Musik Objekttyp: Group Zeitschrift: Du : kulturelle Monatsschrift Band (Jahr): 21 (1961) Heft 1 PDF erstellt am: 13.04.2016 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. 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Nach weiten Reisen in Europa herum hat er nicht nur die Heere Rudolfs, von dem ein Zeit¬ genosse überliefert hat, dass er «der Meister Singen, Geigen und Sagen» hoch geschätzt habe, war auch jener Heinrich von Meissen, den die Ge¬ schichte des Minnesangs als «Meister Frauenlob» kennt; er hat später die * ^w jenen Oswald von Wolkenstein, dem in jungen Jahren auf seiner Trostburg bei Brixen bei einem Fastnachtstreiben wuw SCHONWALD 511 französische Notation, sondern auch die gesamte Kompositionskunst der Franzosen nach Deutschland gebracht. Seine Lieder gehören zu den anzie¬ hendsten Vokalstücken der deutschen Meistersingerschule in Mainz gegrün¬ det und ist von den Frauen dieser Frührenaissance. Stadt ehrenvoll zu Grabe getragen worden. Der Maler der Manessischen ter, während der ewiglangen Regie¬ rungszeit Friedrichs III., nahm dann, Handschrift stellt ihn in Spielmannskönigstracht mit seinen Schülern dar. Hundert Jahre später finden wir wieder einen grossen Sänger am Habsburger Hof - bei Albrecht III. -, mit deutschen und flämisch-burgundischen Musikern, die Hofkantorei einen bedeutenden Aufschwung; Ar¬ nold Schlick war zu jener Zeit ein Noch einmal ein Jahrhundert spä¬ tüchtiger Hoforganist. II. Niederlande -, war eine grosse und kenntnisreiche Freundin der Künste, insbesondere der Musik. Ihre Ge¬ dichte wurden von den grössten Komponisten der Zeit vertont, von Pierre de la Rue, von Josquin und von Heinrich Isaac. Auf einer Schallplatte der Archivproduktion finden wir neun Chansons aus den Notenbüchern der Fürstin, drei davon in instrumen¬ taler, die übrigen in vokaler Aus¬ führung. Von vier Stücken sind die Komponisten bekannt (Pierre de la Einen eigentlichen Höhepunkt der Musikpflege am habsburgischen Hof brachte die Regierungszeit Maximi¬ lians I. Als Landesfürst von Tirol residierte er zunächst in Innsbruck. Er gründete aber auch die Wiener Hof¬ kapelle, deren Urkunde das Datum des 7.J11I1 1498 trägt. Ihr Leiter war Georg von Slatkonja, der 1513 Bischof von Wien wurde, aber das Amt des Hof kapellmeisters bis zu seinem Tode m (1522) versah. Die Heirat des Kaisers mit Maria von Burgund (1477) hatte die wichtige Verbindung mit der burgundisch-niederländischen Musiktra¬ dition zur Folge; so kam auch der \ 4* iF> P* ^. Antoine Bruhier, Heinrich Die kleine Folge demonstriert uns die erlesene und kultivierte Art, in der zu Beginn des ló.Jahrhunderts am Habsburgerhof musiziert wurde. Auch Karl V., Maximilians Enkel und Nachfolger, war ein musik¬ begeisterter Mäzen ; unter seinen Hof¬ musikern treten jetzt auch Spanier auf, der Clavichordist de Soto und der Rue, Isaac). berühmte Pierre de la Rue zur habs¬ burgischen Hofkapelle. Diese begleitete den Kaiser oft auf seinen Reisen. Auf den Holzschnitten, die Dürer und Burgkmaier zu seinem «Triumphzug» entworfen haben, sehen wir Mitglieder der Kapelle auf Pracht¬ wagen fahrend, und auch im «Weisskunig» hat Hans Burgkmaier den Kaiser mitten unter seinen Musikanten Organist