54 BZB April 16 Wissenschaft und Fortbildung Digitale Evolution statt Revolution Eine Übersicht zu den Trends und Neuheiten der digitalen Zahnheilkunde Ein Beitrag von Prof. Dr. Daniel Edelhoff, München, und Prof. Dr. Florian Beuer, MME, Berlin Die Internationale Dental Schau 2015 liegt hinter uns und zahlreiche Neuerungen sind mittlerweile bei uns in den Praxen angekommen. Ein weiteres Mal stand die „Digitale Zahnmedizin“ im Zentrum des Interesses, mit zahlreichen Schwerpunkten wie 3-D-Drucker, CAD/CAM-Verfahren für die Totalprothetik, neue Entwicklungen auf dem Gebiet transluzenter Zirkonoxid-Keramiken sowie die Einführung einer binokularen Datenbrille zur Verbesserung der Ergonomie bei der Verwendung von Intraoralscannern. Dieser Artikel stellt eine kleine Auswahl der zahlreichen IDS-Innovationen vor. Auch wenn sich die digitale Welt inzwischen sehr schnell dreht und die Innovationsrate bei den Produkten sehr hoch ist, steht die Entwicklung derzeit eher unter dem Motto „Evolution“. Von einer digitalen „Revolution“ kann man (noch) nicht sprechen. Allerdings lassen sich einige Trends erkennen, die durchaus das Potenzial haben, vor allem die prothetische Welt nachhaltig zu prägen und zu verändern. erreichen. Von der weltweit rasanten technischen Entwicklung im IT-Bereich profitiert somit auch die Intraoralscannertechnologie. Dieser Trend wird sich über die nächsten Jahre fortsetzen. Zu den nennenswerten Neueinführungen bei den Intraoralscannern zählen sicher unter anderem diejenigen der Firmen Carestream (Aufnahmeeinheit CS 3500), Planmeca (PlanScan) und Straumann/Dentalwings (DWIO-System). Beim Carestream-Scanner (Abb. 1) stellt das integrierte Kontrollsystem ein Alleinstellungsmerkmal zu anderen Intraoralscannern dar. Während der Aufnahme wird grünes Licht über den Zahn projiziert (Abb. 2), sobald der korrekte Aufnahmeabstand besteht. Sollte die Aufnahmeeinheit keine Daten erfassen, wird rotes Licht angezeigt (Abb. 3), sodass sich der Behandler während der Aufnahme auf den Mund des Patienten konzentrieren kann und nicht den Computerbildschirm im Blick haben muss. Der Fokus des Herstellers liegt derzeit auf Einzelzahnersatz in Kombination mit einer eigenen Software und Schleifeinheit für den Einsatz in der zahnärztlichen Praxis. Man darf sicher auf die ersten wissenschaftlichen Daten gespannt sein. Trend 1: Intraoralscanner und Chairside-Systeme Intraoralscannertechnologie Das Motto bei den Intraoralscannern war eindeutig „Kleiner, leichter, schneller“. Wie beim 3Shape Trios (3Shape, Kopenhagen/Dänemark), der dritten Generation, ist dieses Motto nur durch die Integration sowohl schnellerer als auch kleinerer elektronischer Elemente in Kombination mit leistungsstarken Laptops der neuesten Generation zu Abb. 1: Aufnahmeeinheit CS 3500 des Carestream-Systems. Es können verschiedene „Fields of View“ ausgewählt werden. Abb. 2: Die Aufnahmeeinheit CS 3500 während der optischen Erfassung. Die grüne Farbe symbolisiert einen korrekten Arbeitsabstand. Abb. 3: Bei einer Projektion in roter Farbe indiziert die CS 3500, dass ein inkorrekter Arbeitsabstand vorliegt und die Aufnahmeaktivität daher gestoppt wurde. Wissenschaft und Fortbildung Beim PlanScan von Planmeca handelt es sich um die Weiterentwicklung eines bekannten Geräts aus dem Hause E4D (Richardson, Texas/USA). Auch dieses Gerät (Abb. 4 bis 6) ermöglicht die puderfreie Aufnahme bis hin zu kompletten Ganzkieferscans. Und auch dieser Scanner, der den Export von Standard Tesselation Language (STL)-Daten erlaubt, ist mit einer eigenen Software und einer Schleifeinheit (Abb. 7) für die Zahnarztpraxis erhältlich. Die beiden letztgenannten Systeme legen den Schluss