Startschuss für neuen Beckenblock der ARA

32. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 14. April 2016
Nr. 15
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Dave Dollé vervielfacht
seine Fitnessfläche
Die alte Wasserwerksscheune muss weichen, an ihrem Standort wird der neue Beckenblock der ARA Küsnacht-Erlenbach-Zumkon gebaut.
Fotos: aj.
Startschuss für neuen Beckenblock der ARA
Der Ausbau der ARA KEZ
geht in die letzte Etappe:
Mit dem Abbruch der Wasserwerksscheune erfolgte
vergangene Woche der
«Spatenstich» für den Bau
des neuen Beckenbocks.
Annina Just
Die alte Holzscheune knarrt und
wankt, langsam gibt sie unter dem
Zug des dicken Seils nach und fällt in
sich zusammen. Im Bagger, der das
Seil nach hinten gezogen und den
Einsturz ausgelöst hat, sitzt der Küsnachter Tiefbauvorsteher Walter Matti (parteilos). Er hat vor den Augen
seiner Amtskollegen, Peter Keller aus
Erlenbach und Stefan Bührer aus Zumikon, den symbolischen «Spatenstich» für den Bau des neuen Beckenblocks in der Abwasserreinigungsanlage
Küsnacht-Erlenbach-Zumikon
(ARA KEZ) vorgenommen.
Die Erstellung dieser drei neuen
abgesenkten Becken ist das letzte Kapitel einer ereignisreichen – und von
einigen Zwischenspielen verlängerten
– Geschichte. Im März 2007 hatten
die Stimmberechtigten der Gemeinden Küsnacht, Erlenbach und Zumi-
kon dem Anschluss der ARA Zumikon an die Kläranlage Küsnacht-Erlenbach zugestimmt. Weil Anwohner
Geruchsemissionen
befürchteten,
folgten Einsprachen, die teilweise bis
vors Bundesgericht gezogen wurden.
So wurde in der Folge auf gerichtlichem Wege die Einhausung der neuen Becken erreicht.
WAZ übernehmen Mehrkosten
Im vergangenen November dann der
letzte wegweisende Entscheid an der
Urne: Die Stimmbürgerinnen und
-bürger aller drei Gemeinden segneten die Mehrkosten von 1,5 Millionen
Franken zur Absenkung des Beckens
um vier Meter ab. Diese Kosten werden von den Werken am Zürichsee
(WAZ) getragen. An die WAZ wird
nämlich die entstehende Fläche über
den neuen Becken im Baurecht abgeben. Sie wollen darauf eine Fernwärmezentrale bauen. Gemäss Rolf Di
Pietro, Geschäftsführer der Werke
am Zürichsee, soll Ende Sommer das
Baugesuch eingereicht werden. «Wir
hoffen, dann Anfang nächstes Jahr
die Baubewilligung zu haben.»
Die dort entstehende Fernwärmezentrale soll dem Abwasser Wärme entziehen und mittels FernwärFortsetzung auf Seite 5
Seit elf Jahren betreibt Dave Dollé in
Zumikon sein Personal-Training-Studio. Der ehemalige Schweizer Rekordhalter über 100 Meter Sprint
und sein Team helfen ihren Kunden
mit dem selbst entworfenen Pure
Training, Muskeln aufzubauen, Körperfett zu reduzieren und einen guten Ausgleich zum stressigen Alltag
zu finden.
Das bisherige Studio wird nun
durch ein neues, grösseres ersetzt
werden. Während das akutelle Center
Trainingsmöglichkeiten auf rund 160
Quadratmetern bietet, wird das neue
600 Quadratmeter gross. Der Grund
für die Vergrösserung liegt, darin,
dass Dollé die Angebote innerhalb des
Konzeptes erweitert. «Wir haben sehr
viele Anfragen aus der Region von
motivierten Personal-Training-Kunden
sowie Fitnessneulingen und Rentnern,
die auch ohne Personal Training im
Studio trainieren möchten», erklärt
Dollé.
Läuft alles nach Plan, öffnet das
fast sechsmal grössere neue Trainingsstudio in Zumikon seine Tore
Ende Dezember. «Ich habe Vertrauen
in den Bauherren, dass dieses sportliche Bauziel erreicht wird. Ich überwache den Bau zwar nicht permanent,
aber soweit ich weiss, liegen wir mit
den Arbeiten ungefähr im Zeitplan»,
gibt Dollé zu Protokoll. (oli.)
Zeitreise
Zeitgemäss
Zeitlos
Im Seehof Küsnacht nahm Autorin Hannelore Fischer Knuth
ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise zum berühmten österreichischen Expressionisten Egon Schiele und
seiner Muse Wally Neuzil.
Seite 5
Der Handels- und Gewerbeverein Erlenbach (HGE) schafft
Traditionen ab und geht neue Wege: Die überarbeitete
Homepage, ein neuer Flyer und die «Tavolata» sollen den
HGE für kommende Herausforderungen rüsten.
Seite 7
Seit hundert Jahren gibt es das Brockenhaus in Küsnacht,
und auch heute noch strömen die Kunden jeden Mittwoch
scharenweise dort hin. Kein Wunder, nirgends sonst gibt es
so günstige Luxusartikel.
Seite 9
2
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
AKTUELL
Neuanfang statt Resignation
Silvia Aeschbachs neues
Buch «Älterwerden für Anfängerinnen», eben im Wörterseh-Verlag erschienen,
führt die Bestsellerliste des
Schweizer Buchhandels an.
Im Halbfinal und Final schwammen die Teilnehmer im 50 Meter Freistil um die Wette.
Foto: Pauline Broccard
Fluntermer Gustav Olsson ist Schnellster
Teilnahmerekord am Samstag im Hallenbad Oerlikon:
693 Kinder und Jugendliche
nahmen am «De schnällscht
Zürifisch» teil.
Pauline Broccard
Die Finalisten stolzieren in einer Reihe zu lauter Musik und rhythmischem Klatschen der Besucher zu ihren Startplätze. Jeweils acht Mädchen und Jungs treten in fünf Alterkategorien gegeneinander an. Mittels
der Lautsprecher werden die KandiANZEIGEN
daten vorgestellt, das Publikum unterstützt sie jubelnd. Voller Konzentration benetzen sich die Schwimmer,
klopfen sich den Körper warm und
schwingen die Arme in Kraulbewegungen. Aufgewärmt bereiten sie sich
auf den Startschuss vor: Achtung,
fertig, los! Das Wettrennen beginnt.
Nach dem Final treten die acht
Schnellsten aller Finalläufe im ZKBGoldsprint nochmals gegeneinander
an. Bei den Jungs gewinnt Gustav
Olsson mit einer Zeit von 30.36 Sekunden für die Distanz von 50 Metern. Er besucht das Schulhaus Fluntern und trainiert fünf bis sechs Mal
in der Woche im Schwimmclub Limmat Sharks Zürich.
Annina Grabher ist die diesjährige Siegerin der Mädchen mit der Zeit
von 31.11 Sekunden. Sie kommt aus
der Schule Kügeliloo und trainiert
sechs mal in der Woche im gleichen
Schwimmclub wie Gustav.
Der diesjährige Wettkampf «De
schnällscht Zürifisch» war für die
Stadt Zürich ein Rekord. 1660 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich
insgesamt an den Ausscheidungswettkämpfen. Darauf nahmen 693
Kinder und Jugendliche am 50-Meter-Freistil-Final und -Halbfinal teil.
Die Zürcher Journalistin und Autorin
Silvia Aeschbach befindet sich mit ihren 55 Jahren in einer Lebensphase,
in der sie ein neues Territorium betritt, das sie nicht wirklich als eine
Wohlfühloase empfindet. Wie Aeschbach die Jahre des Umbruchs erlebt,
hat sie in ihrem Buch «Älterwerden
für Anfängerinnen» persönlich und
augenzwinkernd festgehalten. Neben
diesen witzigen und pointierten Texten über sich selbst lässt sie in einem
Interview auch die Gynäkologin Stephanie von Orelli und in Porträts 13
weitere Frauen zwischen 40 und 70
zu Wort kommen. Offen erzählen sie,
wie sie diese turbulente Zeit erleben
und wie sie sich den Veränderungen,
die unaufhaltsam kommen, stellen.
Silvia Aeschbachs Buch zeigt auf:
Es gibt keinen Grund, wegen ein paar
Falten zu resignieren oder gar die
Hände in den Schoss zu legen. Im Gegenteil! Die mittleren Jahre können
ein Neuanfang sein, denn ganz egal,
ob es um Männer, Beruf, Familie, Gesundheit, Liebe oder Lust geht – ab
Mitte 40 werden die Weichen neu gestellt. Doch die Schienen, auf denen es
jetzt vorwärtsgeht, müssen keineswegs auf ein Abstellgleis führen. Im
Gegenteil, wer die Weichen richtig
stellt, kann ein weites Feld neuer Zufriedenheit entdecken – zumindest
dann, wenn frau die Tatsache des Äl-
Wettbewerb
Lokalinfo
verlost drei
Exemplare
von «Älterwerden für
Anfängerinnen». Wer
eines haben
möchte,
sendet
bis
18. April eine Mail mit Betreffzeile «Älterwerden» und ganzem Absender
an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Älterwerden»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
terwerdens akzeptiert, statt mit ihr zu
hadern. Silvia Aeschbachs Buch
macht wunderbar klar: Durchsichtig
werden muss heute nicht mehr sein!
Silvia Aeschbach ist Journalistin.
Sie arbeitete beim Schweizer Fernsehen und bei verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen. Heute ist sie bei
der
«SonntagsZeitung»
für
die
deutschsprachige Ausgabe des Lifestyle-Magazins «Encore!» verantwortlich und schreibt im «Tages-Anzeiger»
den Blog «Von Kopf bis Fuss». Aeschbach schrieb für den Wörterseh-Verlag bereits den Bestseller «Leonardo
DiCaprio trifft keine Schuld – Panikattacken mit Happy End». Sie lebt mit
ihrem Partner in Zürich. (pd./mai.)
Silvia Aeschbach, «Älterwerden für Anfängerinnen. Willkommen im Club», Wörterseh-Verlag, 2016, 224 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3-03763-064-8,
Küsnachter
AKTUELL
Erlenbacher Rechnung
mit leichtem Minus
Die Rechnung 2015 der Gemeinde Erlenbach (inkl. Schule) schliesst bei einem Gesamtaufwand von gut 72 Millionen Franken (budgetiert 75 Mio.)
und einem Gesamtertrag von rund 72
Millionen Franken (Budget 75 Mio.)
mit einem Aufwandüberschuss von
fast 300 000 Franken. Dies legt die Gemeine Erlenbach in einer Mitteilung
dar. Budgetiert war lediglich ein Aufwandüberschuss von 81 400 Franken.
Gegenüber dem Budget resultieren
Mindereinnahmen beim Steuerertrag
und bei den Grundstückgewinnsteuern. Dafür fielen auf der Aufwandseite
weniger Abschreibungen als veranschlagt, ein geringerer Liegenschaftenaufwand und ein tieferer Sachaufwand
an. Die Finanzausgleichsabgabe war
mit gut 27 Millionen Franken die mit
Abstand höchste Aufwandposition.
Von den Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von 11,42 Millionen Franken (Budget 27,57 Mio.) waren
das
kürzlich
eingeweihte
Schwimmbad Allmendli mit 4,5 Millionen Franken, das im Bau begriffene
neue Alterszentrum Gehren mit 3 Millionen, die 2014 fertiggestellte Wohnüberbauung Sandfelsen mit 0,9 Millionen sowie die Neugestaltung der Strassenkreuzung Erlenhöhe mit 0,7 Millionen Franken die grössten Einzelausgaben. Mit dem Selbstfinanzierungsgrad
von 22 Prozent konnte nicht einmal ein
Viertel der getätigten Investitionen mit
selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden.
Erlenbach ist aber trotzdem weiterhin schuldenfrei. Das Nettovermögen
betrug Ende Rechnungsjahr 2015 immer noch 62 Millionen Franken, das
zweckfremde Eigenkapital 147 Millionen und das Verwaltungsvermögen
100 Millionen. Die vom Gemeinderat
gesetzten finanzpolitischen Zielsetzungen konnten eingehalten werden. Beim
Selbstfinanzierungsgrad sind dies über
die ganze Finanzplanperiode 2015–
2019 gesehen durchschnittlich mindestens 60 Prozent, wobei er bedingt
durch das «Jahrhundertprojekt Neuer
Gehren» kurzfristig auch wesentlich
tiefer sein wird. Die noch anstehenden
hohen Investitionen führen zu einem
vollständigen Abbau der heute noch
vorhandenen liquiden Mittel und voraussichtlich zu einer vorübergehenden
Aufnahme von Fremdkapital im Umfang von rund 13 Millionen Franken
sowie zu einem starken Abbau des
Nettovermögens, dies bei einem gleichbleibend tiefen Steuerfuss von 79 Prozent. (pd.)
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Nr. 15
14. April 2016
3
APROPOS . . .
Annemarie Schmidt-Pfister
Wer letzte Weisheiten sucht über
Fussball, der holt sich Gilbert
Gress ins Studio. Für Polit-Statistik
und Wahlprognosen ist Monsieur
Longchamp zuständig, und bei literarischen Fragen wendet man
sich am besten an Professor Peter
von Matt. Sie alle sind «Gurus» auf
ihrem Gebiet, Fachleute mit Knowhow und Erfahrung, deren Wort
Gewicht hat. Und bei Tauben?
Nun gehören Tauben eigentlich
zur Zoologie, wobei – ein ganz
klein bisschen gehören sie wohl
auch zur Literatur bzw. in die
schwarze Schublade des Kabaretts, wohin Georg Kreisler sie mit
seinem bitterbösen Lied vom Taubenvergiften im Park so unvergesslich gesteckt hat. Doch wie für
Geh’n wir Tauben
schiessen …
Foto: Annina Just.
Frühlingspracht im Kirchgarten
Mit ihrer immensen Blütenfülle und der lieblichen Farbe
verwandeln Magnoliensträucher derzeit so manches
Plätzchen in eine zauberhafte Frühlingskulisse. So auch
den Garten der reformierten Kirche in Küsnacht. Es han-
delt sich hier um eine Tulpenmagnolie (Magnolia x soulangeana), die gemäss Schätzung eines Experten schon
80 Jahre alt sein könnte. Magnolien stammen aus Ostasien und Amerika. Es gibt über 240 Arten. (aj.)
AUS DER KÜSNACHTER POLITIK
Wider: «Meine Sicht aus der KEK»
René Wider
Vor genau zehn Jahren begann meine Pacht im Restaurant der Kunsteisbahn KEK hier in Küsnacht. Zehn
Jahre lang konnte ich durch die
Fenster des Restaurants die Veränderungen beobachten, die hier stattfanden.
Positiv zu erwähnen ist die technische Crew, die Tag und Nacht für
den hervorragenden Zustand der
Technik und eine einwandfreie Eisfläche sorgt. Da ist eine Menge Arbeit
dahinter, die teilweise bei klirrender
Kälte und mitten in der Nacht stattfindet.
In vielen Diskussionen, die bei
mir im Restaurant stattfinden, taucht
nun aber öfters das Problem auf,
dass es der öffentliche Eislauf auf der
KEK immer schwerer habe, Genau
dann, wenn sich an schulfreien Tagen die Öffentlichkeit auf der KEK
einfindet, wird dieses Vergnügen eingeschränkt durch das Training eines
grösseren Vereins, und neuerdings
auch durch sogenannte Speed-Hockey-Trainer, die den Hockeyanern
Zusatzstunden im Eislauf geben. Das
stört die Besuchenden des öffentlichen Eislaufs, und nicht wenige haben sich Richtung Dolder verabschiedet. Dort kann man ungestört auf
dem Eisfeld Runden drehen und es
lustig haben, ohne auf Trainer und
deren Schüler aufpassen zu müssen.
Daher braucht es nun wieder Aufbauarbeit, um die Küsnachter Bevölkerung erneut für die KEK begeistern
zu können. Gäste haben mir berichtet, dass früher die KEK diskussionslos der Treffpunkt gewesen war. Einer brachte die Veränderung auf den
Punkt: «Die KEK ist als sozialer Treffpunkt klinisch gestorben!»
Vielleicht bräuchte es aber für das
Sportzentrum eine der Gemeinde unterstellte Betriebsgesellschaft? Andere
Meine Motivation, mich
noch einmal zur Wahl
zu stellen, ist die
Überzeugung, dass auch die
rot-grüne Wählerschaft in
der RPK vertreten sein soll»
René Wider (SP)
Gemeinden machen damit gute Erfahrungen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die KEK wieder ein Treff
wird, wo ungestört Schlittschuh gefahren werden kann. Hier befindet sich
eine herrliche Sportanlage – die Bevölkerung in Küsnacht soll künftig wieder
mehr davon profitieren können.
