Ausstellungskatalog

MAG’s & More (Münchner Aktionswerkstatt Gesundheit)
Verein zur Förderung von Gesundheit, Kultur und Eigenverantwortung e.V.
Schwanthalerstraße 82; 80336 München; [email protected]; www.mags-muenchen.de
gesund?
Themenausstellung zum 25 jährigen Jubiläum von MAG´s,
der Münchner Aktionswerkstatt für Gesundheit
2015/2016
Die Zusammenstellung der Ausstellung „gesund?“ ist das Resultat einer öffentlichen
Ausschreibung im Frühjahr/Sommer 2015. Bildende Künstler/innen aus München und
dem Münchner Umland waren dazu aufgerufen, das Thema Gesundheit von
verschiedenen Perspektiven aus zu beleuchten und dabei gesund nicht nur als
Abwesenheit von Krankheit zu verstehen, sondern als komplexen Lebenszustand, in dem
die elementaren Bedürfnisse des Menschen im Einklang sind. Dabei kommen Begriffe wie
Ernährung, Bewegung, Entspannung, soziale Integration, Kreativität, Inklusion etc. in den
Sinn… und weiter gedacht erkennt man schnell, dass dahinter auch eine politische
Komponente steckt: wie ist das Verhältnis von Bildung und Armut zu Gesundheit?,
welchen Einfluss haben das regionale Lebensumfeld, Umweltverschmutzung, lokale
Stressfaktoren?, inwieweit kann man den Einzelnen in eine Eigenverantwortung nehmen,
wie er mit sich und seinem Körper umgeht? Was tun Menschen gemeinsam, um
Gesundheit zu kreieren? Wie kann man Menschen beteiligend unterstützen, gesund zu
leben?
Über MAG’S
Die Münchner Aktionswerkstatt Gesundheit gibt es seit mehr als 25 Jahren. Wir unterstützen die
BewohnerInnen in ausgewählten Stadtquartieren, selbst für ihre Gesundheit aktiv zu werden und
entwickeln dazu bedarfsorientierte, gesundheitsförderliche Maßnahmen. Wir unterstützen lokale
Vernetzungsstrukturen und wirken auf gesamtstädtischer Ebene dabei mit, solzialraumorientierte
Gesundheitsförderung zu stärken.
Die Wanderausstellung
Die Vernissage der Ausstellung findet anlässlich der Jubiläumsfeier „25 + 1 MAGs-Event“ im
Tagungszentrum der Münchner Aidshilfe in der Lindwurmstraße 71 am 08. Oktober 2015 statt. Eine
Auswahl der Werke ist vom Herbst 2015 bis Mitte 2016 an weiteren Standorten zu sehen:
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Nachbarschaftstreff Westerhamer Straße 14
Stadtteilladen baum20
Stadtteilladen Westkreuz
VHS Giesing
Kulturetage Riem
Mitte Oktober – Mitte Nov. 2015
Mitte Nov. – Mitte Dez. 2015
Jan. – Febr. 2016
März – April 2016
April – Mai 2016
Eine Dokumentation des gesamten Projektes gibt es unter www.mags-muenchen.de
Das Projekt ist in Kooperation mit der Künstlerin und Kuratorin Ingrid Müller entstanden:
www.kunstrefugium.de und www.momente-des-menschseins.de
+++ Hanna Amira +++ Anne Autrum +++ Ariane Beck
+++ Brigitte Bosshammer +++ Susanne Decker +++
Anna Frydman +++ Fabian Gatermann +++
Renate Gegenfurtner +++ Josette Genschke-Maréchal
++ +Maya Georgieva +++ Ursula Glebocki
+++ Helga Goldhorn +++ Hans Gröger +++
Franziska Haas-Strasser +++ Brigitte Haberger +++
Petra Hinterschnaiter +++ Anneliese Hirschvogl +++