nahe, dass es gerade einen Trend zu den sogenannten Chairside-Systemen gibt. Es scheint, als würde das seit fast 30 Jahren am Markt erhältliche CerecSystem (Sirona, Bensheim) erstmalig ernsthafte Mitbewerber bekommen. Denn in beiden Fällen sind ebenfalls dreidimensionale bildgebende Systeme in den Arbeitsablauf integrierbar, sodass sich zukünftig sicher auch die dreidimensional geführte Implantologie damit realisieren lässt. Der von GC (Bad Homburg) vorgestellte Scanner Aadva IOS stellt ebenfalls eine Weiterentwicklung des bereits auf der IDS 2013 präsentierten atron 3-D-Scanners dar. Bemerkenswert ist dabei das kleine und leichte Handstück. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass das System puderfrei funktioniert und über eine offene STL-Schnittstelle verfügt, die einen Datenexport per USB erlaubt. Bei dem DWIO-System von Dental Wings (Letourneux, Montreal/Kanada) mit offener Architektur handelt es sich um die Neueinführung einer Aufnahmeeinheit für digitale intraorale Bilder (Abb. 8). Die außergewöhnlich kleine Aufnahmeeinheit nutzt bei der Erzeugung von intraoralen 3-D-Bildern die „Multiscan Imaging-Technologie“, soll sehr einfach zu handhaben sein und auch mit schwierigen anatomischen Situationen zurechtkommen. Die Außenhülle des Handstücks ist komplett aus Metall gefertigt. Die Aufnahmeeinheit ist extrem leicht und enthält keine beweglichen Komponen- Abb. 7: Chairside-Fräseinheit PlanMill 40. Durch die Fensterfläche ist die massive Halterung für die CAM-Blanks zu erkennen. Die Maschine macht einen soliden Eindruck und ist sehr leise. BZB April 16 55 Abb. 4: Handstück des PlanScan-Systems von Planmeca Abb. 5: Wie auch beim Carestream-System können beim PlanScan je nach Indikation verschiedene Größen des Aufnahmefelds ausgewählt werden. Abb. 6: Die Aufnahmeeinheit des PlanScan-Systems während der optischen Erfassung. Die blauen Streifen zeigen die Projektion eines Streifenlichtmusters. Über die Beugung der einzelnen Streifen auf den anatomischen Oberflächen lassen sich 3-D-Daten gewinnen. ten. Damit erfüllt sie die Bedingungen für eine sichere Handhabung und einfache Durchführung von Desinfektionsmaßnahmen. Mit Dateien, die im offenen STL-Format abgespeichert werden, zeigt der DWIO eine gute Kompatibilität mit einer ganzen Reihe üblicher Indikationen. Die Dateien können damit sowohl an eine große Anzahl von Abb. 8: DWIO-Aufnahmeeinheit von Dental Wings. Das Handstück ist extrem klein und sehr leicht. Es enthält keine beweglichen Komponenten. BZB April 16 Wissenschaft und Fortbildung Laboratorien als auch an zahlreiche ChairsideProduktionssysteme wie die Dental Wings DWOS CAD-Software weitergeleitet werden. Binokulare Datenbrille Durch eine auf die Epson Moverio Datenbrille abgestimmte App (eyeCAD-connect, Pluradent) wird dem Behandler während der intraoralen digitalen Erfassung kontinuierlich der Bildschirm seines Erfassungssystems (zum Beispiel Sirona Cerec AC) eingeblendet (Abb. 9). Damit ist eine ununterbrochene Konzentration auf die eigentliche Tätigkeit – nämlich die optische Erfassung der intraoralen Strukturen – möglich, ohne eine stetige, umständliche Kopfdrehung zum Bildschirm des Erfassungssystems. Die binokulare Datenbrille bietet neben den ergonomischen Verbesserungen auch eine Optimierung von Effizienz und Prozesssicherheit (Abb. 10). Trend 2: Digitale Totalprothetik CAD/CAM-gefertigte Totalprothesen Die CAD/CAM-Totalprothetik war eines der Schwerpunktthemen auf der IDS 2015. Neben den möglichen Zeitvorteilen bei der Herstellung überzeugen vor allem die Ausschaltung der Polymerisationsschrumpfung bei einer CAM-Fertigung präfabrizierter Discs sowie die Reproduzierbarkeit