Keine Angst vor Zahlen
Unlängst war in der Presse zu lesen,
dass mich die SP für die Wahl in die
RPK Küsnacht nominieren will. Meine Motivation, mich nochmals zur
Wahl zu stellen, ist die Überzeugung,
dass auch die rot-grüne Wählerschaft
in diesem Gremium vertreten sein
soll. Ich wohne und lebe sehr gerne
hier und interessiere mich für das
Geschehen in der Gemeinde und für
die Lokalpolitik. Bei den letzten Be-
hördenwahlen schied ich zwar als
gewählt, aber «überzählig» aus. Die
Rechnungsprüfungskommission prüft
die finanzpolitischen und finanztechnischen Aspekte einer Gemeinde. Sie
übernimmt auch die Funktion eines
finanzpolitischen
Beratungsorgans
mit dem Ziel, der Gemeindeversammlung eine Entscheidungsgrundlage bzw. eine Empfehlung abzugeben. Die Prüfungsaufgabe ist auf die
finanziellen Aspekte beschränkt. Eine
RPK soll auch frühzeitig Fehlentwicklungen erkennen und durch Anträge
einen gesunden Finanzhaushalt sichern helfen. Die Revision der Rechnung wird durch ein professionelles
Revisionsbüro vorgenommen.
In der RPK ist unternehmerisches
Denken erforderlich und eben – ein
Flair für Zahlen. Diese Aufgabe würde ich sehr gerne übernehmen.
Itschnacher Dorfzentrum
Der Itschnacher Dorfteil ist ein
«Randgebiet» von Küsnacht. Ich
möchte mich dafür einsetzen, dass
dieser Gemeindeteil vermehrt wahrgenommen wird. Ein Itschnacher
Zentrum war schon früher einmal in
Planung und scheiterte dann leider
an der Urne. Vielleicht könnte man
dieses Thema wieder aufnehmen?
Ein ausgewogenes Projekt hätte
nun sicher eine gute Chance, da seit
dem letzten Mal in Itschnach viel gebaut wurde. Es ändern sich die Einwohnerzahlen, die Ansprüche für
den Einkauf, die Bedürfnisse für einen Treffpunkt und für die Freizeit.
Liebe Küsnachterinnen und Küsnachter, ich freue mich nach der Saison auf dem Eis auf einen sonnigen
Sommer auf der KEK und Umgebung
und auf Ihre Anregungen.
René Wider ist Mitglied der SP Küsnacht
und führt seit zehn Jahren ganzjährig das
Restaurant der Kunsteisbahn Küsnacht.
Fussball, Politik und Literatur gibt
es hierzulande auch für Tauben einen äusserst kundigen «Taubenpapst», nämlich den Basler Biologieprofessor Daniel Haag-Wackernagel. Er hat sich schon sein ganzes Leben lang mit ihnen und auch
mit ihrer Bekämpfung im öffentlichen Raum auseinandergesetzt,
und sein Wissen ist profund.
Die SBB haben ihn nicht gefragt, ehe sie kürzlich auf dem
Bahnhof Winterthur 90 Tauben
abschossen. Und das Verdikt des
«Taubenpapstes» ist denn auch
entsprechend deutlich: nicht «unumgänglich» sei die Aktion, wie
von den SBB erklärt, sondern eine
«Alibiübung» die gar kontraproduktiv sei, weil nämlich bei einem
Abschuss ein Vakuum im Lebensraum entstehe. Dies wiederum
führe dazu, dass die Vögel verstärkt brüten und in nächster Zeit
mehr Jungvögel aufziehen werden,
um das Vakuum wieder zu füllen.
Neu ist das nicht und auch nicht
nur auf Tauben beschränkt. Man
erinnere sich an die FuchsbauVergasungsaktionen Ende letztes
Jahrhundert: Damals hatte der
Fuchs- und Wolfsexperte Erik Zimen mit den gleichen Argumenten
vor der Aktion gewarnt, weil sich
sonst nämlich die Füchse umso
schneller vermehren und ausbreiten würden – eben um das Vakuum wieder auszufüllen. Genau so
geschah es. Heute sind die Füchse
selbst in der Stadt zu Hause.
Liebe SBB: Experten und «Gurus» zieht man hinzu, weil sie
mehr wissen als wir Laien – sei
dies nun in puncto Fussball, Politik, Literatur oder Zoologie. Und
auf ihre Wahrheiten sollten wir
dann hören – auch wenn sie keinen Knalleffekt haben. Dem Taubenproblem sei nämlich, so der
Experte, nur auf einem Weg beizukommen: Füttern verboten!
Amphibien wandern
nicht mehr
Wie die Gemeinde Küsnacht meldet,
ist die Amphibienwanderung abgeschlossen. Somit sind die Zumikerstrasse sowie die Weinmanngasse
wieder uneingeschränkt befahrbar.
Dank der nächtlichen Sperrung
konnten Hunderte von Kröten und
Grasfröschen gefahrlos zu den Laichgewässern Schübelweiher und Rumensee wandern. (pd.)
4
Küsnachter
Nr. 15
14. April 2016
AKTUELL
Jeder vierte Monat brachte Wetterextreme
Nach vier deutlich zu warmen Monaten zeigte sich
der März von seiner kühlen
Seite. In Zürich war er um
einige Zehntelgrad zu kalt.
Silvan Rosser
Über die ganze Schweiz gemittelt, ist
eine Märztemperatur von 0,3 bis 0,6
Grad unter der Norm 1981–2010 zu
erwarten, wie MeteoSchweiz mitteilt.
Zur Analyse und Darstellung der
langjährigen Klimaentwicklung wird
gemäss Vorgabe der Welt-Meteorologie-Organisation (WMO) jedoch die
Referenzperiode 1961–1990 gewählt.
Verglichen damit war der März 2016
normal.
Kühler März
Die Tagesmitteltemperatur verharrte
ab Monatsbeginn bis über die Monatsmitte hinaus verbreitet unter der
Norm. Zunächst lag die Schweiz unter
dem Einfluss tiefdruckbestimmter
nordatlantischer Kaltluft. Vom 9. bis
22. März lag ein ausgedehntes Hochdruckgebiet über Nordeuropa und
England. Es führte kühle Luft aus den
Sektoren Nord bis Ost zur Schweiz,
oft unterstützt durch eine zügige Bise.
Über den Niederungen der Alpennordseite bildete sich Hochnebel, der
sich vom 12. bis 14. in weiten Gebieten nicht auflöste. Ab dem 23. März
verlief die Witterung wieder vermehrt
tiefdruckbestimmt.
Zweitwärmstes Winterhalbjahr
Ein Zwischenhoch brachte am Ostersamstag überall prächtiges Frühlingswetter. Die Tagesmitteltemperaturen stiegen verbreitet 2 bis 3 Grad
über die Norm. Im Warmluftsektor
eines umfangreichen Tiefdruckge-
Extrem warme Monate haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Extrem kalte Monate sind hingegen
fast verschwunden.
Grafik: S. Rosser
biets über dem Atlantik wurde zum
Monatsende hin sehr warme und
recht trockene Luft in die Schweiz
geführt, sodass die Temperaturen
zum ersten Mal in diesem Frühling
über 20 Grad stiegen. Dem März gingen ausserordentlich milde Monate
November bis Februar voran. So war
der erste Frühlingsmonat März heuer kaum milder als der Wintermonat
Februar. Die Periode von Oktober bis
März markiert in der Meteorologie
das Winterhalbjahr. Der Oktober und
März blieben zwar unter ihrem Potenzial. Trotzdem klettert das Win-
terhalbjahr 2015/16 dank der grossen Wärme von November bis Februar auf den zweiten Platz der
mehr als 150-jährigen Messreihe.
Am Zürichberg war es mit durchschnittlich 5,4 Grad mehr als 2 Grad
wärmer als in der Referenzperiode
1961–1990. Damit ist das aktuelle
Winterhalbjahr nicht alleine. Bereits
die beiden Vorjahre brachten ausserordentlich milde Winterhalbjahre.
Ähnlich warm war in Zürich zudem
das Winterhalbjahr 2000/01 mit gemittelt 5,2 Grad. Das wärmste Winterhalbjahr in der Messreihe stammt
aus der Periode Oktober 2006 bis
März 2007. Damals war es noch
knapp ein Grad wärmer als in diesem Winterhalbjahr.
Zahlreiche Extreme
Das überdurchschnittlich milde Winterhalbjahr ist zeittypisch: In den letzten Jahren gab es mehr extrem warme Monate in Zürich als in jeder anderen Periode der letzten 150 Jahre.
Als extreme Monate gelten solche, deren durchschnittliche Temperatur
mindestens 3 Grad über oder unter
dem langjährigen Durchschnitt der
Amtliche Publikationen
Amtliche Informationen
Bauprojekte
Berichte aus dem Gemeinderat
Sitzung vom 6. April 2016
Bauherrschaft:
Fabian M. Gruber, Kleeweid 3, 8700 Küsnacht
Projektverfasser: Marc Briefer, Innenarchitektur / Design,
Binzstrasse 23, 8045 Zürich
Objekt/Beschrieb: Erstellen eines Carports beim Gebäude
Vers.-Nr. 2343, auf dem Grundstück
Kat.-Nr. 6960
Zone:
Wohnzone W2/1.40
Strasse/Nr.:
Kleeweid 3, 8700 Küsnacht
Die Bauakte liegt während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf.
Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde
gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen
an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht
innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG).
14. April 2016
Die Baukommission
Bestattung
Jakob geb. Günthart, Elsbeth, von Trogen AR, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Theodor-Brunner-Weg 7,
geboren am 23. Dezember 1924, gestorben am 5. April 2016.
Netzanstalt Küsnacht /
Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2015
Der Gemeinderat hat den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2015 sowie den Antrag und die Weisung zuhanden der
Gemeindeversammlung vom 20. Juni 2016 verabschiedet. Ausserdem hat er der Verteilung des Bilanzgewinns, insbesondere
der Ausschüttung einer Ertragsbeteiligung im Betrag von
Fr. 180’000.– an die Politische Gemeinde Küsnacht, zugestimmt. Ferner hat er als Revisionsstelle für das Geschäftsjahr
2016 wiederum PricewaterhouseCoopers AG gewählt.
Alterskonzept 2014 / 24-Stunden-Versorgung mit pflegerischen und
betreuerischen Dienstleistungen durch eine Spitex-Organisation
Gestützt auf das Alterskonzept 2014 hat die Abteilung Gesundheit
zusammen mit dem Verein Spitex Küsnacht den Ausbau der pflegerischen und betreuerischen Dienstleistungen auf 24 Stunden an
sieben Tagen pro Woche geprüft. Dabei hat sich ergeben, dass einerseits der Bedarf nach solchen Dienstleistungen eher gering ist
und andererseits hohe Zusatzkosten für die Gemeinde anfallen
würden. Der Gemeinderat hat daher entschieden, einstweilen auf
den Ausbau zur 24-Stunden-Versorgung an sieben Tagen in der
Woche durch eine Spitex-Organisation zu verzichten.
14. April 2016
Der Gemeinderat
Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch
Klimareferenzperiode
1961–1990
liegt. Auffällig ist die Zahl von 13 extrem warmen Monaten in der abgelaufenen 5-Jahres-Periode 2011–
2015. Davon waren sechs Monate
ebenfalls zu trocken (unter 50 Prozent
der Norm), keiner aber gleichzeitig
sehr nass (mehr als 150 Prozent der
Norm). Von den 60 Monaten der ersten Hälfte der 10er-Jahre (2011–
2015) brachten 14 Monate extreme
Abweichungen von der Klimareferenz. Lediglich ein Monat war in der
abgelaufenen 5-Jahres-Periode extrem kalt (und zudem sehr trocken).
Die langfristige Entwicklung zeigt,
dass extrem kalte Monate in den letzten Jahrzehnten abgenommen haben:
Seit 1991 gab es lediglich einen extrem kalte Monat, zwischen 1980 und
1990 waren es noch drei. In der Zeitspanne 1886 bis 1890 waren es zehn
Monate mit extrem negativer Temperaturabweichung. Gleichzeitig haben
die Monate mit extremem Wärmeüberschuss
stark
zugenommen.
Brachten die 5-Jahres-Perioden zwischen 1866 bis 1945 noch maximal 4
extrem warme Monate, sind es heutzutage 13 Monate pro 5 Jahre mit extremer Wärme.
Auffallend ist, dass die warm-trockenen Extremmonate innert fünf
Jahren sprunghaft zunahmen. Waren
es in der Periode 2006–2010 erst
drei Monate, die gleichzeitig extrem
warm und sehr trocken waren, wurden in der darauffolgenden Periode
2011– 2015 bereits doppelt so viele
warm-trockene Extreme beobachtet.
Die Fünf-Jahres-Periode 2016–2020
ist erst drei Monate alt. Mit dem Januar wurde ein extrem warmer Monat registriert. Er war zudem auch
nass. Es scheint also, dass sich Zürich an extreme Wettermonate gewöhnen muss.
Sechseläuten
Die Gemeindeverwaltung bleibt geschlossen am:
Montag, 18. April 2016
Bei Todesfällen ausserhalb der Öffnungszeiten können Einsargungen und Überführungen bei der Rudolf Günthardt AG,
Tel. 044 914 70 80, angemeldet werden.
14. April 2016
Gemeindeverwaltung
Baumfällung
Die Wurzeln der Platane an der Kreuzung Alte Landstrasse / Allmendstrasse vor der Liegenschaft Allmendstrasse 1 gefährden
die darunter liegenden Stromversorgungskabel der Werke am
Zürichsee. Ebenso werden die Sichtweiten der Verkehrsteilnehmenden beeinträchtigt. Eine beigezogene Baumfachperson bestätigte, dass in naher Zukunft wegen der Grösse des Baums
mit weiteren Schäden an der Infrastruktur zu rechnen ist. Deshalb bewilligte die Baukommission von Küsnacht mit Beschluss
BK-16-145 die Fällung der Platane. Der Baum wird in der Kalenderwoche 16 gefällt. Anschliessend erfolgt eine Ersatzpflanzung mit niedrigen Büschen.
AKTUELL / KIRCHE
Küsnachter
Nr. 15
14. April 2016
5
ARA-Ausbau: Startschuss
für neuen Beckenblock
Fortsetzung von Seite 1
menetz die Liegenschaften im Heslibach, an der Eigenheim-, der Wiesen- und der Freihofstrasse mit
Wärme versorgen. Ob sich Hausbesitzer daran anschliessen wollen,
wird aber ihnen überlassen bleiben.
«Das Ziel ist es, möglichst attraktive
Preise anzubieten, damit viele Leute
diesen Anschluss bevorzugen», erklärte Matti.
Doch vorerst steht der Bau der
neuen Becken im Fokus und dazu
war der Abbruch der alten Wasserwerkscheune gleich neben den
Bahngleisen und Erlenbach-seitig
der ARA nötig. An ihrer Stelle
kommt ein neuer Beckenblock für
die biologische Reinigung zu liegen.
Er besteht aus zwei Belüftungsbecken und einem Nachklärbecken.
«Insgesamt werden rund 2800 Kubikmeter Beton verbaut», legt Peter
Rudin, CEO des Generalplanerunternehmen Holinger, die Dimensionen
des Baus dar.
In der biologischen Reinigungsstufe, der zweiten Stufe nach der mechanischen Reinigung, verwandeln
Kleinstlebewesen wie Bakterien nicht
absetzbare Stoffe und im Wasser gelöste Schmutzstoffe in absetzbare
Stoffe. Dieser Schritt geschieht in den
sogenannten Belüftungsbecken. In
den Nachklärbecken setzen sich dann
die aus Mikroorganismen bestehenden Schlammflocken am Beckenboden ab. Wie Rudin ausführt, werden
durch eine Abluftbehandlung beim
neuen Beckenblock Geruchsemissionen minimiert.
Fünfte Stufe nach dem Ausbau
Die drei Gemeinden Küsnacht, Erlenbach und Zumikon hatten sich aus
ökologischen und wirtschaftlichen
Gründen zum Zusammenschluss entschieden. «Sowohl die Einleitbedingungen in den Zürichsee wie auch in
den Kleinweibelbach in Zumikon sind
mit dem aktuellen Ausbaustand nicht
mehr erfüllt», erklärte Matti anlässlich der Medienorientierung vergangene Woche.
Mit dem Zusammenschluss der
Anlagen in Zumikon und in Küsnacht
können die nötigen Erneuerung auf
eine Anlage beschränkt werden.
Nicht zuletzt gilt dies auch für die
fünfte Reinigungsstufe, die nach den
aktuellen Ausbauarbeiten eingeplant
ist. Sie wird dazu dienen, Rückstände
von chemischen Produkten aus dem
Wasser zu filtern, und ist gemäss ge-
setzlichen Vorgaben bis 2035 umzusetzen. «Um diese zu planen, ist der
fertige Anschluss von Zumikon aber
eine Voraussetzung. Wir müssen das
gesamte Mischwasser analysieren
können», stellt Matti klar. In den letzten Wochen wurden Stimmen laut,
die den Einbau der fünften Stufe mit
dem aktuellen Ausbau forderten.
Matti versicherte, dass deren Planung
gleich nach Abschluss des jetzigen
Ausbaus beginne. «Alles andere würde aber keinen Sinn ergeben», so der
Küsnachter Gemeinderat. Da es sich
bei diesem weiteren Ausbau um eine
gebundene Ausgabe handle, werde
man darüber voraussichtlich nicht
abstimmen müssen, meinte er. Er
schätze die Kosten für diese Erweiterung auf fünf bis sechs Millionen
Franken.
Vier Teilprojekte
Der Zusammenschluss und Ausbau
der ARA KEZ mit Gesamtkosten von
17,2 Millionen Franken, die gemäss
Einwohnerzahlen auf die Gemeinden
verteilt werden, beinhaltet vier Komponenten: die Ableitung von Zumikon
nach Küsnacht mit einer Druckleitung von fast drei Kilometern Länge,
den Bau des Kleinwasserkraftwerks
bei der Felsenegg, den soeben gestarteten Ausbau der ARA in Küsnacht
und schliesslich – wenn all dies steht
– den Rückbau der Anlage in Zumikon. Die beiden erstgenannten Teilprojekte befinden sich heute in fortgeschrittenem Baustadium.