Hans Hönninger +++ Fabienne Hübener +++
Angelika Jackermaier +++ Aline Bunji +++ Utta Kasparek
+++ Erika Kiechle-Klemt +++ Nikita Knikta +++
Verena Kindinger +++ Susanne Kraft +++ Volker Kurz
+++ Dagmar Laimgruber +++ Barbara Mäder-Ruff
+++ Susanne Moran-Nino +++ Marion Musch +++
Irene Nestler +++ Christiane Noll +++ Berit Opelt
+++ Anna Ottmann +++ Pevo +++ Andrea Reiners
+++ Christine Rieck-Sonntag +++ Sabine Roidl +++
Bernd Georg Schwemmle +++ Ines Seidel +++
Carline Seiser +++ Elisabeth Seitzl +++
Brigitte Sommer-Feder +++ Irma Ukropina +++
Andrea Unterstraßer +++ Maria Vinuesa +++
Stefanie von Quast +++ Roland Weiß +++ Werner Ziegler
Hanna Amira, Der Lebensweg, 2002, Bronze, 47 x 80 x 7 cm
Hanna Amira, Strangularium, 2011, Installation Gips-Metall, 70 x 28 x 34 cm
Anne Autrum, In den Garten I, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Anne Autrum, In den Garten II, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Wann sind wir gesund, wann geht es uns gut? Wir müssen die Natur erhalten. Hier können wir Kraft
und Energie schöpfen und Entspannung finden. Das Gefühl von Freiheit - draußen und in den eigenen
vier Wänden - kann dazu beitragen, gesund zu werden, gesund zu sein, gesund zu bleiben.
Ariane Beck, Gesund? (Marilyn Manson), Graphitstift, Edding, Acryl, 100 x 70 cm
Ariane Beck, Gesund? (Affior Aihnaf), Collage, Kuli, Kiwischale, Kinderschrift, 58,5 x 20 cm
Brigitte Bosshammer, Bewegte Frau, 2013, Acryl, Kohle auf Leinwand, 80 x 80 cm
Susanne Decker, gute Besserung, Aquarell, Blei- und Buntstift auf Papier, 42 x 59 cm
Ein Organ im Ausnahmezustand: Ich hätte meine Lunge, die geliebte Atemspenderin, gern
genommen und ins Bett gelegt. Das Bild kontrastiert diese Zuwendung mit Stühlen, die auch hier für
die verwilderte Gefahr des „Sich-fest Setzens" stehen.
Susanne Decker, Heilender Angriff, Aquarell, Blei- und Buntstift auf Papier, 42 x 59 cm
Im Zuge meiner Erkrankung musste ich jahrelang Kortisontabletten einnehmen. Sie linderten die
Indikation und bescherten mir gleichzeitig eine ganze Reihe quälender Nebenwirkungen (bspw. in
Bezug auf meine Lunge). So empfand ich die Blister und ihren Inhalt als Feuerlöscher und Brandstifter
in einem. Wie Fallschirmspringer segelten sie auf mich herunter und nahmen mich ein. Stühle
wiederum sind ein Teil meiner Ikonographie, ihre Bedeutung variiert in meinem Werk. Hier stehen
sie für die Redewendung „etwas setzt sich fest“. Dass sich die Erkrankung bzw. die Nebenwirkungen
festsetzten, waren meine Sorge und mein Gefühl.
Anna Frydman, Serie still-leben, 2013, WVZ 152, 156, 161, Aquarell auf Papier, je 32 x 24 cm
"still" heißt aus dem Englischen übersetzt "noch". Das Stillleben in der Kunstgeschichte zeigt
meistens tote Dinge. Der Titel meiner Serie bedeutet aber noch Lebendig. In den Zeichnungen geht
es ums trinken, die Notwenigkeit davon und dem Verlangen danach. Viel Trinken ist gesund aber viel
trinken von Alkohol ist lebensbedrohlich, diese Ambivalenz versuche ich in den Zeichnungen zu
zeigen.
