VDE-AR-N 4221

Entwurf
April 2016
E VDE-AR-N 4203
Dies ist eine VDE-Anwendungsregel im Sinne von VDE 0022 unter gleichzeitiger
Einhaltung des in der VDE-AR-N 100 beschriebenen Verfahrens. Sie ist nach der
Durchführung des vom VDE-Präsidium beschlossenen Genehmigungsverfahrens
unter der oben angeführten Nummer in das VDE-Vorschriftenwerk aufgenommen und
in der „etz Elektrotechnik + Automation“ bekannt gegeben worden.
FNN
Vervielfältigung – auch für innerbetriebliche Zwecke – nicht gestattet.
ICS 29.240.01
Einsprüche bis 2016-05-11
Entwurf
Erteilung von Netzauskünften in Versorgungsunternehmen
Supply of network information in electrical power supply companies
Renseignements sur le réseau électrique
Anwendungswarnvermerk
Dieser VDE-Anwendungsregel-Entwurf mit Erscheinungsdatum 2016-03-11 wird der Öffentlichkeit zur
Prüfung und Stellungnahme vorgelegt.
Weil die beabsichtigte VDE-Anwendungsregel von der vorliegenden Fassung abweichen kann, ist die
Anwendung dieses Entwurfs besonders zu vereinbaren.
Stellungnahmen werden erbeten
–
vorzugsweise online im DIN-VDE-Entwurfsportal unter www.entwuerfe.normenbibliothek.de, sofern
dort wiedergegeben;
–
oder als Datei per E-Mail an [email protected] möglichst in Form einer Tabelle. Die
Vorlage dieser Tabelle kann im Internet unter www.vde.com/fnn/stellungnahme abgerufen werden;
–
oder in Papierform an den VDE Verband Der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.,
FNN, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin.
Die Empfänger dieses Entwurfs werden gebeten, mit ihren Kommentaren jegliche relevanten
Patentrechte, die sie kennen, mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.
Gesamtumfang 19 Seiten
VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
© VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.
Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung
des VDE, Frankfurt am Main, gestattet.
Vertrieb durch VDE VERLAG GMBH, 10625 Berlin
Preisgr. K
VDE-Vertr.-Nr.
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
Inhalt
Seite
Vorwort............................................................................................................................................................... 3
Einleitung ........................................................................................................................................................... 3
1
Anwendungsbereich .............................................................................................................................. 4
2
Normative Verweisungen ...................................................................................................................... 4
3
Begriffe .................................................................................................................................................. 4
4
Erteilung von Netzauskünften in Versorgungsunternehmen................................................................. 4
4.1
Allgemeines ........................................................................................................................................... 4
4.2
Sicherheitsaspekte bei Netzauskünften ................................................................................................ 5
4.3
Abgabe der Lageinformationen im Rahmen von Netzauskünften ........................................................ 5
4.4
Technologien ......................................................................................................................................... 6
4.4.1
Netzauskunft mittels Internet.............................................................................................................. 6
4.4.2
Abgabe digitaler Auszüge aus den Planwerksdaten.......................................................................... 6
4.4.3
Abgabe analoger Auszüge aus dem Planwerk .................................................................................. 6
4.4.4
Abgabe von Auszügen aus dem Planwerk per Telefax ..................................................................... 6
4.4.5
Übertragung in andere Pläne ............................................................................................................. 7
4.4.6
Örtliche Anzeige der Versorgungseinrichtungen................................................................................ 7
4.5
Bestandteile der Netzauskunft .............................................................................................................. 7
4.6
Zentrale bzw. dezentrale Informationsbereitstellung............................................................................. 8
4.7
Auskunft durch eine externe Stelle........................................................................................................ 8
5
Qualität .................................................................................................................................................. 8
5.1
Lagegenauigkeit .................................................................................................................................... 8
5.2
Lesbarkeit der Planwerksausgabe ........................................................................................................ 8
5.3
Aktualität................................................................................................................................................ 8
5.4
Vollständigkeit ....................................................................................................................................... 8
5.5
Sicherheitsaspekte der digitalen Datenübertragung ............................................................................. 9
Anhang A (informativ) Mustertexte und -formulare......................................................................................... 10
A.1
Freizeichnungshinweise ...................................................................................................................... 10
A.2
Nachweis zu Umfang und Art der Auskunft......................................................................................... 11
A.3
Abgabe digitaler Planwerksauszüge ................................................................................................... 12
A.4
Übergabe digitaler Daten (z. B. PDF-Format, vektorielle Daten) ........................................................ 13
A.5
Auskunft per Internet ........................................................................................................................... 14
A.6
Auskunft per Fax ................................................................................................................................. 16
A.6.1 Einverständniserklärung ...................................................................................................................... 16
A.6.2 Faxformular ......................................................................................................................................... 17
A.6.3 Anmeldeformular ................................................................................................................................. 18
A.6.4 Leitungsschutzanweisung ................................................................................................................... 19
2
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
Vorwort
Dieser VDE-Anwendungsregel-Entwurf wurde vom Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) erarbeitet
und der Öffentlichkeit zur Stellungnahme vorgelegt.
Für diesen VDE-Anwendungsregel-Entwurf ist das Forum Netztechnik/Netzbetrieb im VDE (FNN) zuständig.
Einleitung
Diese VDE-Anwendungsregel beschreibt den Stand der Technik zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung. Trotz
besonderer Sorgfalt bei der Verfassung der Anwendungsregel wird eine Haftung des VDE und der Autoren
für Gesundheits- und Sachschäden, die durch die Anwendung entstehen könnten, ausgeschlossen. Die
Anwender sind aufgerufen, Angaben regelmäßig auf Aktualität zu überprüfen.
Diese VDE-Anwendungsregel wurde vom VDE-FNN erarbeitet. Sie dient als Grundlage für die Erteilung von
Netzauskünften zur Lage von unter- und oberirdischen Versorgungseinrichtungen gegenüber Dritten (z. B.
auskunftsuchende Baufirmen, Träger öffentlicher Belange, usw.) im Rahmen von Planungs- und Baumaßnahmen.