Anfang Mai soll die Ableitung aus
Zumikon unter dem Küsnachter Dorfplatz durchgeführt werden. Wie der
Küsnachter Tiefbauleiter Albi Thrier
erklärt, wird die Leitung dort mithilfe
zweier bereits bei der Sanierung des
Platzes vorbereiteter Löcher im sogenannten «Microtunneling-Verfahren»
erstellt. Sie führt bis zur HeinrichWettstein-Strasse, wo das Abwasser
aus Zumikon dann der bestehenden
Leitung zugeführt.
Die Druckableitung mit einer Höhendifferenz von 180 Metern wird an
vier Stellen energetisch genutzt: auf
dem Areal der ARA Zumikon, im
neuen Kleinwasserkraftwerk an der
Felseneggstrasse sowie zwischen der
Allmendstrasse und dem Areal der
Kantonsschule, wo Wärmetauschelemente eingebaut werden.
Die Arbeiten am Beckenblock sollen Ende 2017 abgeschlossen werden. Im Anschluss wird dann der
Rückbau der ARA Zumikon in Angriff
genommen.
Hannelore Fischer Knuth, Gerhard Dorfer und Angelika-Ditha Morosowa (v.l.) im Küsnachter Seehof.
Der Maler und seine Muse
Zu einem Treffen mit Egon
Schiele und seiner Muse
Wally Neuzil lud die Gemeinde Küsnacht im Namen
der in Küsnacht wohnhaften Schauspielerin und
Autorin Hannelore Fischer
Knuth am letzten Freitag
in den Seehof.
Annemarie Schmidt-Pfister
Eine «szenische Lesung» war angekündigt mit den Schauspielern Hannelore Fischer Knuth, Gerhard Dorfer
und Angelika-Ditha Morosowa – ein literarisches Kabinettstück wurde daraus, ganz im Sinn der Autorin, die ihr
Bändchen über Egon Schiele und Wally Neuzil ein «Dramolett» nennt. Ein
Winzig-Drama also, um einen der berühmtesten Maler Österreichs, den
Expressionisten Egon Schiele, und seine Muse und Geliebte Wally Neuzil.
Verstrickt und verworren die Handlung, die Schauspieler Gerhard Dorfer
– den Anwesenden als Hofrat Putner
aus dem «Tatort» bekannt – anfangs
sozusagen kriminologisch aufzudröseln versuchte. Das gab er allerdings
mit schelmischem Lächeln schon bald
auf: «Egal, Sie werden schon irgendwie drauskommen», versprach er.
Dem Text Leben eingehaucht
Und man kam draus, auch wenn es
nicht immer ganz einfach war: Autorin Hannelore Fischer Knuth hatte
nämlich den klassischen Plot vom
Maler und seiner Muse, an sich
schon «dramolettig» genug, mit Fantasie und «Wiener Schmäh» angereichert: Zu Wally und ihrem «Ego»
(wie Walburga Neuzil Schiele nannte)
gesellen sich die hundert Jahre später geborenen Nina von Kaschnitzky
und Paul Ringel, Tänzerin-Schauspielerin die eine, Filmregisseur der andere. Was sich daraus auf unterschiedlichen und dennoch verquickten Ebenen ent- und verwickelt, lag
an diesem Abend nicht nur in der
Fantasie der Autorin, sondern auch
im Belieben und in der mitreissenden
Gestaltungskraft der drei Protagonisten: Grandios die mal liebenswert-
riallager für das Unterhaltsteam der
Gemeinde zu nutzen. Derzeit werde
das Arbeitsmaterial des Werkhofs
aus Platzmangel teilweise in einer
Tiefgarage der Gemeinde eingelagert, was aus mehreren Nutzungsgründen unbefriedigend sei. Dieser
Platz könne nach der Umlagerung
des Werkhofmaterials wieder freigegeben und ertragsbringend fremdvermietet werden.
Durch diese zukünftige Nutzung
des Schlammentwässserungsgebäudes würden keine Kosten entstehen
und allfällige Abbruchkosten können
vermieden werden, heisst es in der
Mitteilung weiter.
Wie Gemeindeschreiber Thomas
Kauflin auf Anfrage sagt, laufen derzeit noch letzte Abklärungen für eine
Umnutzung einiger weiterer Bauten,
wie zum Beispiel des Hauptgebäudes. So wie es derzeit aussehe, werde man bei diesen Gebäuden wohl
nicht um einen Rückbau herum
kommen. (pd./aj.)
verschmitzte, mal poltrig-schielesche
Interpretation von Gerhard Dorfer
mit seinem wunderbaren Wiener
Charme und Akzent, den natürlich
auch Hannelore Fischer Knuth bestens beherrscht. Eher sachlich zurückhaltend ihrerseits Angelika-Ditha
Morosowa. Alle drei gehörten sie gemeinsam über Jahre hinweg zum Ensemble des Zürcher Schauspielhauses.
Es wurde – in all den historischzeitlich überlagerten Wirrungen und
Verstrickungen – eine heiter-vergnügliche szenische Lesung mit klarem
Akzent auf dem Szenischen. Immer
wieder wundersam, wie geschriebener Text im gesprochenen Wort anfängt zu leben, wenn er von guten
Schauspielern vorgetragen wird!
Wer umgekehrt dem Szenischen
die vertiefende Lektüre folgen lassen
möchte, greife nachträglich oder
stattdessen zum Buch. Die Journalistin hat dies noch am gleichen Abend
mit grossem Gewinn getan.
Hannelore Fischer: Wally Neuzil – Schieles
Muse. 80 Seiten. Verlag Bibliothek der
Provinz. ISBN 978-3-99028-490-2.
Warenannahme für
den «Flohmi» startet
Rückbau ARA Zumikon
Nach dem Anschluss des Zumiker
Abwassers an die ARA KEZ in Küsnacht ist vorgesehen, die nicht mehr
benötigten Gebäude der Zumiker
ARA rückzubauen. Wie die Gemeinde Zumikon in einer Mitteilung informiert, bleiben das Rechengebäude, die Sandfanganlage sowie das
Regen- bzw. Pufferbecken bestehen.
Diese werden für die Vorreinigung
benötigt.
Für die übrigen Gebäude seien
in den letzten Monaten verschiedene
Ideen für mögliche Nachnutzungen
geprüft worden. Insbesondere für
das Schlammentwässerungsgebäude, das ursprünglich mal für den
Einbau der Holzschnitzelheizung für
den Wärmeverbund vorgesehen
war. Weil aber der Wärmeverbund
auch in Zukunft nicht mit Holzschnitzeln betrieben wird, stand es
nun zur Disposition. Nach Prüfung
der verschiedensten Ideen hat sich
der Gemeinderat dazu entschieden,
dieses Gebäude zukünftig als Mate-
Foto: asp
Musikpädagogin Bettina Boller und Perkussionist Simon Berz werden mit
F: M. Ettlin
den Kindern Geschichten musikalisch umsetzen.
Lautstarker Kinderkulturwoche
Nach einem Jahr Pause bietet die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht in
der letzten Sommerferienwoche erneut
eine «KinderKulturWoche» in Küsnacht für Kinder zwischen 7 und 15
Jahren aus der Umgebung an. In dieser einzigartigen Erlebniswoche vom
15. bis 21. August geht es um Resonanzen, um Rhythmik, Kraft und Bewegung. Die international tätige Konzertgeigerin und passionierte Musikpädagogin Bettina Boller hat für Kinder
geeignete Gedichte geschrieben und
vertont zu Themen, die uns heute beschäftigen: Völkerwanderung, Hunger,
Armut, Gerechtigkeit, aber auch über
Lebenslust und Freude, Liebe und
Staunen. Gemeinsam mit dem Perkussionisten Simon Berz, der Filmerin
und Animationskünstlerin Michèle Ettlin sowie der Regisseurin Renate Muggli wird sie mit den Kindern und Jugendlichen diese Lieder musikalisch
umsetzen, bebildern und choreografieren. Die Woche wird in einer fulminanten Abschlussproduktion münden und
am Samstag, 20. August in der Kirche
zur Aufführung kommen. (e.)
Infos und Anmeldung: [email protected].
Im Kirchgemeindehaus der reformierten Kirchgemeinde Küsnacht findet am Wochenende vom 7. und 8.
Mai (Samstag von 9 bis 17 Uhr und
Sonntag von 11 bis 16 Uhr) der traditionelle Flohmarkt statt.
Die Warenannahme beginnt am
kommenden Dienstag. Viele Helfer
werden bereit sein, gut erhaltene und
saubere Waren wie Haushaltsgegenstände, Kleinmöbel, Nippes, Antiquitäten, Textilien, Schuhe, Lederwaren,
Bilder, Bücher, Spielwaren und Unterhaltungselektronik an folgenden
Tagen entgegenzunehmen: Dienstag,
19. April, 9 bis 11.30 und 14 bis 17
Uhr; Donnerstag, 21. April, 9 bis 12
Uhr; Samstag, 23. April, 9 bis 12
Uhr; Mittwoch, 27. April, 9 bis 11.30
und 16 bis 20 Uhr; Donnerstag, 28.
April, 15 bis 20 Uhr; Samstag, 30.
April, 11 bis 15 Uhr und Dienstag, 3.
Mai, 9 bis 11.30 und 16 bis 20 Uhr.
Nicht erwünscht sind Betten, Matratzen, Fernseher, Wintersportartikel, Schreibmaschinen, Computer,
Silva- und Mondo-Bücher oder «Reader’s Digest»-Sammelbände.
Der Erlös des Flohmarkts geht an
verschiedene soziale Hilfswerke im
In- und Ausland. (e.)
6
Küsnachter
Nr. 15
VE R E I N E / A K TU E L L
14. April 2016
AUF
EIN WORT
Flavio Zwahlen *
Büne Huber, Frontsänger der Berner Band Patent Ochsner, wird in
der Schweiz als Held gefeiert. Nicht
weil er gut gesungen hat, sondern
aufgrund eines Interviews. Der eingefleischte SCB-Fan stand während
der zweiten Partie des EishockeyPlayoff-Finals Teleclub-Moderatorin
Büne auf die Tribüne
Annette Fetscherin Red und Antwort. Vor allem Red. Fetscherin
stellte ihm folgende – eigentlich
harmlose – Frage: «Können die
Fussballer des BSC Young Boys ihr
Herz nicht gleich erwärmen wie die
Spieler vom SC Bern?» Die Antwort
Hubers sorgte in der Folge für viel
Gesprächsstoff.
Der Berner setzte zu einer
Hasstirade gegen Fussballer an.
Berechtigt? Nicht immer. So lassen
einige seiner Aussagen darauf
schliessen, dass er keine Ahnung
von Fussball hat. Er liess in der
Playoff-Euphorie den EishockeyMacker raushängen.
Er habe die Schnauze voll von
Fussballern und ihren tätowierten
Unterarmen, wettert Huber im Interview. Vor allem würden ihn aber
die «Pussys» stören, die im Strafraum stürzen und schauspielern.
Mit dieser Aussage trifft er es ziemlich auf den Punkt. Eine Schwalbe
ist, abgesehen von einer Tätlichkeit, die unfairste Aktion, die ein
Fussballer begehen kann. Spieler
wie Neymar, Arjen Robben oder
Renato Steffen deshalb zu kritisieren, ist gerechtfertigt.
Nur redete sich der Musiker in
Rage und bezeichnete gleich den
Fussball allgemein als «Pussyzeugs» und «Scheisssport». Weltund Europameisterschaften schaue
er sowieso nicht mehr. Er besaufe
sich lieber. Stören tut dies wahrscheinlich niemanden. Dennoch
kann über seine aggressiven Aussagen nicht einfach hinweggesehen
werden.
Alle Fussballer in einen Topf zu
werfen und als «Pussys» zu bezeichnen, zeigt eines: Er hat von
Fussball keine Ahnung. Schwalbenkönige, die es leider gibt, geniessen
keinen guten Ruf. Und das ist auch
gut so. Dies ist aber kein Grund,
seinen Unmut zu verallgemeinern
und hemmungslos über den Sport
als Ganzes zu lästern. Der Musiker
soll mal auf Spieler wie Arturo Vidal, Pepe oder Bastian Schweinsteiger achten. Die sind hart im Nehmen, teilen gerne aus und «geigen»
sogenannten «Pussys» gerne mal
die Meinung – direkt auf dem Platz.
Meine Forderung: Büne auf die Tribüne.
* Flavio Zwahlen spielt als Verteidiger beim 2. Ligisten Wettingen
und ist keine «Pussy».
HC Küsnacht steigt auf
Die Handballer vom HC Küsnacht haben sich mit einer perfekten Saison
den Aufstieg in die 3. Liga gesichert. In
den letzten zwei Wochen standen fünf
Aufstiegsspiele an. Die Wölfe gewannen alle und sicherten sich mit einem
Torverhältnis von plus 105 die Ligapromotion. Zum Abschluss der Saison
wollen die Wölfe auch den ZHV-Cup
nach Küsnacht holen. Der Final findet
am 16. April in der Sporthalle Stigeli in
Affoltern am Albis statt. Spielbeginn ist
um 18.30 Uhr. (e.)
Frauenturnverein Berg wird 50 Jahre alt
Zu einer besonderen Generalversammlung lud dieses
Jahr der Frauenturnverein
Berg-Küsnacht wieder ins
Restaurant «Schürli». Das
50. Jubiläumsjahr des Frauenturnvereins stand an und
wurde gebührend gefeiert.
Präsidentin Ruth Isler eröffnete die
50. Generalversammlung. Letztere
wurde ausnahmsweise mit einem vom
Verein offerierten Nachtessen begonnen.
Die Präsidentin hatte sich im Vorfeld die umfangreiche Arbeit nicht
nehmen lassen, die handgeschriebenen, teilweise stilistisch anmutenden
sowie humorvoll verfassten Protokolle
der letzten 50 Jahre durchzugehen
und abzuschreiben. So wurde die
Grundlage geschaffen, eine knapp
90-seitige Niederschrift den Vereinsmitgliedern elektronisch zugänglich zu
machen. Eine glanzvolle Leistung, die
mit grossem Applaus gewürdigt und
verdankt wurde.
Ein Blick zurück
Die Präsidentin hatte sich für den
Abend auch vorgenommen, aus den
besagten Protokollen auszugsweise zu
zitieren und so die Vereinsgeschichte
aufzurollen. Den Anfangszeiten konnte dadurch gedacht und gleichzeitig
aufgezeigt werden, welche bahnbrechende Arbeit mit der Gründung des
Frauenturnvereins Berg-Küsnacht geleistet worden war.
Begonnen hatte alles mit dem Bau
einer Turnhalle im Limberg (Forch),
die heute noch von der dort ansässigen Schule und von allen Turnvereinen des Küsnachterbergs rege benutzt
sowie von auswärtigen Interessierten
geschätzt wird. Eingeweiht wurde die
Turnhalle im Herbst 1965. Nur ein
paar Monate später, namentlich am
Das 50-Jahr-Jubiläum feierten die Turnerinnen mit einem offerierten Nachtessen.
7. Januar 1966, fand die Gründungsversammlung des Frauenturnvereins
Berg-Küsnacht statt, an der 29 Frauen
teilnahmen. An der bedeutenden Aufbauarbeit waren Erika Wyden, Bertha
Lorentzen und Vreni Kauer, die erste
Präsidentin des Frauenturnvereins,
massgeblich beteiligt gewesen. Die
erste Turnstunde fand zehn Tage nach
der erwähnten Versammlung statt.
Der Gründung des Frauenturnvereins
sollte noch im gleichen Jahr diejenige
des Männerturnvereins folgen, worauf
zwei Jahre später im Frühling die
Mädchenriege (unter der Führung des
Frauenturnvereins) ihr Entstehungsjahr verzeichnen konnte. Erst 1974
gab es einen Damenturnverein, an
dessen Gründung der Frauenturnverein behilflich gewesen war.
Kameradschaftlicher Geist
Die Protokolle erinnern daran, wann
welche Beschlüsse gefasst wurden,
die teilweise heute noch Gültigkeit
haben. Weiter wird daraus ersichtlich, dass seit Anfangszeiten nicht
nur das Turnen und somit das gesundheitliche Wohlbefinden der Turnerfrauen im Vordergrund stand,
sondern auch das gesellige Zusammensein seit je einen hohen Stellenwert hat. Turnfahrt, Wanderungen,
Pick-Nick, Chegle, Chlaus- und Summerhöck, um nur einige zu nennen,
sowie der monatlich im Anschluss an
die erste Turnstunde stattfindende
Ausgang hatten bzw. haben zum Teil
heute noch Tradition.
Vergnügt schwelgten die Anwesenden an der 50. Generalversammlung in alten Zeiten, ohne dabei das
Tagesgeschäft zu vergessen. Viele
Traktanden standen an und eine Jubilarin. Seit 20 Jahren fungiert Vreni
Meier als Kassiererin, die in all dieser Zeit eine einwandfreie Buchhaltung geführt und sich sehr stark für
den Verein engagiert hat. Als Dankeschön gab es einen wahrhaft verdien-
Foto: zvg.
ten Applaus und einen frühlingshaften Blumenstrauss.
