Zu Arnold Böcklins Selbstbildnis in der Basler - e

Zu Arnold Böcklins Selbstbildnis in der Basler
öffentlichen Kunstsammlung
Autor(en):
Gasser, Manuel
Objekttyp:
Article
Zeitschrift:
Du : kulturelle Monatsschrift
Band (Jahr): 21 (1961)
Heft 12
PDF erstellt am:
13.04.2016
Persistenter Link: http://dx.doi.org/10.5169/seals-293951
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Leicht und sicher Ski fahren
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Zu Arnold Böcklins Selbstbildnis
in der Basler
Öffentlichen Kunstsammlung
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Da steht er, jeder Zoll ein Meister,
vor der Staffelei. Die Palette ist in
Position gebracht, die rechte Hand,
die den Pinsel hält, erinnert an ein
ungeduldig stampfendes Pferd, das
den Beginn des Rennens nicht er¬
warten kann. Die Figur ist hoch¬
aufgerichtet, gestrafft, der Kopf ge¬
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Über 100000 A-15-Ski auf allen Pisten der Welt
haben die unübertroffenen Fahreigenschaften und
die hohe Qualität dieses Metallskis bewiesen
ATTENHOFER
A. Attenhofer AG
Sportartikelfabrik
Zürich
reckt, die Gesichtszüge sind ange¬
spannt, das Auge blickt scharf und
kühn. Auf was? Angeblich auf den
Dichter Gottfried Keller; denn des¬
sen Bildnis zu malen, ist Böcklin,
wie das auf der Leinwand mit Kohle
flüchtig skizzierte Profil beweist,
gerade im Begriff. Aber gilt der
Adlerblick tatsächlich dem gemüt¬
lich in seinem Lehnstuhl posieren¬
den Modell, dem Zürcher Staats¬
schreiber, Freund und Stammtisch¬
genossen? Wir haben Grund zu ver¬
muten, dass der Maler in diesem
Augenblick etwas ganz anderes ins
Auge fasst: sein Publikum. Die
zahllosen Kunstfreunde deutscher
Zunge, die ihm geradezu abgöt¬
tische Bewunderung zollen. Für sie
hat er sich hier vor die Staffelei ge¬
stellt, halb weltmännisch elegant,
halb bohèmehaft salopp gekleidet;
sie sollen wissen, wie er leibt und
lebt; für sie soll die Umgebung, in
der er sich bewegt, wenigstens leise
angedeutet werden durch eine
schwere, seidengefütterte Draperie,
die dadurch für langgewohnten
:
112
Wohlstand zeugt, daß sie an der
Kante schon abgenutzt ist. Und um
den denkmalartigen Charakter des
Bildes noch zu unterstreichen, hat
der Künstler seinen Namen und die
Jahreszahl in großen Zierbuch¬
staben in die linke obere Ecke des
Selbstporträts gesetzt.
Keine siebzig Jahre sind vergan¬
gen, seit dieses Selbstbildnis gemalt
wurde. Die Kleidung des Darge¬
stellten mutet uns noch durchaus
vertraut an. Der schöne Kopf des
rüstigen Siebzigers fiele uns, begeg¬
neten wir ihm heute auf der Strasse,
allenfalls im vorteilhaften Sinne auf.
Und doch : wie unbegreiflich fern
erscheint uns diese Gestalt! Diese
Pose des zu Ruhm gelangten Künst¬
lers, die die Anrede «Meister» ge¬
radezu herausfordert! Sie macht
uns das Bild und damit auch seinen
Gegenstand verdächtig; denn sie
identifiziert beide mit einer Epoche,
die uns von allen abgelebten Zeiten
die fatalste ist : mit den sogenannten
Gründer Jahren.
Arnold Böcklin als Inbegriff und
Repräsentant der Gründerjahre es liegt eine tiefe Ironie in diesem
Wort. Denn er liebte den Geist und
die Zivilisation, die mit diesem Aus¬
druck umschrieben werden, keines¬
wegs. Er floh sie, genauer : er brach
aus ihr aus mit einer Urgewalt, die
nur dem grossen Künstler zu Gebot
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steht. Aber sein Fluchtweg schlug
die falsche Richtung ein. Er stürmte
nicht nach vorn, dem Neuen zu,
sondern rückwärts, in die Vergan¬
genheit. Nicht künstlerisches Neu¬
land war sein Ziel, sondern das Ita¬
lien der Renaissance, die seligen
Gefilde einer idealisierten Antike.
Aber in seinem Traum-Italien, das
er sich malend schuf, hatte sich das
arrivierte Bürgertum bereits häus¬
lich niedergelassen; unter seinen
Najaden tummelte sich unversehens
Frau Kommerzienrat.
So wurde alles, was als Protest ge¬
gen seine Umwelt gedacht war, zu
deren Idol ; erscheint uns aus der
Rückschau das, was der Epoche
scheinbar am fernsten war, als ihr In¬
begriff. Oder gibt es etwas, das den
Geist und die Seelenlage des deut¬
schen Bürgertums im ausgehenden
neunzehnten Jahrhundert genauer
und gültiger kennzeichnet als die
«Toteninsel»?
Wir sind der Zeit, der Böcklin zu
entfliehen trachtete und die er wider
Willen repräsentiert, noch zu sehr
verhaftet, um ihm und seiner Kunst
gerecht zu werden. In seinem Pro¬
zess ist die Revision anhängig; aber
niemand vermag zu sagen, wann
das Verfahren wiederaufgenommen
wird.
