Ende oder Rückkehr der Geschichte? Zum Wandel der Weltgesellschaft seit dem Ende des Kalten Krieges Vortragsveranstaltung und Symposium anlässlich des 20jährigen Bestehens des Instituts für Interkulturelle und Internationale Studien Rückblick Vor 20 Jahren wurde das Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) an der Universität Bremen mit Unterstützung des Senats der Freien Hansestadt Bremen gegründet. Die damalige Idee, die beiden politikwissenschaftlichen Teildisziplinen der Internationalen Beziehungen und der Politischen Theorie in einem Institut zusammenzuführen, hat sich als weitsichtig erwiesen. Die Forschungsthemen und -ansätze des Instituts haben bis heute nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt. Gegründet von den Professoren Dr. Bernhard Peters, Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas und Dr. Michael Zürn hat das InIIS in den letzten 20 Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass die Politikwissenschaft heute zu den führenden Disziplinen an der Universität Bremen gehört. Als Initiator und eines der Trägerinstitute des Sonderforschungsbereichs „Staatlichkeit im Wandel“ (2002 – 2014) sowie der Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) hat es zugleich einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Exzellenzforschung an der Universität Bremen geleistet. Es gibt also viele Gründe, das Jubiläum mit einer Vortragsveranstaltung und einem Symposium zu feiern. Die Vortragsveranstaltung eröffnet zugleich eine neue Vortragsreihe unter dem Namen DIETER SENGHAAS LECTURES, mit der das Wirken des Mitgründers und langjährigen InIIS-Mitglieds Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Senghaas, der zu den international renommiertesten Friedens- und Konfliktforschern gehört, gewürdigt wird. DIETER SENGHAAS LECTURES Programm Donnerstag, 10. Dezember Stadtwaage Bremen, Langenstraße 13, 28195 Bremen 19.30 Uhr Begrüßung, Prof. Dr. Lothar Probst (Geschäftsführer InIIS) Grußwort der Senatorin für Wissenschaft und Gesundheit, Frau Prof. Dr. Eva Quante-Brandt Grußwort des Rektors der Universität Bremen, Prof. Dr. Bernd Scholz-Reiter Eröffnung Vortragsreihe Senghaas Lectures Prof. Dr. Klaus Dieter Wolf Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung „Ende oder Rückkehr der Geschichte? Weltpolitik vor neuen Herausforderungen“ Symposium Ende oder Rückkehr der Geschichte? Zum Wandel der Weltgesellschaft seit dem Ende des Kalten Krieges Vor 25 Jahren, nach dem Ende des Kalten Krieges, haben einige Autoren das „Ende der Geschichte“ verkündet. Damit war gemeint, dass es zum liberalen Ordnungsmodell von westlicher Demokratie und Marktwirtschaft von nun an weder ideologisch noch politisch eine ernsthafte Alternative geben würde. Mit dieser geschichtsphilosophischen Einschätzung ging die Prognose vom Ende weltpolitischer Großkonflikte und der großen ideologischen Erzählungen einher. Auch wenn diese Behauptung nie unumstritten war, hatte sie in den öffentlichen Debatten einen starken Einfluss auf die Deutung der damaligen Ereignisse. Längst hat sich der geschichtsphilosophische Optimismus von damals verflüchtigt. Stattdessen machen Schlagworte wie das von einer Welt, die „aus den Fugen ist“, die Runde. Symposium Historische Konfliktformen und Konfrontationslinien, die lange überwunden oder aufgelöst schienen, führen zur Bildung von neuen und zum Zusammenrücken alter Machtblöcke. Gleichzeitig stellen international agierende terroristische Netzwerke, die sich inzwischen sogar staatlich organisieren, eine globale Herausforderung dar. Weltweit wurden die neu aufbrechenden Konflikte und Krisen von sozialen Bewegungen und politischen Unruhen begleitet, die rund um den Globus etablierte Herrschaftsstrukturen und versteinerte politische Verhältnisse aufgebrochen und verändert, aber nicht überall zu demokratischen Strukturen geführt haben. Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen irritierenden wie beunruhigenden Entwicklungen wird das Symposium in drei Diskusssonsforen Merkmale und Herausforderungen der gegenwärtigen Weltentwicklung genauer in den Blick nehmen. Wir danken der Nolting-Hauff-Stiftung und der Universität Bremen für ihre Unterstützung der Veranstaltung. Symposium Programm Freitag, 11. Dezember Rotunde des Cartesium / Universität Bremen (Eingang Enrique-Schmidt-Straße) 10.30 Uhr Begrüßung, Prof. Dr. Peter Mayer (Sprecher des InIIS) 10.45 – 12.15 Uhr Diskussionsforum I Moderation, Prof. Dr. Klaus Schlichte (InIIS) TeilnehmerInnen, Dr. Natalia Besedovsky (InIIS), Prof. Dr. Sebastian Botzem (InIIS), Prof. Dr. Julia Eckert (Universität Bern), Prof. Dr. Bettina Heintz (Universität Luzern) „Verwaltete Welt versus Weltunordnung? Politik im Zeichen der Quantifizierung“ Politik ist heute ohne Zahlen nicht mehr vorstellbar: Statistiken sind elementarer Bestandteil öffentlicher Diskussionen, Ratings und Rankings werden zur Grundlage für individuelles Verhalten und volkswirtschaftliche Daten dienen der Legitimation politischer Entscheidungen. Lässt sich aber deswegen von einer Herrschaft der Zahlen sprechen; und wenn ja, was bedeutet sie für gegenwärtiges Regieren? Symposium Programm Freitag, 11. Dezember Rotunde des Cartesium / Universität Bremen (Eingang Enrique-Schmidt-Straße) 12.15 – 14.00 UhrMittagspause 14.00 – 15.30 Uhr Diskussionsforum II Moderation, Prof. Dr. Kerstin Martens (InIIS) TeilnehmerInnen, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Goethe Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Dr. h.c. Christian Joerges (Hertie School of Governance, Berlin); Prof. Dr. Susanne Schmidt (InIIS) „Verrechtlichung versus Weltunordnung? Regionale und globale Entwicklungen“ Internationale Gerichte haben (wie nationale Verfassungsgerichte) eine globale Aufwertung erfahren. Mit internationaler Verrechtlichung verbindet sich die Hoffnung, Defizite nationaler Rechtsstaatlichkeit ebenso kompensieren zu können wie die Probleme internationaler Anarchie einzuhegen. Aber inwieweit können Gerichte auf supra-/internationaler Ebene ohne funktionierende Exekutive und Legislative Veränderungen herbeiführen? Symposium Programm Freitag, 11. Dezember Rotunde des Cartesium / Universität Bremen (Eingang Enrique-Schmidt-Straße) 15.30 – 16.00 Uhr Kaffeepause 16.00 – 17.30 Uhr Diskussionsforum III Moderation, Prof. Dr. Peter Mayer (InIIS) TeilnehmerInnen, Prof. Dr. Klaus Dingwerth (Universität St. Gallen), Prof. Dr. Anna Geis (Universität Magdeburg), Prof. Dr. Martin Nonhoff (InIIS) „Demokratisierung versus Weltunordnung? Herausforderungen einer globalen Vision“ Wenn die Formel des „Endes der Geschichte“ je eine Attraktivität hatte, so hängt sie gewiss maßgeblich damit zusammen, dass mit dem dadurch markierten Triumph des Liberalismus zugleich das demokratische Versprechen eine Globalisierung erfuhr. Doch hat dieses Versprechen getragen, ja kann es unter globalen Bedingungen – die gleichermaßen Bedingungen der Pluralität wie der Ungleichheit sind – überhaupt erfüllt werden? Universität Bremen Institut für Interkulturelle und Internationale Studien UNICOM Mary-Somerville-Straße 7 (Haus Wien) 28359 Bremen www.iniis.uni-bremen.de
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