32. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 14. April 2016 Nr. 15 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Dave Dollé vervielfacht seine Fitnessfläche Die alte Wasserwerksscheune muss weichen, an ihrem Standort wird der neue Beckenblock der ARA Küsnacht-Erlenbach-Zumkon gebaut. Fotos: aj. Startschuss für neuen Beckenblock der ARA Der Ausbau der ARA KEZ geht in die letzte Etappe: Mit dem Abbruch der Wasserwerksscheune erfolgte vergangene Woche der «Spatenstich» für den Bau des neuen Beckenbocks. Annina Just Die alte Holzscheune knarrt und wankt, langsam gibt sie unter dem Zug des dicken Seils nach und fällt in sich zusammen. Im Bagger, der das Seil nach hinten gezogen und den Einsturz ausgelöst hat, sitzt der Küsnachter Tiefbauvorsteher Walter Matti (parteilos). Er hat vor den Augen seiner Amtskollegen, Peter Keller aus Erlenbach und Stefan Bührer aus Zumikon, den symbolischen «Spatenstich» für den Bau des neuen Beckenblocks in der Abwasserreinigungsanlage Küsnacht-Erlenbach-Zumikon (ARA KEZ) vorgenommen. Die Erstellung dieser drei neuen abgesenkten Becken ist das letzte Kapitel einer ereignisreichen – und von einigen Zwischenspielen verlängerten – Geschichte. Im März 2007 hatten die Stimmberechtigten der Gemeinden Küsnacht, Erlenbach und Zumi- kon dem Anschluss der ARA Zumikon an die Kläranlage Küsnacht-Erlenbach zugestimmt. Weil Anwohner Geruchsemissionen befürchteten, folgten Einsprachen, die teilweise bis vors Bundesgericht gezogen wurden. So wurde in der Folge auf gerichtlichem Wege die Einhausung der neuen Becken erreicht. WAZ übernehmen Mehrkosten Im vergangenen November dann der letzte wegweisende Entscheid an der Urne: Die Stimmbürgerinnen und -bürger aller drei Gemeinden segneten die Mehrkosten von 1,5 Millionen Franken zur Absenkung des Beckens um vier Meter ab. Diese Kosten werden von den Werken am Zürichsee (WAZ) getragen. An die WAZ wird nämlich die entstehende Fläche über den neuen Becken im Baurecht abgeben. Sie wollen darauf eine Fernwärmezentrale bauen. Gemäss Rolf Di Pietro, Geschäftsführer der Werke am Zürichsee, soll Ende Sommer das Baugesuch eingereicht werden. «Wir hoffen, dann Anfang nächstes Jahr die Baubewilligung zu haben.» Die dort entstehende Fernwärmezentrale soll dem Abwasser Wärme entziehen und mittels FernwärFortsetzung auf Seite 5 Seit elf Jahren betreibt Dave Dollé in Zumikon sein Personal-Training-Studio. Der ehemalige Schweizer Rekordhalter über 100 Meter Sprint und sein Team helfen ihren Kunden mit dem selbst entworfenen Pure Training, Muskeln aufzubauen, Körperfett zu reduzieren und einen guten Ausgleich zum stressigen Alltag zu finden. Das bisherige Studio wird nun durch ein neues, grösseres ersetzt werden. Während das akutelle Center Trainingsmöglichkeiten auf rund 160 Quadratmetern bietet, wird das neue 600 Quadratmeter gross. Der Grund für die Vergrösserung liegt, darin, dass Dollé die Angebote innerhalb des Konzeptes erweitert. «Wir haben sehr viele Anfragen aus der Region von motivierten Personal-Training-Kunden sowie Fitnessneulingen und Rentnern, die auch ohne Personal Training im Studio trainieren möchten», erklärt Dollé. Läuft alles nach Plan, öffnet das fast sechsmal grössere neue Trainingsstudio in Zumikon seine Tore Ende Dezember. «Ich habe Vertrauen in den Bauherren, dass dieses sportliche Bauziel erreicht wird. Ich überwache den Bau zwar nicht permanent, aber soweit ich weiss, liegen wir mit den Arbeiten ungefähr im Zeitplan», gibt Dollé zu Protokoll. (oli.) Zeitreise Zeitgemäss Zeitlos Im Seehof Küsnacht nahm Autorin Hannelore Fischer Knuth ihre Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise zum berühmten österreichischen Expressionisten Egon Schiele und seiner Muse Wally Neuzil. Seite 5 Der Handels- und Gewerbeverein Erlenbach (HGE) schafft Traditionen ab und geht neue Wege: Die überarbeitete Homepage, ein neuer Flyer und die «Tavolata» sollen den HGE für kommende Herausforderungen rüsten. Seite 7 Seit hundert Jahren gibt es das Brockenhaus in Küsnacht, und auch heute noch strömen die Kunden jeden Mittwoch scharenweise dort hin. Kein Wunder, nirgends sonst gibt es so günstige Luxusartikel. Seite 9 2 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 AKTUELL Neuanfang statt Resignation Silvia Aeschbachs neues Buch «Älterwerden für Anfängerinnen», eben im Wörterseh-Verlag erschienen, führt die Bestsellerliste des Schweizer Buchhandels an. Im Halbfinal und Final schwammen die Teilnehmer im 50 Meter Freistil um die Wette. Foto: Pauline Broccard Fluntermer Gustav Olsson ist Schnellster Teilnahmerekord am Samstag im Hallenbad Oerlikon: 693 Kinder und Jugendliche nahmen am «De schnällscht Zürifisch» teil. Pauline Broccard Die Finalisten stolzieren in einer Reihe zu lauter Musik und rhythmischem Klatschen der Besucher zu ihren Startplätze. Jeweils acht Mädchen und Jungs treten in fünf Alterkategorien gegeneinander an. Mittels der Lautsprecher werden die KandiANZEIGEN daten vorgestellt, das Publikum unterstützt sie jubelnd. Voller Konzentration benetzen sich die Schwimmer, klopfen sich den Körper warm und schwingen die Arme in Kraulbewegungen. Aufgewärmt bereiten sie sich auf den Startschuss vor: Achtung, fertig, los! Das Wettrennen beginnt. Nach dem Final treten die acht Schnellsten aller Finalläufe im ZKBGoldsprint nochmals gegeneinander an. Bei den Jungs gewinnt Gustav Olsson mit einer Zeit von 30.36 Sekunden für die Distanz von 50 Metern. Er besucht das Schulhaus Fluntern und trainiert fünf bis sechs Mal in der Woche im Schwimmclub Limmat Sharks Zürich. Annina Grabher ist die diesjährige Siegerin der Mädchen mit der Zeit von 31.11 Sekunden. Sie kommt aus der Schule Kügeliloo und trainiert sechs mal in der Woche im gleichen Schwimmclub wie Gustav. Der diesjährige Wettkampf «De schnällscht Zürifisch» war für die Stadt Zürich ein Rekord. 1660 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich insgesamt an den Ausscheidungswettkämpfen. Darauf nahmen 693 Kinder und Jugendliche am 50-Meter-Freistil-Final und -Halbfinal teil. Die Zürcher Journalistin und Autorin Silvia Aeschbach befindet sich mit ihren 55 Jahren in einer Lebensphase, in der sie ein neues Territorium betritt, das sie nicht wirklich als eine Wohlfühloase empfindet. Wie Aeschbach die Jahre des Umbruchs erlebt, hat sie in ihrem Buch «Älterwerden für Anfängerinnen» persönlich und augenzwinkernd festgehalten. Neben diesen witzigen und pointierten Texten über sich selbst lässt sie in einem Interview auch die Gynäkologin Stephanie von Orelli und in Porträts 13 weitere Frauen zwischen 40 und 70 zu Wort kommen. Offen erzählen sie, wie sie diese turbulente Zeit erleben und wie sie sich den Veränderungen, die unaufhaltsam kommen, stellen. Silvia Aeschbachs Buch zeigt auf: Es gibt keinen Grund, wegen ein paar Falten zu resignieren oder gar die Hände in den Schoss zu legen. Im Gegenteil! Die mittleren Jahre können ein Neuanfang sein, denn ganz egal, ob es um Männer, Beruf, Familie, Gesundheit, Liebe oder Lust geht – ab Mitte 40 werden die Weichen neu gestellt. Doch die Schienen, auf denen es jetzt vorwärtsgeht, müssen keineswegs auf ein Abstellgleis führen. Im Gegenteil, wer die Weichen richtig stellt, kann ein weites Feld neuer Zufriedenheit entdecken – zumindest dann, wenn frau die Tatsache des Äl- Wettbewerb Lokalinfo verlost drei Exemplare von «Älterwerden für Anfängerinnen». Wer eines haben möchte, sendet bis 18. April eine Mail mit Betreffzeile «Älterwerden» und ganzem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Älterwerden» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich terwerdens akzeptiert, statt mit ihr zu hadern. Silvia Aeschbachs Buch macht wunderbar klar: Durchsichtig werden muss heute nicht mehr sein! Silvia Aeschbach ist Journalistin. Sie arbeitete beim Schweizer Fernsehen und bei verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen. Heute ist sie bei der «SonntagsZeitung» für die deutschsprachige Ausgabe des Lifestyle-Magazins «Encore!» verantwortlich und schreibt im «Tages-Anzeiger» den Blog «Von Kopf bis Fuss». Aeschbach schrieb für den Wörterseh-Verlag bereits den Bestseller «Leonardo DiCaprio trifft keine Schuld – Panikattacken mit Happy End». Sie lebt mit ihrem Partner in Zürich. (pd./mai.) Silvia Aeschbach, «Älterwerden für Anfängerinnen. Willkommen im Club», Wörterseh-Verlag, 2016, 224 Seiten, Klappenbroschur, ISBN 978-3-03763-064-8, Küsnachter AKTUELL Erlenbacher Rechnung mit leichtem Minus Die Rechnung 2015 der Gemeinde Erlenbach (inkl. Schule) schliesst bei einem Gesamtaufwand von gut 72 Millionen Franken (budgetiert 75 Mio.) und einem Gesamtertrag von rund 72 Millionen Franken (Budget 75 Mio.) mit einem Aufwandüberschuss von fast 300 000 Franken. Dies legt die Gemeine Erlenbach in einer Mitteilung dar. Budgetiert war lediglich ein Aufwandüberschuss von 81 400 Franken. Gegenüber dem Budget resultieren Mindereinnahmen beim Steuerertrag und bei den Grundstückgewinnsteuern. Dafür fielen auf der Aufwandseite weniger Abschreibungen als veranschlagt, ein geringerer Liegenschaftenaufwand und ein tieferer Sachaufwand an. Die Finanzausgleichsabgabe war mit gut 27 Millionen Franken die mit Abstand höchste Aufwandposition. Von den Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von 11,42 Millionen Franken (Budget 27,57 Mio.) waren das kürzlich eingeweihte Schwimmbad Allmendli mit 4,5 Millionen Franken, das im Bau begriffene neue Alterszentrum Gehren mit 3 Millionen, die 2014 fertiggestellte Wohnüberbauung Sandfelsen mit 0,9 Millionen sowie die Neugestaltung der Strassenkreuzung Erlenhöhe mit 0,7 Millionen Franken die grössten Einzelausgaben. Mit dem Selbstfinanzierungsgrad von 22 Prozent konnte nicht einmal ein Viertel der getätigten Investitionen mit selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden. Erlenbach ist aber trotzdem weiterhin schuldenfrei. Das Nettovermögen betrug Ende Rechnungsjahr 2015 immer noch 62 Millionen Franken, das zweckfremde Eigenkapital 147 Millionen und das Verwaltungsvermögen 100 Millionen. Die vom Gemeinderat gesetzten finanzpolitischen Zielsetzungen konnten eingehalten werden. Beim Selbstfinanzierungsgrad sind dies über die ganze Finanzplanperiode 2015– 2019 gesehen durchschnittlich mindestens 60 Prozent, wobei er bedingt durch das «Jahrhundertprojekt Neuer Gehren» kurzfristig auch wesentlich tiefer sein wird. Die noch anstehenden hohen Investitionen führen zu einem vollständigen Abbau der heute noch vorhandenen liquiden Mittel und voraussichtlich zu einer vorübergehenden Aufnahme von Fremdkapital im Umfang von rund 13 Millionen Franken sowie zu einem starken Abbau des Nettovermögens, dies bei einem gleichbleibend tiefen Steuerfuss von 79 Prozent. (pd.) ANZEIGEN Nr. 15 14. April 2016 3 APROPOS . . . Annemarie Schmidt-Pfister Wer letzte Weisheiten sucht über Fussball, der holt sich Gilbert Gress ins Studio. Für Polit-Statistik und Wahlprognosen ist Monsieur Longchamp zuständig, und bei literarischen Fragen wendet man sich am besten an Professor Peter von Matt. Sie alle sind «Gurus» auf ihrem Gebiet, Fachleute mit Knowhow und Erfahrung, deren Wort Gewicht hat. Und bei Tauben? Nun gehören Tauben eigentlich zur Zoologie, wobei – ein ganz klein bisschen gehören sie wohl auch zur Literatur bzw. in die schwarze Schublade des Kabaretts, wohin Georg Kreisler sie mit seinem bitterbösen Lied vom Taubenvergiften im Park so unvergesslich gesteckt hat. Doch wie für Geh’n wir Tauben schiessen … Foto: Annina Just. Frühlingspracht im Kirchgarten Mit ihrer immensen Blütenfülle und der lieblichen Farbe verwandeln Magnoliensträucher derzeit so manches Plätzchen in eine zauberhafte Frühlingskulisse. So auch den Garten der reformierten Kirche in Küsnacht. Es han- delt sich hier um eine Tulpenmagnolie (Magnolia x soulangeana), die gemäss Schätzung eines Experten schon 80 Jahre alt sein könnte. Magnolien stammen aus Ostasien und Amerika. Es gibt über 240 Arten. (aj.) AUS DER KÜSNACHTER POLITIK Wider: «Meine Sicht aus der KEK» René Wider Vor genau zehn Jahren begann meine Pacht im Restaurant der Kunsteisbahn KEK hier in Küsnacht. Zehn Jahre lang konnte ich durch die Fenster des Restaurants die Veränderungen beobachten, die hier stattfanden. Positiv zu erwähnen ist die technische Crew, die Tag und Nacht für den hervorragenden Zustand der Technik und eine einwandfreie Eisfläche sorgt. Da ist eine Menge Arbeit dahinter, die teilweise bei klirrender Kälte und mitten in der Nacht stattfindet. In vielen Diskussionen, die bei mir im Restaurant stattfinden, taucht nun aber öfters das Problem auf, dass es der öffentliche Eislauf auf der KEK immer schwerer habe, Genau dann, wenn sich an schulfreien Tagen die Öffentlichkeit auf der KEK einfindet, wird dieses Vergnügen eingeschränkt durch das Training eines grösseren Vereins, und neuerdings auch durch sogenannte Speed-Hockey-Trainer, die den Hockeyanern Zusatzstunden im Eislauf geben. Das stört die Besuchenden des öffentlichen Eislaufs, und nicht wenige haben sich Richtung Dolder verabschiedet. Dort kann man ungestört auf dem Eisfeld Runden drehen und es lustig haben, ohne auf Trainer und deren Schüler aufpassen zu müssen. Daher braucht es nun wieder Aufbauarbeit, um die Küsnachter Bevölkerung erneut für die KEK begeistern zu können. Gäste haben mir berichtet, dass früher die KEK diskussionslos der Treffpunkt gewesen war. Einer brachte die Veränderung auf den Punkt: «Die KEK ist als sozialer Treffpunkt klinisch gestorben!» Vielleicht bräuchte es aber für das Sportzentrum eine der Gemeinde unterstellte Betriebsgesellschaft? Andere Meine Motivation, mich noch einmal zur Wahl zu stellen, ist die Überzeugung, dass auch die rot-grüne Wählerschaft in der RPK vertreten sein soll» René Wider (SP) Gemeinden machen damit gute Erfahrungen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die KEK wieder ein Treff wird, wo ungestört Schlittschuh gefahren werden kann. Hier befindet sich eine herrliche Sportanlage – die Bevölkerung in Küsnacht soll künftig wieder mehr davon profitieren können. Keine Angst vor Zahlen Unlängst war in der Presse zu lesen, dass mich die SP für die Wahl in die RPK Küsnacht nominieren will. Meine Motivation, mich nochmals zur Wahl zu stellen, ist die Überzeugung, dass auch die rot-grüne Wählerschaft in diesem Gremium vertreten sein soll. Ich wohne und lebe sehr gerne hier und interessiere mich für das Geschehen in der Gemeinde und für die Lokalpolitik. Bei den letzten Be- hördenwahlen schied ich zwar als gewählt, aber «überzählig» aus. Die Rechnungsprüfungskommission prüft die finanzpolitischen und finanztechnischen Aspekte einer Gemeinde. Sie übernimmt auch die Funktion eines finanzpolitischen Beratungsorgans mit dem Ziel, der Gemeindeversammlung eine Entscheidungsgrundlage bzw. eine Empfehlung abzugeben. Die Prüfungsaufgabe ist auf die finanziellen Aspekte beschränkt. Eine RPK soll auch frühzeitig Fehlentwicklungen erkennen und durch Anträge einen gesunden Finanzhaushalt sichern helfen. Die Revision der Rechnung wird durch ein professionelles Revisionsbüro vorgenommen. In der RPK ist unternehmerisches Denken erforderlich und eben – ein Flair für Zahlen. Diese Aufgabe würde ich sehr gerne übernehmen. Itschnacher Dorfzentrum Der Itschnacher Dorfteil ist ein «Randgebiet» von Küsnacht. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass dieser Gemeindeteil vermehrt wahrgenommen wird. Ein Itschnacher Zentrum war schon früher einmal in Planung und scheiterte dann leider an der Urne. Vielleicht könnte man dieses Thema wieder aufnehmen? Ein ausgewogenes Projekt hätte nun sicher eine gute Chance, da seit dem letzten Mal in Itschnach viel gebaut wurde. Es ändern sich die Einwohnerzahlen, die Ansprüche für den Einkauf, die Bedürfnisse für einen Treffpunkt und für die Freizeit. Liebe Küsnachterinnen und Küsnachter, ich freue mich nach der Saison auf dem Eis auf einen sonnigen Sommer auf der KEK und Umgebung und auf Ihre Anregungen. René Wider ist Mitglied der SP Küsnacht und führt seit zehn Jahren ganzjährig das Restaurant der Kunsteisbahn Küsnacht. Fussball, Politik und Literatur gibt es hierzulande auch für Tauben einen äusserst kundigen «Taubenpapst», nämlich den Basler Biologieprofessor Daniel Haag-Wackernagel. Er hat sich schon sein ganzes Leben lang mit ihnen und auch mit ihrer Bekämpfung im öffentlichen Raum auseinandergesetzt, und sein Wissen ist profund. Die SBB haben ihn nicht gefragt, ehe sie kürzlich auf dem Bahnhof Winterthur 90 Tauben abschossen. Und das Verdikt des «Taubenpapstes» ist denn auch entsprechend deutlich: nicht «unumgänglich» sei die Aktion, wie von den SBB erklärt, sondern eine «Alibiübung» die gar kontraproduktiv sei, weil nämlich bei einem Abschuss ein Vakuum im Lebensraum entstehe. Dies wiederum führe dazu, dass die Vögel verstärkt brüten und in nächster Zeit mehr Jungvögel aufziehen werden, um das Vakuum wieder zu füllen. Neu ist das nicht und auch nicht nur auf Tauben beschränkt. Man erinnere sich an die FuchsbauVergasungsaktionen Ende letztes Jahrhundert: Damals hatte der Fuchs- und Wolfsexperte Erik Zimen mit den gleichen Argumenten vor der Aktion gewarnt, weil sich sonst nämlich die Füchse umso schneller vermehren und ausbreiten würden – eben um das Vakuum wieder auszufüllen. Genau so geschah es. Heute sind die Füchse selbst in der Stadt zu Hause. Liebe SBB: Experten und «Gurus» zieht man hinzu, weil sie mehr wissen als wir Laien – sei dies nun in puncto Fussball, Politik, Literatur oder Zoologie. Und auf ihre Wahrheiten sollten wir dann hören – auch wenn sie keinen Knalleffekt haben. Dem Taubenproblem sei nämlich, so der Experte, nur auf einem Weg beizukommen: Füttern verboten! Amphibien wandern nicht mehr Wie die Gemeinde Küsnacht meldet, ist die Amphibienwanderung abgeschlossen. Somit sind die Zumikerstrasse sowie die Weinmanngasse wieder uneingeschränkt befahrbar. Dank der nächtlichen Sperrung konnten Hunderte von Kröten und Grasfröschen gefahrlos zu den Laichgewässern Schübelweiher und Rumensee wandern. (pd.) 4 Küsnachter Nr. 15 14. April 2016 AKTUELL Jeder vierte Monat brachte Wetterextreme Nach vier deutlich zu warmen Monaten zeigte sich der März von seiner kühlen Seite. In Zürich war er um einige Zehntelgrad zu kalt. Silvan Rosser Über die ganze Schweiz gemittelt, ist eine Märztemperatur von 0,3 bis 0,6 Grad unter der Norm 1981–2010 zu erwarten, wie MeteoSchweiz mitteilt. Zur Analyse und Darstellung der langjährigen Klimaentwicklung wird gemäss Vorgabe der Welt-Meteorologie-Organisation (WMO) jedoch die Referenzperiode 1961–1990 gewählt. Verglichen damit war der März 2016 normal. Kühler März Die Tagesmitteltemperatur verharrte ab Monatsbeginn bis über die Monatsmitte hinaus verbreitet unter der Norm. Zunächst lag die Schweiz unter dem Einfluss tiefdruckbestimmter nordatlantischer Kaltluft. Vom 9. bis 22. März lag ein ausgedehntes Hochdruckgebiet über Nordeuropa und England. Es führte kühle Luft aus den Sektoren Nord bis Ost zur Schweiz, oft unterstützt durch eine zügige Bise. Über den Niederungen der Alpennordseite bildete sich Hochnebel, der sich vom 12. bis 14. in weiten Gebieten nicht auflöste. Ab dem 23. März verlief die Witterung wieder vermehrt tiefdruckbestimmt. Zweitwärmstes Winterhalbjahr Ein Zwischenhoch brachte am Ostersamstag überall prächtiges Frühlingswetter. Die Tagesmitteltemperaturen stiegen verbreitet 2 bis 3 Grad über die Norm. Im Warmluftsektor eines umfangreichen Tiefdruckge- Extrem warme Monate haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Extrem kalte Monate sind hingegen fast verschwunden. Grafik: S. Rosser biets über dem Atlantik wurde zum Monatsende hin sehr warme und recht trockene Luft in die Schweiz geführt, sodass die Temperaturen zum ersten Mal in diesem Frühling über 20 Grad stiegen. Dem März gingen ausserordentlich milde Monate November bis Februar voran. So war der erste Frühlingsmonat März heuer kaum milder als der Wintermonat Februar. Die Periode von Oktober bis März markiert in der Meteorologie das Winterhalbjahr. Der Oktober und März blieben zwar unter ihrem Potenzial. Trotzdem klettert das Win- terhalbjahr 2015/16 dank der grossen Wärme von November bis Februar auf den zweiten Platz der mehr als 150-jährigen Messreihe. Am Zürichberg war es mit durchschnittlich 5,4 Grad mehr als 2 Grad wärmer als in der Referenzperiode 1961–1990. Damit ist das aktuelle Winterhalbjahr nicht alleine. Bereits die beiden Vorjahre brachten ausserordentlich milde Winterhalbjahre. Ähnlich warm war in Zürich zudem das Winterhalbjahr 2000/01 mit gemittelt 5,2 Grad. Das wärmste Winterhalbjahr in der Messreihe stammt aus der Periode Oktober 2006 bis März 2007. Damals war es noch knapp ein Grad wärmer als in diesem Winterhalbjahr. Zahlreiche Extreme Das überdurchschnittlich milde Winterhalbjahr ist zeittypisch: In den letzten Jahren gab es mehr extrem warme Monate in Zürich als in jeder anderen Periode der letzten 150 Jahre. Als extreme Monate gelten solche, deren durchschnittliche Temperatur mindestens 3 Grad über oder unter dem langjährigen Durchschnitt der Amtliche Publikationen Amtliche Informationen Bauprojekte Berichte aus dem Gemeinderat Sitzung vom 6. April 2016 Bauherrschaft: Fabian M. Gruber, Kleeweid 3, 8700 Küsnacht Projektverfasser: Marc Briefer, Innenarchitektur / Design, Binzstrasse 23, 8045 Zürich Objekt/Beschrieb: Erstellen eines Carports beim Gebäude Vers.-Nr. 2343, auf dem Grundstück Kat.-Nr. 6960 Zone: Wohnzone W2/1.40 Strasse/Nr.: Kleeweid 3, 8700 Küsnacht Die Bauakte liegt während 20 Tagen, vom Datum der Ausschreibung an, beim Bauamt der Gemeindeverwaltung Küsnacht auf. Begehren um Zustellung baurechtlicher Entscheide können innert der gleichen Frist schriftlich bei der örtlichen Baubehörde gestellt werden. E-Mail-Zuschriften erfüllen die Anforderungen an die Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt. Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG). 14. April 2016 Die Baukommission Bestattung Jakob geb. Günthart, Elsbeth, von Trogen AR, wohnhaft gewesen in 8700 Küsnacht, Theodor-Brunner-Weg 7, geboren am 23. Dezember 1924, gestorben am 5. April 2016. Netzanstalt Küsnacht / Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2015 Der Gemeinderat hat den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2015 sowie den Antrag und die Weisung zuhanden der Gemeindeversammlung vom 20. Juni 2016 verabschiedet. Ausserdem hat er der Verteilung des Bilanzgewinns, insbesondere der Ausschüttung einer Ertragsbeteiligung im Betrag von Fr. 180’000.– an die Politische Gemeinde Küsnacht, zugestimmt. Ferner hat er als Revisionsstelle für das Geschäftsjahr 2016 wiederum PricewaterhouseCoopers AG gewählt. Alterskonzept 2014 / 24-Stunden-Versorgung mit pflegerischen und betreuerischen Dienstleistungen durch eine Spitex-Organisation Gestützt auf das Alterskonzept 2014 hat die Abteilung Gesundheit zusammen mit dem Verein Spitex Küsnacht den Ausbau der pflegerischen und betreuerischen Dienstleistungen auf 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche geprüft. Dabei hat sich ergeben, dass einerseits der Bedarf nach solchen Dienstleistungen eher gering ist und andererseits hohe Zusatzkosten für die Gemeinde anfallen würden. Der Gemeinderat hat daher entschieden, einstweilen auf den Ausbau zur 24-Stunden-Versorgung an sieben Tagen in der Woche durch eine Spitex-Organisation zu verzichten. 14. April 2016 Der Gemeinderat Gemeindehaus Obere Dorfstrasse 32 8700 Küsnacht T 044 913 11 11 www.kuesnacht.ch Klimareferenzperiode 1961–1990 liegt. Auffällig ist die Zahl von 13 extrem warmen Monaten in der abgelaufenen 5-Jahres-Periode 2011– 2015. Davon waren sechs Monate ebenfalls zu trocken (unter 50 Prozent der Norm), keiner aber gleichzeitig sehr nass (mehr als 150 Prozent der Norm). Von den 60 Monaten der ersten Hälfte der 10er-Jahre (2011– 2015) brachten 14 Monate extreme Abweichungen von der Klimareferenz. Lediglich ein Monat war in der abgelaufenen 5-Jahres-Periode extrem kalt (und zudem sehr trocken). Die langfristige Entwicklung zeigt, dass extrem kalte Monate in den letzten Jahrzehnten abgenommen haben: Seit 1991 gab es lediglich einen extrem kalte Monat, zwischen 1980 und 1990 waren es noch drei. In der Zeitspanne 1886 bis 1890 waren es zehn Monate mit extrem negativer Temperaturabweichung. Gleichzeitig haben die Monate mit extremem Wärmeüberschuss stark zugenommen. Brachten die 5-Jahres-Perioden zwischen 1866 bis 1945 noch maximal 4 extrem warme Monate, sind es heutzutage 13 Monate pro 5 Jahre mit extremer Wärme. Auffallend ist, dass die warm-trockenen Extremmonate innert fünf Jahren sprunghaft zunahmen. Waren es in der Periode 2006–2010 erst drei Monate, die gleichzeitig extrem warm und sehr trocken waren, wurden in der darauffolgenden Periode 2011– 2015 bereits doppelt so viele warm-trockene Extreme beobachtet. Die Fünf-Jahres-Periode 2016–2020 ist erst drei Monate alt. Mit dem Januar wurde ein extrem warmer Monat registriert. Er war zudem auch nass. Es scheint also, dass sich Zürich an extreme Wettermonate gewöhnen muss. Sechseläuten Die Gemeindeverwaltung bleibt geschlossen am: Montag, 18. April 2016 Bei Todesfällen ausserhalb der Öffnungszeiten können Einsargungen und Überführungen bei der Rudolf Günthardt AG, Tel. 044 914 70 80, angemeldet werden. 14. April 2016 Gemeindeverwaltung Baumfällung Die Wurzeln der Platane an der Kreuzung Alte Landstrasse / Allmendstrasse vor der Liegenschaft Allmendstrasse 1 gefährden die darunter liegenden Stromversorgungskabel der Werke am Zürichsee. Ebenso werden die Sichtweiten der Verkehrsteilnehmenden beeinträchtigt. Eine beigezogene Baumfachperson bestätigte, dass in naher Zukunft wegen der Grösse des Baums mit weiteren Schäden an der Infrastruktur zu rechnen ist. Deshalb bewilligte die Baukommission von Küsnacht mit Beschluss BK-16-145 die Fällung der Platane. Der Baum wird in der Kalenderwoche 16 gefällt. Anschliessend erfolgt eine Ersatzpflanzung mit niedrigen Büschen. AKTUELL / KIRCHE Küsnachter Nr. 15 14. April 2016 5 ARA-Ausbau: Startschuss für neuen Beckenblock Fortsetzung von Seite 1 menetz die Liegenschaften im Heslibach, an der Eigenheim-, der Wiesen- und der Freihofstrasse mit Wärme versorgen. Ob sich Hausbesitzer daran anschliessen wollen, wird aber ihnen überlassen bleiben. «Das Ziel ist es, möglichst attraktive Preise anzubieten, damit viele Leute diesen Anschluss bevorzugen», erklärte Matti. Doch vorerst steht der Bau der neuen Becken im Fokus und dazu war der Abbruch der alten Wasserwerkscheune gleich neben den Bahngleisen und Erlenbach-seitig der ARA nötig. An ihrer Stelle kommt ein neuer Beckenblock für die biologische Reinigung zu liegen. Er besteht aus zwei Belüftungsbecken und einem Nachklärbecken. «Insgesamt werden rund 2800 Kubikmeter Beton verbaut», legt Peter Rudin, CEO des Generalplanerunternehmen Holinger, die Dimensionen des Baus dar. In der biologischen Reinigungsstufe, der zweiten Stufe nach der mechanischen Reinigung, verwandeln Kleinstlebewesen wie Bakterien nicht absetzbare Stoffe und im Wasser gelöste Schmutzstoffe in absetzbare Stoffe. Dieser Schritt geschieht in den sogenannten Belüftungsbecken. In den Nachklärbecken setzen sich dann die aus Mikroorganismen bestehenden Schlammflocken am Beckenboden ab. Wie Rudin ausführt, werden durch eine Abluftbehandlung beim neuen Beckenblock Geruchsemissionen minimiert. Fünfte Stufe nach dem Ausbau Die drei Gemeinden Küsnacht, Erlenbach und Zumikon hatten sich aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen zum Zusammenschluss entschieden. «Sowohl die Einleitbedingungen in den Zürichsee wie auch in den Kleinweibelbach in Zumikon sind mit dem aktuellen Ausbaustand nicht mehr erfüllt», erklärte Matti anlässlich der Medienorientierung vergangene Woche. Mit dem Zusammenschluss der Anlagen in Zumikon und in Küsnacht können die nötigen Erneuerung auf eine Anlage beschränkt werden. Nicht zuletzt gilt dies auch für die fünfte Reinigungsstufe, die nach den aktuellen Ausbauarbeiten eingeplant ist. Sie wird dazu dienen, Rückstände von chemischen Produkten aus dem Wasser zu filtern, und ist gemäss ge- setzlichen Vorgaben bis 2035 umzusetzen. «Um diese zu planen, ist der fertige Anschluss von Zumikon aber eine Voraussetzung. Wir müssen das gesamte Mischwasser analysieren können», stellt Matti klar. In den letzten Wochen wurden Stimmen laut, die den Einbau der fünften Stufe mit dem aktuellen Ausbau forderten. Matti versicherte, dass deren Planung gleich nach Abschluss des jetzigen Ausbaus beginne. «Alles andere würde aber keinen Sinn ergeben», so der Küsnachter Gemeinderat. Da es sich bei diesem weiteren Ausbau um eine gebundene Ausgabe handle, werde man darüber voraussichtlich nicht abstimmen