können uns im Wasser gar nicht hören!”
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