Fabian Gatermann, Selbstportrait, Collage, 30 x 40 cm
Renate Gegenfurtner, Zeitdruck, Papierobjekt, 40 x 40 cm
Die Papierarbeit ZEITDRUCK steht für den Stress, dem der moderne Mensch ausgesetzt ist. Zum Teil
müssen schon Kleinkinder mit Leistungsdruck und Zeitstress fertig werden. Der Erwachsene wird im
Beruf erst recht von Terminstress geplagt - und in der Freizeit geht es nicht selten mit zu vielen
Vorhaben weiter. Besser wäre es, zu entspannen und den Zeitdruck öfter abzuschalten.
Renate Gegenfurtner, an apple a day, Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Das Bild AN APPLE A DAY bezieht sich auf das englische Sprichwort, wonach ein Apfel täglich den Arzt
fern hält. Aber täglich viel Zeit mit diesem „Apfel“ zu verbringen ist sicher nicht gesundheitsfördernd.
Also den APPLE lieber öfter links liegen lassen und sich bewegen, das ist der Gesundheit bestimmt
zuträglicher.
Josette Genschke-Maréchal, Paradiesapfel, Acryl. Collage, 50 x 60 cm
Widerstehen trotz der Schmerzen des Menschen auf der Erde, die großen Bedrohungen, die
unbekannten Krankheiten, die nötige Energie sammeln, um dem Sturm zu widerstehen. Der Apfel ist
mit Adam und Eva in der Bibel der Sündenfall und die Erbsünde. Der Mensch wurde krank, konnte
sich nicht wehren. Aber die Wissenschaft und die ärztliche Kunst brachten Linderung und Besserung
und der pharmazeutischen und chemischen Industrie große Erfolge. Die Aktionäre der
pharmazeutischen Industrie können zufrieden sein.
Maya Georgiewa, Es riecht so gut!, 2015, Pastell auf Papier, 50 x 60 cm
Ursula Glebocki, Wie man mit sich und seinem Körper umgeht, Tusche/Aquarell, 24 x 36 cm
Helga Goldhorn, Red and green energy, 2015, Holz und Metall, 135 x 45 x 80 cm
Hans Gröger, Heal the world, 2014, 80 x 100 cm
Think about the generations and say we wanna make it a better place
For our children and our children's children
So that they know what's a better world for them
And think they can make it a better place
(Ausschnitt aus dem Lied “heal the world” von Michael Jackson)
Franziska Haas-Strasser, Feiern 2013, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm
Brigitte Haberger, Naturexplosion, 2012, Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Brigitte Haberger, Bewegung, 2012, Acryl/Collage, 100 x 80 cm
Petra Hinterschnaiter, Kindheit I, 2015, Tusche/Acryl auf Baumwolle, 29 x 40 cm
Kinder sind vielen Einflüssen ihrer Umwelt ausgesetzt, die unter Umständen körperliche, aber auch
seelische Verletzungen hinterlassen können. Krieg, Flucht und Vertreibung, aber auch Streit und
Gewalt in der Familie oder Leistungsdruck sind große Belastungen. Ein Plädoyer für eine Kindheit
ohne Gewalt und für die Wahrung der Kinderrechte.
Anneliese Hirschvogel, Vertrauen, 2015, Acryl/Collage auf Leinwand, 60 x 80 cm
Vertrauen, dass mein Körper Dinge bewältigt, die man ihm nicht zutraut, aber es auch Menschen
gibt, denen man vertraut, da sie Hilfestellung geben
Hans Hönninger, gesund gelebt?, Pastell, 47 x 47 cm
Rückblick auf ein Leben in und mit der Natur, mit dem Ergebnis von Vitalität im Alter.
Hans Hönninger, Jeder bekommt sein Fett weg, Collage/Acryl, 60 x 50 cm
Was „wiegt“ schwerer bei der Ernährung? Salat oder Hamburger? Die Waage zeigt’s an!
Zumindest in der Aussage, spätestens im übertragenen Sinne „bekommt jeder sein Fett weg“!
Fabienne Hübener, embodied 1, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm
Fabienne Hübener, embodied 2, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm
Angelika Jackermaier, Die Zauberin der Gesundheit, Tusche auf Papier/Spachtel, 30 x 42 cm
Aline Bunji, Anatomique 2, Mischtechnik auf Leinwand, 70 x 50 cm
Utta Kasparek, Klammern meiner Mutter, Videoclip, ca. 4 Min.