Hauptaufgabe der Netzdokumentation ist es, jederzeit die Versorgungseinrichtungen schnell und zuverlässig
aufzufinden und somit den Betrieb der Versorgungseinrichtungen, sowie die jederzeitige Versorgung der
Kunden sicherstellen zu können. Die Versorgungsunternehmen haben darüber hinaus ein erhebliches
Eigeninteresse am Bestand und Schutz ihrer Versorgungseinrichtungen. Der Schutz der Versorgungseinrichtungen dient u. a. der sicheren Versorgung der Kunden und der Vermeidung von Personen- und
Sachschäden. Aus diesem Grund werden Kabel, Freileitungen und Anlagen eingemessen und in
entsprechenden Bestands- und Übersichtsplanwerken dokumentiert. Eine Notwendigkeit der
Versorgungsunternehmen zu einer geeigneten Netzdokumentation ergibt sich aus den einschlägigen und
allgemein anerkannten Regeln der Technik (u. a. VDE-AR-N 4201 Netzdokumentation). Diese sehen vor,
dass die Versorgungsunternehmen ihre Versorgungseinrichtungen einmessen, Bestandspläne erstellen und
fortführen.
Der Bauausführende hat sich vor Beginn seiner Maßnahme Kenntnis über die jeweiligen
Versorgungsunternehmen zu verschaffen. Informationen hierzu können u. a. der von den Kommunen
geführten Liste zu „Trägern öffentlicher Belange“ entnommen werden.
Der Bauausführende ist verpflichtet, sich unmittelbar vor Baubeginn über die Lage von Versorgungseinrichtungen die notwendige Gewissheit zu verschaffen und die Versorgungseinrichtungen für die Dauer der
Bauausführung zu schützen. Die Verpflichtung zur Erkundigung auf Seiten der Bauausführenden ergibt sich
aus gefestigter Rechtsprechung, sowie Vorschriften zur Unfallverhütung, Regelungen der Landesbauordnungen, Schutzanweisungen (z. B. Merkheft für Baufachleute), usw.
Verstöße eines Bauausführenden gegen die Erkundigungs- und Sorgfaltspflicht führen im Schadensfall zu
einer Schadensersatzverpflichtung nach § 823 BGB und können darüber hinaus im Einzelfall auch mit
strafrechtlichen Konsequenzen verbunden sein.
Gleichermaßen unstrittig ist die Mitwirkung eines Versorgungsunternehmens durch die Netzauskunft im Zuge
von Bau- und Planungsmaßnahmen. Auf Grund des vorhandenen öffentlichen Interesses werden durch
Versorgungsunternehmen Auskünfte gegenüber Dritten über die Lage ihrer Versorgungseinrichtungen erteilt.
Im Ergebnis der vorgenannten rechtlichen Voraussetzungen und unter Berücksichtigung der gebotenen und
möglichen technischen Vorgehensweise gibt die hier beschriebene Anwendungsregel den
Versorgungsunternehmen Regeln zum Verfahren der Erteilung von Netzauskünften vor. Dabei wird auch der
Einsatz neuer Medien und Technologien im Zuge der Erteilung von Netzauskünften durch
Versorgungsunternehmen berücksichtigt.
3
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
1
Anwendungsbereich
Diese VDE-Anwendungsregel dient als Grundlage für die Erteilung von Netzauskünften im Rahmen der
Beantwortung von Anfragen externer Stellen oder Personen zur Lage von Versorgungseinrichtungen des
Versorgungsunternehmens.
Nicht behandelt werden die möglichen internen Verfahren zur Nutzung und Verteilung der Daten der
Netzdokumentation in den jeweiligen Versorgungsunternehmen.
2
Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).
BauGB, Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414),
zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBl. I S.1548)
BG-Information 759, Schutzmaßnahmen bei Erdarbeiten in der Nähe erdverlegter Kabel und Rohrleitungen
EnWG, Energiewirtschaftsgesetz vom 7. Juli 2005 (BGBl. I S. 1970, 3621), zuletzt geändert durch Artikel 3
Absatz 4 des Gesetzes vom 4. Oktober 2013 (BGBl. I S. 3746)
ISO 19005-1, Document management – Electronic document file format for long-term preservation – Part 1:
Use of PDF 1.4 (PDF/A-1)
VDE-AR-N 4201, Netzdokumentation
3
Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.
3.1
Versorgungsunternehmen
Netzbetreiber nach Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)
Anmerkung 1 zum Begriff: Der durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) eingeführte Begriff des Netzbetreibers wird
hier unter dem Synonym Versorgungsunternehmen subsumiert, da sich das Regelwerk auch auf Unternehmen bezieht,
die nicht dem Unbundling unterliegen. Diese in der VDE-AR-N 4203 getroffenen Regelungen gelten für beide
gleichermaßen, wenn sie Betreiber eines Versorgungsnetzes sind.
3.2
Planwerk
Netzpläne nach VDE-AR-N 4201 Abschnitt 9
Anmerkung 1 zum Begriff: Sofern die Begriffe Planwerk, Auszüge aus dem Planwerk, genutzt werden, sind hiermit die in
der VDE-AR-N 4201 Abschnitt 9.definierten Netzpläne gemeint.
3.3
Bauausführender
natürliche oder juristische Person, die Hoch- oder Tiefbaumaßnahmen durchführt
4
4.1
Erteilung von Netzauskünften in Versorgungsunternehmen
Allgemeines
Das Versorgungsunternehmen hat sich den Kommunen, innerhalb derer Gebiete er ein Netz vorhält,
gegenüber bekannt zu machen und eine Ansprechstelle zu nennen. Ziel ist die Aufnahme einer
entsprechenden Information in die von der Kommune geführte „Liste Träger öffentlicher Belange“.
Eine Auskunft zur Lage von Versorgungseinrichtungen des Versorgungsunternehmens kann neben der
reinen Bereitstellung von Lageinformationen zusätzliche Hinweise (z. B. Auflagen zur Bauausführung)
enthalten. Art und Umfang der bereitgestellten Informationen haben die in VDE-AR-N 4201 getroffenen
Regelungen zu Planwerksinhalten zu berücksichtigen.
4
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
An das Versorgungsunternehmen wird dabei das Auskunftsbegehren von Bauunternehmern, Architekten,
Bauherren, Ingenieurbüros, anderen Energieversorgungsunternehmen, Gemeinden und anderen
herangetragen, mit dem Ziel, die notwendige Information über das Vorhandensein und die Lage von
Versorgungseinrichtungen auf einem bestimmten, von künftigen Bau- und Planungsmaßnahmen betroffenen
Gebiet zu erhalten.
Ebenfalls werden Auskünfte erteilt im Zuge der Stellungnahme des Versorgungsunternehmens bei der
Beteiligung als Träger öffentlicher Belange zu öffentlichen Planungsverfahren gemäß Baugesetzbuch und
sonstigen öffentlich rechtlichen Planungsmaßnahmen. Für die Netzauskunftserteilung über die
Versorgungseinrichtungen hat das Versorgungsunternehmen durch geeignete organisatorische Maßnahmen
eine oder mehrere Auskunftsstellen einzurichten.
