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INFORMATION
zur Pressekonferenz
mit
Sozial-Landesrat Reinhold Entholzer
Stadträtin Karin Hörzing
Gemeindebundpräsident Hans Hingsamer
SHV-Sprecherin Cornelia Altreiter-Windsteiger
am
15. April 2016
zum Thema
Kurzzeitpflegebörse in Oberösterreich
Rückfragen-Kontakt: Ing. Harald Scheiblhofer, Tel. 0732/7720-14054
Kurzzeitpflegeböse
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Kurzzeitpflegebörse verbessert Service für pflegende
Angehörige in Oberösterreich
www.kurzzeitpflegeboerse-ooe.at
Die Kurzzeitpflege in Alten- und Pflegeheimen ist ein Angebot einer bis zu drei Monaten
befristeten Wohnunterbringung mit den dazugehörigen Betreuungs- und Pflegeleistungen.
Dazu gehören auch Angebote der (Re)aktivierung von pflegebedürftigen Menschen.
Das Ziel der Kurzzeitpflege liegt in der längerfristigen Absicherung der Betreuung und
Pflege zu Hause und soll vor allem pflegende Angehörige bei ihrer fordernden Aufgabe
unterstützen. Eine Kurzzeitpflege kann beispielsweise notwendig werden, wenn eine
Überbrückung zwischen einem Krankenhausaufenthalt und der Wiederaufnahme der
eigenständigen Haushaltsführung erforderlich ist, oder wenn pflegende Angehörige auf
Urlaub fahren möchten und keine anderen Pflegepersonen im Haushalt sind.
Derzeit bieten 96 Alten- und Pflegeheime in Oberösterreich zumindest zeitweise
Kurzzeitpflegeangebote an. Sozialplanerisches Ziel ist es, dass zumindest 3 Prozent der
Plätze in den Alten- und Pflegeheimen für Kurzzeitpflege herangezogen werden. Die Anzahl
der vorhandenen Kurzzeitpflegeplätze in den Heimen variiert und richtet sich nach
vorhandenen infrastrukturellen und personellen Ressourcen der einzelnen Alten- und
Pflegeheime. Das Angebot reicht von einem Platz bis zu einer ganzen Wohngruppe. Viele
Heime bieten auch sehr flexibel Kurzzeitpflegeplätze an, um vor allem zu Spitzenzeiten eine
Abdeckung des Bedarfes zu ermöglichen. Die größten Anbieter fixer Kurzzeitpflegeplätze in
Oberösterreich sind das Seniorenzentrum Spallerhof in Linz und das Seniorenheim Schloss
Hall in Bad Hall.
Im Jahr 2015 waren in den oberösterreichischen Alten- und Pflegeheimen insgesamt
12.519 Plätze verfügbar, wobei das Angebot im Jahr 2016 um weitere 168 Plätze steigen
wird. Die Anzahl der verfügbaren Kurzzeitpflegeplätze beläuft sich derzeit auf 325 (2,6%),
wobei es den sozialplanerischen Zielsetzungen entspricht zumindest 3 Prozent der Plätze
in den Alten- und Pflegeheimen für die Kurzzeitpflege heranziehen zu können. Im Jahr 2014
wurden in Summe 3.547 Gäste in der Kurzzeitpflege verzeichnet, die in Summe 93.426
Tage in den Alten- und Pflegeheimen betreut wurden.
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Der Weg zur Kurzzeitpflegebörse
Die Oberösterreichischen Sozialhilfeverbände – sie sind im Auftrag der Gemeinden Träger
von 65 Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich - haben daher schon vor geraumer Zeit
gemeinsam mit dem Oberösterreichischen Gemeindebund und der Stadt Linz Planungen
für die Errichtung einer Internetplattform über Kurzzeitpflegeangebote begonnen.