Der offizielle Teil der Generalversammlung wurde mit einem Lied beendet. Danach blieb den Anwesenden
genug Zeit für den geselligen Teil des
Abends. «Ein kameradschaftlicher
Geist möge stets in unserem Verein
walten» wurde an diesem Abend von
der amtierenden Präsidentin zitiert,
wie es ihre Vorgängerin, Hanni
Schulthess, auch schon 25 Jahre zuvor gemacht hatte. Worte, die ursprünglich Emilie Schindler an der
Gründungsversammlung ins Protokoll geschrieben hatte. Mögen diese
Worte auch für die kommenden Vereinsjahre Bestand haben.
Natacha Imhof,
Frauenturnverein Berg-Küsnacht
Neue Turnerinnen sind herzlich willkommen. Turnhalle Limberg, montags 20–
21.30 Uhr. Kontakt: Ruth Isler, Tel. 044
918 16 21, [email protected].
Küsnachter wird SchachSchweizer-Meister
Adam Ferenczy in Action. Aquastar betrachtete das Spiel gegen Winterthur als Training für die Defensive.
F: zvg.
Gewünschter Trainingseffekt erreicht
Aufgrund von Krankheitsfällen geht
Aquastar dezimiert an den Auswärtsmatch gegen das zweitplatzierte Winterthur. Stammgoalie Michael Wüthrich und Center Back Laszlo Balzam
müssen beide krankheitsbedingt absagen.
Adam Ferenczy bespricht mit seiner Mannschaft vor dem Match, dass
er ganz klar keinen Sieg erwartet. Die
Mannschaft soll den heutigen Match
als Trainingseinheit anschauen und
dementsprechend würden sie eine
spezielle Taktik anwenden. Im ersten
Viertel bleibt konstant ein Spieler von
Aquastar vorne, um in der Defensive
eine Unterzahlsituation zu erschaffen.
Die Absicht dahinter ist, dass eine erfolgreiche Defensivaktion in einem
schnellen Konter resultieren könnte
und so doch einige Tore aufseiten von
Aquastar verbucht werden könnten.
Funktionieren tut die Taktik mehr
oder weniger gut, der Trainingseffekt
in der Defensive wird ganz klar erreicht. Nach acht Minuten steht es 0:7
für Winterthur.
In den darauffolgenden Vierteln
spielt Winterthur konstant auf einem
beträchtlichen Niveau, dem Aquastar
nicht viel entgegenzusetzen hat. Remo
Baumann, 14-jähriger Nachwuchsspieler von Aquastar, verzeichnet in
diesem Spiel sein Nati-B-Debüt. Auch
er kommt zu einigen Abschlussmöglichkeiten, von denen aber leider keine ein Tor nach sich zieht. Gian Gröbli, einem erfahrenen Nachwuchsspieler, gelingen drei Tore, weil er einen
kühlen Kopf in diversen Situationen
bewahren kann. Ein grossartiges
Weitschusstor erzielt er aus sieben
Metern. Karoly Szasz, Routinier von
Aquastar, netzt viermal herrlich aus
der Center-Position ein. Peter Valko,
Ersatzgoalie, verhindert Schlimmeres
mit einigen, wunderschönen Paraden.
Aquastar verliert deutlich mit 9:27
Toren, geht aber mit einem Lächeln in
die Garderobe, weil allen klar ist: Einen Sieg hat man sich nicht erhofft,
den erwünschten Kalorienverbrauch
am Samstagabend haben aber alle definitiv erreicht.
Patrick Wiech, Aquastar
Es spielten: Peter Valko, Adam Ferenczy
(1), Karoly Szasz (4), Arpad Petrov, Patrick
Wiech, Ashkan Hesabian, Dillen Moerland, Gian Gröbli (3), Mario Carol (1), Remo Baumann.
An den Schnellschach-SchweizerMeisterschaften der Juniorinnen und
Junioren, die am vergangenen Sonntag in Solothurn stattfanden, sorgte
ein junger Küsnachter für eine Überraschung: Marc Mihaljevic entschied
die Schweizer Meisterschaften in der
Kategorie U10 mit 6 von 7 möglichen
Punkten für sich. Er setzte sich gegen
die topgesetzten Deyan Samuil Kostov
(Commugny/5,5 Punkte) und Clemens
Gamsa (Winterthur/5,5 Punkte) durch.
Der 10-jährige Küsnachter, der für
den Verein «Die Schulschachprofis»
spielt und in der Schachschule Regez
in Küsnacht trainiert, ist noch unbekannt auf der Schweizer «SchachBühne», er bestritt erst sein zweites
Turnier. Doch bereits bei seinem ersten, dem U10-Quali-Turnier in Nyon
vor einem Monat, hatte er mit dem
2. Rang für Aufsehen gesorgt. (aj.)
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Küsnachter
AKTUELL
Nr. 15
14. April 2016
Höhere Hoteltaxen
im WPZ Blumenrain
Der HGE macht sich auf zu neuen Ufern
Nach einer langen Planungs- und
Bauzeit kann das neue Wohn- und
Pflegezentrum am Blumenrain in
Zollikon bezogen werden. Der Neubau bringt gegenüber den beiden bisherigen Standorten Beugi und Am
See für die Bewohnerinnen und Bewohner zahlreiche Verbesserungen
und bietet einen den heutigen Pflegebedürfnissen entsprechenden Standard: grosszügige helle Zimmer mit
Balkon und eigener Dusche, ein Restaurant mit Terrasse und eine schöne
rollstuhlgängige Gartenanlage.
Bisher wurde dem Betrieb des
Wohn- und Pflegezentrums (WPZ)
nur der laufende Unterhalt für die
beiden Liegenschaften Beugi und Am
See belastet. Die Abschreibungskosten und die Kapitalkosten sowie die
Landkosten wurden nicht berücksichtigt. Mit dem Bezug des Neubaus
am Blumenrain werden diese Kosten
neu dem Heimbetrieb belastet und
den Bewohnerinnen und Bewohnern
über die Hoteltaxe in Rechnung gestellt. Die Hoteltaxe wird aufgrund
der veränderten Rahmenbedingungen per 1. September 2016 neu festgelegt. Durch die Ergänzungsleistungen ist sichergestellt, dass der Aufenthalt in einer Pflegeinstitution auch
bei fehlenden eigenen Mitteln finanziert werden kann.
Der Gemeinderat Zollikon verabschiedete an seiner Sitzung vom
23. März die totalrevidierte Taxordnung. Diese ist auf der Website der
Gemeinde aufgeschaltet oder kann
auf der Gemeinderatskanzlei bezogen
werden. (pd.)
Mit neuem Online-Auftritt,
ohne «Telefonbüechli» und
mit der Tavolata als Anlass
für die ganze Bevölkerung:
Der Handels- und Gewerbeverein Erlenbach (HGE)
passt sich den veränderten
Bedingungen an.
Tag der offenen Türe WPZ Blumenrain:
23. April von 9.30 bis 17.30 Uhr.
Neuer FarlifangSpielplatz entwickelt
Zumikon möchte auf der Schulanlage
Farlifang nach neun Jahren den provisorischen Kinderspielplatz durch eine
zeitgemässe Anlage ersetzen. Wie der
Gemeinderat schreibt, konnte der neue
Spielplatz in Zusammenarbeit mit der
Motorsänger GmbH, Männedorf, entwickelt werden. Die Spiellandschaft
wird die Kombination von Wasser,
Sand und Bewegung vereinigen. Der
Ausführungsauftrag für die Motorsänger GmbH, die auch die Spielplätze am
Küsnachter Horn und bei der Schulanlage Erlenbach gestaltet hat, umfasst
rund 80 000 Franken. Dazu kommen
noch die Auslagen eines Subunternehmers für Fundamente und Fallschutzkies von rund 18 000 Franken. Somit
kann der Voranschlag von 100 000
Franken eingehalten werden. (pd./aj.)
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7
Annina Just
Vor einem Jahr hatte der Handelsund Gewerbeverein Erlenbach (HGE)
mit einem neuen Präsidenten und frischen Ideen die Weichen zu einer Modernisierung gestellt. Und in diese
Richtung soll es auch weitergehen,
verkündete Präsident Peter Blatter anlässlich der 111. Generalversammlung
im urchigen Mülichäller: «Wir sind
ständig daran, uns zu hinterfragen.
Der HGE spürt die raschen Veränderungen im Konsumverhalten und versucht sich nach dem Motto ‹ganz oder
gar nicht› an diese anzupassen.» Der
neue, von Safet Salei gestaltete Webauftritt habe die neue Ära eingeläutet.
Die Homepage verzeichne ein grosses
Besucherwachstum, freute sich der
Präsident.
Zur weiteren Modernisierung wurden dann an der GV vom vergangenen
Freitag zwei jahrzehntealte Traditionen infrage gestellt: der Postversand
der GV-Einladung und das «Telefonbüechli». «Ich würde die Einladungen
nächstes Jahr gerne per Mail versenden. Wenn ihr aber an der Tradition
festhalten möchtet, habe ich auch nicht
viel dagegen», erklärte Blatter vor rund
50 Mitgliedern. An der Tradition festhalten wollten dann nur fünf Anwesenden, und so war die E-Mail-Einladung
beschlossenen Sache.
Ein Flyer statt «Telefonbüechli»
Etwas mehr zu besprechen gab es
punkto «Telefonbüechli». Es erschien
vor drei Jahren zum letzten Mal und
bedürfte nun einer Überarbeitung.
Vorsichtig formuliert stellte Blatter den
Sinn dieses grossen Aufwands infrage:
«Das ‹Telefonbüechli› ist nicht mehr
ganz zeitgemäss, die allermeisten von
uns zücken das Handy, wenn sie eine
Telefonnummer suchen.» Trotzdem
wolle der Vorstand weiterhin mit einer
Print-Publikation präsent sein und
schlage daher als Alternative einen
Flyer mit Informationen über Anlässe
und Unternehmen vor. «Damit hätten
wir eine grössere Präsenz und Erreichbarkeit im Dorf», betonte Blatter
die Vorzüge der Publikation, die viermal jährlich in alle Erlenbacher Haushalte verteilt würde. Die Abklärungen
hätten ergeben, dass Produktion und
Kantonsratspräsidentin Therese Weber-Gachnang (SVP) besuchte die GV des Handels- und Gewerbevereins und
gab den Mitgliedern einen interessanten Einblick in ihr vielfältiges Amt.
Fotos: Annina Just
HGE-Präsident Peter Blatter.
Vertrieb schon mit drei bis vier Inseraten selbsttragend wären. Unklar sei
noch, wer die redaktionelle Arbeit
übernehmen könnte. Auf die Frage,
wieso nicht beim «Erlenbacher Dorfboten» eine entsprechende Seite mit
Informationen aus dem HGE lanciert
werde, gab Blatter zur Antwort, dass
man da zu wenig Einfluss auf Ort und
Grösse der Publikation hätte. Die Idee
eines modernen Printerzeugnisses
schien aber grundsätzlich zu überzeugen, so äusserten sich die Mitglieder
einstimmig für die Abschaffung des
traditionellen «Telefonbüechlis» und
für die Weiterverfolgung des neuen
HGE-Print-Konzepts.
Euphorie hat nachgelassen
Eine weitere Neuerung gibt es in der
Veranstaltungsagenda des HGE: Wie
an der letztjährigen GV beschlossen,
wird im Juni erstmals eine Tavolata
durchgeführt. Darunter stellen sich
die Verantwortlichen ein kulinarisches
Fest auf der Bahnhofstrasse vor, bei
dem der Gewerbeverein Festbänke organisiert und jeder teilnehmende Betrieb seinen Tisch nach eigenem Gusto
und für die eigene Kasse bewirtschaften kann. «Die anfängliche Euphorie
ist leider etwas verflogen», gab Blatter
zu Protokoll. Besonders erschrocken
sei er darüber, dass an der Bahnhofstrasse liegende Restaurantbetriebe
sich nicht beteiligen wollen. Man werde aber trotzdem am Vorhaben festhalten. «Wir wollen präsent sein und
etwas für die Bevölkerung tun», zeigte
sich Blatter überzeugt von der Tavolata und ermunterte die Gewerbler:
«Gebt euch einen Ruck und meldet
euch noch an.» Auf die Frage, was
denn an einer Teilnahme hindere,
äusserten einige Mitglieder Bedenken
bezüglich der Organisation des gastronomischen Angebots. Blatter erklärte
aber, dass für elektrische Versorgung
gesorgt und auch Wasser zentral vorhanden sei. Es sei auch nicht hochstehende Kulinarik gefordert, das Angebot könne locker und einfach gehalten
werden. Trotzdem bevorzugt es die
Bäckerei Keller gemäss einer Wortmeldung, den Laden offenzuhalten anstatt einen Tisch zu bewirtschaften, da
dort keine Kühlmöglichkeiten vorhanden wären. Bis jetzt sind ungefähr 25
Tische verkauft, sodass eine rund 50
Meter lange Tafel entsteht. Das Ziel
wäre gemäss Blatter eine Tischreihe,
die sich von der Post bis zum Brändli
hinunter erstreckt.
Im Traktandum Wahlen wurde der
Rücktritt von Pascal Schweingruber
aus dem Vorstand vermerkt. Er wolle
sich mehr in Küsnacht engagieren, er-
klärte Blatter, da der scheidende Vize-Präsident in den Ferien weilte.
Dessen Nachfolge übernimmt der Optiker Stefan Escher. Der Herrliberger
ist schon seit seiner Lehre bei «Besser
Optik» in Erlenbach tätig. «Ich freue
mich, dass ich mich nun hier einbringen kann», so der einstimmig gewählte neue Vize-Präsident. Auch Lorenzo
Senese tritt von seinem Amt als Revisor zurück, er wird durch Sandro
Greuter, bei der ZKB seit mehreren
Jahren im Team von Senese, ersetzt.
Von nun an werde er die «nahe Bank»
vertreten, sagte Greuter, der ebenfalls
ohne Gegenstimme gewählt wurde.
Rechnung und Budget wurden
ebenfalls einstimmig angenommen.
Erstere schliesst mit einem Minus von
rund 6000 Franken und auch für
2016 wird ein Verlust von 7000 Franken budgetiert. Nur mit den Einnahmen von Mitgliederbeiträgen habe
man eine geringe Substanz, könne
aber momentan von den grossen Reserven zehren, legte Blatter dar. «Wir
werden aber trotzdem versuchen, den
Verlust so gering wie möglich zu halten.»
Nach der Arbeit ging man zum
Vergnügen respektive Genuss über.
Nur einer war auch während des von
der Metzgerei Ledermann servierten
Abendessens stets am «Chrampfen»:
Gemeinderat und HGE-Vorstandsmitglied Daniel Westermann. Er betätigte
sich als unermüdlicher «KüchenTätschmeister».
Anmeldungen zur Tavolata sind noch bis
zum 18. April möglich: Peter.Blatter@
ufsag.ch. Tisch für HGE-Mitglieder: 50
Franken, für Nicht-Mitglieder: 100 Franken.
8
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
AKTUELL
Einhausung Schwamendingen: Baustart 2018
spital ein neues Lüftungsbauwerk mit
Abluftkamin. Zudem wird die Rasterdecke beim Waldgarten geschlossen.
Ein langer Leidensweg geht
zu Ende: Von 2018 bis
2024 wird die Einhausung
Schwamendingen endlich
realisiert. Das knapp 300
Millionen teure Projekt wird
vom Bund und von Stadt
und Kanton Zürich gemeinsam finanziert.
Grünraum fürs Quartier
Karin Steiner
An einer gemeinsamen Medienorientierung informierten Guido Biaggio,
Vizedirektor vom Bundesamt für
Strassen Astra, Rolf Eberle, Projektleiter Einhausung Schwamendingen,
Regierungsrätin
Carmen
Walker
Späh und Stadtrat Filippo Leutenegger über den aktuellen Stand und die
nächsten Etappen der Realisierung
der Einhausung Schwamendingen.
Detailprojekt ausarbeiten
Mit der rechtskräftigen Plangenehmigungsverfügung hat das Projekt im
Februar 2016 einen wichtigen Meilenstein erreicht. «Es ist höchst selten, dass ein solch umfangreiches
Projekt in urbanem Raum mit vielen
Betroffenen erstinstanzlich genehmigt wird», betonte Guido Biaggio.
«Es zeigt, dass alle Beteiligten und
Betroffenen in Schwamendingen die
Einhausung wirklich wollen.»
Neben der Projektgenehmigung
enthält die PGV diverse Auflagen, die
vor allem die Sicherheit betreffen.
Diese fliessen nun in ein Detailprojekt ein, das die Infrastrukturfiliale
Der Verkehr wird auf zwei Ebenen verteilt.
Winterthur voraussichtlich im Herbst
vorlegen wird.
Gleichzeitig treibt das Astra die
Vorbereitung der Submission der
Hauptarbeiten voran. Diese werden
Mitte 2017 publiziert und sechs Monate vor Baubeginn 2018 vergeben.
«Voraussetzung für den pünktlichen
Baustart ist, dass es keine Einsprachen gegen die Vergaben gibt und die
notwendigen Budgets aller drei beteiligten Projektpartner zur Verfügung
gestellt werden können», sagte Rolf
Eberle.
Vorarbeiten haben begonnen
Mit dem Rückbau von Liegenschaften
an der Tulpenstrasse haben die Vorarbeiten bereits begonnen. Von Mitte
2017 bis Mitte 2018 erfolgen weitere
Abbrüche von Liegenschaften, Baustelleneinrichtungen und Sanierungen von Zufahrtsstrassen. Die Hauptarbeiten beginnen anschliessend mit
dem Rückbau der elektrischen Installationen. «Die grösste Herausforde-
Visual.: zvg.