4.2
Sicherheitsaspekte bei Netzauskünften
Im Rahmen der Bereitstellung von Lageinformationen zu Versorgungseinrichtungen ist in Abhängigkeit von
Art und Umfang des Auskunftsbegehrens der Sicherheit der Versorgungseinrichtungen angemessen
Rechnung zu tragen. (z. B. standardisierte Abfrage des Auskunftsanlasses, s. 4.1).
Im Einzelfall ist bei begründetem Anlass das berechtigte Interesse näher zu prüfen und die Netzauskunft mit
Auflagen in Bezug auf die Verwendung der abgegeben Daten zu erteilen. Ein unkontrollierter und
uneingeschränkter Zugang zu den Lageinformationen der Versorgungseinrichtungen ist aus
Sicherheitsaspekten zu vermeiden.
4.3
Abgabe der Lageinformationen im Rahmen von Netzauskünften
Bei Vorliegen eines berechtigten Interesses sind Auskünfte in angemessener Weise zu erteilen. Das kann
geschehen durch
–
Abgabe analoger Auszüge aus dem Planwerk
–
Abgabe digitaler Auszüge aus den Planwerksdaten
–
Eintragung der eigenen Versorgungseinrichtungen in einem Fremdprojektplan
–
Örtliche Anzeige der Versorgungseinrichtungen
Der jeweilige Arbeitsprozess, auf Grundlage der VDE-AR-N 4203, ist abhängig von den unternehmensspezifischen Besonderheiten festzulegen. Hierbei ist die verantwortliche technische Fachkraft im Sinne der
VDE-AR-N 4201 zu beteiligen.
Vom Auskunftssuchenden sind Informationen zu den von ihm geplanten Maßnahmen gegenüber dem
Versorgungsunternehmen bereitzustellen (Art und Umfang der Baumaßnahme usw.). Durch das
Versorgungsunternehmen ist auf Grund dieser Informationen zu prüfen, welche Einwirkung die geplante
Maßnahme auf die eigenen Versorgungseinrichtungen hat. Im Auskunftsverfahren ist sicherzustellen, dass
ein vom Versorgungsunternehmen benötigtes Mindestmaß an Informationen durch den jeweils
Auskunftssuchenden bereitgestellt wird:
–
Informationen über den Anfragenden (Adresse, Ansprechpartner)
–
Anfrageanlass: Planungs- oder Baumaßnahme usw.
–
Lage und Umfang der Maßnahme
–
Realisierungstermin der Maßnahme
Zu prüfen ist, inwieweit der Bestand der eigenen Versorgungseinrichtungen durch die jeweilige
Fremdmaßnahme tangiert wird (Zugänglichkeiten, statische Belastungen usw.). Die Prüfung kann sich
darüber hinaus auf planungs-/wegerechtliche Belange (Mitverlegungsmöglichkeiten, Ausweisung von
bebaubaren Flächen im Bereich von Versorgungseinrichtungen oder deren Schutzflächen) erstrecken.
Durch den Gegenstand der Anfrage (Bauarbeiten oder Planung) sowie den Umfang der Betroffenheit wird der
Auskunftsprozess innerhalb des jeweiligen Unternehmens bestimmt. In Abhängigkeit von der jeweiligen
Anfrage ist zu entscheiden, ob die Beantwortung durch die Auskunftsstellen erfolgt oder weitere Bereiche des
Unternehmens zu beteiligen sind. Es ist zu dokumentieren, wer welche Auskünfte erhalten hat. Bei
Sammelauskünften sind die Anlagen einzeln zu benennen. Sofern die Anfrage zur Netzauskunft keine
Versorgungseinrichtungen des Versorgungsunternehmens betrifft (Negativauskunft), ist dies dem
Auskunftssuchenden mitzuteilen. Es ist Aufgabe des Auskunftssuchenden, den vollständigen Zugang von
Informationen nachzuhalten.
5
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
4.4
4.4.1
Technologien
Netzauskunft mittels Internet
Der Auskunftssuchende kann bei Verfügbarkeit eines geeigneten Systems im Versorgungsunternehmen über
das Internet Netzauskünfte einholen, wobei z. B. der Auskunftssuchende den identifizierten Planausschnitt
auf seinem Drucker ausgibt oder den Ausschnitt als Grafikdatei herunterlädt bzw. geprüft wird, ob im
angefragten Bereich Versorgungseinrichtungen vorliegen. Neben reinen Rasterdaten können strukturierte
GIS-Daten zur Verfügung gestellt werden. In Abhängigkeit der Datenart sollten entsprechend angepasste
Nutzungsvereinbarungen getroffen werden, um Datenmissbrauch und fehlerhafte Interpretationen zu
vermeiden. Bei der Einrichtung des Internetzuganges ist dafür Sorge zu tragen, dass die notwendige
Informationsbereitstellung des Auskunftssuchenden gegenüber dem Versorgungsunternehmen erfolgt (siehe
4.1).
Die Anerkennung der Nutzungsbedingung kann auf elektronischem Wege erfolgen oder schriftlich im
Rahmen einer Nutzungsvereinbarung (siehe Anhang A).
4.4.2
Abgabe digitaler Auszüge aus den Planwerksdaten
Unabhängig von der Datenart (Vektordaten, hybride Daten, Rasterdaten) kann bei Vorliegen eines digitalen
Planwerks in Abstimmung mit dem Auskunftssuchenden (z. B. durch Abschluss einer Nutzungsvereinbarung)
ein digitaler Planauszug erstellt werden. Neben dem Versand bzw. der Entgegennahme der digitalen
Planauszüge auf Datenträgern können die Daten dem Auskunftssuchenden auch z. B. mittels E-Mail
zugestellt werden.
Das Datenformat wird vom Versorgungsunternehmen vorgegeben. Neben den Daten sind in geeigneter Form
dem Auskunftssuchenden Metadaten (z. B. Symbolbeschreibungen, Formatbeschreibungen, Abgabedatum,
Hinweise auf Urheberrechte) bereitzustellen.
Da nicht sichergestellt werden kann, dass die Übertragung und Weiterverarbeitung der bereitgestellten Daten
fehlerfrei erfolgt, besteht ein Risiko hinsichtlich der Vollständigkeit und Interpretierbarkeit der Daten beim
Auskunftssuchenden. Der Auskunftssuchende hat zu bestätigen, dass er alleine das Übertragungsrisiko trägt,
da der Beweis über den rechtzeitigen und vollständigen Zugang nicht zu erbringen ist. Sofern ausschließlich
Bilddateien im Rasterformat übertragen werden, wird das Risiko einer fehlerhaften, d. h. vom
Originaldatenbestand abweichenden Wiedergabe reduziert. Aus diesem Grund sollte die Übergabe von
vektoriellen Daten ausschließlich zu Planungszwecken erfolgen.