ohne patientenbelastende Maßnahmen. Zudem werden durch die mögliche Verwendung hochvernetzter, industriell gefertigter porenfreier PMMA-Rohlinge die Materialqualität sowie die Biokompatibilität (nahezu kein Restmonomeranteil) deutlich verbessert. Bei einer sogenannten Einstückfertigung (Prothesenzähne und Basis aus einem Blank gefräst) ist zu erwarten, dass sich die Stabilität der Totalprothese erheblich erhöht und Retentionsverluste von Prothesenzähnen aus der Prothesenbasis ausgeschlossen werden können. Da der subtraktive Herstellungsprozess erheblich präziser sein dürfte als die heute benutzten Poly- merisationen, sollte auch die Passung der digital hergestellten Prothesen deutlich besser sein. Da die Haftung hauptsächlich durch Kapillarkräfte zustande kommt, sollte sich eine verbesserte Passung auch positiv auf die Retention auswirken. Ob sich dies weiterhin klinisch positiv auf weniger Alveolarkammresorption und Schlotterkammentwicklung auswirken wird, bleibt abzuwarten. Allerdings bietet das traditionelle Verfahren zur Herstellung von Totalprothesen eine Menge an Verbesserungspotenzial. Vor diesem Hintergrund sollten die digitalen Totalprothesenkonzepte in der Lage sein, die herausnehmbare Prothetik in den nächsten Jahren nachhaltig zu verändern und zu verbessern. Die vorgestellten Konzepte der verschiedenen Anbieter wie Amann Girrbach, AvaDent, Merz Dental, Wieland und Zirkonzahn unterscheiden sich sehr deutlich sowohl in Bezug auf die Art und Anzahl der angestrebten Prozessschritte (volldigital oder nur teilweise digital) als auch im Hinblick auf die Materialkombinationen. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Ansätze ist ein direkter Vergleich der verschiedenen Systeme zurzeit kaum durchführbar. Generell orientieren sich diese Systeme an dem bestehenden Behandlungsablauf in der Totalprothetik. Um die Anzahl der Sitzungen zu verkürzen, wird mit unterschiedlichen Ansätzen versucht, wesentliche technische Prozesse zu digitalisieren und am Patienten mehrere Arbeitsschritte zusammenzufassen. Wie bekannt, sind in der herkömmlichen Totalprothetik folgende Sitzungen vorgesehen: Situationsabformungen, Funktionsabformungen mit individuellen Löffeln, Festlegung der vertikalen und horizontalen Kieferrelation, Einprobe der aufgestellten Prothesenzähne mit Wachsbasis, Eingliederung der fertiggestellten Totalprothesen und optional eine abschließende Remontage. Das von Wieland Dental + Technik (Pforzheim) vorgestellte Konzept versucht beispielsweise, diese Foto: www.pluradent.de 56 Abb. 9: eyeCAD-connect Abb. 10: Die binokulare Datenbrille bei der Anwendung durch einen der Autoren Wissenschaft und Fortbildung Abb. 11: Mit dem AvaDent-System gefertigte Oberkiefer-Totalprothese mit konfektionierten Prothesenzähnen (Zahntechnik: Josef Schweiger/AvaDent) Schritte effizienter zu gestalten und sieht folgende Arbeits- und Prozessschritte vor: Zunächst werden eine konventionelle Erstabformung und eine Vorbissnahme mit einem Centric Tray und einem UTS CAD-Spezialbogen durchgeführt, der auf die Bipupillarlinie und die Camper’sche Ebene ausgerichtet wird. Auf der Basis dieser Unterlagen werden die Digitalisierung für das CAD durchgeführt sowie die individuellen Löffel konstruiert und gefräst. Mithilfe dieser individuellen Löffel werden – wie üblich – die Funktionsabformungen vorgenommen. Zudem sind die individuellen Löffel mittels Gnathometer-CAD für eine Stützstiftregistrierung vorbereitet. Neben diesen Arbeitsschritten soll in der zweiten Sitzung eine Überprüfung und gegebenenfalls Korrektur der in der ersten Sitzung bestimmten Okklusionsebene mittels UTS CAD erfolgen, um dann, wie bereits aus der