30 Pflanze der von der EU gesetzten Umweltziele sicherzustellen. Die Neufassung der Düngeverordnung muss deshalb genutzt werden, um notwendige Nachjustierungen zur Verbesserung der Nährstoffeffizienz in der Landwirtschaft vorzunehmen. Gärreste in N-Obergrenze einbeziehen Von grundsätzlicher Bedeutung wird die vorgesehene Einbeziehung der sogenannten pflanzlichen Wirtschaftsdünger (in der Regel Gärreste) in die Berechnung des Anfalls organischer Düngemittel je Flächeneinheit sein. In einigen tierhaltenden Betrieben, die gleichzeitig eine Biogasanlage betreiben, wird dies zu einer Überschreitung der Obergrenze von 170 kg N/ha führen. Ausnahmegenehmigungen (Derogationsrege- BAUERNBLATT | 9. April 2016 ■ lung), um Wirtschaftsdünger über diese Grenze hinaus auf ausgewählten Flächen (intensiv genutztes Grünland oder Feldfutterbauflächen) düngen zu können, beabsichtigt die EU-Kommission erst dann zu ermöglichen, wenn die Düngeverordnung novelliert ist. Düngeplanung und Bilanzüberschüsse Bereits in der aktuellen Düngeverordnung wird eine Düngeplanung gefordert. Zukünftig werden die Vorgaben zur Durchführung der Düngeplanung konkretisiert. Für die N-Düngung werden für Basiserträge bundeseinheitliche N-Sollwerte festgelegt, die unter Berücksichtigung von N-Auf- und Abschlägen in Abhängigkeit vom Standort und dem Ertragsniveau zu einer nachvollziehbaren N-Dün- Übersicht: Die wichtigsten Änderungen der neuen Düngeverordnung für Schleswig-Holstein (Ausschnitt; Stand: 18.12.2015) Obergrenze von 170 kg N/ha: ●● Einbeziehung pflanzlicher und tierischer Wirtschaftsdünger ●● Derogation: Genehmigung durch EU-Kommission erforderlich Düngeplanung: ●● verbindlich und mit konkreten Vorgaben ●● N-Sollwerte für Basiserträge mit Zu- und Abschlägen ●● ab 25 mg P2O5/100 g Boden (DL) höchstens Entzug Nährstoffbilanzüberschüsse: ●● maximal + 50 kg N/ha ab 2018 ●● maximal + 10 kg P2O5/ha ab 2018 ●● Länderermächtigung: in Gebieten mit hohen Nitratgehalten + 40 kg N/ha Sperrfristen: ●● Ackerland: 1. Oktober bis 31. Januar Herbstdüngung maximal 30 kg NH3-N/ha oder 60 kg Gesamt-N/ha nur zu Zwischenfrüchten, Winterraps, Feldfutter und Wintergerste keine Herbstdüngung zu Stoppelweizen ●● Grünland: 1. November bis 31. Januar Lagerkapazität: ●● mindestens 6 Monate ●● bei > 3 GV/ha mindestens 9 Monate ab 2020 Ausbringungstechnik: ●● bestelltes Ackerland: streifenförmig, d.h. bodennah ab 2020 ●● Grünland: streifenförmig, d.h. bodennah ab 2025 gemenge führen. Ergänzt werden diese Vorgaben durch zusätzliche Vorschriften für die Herbstdüngung auf Ackerflächen: Grundsätzlich sollen nur noch maximal 30 kg/ NH3-N/ha beziehungsweise 60 kg Gesamt-N/ha zu Winterraps und Wintergerste zulässig sein. Eine N-Düngung zu Stoppelweizen ist bisher nicht vorgesehen. Zur Einhaltung dieser Vorgaben sind deshalb Anpassungsstrategien der Ackerbaufruchtfolgen erforderlich. In Futterbaubetrieben werden Einschränkungen der Phosphordüngung (ab 25 mg (DL-Methode) P2O5/100 g Boden = Düngung höchstens auf Entzug) in Abhängigkeit von den Bodengehalten zu Änderungen der Flächenbewirtschaftung führen. Dies gilt letztendlich auch mit Blick auf die zukünftig einzuhaltenden maximalen Bilanzüberschüsse: Beginnend mit dem Düngejahr 2018 sollen Überhänge im Betriebsdurchschnitt von maximal 50 kg N/ha beziehungsweise 10 kg P2O5/ha zulässig sein. Hiervon abweichend sollen die Länder ermächtigt werden, in Gebieten, in denen die Grundwasserkörper hohe Nitratgehalte (40 mg NO3/l mit steigendem Trend oder 