Ein geplanter Grünzug an der Saatlenstrasse.
rung für uns ist der Bau in urbanem
Gebiet und bei laufendem Verkehr»,
betonte Rolf Eberle.
Finanzierung sicherstellen
Um die Finanzierung langfristig sicherzustellen, will der Bundesrat auf
Verfassungsstufe einen unbefristeten
Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds schaffen und diesen mit bestehenden und neuen Einnahmen füttern. Am Basisprojekt
Einhausung Schwamendingen trägt
der Bund den Löwenanteil. Von den
298 Millionen Franken übernimmt er
56 Prozent (167 Mio.), der Kanton
24,6 Prozent (73,3 Mio.) und die
Stadt 19,4 Prozent (57,8 Mio.). Zusätzliche 119 Millionen zahlt der
Bund für weitere Projektteile wie die
Lüftungszentrale und die Eindeckung
Waldgarten und 128 Millionen Franken für die zeitgleiche Sanierung des
Schöneichtunnels.
«Das Projekt Einhausung Schwamendingen ist für mich ein erfreuli-
ches Beispiel, wie Bund, Kanton und
Stadt gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten», sagte Carmen Walker Späh
in ihrer Ansprache. Auch der Regierungsrat sehe bei diesem Autobahnabschnitt dringenden Handlungsbedarf. «Über 110 000 Autos fahren
täglich auf dieser Autobahn. Die
Lärmgrenzwerte werden dabei regelmässig überschritten, sowohl am Tag
als auch in der Nacht. Die Abgase belasten zudem die Luftqualität rund
um das Quartier Saatlen und Schwamendingen-Mitte.»
Pflicht zur Lärmsanierung
«Die Stadt sei dazu verpflichtet worden, den Lärm zu sanieren», sagte
Stadtrat Filippo Leutenegger. Durch
die Einhausung sinkt die Belastung
im Bereich Überlandstrasse von aktuell 72 auf 42 dB, im Bereich Dreispitz von 69 auf 62 dB, wodurch der
Lärmgrenzwert eingehalten wird. Um
die Luftqualität zu verbessern, erstellt das Astra beim Westportal Tier-
Auf dem Dach der Einhausung entsteht der Überlandpark. Das Dach
und die Aussenwände werden begrünt und mit Treppen, Rampen und
Liften erschlossen. Im Park gibt es
ein Netz von Wegen für Fussgänger
und Velofahrende und diverse Sitzgelegenheiten. Für das Projekt bezahlt
die Stadt weitere sechs Millionen
Franken. «Da es nur 40 bis 90 Zentimeter Humus gibt, können wir keine
grossen Bäume pflanzen», sagte Filippo Leutenegger. «Deshalb planen
wir eine prärieartige Landschaft. Das
passt gut in die Gartenstadt Schwamendingen.»
Infopavillon zur
Nordumfahrung
Bei der Nordumfahrung sind die
Bauarbeiten bereits gestartet. Das
Astra zeigt das Projekt der Bevölkerung neu in einem Infopavillon
in Regensdorf. Die Besucher erwarten offizielle Projektpräsentationen durch das Astra und Baustellenbesichtigungen für ausgewählte Gruppen bis 30 Personen.
Vorerst ist der Pavillon mittwochs
von 14 bis 20.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr ohne Anmeldung geöffnet. Anmeldung auf
www.nordumfahrung.ch oder Telefon 052 234 47 47. (kst.)
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Jede Woche
das Neueste und Aktuellste
aus dem Quartier:
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KLEINANZEIGEN
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Stadt Zürich
H I N TE R G R U N D
Nr. 15
14. April 2016
9
«Je kleiner eine Wohnung, desto günstiger ist sie»
Die Stiftung PWG ist nicht
bereit, bei Neuerwerbungen
jeden Preis zu zahlen.
Zudem setzt sie bei Neubauprojekten auf kleine
Wohnungsgrundrisse. Der
Erfolg gibt ihr recht, wie
dem neusten Jahresbericht
zu entnehmen ist.
Das Portfolio der PWG umfasst 134
Liegenschaften, von der Kernstrasse im Kreis 4 bis …
Lorenz Steinmann
Die Stiftung PWG kauft und vermietet
seit über 25 Jahren Wohnungen und
Gewerberäume in der Stadt Zürich.
Im vergangenen Jahr erwarb die PWG
drei Liegenschaften im Gesamtwert
von 24,1 Millionen Franken. Wegen
den stark steigenden Immobilienpreisen konnte das Wachstumsziel von 30
bis 60 Millionen Franken nicht erreicht werden. Grund: Im offenen Bieterverfahren konnte und wollte die
PWG oft nicht bis zum Kaufabschluss
mithalten. Laut Kornel Ringli, verantwortlich für den Erwerb von Liegenschaften, verdoppelten sich in Zürich
die Immobilienpreise in den letzten
zehn Jahren auf dem freien Markt.
Immerhin gebe es auch Liegenschaftenbesitzer, die explizit nicht an den
Meistbietenden verkaufen, sondern
die PWG berücksichtigen. So sei gewährleistet, dass deren Mieterschaft
zu den gleichen Zinsen bleiben kann.
Rendite von 1,2 Prozent
Derzeit besitzt die Stiftung PWG 134
Liegenschaften mit 1576 Wohnungen
und 299 Gewerbeobjekten. Die Wohnungsmietzinse liegen durchschnittANZEIGEN
Auch ein Gebäude mit unübersehbarer Tankstelle ist dabei, an der
Bergstrasse im Kreis 7. Fotos: Ralph Hut
Standort Grosswiesenstrasse: Dieser 1992 rundumerneuerte Wohnblock stammt von 1957.
vate Investoren folgen. Während die
durchschnittliche Wohnfläche pro
Stadtzürcher Einwohner 2014 rund
42 Quadratmeter betrug, sind es bei
der PWG – zumindest bei Neubauprojekten – weniger als 30 Quadratmeter.
«Über die Reduktion von Wohnfläche
lassen sich die Mietkosten senken,
weil sich die Baukosten pro Wohnung
verringern», betont Ringli.
Je kleiner, desto günstiger
Kornel Ringli: «Kleine Wohnungen
mindern Wohnqualität nicht.» F: ls.
… zur Aemtlerstrasse mit Wohnungen und dem Café Plüsch.
Mitten im Kreis 4: In diesem Haus
gibt’s auch einen Beck.
lich ein Drittel unter dem Marktniveau
und orientieren sich am Schweizweit
geltenden Referenzzinssatz. Die Gesamtkapitalrendite liegt mit 1,2 Prozent (Vorjahr 0,9 Prozent) leicht über
dem Zielwert von 1 Prozent. So resultierte für die PWG 2015 immerhin ein
Unternehmensgewinn von 6,7 Millionen Franken. Die Rendite auf dem
freien Wohnungsmarkt liegt laut Kornel Ringli bedeutend höher. Die Idee
der PWG geht auf eine angenommene
Volksinitiative aus dem Jahr 1985 zu-
rück. Die damals gegründete Stiftung
zur Erhaltung von preisgünstigen
Wohn- und Gewerberäumen der Stadt
Zürich (Stiftung PWG) erhielt 50 Millionen Franken Stiftungskapital und
den Auftrag, Liegenschaften in Zürich
zu erwerben, um sie «dauerhaft der
Spekulation zu entziehen», wie es im
in diesen Tagen erscheinenden Jahresbericht der PWG heisst. Die Stiftung PWG sorgt auch für den Erhalt
von charakteristischen Bauten in ganz
Zürich, vom Wohn- und Gewerbehaus
an der Aemtlerstrasse 16 («Look der
Fifties») über ein denkmalgeschütztes
Ensemble im Albisriederdörfli bis zum
Eckhaus an der Kernstrasse 4 («Altbauwohnungen in Reinkultur»).
Nicht nur reden, sondern handeln
ist das Motto der PWG, wenn es um
die Wohnfläche pro Einwohner geht.
«Gegen die Flächenbolzerei», ist das
entsprechende Kapitel im PWG-Jahresbericht übertitelt. So prägte die
PWG einen Trend, dem nun Wohnbaugenossenschaften, aber auch pri-
Anders formuliert: Je kleiner eine
Wohnung, desto günstiger ist sie.
«Kleine Wohnungen mindern die
Wohnqualität keineswegs, fordern
aber eine Neuinterpretation altbewährter Grundrisse, wie sie altbewährte Altbau- und Gründerzeitwohnungen aufweisen», ist Kornel Ringli
überzeugt. So liessen sich nur bedingt
beeinflussbare Kostentreiber wie teures Land, teure Nachhaltigkeit und
teurer Ausbaustandard abfedern.
Alle 134 Liegenschaften in Wort und Bild
aufgelistet: www.pwg.ch.
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Küsnachter
Nr. 15
14. April 2016
MARKTPLATZ
Vom Hundegitter bis zum zusätzlichen Spoiler – Werner Frehner und Hilton Mandlehr erfüllen ihren Kunden jeden Wunsch
Foto: B. Christen
Frehner Zumikon: Der Partner
für Perfektion rund ums Autos
Seit mehr als dreissig Jahren
kümmert sich die Carrosseriewerkstatt Frehner in Zumikon um beschädigte Autos. Bei Schadenfällen wird
auch der Kontakt mit der
Versicherung übernommen.
In der Carrosseriewerkstatt von Werner Frehner werden nicht nur Blechschäden repariert und Autos lackiert.
Wer einen Unfall hat, kann die Formalitäten getrost Werner Frehner
überlassen. Dieser nimmt Kontakt
mit der Versicherung auf und empfängt den Experten in seiner Werkstatt. «Wir setzen moderne Werkzeuge und Richtsysteme ein, damit das
Auto wieder genau so verkehrstüchtig ist wie vor dem Crash», betont
Frehner. Doch auch Neulackierungen
und das Polieren von Fahrzeugen
werden von Werner Frehner und seinem Mitarbeiter Hilton Mandlehr
professionell ausgeführt. Falls ein
Auto Rost angesetzt hat, wird dieser
vom Zumiker Team entfernt. Wer ein
Hundegitter benötigt oder die Autoscheiben tönen lassen möchte, findet
in der Carrosseriewerkstatt Frehner
einen verlässlichen Partner. «Wir
bessern Hagel- und Parkschäden mit
einer speziellen Drucktechnik aus»,
erzählt Frehner. Doch das Angebot
ist noch breiter: «Wir verkaufen und
montieren auch Zubehörteile. Wenn
jemand einen zusätzlichen Spoiler an
seinem Wagen möchte, wird dieser
montiert», so der Inhaber. (ch.)
Carrosserie Werner Frehner, Ebmatingerstrasse 3, 8126 Zumikon. Tel 044 918 19
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Küsnachter
AKTUELL
Nr. 15
14. April 2016
«Es wird immer wieder geklaut.» Vreni Schaufelberger und Beatrice Friedrich schauen im Brocki Küsnacht nach dem Rechten.
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Foto: Jan Bolliger
Die günstigste Luxus-Boutique Küsnachts
Wo Designerkleider auf Pfannen und Puppen treffen:
Das Brocki Küsnacht feiert
sein 100-jähriges Bestehen.
Jan Bolliger
Es gibt nur zwei Geschäfte, vor denen die Kundschaft regelmässig ungeduldig auf die Ladenöffnung wartet
und hineinstürmt, sobald sich die Türen öffnen: der Applestore an der
Bahnhofstrasse und das Brocki in
Küsnacht. Beim Ersteren ist es ziemlich unverständlich, da er jeden Tag
dieselben Produkte anbietet. Im Brocki Küsnacht kann es sich aber
durchaus lohnen, als Erste im oberen
Stock zu sein. Wo sonst findet man
Bally-Stöckelschuhe und Yves-SaintLaurent-Anzüge für 50 Franken?
Kristine Scheiwiller muss schmunzeln: «Man sieht schon, dass unsere
Brockenstube in Küsnacht steht. Bei
uns landen ziemlich viele Markenkleider und wertvolles Geschirr.»
Kristine Scheiwiller ist die Präsidentin des Frauenvereins Küsnacht, der
das Brockenhaus nun seit 100 Jahren
betreibt. 1916 gegründet als «Brockensammlung» und lange Zeit im
heutigen Freihof untergebracht, befindet sich das Brocki nun seit 1985
an der Freihofstrasse.
«Wir sind keine Müllhalde»
Die 16 Frauen, die das Brockenhaus
jeden Mittwochnachmittag betreuen,
arbeiten alle ehrenamtlich. Mit dem
erwirtschafteten Gewinn werden
dann gemeinnützige Organisationen
wie die Institution Barbara Keller in
Küsnacht, die Kispex oder die Altershilfe in der Patengemeinde Mastrils
unterstützt. Im vergangenen Jahr
konnten so 20 000 Franken verteilt
werden. In den Jahren davor sei es
sogar noch mehr gewesen, so Scheiwiller. Unterdessen zeigt Vreni
Schaufelberger einer älteren Kundin
eine kleine Designerlampe. Der angeschriebene Preis: 45 Franken. «Die
Lampe ist wahrscheinlich das Fünffache wert, aber wir sind ja ein Brocki
und keine Luxus-Second-Hand-Boutique», erklärt Schaufelberger den
tiefen Preis. Man bestimme jeweils
im Team, wie viel man für etwas verlangen wolle. Schmuck und Kunstgegenstände würden sie dann zusätzlich von einem Experten schätzen
lassen. Die 73-Jährige leitet das Brocki zusammen mit der ein Jahr älteren Beatrice Friedrich. Jeden Mittwoch ist eine der beiden vor Ort und
schaut mit vier anderen Frauen nach
dem Rechten. Denn leider würden
auch immer wieder Waren geklaut.
Bei den tiefen Preisen absolut unverständlich für die beiden Frauen.
Ein weiteres grosses Problem sei,
dass oft einfach Dinge vor ihre Tür
gestellt würden, die jedoch in
schlechtem Zustand seien, sodass
man sie nicht mehr verkaufen könne. «Die Leute entsorgen einfach ihren Gerümpel bei uns», ärgert sich
Friedrich.
«Brocki ist salonfähig geworden»
Dass sich die beiden Frauen dennoch
seit Jahren in der Brockenstube engagieren, liegt wohl vor allem an der
Stimmung im Team. Da wird viel gelacht und auch mal selber etwas anprobiert. Als eine Art Lohn fungiert
der jährlich vom Frauenverein für
das Team organisierte und bezahlte
Ausflug. Dennoch sei es schwierig,
Freiwillige zu finden. Auch sie selber
hätten damals ein bisschen «überschwatzt» werden müssen. Ob das
Brocki Küsnacht auch noch sein
200-Jahr-Jubiläum feiern wird, da
sind sie sich deshalb nicht so sicher.
An mangelnder Nachfrage wird es sicher nicht liegen. Das zweistöckige
Gebäude ist gut besucht. Es sind vor
allem Frauen über 50, die in den
Kreativ im Alter: Lesung «80 Jahre Margrit»
den Bereichen Literatur, Wissenschaft, Musik und Theater auszuzeichnen. Im Gespräch mit Dominique Bühler berichtet Margrit Näpfer Rohrer über das biografische
Schreiben und Recherchieren sowie
die damit verbundenen kreativen
(Lern-)Aspekte.
Zu ihrem 80. Geburtstag
publizierte Margrit Näpfer
Rohrer ihre biografischen
Gedanken. Im Gespräch mit
der Journalistin Dominique
Bühler gibt die Autorin heute Donnerstag Einblick in
ihr Leben und ihren kreativen Schreibprozess.
Margrit Näpfer Rohrer blickt in ihrer
Publikation «80 Jahre Margrit» auf
ein reiches und bewegtes Leben zurück. Acht Jahrzehnte Lebenserfahrung bieten viel Erzählstoff und diesen wollte Margrit in erster Linie für
ihre Familie festhalten.
Als ehemalige Leiterin der Bibliothek Zollikerberg und mit einen Anspruch an Professionalität besuchte
sie deshalb vor Jahren einen Kurs
der Pro Senectute zu «Biographischem Schreiben». In der erfahrenen
Journalistin Dominique Bühler fand
sie einen Schreibcoach und ungefähr
Ernetzeit bewusst geniessen
Die Zollikerin Margrit Näpfer Rohrer (geboren 1935), fotografiert in
den Jahren 1958 und 2015.
Foto 2015: Thomas Entzeroth
ein Jahr später lag die bebilderte Publikation vor. Das gelungene Buch hat
Margrit Näpfer Rohrer bei der Preisausschreibung der Stiftung Kreatives
Alter eingereicht – einem Engagement des 2016 verstorbenen Gründers Dr. Hans Vontobel, um ältere
Menschen für kreative Leistungen in
Zudem liest Rohrer an der Veranstaltung einzelne Textpassagen aus ihrem Buch vor. Rückblickend ist für
die heute 81-Jährige momentan ihre
persönliche Erntezeit, die sie bewusst
geniesse. Die bebilderten biografischen Gedanken von Margrit Näpfer
Rohrer sind noch bis Ende der Sonderausstellung «Altern» am 17. Juli
2016 im Ortsmuseum erhältlich.
Die Veranstaltung im Ortsmuseum
Zollikon erfolgt in Zusammenarbeit
mit dem Frauenverein Zollikon und
findet im Rahmen der Sonderausstellung «Altern» statt. (pd.)