Gemeinsam mit Experten aus Alten- und Pflegeheimen unterschiedlicher Rechtsträger
(Sozialhilfeverbände, Statutarstädte, Gemeinden, Orden) wurden die Grundlagen erarbeitet.
Wichtig war dabei, dass der Vorteil nicht nur auf Seiten der anfragenden Kund/innen
entsteht. Die Alten- und Pflegeheime erhalten mit dem nun umgesetzten Konzept einer
Kurzzeitpflegebörse gleichzeitig ein einfaches Planungsinstrument zur Verwaltung ihrer
Kurzzeitpflegeangebote und -aufenthalte. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die
Angebote immer aktuell sind und den Kund/innen und Heimen gemeinsam die
bestmögliche Information zur Verfügung steht.
Die Vertreter/innen der Stadt Linz waren bereits in der Konzeptphase intensiv eingebunden.
Daher wurde das erarbeitete Konzept schließlich technisch von der IKT Linz GmbH. - dem
IT-Dienstleister der Stadt Linz - umgesetzt. Die Finanzierung der Kurzzeitpflegebörse
übernehmen die oberösterreichischen Gemeinden durch die Oö. Sozialhilfeverbände und
Statutarstädte. Den einzelnen Alten- und Pflegeheimen steht das Angebot kostenfrei zur
Verfügung.
Umsetzung
Unter der Internetadresse www.kurzzeitpflegeboerse-ooe.at kann das aktuelle Angebot ab
sofort abgerufen werden. Dabei kann die Suche nach Angeboten in bestimmten Bezirken in
Tabellenform oder das Angebot in ganz Oberösterreich auf einer Landkarte abgerufen
werden.
Zur Abfrage der freien Plätze sind vorerst nur die Angabe der Zimmerart (Einzelzimmer,
Doppelzimmer), das Geschlecht und die geplante Aufenthaltsdauer erforderlich.
Von den angebotenen freien Plätzen kann dann direkt eine Anfrage an das Heim gesandt
werden. Zur konkreten Anfrage werden die Daten des/der Kunden/Kundin sowie der
Ansprechperson (falls abweichend) erfragt.
Die Anfrage wird an das betroffene Heim elektronisch weitergeleitet. Dieses prüft den
Kurzzeitpflegeaufenthalt nach fachlichen Kriterien (ob die Pflege und Betreuung möglich ist)
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und gibt möglichst rasch eine Rückmeldung an die Kund/innen. Sobald das Angebot vom
Heim angenommen wurde, wird der Platz als belegt gekennzeichnet und steht nicht mehr
zur Verfügung.
Die Sozialhilfeverbände, Statutarstädte und das Sozial-Ressort des Landes Oberösterreich
wollen mit dem neuen und innovativen Angebot einen leichteren Zugang zur Kurzzeitpflege
ermöglichen. Sie leisten damit einen Beitrag zur Entlastung pflegender Angehöriger.
Dadurch soll auch ein „Urlaub von der Pflege“ leichter ermöglicht werden. Darüber hinaus
soll das Angebot nach akuten Krankheitsereignissen zur Gesundung mithelfen und so unter
Umständen eine Rückkehr in die eigene Wohnung möglich machen.
Sozial-Landesrat Reinhold Entholzer:
„Bisher konnten nur die einzelnen Alten- und Pflegeheime selbst eine Auskunft über die
Verfügbarkeit von Kurzzeitpflegeplätzen im jeweiligen Heim geben. Es war daher in der
Vergangenheit oft erst nach vielen Telefonaten und Auskünften möglich, einen geeigneten
Kurzzeitpflegeplatz zu finden. Die oft aufwendige Suche betraf nicht nur Privatpersonen.