50 mg NO3/l) aufweisen, den maximal zulässigen Bilanzüberschuss auf 40 kg N/ha weiter abzusenken. Mehr Lagerkapazitäten schaffen Neben den bereits genannten Anforderungen hinsichtlich der Herbstdüngung wird die Ausweitung der Sperrfristen für die N-Düngung (Grünland: 1. November bis 31. Januar beziehungsweise Ackerland: 1. Oktober bis 31. Januar) weitere Investitionen in die Lagerkapazität (Minimum: sechs Monate) von Wirtschaftsdünger erfor- derlich machen. Auch im Bereich der Ausbringungstechnik muss investiert werden: Auf bestelltem Ackerland darf Wirtschaftsdünger ab 2020 nur streifenförmig, das heißt, mit bodennahen Ausbringungstechniken ausgebracht werden. Diese Regelung soll für Grünland ab 2025 gelten. FAZIT Insgesamt zielen die beschriebenen Änderungen der Düngeverordnung darauf ab, die N-Effizienz landwirtschaftlicher Produktionssysteme zu verbessern. Welche Anpassungsstrategien für einzelne Betriebstypen in Schleswig-Holstein erforderlich sind, soll in den folgenden Wochen im Rahmen einer Artikelserie diskutiert werden. Ob und gegebenenfalls welche Änderungen im Rahmen des weiteren Gesetzgebungsverfahrens vorgenommen werden, ist momentan nicht absehbar, deshalb sollten diese Artikel lediglich als erste grundlegende Information gesehen werden. Neben den pflanzenbaulichen Herausforderungen und den damit verbundenen Folgekosten sind bereits jetzt notwendige Investitionen der Betriebe erkennbar: Einige Betriebe werden Wirtschaftsdünger abgeben, viele Betriebe werden in Lagerkapazität und Ausbringungstechnik für Wirtschaftsdünger investieren müssen. Dr. Conrad Wiermann Landwirtschaftskammer Tel.: 0 43 31-94 53-300 [email protected] Maissilierung für die Biomassenutzung Schließt Gärsaft Stroh auf? Silomais für die Biogaserzeugung wird häufig unter 30 % Trockenmasse (Gärsaftbildungsgrenze) geerntet und in der Regel auch sehr kurz gehäckselt. Zudem führen relativ große Stapelhöhen zu einem vergleichsweise hohen Sickersaftanfall. Mittels einer Strohunterlage unter dem Mais wird in der Praxis versucht, diesen zuckerhaltigen Saft zu binden und damit Verluste zu reduzieren. Führt der vom Stroh aufgesaugte Gärsaft auch zu einem Aufschlusseffekt beim Stroh, und wenn ja, wie hoch ist dieser? Aufgrund einer Anfrage aus der Praxis galt es zu untersuchen, ob durch die Zugabe von Gärsaft aus Mais zu Stroh ein Aufschlusseffekt durch den Gärsaft zum Beispiel in Form einer Erhöhung der Methan- ausbeuten festzustellen ist. Das Stroh wurde aus Lagerbeständen und der Gärsaft aus Maissilagen der Ernten 2013 und 2014 der Rixdorfer Biogasanlage gewonnen. Die Mischsilagen aus Stroh und Gärsaft wurden auf der Versuchsstation Futterkonservierung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in Futterkamp angelegt und betreut. Die Ermittlung der Methanausbeuten erfolgte im Institut für Verfahrenstechnik (ILV) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, erarbeitet von Dr. Susanne Ohl. Versuchsanlagen in Futterkamp Vor Anlage der Laborsilagen wurde das Mischungsverhältnis von ■ BAUERNBLATT | 9. April 2016 ●●Gärsaft September 2014 (Saft 9/14) ●●Weizenstroh Rixdorf ●●drei Silagen Rixdorf (Mix 2) Bei der Anlage von Silagen des Mixes aus Stroh und Gärsaft. Stroh und Gärsaft ermittelt. Die Analyse des TM-Gehaltes der Strohunterschicht unter Maissilagen aus der Praxis hatte einen mittleren Trockenmasse-Gehalt (TM) von 25 % ergeben. Demnach konnte geschlussfolgert werden, dass 1 kg trockenes Stroh (88 % TM) zirka 3 bis 3,5 l Gärsaft (8 % TM) absorbieren könnte. In Vorversuchen mit nassen Jutesäcken bestätigte sich diese Annahme. Das Mischungsverhältnis von Stroh zu Gärsaft betrug auf Gewichtsbasis 1 zu 2,4. Mit Gärsaft vom April 2014 und Gerstenstroh aus Futterkamp (Mix 1) sowie Gärsaft vom September 2014 mit Weizenstroh aus Rixdorf (Mix 2) erfolgte am 9. Oktober 2014 die Anlage der Laborsilagen mit dreifacher Wiederholung in 1,5-l-Weckgläsern. Das gehäckselte Stroh wurde lose in das Laborglas eingefüllt, verdichtet und anschließend mit Gärsaft aufgefüllt. Bei Mix 1 betrug die durchschnittliche Stroheinwaage 250 g, hier wurde mit 600 g Gärsaft aufgefüllt, bei Mix 2 waren es zirka 200 g Stroh und 480 g Gärsaft. Die Gläser wurden sofort gasdicht verschlossen und für 90 Tage bei 25° C in einer temperierten Silierkammer gelagert. In dieser Zeit wurden die Verluste durch Wiegung ermittelt. Nach der Beendigung der Lagerung wurden die Gläser entleert und die Proben eingefroren; anschließend wurden sie zum ILV verbracht. Folgende Varianten standen für weitere Untersuchungen (Inhaltsstoffe, Gasbildungspotenzial) zur Verfügung: ●●Gärsaft April 2014 (Saft 4/14) ●●Gerstenstroh Futterkamp ●●drei Silagen Futterkamp (Mix 1) Unterproben dienten zur Erhebung folgender Inhaltsstoff-Parameter in einem externen Labor, die Bestimmung erfolgte nach Methoden des Vdlufa, die TS-Korrektur nach Weissbach (2009): Das Ausgangsmaterial (AM) vor dem Silieren waren Stroh (TM, oTM, Rohasche (XA), Rohprotein (XP), Rohfett (XF), Zucker, ADF, UDP, RNB, ME, NEL) und Gärsaft (TM, oTM, Rohasche, Gärsäuren, Alkohole). Die Silagen Tag 90 setzten sich wie folgt zusammen: TM, oTM, Rohasche, ADF, Gärsäuren (Milch(MS), Essig- (ES) und Propionsäure, Alkohole inklusive Ethanol (Eth) und Propanol. Alle Silagekenngrößen wurden gemäß der DLG-Prüfrichtlinie für Siliermittel (Stand: 2013) bestimmt. Die Ermittlung der Methanausbeuten im diskontinuierlichen Gärtest (Batch-Versuch) erfolgte am Institut für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik der CAU Kiel nach der VDI-Richtlinie 4630 (2006). Die Auswertungen der spezifischen Me thanproduktion erfolgte nach VDI, die Bilanzierung nach der DLG-Silierrichtlinie. Für die Untersuchungen zum Gasbildungspotenzial wurden zehn Substratvarianten ausgewählt, um diese in einem Versuchsdurchgang zu untersuchen und dadurch eine größtmögliche Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erzielen. ●●Gärsaft April mit Gerstenstroh (Futterkamp) frisch gemixt (Referenz für AM Mix 1), ●●drei Silagen Futterkamp, ●●Gärsaft September (mono), ●●Weizenstroh Rixdorf (mono), ●●Gärsaft September mit Weizenstroh (Rixdorf) frisch gemixt (Referenz für AM Mix 2), ●●drei Silagen Rixdorf. Eine Untersuchung von Gärsaft April (mono) sowie des Gerstenstrohs (mono) im selben Ansatz war aufgrund der beschränkten Kapazität der Versuchsanlage nicht möglich. Vor dem Einsatz im Batch-Versuch wurden die Strohvarianten im Thermomix für zweimal 15 s zerkleinert, um eine Kantenlänge von unter 1 cm, wie sie in der VDI-Richtlinie 4630 (2006) gefordert wird, zu gewährleisten und eine bestmögliche Homogenisierung zu erreichen. Die Silagen wurden hierfür im tiefgekühlten Zustand verwendet, um der Verflüchtigung von Cheminova Deutschland GmbH & Co. KG cheminova.de 32 Pflanze BAUERNBLATT | 9. April 2016 ■ Gärsäuren und Alkoholen vorzubeugen. Als Inokulum für die Batch-Versuche diente ausfermentierter, auf 1 mm gesiebter Klärschlamm der Kläranlage Bülk. Es wurde mit vier Wiederholungen je