Wir entnehmen diesen Text dem im Kindler Verlag, Zürich, erschienenen
»
Band «Das Selbstbildnis» von Manuel Gasser. Er enthält siebzig Farbtafeln
nach Selbstdarstellungen des 15. bis 20. Jahrhunderts, von denen jede durch
einen Kommentar von der Art des hier nachgedruckten begleitet ist. Die Red.
#
KUNSTBÜCHER
VON M.G.
^
Englische und fernöstliche Keramik
ist ein Quell der Kraft
im fanuar besonders vorteilhaft
und bietet in sportlicher Hinsicht:
ein ideales, sonniges Skigelände, 4 Skilifte auf Tschuggen, Carmenna,
Weisshorn und Hörnli; 1 Kabinenbahn auf den Weisshorngipfel; 4 bewir¬
tete Skihütten auf Carmenna, Hörnli, Weisshomsattel und Weisshorngipfel ;
eine der größten Skischulen der Schweiz mit über 60 Lehrern und Tou¬
renführern, Privat-Skilehrer ; Riesenslalom-Standardstrecke (Testabnah¬
me), Sprungschanze; Sportstadion mit 800 Sitzplätzen, 4 Eisbahnen,
2 Eislaufpaare, 4 Trainer, Eisschaulaufen, Curlingplätze und -trainer; Eis¬
Schweizer Meister 1951-1957. Elegante Mietpferde,
hockeyklub Arosa
zweistündige Schlittenrundfahrt über Carmenna durch den Arienwald;
über 20 km ständig offengehaltene sonnige Spazierwege
Unter dem Namen
Office du Livre,
Fribourg, ist seit kurzem ein Verlag
tätig, der die Aufmerksamkeit der
Kunstfreunde in hohem Masse ver¬
dient. Dort erscheinen Bildbände,
bei denen Vielzahl und Glanz der
farbigen und schwarzweissen Ta¬
feln zwar eine Augenweide, aber
keineswegs Selbstzweck ist; denn in
jedem Falle dient der Luxus der
Ausstattung dazu, einen mit ebenso
grosser Sorgfalt ausgearbeiteten
Text augenfällig zu machen und
mit ihm zusammen ein Thema so
zu behandeln, dass die Ansprüche
der Fachwelt im gleichen Masse
befriedigt werden wie die Schau¬
lust und Wissbegier des kunstlie¬
benden Laien.
«Chinesische Kunst» und «Japa¬
nische Plastik» sind in dieser zwar
kostspieligen, aber ihren Preis wer¬
ten Reihe bereits erschienen und
wurden in den Nummern 238 und
und in gesellschaftlicher Hinsicht:
Kursaal-Casino: Orchester, Attraktionen, Boulespiel. Alle grösseren Hotels
haben eigene Orchester.
Aus dem Sportprogramm:
DEZEMBER/JA NU AR
JANUAR/FEBRUAR
17. Ski: Eröffnungsslalom
26. Eishockey-Meisterschaftsspiel
27. Eisfest im Sportstadion
28. 4. Nationaler Autoslalom auf Schnee
Eishockey-Meisterschaftsspiel
Ski: Neujahrsabfahrt vom Hörnli
Eishockey- Freundschaftsspiel
3. Eisfest auf der Eisbahn Inner-Arosa
7. Ski: Aroscr Meisterschaft in Abfahrt/Slalom
9./10. Ski: Britische Junioren-Meisterschaften
10. Eisfest im Sportstadion
14. Aroser Pferderennen (1. Tag)
Eishockey-Meisterschaftsspiel
17. Eisfest auf der Eisbahn Inner-Arosa
19. Eishockey-Meisterschaftsspiel
21. Aroser Pferderennen (2. Tag)
24. Eisfest im Sportstadion
1.
31. Eisfest auf der Eisbahn Inner-Arosa
4. Eishockey-Meisterschaftsspiel
7.
11.
14.
18.
Eisfest im Sportstadion
Eishockey-Meisterschaftsspiel
Eisfest auf der Eisbahn Inner-Arosa
Ski: Riesenslalom um den Oklahoma-und
David-Zogg-Cup
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Eishockey-Meisterschaftsspiel
21. Nachteisfest im Sportstadion
22. Winterschiessen: Pistole auf Maran
24. 25. VCinterschiessen: Gewehr- und
Kleinkaliberschiessen
Eisfest auf der Eisbahn Inner-Arosa
Hotels (Mitglieder der Sporthotel -Vereinigung) :
Betten min.
Hof Maran
Arosa Kulm-Hotel.
Excelsior
Tschuggen Gr. Hotel
Rothorn-Savoy
Valsana
Bellevue
Des Alpes
Eden
Hohenfels
Post- und Sporthotel
Raetia
Seehof
110
170
100
180
100
140
120
60
80
90
100
90
110
245.-
245245,-
245217,-
364.-
364364.364.322.-
217- 322196- 301.196- 301196 —
301,-
196,-
301301301-
196 —
196.-
196- 301.-
Alpensonne
Anita
Belvédère-Tanneck
Isla
Merkur
Streiff-Juventas
Surlej
Suvretta
Bahnhof
Gentiana
Obersee
Touring
Belmont garni
50 154.— 245.45 154 — 245.65 154 — 24550 154 — 245.40 154.— 245.65 154 — 245.40 154 — 24540 154.— 245.30 147 — 224.30 147 — 224.30 147.— 224.30 147 — 224.35 »112.— »154.-
* Zimmer mit Frühstück inkl. Service, Heizung, Taxen
KURSAAL-CASINO MIT BOULESPIEL
Vase. Basalt-Ware, Wedgwood
IH
& Bentley. Um 1770. Aus
«
F.nglischc Keramik»