müssen, meinte er. Er schätze die Kosten für diese Erweiterung auf fünf bis sechs Millionen Franken. Vier Teilprojekte Der Zusammenschluss und Ausbau der ARA KEZ mit Gesamtkosten von 17,2 Millionen Franken, die gemäss Einwohnerzahlen auf die Gemeinden verteilt werden, beinhaltet vier Komponenten: die Ableitung von Zumikon nach Küsnacht mit einer Druckleitung von fast drei Kilometern Länge, den Bau des Kleinwasserkraftwerks bei der Felsenegg, den soeben gestarteten Ausbau der ARA in Küsnacht und schliesslich – wenn all dies steht – den Rückbau der Anlage in Zumikon. Die beiden erstgenannten Teilprojekte befinden sich heute in fortgeschrittenem Baustadium. Anfang Mai soll die Ableitung aus Zumikon unter dem Küsnachter Dorfplatz durchgeführt werden. Wie der Küsnachter Tiefbauleiter Albi Thrier erklärt, wird die Leitung dort mithilfe zweier bereits bei der Sanierung des Platzes vorbereiteter Löcher im sogenannten «Microtunneling-Verfahren» erstellt. Sie führt bis zur HeinrichWettstein-Strasse, wo das Abwasser aus Zumikon dann der bestehenden Leitung zugeführt. Die Druckableitung mit einer Höhendifferenz von 180 Metern wird an vier Stellen energetisch genutzt: auf dem Areal der ARA Zumikon, im neuen Kleinwasserkraftwerk an der Felseneggstrasse sowie zwischen der Allmendstrasse und dem Areal der Kantonsschule, wo Wärmetauschelemente eingebaut werden. Die Arbeiten am Beckenblock sollen Ende 2017 abgeschlossen werden. Im Anschluss wird dann der Rückbau der ARA Zumikon in Angriff genommen. Hannelore Fischer Knuth, Gerhard Dorfer und Angelika-Ditha Morosowa (v.l.) im Küsnachter Seehof. Der Maler und seine Muse Zu einem Treffen mit Egon Schiele und seiner Muse Wally Neuzil lud die Gemeinde Küsnacht im Namen der in Küsnacht wohnhaften Schauspielerin und Autorin Hannelore Fischer Knuth am letzten Freitag in den Seehof. Annemarie Schmidt-Pfister Eine «szenische Lesung» war angekündigt mit den Schauspielern Hannelore Fischer Knuth, Gerhard Dorfer und Angelika-Ditha Morosowa – ein literarisches Kabinettstück wurde daraus, ganz im Sinn der Autorin, die ihr Bändchen über Egon Schiele und Wally Neuzil ein «Dramolett» nennt. Ein Winzig-Drama also, um einen der berühmtesten Maler Österreichs, den Expressionisten Egon Schiele, und seine Muse und Geliebte Wally Neuzil. Verstrickt und verworren die Handlung, die Schauspieler Gerhard Dorfer – den Anwesenden als Hofrat Putner aus dem «Tatort» bekannt – anfangs sozusagen kriminologisch aufzudröseln versuchte. Das gab er allerdings mit schelmischem Lächeln schon bald auf: «Egal, Sie werden schon irgendwie drauskommen», versprach er. Dem Text Leben eingehaucht Und man kam draus, auch wenn es nicht immer ganz einfach war: Autorin Hannelore Fischer Knuth hatte nämlich den klassischen Plot vom Maler und seiner Muse, an sich schon «dramolettig» genug, mit Fantasie und «Wiener Schmäh» angereichert: Zu Wally und ihrem «Ego» (wie Walburga Neuzil Schiele nannte) gesellen sich die hundert Jahre später geborenen Nina von Kaschnitzky und Paul Ringel, Tänzerin-Schauspielerin die eine, Filmregisseur der andere. Was sich daraus auf unterschiedlichen und dennoch verquickten Ebenen ent- und verwickelt, lag an diesem Abend nicht nur in der Fantasie der Autorin, sondern auch im Belieben und in der mitreissenden Gestaltungskraft der drei Protagonisten: Grandios die mal liebenswert- riallager für das Unterhaltsteam der Gemeinde zu nutzen. Derzeit werde das Arbeitsmaterial des Werkhofs aus Platzmangel teilweise in einer Tiefgarage der Gemeinde eingelagert, was aus mehreren Nutzungsgründen unbefriedigend sei. Dieser Platz könne nach der Umlagerung des Werkhofmaterials wieder freigegeben und ertragsbringend fremdvermietet werden. Durch diese zukünftige Nutzung des Schlammentwässserungsgebäudes würden keine Kosten entstehen und allfällige Abbruchkosten können vermieden werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Wie Gemeindeschreiber Thomas Kauflin auf Anfrage sagt, laufen derzeit noch letzte Abklärungen für eine Umnutzung einiger weiterer Bauten, wie zum Beispiel des Hauptgebäudes. So wie es derzeit aussehe, werde man bei diesen Gebäuden wohl nicht um einen Rückbau herum kommen. (pd./aj.) verschmitzte, mal poltrig-schielesche Interpretation von Gerhard Dorfer mit seinem wunderbaren Wiener Charme und Akzent, den natürlich auch Hannelore Fischer Knuth bestens beherrscht. Eher sachlich zurückhaltend ihrerseits Angelika-Ditha Morosowa. Alle drei gehörten sie gemeinsam über Jahre hinweg zum Ensemble des Zürcher Schauspielhauses. Es wurde – in all den historischzeitlich überlagerten Wirrungen und Verstrickungen – eine heiter-vergnügliche szenische Lesung mit klarem Akzent auf dem Szenischen. Immer wieder wundersam, wie geschriebener Text im gesprochenen Wort anfängt zu leben, wenn er von guten Schauspielern vorgetragen wird! Wer umgekehrt dem Szenischen die vertiefende Lektüre folgen lassen möchte, greife nachträglich oder stattdessen zum Buch. Die Journalistin hat dies noch am gleichen Abend mit grossem Gewinn getan. Hannelore Fischer: Wally Neuzil – Schieles Muse. 80 Seiten. Verlag Bibliothek der Provinz. ISBN 978-3-99028-490-2. Warenannahme für den «Flohmi» startet Rückbau ARA Zumikon Nach dem Anschluss des Zumiker Abwassers an die ARA KEZ in Küsnacht ist vorgesehen, die nicht mehr benötigten Gebäude der Zumiker ARA rückzubauen. Wie die Gemeinde Zumikon in einer Mitteilung informiert, bleiben das Rechengebäude, die Sandfanganlage sowie das Regen- bzw. Pufferbecken bestehen. Diese werden für die Vorreinigung benötigt. Für die übrigen Gebäude seien in den letzten Monaten verschiedene Ideen für mögliche Nachnutzungen geprüft worden. Insbesondere für das Schlammentwässerungsgebäude, das ursprünglich mal für den Einbau der Holzschnitzelheizung für den Wärmeverbund vorgesehen war. Weil aber der Wärmeverbund auch in Zukunft nicht mit Holzschnitzeln betrieben wird, stand es nun zur Disposition. Nach Prüfung der verschiedensten Ideen hat sich der Gemeinderat dazu entschieden, dieses Gebäude zukünftig als Mate- Foto: asp Musikpädagogin Bettina Boller und Perkussionist Simon Berz werden mit F: M. Ettlin den Kindern Geschichten musikalisch umsetzen. Lautstarker Kinderkulturwoche Nach einem Jahr Pause bietet die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht in der letzten Sommerferienwoche erneut eine «KinderKulturWoche» in Küsnacht für Kinder zwischen 7 und 15 Jahren aus der Umgebung an. In dieser einzigartigen Erlebniswoche vom 15. bis 21. August geht es um Resonanzen, um Rhythmik, Kraft und Bewegung. Die international tätige Konzertgeigerin und passionierte Musikpädagogin Bettina Boller hat für Kinder geeignete Gedichte geschrieben und vertont zu Themen, die uns heute beschäftigen: Völkerwanderung, Hunger, Armut, Gerechtigkeit, aber auch über Lebenslust und Freude, Liebe und Staunen. Gemeinsam mit dem Perkussionisten Simon Berz, der Filmerin und Animationskünstlerin Michèle Ettlin sowie der Regisseurin Renate Muggli wird sie mit den Kindern und Jugendlichen diese Lieder musikalisch umsetzen, bebildern und choreografieren. Die Woche wird in einer fulminanten Abschlussproduktion münden und am Samstag, 20. August in der Kirche zur Aufführung kommen. (e.) Infos und Anmeldung: [email protected]. Im Kirchgemeindehaus der reformierten Kirchgemeinde Küsnacht findet am Wochenende vom 7. und 8. Mai (Samstag von 9 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 16 Uhr) der traditionelle Flohmarkt statt. Die Warenannahme beginnt am kommenden Dienstag. Viele Helfer werden bereit sein, gut erhaltene und saubere Waren wie Haushaltsgegenstände, Kleinmöbel, Nippes, Antiquitäten, Textilien, Schuhe, Lederwaren, Bilder, Bücher, Spielwaren und Unterhaltungselektronik an folgenden Tagen entgegenzunehmen: Dienstag, 19. April, 9 bis 11.30 und 14 bis 17 Uhr; Donnerstag, 21. April, 9 bis 12 Uhr; Samstag, 23. April, 9 bis 12 Uhr; Mittwoch, 27. April, 9 bis 11.30 und 16 bis 20 Uhr; Donnerstag, 28. April, 15 bis 20 Uhr; Samstag, 30. April, 11 bis 15 Uhr und Dienstag, 3. Mai, 9 bis 11.30 und 16 bis 20 Uhr. Nicht erwünscht sind Betten, Matratzen, Fernseher, Wintersportartikel, Schreibmaschinen, Computer, Silva- und Mondo-Bücher oder «Reader’s Digest»-Sammelbände. Der Erlös des Flohmarkts geht an verschiedene soziale Hilfswerke im In- und Ausland. (e.) 6 Küsnachter Nr. 15 VE R E I N E / A K TU E L L 14. April 2016 AUF EIN WORT Flavio Zwahlen * Büne Huber, Frontsänger der Berner Band Patent Ochsner, wird in der Schweiz als Held gefeiert. Nicht weil er gut gesungen hat, sondern aufgrund eines Interviews. Der eingefleischte SCB-Fan stand während der zweiten Partie des EishockeyPlayoff-Finals Teleclub-Moderatorin Büne auf die Tribüne Annette Fetscherin Red und Antwort. Vor allem Red. Fetscherin stellte ihm folgende – eigentlich harmlose – Frage: «Können die Fussballer des BSC Young Boys ihr Herz nicht gleich erwärmen wie die Spieler vom SC Bern?» Die Antwort Hubers sorgte in der Folge für viel Gesprächsstoff. Der Berner setzte zu einer Hasstirade gegen Fussballer an. Berechtigt? Nicht immer. So lassen einige seiner Aussagen darauf schliessen, dass er keine Ahnung von Fussball hat. Er liess in der Playoff-Euphorie den EishockeyMacker raushängen. Er habe die Schnauze voll von Fussballern und ihren tätowierten Unterarmen, wettert Huber im Interview. Vor allem würden ihn aber die «Pussys» stören, die im Strafraum stürzen und schauspielern. Mit dieser Aussage trifft er es ziemlich auf den Punkt. Eine Schwalbe ist, abgesehen von einer Tätlichkeit, die unfairste Aktion, die ein Fussballer begehen kann. Spieler wie Neymar, Arjen Robben oder Renato Steffen deshalb zu kritisieren, ist gerechtfertigt. Nur redete sich der Musiker in Rage und bezeichnete gleich den Fussball allgemein als «Pussyzeugs» und «Scheisssport». Weltund Europameisterschaften schaue er sowieso nicht mehr. Er besaufe sich lieber. Stören tut dies wahrscheinlich niemanden. Dennoch kann über seine aggressiven Aussagen nicht einfach hinweggesehen werden. Alle Fussballer in einen Topf zu werfen und als «Pussys» zu bezeichnen, zeigt eines: Er hat von Fussball keine Ahnung. Schwalbenkönige, die es leider gibt, geniessen keinen guten Ruf. Und das ist auch gut so. Dies ist aber kein Grund, seinen Unmut zu verallgemeinern und hemmungslos über den Sport als Ganzes zu lästern. Der Musiker soll mal auf Spieler wie Arturo Vidal, Pepe oder Bastian Schweinsteiger achten. Die sind hart im Nehmen, teilen gerne aus und «geigen» sogenannten «Pussys» gerne mal die Meinung – direkt auf dem Platz. Meine Forderung: Büne auf die Tribüne. * Flavio Zwahlen spielt als Verteidiger beim 2. Ligisten Wettingen und ist keine «Pussy». HC Küsnacht steigt auf Die Handballer vom HC Küsnacht haben sich mit einer perfekten Saison den Aufstieg in die 3. Liga gesichert. In den letzten zwei Wochen standen fünf Aufstiegsspiele an. Die Wölfe gewannen alle und sicherten sich mit einem Torverhältnis von plus 105 die Ligapromotion. Zum Abschluss der Saison wollen die Wölfe auch den ZHV-Cup nach Küsnacht holen. Der Final findet am 16. April in der Sporthalle Stigeli in Affoltern am Albis statt. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr. (e.) Frauenturnverein Berg wird 50 Jahre alt Zu einer besonderen Generalversammlung lud dieses Jahr der Frauenturnverein Berg-Küsnacht wieder ins Restaurant «Schürli». Das 50. Jubiläumsjahr des Frauenturnvereins stand an und wurde gebührend gefeiert. Präsidentin Ruth Isler eröffnete die 50. Generalversammlung. Letztere wurde ausnahmsweise mit einem vom Verein offerierten Nachtessen begonnen. Die Präsidentin hatte sich im Vorfeld die umfangreiche Arbeit nicht nehmen lassen, die handgeschriebenen, teilweise stilistisch anmutenden sowie humorvoll verfassten Protokolle der letzten 50 Jahre durchzugehen und abzuschreiben. So wurde die Grundlage geschaffen, eine knapp 90-seitige Niederschrift den Vereinsmitgliedern elektronisch zugänglich zu machen. Eine glanzvolle Leistung, die mit grossem Applaus gewürdigt und verdankt wurde. Ein Blick zurück Die Präsidentin hatte sich für den Abend auch vorgenommen, aus den besagten Protokollen auszugsweise zu zitieren und so die Vereinsgeschichte aufzurollen. Den Anfangszeiten konnte dadurch gedacht und gleichzeitig aufgezeigt werden, welche bahnbrechende Arbeit mit der Gründung des Frauenturnvereins Berg-Küsnacht geleistet worden war. Begonnen hatte alles mit dem Bau einer Turnhalle im Limberg (Forch), die heute noch von der dort ansässigen Schule und von allen Turnvereinen des Küsnachterbergs rege benutzt sowie von auswärtigen Interessierten geschätzt wird. Eingeweiht wurde die Turnhalle im Herbst 1965. Nur ein paar Monate später, namentlich am Das 50-Jahr-Jubiläum feierten die Turnerinnen mit einem offerierten Nachtessen. 