Objekttyp: Advertising Zeitschrift: Du : kulturelle Monatsschrift Band (Jahr): 21 (1961) Heft 6 PDF erstellt am: 13.04.2016 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. 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Im folgenden soll die Ostterrasse kurz beschrieben werden : Die West¬ seite des Hofraumes ist beherrscht durch den Steinhügel, der nahezu weiss ist, wenn die Sonne scheint, und für das ganze obere Euphrattal ein überall sichtbares Kennzeichen darstellt. Er bildet den Hinter¬ grund für eine Reihe von fünf Sta¬ tuen : Antiochus und seine vier grie¬ chisch-persischen Schutzgötter sit¬ zen auf dem Thron, flankiert am Nord- und Südende von heiligen Löwen und Adlern. Am Nordende findet man die Statue des Sonnen¬ gottes, eine Synkretisierung von «-- «y-** I i__—"J /., * NA a-s Apollo-Mithra-Helios-Hermes. Zu seiner Linken sitzt die Tyche von Kommagene, die Fruchtbarkeits¬ göttin. In der Mitte, entsprechend seinem hierarchischen Rang grösser, die Statue des Zeus-Oromasdes. Zu Zeus' Linker Antiochus selbst, zu Lebzeiten schon ein Gott, der sich mit diesem Pantheon selbst inthro¬ nisierte als Belohnung für seine Mildtätigkeit und gerechte Behand¬ WETILAI LEICINA Schwester der LEICA Die neue elegante 8mm-Filmkamera aus dem Hause LEITZ-WETZLAR verbindet mit der weltbekannten LEICAQualität den Bedienungskomfort der Vollautomatik, wie er für eine Schmalfilm kamera modernster Konzeption gewünscht und gebraucht wird. Ein Druck auf die Auslösetaste, das ist alles,was zur Bedienung der LEICINA erforderlich ist. Sie müssen mit der LEICI NA gefilmt haben, um zu wissen, wie ruhig sie in der Hand liegt und wie einfach filmen sein kann. ERNST LEITZ 62 GMBH WETZLAR lung seiner Untertanen. HeraklesArtagnes, der griechisch-persische Gott der Kraft, der eine Keule hält, und ein Wächter der Totenwelt thronen zu Antiochus' Linker. Die Reihe der Gottheiten und der Wachttiere nimmt die obere Platt¬ form ein, auf einem Doppelpodium, 6,50 Meter über dem Hofniveau der Terrasse. Auf einer niederen Plattform befanden sich fünf Kalk¬ steinstelen heute eingesunken -, die eine Wand bildeten, auf der Begrüssungsreliefs (Dexiosis) von 3 Me¬ tern Höhe und der Horoskoplöwe des Antiochus angebracht waren; letzterer zeigt nach Prof. Otto Neugebauer das Datum des 7. Juli 61-62 v. Chr., wahrscheinlich jenes der Grundsteinlegung des Grabheilig¬ tums. Von Süden nach Norden wird Antiochus von folgenden Göt¬ tern begrüsst : der Tyche von Kom¬ magene, Apollo-Mithra, Zeus-Oro¬ masdes und Herakles-Artagnes. Der Horoskoplöwe trägt auf der Vor¬ derseite die Namen der drei Pla¬ neten Merkur, Jupiter und Mars, deren Konjunktion im Zeichen des Löwen das obenerwähnte Datum ergeben. Auf der Löwenbrust sieht man einen Sichelmond, und auf seinem Körper und hinter ihm er¬ kennt man neunzehn Sterne. Dies ist schwerlich eine griechische Darstelllung, sondern weist zurück auf astro¬ nomische und astrologische Kunst¬ - formen Mesopotamiens. Die Begrüssungswand an der Ostterrasse, die wir eben beschrieben haben, war in einem schlechten Zustand, als sie gefunden wurde. Aber die Begrüssungswand an der Westterrasse, die im Jahre ihrer Entdeckung 1882/83 publiziert wurde, erlaubte es, auf die Anordnung der Ostterrasse zurückzuschliessen. Auch die Begrüssungswände waren im Norden und an den Seitenwänden je durch ein Löwen- und Adlerpaar flankiert. Vor dem Relief, auf