Globale PwC-Studie: Industrie 4.0 - Boerse

Presseaussendung
Datum
13. April 2016
Kontakt
Mag. Sabine Müllauer-Ohev Ami
Leitung Corporate Communications
PwC Österreich
Tel. 01 / 50188-5100
[email protected]
Globale PwC-Studie:
Industrie 4.0: Unternehmen weltweit investieren über
900 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2020
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Unternehmen versprechen sich von Industrie 4.0 beträchtliche Vorteile bei
Kosten, Effizienz und Gewinnen
Über 80 Prozent der Unternehmen erwarten, das Data Analytics in fünf Jahren
einen signifikanten Einfluss auf ihre Entscheidungsprozesse haben wird
Bedarf an IT-Spezialisten und Datensicherheit sind größte Herausforderungen
Ein Drittel der Unternehmen aus Österreich stuft seinen Digitalisierungsgrad als
hoch ein – Wert soll innerhalb der kommenden fünf Jahre auf 77 Prozent steigen
Fokus österreichischer Industrieunternehmen bei der Anwendung von Industrie
4.0-Lösungen: Verbesserung der Planungsprozesse in Produktion und Fertigung
Wien, 13. April 2016. Industrieunternehmen aller Branchen machen mit dem Projekt Industrie 4.0
Ernst. Die Umsetzung ist in vollem Gange – und das weltweit: Rund ein Drittel der Unternehmen
stufen ihren Digitalisierungsgrad bereits jetzt als hoch ein, durchschnittlich soll dieser Wert innerhalb
der nächsten fünf Jahre von 33 Prozent auf 72 Prozent steigen (in Österreich von 30 Prozent auf 77
Prozent). Die Befragten digitalisieren nicht nur wesentliche Funktionen innerhalb ihrer vertikalen
Wertschöpfungskette, sondern auch horizontal mit ihren Partnern entlang der Lieferkette. Zusätzlich
stärken sie ihr Produktportfolio mit digitalen Funktionen und bieten innovative datenbasierte
Dienstleistungen an. Dazu wollen Unternehmen weltweit jährlich etwa fünf Prozent ihres Umsatzes
aus dem digitalen Geschäft investieren. Auf die Befragten bezogen, entsprechen fünf Prozent des
Umsatzes einem Investitionsvolumen von rund 907 Milliarden US-Dollar.
Ein Hauptanteil dieser Investitionen wird in digitale Technologien wie Sensoren oder Geräte für
Konnektivität sowie in Software und Anwendungen wie Produktionsleitsysteme fließen. Außerdem
investieren Unternehmen in Trainings für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie in die
notwendigen organisatorischen Veränderungen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) dieser Unternehmen
geht davon aus, dass sich diese Aufwendungen bereits innerhalb von zwei Jahren amortisieren. Das
zeigt die globale Studie Industry 4.0: Building the Digital Enterprise der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC, für die über 2.000 Unternehmen aus neun Industriebereichen in 26
Ländern befragt wurden, davon 100 in Österreich.
PwC Österreich, Erdbergstraße 200, 1030 Wien
Tel: 01 / 50188-5100, www.pwc.at
Im Zuge dieses Wandels rechnen die befragten Verantwortlichen mit einer Kostenreduktion von
durchschnittlich 3,6 Prozent pro Jahr und einem jährlichen Umsatzplus von durchschnittlich 2,9
Prozent. In absoluten Zahlen entspricht das Kosteneinsparungen von 421 Milliarden US-Dollar und
einer gleichzeitigen Umsatzsteigerung von 493 Milliarden US-Dollar. „Unternehmen versprechen sich
von der Digitalisierung enorme Vorteile und investieren entsprechend hohe Summen. Unsere Studie
zeigt, dass sich dieser Wandel in allen befragten Ländern gleichermaßen vollzieht, nicht nur in
Industriestaaten“, sagt Jörg Busch, Partner und Leiter Consulting & Risk Services bei PwC Österreich.
„Selbst wenn sich nur die Hälfte der daran geknüpften Erwartungen erfüllt, wird Industrie 4.0 die
Wettbewerbslandschaft in den kommenden fünf Jahren grundlegend verändern.“
Am Ende dieses Transformationsprozesses werden erfolgreiche Industrieunternehmen zu digitalen
Enterprises werden, in denen physische Produkte den Kern bilden, die durch digitale Schnittstellen
sowie datenbasierte und innovative Dienstleistungen erweitert werden. Diese digitalen Unternehmen
werden mit Kunden und Lieferanten in einem industriellen digitalen Ökosystem zusammenarbeiten.