7. Januar 1966, fand die Gründungsversammlung des Frauenturnvereins Berg-Küsnacht statt, an der 29 Frauen teilnahmen. An der bedeutenden Aufbauarbeit waren Erika Wyden, Bertha Lorentzen und Vreni Kauer, die erste Präsidentin des Frauenturnvereins, massgeblich beteiligt gewesen. Die erste Turnstunde fand zehn Tage nach der erwähnten Versammlung statt. Der Gründung des Frauenturnvereins sollte noch im gleichen Jahr diejenige des Männerturnvereins folgen, worauf zwei Jahre später im Frühling die Mädchenriege (unter der Führung des Frauenturnvereins) ihr Entstehungsjahr verzeichnen konnte. Erst 1974 gab es einen Damenturnverein, an dessen Gründung der Frauenturnverein behilflich gewesen war. Kameradschaftlicher Geist Die Protokolle erinnern daran, wann welche Beschlüsse gefasst wurden, die teilweise heute noch Gültigkeit haben. Weiter wird daraus ersichtlich, dass seit Anfangszeiten nicht nur das Turnen und somit das gesundheitliche Wohlbefinden der Turnerfrauen im Vordergrund stand, sondern auch das gesellige Zusammensein seit je einen hohen Stellenwert hat. Turnfahrt, Wanderungen, Pick-Nick, Chegle, Chlaus- und Summerhöck, um nur einige zu nennen, sowie der monatlich im Anschluss an die erste Turnstunde stattfindende Ausgang hatten bzw. haben zum Teil heute noch Tradition. Vergnügt schwelgten die Anwesenden an der 50. Generalversammlung in alten Zeiten, ohne dabei das Tagesgeschäft zu vergessen. Viele Traktanden standen an und eine Jubilarin. Seit 20 Jahren fungiert Vreni Meier als Kassiererin, die in all dieser Zeit eine einwandfreie Buchhaltung geführt und sich sehr stark für den Verein engagiert hat. Als Dankeschön gab es einen wahrhaft verdien- Foto: zvg. ten Applaus und einen frühlingshaften Blumenstrauss. Der offizielle Teil der Generalversammlung wurde mit einem Lied beendet. Danach blieb den Anwesenden genug Zeit für den geselligen Teil des Abends. «Ein kameradschaftlicher Geist möge stets in unserem Verein walten» wurde an diesem Abend von der amtierenden Präsidentin zitiert, wie es ihre Vorgängerin, Hanni Schulthess, auch schon 25 Jahre zuvor gemacht hatte. Worte, die ursprünglich Emilie Schindler an der Gründungsversammlung ins Protokoll geschrieben hatte. Mögen diese Worte auch für die kommenden Vereinsjahre Bestand haben. Natacha Imhof, Frauenturnverein Berg-Küsnacht Neue Turnerinnen sind herzlich willkommen. Turnhalle Limberg, montags 20– 21.30 Uhr. Kontakt: Ruth Isler, Tel. 044 918 16 21, [email protected]. Küsnachter wird SchachSchweizer-Meister Adam Ferenczy in Action. Aquastar betrachtete das Spiel gegen Winterthur als Training für die Defensive. F: zvg. Gewünschter Trainingseffekt erreicht Aufgrund von Krankheitsfällen geht Aquastar dezimiert an den Auswärtsmatch gegen das zweitplatzierte Winterthur. Stammgoalie Michael Wüthrich und Center Back Laszlo Balzam müssen beide krankheitsbedingt absagen. Adam Ferenczy bespricht mit seiner Mannschaft vor dem Match, dass er ganz klar keinen Sieg erwartet. Die Mannschaft soll den heutigen Match als Trainingseinheit anschauen und dementsprechend würden sie eine spezielle Taktik anwenden. Im ersten Viertel bleibt konstant ein Spieler von Aquastar vorne, um in der Defensive eine Unterzahlsituation zu erschaffen. Die Absicht dahinter ist, dass eine erfolgreiche Defensivaktion in einem schnellen Konter resultieren könnte und so doch einige Tore aufseiten von Aquastar verbucht werden könnten. Funktionieren tut die Taktik mehr oder weniger gut, der Trainingseffekt in der Defensive wird ganz klar erreicht. Nach acht Minuten steht es 0:7 für Winterthur. In den darauffolgenden Vierteln spielt Winterthur konstant auf einem beträchtlichen Niveau, dem Aquastar nicht viel entgegenzusetzen hat. Remo Baumann, 14-jähriger Nachwuchsspieler von Aquastar, verzeichnet in diesem Spiel sein Nati-B-Debüt. Auch er kommt zu einigen Abschlussmöglichkeiten, von denen aber leider keine ein Tor nach sich zieht. Gian Gröbli, einem erfahrenen Nachwuchsspieler, gelingen drei Tore, weil er einen kühlen Kopf in diversen Situationen bewahren kann. Ein grossartiges Weitschusstor erzielt er aus sieben Metern. Karoly Szasz, Routinier von Aquastar, netzt viermal herrlich aus der Center-Position ein. Peter Valko, Ersatzgoalie, verhindert Schlimmeres mit einigen, wunderschönen Paraden. Aquastar verliert deutlich mit 9:27 Toren, geht aber mit einem Lächeln in die Garderobe, weil allen klar ist: Einen Sieg hat man sich nicht erhofft, den erwünschten Kalorienverbrauch am Samstagabend haben aber alle definitiv erreicht. Patrick Wiech, Aquastar Es spielten: Peter Valko, Adam Ferenczy (1), Karoly Szasz (4), Arpad Petrov, Patrick Wiech, Ashkan Hesabian, Dillen Moerland, Gian Gröbli (3), Mario Carol (1), Remo Baumann. An den Schnellschach-SchweizerMeisterschaften der Juniorinnen und Junioren, die am vergangenen Sonntag in Solothurn stattfanden, sorgte ein junger Küsnachter für eine Überraschung: Marc Mihaljevic entschied die Schweizer Meisterschaften in der Kategorie U10 mit 6 von 7 möglichen Punkten für sich. Er setzte sich gegen die topgesetzten Deyan Samuil Kostov (Commugny/5,5 Punkte) und Clemens Gamsa (Winterthur/5,5 Punkte) durch. Der 10-jährige Küsnachter, der für den Verein «Die Schulschachprofis» spielt und in der Schachschule Regez in Küsnacht trainiert, ist noch unbekannt auf der Schweizer «SchachBühne», er bestritt erst sein zweites Turnier. Doch bereits bei seinem ersten, dem U10-Quali-Turnier in Nyon vor einem Monat, hatte er mit dem 2. Rang für Aufsehen gesorgt. (aj.) ANZEIGEN Gerecht Erben www.gerecht-erben.ch Dr. Hans-Martin Allemann Fachanwalt SAV Erbrecht Rotfluhstrasse 85, 8702 Zollikon Küsnachter AKTUELL Nr. 15 14. April 2016 Höhere Hoteltaxen im WPZ Blumenrain Der HGE macht sich auf zu neuen Ufern Nach einer langen Planungs- und Bauzeit kann das neue Wohn- und Pflegezentrum am Blumenrain in Zollikon bezogen werden. Der Neubau bringt gegenüber den beiden bisherigen Standorten Beugi und Am See für die Bewohnerinnen und Bewohner zahlreiche Verbesserungen und bietet einen den heutigen Pflegebedürfnissen entsprechenden Standard: grosszügige helle Zimmer mit Balkon und eigener Dusche, ein Restaurant mit Terrasse und eine schöne rollstuhlgängige Gartenanlage. Bisher wurde dem Betrieb des Wohn- und Pflegezentrums (WPZ) nur der laufende Unterhalt für die beiden Liegenschaften Beugi und Am See belastet. Die Abschreibungskosten und die Kapitalkosten sowie die Landkosten wurden nicht berücksichtigt. Mit dem Bezug des Neubaus am Blumenrain werden diese Kosten neu dem Heimbetrieb belastet und den Bewohnerinnen und Bewohnern über die Hoteltaxe in Rechnung gestellt. Die Hoteltaxe wird aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen per 1. September 2016 neu festgelegt. Durch die Ergänzungsleistungen ist sichergestellt, dass der Aufenthalt in einer Pflegeinstitution auch bei fehlenden eigenen Mitteln finanziert werden kann. Der Gemeinderat Zollikon verabschiedete an seiner Sitzung vom 23. März die totalrevidierte Taxordnung. Diese ist auf der Website der Gemeinde aufgeschaltet oder kann auf der Gemeinderatskanzlei bezogen werden. (pd.) Mit neuem Online-Auftritt, ohne «Telefonbüechli» und mit der Tavolata als Anlass für die ganze Bevölkerung: Der Handels- und Gewerbeverein Erlenbach (HGE) passt sich den veränderten Bedingungen an. Tag der offenen Türe WPZ Blumenrain: 23. April von 9.30 bis 17.30 Uhr. Neuer FarlifangSpielplatz entwickelt Zumikon möchte auf der Schulanlage Farlifang nach neun Jahren den provisorischen Kinderspielplatz durch eine zeitgemässe Anlage ersetzen. Wie der Gemeinderat schreibt, konnte der neue Spielplatz in Zusammenarbeit mit der Motorsänger GmbH, Männedorf, entwickelt werden. Die Spiellandschaft wird die Kombination von Wasser, Sand und Bewegung vereinigen. Der Ausführungsauftrag für die Motorsänger GmbH, die auch die Spielplätze am Küsnachter Horn und bei der Schulanlage Erlenbach gestaltet hat, umfasst rund 80 000 Franken. Dazu kommen noch die Auslagen eines Subunternehmers für Fundamente und Fallschutzkies von rund 18 000 Franken. Somit kann der Voranschlag von 100 000 Franken eingehalten werden. (pd./aj.) ANZEIGEN 7 Annina Just Vor einem Jahr hatte der Handelsund Gewerbeverein Erlenbach (HGE) mit einem neuen Präsidenten und frischen Ideen die Weichen zu einer Modernisierung gestellt. Und in diese Richtung soll es auch weitergehen, verkündete Präsident Peter Blatter anlässlich der 111. Generalversammlung im urchigen Mülichäller: «Wir sind ständig daran, uns zu hinterfragen. Der HGE spürt die raschen Veränderungen im Konsumverhalten und versucht sich nach dem Motto ‹ganz oder gar nicht› an diese anzupassen.» Der neue, von Safet Salei gestaltete Webauftritt habe die neue Ära eingeläutet. Die Homepage verzeichne ein grosses Besucherwachstum, freute sich der Präsident. Zur weiteren Modernisierung wurden dann an der GV vom vergangenen Freitag zwei jahrzehntealte Traditionen infrage gestellt: der Postversand der GV-Einladung und das «Telefonbüechli». «Ich würde die Einladungen nächstes Jahr gerne per Mail versenden. Wenn ihr aber an der Tradition festhalten möchtet, habe ich auch nicht viel dagegen», erklärte Blatter vor rund 50 Mitgliedern. An der Tradition festhalten wollten dann nur fünf Anwesenden, und so war die E-Mail-Einladung beschlossenen Sache. Ein Flyer statt «Telefonbüechli» Etwas mehr zu besprechen gab es punkto «Telefonbüechli». Es erschien vor drei Jahren zum letzten Mal und bedürfte nun einer Überarbeitung. Vorsichtig formuliert stellte Blatter den Sinn dieses grossen Aufwands infrage: «Das ‹Telefonbüechli› ist nicht mehr ganz zeitgemäss, die allermeisten von uns zücken das Handy, wenn sie eine Telefonnummer suchen.» Trotzdem wolle der Vorstand weiterhin mit einer Print-Publikation präsent sein und schlage daher als Alternative einen Flyer mit Informationen über Anlässe und Unternehmen vor. «Damit hätten wir eine grössere Präsenz und Erreichbarkeit im Dorf», betonte Blatter die Vorzüge der Publikation, die viermal jährlich in alle Erlenbacher Haushalte verteilt würde. Die Abklärungen hätten ergeben, dass Produktion und Kantonsratspräsidentin Therese Weber-Gachnang (SVP) besuchte die GV des Handels- und Gewerbevereins und gab den Mitgliedern einen interessanten Einblick in ihr vielfältiges Amt. Fotos: Annina Just HGE-Präsident Peter Blatter. Vertrieb schon mit drei bis vier Inseraten selbsttragend wären. Unklar sei noch, wer die redaktionelle Arbeit übernehmen könnte. Auf die Frage, wieso nicht beim «Erlenbacher Dorfboten» eine entsprechende Seite mit Informationen aus dem HGE lanciert werde, gab Blatter zur Antwort, dass man da zu wenig Einfluss auf Ort und Grösse der Publikation hätte. Die Idee eines modernen Printerzeugnisses schien aber grundsätzlich zu überzeugen, so äusserten sich die Mitglieder einstimmig für die Abschaffung des traditionellen «Telefonbüechlis» und für die Weiterverfolgung des neuen HGE-Print-Konzepts. Euphorie hat nachgelassen Eine weitere Neuerung gibt es in der Veranstaltungsagenda des HGE: Wie an der letztjährigen GV beschlossen, wird im Juni erstmals eine Tavolata durchgeführt. Darunter stellen sich die Verantwortlichen ein kulinarisches Fest auf der Bahnhofstrasse vor, bei dem der Gewerbeverein Festbänke organisiert und jeder teilnehmende Betrieb seinen Tisch nach eigenem Gusto und für die eigene Kasse bewirtschaften kann. «Die anfängliche Euphorie ist leider etwas verflogen», gab Blatter zu Protokoll. Besonders erschrocken sei er darüber, dass an der Bahnhofstrasse liegende Restaurantbetriebe sich nicht beteiligen wollen. Man werde aber trotzdem am Vorhaben festhalten. «Wir wollen präsent sein und etwas für die Bevölkerung tun», zeigte sich Blatter überzeugt von der Tavolata und ermunterte die Gewerbler: «Gebt euch einen Ruck und meldet euch noch an.» Auf die Frage, was denn an einer Teilnahme hindere, äusserten einige Mitglieder Bedenken bezüglich der Organisation des gastronomischen Angebots. Blatter erklärte aber, dass für elektrische Versorgung gesorgt und auch Wasser zentral vorhanden sei. Es sei auch nicht hochstehende Kulinarik gefordert, das Angebot könne locker und einfach gehalten werden. Trotzdem bevorzugt es die Bäckerei Keller gemäss einer Wortmeldung, den Laden offenzuhalten anstatt einen Tisch zu bewirtschaften, da dort keine Kühlmöglichkeiten vorhanden wären. Bis jetzt sind ungefähr 25 Tische verkauft, sodass eine rund 50 Meter lange Tafel entsteht. Das Ziel wäre gemäss Blatter eine Tischreihe, die sich von der Post bis zum Brändli hinunter erstreckt. Im Traktandum Wahlen wurde der Rücktritt von Pascal Schweingruber aus dem Vorstand vermerkt. Er wolle sich mehr in Küsnacht engagieren, er- klärte Blatter, da der scheidende Vize-Präsident in den Ferien weilte. Dessen Nachfolge übernimmt der Optiker Stefan Escher. Der Herrliberger ist schon seit seiner Lehre bei «Besser Optik» in Erlenbach tätig. «Ich freue mich, dass ich mich nun hier einbringen kann», so der einstimmig gewählte neue Vize-Präsident. Auch Lorenzo Senese tritt von seinem Amt als Revisor zurück, er wird durch Sandro Greuter, bei der ZKB seit mehreren Jahren im Team von Senese, ersetzt. Von nun an werde er die «nahe Bank» vertreten, sagte Greuter, der ebenfalls ohne Gegenstimme gewählt wurde. Rechnung und Budget wurden ebenfalls einstimmig angenommen. Erstere schliesst mit einem Minus von rund 6000 Franken und auch für 2016 wird ein Verlust von 7000 Franken budgetiert. Nur mit den Einnahmen von Mitgliederbeiträgen habe man eine geringe Substanz, könne aber momentan von den grossen Reserven zehren, legte Blatter dar. «Wir werden aber trotzdem versuchen, den Verlust so gering wie möglich zu halten.» Nach der Arbeit ging man zum Vergnügen respektive Genuss über. Nur einer war auch während des von der Metzgerei Ledermann servierten Abendessens stets am «Chrampfen»: Gemeinderat und HGE-Vorstandsmitglied Daniel Westermann. Er betätigte sich als unermüdlicher «KüchenTätschmeister». Anmeldungen zur Tavolata sind noch bis zum 18. April möglich: Peter.Blatter@ ufsag.ch. Tisch für HGE-Mitglieder: 50 Franken, für Nicht-Mitglieder: 100 Franken. 