Bei Weitergabe vektorieller Informationen empfehlen sich gleichzeitig die Abgabe analoger bzw. Ausdrucke
oder Rasterdateien, in denen die Lage der Versorgungseinrichtungen lagetreu und korrekt dargestellt
werden. Diese dienen dem Datennutzer oder Auskunftssuchenden zur Überprüfung der Übernahme der
digitalen Auszüge. Es ist empfehlenswert, bei der Abgabe digitaler Auszüge aus dem Planwerk das Risiko
der
Übertragung
und
Weiterverwendung
durch
eine
Nutzungsvereinbarung
zwischen
Versorgungsunternehmen und Auskunftssuchenden zu regeln. In dieser Nutzungsvereinbarung sind dem
Zweck entsprechend die technischen (z. B. Datenformate, Systemvoraussetzungen) und rechtlichen
(Haftungsbeschränkungen, Verwendungsvorbehalte für Daten und Programme) Fragen der digitalen
Netzauskünfte abzuhandeln.
Es wird empfohlen, zu digital bereitgestellten Informationen Kopien vorzuhalten oder im Originaldatenbestand
Entstehungsinformationen bzw. Revisionsdaten zum jeweiligen Informationsobjekt zu führen. Aus
technischen Gründen sollten Dateien (z. B. PDF/A-, TIFF-Format) in Anlehnung an ISO 19005-1 erstellt
werden.
4.4.3
Abgabe analoger Auszüge aus dem Planwerk
Die Abgabe analoger Auszüge erfolgt bei analogen Planwerken mittels Erstellung von Kopien und bei
digitalen Datenbeständen durch Druckausgabe der grafischen Plandarstellung. Die Abgabe der Planwerke
kann sowohl schwarz/weiß als auch in farbiger Darstellung erfolgen. Es ist grundsätzlich zu gewährleisten,
dass die erforderlichen Informationen vollständig, lesbar und eindeutig sind. Die Auskunftserteilung erfolgt
üblicherweise durch Bereitstellung von Einzelblättern; eine Montage der Pläne ist nur in Ausnahmefällen
erforderlich.
4.4.4
Abgabe von Auszügen aus dem Planwerk per Telefax
Die Übertragung der Planauszüge mittels Fax (insbesondere Computerfax) ist aufgrund der unsicheren
Übertragung und der daraus resultierenden Risiken nur als Ausnahmeverfahren anzusehen. Auf die
besonderen Risiken ist hinzuweisen. Der Auskunftssuchende hat zu bestätigen, dass er alleine das
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─ Entwurf ─
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Übertragungsrisiko trägt, da der Beweis über den rechtzeitigen und vollständigen Zugang nicht zu erbringen
ist. Der möglichen Qualitätsverschlechterung bei der Faxübertragung ist durch Wahl eines geeigneten
Ausgabemaßstabes besonders Rechnung zu tragen. Insbesondere die Übertragung farbiger Vorlagen ist mit
einem erhöhten Risiko auf Grund von möglichen Verfälschungen in der Farbwiedergabe bis hin zum
vollständigen Verlust von einzelnen Inhalten verbunden.
4.4.5
Übertragung in andere Pläne
Im Hinblick auf die Auswirkungen einer Maßnahme Dritter auf die eigenen Versorgungseinrichtungen kann
die Eintragung der Versorgungseinrichtungen in die durch den Dritten bereitgestellten Projektunterlagen
(z. B. Bebauungspläne, Straßenbaupläne, Sondernutzungspläne) durch das Versorgungsunternehmen nach
eigenem Ermessen erfolgen.
Bei Zusammenführung der Planwerke sind Inhomogenitäten in den Georeferenzen zu berücksichtigen.
4.4.6
Örtliche Anzeige der Versorgungseinrichtungen
Eine Netzauskunft kann auch mittels örtlicher Anzeige der Versorgungseinrichtungen durch einen Mitarbeiter
oder Beauftragten des Versorgungsunternehmens erfolgen. Die Einweisung vor Ort ist vom
Auskunftssuchenden und vom Mitarbeiter oder Beauftragten des Versorgungsunternehmens zu
protokollieren.
In Ausnahmefällen kann ein Mitarbeiter oder Beauftragter des Versorgungsunternehmens bei der
Rekonstruktion der Lage unterirdischer Versorgungseinrichtungen vor Ort mitwirken, wenn eine Übertragung
des Bestandsnachweises in die Örtlichkeit nicht möglich ist.
4.5
Bestandteile der Netzauskunft
Dem Auskunftssuchenden werden die notwendigen Planwerksauszüge sowie die ggf. zusätzlich zu
beachtenden Hinweise übermittelt.
Bestandteile einer Netzauskunft sind:
–
Kontaktdaten der Auskunftsstelle;
–
Information über Umfang und Bestandteile der Auskunft;
–
Auszüge aus dem Planwerk;
–
Sicherheits- und Verfahrenshinweise, wie z. B. schriftliche Schutzanweisungen;
–
eventuelle Anschreiben;
–
Zeichenerklärung oder Querverweis (VDE-AR-N 4201).
Es sind folgende Hinweise zu den Planwerken anzugeben:
–
Datum und Uhrzeit der Planabgabe;
–
Freizeichnungshinweise zur eingeschränkten Gültigkeit der Netzauskunft;
–
Angabe des Ausgabemaßstabes mit geeigneten Referenzangaben;
–
Beachtung der Hinweise, Maßnahmen zum Schutz von Versorgungsanlagen bei Bauarbeiten.
Weiterhin können ergänzende Hinweise erfolgen, z. B.:
–
Maße zu Ortungsergebnissen sind gesondert gekennzeichnet;
–
Hinweis auf nicht im Bestandsplan dargestellte Versorgungseinrichtungen;
–
Hinweise auf andere Sparten bzw. andere Versorgungsunternehmen;
–
Einweisung zusätzlich zur Bereitstellung analoger Pläne erforderlich.