Sich selbst gesund fühlen, den Alltag bewältigen, die Wäsche aufhängen. Etwas gerät ins Wanken.
Das Ordnen und Sortieren von Farben, von Wäsche und Stoffen – das sind alles alte Rituale, die
helfen, den Geist zusammen zu halten. Aufleben und Freude entsteht durch das Hören oder
Mitsingen liebgewordener, vertrauter alter Lieder. Text und Melodie von Kinderliedern sind
hochbetagten und dementen Menschen lange noch im Gedächtnis. Selbst dann, wenn das
Formulieren von eigenen Sätzen und das Erinnern an Details schwer fällt.
Erika Kiechle-Klemt, Badenixen 2015, Grafik fine art print, 50 x 70 cm
Erika Kiechle-Klemt, Moving the earth, Grafik fine art print, 50 x 70 cm
Erika Kiechle-Klemt, people in motion, Grafik fine art print, 50 x 70 cm
Verena Kindinger, 5-life, Gips, Leinwand, LED-Plastik-Leuchtringe, Acryllack, Papier, 50 x 160
Die Bildskulptur „5-Life“ thematisiert Gesundheit und Ernährung als elementare Grundlage des
Lebens. Basierend auf den 5 Elementen (Feuer, Erde, Metall, Wasser, Luft), die sich aus der
asiatischen Lebensvorstellung heraus durch die Farbsymbolik zuordnen lassen, finden sich in der
Farbgebung der Gebissabdrücke in Kombination der Lebensmittel-Kassenbelege aus Supermärkten
wieder. Die Gebissabdrücke sind individuell und einzigartig, jedoch in der Anordnung durch die
Verbundenheit der Elemente als Gesamtkonzept anzusehen. Die Anordnung im Lichtkreis und die
unterschiedlich geöffneten Münder, in denen sich die Belege bereits in einem Verdauungszustand
befinden, verweisen auf die Abhängigkeit finanzieller und sozialer Möglichkeiten zur dauerhaften
Erhaltung der Gesundheit, die mit der Zahnpflege und Nahrungsaufnahme stark verbunden ist.
Das Bewusstsein, Nahrung und Ernährung als ganzheitliches und nachhaltiges Konzept zur
Gesundheitsprävention zu sehen und Nahrung nicht bedenkenlos zu konsumieren, verdichtet sich in
der Anordnung der Gebissabdrücke, die durch Lichtrahmung in Szene gesetzt werden. Hier wird das
Material des Lichts und der weißen Leinwand eine immaterielle, fast schon sakrale
Verwandlungszone der Nahrung. Die Rahmung ist demnach nicht nur die Assoziation eines Tellers,
sondern gleicht als Denkmal und Erinnerungsstück einer Trophäe. Die Vergegenwärtigung von
„Essen“, die sich in Glorifizierung und Ignoranz dessen wiederfindet, beinhaltet zugleich die Einflüsse
eines sozial und finanziell geprägten Backgrounds jedes Menschen.
Verena Kindinger, Bildserie Extremitäten, 2015, Acrylglas, 20 x 30 cm
Sport ist eine zusätzliche Alternative, seine Gesundheit zu fördern. Dynamik, Kraft und Bewegung
sind positive Eigenschaften, die mit Sportlichkeit, Gesundheit, Erfolg und Attraktivität gleichgesetzt
werden. Doch Sport birgt auch Risiken: Die Bilder verweisen auf die extreme Nähe von Gesundheit
und Sportlichkeit und deren Verlust. Dies wird durch die Verluste der Extremitäten, die Zersplitterung
des Körpers bis hin zur Auflösung der Bildstruktur dargestellt. Extremitäten verlieren sich im Raum
des Bildes. Körper und Bild lösen sich auf, lassen den Sportler sogar teilweise entstellt aussehen und
greifen einer körperliche Beeinträchtigung voraus. Athletik und Schönheit potenziert im Körper und
der Bewegung des Sportlers im kraftgeladenen Moment der Ausführung des Wurf ergeben in der
Gegenüberstellung der Form-Bild-und Farbauflösung ein Spannungsgefüge. In dieser Bilderserie
„EXTREMitäten“ potenziert und komprimiert sich auf engsten Bild-Raum das Gleichgewicht zwischen
Dynamik, Athletik und Bewegung bis hin zur Zerstörung. Eine Momentaufnahme eines instabilen und
fragilen Zustands der zwischen Sport als gesundheitsförderndem und zerstörendem Element liegt.