Data Analytics ist der Treiber für Industrie 4.0
Über 80 Prozent der Unternehmen erwarten, das Data Analytics in fünf Jahren einen signifikanten
Einfluss auf ihre Entscheidungsprozesse haben wird. „Die professionelle Aufbereitung von Daten
ermöglicht einen wertvollen Einblick in den Gebrauch von Produkten und macht eine langfristige
Kundenbindung möglich“, sagt Jörg Busch. „Data Analytics erlaubt, Produkte weiterzuentwickeln und
um Services und Angebote zu ergänzen, die sich genau an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.“
Mangelnde Kompetenzen als Hürde auf dem Weg zur Industrie 4.0
Probleme bei der Verwirklichung von Industrie 4.0 sehen die befragten Unternehmen weniger in der
Anschaffung der benötigten Technologie als in Ermangelung der nötigen internen digitalen Kultur,
Vision und Trainings sowie in fehlenden Spezialisten. So verlassen sich beispielsweise knapp 40
Prozent der befragten Unternehmen auf die Analytics-Kompetenz einzelner Mitarbeiter, haben aber
keine Abteilung, die sich der reinen Datenanalyse widmet. „Sinnvoll ist es, fundierte Kompetenzen für
Data Analytics und Digitalisierung im eigenen Unternehmen aufzubauen. Mit einzelnen Experten ist
es beim Erheben und Auswerten von Daten nicht getan, um Industrie 4.0-Strategien erfolgreich
umzusetzen“, so Busch. „Um sie als Entscheidungsgrundlage nutzen zu können, benötigen
Unternehmen professionell aufbereitete Datenpools, Algorithmen und fundierte Empfehlungen.“
Eine weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung sieht die Studie in der Gewährleistung
von Datensicherheit. „Digitale Ökosysteme können nur funktionieren, wenn sich alle Beteiligten
darauf verlassen können, dass ihre Daten nicht in falsche Hände geraten. Das verlangt von
Unternehmen erhebliche Anstrengungen, hohe Investitionen in die Sicherheit ihrer Systeme und klare
Standards zum Schutz ihrer Daten“, so Busch. Die Digitalisierung spielt sich auf der Ebene der
horizontalen und vertikalen Wertschöpfungskette ab. Damit sind zum einen eine bessere Organisation
interner Abläufe und ein digitalisierter Datenfluss vertikal von der Produktentwicklung und beschaffung, über die Fertigung bis zur Transportlogistik gemeint. Zum anderen geht es um die
horizontale Vernetzung mit Zulieferern, Kunden und anderen Partnern der Wertschöpfungskette,
indem beispielsweise Track&Trace-Lösungen genutzt werden, um dem Produktfluss zu folgen. Das
bedeutet für Unternehmen den Aufbau komplexer digitaler Lösungen.
Sie ermöglichen die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, die sich über den ganzen
Produktlebenszyklus erstrecken und somit auch einen engeren Kontakt zu Endverbrauchern schaffen.
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Unternehmen investieren ebenso in digitale Dienstleistungen und schaffen Komplettlösungen für das
kundenrelevante Ökosystem, oft in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wertschöpfungskette.
Zielsetzung der Digitalisierung variiert von Land zu Land
Obwohl Unternehmen weltweit das Projekt Industrie 4.0 vorantreiben, lässt die Studie durchaus
regionale Schwerpunkte bei der Zielsetzung erkennen: So nutzen Konzerne in Japan oder Deutschland
die Digitalisierung vor allem, um ihre Effizienz und Produktqualität zu erhöhen. In den Vereinigten
Staaten zeichnet sich die Tendenz ab, mithilfe digitaler Angebote und Dienstleistungen neue
Geschäftsmodelle zu entwickeln und Produkte und Dienstleistungen möglichst schnell digital
anzubieten. Produktionsunternehmen in China konzentrieren sich darauf, sich durch
Kostenreduzierung besser gegen internationale Mitbewerber zu behaupten. „Unsere Studie zeigt, dass
sich der Reifegrad der digitalen Integration in den verschiedenen Regionen in fünf Jahren
weitestgehend angeglichen haben wird, mit Ländern wie Japan, Deutschland oder den USA an der
Spitze. Industrie 4.0 wird die Kluft zwischen den Regionen nicht vergrößern, sondern vielmehr
Unternehmen und Länder enger miteinander verbinden und sogar die Globalisierung voranbringen“,
so Jörg Busch.
Österreichische Firmen erwarten hohen Grad an Digitalisierung in fünf Jahren
Bei den 100 befragten Unternehmen aus Österreich stuft rund ein Drittel seinen Digitalisierungsgrad
als hoch ein. Innerhalb der kommenden fünf Jahre soll dieser Wert von 30 Prozent auf 77 Prozent
steigen, wodurch sich zeigt, dass Industrie 4.0 im operationalen Kern der Industrieunternehmen
angekommen ist und die weitere digitale Transformation auch in anderen Branchen beschleunigen
wird. Noch vor einem Jahr lag der Anteil der Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad in
der Wertschöpfungskette lediglich bei einem Viertel. Österreichische Industrieunternehmen
fokussieren sich bei der Anwendung von Industrie 4.0-Lösungen hauptsächlich darauf, die
Planungsprozesse in der Produktion und Fertigung zu verbessern.
Auch was die Bereitschaft zu Investitionen anbelangt, nimmt die Entwicklung an Fahrt auf: 2015
planten die befragten Unternehmen in Österreich, knapp 4 Prozent ihres Jahresumsatzes für Industrie
4.0-Projekte aufzuwenden, laut den Ergebnissen der aktuellen Studie sind inzwischen 4,7 Prozent
vorgesehen. Beim Reifegrad von Data Analytics herrscht in Österreich noch Handlungsbedarf: Nur 23
Prozent halten ihr Unternehmen in diesem Punkt für fortgeschritten, 48 Prozent gehen von einem
mittleren Entwicklungsgrad aus, 26 Prozent sehen deutliche Defizite. Drei Prozent vergeben diese
Aufgaben an Spezialisten außerhalb.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.com/industry4.0
Alle Pressemitteilungen von PwC Österreich im Überblick: http://presse.pwc.at/
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