Kreativ im Alter: «80 Jahre Margrit». Donnerstag, 14. April, 15 Uhr, Ortsmuseum
Zollikon, Oberdorfstrasse 14, Zollikon.
Gängen herumwuseln und in den
schön eingerichteten Regalen nach
Schätzen suchen. Es kämen aber
auch vermehrt Junge vorbei, die auf
einen originellen Fund hofften. «Die
Brockenstube ist salonfähig geworden», findet Scheiwiller. Früher habe
es eher den Ruf gehabt, etwas für Arme zu sein. Doch mittlerweile kämen
auch gut betuchte Kundschaft und
sogar Händler vorbei, die auf ein
Schnäppchen aus seien. Auch Scheiwiller kann das Gebäude nicht verlassen, ohne selber etwas zu kaufen.
Eine kleine Schale aus Kristallglas.
«So etwas findet man heute kaum
mehr, und sie ist noch fast wie neu»,
freut sie sich.
Ein weiterer Unterschied zum
Applestore: Die Produkte aus dem
Brocki Küsnacht überleben definitiv
länger.
Brocki Küsnacht, Freihofstrasse 20, Küsnacht. Geöffnet jeden Mittwoch von 15 bis
18.30 Uhr.
LESERBRIEF
Über den Schatten
gesprungen
Zur Post «Küsnacht lebt» aus dem
Gemeindehaus
Auch ich wünsche Ihnen einen
sonnigen Frühling, den Sie dieses
Mal wirklich verdient haben. Sie bekommen das von einer Seite zu hören, welche in letzter Zeit immer wieder Grund sah, die Aufrichtigkeit und
Neutralität des Gemeinderats auch
an dieser Stelle zu bezweifeln.
Zieht man in Betracht, Papier
könne alles annehmen, sind die Programme im jährlich wiederkehrenden Rahmen gehalten. Gelobt werden
kann da, wo der Rahmen sich aber
nicht wiederholte, sondern gesprengt
wurde. Mit den längeren Öffnungszeiten der Bibliothek werden Sie endlich
dem guten Buchangebot gerecht. Seit
Jahren waren die ein Thema, scheiterten aber den notwendigen Planstellen. Wer gibt für die Kultur anderer schon gern Geld aus? Sie sind
nun über Ihren Schatten gesprungen
und damit im sonnigen Frühling gelandet.
Heinz Eggimann, Küsnacht
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Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
Damit nicht nur das Portemonnaie erschlankt
Hilfe beim Kalorienzählen anbieten, persönliche Situationen berücksichtigen oder auch mittels Feedbacks die Durchhalte-Motivation begünstigen. Aber auch Gratis-Apps wie «FatSecret» oder «FooDDB» bieten Unterstützung
beim Abnehmen: mit umfangreichen Nährwerttabellen oder auch Ernährungstagebüchern, die einen mühelosen Überblick über die
eigenen Mahlzeiten und Aktivitäten sowie den
persönlichen Gewichtsverlauf ermöglichen.
Wenn sich die Badesaison nähert,
haben Abspeck-Wünsche Hochkonjunktur. Neben Crash-Diäten sind
heute vor allem ganzjährige «Umkrempelungsprogramme» für Ernährung und Lebensstil angesagt.
Lisa Maire
Ob Low-Carb-, Hollywoodstar-, Kartoffel-,
Low-Fat-, 3D- und Steinzeitdiät, oder ganz einfach FdH: Unzählige Diäten versprechen garantierte Abnehm-Erlebnisse. Welche hält, was
sie verspricht? Welche lässt nur den Geldbeutel
erschlanken? Welche schadet sogar der Gesundheit? Orientierung im Diäten-Dschungel
bieten vergleichende Tests von Konsumentenforen, in Zeitschriften oder auf Gesundheitsportalen. Unter die Lupe genommen werden
dabei alle möglichen Methoden – von der
Schlankheitspille bis zum kompletten Ernährungsprogramm.
Sofort-Effekt versus Nachhaltigkeit
Die Bilanz solcher Tests klingt stets ähnlich:
Gegen Übergewicht helfen weder radikale
Hungerkuren noch Wunderpillen oder Diäten,
die angeblich sofort schlank machen. Selbst
wenn zunächst ein paar Pfunde purzeln: Wer
Realismus und Geduld gefragt
Auf dem Weg zur Traumfigur liegen einige Stolpersteine.
seine Essgewohnheiten nicht auf Dauer umstellt, lernt meist gnadenlos den berühmt-berüchtigten Jo-Jo-Effekt kennen. Spezielle Produkte zum Abnehmen sind allenfalls für jene
geeignet, die grundsätzlich auf ihren Körper
achten und nur hin- und wieder kurzfristig ein
paar Kilos verlieren möchten.
Liegen hingegen Ernährungsprobleme,
mangelnde Bewegung und ein hohes Übergewicht vor, muss das eigene Wohl langfristiger
überdacht werden. Zur Diskussion stehen lang-
Foto: Flickr/Tom Sens.
fristig angelegte Ernährungsumstellung und
der Aufbau eines Sportprogramms.
Zu den Methoden für eine nachhaltige Gewichtsreduktion – über die nächste Bikini-Saison hinaus –, die bei Tests und Vergleichen allgemein als positiv eingestuft werden, gehören
(kostenpflichtige) Internet-Programme wie
«eBalance», «Weight-Watchers» oder «MyMotivator». Ihnen gemein ist, dass sie auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch abzielen, dabei
Ob sich tatsächlich ein Erfolg einstellt, hängt
vor allem davon ab, ob die gewählte Diät zur
eigenen Lebenssituation passt. Wenn im Alltag
immer alles schnell gehen muss, sollte man die
Finger von Abspeck-Programmen lassen, bei
denen vor jeder Mahlzeit Kalorien berechnet
werden müssen. Erfolgreiches Abnehmen
braucht Geduld – und vor allem auch den richtigen Zeitpunkt. Ist gerade besonders viel
Stress angesagt, ist das Risiko gross, dass angefangene Diäten zum Frusterlebnis werden.
Wichtig ist auch, das eigene Körpergewicht realistisch einzuschätzen. Dabei ist es mit Sicherheit hilfreicher, sich am Body-Mass-Index zu
orientieren, als irgendwelchen Laufsteg-Schönheiten nachzueifern.
Ein guter Überblick im Diätendschungel bietet sich
zum Beispiel auf www.diaetvergleich.ch oder auch
auf www.diaet-test.com
Publireportage
Bewegen, Meditieren, Schweben – im Kulturpark
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper: Die Maxime der Römer ist so aktuell wie
je. Die Volkshochschule Zürich ist seit bald
100 Jahren der grösste Anbieter von klassisch-humanistischer Allgemeinbildung für
Erwachsene. Den Geist pflegt sie mit 700 universitären Kursen jährlich. Den Körper, der
diesen Geist trägt, mit einem traditionell breiten Angebot an Bewegungskursen. Geschwitzt, meditiert und die Beweglichkeit verbessert haben die Teilnehmenden der VHS
bis jetzt im DanceLightStudio in Zürich-Fluntern.
Mit Sommersemester 2016 erfährt das
Angebot im Bereich Bewegung und Körperbewusstsein einen deutlichen Ausbau. Die
Volkshochschule Zürich bezieht zusätzliche,
eigene Räume für Bewegung im Kulturpark
an der Pfingstweidstrasse 16, 300 Meter vom
Bahnhof Hardbrücke, 100 Meter vom Schiffbau entfernt. Wir nennen die Lokalität B50.
Hier bietet die VHS Yoga, Yoga im Tuch
(schwebend), Taiji, Pilates, Gymnastik und
Bewegungstraining für Erwachsene an.
Die VHS hat sogar Nachwuchs bekommen.
Sie teilt die Lokalitäten mit der Lordz Dance
Die neuen Räume für Bewegung im Kulturpark an der Pfingstweidstrasse.
Academy aus Wetzikon! Lordz bietet alle Sorten von Street Dance für Kinder und Jugendliche. Es besteht also die erfreuliche Gefahr,
dass sich im Kulturpark Generationen begegnen.
Um die Eröffnung zu feiern, bieten Lordz
und die VHS von Montag, 18., bis Freitag, 22.
April, Kurse umsonst an. Interessierte profi-
Foto: zvg.
tieren vom gesamten Angebot in Sachen Bewegung. Die Zahl der Probeplätze ist begrenzt. Man sollte sich deshalb jetzt einschreiben. www.vhszh.ch/campus/kulturpark.
(pd.)
Volkshochschule Zürich, Bärengasse 22, 8001 Zürich, www.vhszh.ch, [email protected], Telefon 044
205 84 84.
AKTUELL
Küsnachter
Nr. 15
14. April 2016
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Küsnachter
AKTUELL
Reisen war zu Gessners Zeiten beschwerlich und teuer. Dank seinem enormen Korrespondenten-Netzwerk geFotos: Zoologisches Museum/zvg.
lang es ihm dennoch, das damalige Tierwissen zusammenzutragen.
Conrad Gessners Tiere von A bis Z
Im Rahmen der Ausstellungen zum 500. Geburtstag
Conrad Gessners (1516–
1565) beteiligt sich auch
das Zoologische Museum.
Elke Baumann
Conrad Gessner ist ein Allrounder
der Gelehrtenwelt des 16. Jahrhunderts. Er macht sich vor allem als
Sammler des gesamten kulturellen
Erbes einen Namen. Als Naturwissenschaftler zählt er zu den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit. So
weit es ihm zeitlich und finanziell
möglich ist, resultieren seine Arbeiten auf eigenen Beobachtungen.
Gessner baut um sich ein umfassendes Netzwerk von Kurieren auf, die
ihn über alles informieren, was er
weder aus eigener Anschauung noch
aus Überlieferungen kennt. Sie versorgen ihn mit Zeichnungen, Beschreibungen und Hinweisen zu besonders exotischen Tieren.
So konnte er zum Beispiel als Erster in gedruckter Form von Löwen,
Giraffen, Kolibris und Kanarienvögeln berichten. Diese Kenntnisse und
das aus der Vergangenheit bekannte
Wissen trägt Gessner zusammen,
kommentiert und fasst es in fünf
Bänden in seinem Tierbuch «Historia
animalium» zusammen. Erst in lateinischer Sprache, später gekürzt und
ins Deutsche übersetzt.
Gessner teils eigenhändig erstellt
hat, teils aber auch von anderen
Künstlern
übernimmt.
Gessners
«Thierbuoch» ist eine wahre Fundgrube des Wissens seiner Zeit und
ein Meilenstein in der Entwicklung
der modernen Zoologie. Gessner dokumentiert in dieser gewaltigen Enzyklopädie das gesamte zoologische
Wissen des 16. Jahrhunderts. Mit
seinen Forschungen schliesst er eine
mittelalterliche Naturdeutung ab
und beginnt eine neuzeitliche Naturwissenschaft. Natürlich nimmt er
auch sagenhafte Tiere, wie Phönix,
Greif oder Meermönch, auf. Er lässt
aber durchblicken, dass er persönlich von deren Existenz nicht recht
überzeugt sei. Einzig beim Einhorn
macht er eine Ausnahme, sei er
doch selber im Besitz eines solchen
Horns. Wie sich später herausstellt,
ist es ein Narwalzahn.
Bis heute erscheinen immer noch
zahlreiche Bearbeitungen, Übersetzungen, Neuausgaben und -drucke,
die die «Historia animalium» weithin bekannt machen. Und doch
kann es eins nicht werden, nämlich
ein Hausbuch für die ganze Familie.
Dieser Verdienst wird erst 300 Jahre
später «Brehms Tierleben» zuteil.
Abwechslungsreiche Gestaltung
Der Besucher im Zoologischen Museum wird von einem Einhorn in Originalgrösse empfangen, geht an riesengrossen Büchern vorbei, die Gessners
Zeichnungen zeigen, und dazu die
ausgestopften Originale von heute.
Die Ausstellung durchleuchtet in
deutsch und englisch die «Historia
animalium» und gibt zudem Gelegenheit, in einem aufgeschlagenen Buch
zu blättern, an Hörstationen zu verweilen, in einem Film oder an Führungen Spannendes über Werk und
Wirken des bedeutenden Zürchers zu
erfahren.
Im NZZ-Libro-Verlag erscheint die neue
Biografie «Conrad Gessner (1516–1565)».
Dauer der Ausstellung bis 11. September.
Öffnungszeiten: Di bis Fr 9–17, Sa und So
10–17 Uhr. Eintritt frei Weitere Informationen unter www.zm.uzh.ch/de.html.
Gürteltier und Meermönch
Der Erfolg seines Tierbuches ist
nicht zuletzt den um die 1000 grossartigen Holzschnitten zu verdanken.
Selber ein hervorragender Zeichner,
legt Gessner grossen Wert auf möglichst naturgetreue Wiedergabe der
Tiere. Zeitgenossen und auch nachfolgende Generationen sind fasziniert von seinen Illustrationen. Die
teils im Text eingebauten Tierbilder
sind ein Höhepunkt frühster zoologischer Buchdarstellung. Wie seine
Zeitgenossen rückt Gessner jeweils
die äussere Anatomie eines Tierkörpers in den Mittelpunkt. Er selber
hat lange nicht alle Tiere gesehen,
aber er beschreibt sie so, als stünden sie vor ihm. Der Erfolgsgeschichte macht es keinen Abbruch,
dass die deutlich verschieden grossen Darstellungen der Tiere in keinem proportionalen Verhältnis zueinanderstehen. Der Igel zum Beispiel
ist nur geringfügig kleiner gezeichnet als der Elefant. Den Holzschnitten liegen dabei Bilder zugrunde, die
14. April 2016
15
Szene aus «Força forte» von Cie Gilles Jobin: Futuristisches Kammerspiel
um Beziehungsgeflechte.
Fotos: zvg.
«Steps»: Science-Fiction
auf der Tanzbühne
Die 15. Ausgabe des
Schweizer Tanzfestivals
Steps steht unter dem Motto Zukunft. Noch bis Ende
Monat zeigen Tänzerinnen
und Tänzer aus der ganzen
Welt ihr Können auch auf
zwei Zürcher Bühnen.
«Steps» ist seit bald 30 Jahren die
grösste landesweite Biennale für
zeitgenössischen Tanz. Die 15. Ausgabe wurde letzte Woche eröffnet.
Insgesamt geben 11 Formationen
mit 160 Tänzerinnen und Tänzern
aus der ganzen Welt 90 Vorstellungen auf 40 Schweizer Bühnen. Zu
sehen ist dabei ein breites Spektrum an Stilrichtungen innerhalb
des zeitgenössischen Tanzes zum
Thema Zukunft.
In seinem Rahmenprogramm
bietet das Festival Workshops mit
«Steps»-Künstlerinnen
und
ein
Fachsymposium für die Schweizer
Tanzszene. Zudem gibt es für das
Publikum bei fast jeder Vorstellung
eine Einführung oder eine Nachbesprechung, meistens in Anwesenheit
von Tänzern oder Choreografen.
«Steps» wird von Migros-Kulturprozent in enger Zusammenarbeit
mit Kulturveranstaltern und Theaterhäusern in der ganzen Schweiz
konzipiert. Die künstlerische LeiANZEIGEN
G wie Giraffe: Der Zürcher Gelehrte Conrad Gessner bezeichnete es anno
1559 als «eyn selzam und wunderbarlich Thier».
Nr. 15
tung liegt in der Verantwortung der
Küsnachterin Isabella Spirig.
Im Theater Gessnerallee zu sehen sind bis Ende Monat noch die
folgenden hochstehenden Darbietungen: Huang Yi aus Taiwan
(14./15. April), Eastman/ Sidi Larbi
Cherkaoui aus Belgien (18./19. April), Sao Paulo Dance Company aus
Brasilien (23. April), die englischfranzösisch-deutsche Formation Ramirez, Molina & Wang (28./29. April) sowie der Träger des Schweizer
Tanzpreises, Gilles Jobin (30. April).
Auf der Bühne im Theater 11 in
Oerlikon zeigt am 15. April zudem
die Sydney Dance Company ihr
Können. (mai.)
Programm im Detail: www.steps.ch. Tickets: www.starticket.ch.
Huang Yi zeigt zarte Dialoge mit
seiner etwas speziellen Partnerin
«Kuka».
16
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
AU TO M O B I L
Opel schickt den Astra Sports Tourer los
Der neue Astra ist ein gelungener Wurf. Nun folgt
auf den Fünftürer die Kombiversion, genannt Sports
Tourer. Eine erste Kontaktaufnahme im portugiesischen Frühling.
Rücken (AGR) verbaut zu haben, und
die Rüsselsheimer setzen seither voll
darauf. Die Entwicklung für die
AGR-Sitze im neuen Astra dauerte
gemäss Hersteller fast sechs Jahre.
Diesen Aufwand lässt sich der Hersteller freilich berappen: Auch wenn
Opel noch so stolz ist auf die wirklich
guten Sitze, der Kunde muss dafür
extra zahlen.