konventionellen Technik bekannt, die Mittel-, Lach- und Lippenschlusslinie sowie die Eckzahnpositionen einzuzeichnen. Die verschlüsselten Modelle werden anschließend im zahntechnischen Labor digitalisiert. Optional könnten auch Gipsmodelle angefertigt werden. Bei der Auswahl der geeigneten Zahnformen und -farbe kann auf die von Ivoclar Vivadent angebotenen Garnituren SR Vivodent S PE, SR Orthotyp S PE und SR Phonares II zurückgegriffen werden, die in der Zahnbibliothek von Wieland Dental hinterlegt sind. Mit der ausgewählten Garnitur erfolgt die Konstruktion der individuellen Totalprothesen in der CADSoftware und die nachfolgende CAM-gestützte Herstellung der Totalprothesen aus weißen KunststoffMonoblöcken für die Einprobe. Bei Bedarf können diese mit zahnfarbenem Aufstellwachs modifiziert werden. Nach der Ästhetik-Einprobe können etwaige Korrekturen bei der CAM-Herstellung der definitiven Totalprothesen Berücksichtigung finden. Bei dem bereits seit mehreren Jahren auf dem Markt befindlichen AvaDent-System (Global Den- BZB April 16 Abb. 12: Mit dem AvaDent-System gefertigte Oberkiefer-Totalprothese mit konfektionierten Prothesenzähnen nach der Eingliederung ... Abb. 13: ... und im Lippenbild tal Science Europe, Tilburg/Niederlande) werden die vorgestellten Einzelschritte nochmals in nur zwei Einzelschritte zusammengefasst [1]: Die erste Sitzung beinhaltet bereits die definitiven Funktionsabformungen beider Kiefer. Sie werden mit der Festlegung der vertikalen und horizontalen Kieferrelation sowie der Festlegung der ästhetischen und funktionellen Frontzahnpositionen kombiniert. Diese Verkürzung der Arbeitsschritte ist nur mit systemimmanenten Hilfsmitteln und Materialien möglich, die im AvaDent Start-up-Kit enthalten sind. Es enthält unter anderem thermoplastische Abformlöffelmaterialien (Verformung ab 70° im Wasserbad), Oberkieferregistrierplatten mit zentralem, stufenlos einstellbarem Stützstift, einen verschiebbaren Lippenschild (Anatomical Measuring Device) sowie das AvaDent-Parallellineal, das am Lippenschild befestigt und zur Bipupillarebene ausgerichtet wird. In der zweiten Sitzung erfolgt bereits die Eingliederung der fertiggestellten Prothesen. Das AvaDent-System bietet neben der Möglichkeit von Variationen der Arbeitschritte (mögliche Wachseinprobe als Zwischenschritt) auch verschiedene Materialkombinationen an. Es können sowohl bestimmte Zahngarnituren mit einer CAM-generierten individuellen Basis kombiniert (Abb. 11 bis 13) als auch eine sogenannte Einstückprothese gefertigt werden. Dabei werden Prothesenzähne und -basis aus einem einzigen 57 58 BZB April 16 Wissenschaft und Fortbildung Abb. 14: Bei der als besonders stabil bezeichneten „fully milled“ XCL2-Version von AvaDent werden sowohl die Prothesenzähne als auch die Prothesenbasis aus einem Rohling gefräst (Zahntechnik: Josef Schweiger/AvaDent). Abb. 15: Die aus einem einzigen Rohling CAM-gefertigte AvaDent XCL2-VersionOberkiefer-Totalprothese nach der Fertigstellung. Es wurden die gleichen digitalen Daten verwendet wie bei der Oberkiefer-Totalprothese in Abbildung 11 (Zahntechnik: Josef Schweiger/AvaDent). Abb. 16: Die aus einem einzigen Rohling CAM-gefertigte AvaDent XCL2-VersionOberkiefer-Totalprothese nach der Eingliederung ... Abb. 17: ... und im Lippenbild Rohlingmaterial gefräst (Abb. 14). Die als „fully milled“ XCL2 bezeichnete Version (AvaDent 2layer prothesis) wird als besonders widerstandsfähig und stabil angepriesen, da keine Verbundschwächen zwischen den Prothesenzähnen und der Basis entstehen können (Abb. 15 bis 17). Auf Wunsch kann auch per Laser der Patientenname in die Prothesenbasis integriert werden, um Verwechslungen der