welchem An¬ tiochus und Zeus abgebildet waren, stand auf dem Hofniveau der Ost¬ terrasse ein griechischer Opferaltar. Auf der Gegenseite des Hofes steht in der Ostecke ein persischer Feuer¬ altar auf einer Stufenpyramide. Der Gipfel war ursprünglich ein Wachtlöwe und ein Wachtadler, die den eigentlichen Feueraltar flankierten, der heute fehlt. Vor dem Begrüssungsrelief waren die Opfertische und auf der Westterrasse wurde ein Reinigungsbecken gefunden. Die Terrassenhöfe waren auf ih¬ ren freien Seiten von Wänden ab¬ gegrenzt. Der Westhof ist auf der Nordseite durch eine lange Wand von Sandsteinstelen abgeschlossen. Auf ihnen findet man in Lebensgrösse Reliefporträts der persischen und kommagenischen männlichen Vorfahren, darunter auch Darius. Auf der Südseite findet sich eine Mauer mit den männlichen und weiblichen griechischen Vorfahren in hellenistischer Tracht. Für dieses Monument, das von Pilgern aus dem ganzen Königreich und auch von auswärts besucht wurde, plante Antiochus Prozessionswege, die bis zum Gipfel führen sollten. Die Wege, die aus dem Tal zur Ost- und Westterrasse führten, wurden 1954 gefunden, ebenso eine Sandstein¬ stele mit griechischer Inschrift, die den Weg markierte. 1955 und 1956 wurden die Prozessionswege, die um den Grabhügel herumgingen und die Terrassen miteinander ver¬ banden, ausgegraben. Diese Wege dienten gleichzeitig als eine Art Schutzwall. So erklärt sich auch, weshalb der Hügel zwei Jahrtau¬ sende lang dem Wetter standhielt. Eine der Hauptaufgaben für die Erforschung von Nemrud Dagh von 1953-19 57 blieb die Auffindung von Antiochus' Grabstätte. Die Grab¬ kammer, die wahrscheinlich unter dem enormen Grabhügel liegt, konnte noch nicht lokalisiert wer¬ den. Aber es ist zu hoffen und für die nächste Zukunft geplant, dass diese mit den neuesten geophysika¬ lischen Instrumenten festgestellt werden kann. Dann wird es mög¬ lich sein, die Probleme, die Kom¬ magene und sein König Antiochus I. stellen, tiefer zu erfassen und Ein¬ blick zu gewinnen in den hellenist¬ ischen Kult, wie er in der Über¬ gangszeit vom späten Heidentum zur christlichen Ära auftrat. T. G. VP Xxw i t \ tf pnP / .*." «t 'SÉ *> ^ («• £>^ ^ P S f 3t«tWj à/ \ ^1 \ \ Ì y fé Vollautomatische Präzision <3 // DATO Erfüllt die verwöhntesten Forderungen nach vorbildlicher Präzision und ausgeprägtem Stil. 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Als ich über Salat schreiben wollte, tauchte plötzlich, ganz verschwommen, aus der grau¬ sten Vorzeit meines Gedächtnisses dieses Wort auf und flugs ging ich ihm nach. Bei einem Amerikaner hatte ich gelesen, Rabelais habe ihn mit seinen Gesellen Gargantua und Pantagruel erfunden oder das Wort geprägt, was mir sehr ein¬ leuchtend schien. Aber nichts von Salmagundi, vielleicht hatte ich die falsche Ausgabe. Dann sah ich bei Blüher nach - Dr. Blühers «Recht¬ schreibung der Speisen und Ge¬ tränke» ist eines der besten Fach¬ lexika -, und da stand: «Salmi¬ gondis : Mischsalat, Fleischsalat ; Salmagundi : Heringssalat, nach der Gräfin Salmagondi, Hofdame der Maria von Medici, benannt, die ihn erfunden haben soll.» Völlig gleichgültig war es dem grossen « Larousse Gastronomique », der salmigondis als altfranzösisch bezeichnet und dazu kommentiert: Aufgewärmtes Mischgericht. Nun ging ich hinter die Familie Medici, da kann man dann etwas erleben. Blühers Maria von Medici war mit Henri IV. von Frankreich