Dave Schneider
Sparsame Motoren
Die N222. Sie gehöre zu den schönsten Autorouten überhaupt, behauptet
ein Strassenführer. Wir finden das
zwar nicht, da gibt es allein in der
Schweiz zahlreiche Strecken, die sich
mehr lohnen. Doch das sich abwechslungsreich durch die Landschaft schlängelnde Asphaltband hat
schon was. Flüssige Kurvenkombinationen, mal enge, mal weite Radien,
nicht immer übersichtlich zwar, doch
für sportliche Ambitionen ist die Strecke ohnehin zu gefährlich, da immer
wieder Fussgänger, Velofahrer und
Landwirtschaftsverkehr hinter blinden Kurven auftauchen. Also lieber
die herrliche Aussicht geniessen: Unten im Tal fliesst der Douro ruhig dahin, an den Hängen zu beiden Seiten
wächst der fantastische Portwein heran, geradeaus versinkt die Sonne
hinter der hügelreichen Landschaft.
Das Leben könnte schlechter sein.
Extra kostet auch das Matrixlicht, das
unserer Meinung nach unbedingt geordert werden sollte. Der Aufpreis
von 1300 Franken ist wirklich fair
bemessen und der Sicherheitsgewinn
ist enorm.
Im Wiederverkauf dürfte man ohnehin einen Teil der Investition zurückerhalten. Auf den ConciergeDienst OnStar würden wir indes verzichten; doch wems gefällt, von einem Telefonassistenten bedient zu
werden, statt selber zu handeln, der
hat im Astra die Möglichkeit dazu.
Die Motorenpalette ist identisch
mit der des Fünftürers und besteht
aus neuen Selbstzündern und Benzinern, die ein Leistungsspektrum von
100 bis 200 PS abdecken. Herauszuheben gilt es den neuen 1,6-LiterBiturbo-Diesel mit 160 PS sowie den
1-Liter-3-Zylinder-Turbobenziner mit
105 PS.
Sehr handlich, präzise Lenkung
Hat an Qualität zugelegt: Der neue Opel Astra Sports Tourer bietet viel – auch kleine Motoren.
Der Grund für unsere Ausfahrt durch
das Douro-Tal an diesem Frühlingstag ist aber weder der Port, noch die
N222 – Hauptdarsteller ist der Opel
Astra Sports Tourer, in dem wir unterwegs sind. Und der ist ein adäquater Begleiter für diese kurvige Strecke: Er fährt sich sehr handlich, liegt
überraschend satt auf der Strasse,
wedelt erstaunlich waagrecht durch
die Kurven und gefällt mit einer präzisen Lenkung und einem sauber abgestimmten Fahrwerk.
Dass wir in einem Kompaktkombi
sitzen, ist kaum nach dem Losfahren
vergessen – und das ist ein gutes Zei-
chen. Vor der Losfahrt freilich erkunden wir die Vorzüge des Astra Sports
Tourer. Der Kombi ist 33 Zentimeter
länger und deren 2 höher als die
fünftürige Basisversion, das Kofferraumvolumen beträgt 540 Liter und
kann auf 1630 Liter erweitert werden, indem die Lehnen der Fondsitze
umgeklappt werden (neu im Verhältnis 40:20:40). Dies geschieht einfach
und clever mit einem Fingerzug vom
Fond oder von der Kofferraumklappe
aus. Letztere öffnet und schliesst auf
Wunsch auch vollautomatisch, und
hat man mal die Hände voll, reicht
ein Schwenken des Fusses unter dem
Fahrzeugheck.
Wir entdecken auch praktische
Ablagen und Fächer; nur leider hat
Opel vergessen, unserem Testwagen
das clevere Gepäckverstauungssystem Flex Organizer zu verpassen; damit lässt sich die Bagage einfach,
schnell und sicher unterbringen. Auf
unserer Entdeckungstour fällt uns
ausserdem ein wackeliges, schmales
Ding auf, das dort angebracht ist, wo
früher stets der Aschenbecher war.
Es fällt bereits beim Hinschauen ab
und kann fortan nur noch kurzzeitig
Fotos: zvg.
befestigt werden. Es sei, so erklärt
man uns später, ein Duftspender;
Opel will ja schliesslich mit Premium-Features punkten. Unser Verdikt:
Entweder auch in Premiumqualität
bauen oder dann lieber weglassen.
Das war es aber auch schon mit
negativer Kritik, mehr Schwachpunkte finden wir auf der kurzen ersten
Begegnung nicht. Der Innenraum
kann sich sehen lassen, sowohl gestalterisch als auch qualitativ. Die Sitze sind vorzüglich: Opel ist stolz darauf, als erster Hersteller Gestühl mit
dem Gütesiegel der Aktion Gesunder
Im Vergleich zum Golf aufgeholt
Im ewigen Wettlauf mit dem Hauptkonkurrenten VW Golf hat der Astra
deutlich aufgeholt. Hinterher hinkt er
nur noch in einigen, aber oft kaufentscheidenden Bereichen: Es gibt ihn
weiterhin nicht mit Allradantrieb, ein
Doppelkupplungsgetriebe fehlt nach
wie vor, und auch eine Plug-in-Hybrid-Version ist noch nicht in Sicht.
Wenn der nächste Golf, der ab 2019
erwartet wird, ausserdem noch alle
neuen Assistenzsysteme des aktuellen Passat inklusive Head-up-Display
haben wird, dürfte der Wolfsburger
Platzhirsch dem Rüsselsheimer wieder eine Nasenlänge voraus sein.
Autolegende und Kurvenstar Alpine kommt wieder
Ende Jahr soll in Frankreich
eine neue Marke einsatzbereit sein, Renault arbeitet mit Hochdruck an der
Wiederbelebung des Sportwagens Alpine.
Martin Schatzmann
Er hiess Jean Rédélé (Bild oben
rechts), war damals der jüngste Renault-Händler Frankreichs und in der
Werkstatt seines Vaters in Dieppe
gross geworden. Rédélé hatte Benzin
im Blut, und seine Passion war die
Rennstrecke. Er nahm sich RenaultModelle zur Brust, optimierte sie mit
eigenen Weiterentwicklungen für den
Renneinsatz und sorgte mit den leichten, wendigen Flitzern ab 1951 für
Unruhe in der Boxengasse.
Wie Asterix gegen die Römer setzte sich Rédélé mit diversen Rennerfolgen gegen grosse Widersacher durch,
gewann ab 1952 drei Jahre in Folge
seine Kategorie der Mille Miglia und
1953/54 zweimal hintereinander die
Coupe des Alpes. Die Siege in den Alpen und die Freude am Kurvenwetzen in den Bergen inspirierten Rédélé
zur Wahl des Firmennamens. Alpine
wird 1955 geboren, als Rédélé mit
dem A106 sein erstes Modell auf die
Strasse bringt.
1995, 40 Jahre nach der Gründung, wurde es wieder still um die
Alt und neu beisammen: Der Renault Alpine, Rennlegende und Objekt der Begierde für Autofans.
Marke aus der Normandie. Renault,
seit 1972 Besitzer von Alpine, hatte
den damaligen A610 als letztes Modell wegen stetig schwindender Nachfrage aus dem Verkauf genommen.
Nun neigt sich die Alpine-lose Zeit
aber dem Ende zu: Nächstes Jahr
bringt Renault die Sportwagen-Ikone
zurück. Erst vor kurzem stellten die
Franzosen das praktisch serienfertige
Concept Alpine Vision vor.
Augenfällig ist die optische Anlehnung des neuen Modells an die eigene
Historie. Der Alpine Vision wirkt wie
die Reinkarnation des A110, der zwischen 1962 und 1977 gebaut wurde
und der mit zahlreichen Rallye- und
Rennerfolgen bei vielen Fans noch
heute als der Inbegriff der Marke angesehen wird. Eine bewusste Entscheidung, wie Bernard Ollivier, seit
Jahren treibende Kraft hinter dem
Projekt Alpine, erklärt: «Das Design
drückt den Kern der Marke aus,
nimmt mit ‹Agilität durch Leichtigkeit› den Geist Rédélés auf und bringt
es durch seine schlichte, natürlichelegante Formensprache treffend zum
Ausdruck.» Das Serienmodell soll im
Spätherbst vorgestellt, die Produktion
im Frühling 2017 aufgenommen werden. Über Fahrzeugdaten schweigt
Fotos: zvg.
sich Renault fast komplett aus, einzige Details sind der Hinweis auf einen
Vierzylinderturbo, auf dessen Platzierung auf der Hinterachse und auf die
Beschleunigung in weniger als 4,5 Sekunden für 0 auf 100 km/h. «Beim
neuen Wagen wird die Leichtigkeit für
Tempo sorgen», bekräftigt Ollivier.
Nicht schiere Leistung, sondern ein
sehr gutes Leistungsgewicht werde
für jenes Mass an Fahrspass und Agilität sorgen, mit dem Alpine berühmt
wurde.
Das beharrliche Schweigen zu Details des neuen Wagens öffnet Tür
und Tor für Spekulationen in Fachme-
dien und Foren. So etwa mutmassen
die einen von 270 PS, die andern von
1000 Kilogramm Leergewicht, Dritte
gehen als Hypothese von 52 000 Euro
Basispreis aus. «Unsere wichtigste
Aufgabe wird es bis zur Markteinführung sein, den Geist und das Flair von
damals in die Gegenwart zu bringen»,
so Carlos Ghosn, Präsident des Renault-Konzerns. In Bezug auf die mittelfristige Zukunft lässt er sich allerdings in die Karten blicken: «Wir beginnen zuerst mit einem einzigen Wagen und mit der Vision, eine Marke zu
bauen. Doch dies schaffen wir nur,
wenn zusätzliche Modelle folgen.»
Stadt Zürich
Nr. 15
14. April 2016
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Himmlisch mit «Hölleluja»: Die
Zürcher Komikerin Stefanie Berger.
Hitproduzent Roman und Nikol Camenzind, «Schwiizergoofe».
Geniesst den freien Abend: SRFBörsenmoderatorin Patrizia Laeri.
Geladen: Milieuanwalt Valentin
Landmann mit Gordana Rhiner.
Inszeniert sich als Running Gag: Satiriker Andreas Thiel war als Gast in
«Das Zelt» auf dem Kasernenplatz geladen.
«Das Zelt» als Klassentreffen mit Schönen und Lustigen
Der Galaabend auf dem Kasernenplatz ist immer auch eine Art privater
Komödiantenstadel für die Geladenen. Jedenfalls war keiner der Comedy-Grössen um eine Posse oder improvisierte Hanswurstiade vor der
Kamera verlegen. Neben Komiker
und Politologe Michael Elsener sah
man bei «Das Zelt» auch Fabian Unteregger (auf der Gästeliste aufgeführt als «Komiker, Arzt, Ingenieur,
Pilot»), der am Nachmittag noch am
Weiterbildungsforum in Schaffhausen
ein viel beachtetes Referat gehalten
hatte. Satiriker Andreas Thiel mit
hinlänglich bekannter RegenbogenIrokese verkauft sein grad neulich erschienenes Buch sehr gut (bereits in
der zweiten Auflage) und liebäugelt
damit, eventuell den PH-Wert seines
Haupthaars neu zu definieren.
Einzig Divertimento-Komiker und
«DGST»-Juror Johnny Fischer zeigte
sich von eher ungewohnt ruhiger Seite. Am 4. Juni wird er im Tessin Michi Angehrn das Ja-Wort geben. Die
schöne
SRF-Börsenlady
Patrizia
Laeri im kleinen Schwarzen zog bewundernde Blicke auf sich. Die zweiANZEIGEN
fache Mutter strahlte von innen heraus. Vielleicht macht sie die Fernbeziehung zu ihrem Banker in England
so happy.
Tiefenentspannt wirkte Ex-MissSchweiz Bianca Sissing. Sie kam direkt von einem längeren Aufenthalt
in Indien, wo sie ihre Liebe zum Yoga
vertieft hat. Schlagersängerin Linda
Fäh, die auch als Werbeikone von
Plakatwänden lacht, erschien mit fast
klosterfräulichem Dutt und einem
wadenlangen silbernen Plisseekleid.
Musikerin und Dreifachmutter Nikol
Camenzind war mit Ehemann Roman und in hautengen Leder-Röhrli-
jeans an der Gala. Mit ihrer Musikgruppe und dem Kinderchor «Schwiizergoofe» wird sie ein Heimspiel geben, so lange «Das Zelt» in Zürich
gastiert. Ebenso Komikerin Stefanie
Berger, die sich himmlisch auf ihren
«Hölleluja»-Soloauftritt vor Zürcher
Publikum freut. Unter den Gästen,
die sich prima unterhielten, sah man
auch Anwalt Valentin Landmann,
der mit Gordana Rhiner der Einladung von Gastgeber Adrian und
Cathrine Steiner folgte. Bis 19. April
gastiert «Das Zelt» noch in Zürich
und verwöhnt seine Gäste auch kulinarisch auf hohem Niveau.
Gern dabei: Werber Dominique von
Matt mit Ehefrau Jolanda.
Zurück aus Indien: Model und ExMiss-Schweiz Bianca Sissing.
Linda Fäh: Die Schlagersängerin ist
auch eine gefragte Werbeikone.
Gastgeberpaar Adrian und Cathrine
Steiner, Direktoren von «Das Zelt».
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Küsnachter
Nr. 15
14. April 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
«Kinderland»
Moldawien
Moldawien ist das
Armenhaus Europas. Bei einer Arbeitslosenrate von
80 Prozent müssen viele Männer
und Frauen im
Ausland arbeiten
und ihre Kinder
zurücklassen. Dieses Thema greift
Liliana Corobca in ihrem Roman
«Der erste Horizont meines Lebens» auf. Die Mutter von Cristina,
Dan und Marcel hütet fremde Kinder in Italien, der Vater arbeitet in
Sibirien in einer Giftfabrik und
verliert dabei seine Zähne. Und so
muss sich die erst 12-jährige Cristina um ihre beiden Brüder kümmern und das Schwein, die Hühner und den Hund füttern. Nebenbei besucht sie die Schule. In eindrücklichen Bildern beschreibt die
Autorin den harten Alltag der verwaisten Kinder und das raue Zusammenleben in einem bäuerlichen Dorf, in dem nur noch die Alten und die Jungen leben. Liliana
Corobca, geboren 1975 in Moldawien, ist Literaturwissenschafterin
und Schriftstellerin. Sie lebt in Bukarest und hat mehrere Bücher
über die Zensur im kommunistischen Rumänien veröffentlicht.
Liliana Corobca: «Der erste Horizont meines
Lebens», Paul Zsolnay Verlag, 2015. 190
Seiten.
Selbstbestimmtes
Paradies
Alina
Bronskys
neuer
Roman
spielt im ukrainischen
Dorf
«Tschernowo», das
im radioaktiv verseuchten Sperrgebiet in der Nähe
der Atomruine Tschernobyl liegt.
Hierher ist Baba Dunja als Erste illegal zurückgekehrt. Mit über 80
Jahren fürchtet sie sich nicht mehr
vor den längerfristigen Strahlenschäden. Sie zieht das Leben in der
Heimat einem entfremdeten Wohnen in anonymen Plattenbauten
vor. Andere ältere Menschen sind
ihr gefolgt. Baba Dunja, eine gelernte Krankenschwester, ist die
heimliche Bürgermeisterin des
Dorfs. Sie erzählt mit trockenem
Witz und selbstkritisch vom täglichen Leben in dem abgelegenen
Dorf und von ihren etwas skurrilen
Nachbarn. In Tschernowo ist alles
ein wenig anders: Die Spinnen weben verrückte Netze, und die Vögel
pfeifen so laut wie nirgends sonst.
Dank der humorvollen Erzählweise
wirkt der Roman trotz der Schilderung widriger Umstände nicht düster. Baba Dunja wächst einem mit
ihrer liebevollen Art ans Herz.
Alina Bronsky wurde in Russland geboren und lebt seit Anfang
der Neunzigerjahre in Deutschland. Bekannt geworden ist sie mit
ihrem Debütroman «Scherbenpark», der verfilmt wurde.
Alina Bronsky: «Baba Dunjas letzte Liebe».
Kiepenheuer & Witsch, 2015. 153 Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 14. April
8.00–22.00 Ausstellung: Skulpturen im Garten des
Hotels Wassberg. Täglich bis 30. September. Hotel Wassberg, Wassbergstrasse 62, Forch.
15.00 Kreativ im Alter, «80 Jahre Margrit»:: Zu ihrem 80. Geburtstag hat Margrit Näpfer Rohrer ihre autobiografischen Gedanken mit Bildern publiziert. Im Gespräch mit der Journalistin Dominique Bühler gibt sie Einblick in ihr frisch-fröhliches sowie tragisches Leben. In Zusammenarbeit
mit dem Frauenverein Zollikon. Ortsmuseum
Zollikon, Oberdorfstrasse 14.
17.00–20.00 Vernissage: Grossformatige Bilder der
Zürcher Künstlerin Susanne Keller. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg-Feldmeilen.
18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag (ausser Schulferien), Dauer eine
Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Untere Turnhalle Schulhaus
Zentrum, Rigistrasse, Küsnacht.
19.00–20.00 Ski-Fit: Skiturnen organisiert vom
Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag
bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig. Leitung: Nelly Voegeli-Sturzenegger, Tel. 079
652 02 12. Turnhalle 2 bei der Heslihalle, Untere
Heslibachstrasse 33, Küsnacht.
19.30 Theater: «Faust³», Stück der Kulisse Küsnacht. Tickets über www.kulisse.ch oder direkter
Vorverkauf in der Buchhandlung Wolf in Küsnacht. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Obere
Heslibachstrasse 5, Küsnacht.
Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
Familienzentrum. Familienzentrum Küsnacht,
Tel. 079 837 18 27, Tobelweg 4, Küsnacht.