Nikita Knikta, Drogensüchtige, Mischtechnik auf Leinwand, 80 x 100 cm
Susanne Kraft, Naturgewalten, Acryl/Rost auf Holz, 30 x 30 cm
Die Stärke der Natur sollte nie unterschätzt werden, wie durch Flutwellen, Stürme oder Erdbeben
immer wieder deutlich wird. Umso wichtiger ist es, dass der Mensch die Natur wertschätzt und
schützt und zum Beispiel den CO2-Ausstoss reduziert. Nur so kann der Mensch dauerhaft gesund
bleiben und überleben. Das relativ kleine Kunstwerk soll mit grellen leuchtenden Farben und
verschiedenen Materialien die Naturkräfte darstellen. Zusätzliche Rostelemente veranlassen, dass
sich auch das Bild „natürlich“ verändert. Gold und Grün drücken die Schätze und den Wert unserer
Erde aus. Die winzigen Figuren zeigen, wie klein der Mensch erscheint
Susanne Kraft, Spaziergang 2014, Acryl/Struktur auf Leinwand, 60 x 60 cm
Ein Spaziergang gilt grundsätzlich als gesund. Doch was ist dabei entscheidend? Die Umwelt, die
Umgebung, evtl. auch die Begleiter? Dieser Spaziergang ist vielleicht nicht mehr so gesund, wenn es
keine Pflanzen, sondern nur Wüste gibt, wenn die Luft trocken und heißt ist und kein Wasser zur
Verfügung steht. Umso wichtiger ist hier die Gemeinschaft, der Zusammenhalt... oder geht hier jeder
getrennt seinen Weg? Dieses Bild wurde mit verschiedenen Materialien erstellt, wie Sand und
Strukturpaste. Die Figuren sind kleine Collagen.
Dagmar Laimgruber, Forelle kadmiumgelb, Ölkreide/Collage, 60 x 40 cm
Wir predigen unseren Kindern, sich gesund zu ernähren. Wie gesund sind aber unsere
Lebensmittel noch für uns? Schwermetalle, Pestizide, der Rest von Plastiktüten und vieles mehr
in unserer für uns wichtigen Nahrung. Egal ob Veganer, Vegetarier oder auch Mischköstler wir
bekommen alle unsere tägliche, unbeabsichtigte Chemie in der Nahrung. So wird es u. U. statt
Forelle blau, Forelle kadmiumgelb heißen, na dann Mahlzeit!
Dagmar Laimgruber, Die Niere von Zimmer 211, Federzeichnung/Buntstift, 50 x 40 cm
Krankenhaus, mehr und mehr ein Großunternehmen, in der die Individualität und Würde des
Menschen sowie die Zuwendung oft auf der Strecke bleiben. Der Mensch wird zum Begriff seiner
Erkrankung, kurz gesagt, zur Niere, Leber etc. von irgendeiner Zimmernummer.
Barbara Mäder-Ruff, Beim Baden, 2013, Kaltnadelradierung, 30 x 40 cm
Barbara Mäder-Ruff, Hürdenhopser, 2015, Kaltnadelradierung, 30 x 40 cm
Barbara Mäder-Ruff, Im Rollstuhl, 2013, Kaltnadelradierung, 35 x 35 cm
Susanne Moran-Nino, Talk about it!, Gips/Papier, 20 x 100 cm
Volker Kurz, an apple a day keeps the doctor away, 2015, Öl auf Cotton, 80 x 60 cm
Marion Musch, Homotaurus, 2009, Materialmix im Holzkasten mit Glasscheibe, 20 x 31 x 8,5 cm
Was sind die Folgen der Gentechnik sowie der Manipulation und Reproduktion genetischen Materials
in der Biologie und Medizin? Wo sind die ethischen Grenzen dieser Forschungsgebiete, die auf der
einen Seite neue Möglichkeiten für medizinische Behandlungen und auf der anderen Seite vielleicht
neue Gesundheitsrisiken schaffen? Die Frage bleibt unbeantwortet: „wer ist befugt?“.