Prothesen auszuschließen, wie sie in großen Pflegestationen und -heimen vorkommen können (Abb. 18). Trend 3: Zahnfarbene Materialien Nach wie vor stellen die im digitalen Workflow eingesetzten Materialien ein Fokusthema bei den Innovationen dar. Waren es in den vergangenen Jahren eher die sogenannten Hybridmaterialien, so sollen hier zwei Neuerungen im Bereich der keramischen Materialien vorgestellt werden. Die im vergangenen Jahr erschienene S3-Leitlinie „Vollkeramische Kronen und Brücken“ bietet dem Anwender deutlich mehr Sicherheit bei der Materialauswahl (www.dgzmk.de/zahnaerzte/wissenschaftforschung/leitlinien). Digitales Pressen Es scheint durchaus sinnvoll zu sein, analoge Vorgehensweisen mit digitalen Zwischenschritten zu kombinieren. Lithium-Disilikat hat sich in den vergangenen zehn Jahren als besonders geeignetes Material für Einzelzahnkronen herausgestellt. Das Software-Add-on „Digital Press Design“ von Wieland Dental soll die Herstellung von polychromatischen IPS e.max Press-Multi-Restaurationen (Ivoclar Vivadent, Schaan/Liechtenstein) optimieren. Die CAD-Software sorgt für das automatische Positionieren der Presskanäle. Anschließend werden die Wachsstrukturen aus einer speziell für die Presstechnik entwickelten Wachs-Disc gefräst oder lassen sich mittels eines 3-D-Druckers herstellen. Transluzentes Zirkonoxid Wer auf Neuentwicklungen im Bereich der Hybridmaterialien gewartet hatte, wurde im Jahr 2015 etwas enttäuscht. Vielmehr wurde die Indikation eines sehr prominenten Vertreters dieser Materialgruppe (Lava ultimate, 3M Espe) für Vollkronen zurückgezogen. Die Indikation für schmelzbegrenzte Wissenschaft und Fortbildung Abb. 18: Lasergravierung mit Patientenname auf einer Oberkiefer-Totalprothese der AvaDent XCL2-Version (Zahntechnik: Josef Schweiger/AvaDent) BZB April 16 Abb. 19: Drei direkt auf Implantatniveau verschraubte monolithische ZirkonoxidBrücken aus transluzentem Zirkonoxid (Zirkonoxid mit Klebebasis des Implantatsystems verklebt) Abb. 20: Übersicht über die Transluzenz eines mehrschichtigen Zirkonoxid-Rohlings, der aus vier verschiedenen transluzenten Schichten aufgebaut ist. Diesen Rohling gibt es in unterschiedlichen Opazitätsstufen (ML und STML), geeignet für den Einsatz als Brückenmaterial. Ein glaskeramisches Material in der Opazitätsstufe „Low Translucency” (LT) fungierte als Kontrolle. indirekte Restaurationen wie Inlays, Onlays und Veneers bleibt jedoch weiterhin erhalten. Ein vor nicht allzu langer Zeit fast schon abgeschriebenes Material erlebt dahingegen derzeit eine Renaissance. Es wurden auch im Jahr 2015 wieder Zirkonoxid-Materialien mit deutlich erhöhter Transluzenz vorgestellt, die Glaskeramiken in diesem Punkt kaum mehr nachstehen sollen (Abb. 19 und 20). Dies dürfte vor allem für den klinischen Einsatz als Brückenmaterial interessant sein. Der monolithische oder nur minimal verblendete Einsatz dieser Materialien bietet sich geradezu an, wenngleich angemerkt werden muss, dass es noch kein klinisches Datenmaterial für diese Art der Restauration gibt und sie in der aktuellen S3-Leitlinie „Voll- 59 keramische Kronen und Brücken“ nicht vertreten sind [2]. Korrespondenzadressen: Prof. Dr. Daniel Edelhoff Klinikdirektor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik Ludwig-Maximilians-Universität München Goethestraße 70, 80336 München [email protected] Prof. Dr. Florian Beuer, MME Direktor der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin und Funktionslehre Charité – Universitätsmedizin Berlin Campus Benjamin Franklin Aßmannshauser Straße 4-6, 14197 Berlin [email protected] Literatur bei den Verfassern
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