8 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 AKTUELL Einhausung Schwamendingen: Baustart 2018 spital ein neues Lüftungsbauwerk mit Abluftkamin. Zudem wird die Rasterdecke beim Waldgarten geschlossen. Ein langer Leidensweg geht zu Ende: Von 2018 bis 2024 wird die Einhausung Schwamendingen endlich realisiert. Das knapp 300 Millionen teure Projekt wird vom Bund und von Stadt und Kanton Zürich gemeinsam finanziert. Grünraum fürs Quartier Karin Steiner An einer gemeinsamen Medienorientierung informierten Guido Biaggio, Vizedirektor vom Bundesamt für Strassen Astra, Rolf Eberle, Projektleiter Einhausung Schwamendingen, Regierungsrätin Carmen Walker Späh und Stadtrat Filippo Leutenegger über den aktuellen Stand und die nächsten Etappen der Realisierung der Einhausung Schwamendingen. Detailprojekt ausarbeiten Mit der rechtskräftigen Plangenehmigungsverfügung hat das Projekt im Februar 2016 einen wichtigen Meilenstein erreicht. «Es ist höchst selten, dass ein solch umfangreiches Projekt in urbanem Raum mit vielen Betroffenen erstinstanzlich genehmigt wird», betonte Guido Biaggio. «Es zeigt, dass alle Beteiligten und Betroffenen in Schwamendingen die Einhausung wirklich wollen.» Neben der Projektgenehmigung enthält die PGV diverse Auflagen, die vor allem die Sicherheit betreffen. Diese fliessen nun in ein Detailprojekt ein, das die Infrastrukturfiliale Der Verkehr wird auf zwei Ebenen verteilt. Winterthur voraussichtlich im Herbst vorlegen wird. Gleichzeitig treibt das Astra die Vorbereitung der Submission der Hauptarbeiten voran. Diese werden Mitte 2017 publiziert und sechs Monate vor Baubeginn 2018 vergeben. «Voraussetzung für den pünktlichen Baustart ist, dass es keine Einsprachen gegen die Vergaben gibt und die notwendigen Budgets aller drei beteiligten Projektpartner zur Verfügung gestellt werden können», sagte Rolf Eberle. Vorarbeiten haben begonnen Mit dem Rückbau von Liegenschaften an der Tulpenstrasse haben die Vorarbeiten bereits begonnen. Von Mitte 2017 bis Mitte 2018 erfolgen weitere Abbrüche von Liegenschaften, Baustelleneinrichtungen und Sanierungen von Zufahrtsstrassen. Die Hauptarbeiten beginnen anschliessend mit dem Rückbau der elektrischen Installationen. «Die grösste Herausforde- Visual.: zvg. Ein geplanter Grünzug an der Saatlenstrasse. rung für uns ist der Bau in urbanem Gebiet und bei laufendem Verkehr», betonte Rolf Eberle. Finanzierung sicherstellen Um die Finanzierung langfristig sicherzustellen, will der Bundesrat auf Verfassungsstufe einen unbefristeten Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds schaffen und diesen mit bestehenden und neuen Einnahmen füttern. Am Basisprojekt Einhausung Schwamendingen trägt der Bund den Löwenanteil. Von den 298 Millionen Franken übernimmt er 56 Prozent (167 Mio.), der Kanton 24,6 Prozent (73,3 Mio.) und die Stadt 19,4 Prozent (57,8 Mio.). Zusätzliche 119 Millionen zahlt der Bund für weitere Projektteile wie die Lüftungszentrale und die Eindeckung Waldgarten und 128 Millionen Franken für die zeitgleiche Sanierung des Schöneichtunnels. «Das Projekt Einhausung Schwamendingen ist für mich ein erfreuli- ches Beispiel, wie Bund, Kanton und Stadt gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten», sagte Carmen Walker Späh in ihrer Ansprache. Auch der Regierungsrat sehe bei diesem Autobahnabschnitt dringenden Handlungsbedarf. «Über 110 000 Autos fahren täglich auf dieser Autobahn. Die Lärmgrenzwerte werden dabei regelmässig überschritten, sowohl am Tag als auch in der Nacht. Die Abgase belasten zudem die Luftqualität rund um das Quartier Saatlen und Schwamendingen-Mitte.» Pflicht zur Lärmsanierung «Die Stadt sei dazu verpflichtet worden, den Lärm zu sanieren», sagte Stadtrat Filippo Leutenegger. Durch die Einhausung sinkt die Belastung im Bereich Überlandstrasse von aktuell 72 auf 42 dB, im Bereich Dreispitz von 69 auf 62 dB, wodurch der Lärmgrenzwert eingehalten wird. Um die Luftqualität zu verbessern, erstellt das Astra beim Westportal Tier- Auf dem Dach der Einhausung entsteht der Überlandpark. Das Dach und die Aussenwände werden begrünt und mit Treppen, Rampen und Liften erschlossen. Im Park gibt es ein Netz von Wegen für Fussgänger und Velofahrende und diverse Sitzgelegenheiten. Für das Projekt bezahlt die Stadt weitere sechs Millionen Franken. «Da es nur 40 bis 90 Zentimeter Humus gibt, können wir keine grossen Bäume pflanzen», sagte Filippo Leutenegger. «Deshalb planen wir eine prärieartige Landschaft. Das passt gut in die Gartenstadt Schwamendingen.» Infopavillon zur Nordumfahrung Bei der Nordumfahrung sind die Bauarbeiten bereits gestartet. Das Astra zeigt das Projekt der Bevölkerung neu in einem Infopavillon in Regensdorf. Die Besucher erwarten offizielle Projektpräsentationen durch das Astra und Baustellenbesichtigungen für ausgewählte Gruppen bis 30 Personen. Vorerst ist der Pavillon mittwochs von 14 bis 20.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr ohne Anmeldung geöffnet. Anmeldung auf www.nordumfahrung.ch oder Telefon 052 234 47 47. (kst.) ANZEIGEN Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch KLEINANZEIGEN Unterricht / Kurse Kunstmaler erteilt Unterricht im Zeichnen und Malen. 079 404 13 61 Stadt Zürich H I N TE R G R U N D Nr. 15 14. April 2016 9 «Je kleiner eine Wohnung, desto günstiger ist sie» Die Stiftung PWG ist nicht bereit, bei Neuerwerbungen jeden Preis zu zahlen. Zudem setzt sie bei Neubauprojekten auf kleine Wohnungsgrundrisse. Der Erfolg gibt ihr recht, wie dem neusten Jahresbericht zu entnehmen ist. Das Portfolio der PWG umfasst 134 Liegenschaften, von der Kernstrasse im Kreis 4 bis … Lorenz Steinmann Die Stiftung PWG kauft und vermietet seit über 25 Jahren Wohnungen und Gewerberäume in der Stadt Zürich. Im vergangenen Jahr erwarb die PWG drei Liegenschaften im Gesamtwert von 24,1 Millionen Franken. Wegen den stark steigenden Immobilienpreisen konnte das Wachstumsziel von 30 bis 60 Millionen Franken nicht erreicht werden. Grund: Im offenen Bieterverfahren konnte und wollte die PWG oft nicht bis zum Kaufabschluss mithalten. Laut Kornel Ringli, verantwortlich für den Erwerb von Liegenschaften, verdoppelten sich in Zürich die Immobilienpreise in den letzten zehn Jahren auf dem freien Markt. Immerhin gebe es auch Liegenschaftenbesitzer, die explizit nicht an den Meistbietenden verkaufen, sondern die PWG berücksichtigen. So sei gewährleistet, dass deren Mieterschaft zu den gleichen Zinsen bleiben kann. Rendite von 1,2 Prozent Derzeit besitzt die Stiftung PWG 134 Liegenschaften mit 1576 Wohnungen und 299 Gewerbeobjekten. Die Wohnungsmietzinse liegen durchschnittANZEIGEN Auch ein Gebäude mit unübersehbarer Tankstelle ist dabei, an der Bergstrasse im Kreis 7. Fotos: Ralph Hut Standort Grosswiesenstrasse: Dieser 1992 rundumerneuerte Wohnblock stammt von 1957. vate Investoren folgen. Während die durchschnittliche Wohnfläche pro Stadtzürcher Einwohner 2014 rund 42 Quadratmeter betrug, sind es bei der PWG – zumindest bei Neubauprojekten – weniger als 30 Quadratmeter. «Über die Reduktion von Wohnfläche lassen sich die Mietkosten senken, weil sich die Baukosten pro Wohnung verringern», betont Ringli. Je kleiner, desto günstiger Kornel Ringli: «Kleine Wohnungen mindern Wohnqualität nicht.» F: ls. … zur Aemtlerstrasse mit Wohnungen und dem Café Plüsch. Mitten im Kreis 4: In diesem Haus gibt’s auch einen Beck. lich ein Drittel unter dem Marktniveau und orientieren sich am Schweizweit geltenden Referenzzinssatz. Die Gesamtkapitalrendite liegt mit 1,2 Prozent (Vorjahr 0,9 Prozent) leicht über dem Zielwert von 1 Prozent. So resultierte für die PWG 2015 immerhin ein Unternehmensgewinn von 6,7 Millionen Franken. Die Rendite auf dem freien Wohnungsmarkt liegt laut Kornel Ringli bedeutend höher. Die Idee der PWG geht auf eine angenommene Volksinitiative aus dem Jahr 1985 zu- rück. Die damals gegründete Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich (Stiftung PWG) erhielt 50 Millionen Franken Stiftungskapital und den Auftrag, Liegenschaften in Zürich zu erwerben, um sie «dauerhaft der Spekulation zu entziehen», wie es im in diesen Tagen erscheinenden Jahresbericht der PWG heisst. Die Stiftung PWG sorgt auch für den Erhalt von charakteristischen Bauten in ganz Zürich, vom Wohn- und Gewerbehaus an der Aemtlerstrasse 16 («Look der Fifties») über ein denkmalgeschütztes Ensemble im Albisriederdörfli bis zum Eckhaus an der Kernstrasse 4 («Altbauwohnungen in Reinkultur»). Nicht nur reden, sondern handeln ist das Motto der PWG, wenn es um die Wohnfläche pro Einwohner geht. «Gegen die Flächenbolzerei», ist das entsprechende Kapitel im PWG-Jahresbericht übertitelt. So prägte die PWG einen Trend, dem nun Wohnbaugenossenschaften, aber auch pri- Anders formuliert: Je kleiner eine Wohnung, desto günstiger ist sie. «Kleine Wohnungen mindern die Wohnqualität keineswegs, fordern aber eine Neuinterpretation altbewährter Grundrisse, wie sie altbewährte Altbau- und Gründerzeitwohnungen aufweisen», ist Kornel Ringli überzeugt. So liessen sich nur bedingt beeinflussbare Kostentreiber wie teures Land, teure Nachhaltigkeit und teurer Ausbaustandard abfedern. Alle 134 Liegenschaften in Wort und Bild aufgelistet: www.pwg.ch. 10 Küsnachter Nr. 15 14. April 2016 MARKTPLATZ Vom Hundegitter bis zum zusätzlichen Spoiler – Werner Frehner und Hilton Mandlehr erfüllen ihren Kunden jeden Wunsch Foto: B. Christen Frehner Zumikon: Der Partner für Perfektion rund ums Autos Seit mehr als dreissig Jahren kümmert sich die Carrosseriewerkstatt Frehner in Zumikon um beschädigte Autos. Bei Schadenfällen wird auch der Kontakt mit der Versicherung übernommen. In der Carrosseriewerkstatt von Werner Frehner werden nicht nur Blechschäden repariert und Autos lackiert. Wer einen Unfall hat, kann die Formalitäten getrost Werner Frehner überlassen. Dieser nimmt Kontakt mit der Versicherung auf und empfängt den Experten in seiner Werkstatt. «Wir setzen moderne Werkzeuge und Richtsysteme ein, damit das Auto wieder genau so verkehrstüchtig ist wie vor dem Crash», betont Frehner. Doch auch Neulackierungen und das Polieren von Fahrzeugen werden von Werner Frehner und seinem Mitarbeiter Hilton Mandlehr professionell ausgeführt. Falls ein Auto Rost angesetzt hat, wird dieser vom Zumiker Team entfernt. Wer ein Hundegitter benötigt oder die Autoscheiben tönen lassen möchte, findet in der Carrosseriewerkstatt Frehner einen verlässlichen Partner. «Wir bessern Hagel- und Parkschäden mit einer speziellen Drucktechnik aus», erzählt Frehner. Doch das Angebot ist noch breiter: «Wir verkaufen und montieren auch Zubehörteile. Wenn jemand einen zusätzlichen Spoiler an seinem Wagen möchte, wird dieser montiert», so der Inhaber. (ch.) Carrosserie Werner Frehner, Ebmatingerstrasse 3, 8126 Zumikon. Tel 044 918 19 39, Fax 044 918 19 88, Mobile 079 223 56 68. E-Mail [email protected]. Homepage www. carrosserie-frehner.ch ANZEIGEN AUTO Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Storenfabrik Umzüge Hausräumungen Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Küsnachter AKTUELL Nr. 15 14. April 2016 «Es wird immer wieder geklaut.» Vreni Schaufelberger und Beatrice Friedrich schauen im Brocki Küsnacht nach dem Rechten. 11 Foto: Jan Bolliger Die günstigste Luxus-Boutique Küsnachts Wo Designerkleider auf Pfannen und Puppen treffen: Das Brocki Küsnacht feiert sein 100-jähriges Bestehen. Jan Bolliger Es gibt nur zwei Geschäfte, vor denen die Kundschaft regelmässig ungeduldig auf die Ladenöffnung wartet und hineinstürmt, sobald sich die Türen öffnen: der Applestore an der Bahnhofstrasse und das Brocki in Küsnacht. Beim Ersteren ist es ziemlich unverständlich, da er jeden Tag dieselben Produkte anbietet. Im Brocki Küsnacht kann es sich aber durchaus lohnen, als Erste im oberen Stock zu sein. Wo sonst findet man Bally-Stöckelschuhe und Yves-SaintLaurent-Anzüge für 50 Franken? Kristine Scheiwiller muss schmunzeln: «Man sieht schon, dass unsere Brockenstube in Küsnacht steht. Bei uns landen ziemlich viele Markenkleider und wertvolles Geschirr.» Kristine Scheiwiller ist die Präsidentin des Frauenvereins Küsnacht, der das Brockenhaus nun seit 100 Jahren betreibt. 1916 gegründet als «Brockensammlung» und lange Zeit im heutigen Freihof untergebracht, befindet sich das Brocki nun seit 1985 an der Freihofstrasse. «Wir sind keine Müllhalde» Die 16 Frauen, die das Brockenhaus jeden Mittwochnachmittag betreuen, arbeiten alle ehrenamtlich. Mit dem erwirtschafteten Gewinn werden dann gemeinnützige Organisationen wie die Institution Barbara Keller in Küsnacht, die Kispex oder die Altershilfe in der Patengemeinde Mastrils unterstützt. Im vergangenen Jahr konnten so 20 000 Franken verteilt werden. In den Jahren davor sei es sogar noch mehr gewesen, so Scheiwiller. Unterdessen zeigt Vreni Schaufelberger einer älteren Kundin eine kleine Designerlampe. Der angeschriebene Preis: 45 Franken. «Die Lampe ist wahrscheinlich das Fünffache wert, aber wir sind ja ein Brocki und keine Luxus-Second-Hand-Boutique», erklärt Schaufelberger den tiefen Preis. Man bestimme jeweils im Team, wie viel man für etwas verlangen wolle. Schmuck und Kunstgegenstände würden sie dann zusätzlich von einem Experten schätzen lassen. Die 73-Jährige leitet das Brocki zusammen mit der ein Jahr älteren Beatrice Friedrich. Jeden Mittwoch ist eine der beiden vor Ort und schaut mit vier anderen Frauen nach dem Rechten. Denn leider würden auch immer wieder Waren geklaut. Bei den tiefen Preisen absolut unverständlich für die beiden Frauen. Ein weiteres grosses Problem sei, dass oft einfach Dinge vor ihre Tür gestellt würden, die jedoch in schlechtem Zustand seien, sodass man sie nicht mehr verkaufen könne. «Die Leute entsorgen einfach ihren Gerümpel bei uns», ärgert sich Friedrich. «Brocki ist salonfähig geworden» Dass sich die beiden Frauen dennoch seit Jahren in der Brockenstube engagieren, liegt wohl vor allem an der Stimmung im Team. Da wird viel gelacht und auch mal selber etwas anprobiert. Als eine Art Lohn fungiert der jährlich vom Frauenverein für das Team organisierte und bezahlte Ausflug. Dennoch sei es schwierig, Freiwillige zu finden. Auch sie selber hätten damals ein bisschen «überschwatzt» werden müssen. Ob das Brocki Küsnacht auch noch sein 200-Jahr-Jubiläum feiern wird, da sind sie sich deshalb nicht so sicher. An mangelnder Nachfrage wird es sicher nicht liegen. Das zweistöckige Gebäude ist gut besucht. Es sind vor allem Frauen über 50, die in den Kreativ im Alter: Lesung «80 Jahre Margrit» den Bereichen Literatur, Wissenschaft, Musik und Theater auszuzeichnen. Im Gespräch mit Dominique Bühler berichtet Margrit Näpfer Rohrer über das biografische Schreiben und Recherchieren sowie die damit verbundenen kreativen (Lern-)Aspekte. Zu ihrem 80. Geburtstag publizierte Margrit Näpfer Rohrer ihre biografischen Gedanken. Im Gespräch mit der Journalistin Dominique Bühler gibt die Autorin heute Donnerstag Einblick in ihr Leben und ihren kreativen Schreibprozess. Margrit Näpfer Rohrer blickt in ihrer Publikation «80 Jahre Margrit» auf ein reiches und bewegtes Leben zurück. Acht Jahrzehnte Lebenserfahrung bieten viel Erzählstoff und diesen wollte Margrit in erster Linie für ihre Familie festhalten. Als ehemalige Leiterin der Bibliothek Zollikerberg und mit einen Anspruch an Professionalität besuchte sie deshalb vor Jahren einen Kurs der Pro Senectute zu «Biographischem Schreiben». In der erfahrenen Journalistin Dominique Bühler fand sie einen Schreibcoach und ungefähr Ernetzeit bewusst geniessen Die Zollikerin Margrit Näpfer Rohrer (geboren 1935), fotografiert in den Jahren 1958 und 2015. Foto 2015: Thomas Entzeroth ein Jahr später lag die bebilderte Publikation vor. Das gelungene Buch hat Margrit Näpfer Rohrer bei der Preisausschreibung der Stiftung Kreatives Alter eingereicht – einem Engagement des 2016 verstorbenen Gründers Dr. Hans Vontobel, um ältere Menschen für kreative Leistungen in Zudem liest Rohrer an der Veranstaltung einzelne Textpassagen aus ihrem Buch vor. Rückblickend ist für die heute 81-Jährige momentan ihre persönliche Erntezeit, die sie bewusst geniesse. Die bebilderten