de Cabezón, die beide auch Lehrer des Prinzen Philipp waren. An die späteren Verdienste der Habsburger um die Musik - zur Zeit der Barock¬ dargestellt. Die Tochter Maximilians, Marga¬ oper oder im 18.Jahrhundert, unter sei Maria Theresia und Joseph II. - - rete von Osterreich wir kennen sie vor allem als Generalstatthalterin der nur eben erinnert. III. IHlMHI PORZELLANFABRIK SCHÖNWALD, SCHONWALD Bezugsquellen durch Keragra GmbH 66 Talstrasse 11. Zürich Telefon (051) 2391 34 Kehren wir wieder in das Innsbruck zur Zeit Maximilians zurück. Dort wurde im September 1484 dem Käm¬ merer befohlen, er solle dem durch¬ reisenden Musicus Heinrich Isaac «von gnaden wegen» sechs Gulden aus¬ zahlen. Isaac ist vermutlich um 1450 herum im Brabantischen geboren worden (eine St. Galler Handschrift nennt ihn «Heinricus Isaac Belga Bra- ^ Xs »s N ?m ses ^ Ss ^xs ®s^S i ^ s^ S3 1 wm Mä S WM vï./j) >//'//< ffi 1 -v m -.;>•¦ s> mm Wm m S? r/f* vmmm. S X ¦;,. :.- WM Uità # ./.-• x.. ÏK ^x^ xs 3SÏ? x. X- 5ä|^ ¦:: ÏÏ£Z * v* /' w/ ^ / s» -•, s^ ^ ,^Xl «IMffl MwÊ&à XX Is^ S :f i ^ ^ pni Ä « llIlWt à ' w/m i: 222 SANDDORN-TONIKUM Müdigkeit und Schwäche bedrücken. Man braucht sich von ihnen nicht überwältigen zu lassen; denn oft ist die Ursache nur der Mangel an Vitamin C, wie er nach überstandenen Krankheiten oder Schwangerschaft oder durch ständige Über¬ anstrengung eintreten kann. Man kann das Vitamin-C-Defizit ausgleichen, indem man sich von der Natur helfen lässt. Die Natur bringt Wildpflanzen hervor, die einen Überschuss an Vitamin C haben. An der Spitze solcher Pflanzen steht die Sanddornbeere, aus der die Weleda ihr bewährtes SanddornTonikum «Hippophan» herstellt. Die Sanddornbeere ist zu¬ dem eine jener seltenen Früchte, deren Saft fettes Oel enthält, in das noch andere die Gesundheit fördernde Substanzen eingebettet sind. Während man die Sanddornbeere früher in vielen Gegenden für giftig hielt, weiss man heute, dass sie ein hervorragender Kräftespender bei Müdigkeit und Schwäche ist. Wir finden den Sanddorn in den sonnigen Tälern der Kantone Wallis, Graubünden und Tessin, wo er am besten auf der schmalen, periodisch überschwemmten Zone an den Ufern der Gebirgsflüsse gedeiht. Dort kann er leben, weil ungehemm¬ tes Sonnenlicht in Fülle auf den mineralischen Grund fällt. Auch Ihnen wird eine Kur mit dem Weleda SanddornTonikum «Hippophan» helfen, sich von der Müdigkeit und Schwäche zu befreien. Hippophan besteht aus dem reinen Saft der Sanddornbeeren, der mit echtem Rohrzucker gesüsst ist. Man braucht nur 1 bis 2 Kaffeelöffel täglich in Wasser verdünnt zu nehmen, um die aufhelfende Wirkung schnell zu merken. 200 ccm Fr. 5.80 Hof ist». Man Schilling » wöchentlich bezahlt wer¬ den. Anfangs 1497 wurde er zum kai¬ serlichen Hofkomponisten ernannt; weltgewandter, auch sprachenkun¬ diger Mensch, der weit über das Mit¬ telmass hinausragte und als Kom¬ ponist zu den grössten Meistern seiner Zeit gehörte. kann daraus schliessen, in Florenz diplomatische Aufträge zu erfüllen hatte. Auch war dass Isaac seine Frau Bartolomea eine Floren¬ tinerin; in dieser Stadt, die ihm zur geistigen Heimat geworden war, ist er 1517 gestorben. Isaac war ein überaus vielseitiger, beträchtliche