In Abhängigkeit von der jeweiligen Maßnahme ist durch das Versorgungsunternehmen zu prüfen, ob
standardisiert eine Erteilung von Netzauskünften unter Berücksichtigung der o. g. Bestandteile erfolgen kann
oder eine detaillierte Prüfung mit Abgabe einer individuellen Stellungnahme erfolgen muss. Der Umfang und
die Art der Netzauskunft müssen im Unternehmen und in den abgegebenen Unterlagen dokumentiert werden
(z. B. im jeweiligen Anschreiben bei Versand der Informationen oder in einem Formblatt bei persönlicher
Übergabe).
7
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
4.6
Zentrale bzw. dezentrale Informationsbereitstellung
Eine Netzauskunft kann durch eine oder mehrere Stellen im Unternehmen erteilt werden. Sofern mehrere
Stellen für Teilbereiche zuständig sind, ist eine Aktualität der genutzten Informationen zum Bestand der
Versorgungseinrichtungen bzw. geplante Maßnahmen sicherzustellen. Bei einer dezentralen
Vorgehensweise ist durch eine geeignete Organisation zu gewährleisten, dass eine vollständige Information
erfolgt.
4.7
Auskunft durch eine externe Stelle
Eine Netzauskunft kann im Rahmen von entsprechenden Betriebsführungsverträgen durch externe Stellen
wahrgenommen werden. Die Voraussetzung hierfür ist erfüllt, sofern die externen Stellen über ständig
aktuelle Unterlagen zum Bestand der Versorgungseinrichtungen, sowie Kenntnis geplanter
Versorgungseinrichtungen verfügt. Darüber hinaus müssen der externen Stelle entsprechende
Qualifikationen vorliegen, die eine Beurteilung der Auswirkung der jeweiligen Bau- und Planungsmaßnahme
auf
die
eigenen
Versorgungseinrichtungen
ermöglicht.
Die
externe
Stelle
sollte
dem
Versorgungsunternehmen Kenntnis von der Anfrage geben, damit fremde Baumaßnahmen (z. B. bei
Planungen des Versorgungsunternehmens) berücksichtigt werden können. .
5
5.1
Qualität
Lagegenauigkeit
Im Hinblick auf eine unterschiedliche Lagegenauigkeit des Planwerks wird empfohlen, gegenüber dem
Auskunftssuchenden Hinweise zur Ausführung von Arbeiten im Bereich der Versorgungseinrichtungen bzw.
zur Nutzung der Planauszüge bereitzustellen.
Hierzu gehören u. a.:
–
Handschachtung zur Ermittlung der tatsächlichen Lage von Versorgungseinrichtungen;
–
Verzicht auf Maschineneinsatz bei nicht bekannter Lage der Versorgungseinrichtung;
–
Freizeichnungshinweise zur Unverbindlichkeit dargestellter Maße;
–
Verzicht auf Abgreifen von Maßen aus der Plangrafik.
Sofern bei Netzauskünften auf geometrisch unzureichende Leitungspläne zurückgegriffen werden muss, darf
nicht der Eindruck erweckt werden, als seien die Angaben zuverlässig.
5.2
Lesbarkeit der Planwerksausgabe
Die Auszüge aus den Planwerken sind so aufzubereiten, dass alle Versorgungseinrichtungen eindeutig zu
identifizieren und alle Vermessungen lesbar sind.
5.3
Aktualität
Die bereitgestellten Informationen müssen immer den zum Zeitpunkt der Netzauskunft aktuellen
Ausbauzustand repräsentieren. Ggf. sind einschränkende Hinweise und zusätzliche Verfahrensweisen, die
diese im Ergebnis sicherstellen, vorzusehen.
5.4
Vollständigkeit
Netzauskünfte müssen alle nach VDE-AR-N 4201 Netzdokumentation im Planwerk zu dokumentierenden
Informationen über die Lage von unter- und überirdischen Versorgungseinrichtungen, sowie
Freizeichnungshinweise zur Vollständigkeit und Richtigkeit der Informationen enthalten.
Bei Mehrspartenunternehmen müssen die Informationen aller Sparten ausgehändigt werden.
Die Erstellung oder die Fortführung eines Planes oder die Fortführung der Bestandsdatei erfordern eine
angemessene Bearbeitungszeit. Dadurch entstehende Fortführungsrückstände können zur Unvollständigkeit
der Bestandspläne oder der Bestandsdaten führen. Die Vollständigkeit der Pläne oder der Daten ist
hinsichtlich des Fortführungsstandes zu überprüfen und ggf. durch Aufnahmeskizzen oder durch sonstige
Nachweise zu vervollständigen. Ist das nicht möglich, ist der Auskunftssuchende auf die unvollständige
Lagenachweisung hinzuweisen.
Den betrieblichen Auskunftstellen, die Netzauskünfte über die Versorgungseinrichtungen erteilen, müssen die
jeweils letzten Veränderungen im Netz bekannt sein. Hierzu sind ggf. Interimsdokumentationen zu führen:
8
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
–
führen eines digitalen oder analogen Arbeitsplanwerkes (z. B. Kopien oder eigene GIS-Ebene), in das
alle neu eingemessenen Versorgungseinrichtungen nachrichtlich und auffallend einskizziert bzw.
textliche Hinweise zu durchgeführten Baumaßnahmen vermerkt werden;
–
systematische Ablage der Fortführungsnachweise/ Veränderungsnachweise (Aufnahmeskizzen), die
noch nicht zu einer Änderung im Bestandsplan/ in der Bestandsdatei geführt haben bzw. Führen einer
Datei hierzu.
5.5
Sicherheitsaspekte der digitalen Datenübertragung
Die digitale Übermittlung von Bestandsdaten, die Bildschirm-Präsentation, sowie auch die Ausgabe über
Drucker und Plotter beinhalten die Gefahr der Datenveränderung durch Datenverlust an Schnittstellen,
unterschiedliche Gerätetreiber, individuelle Gerätefehler oder Einstellungen usw.
Ein hoher Grad an Übereinstimmung der verwendeten Hard- und Software verringert das Risiko der
Datenverfälschung. Es wird empfohlen, entsprechende Regelungen über Mindestvoraussetzungen zur
eingesetzten Hard- und Software und sonstige Rahmenbedingungen zu treffen.
Neben den ungewollten, systembedingten Datenveränderungen besteht auch die Möglichkeit der gezielten
Datenmanipulation.
9
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
Anhang A
(informativ)
Mustertexte und -formulare
Die nachfolgenden Mustertexte und -formulare sind eine Zusammenfassung ausgewählter und bewährter
Formulierungen. Ergänzungen bzw. Anpassungen sind unternehmensspezifisch vorzunehmen.