verheiratet; gelebt hat sie von 1573 bis 1642, scheint eine abenteuer¬ liche Person gewesen zu sein, aber von Blühers Hofdame Salmagondi keine Spur. Rabelais, dem ich noch immer alles zutraue, lebte von 1494 bis Ï553J immerhin, es wäre möglich gewesen, dass irgendeine schon etwas ältere Hofdame der Maria ' X y 3*Mk V (mit Widmung lieferbar) BUCHECKER + CC AMTS Dil FEH LUC ERME-ZUR ICH J LUZERN, KAPELLPLATZ 64 Erika Markwald ihm das Rezept für den Salat ver¬ macht hätte. Schliesslich sagte mir ein Italie¬ ner, dass Salmagundi kein italie¬ nischer Name wäre, dass es aber in Paris zur Zeit der Religionsverfol¬ gung einen Klub oder einen Verein gegeben hätte, der sich «Salmi¬ gondis» genannt hätte. Aha, dachte ich, da liegt ja mein Salat, das waren die Hugenotten, die Ketzer, die sich unter diesem Stichwort tarnten. Eiligst ging ich zu Katharina von Medici, die ja auch mit einem französischen Kö¬ nig, mit Henri IL, verheiratet war und deren Lebenszeit viel eher mit der von Rabelais zusammenstimmt, nämlich 1519 bis 1589. Und diese ja auch schuld an der Bartholomäusnacht gewesen sein. Nichts von einer Hofdame Salma¬ gundi, nichts von einem Salat, aus¬ ser dem grauenhaften, den sie mit den Menschen selber angerichtet hatte. Der Blüher, dachte ich resigniert, der hat einfach die Maria mit der Katharina verwechselt, und viel¬ leicht hat ihm ein Leser damals einen bösen Brief geschrieben, so wie mir dies mit meinem Salat auch geschehen kann. Ich bin auf alles gefasst, schwöre jedoch, dass ich mir die grösste Mühe gegeben habe. Dann kam mir noch etwas in den Sinn, es schien zu einfach, aber ich scheute die Mühe nicht, den schweren Oxford Dictionary zu konsultieren, da stand, so wahr ich hier schreibe: «Salmagundi, french Salmigondis, of unkn. origin. A dish composed of chopped meat, anchovis, eggs and onions with oil and condiments. 1674. fig. : His mind was a sort of salmagundi. 1797.» My mind? Person soll Exklusive Kristall-Geschenke fürJnbìlare TEL. (041) Von 285 50- * ZÜRICH, BAREMASSE TEL. (051) 25 8220 Salatanische Sprüche Um eine gute Salatsauce zu machen, braucht es, ach, vier Seelen in dei¬ ner Brust: einen Verschwender für das Öl, einen Geizhals für den Essig, einen Weisen für das Salz und einen Narren für den Pfeffer. Allgemeines : drei Esslöffel Ol auf einen Esslöffel Essig. Kräuter, als zusätzliches Aroma, sind Ge¬ schmacksache, auf alle Fälle würde ich bei den Kräutern dem Geizhals den Vorzug geben. Essig, der Ge¬ fährlichste von allen, nur die beste Qualität. Manchmal hat man noch einen Weinrest, rot oder weiss; sparsam ins Öl gegossen, kann er Wunder wirken. Zitronensaft an Stelle von Essig - Vorsicht, seine Säure kann sehr heftig sein. Korri- gieren mit Zucker und Rahm oder auch mit etwas Milch. Achtung, dass die Sauce dann nicht zu lang wird, das heisst, der Salatgeschmack nicht völlig von der Flüssigkeit überschwemmt ist. Eine Prise Zukker tut übrigens vielen Salaten gut. Ganz sicher dem Kopfsalat, den Gurken, den roten Rüben, den Karotten. Senf gibt einen sehr pi¬ kanten Geschmack, doch auch hier sind Geizige und Weise nötig, näm¬ lich diejenigen, die sich in der un¬ terschiedlichen Stärke der ver¬ schiedenen Senfsorten auskennen. Senfpulver (mustard powder) in kleinen Dosen ist am sichersten. Knoblauch ist gefährlich und ganz sicher nicht für fremde Gäste ge-
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