Auch die Überleitungspflege der Krankenanstalten oder Beratungsstellen mussten freie
Kurzzeitpflegeplätze im Einzelfall erfragen. Dieses System war angesichts der zur
Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten antiquiert und stellte eine vermeidbare
zusätzliche Belastung für pflegende Angehörige dar. Ich freue mich daher, mit der
Kurzzeitpflegebörse
eine
zentrale
und
öffentlich
verfügbare
Abfrage
zu
freien
Kurzzeitpflegeplätzen in Oberösterreich zur Verfügung stellen zu können. Dieses
zusätzliche Angebote ergänzt die bereits von Seiten des Sozial-Ressorts auf der
Homepage: www.pflegeinfo-ooe.at zusammengetragenen Informationen rund um das
Thema Pflege und Hilfsangeboten für pflegende Angehörige.“
Stadträtin Karin Hörzing:
„Die Kurzzeitpflegebörse ist eine enorme Unterstützung und Erleichterung für pflegende
Angehörige. Oftmals zeitaufwändige Recherchen oder Telefonate gehören damit der
Vergangenheit
an.
Sozialhilfeverbänden,
In
den
einer
gelungenen
Statutarstädten
und
Zusammenarbeit
dem
zwischen
Sozial-Ressort
des
den
Landes
Oberösterreich ist damit eine Plattform entstanden, die schnelle Informationen auf eine
moderne Weise ermöglicht. Ich freue mich, dass sich neben dem städtischen
SeniorInnenzentrum Spallerhof der SZL GmbH auch private Linzer Alten- und Pflegeheime
an der Kurzzeitpflegebörse beteiligen.“
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Gemeindebundpräsident Hans Hingsamer:
Den größten Beitrag zur Pflege leisten nach wie vor die pflegenden Angehörigen. 82
Prozent der Pflegegeldbezieher werden meist von nahen Angehörigen zu Hause gepflegt.
In manchen Bezirken sind dies bis zu 88 Prozent. So gilt all jenen, die bereit sind zu Hause
zu Pflegen der größte Respekt. Gerade die pflegenden Angehörigen brauchen bei ihrer
Arbeit eine besondere Unterstützung. Dies geschieht zum einen durch mobile Dienste und
dem erweiterten Angehörigenentlastungsdienst, zum anderen auch für eine gewisse Zeit
mit dem Angebot der Kurzzeitpflege in unseren stationären Einrichtungen. Die
Sozialhilfeverbände
als
Gemeindeverbände
sind
hier
ständig
bemüht,
diese
Dienstleistungen auf hohem Niveau anzubieten und auszubauen. Die demographische
Entwicklung der Bevölkerung fordert uns natürlich. Die Menschen mit Pflegebedarf haben
sich mehr denn je ein Altern in Würde und Anerkennung verdient. So muss die Gesellschaft
und der Staat Verständnis für eine Weiterentwicklung der Pflegesysteme und damit auch
deren Finanzierung aufbringen. Kurzzeitpflege in den Pflegeheimen ist ein besonderes
Angebot, damit pflegenden Angehörigen eine zeitlich vereinbarte Auszeit von der Last der
Pflege ermöglicht wird. Durch die Einführung der Kurzzeitpflegebörse wird es einfacher,
freie Pflegeplätze sicher und rascher zu finden. Mit diesem Netzwerk können sowohl
pflegende Angehörige direkt, wie auch alle unsere Sozialberatungsstellen, leichter und
sicherer ein Angebot ausfindig machen.“
SHV-Sprecherin Cornelia Altreiter-Windsteiger:
„Die Oö. Sozialhilfeverbände sind in den Bezirken die zentralen Ansprechstellen für alle
sozialen Anliegen, vor allem aber auch im Bereich der Betreuung und Pflege alter
Menschen. Die in den Bezirkshauptmannschaften angesiedelten Gemeindeverbände haben
die Idee der Kurzzeitpflegebörse eingebracht und federführend gemeinsam mit der Stadt
Linz umgesetzt. Die Sozialhilfeverbände beweisen erneut ihre Innovationskraft und ihre
Stellung als unverzichtbare regionale Sozialdienstleister.“
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