Frei¬ heit und wohnte sogar zeitweise wie¬ als solcher genoss er IV. Reich und bedeutend ist die musika¬ lische Geschichte der Stadt Innsbruck. Herzog Friedrich mit der leeren ist, als dieser, und mit ihm auch Isaac, Tasche hatte die Residenz dorthin milian selbst den Text verfasst. Die Melodie ging dann in kirch¬ lichen Gebrauch über; mit den Wor¬ ten «O Welt, ich muss dich lassen» verlegt, und von Innsbruck aus be¬ gleiteten ihn «Pfyfter, Trumeter und Pusauner» an das Konzil in Konstanz. Unter Maximilian war Innsbruck ein Mittelpunkt des Musiklebens; nicht weniger als drei Orgeln Hess der Kai¬ ser dort bauen. Sein Hofkomponist Heinrich Isaac aber hat der Stadt mit seinem Lied «Innsbruck, ich muss dich lassen» ein bleibendes Denkmal ge¬ setzt. Vielleicht, dass das Lied nach Maximilians Kaiserwahl entstanden nach Wien übersiedeln musste; der unbeglaubigten Sage nach hat Maxi¬ (von Hesse) erschien sie schon 1555 und wurde so in mehreren Kirchen¬ gesangbüchern abgedruckt. Mit eini¬ gen Änderungen wurde die Weise später aufs neue berühmt durch die Lieder «In allen meinen Taten» von Paul Fleming und durch Paul Ger¬ hardts «Nun ruhen alle Wälder». Die drei ursprünglichen Strophen lauten: Insbruck ich muss dich lassen, ich fahr dahin mein Strassen, in fremde land dahin; mein freud ist mir genommen, die ich nit weiss bekommen, wo ich im elend bin. « Gross leid muss ich jez tragen, das ich allein tu klagen dem liebsten bulen mein; ach lieb, nun lass mich armen im herzen dein erbarmen, dass ich muss dannen sein! Mein trost ob allen weiben! Dein tu ich ewig bleiben, stät, trew, der eren frumm; nun müss dich gott bewaren, in aller tugend sparen, biss dass ich wider kuinm » Oswald von Wolkenstein, Elf Lieder (ausgeführt von einem Alt, einem Tenor und alten Instrumenten). Verlangen Sie die kostenlose Zusendung der Weleda-Nachrichten. Weleda G A 68 Lorenzo de' Medici, war Organist am Dom und Musiklehrer von Lorenzos Söhnen. Nach dem Sturz der Medici in Florenz (1494) verliess er die Stadt und muss schon bald darauf nach Innsbruck gekommen sein. Jetzt sol¬ len, nach einem Brief Maximilians, «dem Ysaac und seiner Hausfrauen Schallplatten 500 ccm Fr. 11.50 flRL£SH£IAA am Baptisterium S.Giovanni. Wohl gegen 1480 trat er in die Dienste des m$ X _/ s- Anweisung gab, es sei ihm seine Besoldung «nichts destomynder» aus¬ zuzahlen, in der Erwägung, «daz Er unns zu florenz nuzer dann an unserm berühmten Squarcialupius Orgelschüler 6 52 -. der in Florenz, wobei der Kaiser die bantius»); in jungen Jahren kam er nach Florenz und wurde des hoch¬ Archiv 042. Arnold Schlick, 2 Werke 13 für Orgel aus Heinrich Isaac: Canzona «La g Chansons aus den Notenbüchern der Margarete von Osterreich (Pro Mu¬ sica Antiqua, Brüssel. SaffordCape). «Tabulatura etlicher lobgesang» Archiv Archiv 37 170. Heinrich Isaac, Proprium Missae in Frescobaldi, (1512). Dominica Laetare (aus «Choralis Constantinus I», 1550-1555). Aachener Domchor. Archiv 37094. Marti- nclla». Oiseau-Lyre OL 50104. 14 032. Fiori musicali usw., ge¬ spielt auf der altitalienischen Orgel in der Silbernen Kapelle in Inns¬ bruck (Eduard Müller). Archiv 13 045.
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