Marion Musch, Social freezing – Kinder aus dem Eis, 2014,
Materialmix im Holzkasten mit Glasscheibe, 20 x 31 x 8,5 cm
Aus wirtschaftlichen Interessen wollen große Konzerne, dass Frauen zuerst Karriere machen und ihre
Familienplanung auf „Eis legen“. Dabei gilt eine Schwangerschaft im Alter von bereits 35 Jahren als
Risikoschwangerschaft. Welche Verbindung werden Eltern zu ihrem eingefrorenen Embryo aufbauen
können? Kann das Einfrieren von Embryonen ohne gesundheitliche Risiken funktionieren oder wird
es womöglich zu gesundheitlichen Spätfolgen kommen?
Marion Musch, Technische Gesundheit, 2009, Materialmix im Holzkasten mit Glasscheibe,
20 x 31 x 8,5 cm
Die Installation zeigt ein Auto im Operationssaal, welches von einem Arzt „operiert“ wird. Kann man
beim Routine-Betrieb in Krankenhäusern nicht manchmal das Gefühl bekommen, dass Patienten nur
technisch versorgt werden, ohne Blick auf den ganzen Menschen? Der medizinisch-technische
Fortschritt verstellt vielleicht manchmal den Blick auf andere wesentliche Heilungs- und
Gesundheitsvorgänge und dass der Patient mehr als ein „Fall“ ist.
Irene Nestler, Generationen, Traditionen, heute und morgen, Acryl/Öl Mischtechnik, 100 x 70 cm
Christiane Noll, Haus der Gesundheit, 2009, Acryl Mischtechnik, 65 x 45 cm
Der Körper ist ein Haus der Gesundheit. Das Herz ist das energetische Zentrum. Vom Gehirn aus
gehen Verbindungen in jede Zelle.
Berit Opelt, Rosenbergia Weiski, Acryl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Anna Ottmann, vereitelter Griff zum Alkohol, Installation/ gestische Skulptur, Glas, Gips, Stoff,
Metall, Gummi, 28 x 50 x 35 cm
Alkoholgenuss fördert nicht gerade die Gesundheit, die Installation soll auf ironische Weise warnen:
der Gipsabdruck der Hand, die an Flasche oder Glas war, entlarvt die Person, die es mit Alkohol
probieren wollte...
Andrea Reiners, eingesperrt, 2015, Öl/Wachs auf Papier, 15 x 15 cm
Wir unterliegen oft unterschiedlichsten Zwängen und Regeln aus denen wir nicht ausbrechen
können. Wir wissen dass wir uns um unsere Gesundheit kümmern müssen und vernachlässigen dies
jedoch sträflich. Und sind damit ein Gefangener in uns selbst.
Andrea Reiners, Freudentanz, 2015, Öl/Wachs auf Papier, 15 x 15 cm
Freude und Glücksgefühle tragen zu unserem Wohlbefinden bei. Sie sind das Licht im Dunkeln.
Andrea Reiners, Geborgenheit, 2015, Öl/Wachs auf Papier, 20 x 15 cm
Geborgenheit und Liebe sind der Nährboden unserer Gesundheit.