biografischen Gedanken von Margrit Näpfer Rohrer sind noch bis Ende der Sonderausstellung «Altern» am 17. Juli 2016 im Ortsmuseum erhältlich. Die Veranstaltung im Ortsmuseum Zollikon erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Frauenverein Zollikon und findet im Rahmen der Sonderausstellung «Altern» statt. (pd.) Kreativ im Alter: «80 Jahre Margrit». Donnerstag, 14. April, 15 Uhr, Ortsmuseum Zollikon, Oberdorfstrasse 14, Zollikon. Gängen herumwuseln und in den schön eingerichteten Regalen nach Schätzen suchen. Es kämen aber auch vermehrt Junge vorbei, die auf einen originellen Fund hofften. «Die Brockenstube ist salonfähig geworden», findet Scheiwiller. Früher habe es eher den Ruf gehabt, etwas für Arme zu sein. Doch mittlerweile kämen auch gut betuchte Kundschaft und sogar Händler vorbei, die auf ein Schnäppchen aus seien. Auch Scheiwiller kann das Gebäude nicht verlassen, ohne selber etwas zu kaufen. Eine kleine Schale aus Kristallglas. «So etwas findet man heute kaum mehr, und sie ist noch fast wie neu», freut sie sich. Ein weiterer Unterschied zum Applestore: Die Produkte aus dem Brocki Küsnacht überleben definitiv länger. Brocki Küsnacht, Freihofstrasse 20, Küsnacht. Geöffnet jeden Mittwoch von 15 bis 18.30 Uhr. LESERBRIEF Über den Schatten gesprungen Zur Post «Küsnacht lebt» aus dem Gemeindehaus Auch ich wünsche Ihnen einen sonnigen Frühling, den Sie dieses Mal wirklich verdient haben. Sie bekommen das von einer Seite zu hören, welche in letzter Zeit immer wieder Grund sah, die Aufrichtigkeit und Neutralität des Gemeinderats auch an dieser Stelle zu bezweifeln. Zieht man in Betracht, Papier könne alles annehmen, sind die Programme im jährlich wiederkehrenden Rahmen gehalten. Gelobt werden kann da, wo der Rahmen sich aber nicht wiederholte, sondern gesprengt wurde. Mit den längeren Öffnungszeiten der Bibliothek werden Sie endlich dem guten Buchangebot gerecht. Seit Jahren waren die ein Thema, scheiterten aber den notwendigen Planstellen. Wer gibt für die Kultur anderer schon gern Geld aus? Sie sind nun über Ihren Schatten gesprungen und damit im sonnigen Frühling gelandet. Heinz Eggimann, Küsnacht 12 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 Damit nicht nur das Portemonnaie erschlankt Hilfe beim Kalorienzählen anbieten, persönliche Situationen berücksichtigen oder auch mittels Feedbacks die Durchhalte-Motivation begünstigen. Aber auch Gratis-Apps wie «FatSecret» oder «FooDDB» bieten Unterstützung beim Abnehmen: mit umfangreichen Nährwerttabellen oder auch Ernährungstagebüchern, die einen mühelosen Überblick über die eigenen Mahlzeiten und Aktivitäten sowie den persönlichen Gewichtsverlauf ermöglichen. Wenn sich die Badesaison nähert, haben Abspeck-Wünsche Hochkonjunktur. Neben Crash-Diäten sind heute vor allem ganzjährige «Umkrempelungsprogramme» für Ernährung und Lebensstil angesagt. Lisa Maire Ob Low-Carb-, Hollywoodstar-, Kartoffel-, Low-Fat-, 3D- und Steinzeitdiät, oder ganz einfach FdH: Unzählige Diäten versprechen garantierte Abnehm-Erlebnisse. Welche hält, was sie verspricht? Welche lässt nur den Geldbeutel erschlanken? Welche schadet sogar der Gesundheit? Orientierung im Diäten-Dschungel bieten vergleichende Tests von Konsumentenforen, in Zeitschriften oder auf Gesundheitsportalen. Unter die Lupe genommen werden dabei alle möglichen Methoden – von der Schlankheitspille bis zum kompletten Ernährungsprogramm. Sofort-Effekt versus Nachhaltigkeit Die Bilanz solcher Tests klingt stets ähnlich: Gegen Übergewicht helfen weder radikale Hungerkuren noch Wunderpillen oder Diäten, die angeblich sofort schlank machen. Selbst wenn zunächst ein paar Pfunde purzeln: Wer Realismus und Geduld gefragt Auf dem Weg zur Traumfigur liegen einige Stolpersteine. seine Essgewohnheiten nicht auf Dauer umstellt, lernt meist gnadenlos den berühmt-berüchtigten Jo-Jo-Effekt kennen. Spezielle Produkte zum Abnehmen sind allenfalls für jene geeignet, die grundsätzlich auf ihren Körper achten und nur hin- und wieder kurzfristig ein paar Kilos verlieren möchten. Liegen hingegen Ernährungsprobleme, mangelnde Bewegung und ein hohes Übergewicht vor, muss das eigene Wohl langfristiger überdacht werden. Zur Diskussion stehen lang- Foto: Flickr/Tom Sens. fristig angelegte Ernährungsumstellung und der Aufbau eines Sportprogramms. Zu den Methoden für eine nachhaltige Gewichtsreduktion – über die nächste Bikini-Saison hinaus –, die bei Tests und Vergleichen allgemein als positiv eingestuft werden, gehören (kostenpflichtige) Internet-Programme wie «eBalance», «Weight-Watchers» oder «MyMotivator». Ihnen gemein ist, dass sie auf ein gesundes Gleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch abzielen, dabei Ob sich tatsächlich ein Erfolg einstellt, hängt vor allem davon ab, ob die gewählte Diät zur eigenen Lebenssituation passt. Wenn im Alltag immer alles schnell gehen muss, sollte man die Finger von Abspeck-Programmen lassen, bei denen vor jeder Mahlzeit Kalorien berechnet werden müssen. Erfolgreiches Abnehmen braucht Geduld – und vor allem auch den richtigen Zeitpunkt. Ist gerade besonders viel Stress angesagt, ist das Risiko gross, dass angefangene Diäten zum Frusterlebnis werden. Wichtig ist auch, das eigene Körpergewicht realistisch einzuschätzen. Dabei ist es mit Sicherheit hilfreicher, sich am Body-Mass-Index zu orientieren, als irgendwelchen Laufsteg-Schönheiten nachzueifern. Ein guter Überblick im Diätendschungel bietet sich zum Beispiel auf www.diaetvergleich.ch oder auch auf www.diaet-test.com Publireportage Bewegen, Meditieren, Schweben – im Kulturpark Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper: Die Maxime der Römer ist so aktuell wie je. Die Volkshochschule Zürich ist seit bald 100 Jahren der grösste Anbieter von klassisch-humanistischer Allgemeinbildung für Erwachsene. Den Geist pflegt sie mit 700 universitären Kursen jährlich. Den Körper, der diesen Geist trägt, mit einem traditionell breiten Angebot an Bewegungskursen. Geschwitzt, meditiert und die Beweglichkeit verbessert haben die Teilnehmenden der VHS bis jetzt im DanceLightStudio in Zürich-Fluntern. Mit Sommersemester 2016 erfährt das Angebot im Bereich Bewegung und Körperbewusstsein einen deutlichen Ausbau. Die Volkshochschule Zürich bezieht zusätzliche, eigene Räume für Bewegung im Kulturpark an der Pfingstweidstrasse 16, 300 Meter vom Bahnhof Hardbrücke, 100 Meter vom Schiffbau entfernt. Wir nennen die Lokalität B50. Hier bietet die VHS Yoga, Yoga im Tuch (schwebend), Taiji, Pilates, Gymnastik und Bewegungstraining für Erwachsene an. Die VHS hat sogar Nachwuchs bekommen. Sie teilt die Lokalitäten mit der Lordz Dance Die neuen Räume für Bewegung im Kulturpark an der Pfingstweidstrasse. Academy aus Wetzikon! Lordz bietet alle Sorten von Street Dance für Kinder und Jugendliche. Es besteht also die erfreuliche Gefahr, dass sich im Kulturpark Generationen begegnen. Um die Eröffnung zu feiern, bieten Lordz und die VHS von Montag, 18., bis Freitag, 22. April, Kurse umsonst an. Interessierte profi- Foto: zvg. tieren vom gesamten Angebot in Sachen Bewegung. Die Zahl der Probeplätze ist begrenzt. Man sollte sich deshalb jetzt einschreiben. www.vhszh.ch/campus/kulturpark. (pd.) Volkshochschule Zürich, Bärengasse 22, 8001 Zürich, www.vhszh.ch, [email protected], Telefon 044 205 84 84. AKTUELL Küsnachter Nr. 15 14. April 2016 13 Küsnachter AKTUELL Reisen war zu Gessners Zeiten beschwerlich und teuer. Dank seinem enormen Korrespondenten-Netzwerk geFotos: Zoologisches Museum/zvg. lang es ihm dennoch, das damalige Tierwissen zusammenzutragen. Conrad Gessners Tiere von A bis Z Im Rahmen der Ausstellungen zum 500. Geburtstag Conrad Gessners (1516– 1565) beteiligt sich auch das Zoologische Museum. Elke Baumann Conrad Gessner ist ein Allrounder der Gelehrtenwelt des 16. Jahrhunderts. Er macht sich vor allem als Sammler des gesamten kulturellen Erbes einen Namen. Als Naturwissenschaftler zählt er zu den bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit. So weit es ihm zeitlich und finanziell möglich ist, resultieren seine Arbeiten auf eigenen Beobachtungen. Gessner baut um sich ein umfassendes Netzwerk von Kurieren auf, die ihn über alles informieren, was er weder aus eigener Anschauung noch aus Überlieferungen kennt. Sie versorgen ihn mit Zeichnungen, Beschreibungen und Hinweisen zu besonders exotischen Tieren. So konnte er zum Beispiel als Erster in gedruckter Form von Löwen, Giraffen, Kolibris und Kanarienvögeln berichten. Diese Kenntnisse und das aus der Vergangenheit bekannte Wissen trägt Gessner zusammen, kommentiert und fasst es in fünf Bänden in seinem Tierbuch «Historia animalium» zusammen. Erst in lateinischer Sprache, später gekürzt und ins Deutsche übersetzt. Gessner teils eigenhändig erstellt hat, teils aber auch von anderen Künstlern übernimmt. Gessners «Thierbuoch» ist eine wahre Fundgrube des Wissens seiner Zeit und ein Meilenstein in der Entwicklung der modernen Zoologie. Gessner dokumentiert in dieser gewaltigen Enzyklopädie das gesamte zoologische Wissen des 16. Jahrhunderts. Mit seinen Forschungen schliesst er eine mittelalterliche Naturdeutung ab und beginnt eine neuzeitliche Naturwissenschaft. Natürlich nimmt er auch sagenhafte Tiere, wie Phönix, Greif oder Meermönch, auf. Er lässt aber durchblicken, dass er persönlich von deren Existenz nicht recht überzeugt sei. Einzig beim Einhorn macht er eine Ausnahme, sei er doch selber im Besitz eines solchen Horns. Wie sich später herausstellt, ist es ein Narwalzahn. Bis heute erscheinen immer noch zahlreiche Bearbeitungen, Übersetzungen, Neuausgaben und -drucke, die die «Historia animalium» weithin bekannt machen. Und doch kann es eins nicht werden, nämlich ein Hausbuch für die ganze Familie. Dieser Verdienst wird erst 300 Jahre später «Brehms Tierleben» zuteil. Abwechslungsreiche Gestaltung Der Besucher im Zoologischen Museum wird von einem Einhorn in Originalgrösse empfangen, geht an riesengrossen Büchern vorbei, die Gessners Zeichnungen zeigen, und dazu die ausgestopften Originale von heute. Die Ausstellung durchleuchtet in deutsch und englisch die «Historia animalium» und gibt zudem Gelegenheit, in einem aufgeschlagenen Buch zu blättern, an Hörstationen zu verweilen, in einem Film oder an Führungen Spannendes über Werk und Wirken des bedeutenden Zürchers zu erfahren. Im NZZ-Libro-Verlag erscheint die neue Biografie «Conrad Gessner (1516–1565)». Dauer der Ausstellung bis 11. September. Öffnungszeiten: Di bis Fr 9–17, Sa und So 10–17 Uhr. Eintritt frei Weitere Informationen unter www.zm.uzh.ch/de.html. Gürteltier und Meermönch Der Erfolg seines Tierbuches ist nicht zuletzt den um die 1000 grossartigen Holzschnitten zu verdanken. Selber ein hervorragender Zeichner, legt Gessner grossen Wert auf möglichst naturgetreue Wiedergabe der Tiere. Zeitgenossen und auch nachfolgende Generationen sind fasziniert von seinen Illustrationen. Die teils im Text eingebauten Tierbilder sind ein Höhepunkt frühster zoologischer Buchdarstellung. Wie seine Zeitgenossen rückt Gessner jeweils die äussere Anatomie eines Tierkörpers in den Mittelpunkt. Er selber hat lange nicht alle Tiere gesehen, aber er beschreibt sie so, als stünden sie vor ihm. Der Erfolgsgeschichte macht es keinen Abbruch, dass die deutlich verschieden grossen Darstellungen der Tiere in keinem proportionalen Verhältnis zueinanderstehen. Der Igel zum Beispiel ist nur geringfügig kleiner gezeichnet als der Elefant. Den Holzschnitten liegen dabei Bilder zugrunde, die 14. April 2016 15 Szene aus «Força forte» von Cie Gilles Jobin: Futuristisches Kammerspiel um Beziehungsgeflechte. Fotos: zvg. «Steps»: Science-Fiction auf der Tanzbühne Die 15. Ausgabe des Schweizer Tanzfestivals Steps steht unter dem Motto Zukunft. Noch bis Ende Monat zeigen Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt ihr Können auch auf zwei Zürcher Bühnen. «Steps» ist seit bald 30 Jahren die grösste landesweite Biennale für zeitgenössischen Tanz. Die 15. Ausgabe wurde letzte Woche eröffnet. Insgesamt geben 11 Formationen mit 160 Tänzerinnen und Tänzern aus der ganzen Welt 90 Vorstellungen auf 40 Schweizer Bühnen. Zu sehen ist dabei ein breites Spektrum an Stilrichtungen innerhalb des zeitgenössischen Tanzes zum Thema Zukunft. In seinem Rahmenprogramm bietet das Festival Workshops mit «Steps»-Künstlerinnen und ein Fachsymposium für die Schweizer Tanzszene. Zudem gibt es für das Publikum bei fast jeder Vorstellung eine Einführung oder eine Nachbesprechung, meistens in Anwesenheit von Tänzern oder Choreografen. «Steps» wird von Migros-Kulturprozent in enger Zusammenarbeit mit Kulturveranstaltern und Theaterhäusern in der ganzen Schweiz konzipiert. Die künstlerische LeiANZEIGEN G wie Giraffe: Der Zürcher Gelehrte Conrad Gessner bezeichnete es anno 1559 als «eyn selzam und wunderbarlich Thier». Nr. 15 tung liegt in der Verantwortung der Küsnachterin Isabella Spirig. Im Theater Gessnerallee zu sehen sind bis Ende Monat noch die folgenden hochstehenden Darbietungen: Huang Yi aus Taiwan (14./15. April), Eastman/ Sidi Larbi Cherkaoui aus Belgien (18./19. April), Sao Paulo Dance Company aus Brasilien (23. April), die englischfranzösisch-deutsche Formation Ramirez, Molina & Wang (28./29. April) sowie der Träger des Schweizer Tanzpreises, Gilles Jobin (30. April). Auf der Bühne im Theater 11 in Oerlikon zeigt am 15. April zudem die Sydney Dance Company ihr Können. (mai.) Programm im Detail: www.steps.ch. Tickets: www.starticket.ch. Huang Yi zeigt zarte Dialoge mit seiner etwas speziellen Partnerin «Kuka». 