Substratvariante gearbeitet. Die Fermentationstemperatur betrug 37,5 °C, die Versuchsdauer 49 Tage. Die Auswertung der Methanausbeute im Rahmen der Bilanzierung bezieht sich auf die Basis von 1 kg eingelagerter Trockenmasse, um eine Vergleichbarkeit sowohl der Stroh-Sickersaft-Gemische als auch der Silierwiederholungen zu ermöglichen. Darüber sollte die Frage beantwortet werden, welcher Methanertrag vor Beginn der „Strohsilierung“ aus 1 kg Trockenmasse (Stroh-Sickersaft-Gemisch) erzielt werden kann beziehungsweise wie viel Methan nach der Silierung/Lagerung unter Be- Tabelle 1: Kenngrößen des Weizenstroh Siliertes Weizenstroh vor (li.) und nach (r.) der Zerkleinerung mit dem Thermomix. rücksichtigung der auftretenden schiede zwischen den Silagen aus Verluste noch erzielbar ist. Zur Be- Futterkamp und Rixdorf hinsichtstimmung, ob signifikante Unter- lich der untersuchten Parameter vorliegen, wurde der Kruskal-WalAusgangsmaterials Gersten- und lis-Test verwendet. Kenngrößen TM g/kg FM Roh asche g/kg TM oTM g/kg TM Gerstenstroh Weizenstroh 904 937 70 55 930 945 Roh Roh protein faser g/kg g/kg TM TM 42 29 360 466 Rohfett g/kg TM ADF g/kg TM NEL NEL/kg TM 13 n. b.* 439 566 4,0 3,8 Tabelle 2: Kenngrößen des Ausgangsmaterials Gärsäfte Kenngrößen Saft 4/14 Saft 9/14 TM g/kg FM TMk g/kg TM oTM g/kg TM Roh asche g/kg TM pH 26 91 29 97 930 866 121 134 3,97 n. b.* Gär Alko säuren hole g/kg g/kg TM TM 172,6 30,5 38,3 9,92 NEL NEL/ kg TM 8,0 n. b.* Tabelle 3: Kenngrößen der Silagen, Mittelwerte (STABW) Kenngrößen TM TMk oTMk XA 924 (1,15) 943 (21,8) 75,7 (1,15) 57,0 (21,8) [g/kg FM] Gerstenstroh- 271 299 Silage (10,15) (0,53) Weizenstroh311 331 Silage (16,8) (19,0) Fotos (2): Dr. Susanne Ohl Essig Milch- Ethanol Buttersäue säure säure [g/kg TM] 66,9 (11,9) 32,7 (9,0) 5,8 (0,9) 71,2 (32,2) 8,8 (1,6) 30,8 (9,9) 0,9 (0,2) n. b.* aber einen wesentlich höheren Anteil an Gärprodukten. Die TM-Gehalte beider Mischsilagen mit Werten um 30 % und oTM-Gehalten um 93 % sind relativ ähnlich. Im Vergleich dazu unterscheiden sich die GärproduktmusErgebnisse ter deutlich aufgrund des Zusatzes Ausgangsmaterial der qualitativ verschiedenen GärDie beiden Ausgangsmaterialien säfte (Tabelle 3). (zwei Strohherkünfte, zwei Gärsäfte) für die Anlage der Silagen und Ergebnisse ihre wertbestimmenden KenngröMethanbildung ßen sind in den Tabellen 1 und 2 wiedergegeben. Die Batch-Versuche ergaben für Das Gerstenstroh enthält auf- den reinen Gärsaft (9/14) eine högrund des höheren Aschegehaltes here spezifische Methanproduktiweniger oTM, aber aufgrund gerin- on als für das Weizenstroh (Tabelger Anteile der Strukturkohlehyd- le 4), die Methanproduktion des rate eine höhere Energiedichte von frischen Gemisches liegt in dem Be0,2 MJ NEL/kg TM. reich, der aus den jeweiligen AnDie Gärsäfte unterscheiden sich teilen an der Mischung zu erwarmarkant hinsichtlich des TM und ten war. Die Methanproduktion oTM-Gehaltes sowie hinsichtlich der silierten Mischungen liegt bei der Gärprodukte. Der Gärsaft vom dem Gerstenstroh unter der des April weist einen erheblich gerin- Ausgangsmaterials, bei dem Weigeren Gehalt an TM auf, enthält zenstroh teilweise darüber. Tabelle 4: Mittelwerte der spezifischen Biogas- und Methanproduktion sowie des durchschnittlichen Methangehalts Inhalt Saft Stroh Stroh-Sickersaft-Gemisch Variante Zustand GlasNr. 