Christine Rieck-Sonntag, Vita & Minchen, 2014, Tuschezeichnung über Plakatcollage, 90 x 70 cm
Sabine Roidl, Rückenstudie in blau, 2015, Aquarell,59 x 42 cm
Sabine Roidl, lange Haare, 2015, Bleistift, 20 x 30 cm
Pevo, Amor in München, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm
Und wieder schickt er seinen Liebesstrahl herab. Diesmal direkt ins Herz von München, genauer
gesagt in die Herzen zweier Wesen, die es schon aufgegeben hatten, von der Liebe zu träumen. Die
Liebe verzaubert uns und bringt uns in Fluss. Sie baut Widerstände ab und lässt uns erblühen,
schenkt uns Lebenskraft, macht uns dummdödlig und doch weiser als je zuvor.
Bernd Georg Schwemmle, Spielfreude, 2002, Fotografie auf Leinwand, 50 x 75 cm
Bernd Georg Schwemmle, Activity, 2011, Fotografie auf Leinwand, 50 x 75 cm
Ines Seidel, Schaum auf Geschichte: ist der Mensch von Natur aus aggressiv?, 2014, Fotografie,
Auflage 10, 30 x 40 cm
Ein Buch als Stellvertreter für Geschichte – menschliche Geschichte im Allgemeinen, aber auch
persönliche Geschichte. Aggressivität ist ein Thema dieser Geschichte, die Bewertung von Aggression
als böse schwingt mit. Dieses Buch wird mit Schaum verändert. Schaum erscheint uns oft als sanft,
andererseits kann man auch „vor Wut schäumen“. Die Fotografie regt an, Aggressivität als starke
oder auch sanfte Triebkraft für Veränderung anzunehmen. Man darf die Thematik aber auch mit
Humor nehmen: Schaum auf Geschichte, also wirklich!
Ines Seidel, nicht mehr brüten, 2013, Fotografie auf Hahnemühle, FotoRag, Auflage 3, 42 x 52 cm
In leere Eierschalen wurden spontan Gedanken geschrieben und Charaktere gezeichnet. Ähnlich wie
in ein Tagebuch. Hier ist jedoch völlig klar, dass es nichts bringt, weiter über diese Gedanken zu
brüten, wohin sollte das bei zerbrochenen Eiern schon führen. Eine augenzwinkernde Einladung zum
Loslassen von Vergangenem.
Carline Seiser, Source, 2015, Acryl/Öl auf Leinwand, 100 x 90 cm
Wasser ist die Basis allen Lebens. Umweltverschmutzung und Unwissenheit im Umgang mit Wasser schädigen
es, machen es unbrauchbar, wertlos oder sogar tödlich.
Elisabeth Seitzl, o.T., Unikatdruck, 50 x 40 cm
Brigitte Sommer-Feder, Bewegung darf kein Schattendasein führen!, 2012, Fotografie, 19 x 45 cm
Bewegung ist das Thema der 4 Fotografien in einem „Filmstreifen“ Rahmen, der die bewegten
Bilderunterstreichen soll! Ich arbeite als Erzieherin in einer Kindertagesstätte und eine der
Grundsäulen in der Kindererziehung ist die Förderung der Bewegung als Basis für alle anderen
Lernschritte. Bewegung bedeutet nicht nur körperliche Gesundheitspflege, sondern allein in
Kombination mit ihr ist Lernen möglich, bzw. unterstützt Bewegung die verschiedenen
Lerndispositionen bei Kindern erheblich und beinhaltet ein gesundes Heranwachsen!
Brigitte Sommer-Feder, Hier kam die Sonne, 2015, Acryl auf Leinwand, 58 x 75 cm
Das Bild sollte vor einer elektrischen Lichtquelle stehen, da nur nach Anknipsen der Lampe die
„Sonnenschäden“ auf der Haut nach unvernünftigen Sonnenbädern zu sehen sind. Das Motiv der
Sonnenanbeterin wurde bewusst auf eine schon geschädigte Leinwand gemalt, um diesen Effekt
herstellen zu können. Prinzipiell sind Sonnenstrahlen für den Menschen gesund und notwendig (u.a.
Vitaminaufnahme), doch ein Zuviel davon zieht unweigerlich Schäden nach sich.