Sonntag, 17. April
11.00–13.00 Vernissage: Ausstellung mit Bildern
und Skulpturen von Frédéric Belser. Tertianum,
Sennhofweg 23, Zollikerberg.
17.00 Konzert: Die 16-jährige Meilemer Violinistin
Elea Nick und die Zolliker Pianistin Hanny
Schmid Wyss spielen romantische Werke von
Franz Waxmann, Maurice Ravel und Camille
Saint-Saëns. Seehof, Hornweg 28, Küsnacht..
Freitag, 22. April
9.30–10.30 Sprechstunde Kinderernährung: Nicole
Meybohm, ernährungspsych. Beraterin IKP. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4.
19.00 Frühlings-Preisjassen: Anmeldung bis 14. April, 12 Uhr beim Pfarreisekretariat, 043 266 86
30. Kirchenzentrum St. Agnes, Erlenbach.
Samstag, 23. April
Mittwoch, 20. April
14.30 Seniorennachmittag: Die Ballettschule Küsnacht ist zu Gast. Kath. Pfarreizentrum St. Georg,
Kirchstrasse 4, Küsnacht.
14.45–16.30 Erlebniswerkstatt Salzteig: für Kinder
ab 18 Monaten in Begleitung. Leitung: Arian Zeller, Kunsttherapeutin ED. Teilnahme mit Anmeldung an: [email protected]. Familienzentrum Küsnacht, Tel. 079 837 18 27, Tobelweg 4, Küsnacht.
16.30 Film: «Die drei Räuber» nach einem Bilderbuch von Tomi Ungerer. Ab 4 Jahren. Ref. Kirchgemeindehaus Zollikerberg, Hohfurenstrasse 1,
Zollikerberg.
19.30 Theater: «Faust³», Stück der Kulisse Küsnacht. Tickets über www.kulisse.ch oder direkter
Vorverkauf in der Buchhandlung Wolf in Küsnacht. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Obere
Heslibachstrasse 5, Küsnacht.
19.45 «Wilde Erdbeeren»: Film von Ingmar Bergmann. Kirchgemeindehaus Berg, Zollikon.
Freitag, 15. April
Donnerstag, 21. April
15.00–16.00 Klavierkonzert: Mit Tamara Shpiljuk.
14.30–17.00 Kindercoiffeur: Einschreibeliste im
17.00 Bücherabend: Kundinnen der Buchhandlung
stellen ihr Lieblingsbuch vor. Eintritt frei, Apéro.
Platzreservationen: [email protected], 044 910 41 38.
Buchhandlung Wolf, Zürichstr. 149, Küsnacht.
Sonntag, 24. April
13.00–17.00 Finissage: Ausstellung «Waterproof»
(künstlerische gestaltete Gummistiefel) mit dem
Zürcher KünstlerinnenKollektiv.ch. Ortsmuseum
Meilen, Kirchgasse 14.
Montag, 25. April
14.30 Singnachmittag: Mit Andreas Gut. Kath.
Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstr. 4, Küsnacht.
Dienstag, 26. April
15.00–17.00 Live Pianomusik: Mit Evelyne Kunz.
Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
19.00 «Zu Fuss in der Natur»: Wanderung Langenthal – Wangen a.d. Aare. Vorbesprechung und
Anmeldung: Kath. Pfarreizentrum St. Georg,
Kirchstrasse 4, Küsnacht.
Künstler thematisieren Umgang mit Lebensmitteln
Ab dem 15. April präsentiert Hgb Fideljus in Zusammenarbeit mit der
«Discount Gallery» eine Gruppenausstellung mit 30 Künstlerinnen und
Künstlern zum Thema Lebensmittel.
Zu sehen gibt es unter dem Titel «Eat
me, Vegaliban» nachdenkliche, aber
auch fantasievolle und provokative
künstlerische Positionen vom Grafikdesign bis hin zu Ansätzen aus der
Street Art zum Thema Essen.
Der französische Gastrosoph Jean
Anthelme Brillant-Savarin schrieb
einst: «Man ist, was man isst.» Damit
meinte er, dass die Essgewohnheiten
widerspiegeln, wer und was wir sind.
Sie sagen viel aus über unsere Werte,
Kultur und Religion. Während man in
den Industrienationen bequem auf
dem Sofa darüber debattiert, ob der
Mensch womöglich ein Pflanzen-,
Fleisch- oder Allesfresser ist, leiden
nur wenige Flugstunden entfernt ganze Völker an Mangelernährung und
verhungern. Es geht also nicht nur um
Vorlieben oder Theorien, sondern
auch um den Schutz und die Verteilung von Nahrungsmitteln. (e.)
«Eat me, Vegaliban – eine Ausstellung
über den Umgang mit Lebensmitteln».
Vernissage: Freitag, 15. April, 19.30–22
Uhr. Ausstellung bis 15. Mai. Öffnungszeiten: Mo/Di 11–17, Mi/Do/Fr 11–19, Sa 12–
17 Uhr. Gallery Büro Discount by Büro Destruct, Zurlindenstrasse 226, Zürich.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Küsnacht, St. Georg
4. Sonntag der Osterzeit
Samstag, 16. April
17.00 Vorabendgottesdienst
Sonntag, 17. April
10.30 Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 17. April
9.00 Wortgottesdienst
mit Kommunionfeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 16. April
18.30 Vorabendgottesdienst
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag 17. April
10.00 Kirche: Gottesdienst
Pfrn. Judith Wyss
Anschliessend Kirchenkaffee
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst
Pfr. Jürg Blösch
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Ein junger Stern am Geigenhimmel
Die junge Meilemer Geigenvirtuosin Elea Nick und
die Zolliker Pianistin
Hanny Schmid Wyss
bestreiten am Sonntag in
Küsnacht einen musikalisch-romantischen Abend.
Erstaunlich, wie sie vertrackte Doppelgriffe und irrwitzige Läufe mit
Bravour meistert. Die 16-jährige Geigerin aus Meilen erweckt den Eindruck, sie sei mit ihrem Instrument
zusammen geboren worden. Trotz ihres jugendlichen Alters gehört Elea
Nick zu den herausragendsten Talenten ihrer Generation. Ihre grössten
internationalen Erfolge feierte sie
2013 in Novosibirsk (Russland) und
2015 in Lublin (Polen) mit 1. Preisen.
Elea trat als Solistin mit prominenten
Orchestern im In- und Ausland auf.
Daneben hört man sie mit Rezitals in
verschiedenen
Konzertsälen
in
Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, Russland, Polen, Griechenland
und Südafrika.
Ihr emotionales musikalisches Talent verhilft Elea Nick immer wieder
zu speziellen Erfolgen. So erhielt sie
2014 vom Rotary Club Meilen den
Kulturpreis. Zum 125-Jahr-Jubiläum
der Bank Julius Bär 2015 trat sie im
Hallenstadion in Zürich auf und
ebenfalls letztes Jahr gewann sie den
Migros-Kulturpreis.
Begleitet wird Elea Nick von der
Pianistin Hanny Schmid Wyss aus
Zollikon, die von der Presse als ausdrucksstarke, sensible Musikerin mit
brillanter Technik gerühmt wird.
Nebst ihrer solistischen Konzerttätigkeit im In- und Ausland ist sie auch
eine sehr gefragte Kammermusikerin. Dazu wirkt sie als Pädagogin,
gibt «Master Classes» und amtiert als
Jurymitglied an Wettbewerben und
Stipendienvergaben. Mit ihren Workshops über die Themen «Wie kommentiere ich ein Konzert», «Wie trete
ich auf» usw. ist sie eine grosse Hilfe
für junge Künstler. Hanny Schmid
Wyss ist als Mittlerin zwischen Komponisten und Hörern mit kommen-
Herausragendes Jungtalent: die Violinistin Elea Nick.
Foto: zvg.
Sensible Pianistin und Pädagogin: Hanny Schmid Wyss.
Foto: zvg.
tierten Programmen besonderer Art
bekannt. Solche liegen ihr besonders
am Herzen und finden bei Publikum
und Presse begeisterten Anklang.
Auch das romantische Rezital mit
Werken von Franz Waxmann, Camille Saint-Saëns und Maurice Ravel,
das auf Einladung der Kulturkommis-
sion am nächsten Sonntag zur Aufführung kommt, wird Hanny Schmid
Wyss auf ihre lockere, charmante Art
kommentieren. (e.)
Sonntag, 17. April, 17 Uhr, Seehof, Hornweg 28, Küsnacht. Einlass in Haus ab
16.30 Uhr. Platzzahl beschränkt, Eintritt
frei (Kollekte).
Meisterin der tiefgründigen Farbschichten
«Letzte Engel» heisst die
Ausstellung mit Bildern von
Susanne Keller in der Kulturschiene Herrliberg.
Die Zürcherin Susanne Keller, seit 35
Jahren freischaffende Künstlerin, hat
sich als Meisterin der wuchtig-subtilen Farbschichten etabliert. Ihre Werke pendeln an der Grenze von Abstraktion und gegenständlicher Malerei und wirken durch Fokus, Vielschichtigkeit und pure Kraft.
Susanne Keller arbeitet planvoll,
aber gleichzeitig aus spürbarer Emotion heraus. Ihre Arbeiten, oft grossformatig, sind bis ins Detail durchgestaltet, wobei die farbliche Tiefgründigkeit sowie die Anmutung der
Schichten, Krusten und Übergänge
stets das Vitale betonen. Obwohl häufig reduziert fast bis zur Monochromie, ist die Lebendigkeit dieser Bilder im Raum sofort spürbar. (e.)
Vernissage: Donnerstag, 14. April, 17–20
Uhr, Kulturschiene, General-Wille-Strasse,
Herrliberg-Feldmeilen. Ausstellung bis
1. Mai, geöffnet jeweils Do/Fr 15–18 Uhr,
Sa/So 14–17 Uhr Künstlerapero: So, 24.
April, 14–17 Uhr. www.kulturschiene.ch.
Susanne Keller vor einem ihrer grossformatigen Werke.
Foto: zvg.
Nr. 15
14. April 2016
19
20
Küsnachter
Nr. 15
14. April 2016
KULTUR
Konkrete Kunst im Zollikerberg
Hotel Garten wird zum Skulpturenpark
Das Kunstforum Tertianum
Zollikerberg zeigt in einer
neuen öffentlichen Ausstellung Bilder und Plastiken
von Frédéric Belser.
Noch bis Ende September
stellen 13 Schweizer Künstlerinnen und Künstler ihre
Skulpturen im Garten des
Hotels Wassberg auf der
Forch aus. Der Zumiker
Holzkünstler André Becchio
hat mit Thomas Joerger aus
Erlenbach die grosse öffentliche Skulpturenshow zusammengestellt.
Dass Zollikon zahlreiche illustre Persönlichkeiten beherbergt, ist seit langem bekannt. Dass aber seit zwei
Jahren mit Frédéric Belser auch ein
Vertreter der konstruktiv-konkreten
Kunst auf dem Zollikerberg lebt,
dürfte den wenigsten bekannt sein.
Die klassische konkrete Malerei
zeichnet sich aus durch eine Geometrisierung der Formen, eine Tendenz
zur Verwendung von reiner Farbe
und einen Verzicht auf räumliche
Wirkung. Stark beeinflusst wurde die
konkrete Kunst von den Zürcher Vertretern Max Bill und Verena Loewensberg. Ihr Schaffen hat auch Frédéric Belser stark geprägt.
Der 1929 in Genf geborene Frédéric Belser lebte von Mitte der 50erJahre fast vier Jahrzehnte lang in Zürich und befasste sich in dieser Zeit
intensiv mit der Kunst und ihren
Strömungen. Beruflich als Arzt für
Innere Medizin tätig, begann seine
künstlerische Entwicklung schon in
den 40er-Jahren mit einer grafischen
Ausbildung, die in der Malerei ihre
Fortsetzung fand. Mit 34 Jahren begegnete Belser 1963 dem grossen
Max Bill persönlich, der sich auch
sein Werk ansah und ihn mit den
Worten «S’isch guät, was Sie machäd!» zum Weitermachen motivierte. In den 80er-Jahren fing Belser an,
sich noch intensiver der Malerei zu
widmen – es begann ein wahrer
schöpferischer Frühling. In den
90er-Jahren folgte eine zweite grosse
Schaffensphase mit drei bedeutenden
Einzelausstellungen. Von 1994 bis
2014 lebte Belser in Südfrankreich,
um zu malen und zu gärtnern. Es
folgten weitere Ausstellungen, unter
anderem in Nîmes, Montpellier und
Alès.
Im Rahmen der Ausstellung auf
dem Zollikerberg zeigt der Künstler
nun Serigrafien, Acrylbilder auf Leinwand und Acrylglasplastiken, die er
seit 1995 fertigt. In einer gewissen
Abkehr von der reinen konkreten
Kunst verwendet Belser gerne differenzierte Töne, die von den reinen
Grundfarben unabhängig sind. Er
schafft damit willkürliche Bildelemente, die dazu dienen, die systematische Bildorganisation zu beleben
oder auszuwiegen. Und was den
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Willy Neubauer
Von oben: Frédéric Belser mit einer
seiner Acrylskulpturen und zwei
weitere seiner Werke.
Fotos: zvg.
Raum anbelangt, führt Belser eine
gewisse Raumillusion wieder ein,
meistens durch Verwendung von
Transparenz.
Die Ausstellung wird am kommenden Sonntag mit einem Kurzreferat von Stephan Siegfried sowie mit
einem Apéro und Musik (Duo «Peter
und Peter») eröffnet. Der Künstler
wird an der Vernissage persönlich
anwesend sein. Der Erlös aus den
Werkverkäufen geht an die internationale Hilfsorganisation «Médecins
Sans Frontières». (e.)
Vernissage: Sonntag, 17. April, 11 bis 13
Uhr. Ausstellung bis 12. Juni. Kunstforum
Tertianum Zollikerberg, Sennhofweg 23.
Die «Liebeserklärung» von Beat John
ist eigentlich eine Liebeserklärung an
den schönen Garten des Hotels Wassberg. Das filigrane Kunstwerk aus
verzinktem,
pulverbeschichtetem
Stahl steht vor dem Abhang, der den
Blick auf die monumentale Aussicht
auf Greifensee und Zürcher Oberland
freigibt. Die «Liebeserklärung» ist
das bisher einzige Kunstwerk, das
reserviert ist. Alle anderen 33 Objekte sind noch frei verfügbar. Das gilt
für «Koppernikus», den steinernen
Hund von Susan Kopp, ebenso wie
für die «Lion Queen» von Marcel Max
Bernet, einer eleganten Skulptur aus
Zedernholz. Susan Kopp ist anwesend und man wundert sich, weshalb
die zierliche Frau sich mit einem so
archaischen Material wie Stein beschäftigt. Einem Material, das sie
aber auch leicht und locker bearbeitet, wie im Objekt «Dreierlei», das
drei Kühe darstellt, die auch einzeln
erworben werden können.
Dieser kurze Überblick zeigt, mit
wie vielen unterschiedlichen Materialien die Künstler arbeiten. Das Spektrum reicht von Holz über Stahl und
Eisen, Terrakotta, Zement, Acryl, Beton und Stein bis zu leuchtenden Stäben aus durchgefärbtem Glas. Und
Tinu Schüpbach stellt «Drehbar»,
«Sitzbar» und «Flugbar» aus, Objekte
aus Bauholz eines Bauernhauses und
Teilen von Eggen und Achsen aus
Stahl. Objekte, die man buchstäblich
«be-sitzen» kann.
Kurator André Becchio freut sich
über den grossen Besucheraufmarsch an der Vernissage und das
grosse Interesse an der Ausstellung.
Er hat letztes Jahr, zusammen mit
dem Erlenbacher Ko-Kurator Thomas Joerger Objekte auf dem Wassberg ausgestellt und wurde dann angefragt, ob er und Thomas Joerger
diese Ausstellung organisieren könn-
Die Kuratoren André Becchio und Thomas Joerger, in der Mitte Direktorin
des Hotel Wassberg, Kerstin Gornowski.
Fotos: W. Neubauer
Man begutachtet und diskutiert, links der grosse Turm von Peter Noser,
der auch schon in der Milchhütte in Zumikon ausgestellt hat.
te. Und auch Kerstin Gornowski, die
Hoteldirektorin, ist sehr angetan vom
Anlass. «Ich bin sehr happy, das ist
ein gelungener Anlass für alle, die
zwei Kuratoren haben eine tolle
Ausstellung erarbeitet», lautet ihr
Resümee.
Abgestorbene Äste als Mahnmal
Interessant und elegant präsentiert
sich auch das Werk «Schichtung» von
Gabriel Mazenauer. Das Objekt aus
oxidiertem Eisen wirkt wie ein Fächer. «Flüchtlinge» von Monika Schudel müsste hingegen den ersten Preis
für die beste Platzierung erhalten.
Die abgestorbenen Eichenäste auf
Metall sind auf einem leicht abfallenden Wiesenhang platziert und wirken
dort wie ein eindrückliches Mahnmal
an das Elend, vor dem wir gerne die
Augen verschliessen würden.
Ja, die Platzierungen hätten
schon Diskussionsstoff geboten, erläutert André Becchio. Aber der
Garten sei ja prädestiniert für eine
Ausstellung dieser Art. Letztendlich
finde man für jedes Objekt den richtigen Platz, an dem es optimal zur
Geltung komme.
Ausstellung im Hotelgarten des Wassberg
bis 30. September, täglich 8–22 Uhr. Hotel
Wassberg, Wassbergstrasse 62, Forch.