16 Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 AU TO M O B I L Opel schickt den Astra Sports Tourer los Der neue Astra ist ein gelungener Wurf. Nun folgt auf den Fünftürer die Kombiversion, genannt Sports Tourer. Eine erste Kontaktaufnahme im portugiesischen Frühling. Rücken (AGR) verbaut zu haben, und die Rüsselsheimer setzen seither voll darauf. Die Entwicklung für die AGR-Sitze im neuen Astra dauerte gemäss Hersteller fast sechs Jahre. Diesen Aufwand lässt sich der Hersteller freilich berappen: Auch wenn Opel noch so stolz ist auf die wirklich guten Sitze, der Kunde muss dafür extra zahlen. Dave Schneider Sparsame Motoren Die N222. Sie gehöre zu den schönsten Autorouten überhaupt, behauptet ein Strassenführer. Wir finden das zwar nicht, da gibt es allein in der Schweiz zahlreiche Strecken, die sich mehr lohnen. Doch das sich abwechslungsreich durch die Landschaft schlängelnde Asphaltband hat schon was. Flüssige Kurvenkombinationen, mal enge, mal weite Radien, nicht immer übersichtlich zwar, doch für sportliche Ambitionen ist die Strecke ohnehin zu gefährlich, da immer wieder Fussgänger, Velofahrer und Landwirtschaftsverkehr hinter blinden Kurven auftauchen. Also lieber die herrliche Aussicht geniessen: Unten im Tal fliesst der Douro ruhig dahin, an den Hängen zu beiden Seiten wächst der fantastische Portwein heran, geradeaus versinkt die Sonne hinter der hügelreichen Landschaft. Das Leben könnte schlechter sein. Extra kostet auch das Matrixlicht, das unserer Meinung nach unbedingt geordert werden sollte. Der Aufpreis von 1300 Franken ist wirklich fair bemessen und der Sicherheitsgewinn ist enorm. Im Wiederverkauf dürfte man ohnehin einen Teil der Investition zurückerhalten. Auf den ConciergeDienst OnStar würden wir indes verzichten; doch wems gefällt, von einem Telefonassistenten bedient zu werden, statt selber zu handeln, der hat im Astra die Möglichkeit dazu. Die Motorenpalette ist identisch mit der des Fünftürers und besteht aus neuen Selbstzündern und Benzinern, die ein Leistungsspektrum von 100 bis 200 PS abdecken. Herauszuheben gilt es den neuen 1,6-LiterBiturbo-Diesel mit 160 PS sowie den 1-Liter-3-Zylinder-Turbobenziner mit 105 PS. Sehr handlich, präzise Lenkung Hat an Qualität zugelegt: Der neue Opel Astra Sports Tourer bietet viel – auch kleine Motoren. Der Grund für unsere Ausfahrt durch das Douro-Tal an diesem Frühlingstag ist aber weder der Port, noch die N222 – Hauptdarsteller ist der Opel Astra Sports Tourer, in dem wir unterwegs sind. Und der ist ein adäquater Begleiter für diese kurvige Strecke: Er fährt sich sehr handlich, liegt überraschend satt auf der Strasse, wedelt erstaunlich waagrecht durch die Kurven und gefällt mit einer präzisen Lenkung und einem sauber abgestimmten Fahrwerk. Dass wir in einem Kompaktkombi sitzen, ist kaum nach dem Losfahren vergessen – und das ist ein gutes Zei- chen. Vor der Losfahrt freilich erkunden wir die Vorzüge des Astra Sports Tourer. Der Kombi ist 33 Zentimeter länger und deren 2 höher als die fünftürige Basisversion, das Kofferraumvolumen beträgt 540 Liter und kann auf 1630 Liter erweitert werden, indem die Lehnen der Fondsitze umgeklappt werden (neu im Verhältnis 40:20:40). Dies geschieht einfach und clever mit einem Fingerzug vom Fond oder von der Kofferraumklappe aus. Letztere öffnet und schliesst auf Wunsch auch vollautomatisch, und hat man mal die Hände voll, reicht ein Schwenken des Fusses unter dem Fahrzeugheck. Wir entdecken auch praktische Ablagen und Fächer; nur leider hat Opel vergessen, unserem Testwagen das clevere Gepäckverstauungssystem Flex Organizer zu verpassen; damit lässt sich die Bagage einfach, schnell und sicher unterbringen. Auf unserer Entdeckungstour fällt uns ausserdem ein wackeliges, schmales Ding auf, das dort angebracht ist, wo früher stets der Aschenbecher war. Es fällt bereits beim Hinschauen ab und kann fortan nur noch kurzzeitig Fotos: zvg. befestigt werden. Es sei, so erklärt man uns später, ein Duftspender; Opel will ja schliesslich mit Premium-Features punkten. Unser Verdikt: Entweder auch in Premiumqualität bauen oder dann lieber weglassen. Das war es aber auch schon mit negativer Kritik, mehr Schwachpunkte finden wir auf der kurzen ersten Begegnung nicht. Der Innenraum kann sich sehen lassen, sowohl gestalterisch als auch qualitativ. Die Sitze sind vorzüglich: Opel ist stolz darauf, als erster Hersteller Gestühl mit dem Gütesiegel der Aktion Gesunder Im Vergleich zum Golf aufgeholt Im ewigen Wettlauf mit dem Hauptkonkurrenten VW Golf hat der Astra deutlich aufgeholt. Hinterher hinkt er nur noch in einigen, aber oft kaufentscheidenden Bereichen: Es gibt ihn weiterhin nicht mit Allradantrieb, ein Doppelkupplungsgetriebe fehlt nach wie vor, und auch eine Plug-in-Hybrid-Version ist noch nicht in Sicht. Wenn der nächste Golf, der ab 2019 erwartet wird, ausserdem noch alle neuen Assistenzsysteme des aktuellen Passat inklusive Head-up-Display haben wird, dürfte der Wolfsburger Platzhirsch dem Rüsselsheimer wieder eine Nasenlänge voraus sein. Autolegende und Kurvenstar Alpine kommt wieder Ende Jahr soll in Frankreich eine neue Marke einsatzbereit sein, Renault arbeitet mit Hochdruck an der Wiederbelebung des Sportwagens Alpine. Martin Schatzmann Er hiess Jean Rédélé (Bild oben rechts), war damals der jüngste Renault-Händler Frankreichs und in der Werkstatt seines Vaters in Dieppe gross geworden. Rédélé hatte Benzin im Blut, und seine Passion war die Rennstrecke. Er nahm sich RenaultModelle zur Brust, optimierte sie mit eigenen Weiterentwicklungen für den Renneinsatz und sorgte mit den leichten, wendigen Flitzern ab 1951 für Unruhe in der Boxengasse. Wie Asterix gegen die Römer setzte sich Rédélé mit diversen Rennerfolgen gegen grosse Widersacher durch, gewann ab 1952 drei Jahre in Folge seine Kategorie der Mille Miglia und 1953/54 zweimal hintereinander die Coupe des Alpes. Die Siege in den Alpen und die Freude am Kurvenwetzen in den Bergen inspirierten Rédélé zur Wahl des Firmennamens. Alpine wird 1955 geboren, als Rédélé mit dem A106 sein erstes Modell auf die Strasse bringt. 1995, 40 Jahre nach der Gründung, wurde es wieder still um die Alt und neu beisammen: Der Renault Alpine, Rennlegende und Objekt der Begierde für Autofans. Marke aus der Normandie. Renault, seit 1972 Besitzer von Alpine, hatte den damaligen A610 als letztes Modell wegen stetig schwindender Nachfrage aus dem Verkauf genommen. Nun neigt sich die Alpine-lose Zeit aber dem Ende zu: Nächstes Jahr bringt Renault die Sportwagen-Ikone zurück. Erst vor kurzem stellten die Franzosen das praktisch serienfertige Concept Alpine Vision vor. Augenfällig ist die optische Anlehnung des neuen Modells an die eigene Historie. Der Alpine Vision wirkt wie die Reinkarnation des A110, der zwischen 1962 und 1977 gebaut wurde und der mit zahlreichen Rallye- und Rennerfolgen bei vielen Fans noch heute als der Inbegriff der Marke angesehen wird. Eine bewusste Entscheidung, wie Bernard Ollivier, seit Jahren treibende Kraft hinter dem Projekt Alpine, erklärt: «Das Design drückt den Kern der Marke aus, nimmt mit ‹Agilität durch Leichtigkeit› den Geist Rédélés auf und bringt es durch seine schlichte, natürlichelegante Formensprache treffend zum Ausdruck.» Das Serienmodell soll im Spätherbst vorgestellt, die Produktion im Frühling 2017 aufgenommen werden. Über Fahrzeugdaten schweigt Fotos: zvg. sich Renault fast komplett aus, einzige Details sind der Hinweis auf einen Vierzylinderturbo, auf dessen Platzierung auf der Hinterachse und auf die Beschleunigung in weniger als 4,5 Sekunden für 0 auf 100 km/h. «Beim neuen Wagen wird die Leichtigkeit für Tempo sorgen», bekräftigt Ollivier. Nicht schiere Leistung, sondern ein sehr gutes Leistungsgewicht werde für jenes Mass an Fahrspass und Agilität sorgen, mit dem Alpine berühmt wurde. Das beharrliche Schweigen zu Details des neuen Wagens öffnet Tür und Tor für Spekulationen in Fachme- dien und Foren. So etwa mutmassen die einen von 270 PS, die andern von 1000 Kilogramm Leergewicht, Dritte gehen als Hypothese von 52 000 Euro Basispreis aus. «Unsere wichtigste Aufgabe wird es bis zur Markteinführung sein, den Geist und das Flair von damals in die Gegenwart zu bringen», so Carlos Ghosn, Präsident des Renault-Konzerns. In Bezug auf die mittelfristige Zukunft lässt er sich allerdings in die Karten blicken: «Wir beginnen zuerst mit einem einzigen Wagen und mit der Vision, eine Marke zu bauen. Doch dies schaffen wir nur, wenn zusätzliche Modelle folgen.» Stadt Zürich Nr. 15 14. April 2016 17 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Himmlisch mit «Hölleluja»: Die Zürcher Komikerin Stefanie Berger. Hitproduzent Roman und Nikol Camenzind, «Schwiizergoofe». Geniesst den freien Abend: SRFBörsenmoderatorin Patrizia Laeri. Geladen: Milieuanwalt Valentin Landmann mit Gordana Rhiner. Inszeniert sich als Running Gag: Satiriker Andreas Thiel war als Gast in «Das Zelt» auf dem Kasernenplatz geladen. «Das Zelt» als Klassentreffen mit Schönen und Lustigen Der Galaabend auf dem Kasernenplatz ist immer auch eine Art privater Komödiantenstadel für die Geladenen. Jedenfalls war keiner der Comedy-Grössen um eine Posse oder improvisierte Hanswurstiade vor der Kamera verlegen. Neben Komiker und Politologe Michael Elsener sah man bei «Das Zelt» auch Fabian Unteregger (auf der Gästeliste aufgeführt als «Komiker, Arzt, Ingenieur, Pilot»), der am Nachmittag noch am Weiterbildungsforum in Schaffhausen ein viel beachtetes Referat gehalten hatte. Satiriker Andreas Thiel mit hinlänglich bekannter RegenbogenIrokese verkauft sein grad neulich erschienenes Buch sehr gut (bereits in der zweiten Auflage) und liebäugelt damit, eventuell den PH-Wert seines Haupthaars neu zu definieren. Einzig Divertimento-Komiker und «DGST»-Juror Johnny Fischer zeigte sich von eher ungewohnt ruhiger Seite. Am 4. Juni wird er im Tessin Michi Angehrn das Ja-Wort geben. Die schöne SRF-Börsenlady Patrizia Laeri im kleinen Schwarzen zog bewundernde Blicke auf sich. Die zweiANZEIGEN fache Mutter strahlte von innen heraus. Vielleicht macht sie die Fernbeziehung zu ihrem Banker in England so happy. Tiefenentspannt wirkte Ex-MissSchweiz Bianca Sissing. Sie kam direkt von einem längeren Aufenthalt in Indien, wo sie ihre Liebe zum Yoga vertieft hat. Schlagersängerin Linda Fäh, die auch als Werbeikone von Plakatwänden lacht, erschien mit fast klosterfräulichem Dutt und einem wadenlangen silbernen Plisseekleid. Musikerin und Dreifachmutter Nikol Camenzind war mit Ehemann Roman und in hautengen Leder-Röhrli- jeans an der Gala. Mit ihrer Musikgruppe und dem Kinderchor «Schwiizergoofe» wird sie ein Heimspiel geben, so lange «Das Zelt» in Zürich gastiert. Ebenso Komikerin Stefanie Berger, die sich himmlisch auf ihren «Hölleluja»-Soloauftritt vor Zürcher Publikum freut. Unter den Gästen, die sich prima unterhielten, sah man auch Anwalt Valentin Landmann, der mit Gordana Rhiner der Einladung von Gastgeber Adrian und Cathrine Steiner folgte. Bis 19. April gastiert «Das Zelt» noch in Zürich und verwöhnt seine Gäste auch kulinarisch auf hohem Niveau. Gern dabei: Werber Dominique von Matt mit Ehefrau Jolanda. Zurück aus Indien: Model und ExMiss-Schweiz Bianca Sissing. Linda Fäh: Die Schlagersängerin ist auch eine gefragte Werbeikone. Gastgeberpaar Adrian und Cathrine Steiner, Direktoren von «Das Zelt». 18 Küsnachter Nr. 15 14. April 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: «Kinderland» Moldawien Moldawien ist das Armenhaus Europas. Bei einer Arbeitslosenrate von 80 Prozent müssen viele Männer und Frauen im Ausland arbeiten und ihre Kinder zurücklassen. Dieses Thema greift Liliana Corobca in ihrem Roman «Der erste Horizont meines Lebens» auf. Die Mutter von Cristina, Dan und Marcel hütet fremde Kinder in Italien, der Vater arbeitet in Sibirien in einer Giftfabrik und verliert dabei seine Zähne. Und so muss sich die erst 12-jährige Cristina um ihre beiden Brüder kümmern und das Schwein, die Hühner und den Hund füttern. Nebenbei besucht sie die Schule. In eindrücklichen Bildern beschreibt die Autorin den harten Alltag der verwaisten Kinder und das raue Zusammenleben in einem bäuerlichen Dorf, in dem nur noch die Alten und die Jungen leben. Liliana Corobca, geboren 1975 in Moldawien, ist Literaturwissenschafterin und Schriftstellerin. Sie lebt in Bukarest und hat mehrere Bücher über die Zensur im kommunistischen Rumänien veröffentlicht. Liliana Corobca: «Der erste Horizont meines Lebens», Paul Zsolnay Verlag, 2015. 190 Seiten. Selbstbestimmtes Paradies Alina Bronskys neuer Roman spielt im ukrainischen Dorf «Tschernowo», das im radioaktiv verseuchten Sperrgebiet in der Nähe der Atomruine Tschernobyl liegt. Hierher ist Baba Dunja als Erste illegal zurückgekehrt. Mit über 80 Jahren fürchtet sie sich nicht mehr vor den längerfristigen Strahlenschäden. Sie zieht das Leben in der Heimat einem entfremdeten Wohnen in anonymen Plattenbauten vor. Andere ältere Menschen sind ihr gefolgt. Baba Dunja, eine gelernte Krankenschwester, ist die heimliche Bürgermeisterin des Dorfs. Sie erzählt mit trockenem Witz und selbstkritisch vom täglichen Leben in dem abgelegenen Dorf und von ihren etwas skurrilen Nachbarn. In Tschernowo ist alles ein wenig anders: Die Spinnen weben verrückte Netze, und die Vögel pfeifen so laut wie nirgends sonst. Dank der humorvollen Erzählweise wirkt der Roman trotz der Schilderung widriger Umstände nicht düster. Baba Dunja wächst einem mit ihrer liebevollen Art ans Herz. Alina Bronsky wurde in Russland geboren und lebt seit Anfang der Neunzigerjahre in Deutschland. Bekannt geworden ist sie mit ihrem Debütroman «Scherbenpark», der verfilmt wurde. Alina Bronsky: «Baba Dunjas letzte Liebe». Kiepenheuer & Witsch, 2015. 153 Seiten. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 14. April 8.00–22.00 Ausstellung: Skulpturen im Garten des Hotels Wassberg. Täglich bis 30. September. Hotel Wassberg, Wassbergstrasse 62, Forch. 15.00 Kreativ im Alter, «80 Jahre Margrit»:: Zu ihrem 80. Geburtstag hat Margrit Näpfer Rohrer ihre autobiografischen Gedanken mit Bildern publiziert. Im Gespräch mit der Journalistin Dominique Bühler gibt sie Einblick in ihr frisch-fröhliches sowie tragisches Leben. In Zusammenarbeit mit dem Frauenverein Zollikon. Ortsmuseum Zollikon, Oberdorfstrasse 14. 17.00–20.00 Vernissage: Grossformatige Bilder der Zürcher Künstlerin Susanne Keller. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg-Feldmeilen. 18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag (ausser Schulferien), Dauer eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Untere Turnhalle Schulhaus Zentrum, Rigistrasse, Küsnacht. 19.00–20.00 Ski-Fit: Skiturnen organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig. Leitung: Nelly Voegeli-Sturzenegger, Tel. 079 652 02 12. Turnhalle 2 bei der Heslihalle, Untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht. 19.30 Theater: «Faust³», Stück der Kulisse Küsnacht. Tickets über www.kulisse.ch oder direkter Vorverkauf in der Buchhandlung Wolf in Küsnacht. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Obere Heslibachstrasse 5, Küsnacht. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. Familienzentrum. Familienzentrum Küsnacht, Tel. 079 837 18 27, Tobelweg 4, Küsnacht. Sonntag, 17. April 11.00–13.00 Vernissage: Ausstellung mit Bildern und Skulpturen von Frédéric Belser. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 17.00 Konzert: Die 16-jährige Meilemer Violinistin Elea Nick und die Zolliker Pianistin Hanny Schmid Wyss spielen romantische Werke von Franz Waxmann, Maurice Ravel und Camille Saint-Saëns. Seehof, Hornweg 28, Küsnacht.. Freitag, 22. April 9.30–10.30 Sprechstunde Kinderernährung: Nicole Meybohm, ernährungspsych. Beraterin IKP. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4. 19.00 Frühlings-Preisjassen: Anmeldung bis 14. April, 12 Uhr beim Pfarreisekretariat, 043 266 86 30. Kirchenzentrum St. Agnes, Erlenbach. Samstag, 23. April Mittwoch, 20. April 14.30 Seniorennachmittag: Die Ballettschule Küsnacht ist zu Gast. Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. 14.45–16.30 Erlebniswerkstatt Salzteig: für Kinder ab 18 Monaten in Begleitung. Leitung: Arian Zeller, Kunsttherapeutin ED. Teilnahme mit Anmeldung an: [email protected]. Familienzentrum Küsnacht, Tel. 079 837 18 27, Tobelweg 4, Küsnacht. 16.30 Film: «Die drei Räuber» nach einem Bilderbuch von Tomi Ungerer. Ab 4 Jahren. Ref. Kirchgemeindehaus Zollikerberg, Hohfurenstrasse 1, Zollikerberg. 19.30 Theater: «Faust³», Stück der Kulisse Küsnacht. Tickets über www.kulisse.ch oder direkter Vorverkauf in der Buchhandlung Wolf in Küsnacht. Reformiertes Kirchgemeindehaus, Obere Heslibachstrasse 5, Küsnacht. 19.45 «Wilde Erdbeeren»: Film von Ingmar Bergmann. Kirchgemeindehaus Berg, Zollikon. Freitag, 15. April Donnerstag, 21. April 15.00–16.00 Klavierkonzert: Mit Tamara Shpiljuk. 14.30–17.00 Kindercoiffeur: Einschreibeliste im 17.00 Bücherabend: Kundinnen der Buchhandlung stellen ihr Lieblingsbuch vor. Eintritt frei, Apéro. Platzreservationen: [email protected], 044 910 41 38. Buchhandlung Wolf, Zürichstr. 149, Küsnacht. Sonntag, 24. April 13.00–17.00 Finissage: Ausstellung «Waterproof» (künstlerische gestaltete Gummistiefel) mit dem Zürcher KünstlerinnenKollektiv.ch. Ortsmuseum Meilen, Kirchgasse 14. Montag, 25. April 14.30 Singnachmittag: Mit Andreas Gut. Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstr. 4, Küsnacht. Dienstag, 26. April 15.00–17.00 Live Pianomusik: Mit Evelyne Kunz. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 19.00 «Zu Fuss in der Natur»: Wanderung Langenthal – Wangen a.d. Aare. Vorbesprechung und Anmeldung: Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. Künstler thematisieren Umgang mit Lebensmitteln Ab dem 15. April präsentiert Hgb Fideljus in Zusammenarbeit mit der «Discount Gallery» eine Gruppenausstellung mit 30 Künstlerinnen und Künstlern zum Thema Lebensmittel. Zu sehen gibt es unter dem Titel «Eat me, Vegaliban» nachdenkliche, aber auch fantasievolle und provokative künstlerische Positionen vom Grafikdesign bis hin zu Ansätzen aus der Street Art zum Thema Essen. Der französische Gastrosoph Jean Anthelme Brillant-Savarin schrieb einst: «Man ist, was man isst.» Damit meinte er, dass die Essgewohnheiten widerspiegeln, wer und was wir sind. Sie sagen viel aus über unsere Werte, Kultur und Religion. Während man in den Industrienationen bequem auf dem Sofa darüber debattiert, ob der Mensch womöglich ein Pflanzen-, Fleisch- oder Allesfresser ist, leiden nur wenige Flugstunden entfernt ganze Völker an Mangelernährung und verhungern. Es geht also nicht nur um Vorlieben oder Theorien, sondern auch um den Schutz und die Verteilung von Nahrungsmitteln. (e.) «Eat me, Vegaliban – eine Ausstellung über den Umgang mit Lebensmitteln». Vernissage: Freitag, 15. April, 19.30–22 Uhr. Ausstellung bis 15. Mai. Öffnungszeiten: Mo/Di 11–17, Mi/Do/Fr 11–19, Sa 12– 17 Uhr. Gallery Büro Discount by Büro Destruct, Zurlindenstrasse 226, Zürich. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg 4. Sonntag der Osterzeit Samstag, 16. April 17.00 Vorabendgottesdienst Sonntag, 17. April 10.30 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 17. April 9.00 Wortgottesdienst mit Kommunionfeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 16. April 18.30 Vorabendgottesdienst Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag 17. April 10.00 Kirche: Gottesdienst Pfrn. Judith Wyss Anschliessend Kirchenkaffee 10.15 Pflegeresidenz Bethesda Heimgottesdienst Pfr. Jürg Blösch Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Ein junger Stern am Geigenhimmel Die junge Meilemer Geigenvirtuosin Elea Nick und die Zolliker Pianistin Hanny Schmid Wyss bestreiten am Sonntag in Küsnacht einen musikalisch-romantischen Abend. Erstaunlich, wie sie vertrackte Doppelgriffe und irrwitzige Läufe mit Bravour meistert. Die 16-jährige Geigerin aus Meilen erweckt den Eindruck, sie sei mit ihrem Instrument zusammen geboren worden. Trotz ihres jugendlichen Alters gehört Elea Nick zu den herausragendsten Talenten ihrer Generation. Ihre grössten internationalen Erfolge feierte sie 2013 in Novosibirsk (Russland) und 2015 in Lublin (Polen) mit 1. Preisen. Elea trat als Solistin mit prominenten Orchestern im In- und Ausland auf. Daneben hört man sie mit Rezitals in verschiedenen Konzertsälen in Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, Russland, Polen, Griechenland und Südafrika. Ihr emotionales musikalisches Talent verhilft Elea Nick immer wieder zu speziellen Erfolgen. So erhielt sie 2014 vom Rotary Club Meilen den Kulturpreis. Zum 125-Jahr-Jubiläum der Bank Julius Bär 2015 trat sie im Hallenstadion in Zürich auf und ebenfalls letztes Jahr gewann sie den Migros-Kulturpreis. Begleitet wird Elea Nick von der Pianistin Hanny Schmid Wyss aus Zollikon, die von der Presse als ausdrucksstarke, sensible Musikerin mit brillanter Technik gerühmt wird. Nebst ihrer solistischen Konzerttätigkeit im In- und Ausland ist sie auch eine sehr gefragte Kammermusikerin. Dazu wirkt sie als Pädagogin, gibt «Master Classes» und amtiert als Jurymitglied an Wettbewerben und Stipendienvergaben. Mit ihren Workshops über die Themen «Wie kommentiere ich ein Konzert», «Wie trete ich auf» usw. ist sie eine grosse Hilfe für junge Künstler. Hanny Schmid Wyss ist als Mittlerin zwischen Komponisten und Hörern mit kommen- Herausragendes Jungtalent: die Violinistin Elea Nick. Foto: zvg. Sensible Pianistin und Pädagogin: Hanny Schmid Wyss. Foto: zvg. tierten Programmen besonderer Art bekannt. Solche liegen ihr besonders am Herzen und finden bei Publikum und Presse begeisterten Anklang. Auch das romantische Rezital mit Werken von Franz Waxmann, Camille Saint-Saëns und Maurice Ravel, das auf Einladung der Kulturkommis- sion am nächsten Sonntag zur Aufführung kommt, wird Hanny Schmid Wyss auf ihre lockere, charmante Art kommentieren. (e.) Sonntag, 17. April, 17 Uhr, Seehof, Hornweg 28, Küsnacht. Einlass in Haus ab 16.30 Uhr. Platzzahl beschränkt, Eintritt frei (Kollekte). Meisterin der tiefgründigen Farbschichten «Letzte Engel» heisst die Ausstellung mit Bildern von Susanne Keller in der Kulturschiene Herrliberg. Die Zürcherin Susanne Keller, seit 35 Jahren freischaffende Künstlerin, hat sich als Meisterin der wuchtig-subtilen Farbschichten etabliert. Ihre Werke pendeln an der Grenze von Abstraktion und gegenständlicher Malerei und wirken durch Fokus, Vielschichtigkeit und pure Kraft. Susanne Keller arbeitet planvoll, aber gleichzeitig aus spürbarer Emotion heraus. Ihre Arbeiten, oft grossformatig, sind bis ins Detail durchgestaltet, wobei die farbliche Tiefgründigkeit sowie die Anmutung der Schichten, Krusten und Übergänge stets das Vitale betonen. Obwohl häufig reduziert fast bis zur Monochromie, ist die Lebendigkeit dieser Bilder im Raum sofort spürbar. (e.) Vernissage: Donnerstag, 14. April, 17–20 Uhr, Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg-Feldmeilen. Ausstellung bis 1. Mai, geöffnet jeweils Do/Fr 15–18 Uhr, Sa/So 14–17 Uhr Künstlerapero: So, 24. April, 14–17 Uhr. www.kulturschiene.ch. Susanne Keller vor einem ihrer grossformatigen Werke. Foto: zvg. Nr. 15 14. April 2016 19 20 Küsnachter Nr. 15 14. April 2016 KULTUR Konkrete Kunst im Zollikerberg Hotel Garten wird zum Skulpturenpark Das Kunstforum Tertianum Zollikerberg zeigt in einer neuen öffentlichen Ausstellung Bilder und Plastiken von Frédéric Belser. Noch bis Ende September stellen 13 Schweizer Künstlerinnen und Künstler ihre Skulpturen im Garten des Hotels Wassberg auf der Forch aus. Der Zumiker Holzkünstler André Becchio hat mit Thomas Joerger aus Erlenbach die grosse öffentliche Skulpturenshow zusammengestellt. Dass Zollikon zahlreiche illustre Persönlichkeiten beherbergt, ist seit langem bekannt. Dass aber seit zwei Jahren mit Frédéric Belser auch ein Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst auf dem Zollikerberg lebt, dürfte den wenigsten bekannt sein. Die klassische konkrete Malerei zeichnet sich aus durch eine Geometrisierung der Formen, eine Tendenz zur Verwendung von reiner Farbe und einen Verzicht auf räumliche Wirkung. Stark beeinflusst wurde die konkrete Kunst von den Zürcher Vertretern Max Bill und Verena Loewensberg. Ihr Schaffen hat auch Frédéric Belser stark geprägt. Der 1929 in Genf geborene Frédéric Belser lebte von Mitte der 50erJahre fast vier Jahrzehnte lang in Zürich und befasste sich in dieser Zeit intensiv mit der Kunst und ihren Strömungen. Beruflich als Arzt für Innere Medizin tätig, begann seine künstlerische Entwicklung schon in den 40er-Jahren mit einer grafischen Ausbildung, die in der Malerei ihre Fortsetzung fand. Mit 34 Jahren begegnete Belser 1963 dem grossen Max Bill persönlich, der sich auch sein Werk ansah und ihn mit den Worten «S’isch guät, was Sie machäd!» zum Weitermachen motivierte. In den 80er-Jahren fing Belser an, sich noch intensiver der Malerei zu widmen – es begann ein wahrer schöpferischer Frühling. In den 90er-Jahren folgte eine zweite grosse Schaffensphase mit drei bedeutenden Einzelausstellungen. Von 1994 bis 2014 lebte Belser in Südfrankreich, um zu malen und zu gärtnern. Es folgten weitere Ausstellungen, unter anderem in Nîmes, Montpellier und Alès. Im Rahmen der Ausstellung auf dem Zollikerberg zeigt der Künstler nun Serigrafien, Acrylbilder auf Leinwand und Acrylglasplastiken, die er seit 1995 fertigt. In einer gewissen Abkehr von der reinen konkreten Kunst verwendet Belser gerne differenzierte Töne, die von den reinen Grundfarben unabhängig sind. Er schafft damit willkürliche Bildelemente, die dazu dienen, die systematische Bildorganisation zu beleben oder auszuwiegen. Und was den ANZEIGEN Willy Neubauer Von oben: Frédéric Belser mit einer seiner Acrylskulpturen und zwei weitere seiner Werke. Fotos: zvg. Raum anbelangt, führt Belser eine gewisse Raumillusion wieder ein, meistens durch Verwendung von Transparenz. Die Ausstellung wird am kommenden Sonntag mit einem Kurzreferat von Stephan Siegfried sowie mit einem Apéro und Musik (Duo «Peter und Peter») eröffnet. Der Künstler wird an der Vernissage persönlich anwesend sein. Der Erlös aus den Werkverkäufen geht an die internationale Hilfsorganisation «Médecins Sans Frontières». (e.) Vernissage: Sonntag, 17. April, 11 bis 13 Uhr. Ausstellung bis 12. Juni. Kunstforum Tertianum Zollikerberg, Sennhofweg 23. Die «Liebeserklärung» von Beat John ist eigentlich eine Liebeserklärung an den schönen Garten des Hotels Wassberg. Das filigrane Kunstwerk aus verzinktem, pulverbeschichtetem Stahl steht vor dem Abhang, der den Blick auf die monumentale Aussicht auf Greifensee und Zürcher Oberland freigibt. Die «Liebeserklärung» ist das bisher einzige Kunstwerk, das reserviert ist. Alle anderen 33 Objekte sind noch frei verfügbar. Das gilt für «Koppernikus», den steinernen Hund von Susan Kopp, ebenso wie für die «Lion Queen» von Marcel Max Bernet, einer eleganten Skulptur aus Zedernholz. Susan Kopp ist anwesend und man wundert sich, weshalb die zierliche Frau sich mit einem so archaischen Material wie Stein beschäftigt. Einem Material, das sie aber auch leicht und locker bearbeitet, wie im Objekt «Dreierlei», das drei Kühe darstellt, die auch einzeln erworben werden können. Dieser kurze Überblick zeigt, mit wie vielen unterschiedlichen Materialien die Künstler arbeiten. Das Spektrum reicht von Holz über Stahl und Eisen, Terrakotta, Zement, Acryl, Beton und Stein bis zu leuchtenden Stäben aus durchgefärbtem Glas. Und Tinu Schüpbach stellt «Drehbar», «Sitzbar» und «Flugbar» aus, Objekte aus Bauholz eines Bauernhauses und Teilen von Eggen und Achsen aus Stahl. Objekte, die man buchstäblich «be-sitzen» kann. Kurator André Becchio freut sich über den grossen Besucheraufmarsch an der Vernissage und das grosse Interesse an der Ausstellung. Er hat letztes Jahr, zusammen mit dem Erlenbacher Ko-Kurator Thomas Joerger Objekte auf dem Wassberg ausgestellt und wurde dann angefragt, ob er und Thomas Joerger diese Ausstellung organisieren könn- Die Kuratoren André Becchio und Thomas Joerger, in der Mitte Direktorin des Hotel Wassberg, Kerstin Gornowski. Fotos: W. Neubauer Man begutachtet und diskutiert, links der grosse Turm von Peter Noser, der auch schon in der Milchhütte in Zumikon ausgestellt hat. te. Und auch Kerstin Gornowski, die Hoteldirektorin, ist sehr angetan vom Anlass. «Ich bin sehr happy, das ist ein gelungener Anlass für alle, die zwei Kuratoren haben eine tolle Ausstellung erarbeitet», lautet ihr Resümee. Abgestorbene Äste als Mahnmal Interessant und elegant präsentiert sich auch das Werk «Schichtung» von Gabriel Mazenauer. Das Objekt aus oxidiertem Eisen wirkt wie ein Fächer. «Flüchtlinge» von Monika Schudel müsste hingegen den ersten Preis für die beste Platzierung erhalten. Die abgestorbenen Eichenäste auf Metall sind auf einem leicht abfallenden Wiesenhang platziert und wirken dort wie ein eindrückliches Mahnmal an das Elend, vor dem wir gerne die Augen verschliessen würden. Ja, die Platzierungen hätten schon Diskussionsstoff geboten, erläutert André Becchio. Aber der Garten sei ja prädestiniert für eine Ausstellung dieser Art. Letztendlich finde man für jedes Objekt den richtigen Platz, an dem es optimal zur Geltung komme. Ausstellung im Hotelgarten des Wassberg bis 30. September, täglich 8–22 Uhr. Hotel Wassberg, Wassbergstrasse 62, Forch.
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