9/14 Weizenstroh (Rixdorf) Gerstenstroh frisch gemixt (Futterkamp) siliert 1 2 3 Weizenstroh frisch gemixt (Rixdorf) siliert 1 2 3 * n. b. = nicht bestimmt Biogas [lN/kgoTS] 646 458 495 462 476 468 486 507 536 485 Methan CH4-Gehalt [%] [lN/kgoTS] 399 293 315 296 302 294 312 318 339 303 62 64 64 64 64 63 64 63 63 63 Die Gärsäfte stammten aus Maissilagen. Fotos (2): Dr. Johannes Thaysen Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen, Warnhinweise und -symbole beachten. ■ BAUERNBLATT | 9. April 2016 Übersicht: Veränderung des Methanertrages der Stroh-SaftGemische während der Silierung/Lagerung auf Basis einer ursprünglichen Einwaage von 1 kg TM, dargestellt sind Minimum, Maximum und Mittelwert 300 Methanertrag [lN/kg TM] 290 280 270 260 250 240 Mix 1 frisch Mix 1 siliert Mix 2 frisch Mix 2 siliert Material Mittelwert und Streuungsbreite me des Methanertrages, die beim Gerstenstroh (Mix 1) aufgrund des geringeren Gasbildungspotenzials Während der Silierung traten wesentlich stärker ausfällt als beim bei beiden Stroh-Sickersaft-Vari- Weizenstroh (Mix 2). anten Trockenmasseverluste in einem ähnlichen Bereich auf (Mix Dr. Johannes Thaysen 1: 5,4 ± 1,9 %, Mix 2: 6,6 ± 3,4 %). Landwirtschaftskammer Die Bilanzierung des MethanertraTel.: 0 43 31-94 53-323 ges auf der Basis einer ursprü[email protected] chen Einwaage von 1 kg Trockenmasse pro Glas ist in der Übersicht Dr. Susanne Ohl dargestellt. Bedingt durch den TroInstitut für Landwirtschaftliche ckenmasseverlust und die VerändeVerfahrenstechnik rung der spezifischen Methanproder Christian-Albrechts- duktion kommt es zu einer AbnahUniversität zu Kiel Ergebnisse Bilanzierung FAZIT Die Zugabe von qualitativ unterschiedlichen Gärsäften zu Gersten- beziehungsweise Weizenstroh bewirkte in der hier vorgestellten Untersuchung für die frischen Mischungen keine Unterschiede in der spezifischen Methanausbeute. Zwar wies der Gärsaft (September) wesentliche höhere Gasausbeuten als das Weizenstroh (Rixdorf) auf, die Gasproduktion des frisch zusammengemixten Ausgangsmaterials war aber genauso groß, wie es aus den Anteilen an der Mischung und den jeweiligen Gasproduktionen der Mischungspartner zu erwarten war. Für den Gärsaft aus April und das Gerstenstroh (Futterkamp) konnten diesbezüglich keine Aussagen getroffen werden, da diese Substratvarianten aufgrund der Kapazitätsengpässe nicht in Monofermentation auf ihr Gasbildungspotenzial untersucht werden konnten. Die Mischungen silierten unter Laborbedingungen mit Gärverlusten in Höhe von 6 % TM ohne signifikante Unterschiede zwischen den Varianten. Die Verwendung von frischem Gärsaft führte nach der Silierung/Lagerung zu signifikant höheren spezifischen Methanausbeuten als die Verwendung von „siliertem“ Gärsaft älterer Provenienz. Unter Berücksichtigung der Gärverluste wiesen die Ergebnisse der Bilanzierung auf Basis 1 kg Trockenmasse darauf hin, dass die Verwendung von Stroh mit frischem Gärsaft signifikant höhere Methanerträge ermöglicht als silierter Gärsaft mit Stroh. Ursache könnten gewisse Aufschlusseffekte durch die Zugabe von frischem Gärsaft zu Stroh sein. Weiterführende Untersuchungen sollten einerseits alle Ausgangsmaterialien in Monofermentation berücksichtigen, andererseits auch Gemische derselben Strohherkunft mit qualitativ unterschiedlichem Gärsaft. VON LÄUSEN ienennicht b ch i gefährl B4 Wirkungssicheres und systemisches Insektizid für Ackerbau-Kulturen • gegen beißende und saugende Insekten • hervorragende Dauerwirkung • wirksam auch bei hohen Temperaturen Kostenloses AgrarTelefon: 0 800-220 220 9 • www.agrar.bayer.de
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