A.1
Freizeichnungshinweise
Es wird hiermit ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in den Plänen enthaltenen Angaben und
Maßzahlen hinsichtlich Lage und Verlegungstiefe unverbindlich sind. Mit Abweichungen muss gerechnet
werden. Dabei ist zu beachten, dass unterirdische Versorgungseinrichtungen nicht zwingend geradlinig sind
und auf dem kürzesten Weg verlaufen. Darüber hinaus darf auf Grund von Erdbewegungen auf die das
Versorgungsunternehmen keinen Einfluss hat, auf eine Angabe zur Überdeckung nicht vertraut werden. Die
genaue Lage der Versorgungseinrichtungen sind in jedem Fall durch fachgerechte Erkundungsmaßnahmen
(Ortung, Querschläge, Suchschlitze, Handschachtung o. a.) festzustellen. Die abgegebenen Pläne geben
den Bestand zum Zeitpunkt der Netzauskunftserteilung wieder. Es ist darauf zu achten, dass zu Beginn der
Bauphase immer aktuelle Pläne vor Ort vorliegen. Die Auskunft gilt nur für den angefragten räumlichen
Bereich und nur für eigene Versorgungseinrichtungen des Versorgungsunternehmens, so dass ggf. noch mit
Versorgungseinrichtungen anderer Versorgungsunternehmen gerechnet werden muss, bei denen weitere
Netzauskünfte eingeholt werden müssen. Stillgelegte Versorgungseinrichtungen sind in den Plänen unter
Umständen nicht dargestellt, können in der Örtlichkeit jedoch vorhanden sein.
10
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
A.2
Nachweis zu Umfang und Art der Auskunft
Versorgungsunternehmen
Anschrift
Herr / Frau
__________________
erhielt am
__________________ durch
Datum, Uhrzeit
Ansprechpartner
Firma / Behörde
Firmenlogo
___________________
___________________
Kenntnis über die Lage der vorhandenen Versorgungseinrichtungen des [Name des
Versorgungsunternehmens] wurden folgende Pläne übergeben:
Strom-Verteilungsnetz
(z. B. Straßen oder
Leitungsbezeichnungen)
_______ Anzahl d. Pläne
Strom- Übertragungsnetz
__________________
_______ Anzahl d. Pläne
Nachrichtenkabel
__________________
_______ Anzahl d. Pläne
Gas-Verteilungsnetz
__________________
_______ Anzahl d. Pläne
__________________
_______ Anzahl d. Pläne
...
__________________
_______ Anzahl d. Pläne
...
__________________
_______ Anzahl d. Pläne
...
__________________
_______ Anzahl d. Pläne
für Baustelle(n) bzw. Planungsmaßnahme(n):
_________________________________________________________________________________
Leitungsschutzanweisung/Zeichenerklärung ist beigefügt
Leitungsschutzanweisung/Zeichenerklärung liegt vor
Die Leitungsschutzanweisung/Zeichenerklärung ist auf der Baustelle zusammen mit den Plänen
vorzuhalten.
Bemerkungen:
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
11
─ Entwurf ─
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A.3
Abgabe digitaler Planwerksauszüge
Nutzungsvereinbarung für Abgabe vektorieller Daten
Bitte senden Sie die Vereinbarung ausgefüllt und unterschrieben an:
Name und Anschrift des Versorgungsunternehmens
Mit Ihrer Unterschrift auf diesem Formular erklären Sie Ihr Einverständnis mit den folgenden
Nutzungsbedingungen:
–
Die Nutzung der für Planungsmaßnahmen zur Verfügung gestellten Daten (digitale Planauszüge)
erfolgt ausschließlich zur eigenen Verwendung im Rahmen des konkreten Auskunftsbegehrens. Die
Präsentation von Daten des Leitungsnetzbetreibers, z. B. auf Messen, ist nur nach ausdrücklicher
Genehmigung gestattet.
–
Die Daten sind Eigentum des Leitungsnetzbetreibers. Hinsichtlich der Katasterdaten bestehen
Urheberrechte seitens der Vermessungsverwaltung. Eine darauf basierende anderweitige Nutzung,
z. B. zur Auswertung und Nutzung nur der Hintergrundsituation (Topografie- und Katasterdarstellung),
ist nicht zulässig.
–
Der Nutzer sichert die vertrauliche Behandlung der zur Verfügung gestellten Daten zu.
–
Die Weitergabe der Daten ist nur mit unserem schriftlichen Einverständnis zulässig.
–
Es ist darauf zu achten, dass für die Bauausführung aktuelle Auskünfte eingeholt werden.
–
Es wird keine Gewährleistung auf Aktualität bzw. Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Daten
durch den Leitungsnetzbetreiber übernommen. Schadensersatzansprüche sind daher nicht ableitbar.
–
Die Daten werden im Datenformat .... übergeben.
–
Mit den Daten werden Ihnen Datenbeschreibungen, eingesetzte Software-Versionsstände, Metadaten
(Symbolbeschreibungen, Folieneinteilung, Strichstärke und -farbe, Zeichenvorschrift, usw...) zur
Verfügung gestellt.
–
Der Nutzer ist für den Zustand der eingesetzten Hard- und Software im Hinblick auf eine
ordnungsgemäße Übernahme, Anzeige und Ausgabe der Daten selbst verantwortlich. Die beigefügte
PDF-Datei ist zur Prüfung der korrekten Anzeige und Ausgabe zwingend zu nutzen.
–
Sie haben immer zu prüfen, ob die Daten in Ihrem System vollständig und lesbar sind.
–
Der Nutzer trägt allein das Risiko und die Haftung für Schäden und Folgeschäden hinsichtlich der
Vollständigkeit und der Interpretierbarkeit der Daten.
–
Der Nutzer haftet im Falle von Verstößen gegen diese Vereinbarung unmittelbar und mittelbar und
stellt den Leitungsnetzbetreiber von Schadensersatz- und sonstigen Haftungsansprüchen gleich aus
welchem Rechtsgrund – soweit gesetzlich zulässig – vollumfänglich frei. Gleichwohl behält sich der
Leitungsnetzbetreiber die Geltendmachung etwaiger Schadensersatzansprüche vor.
–
Das Risiko einer Manipulation der übertragenen Daten durch Dritte trägt der Nutzer.
Sollten einzelne Bestimmungen dieses Vertrages unwirksam sein, so verpflichten sich die Partner, die
jeweilige Bestimmung durch eine dem Sinn und Zweck des Vertrages entsprechende Bestimmung zu
ersetzen.
_________________________________________
Datum/Unterschrift des Zeichnungsberechtigten/
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Stempel der Firma
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
A.4
Übergabe digitaler Daten (z. B. PDF-Format, vektorielle Daten)
Übergabe digitaler Plandaten
Logo des Versorgungsunternehmens
Empfänger:
Abteilung:
Herr/Frau
Ort:
Name und Anschrift des Versorgungsunternehmens
Durchwahl:
Abteilung:
Absender:
Mail-Adresse:
Datum:
Uhrzeit:
Bezug:
Faxnummer:
Ihre Anfrage vom ...................
Betreff: Abgabe digitaler Plandaten
Beschreibung der Planungsmaßnahme
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Grundlage für die Abgabe der digitalen Plandaten stellt die von Ihnen unterzeichnete
Nutzungsvereinbarung vom ...... dar.
Die digitalen Plandaten bestehen aus folgenden Bestandteilen:
•
Daten: ........ (Datenerstellung am ....)
•
Datenbeschreibungen
•
Leitungsschutzanweisung und Freizeichnungsklausel
Mit freundlichen Grüßen
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─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
A.5
Auskunft per Internet
Nutzungsvereinbarung
Name und Anschrift des Versorgungsunternehmens
Mit Ihrer Unterschrift auf diesem Formular erklären Sie Ihr Einverständnis mit den folgenden Nutzungsbedingungen
und erhalten baldmöglichst Ihre Zugangsberechtigung für unsere Online-Netzauskunft:
Nutzungsbedingungen für Nutzer der „Versorgungsunternehmen“ Online-Netzauskunft
–
Sie verpflichten sich, das durch das „Versorgungsunternehmen“ im Internet zur Verfügung gestellte Planwerk
nur unter Berücksichtigung der Anwendungshinweise der Nutzungsvereinbarung und der Online-Hilfe zu
verwenden. Eine Nutzung des Internets als Auskunftsmedium erfordert auf Seiten des Nutzers eine gewisse
Erfahrung im Umgang mit dem Internet. Nur bei Vorliegen dieser Voraussetzung ist der jeweilige Nutzer in der
Lage, z. B. mit aufkommenden Fehlersituationen in geeigneter Weise umzugehen und letztlich das
beabsichtigte Ergebnis in der Informationsbereitstellung zu erzielen. Sie verpflichten sich, nur auf solche
Mitarbeiter die Nutzung der Online-Netzauskunft zu übertragen, die über diese Erfahrung verfügen.
–
Eine Nutzung der Internetdatenbestände durch Sie muss zeitnah, vor Beginn Ihrer Baumaßnahme, erfolgen.
Eine Nutzung der von dem Versorgungsunternehmen bereitgestellten Informationen im Internet erfolgt
ausschließlich zu Ihrer eigenen Verwendung für Bau- oder Planungsmaßnahmen.
–
Eine anderweitige Nutzung durch Sie, z. B. zur Auswertung und Nutzung nur der Hintergrundsituation
(Topographie- und Katasterdarstellung), ist nicht zulässig.
–
Sie haben zu beachten, dass eine vollständige Online-Netzauskunft aus folgenden Bestandteilen besteht: 1.
sämtliche für den Bereich Ihrer Maßnahme erforderlichen Planunterlagen, 2. die zur Nutzung des Planwerkes
erforderlichen Zeichenvorschriften, 3. das Antwortschreiben des Versorgungsunternehmens, 4. die
Leitungsschutzanweisung.
–
Sie haben zu prüfen, dass Ihr Planausdruck mit der Bildschirmdarstellung identisch ist und dass die Maßzahlen
entsprechend lesbar sind, da je nach Druckqualität Abweichungen vom Original auftreten können. Für evtl.
dadurch entstehende Schäden, kann das Versorgungsunternehmen nicht haftbar gemacht werden. Derzeit
werden die Druckausgaben in der Online-Planauskunft mit 300 dpi erzeugt. Sie verpflichten sich, einen Drucker
einzusetzen, dessen Ausgabe ebenfalls mit mindestens 300 dpi erfolgen kann.
–
Sie sind als Nutzer der Online-Netzauskunft für den Zustand der von Ihnen eingesetzten Hard- und Software im
Hinblick auf eine ordnungsgemäße Ausgabe der Daten selbst verantwortlich. Der Nutzer übernimmt die Haftung
für Schäden und Folgeschäden, die aufgrund mangelhafter Hard- und/oder Softwareausstattung entstehen. Für
die Nutzung der Online-Auskunft ist die Software folgender Hersteller erforderlich:
Produkt
Hersteller Version
.....
–
Über geänderte Voraussetzungen hinsichtlich der einzusetzenden Hard- und Software werden Sie sich durch
regelmäßige Einsichtnahme in die Online-Netzauskunft Kenntnis verschaffen.
–
Das Risiko einer Manipulation der von uns bereitgestellten Daten durch Dritte, trägt der Nutzer der OnlineNetzauskunft.
–
Die aktuelle Leitungsschutzanweisung zur Bauausführung, sowie die Hinweise zur Planwerksnutzung, sind
durch Sie Ihren auf der Baustelle tätigen Mitarbeitern immer mitzugeben und auf der Baustelle vorzuhalten. Ein
Ausdruck des Merkblattes sowie die Hinweise zur Planwerksnutzung finden Sie auf dieser Internetseite.
–
Sie verpflichten sich keine Hardcopies aus der Online-Netzauskunft zu erstellen.
–
Sie sichern dem Versorgungsunternehmen die vertrauliche Behandlung der zur Verfügung gestellten Daten zu.
–
Eine Weitergabe der Daten darf nur an berechtigte Dritte (z. B. Subunternehmer) erfolgen.
–
Sie haben hierbei den Dritten zur vertraulichen Behandlung der zur Verfügung gestellten Daten zu verpflichten
und dies auf Verlagen dem Versorgungsunternehmen nachzuweisen.
–
Sie erklären sich damit einverstanden, dass Daten zur Nutzung der Online-Netzauskunft durch Sie von uns
gespeichert und ausgewertet werden.
Sofern zu Planungsmaßnahmen die Internetauskunft genutzt wird, dürfen die jeweiligen Planunterlagen nicht für die
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─ Entwurf ─
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Bauausführung verwandt werden, da zu Baumaßnahmen detaillierte Informationen gesondert vom
Versorgungsunternehmen benötigt werden und gegenüber dem Versorgungsunternehmen bereitzustellen sind.
Ergänzung für Planungsträger:
Wir bitten als Träger öffentlicher Belange, wie bislang, an Planungen beteiligt zu werden, sofern Planungen jeglicher
Art im Gebiet solcher Kommunen erfolgen, in denen Versorgungseinrichtungen unseres Unternehmens vorhanden
sind.
_________________________________________
Datum/Unterschrift des Zeichnungsberechtigten
Stempel der Firma
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─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
A.6
A.6.1
Auskunft per Fax
Einverständniserklärung
Einverständniserklärung
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir weisen Sie darauf hin, dass wir Ihnen nur auf Ihre gesonderte Anforderung per Fax Netzauskunft
erteilen. Das Übertragungsrisiko, dass die Daten lesbar und eindeutig empfangen wurden, trägt der
Empfänger. Für mögliche Verfälschungen, die im Rahmen der Übertragung entstehen können,
übernehmen wir keine Haftung.
Wir bitten Sie, Ihr Einverständnis mit dieser Regelung auf dieser Seite mit Ihrer Unterschrift zu bestätigen
und an uns zurückzusenden. Die von Ihnen angeforderten Planunterlagen werden nach Eingang der
Bestätigung an Sie übertragen.
Baumaßnahme: _____________________
Firmenstempel
Firma
Name des Zeichnungsberechtigten
Name
__________________________________________
Datum/Unterschrift
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─ Entwurf ─
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A.6.2
Faxformular
Faxauskunft
Faxnummer:
Empfänger:
Abteilung:
Logo des Versorgungsunternehmens
Seiten inkl. Deckblatt:
Herr/Frau
Ort:
Name und Anschrift des Versorgungsunternehmens
Durchwahl:
Faxnummer:
Abteilung:
Absender:
Datum:
Uhrzeit:
Bezug:
Ihre Anfrage vom ...................
Betreff: Netzauskunft
Beschreibung der Bau- bzw. Planungsmaßnahme:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Faxauskunft wird nur aufgrund Ihrer besonderen Anforderung und der uns von Ihnen übersandten
Einverständniserklärung erteilt.
Die Netzauskunft besteht aus folgenden Unterlagen:
• Planausschnitte (Sparten): ........ Anzahl der Pläne
• Leitungsschutzanweisung
Freundliche Grüße
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─ Entwurf ─
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A.6.3
Anmeldeformular
Anmeldeformular:
Name des Unternehmens:
Straße/Hausnummer:
Postleitzahl:
Telefon:
Fax:
Vertretungsberechtigter des Unternehmens:
E-Mail des Vertretungsberechtigten:
Ansprechpartner:
E-Mail des Ansprechpartners:
Datum/Unterschrift des Zeichnungsberechtigten
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Stempel der Firma
─ Entwurf ─
E VDE-AR-N 4203:2016-04
A.6.4
Leitungsschutzanweisung
Leitungsschutzanweisung
Eine Beschädigung von Versorgungseinrichtungen führt zu Unterbrechungen der Fern-/Nahwärme-, Gas-,
Strom-, bzw. Wasserversorgung und der Telekommunikation und damit wird immer auch das Interesse an
einer ungestörten Funktion schwer in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem befinden sich Personen, die eine
Fern-/Nahwärme-, Wasser-, Gasleitung oder eine unter Spannung stehende Stromversorgungseinrichtung
beschädigen, in unmittelbarer Lebensgefahr.
Deshalb: Vorsicht bei Erdarbeiten jeder Art.
Insbesondere bei Aufgrabungen, Baggerarbeiten, Bohrungen, Setzen von Masten und Stangen, Eintreiben von
Pfählen und Spundwänden muss man damit rechnen, auf Kabel und Rohre zu stoßen und sie zu beschädigen.
Allgemeine Pflichten des Bauunternehmers
Jeder Bauunternehmer hat bei Durchführung der ihm übertragenen Bauarbeiten in öffentlichen und privaten
Grundstücken mit dem Vorhandensein unter- und oberirdischen Versorgungseinrichtungen zu rechnen und die
erforderliche Sorgfalt zu wahren, um deren Beschädigung zu verhindern.
Die Anwesenheit eines Beauftragten des Versorgungsunternehmen an der Baustelle lässt
Eigenverantwortlichkeit des Bauunternehmers in Bezug auf die von ihm verursachten Schäden unberührt.
die
Die jeweils gültigen gesetzlichen Vorschriften (z. B. Landesbauordnung, Baugesetzbuch) und das geltende
technische Regelwerk sind zu beachten.
Erkundigungspflicht
Im Hinblick auf die Erkundigungs- und Sicherungspflicht von Bauunternehmen bei der Durchführung von
Bauarbeiten ist rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten bei den Versorgungsunternehmen eine aktuelle Netzauskunft
über die Lage der im Bau- bzw. Aufgrabungsbereich liegenden Versorgungseinrichtungen einzuholen. Informationen
über die zuständigen Versorgungsunternehmen können beim Baulastträger bzw. beim Grundstückseigentümer
erfragt werden.
Erkundigungen an anderer Stelle sind nicht ausreichend. Es spielt dabei keine Rolle, ob im privaten oder öffentlichen
Grund gearbeitet wird.
Lage der Versorgungseinrichtungen
Die Überdeckung beträgt im Regelfall ……
Angaben über die Lage der Versorgungseinrichtungen sind unverbindlich und entbinden die bauausführende Firma
nicht von der Pflicht, die tatsächliche Lage der Versorgungseinrichtung per Handschachtung zu ermitteln.
Hinweisschilder oder andere Markierungen dürfen ohne Zustimmung des Versorgungsunternehmens nicht verdeckt,
nicht versetzt oder entfernt werden.
Werden Versorgungseinrichtungen oder Warnbänder an Stellen, die in keinen Plan eingezeichnet sind angetroffen
bzw. freigelegt, so ist der Betreiber der Versorgungseinrichtung unverzüglich zu ermitteln und zu verständigen. Die
Arbeiten sind in diesem Bereich zu unterbrechen, bis mit dem zuständigen Versorgungsunternehmen Einvernehmen
über das weitere Vorgehen hergestellt ist.
Beschädigungen sind sofort dem Versorgungsunternehmen zu melden!
Beschädigungen von Versorgungseinrichtungen sind sofort und unmittelbar dem Entstörungsdienst zu melden.
Strafrechtliche Konsequenzen und Schadensersatzansprüche
Verstöße eines Unternehmers gegen die obliegende Erkundigungs- und Sorgfaltspflicht führen im Schadensfall zu
einer Schadensersatzverpflichtung nach § 823 BGB und können darüber hinaus auch mit strafrechtlichen
Konsequenzen verbunden sein.
Wichtige Telefonnummern:
Versorgungsgebiet
Entstörungsdienst: Strom
Netzauskunft: Telefax
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