Irma Ukropina, Rainer und Thomas – ein Liebespaar, 2015,
Acrylfarbe auf Malkarton, 50 x 70 cm
Andrea Unterstraßer, Pille, Stickerei, Karton, Perlen, Leinwand, 30 x 24 cm
Jeder möchte am liebsten sein Leben lang gesund sein und gesund bleiben. Sind wir gesund, denken
wir nicht an Medikamente und deren Einnahmevorschriften. Haben wir genug Auswahl zu Essen und
ernähren wir uns bewusst, müssen keine zusätzlichen Vitaminpillen oder ähnliches als
Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Jeder kann sich nur bemühen, täglich gut auf sich
zu achten. Im Laufe unseres Lebens entwickeln sich leider dann doch meist Beschwerden und
Mängel, die die Einnahme von Medikamenten nach sich ziehen. Viele legen sich ihre Pillen und
Tabletten in eine nach Tagen gegliederte Schachtel, um keine davon zu vergessen.
Zahlreiche kleine aus Verpackungen gewonnene silbrige kleine „Tabletten“ formen nun den
Schriftzug „Pille“ auf einer weiß grundierten Leinwand. Die bunten Perlen in begrenzter Farbpalette
setzen Kennzeichen, ein applizierter Wochenplan zitiert den wiederkehrenden Bedarf. Die Arbeit
„Pille“ kann unterschiedliche Reaktionen beim Betrachter auslösen: einerseits kann es Ermahnung an
ein ausgewogenes Leben sein, andererseits dankbare Gefühle als die mögliche rettende Hilfe bei
Krankheit und Beschwerden hervorrufen. Und es tauchen widersprüchliche Gedanken auf zu
Nebenwirkungen, tatsächlichem Bedarf, über Missbrauch und Placebos, und nicht zuletzt über
Geschäftsinteressen der Pharmaindustrien und Ärzteschaften.
Maria Vinuesa, Zwischen Licht und Luft brennt mein Herz, Acryl, Collage, Pastellkreide, Blattgold,
80 x 55 cm
Rechts und links vom „brennenden Herzen“ sind zwei blaue, kühle Fenster, die dem Herzen Licht und
Luft verschaffen sollen. Erstens ist es gut, wenn ein Lüftchen das „Herzfeuer“ anfachen kann (Freude,
Kreativität, Elan). Zweitens hilft eine kühle Brise, das Herz zu erfrischen und zu beruhigen. Die
Thematik „Wie gehe ich mit meinem Herzen um“, als Organ und auch als eminenter Sitz der
Emotionen, sorgt in unserer Kultur in Zeiten von Burnout für Gesprächsstoff im öffentlichen
Gesundheitsdiskurs. Wir sollten lernen, mit unseren Emotionen gut umzugehen!
Maria Vinuesa, Wo die Seele wohnt, Acryl, Pastellkreide, Blattgold, 70 x 50 cm
Wir Menschen sind leicht störbare Geschöpfe. Einerseits sind wir sehr formbar und zur Veränderung
und Entwicklung fähig, gelichzeitig neigen wir zu seelischen Schwankungen, sind unbeständig,
zweifelnd. Wenn die Seele schwer zu tragen hat, ist sie nicht immer in der Lage etwas anderes zu
betrachten, als ihren eigenen Schmerz. In diesem Bild sieht man, wie die Welt draußen farbig,
einladen und das Licht golden ist. Die Figur, die in sich selbst eingesperrt sitzt, bräuchte nur einen
Blick nach draußen zu werfen und sie könnte die farbige Welt sehen, die Kraft des Lebens und ihre
Energie wahrnehmen.
Stefanie von Quast, Wir sind alle aus einem Holz geschnitzt, 2015,
Antikes Fichtenholz, Leinwand, Acrylfarben, 120-170 x 80 x 25 cm
Diese Familie (eine Ein-Kind-Familie, wie sie derzeit am häufigsten vorkommt)wurde aus einem
langen Holzbalken eines Bauernhauses aus dem 18. Jahrhundert gemacht. An den Holzskulpturen
sind viele kleine, schablonenhafte Figurenbefestigt, die ich aus einem hierzu gemalten Bild (Acryl auf
Leinen) ausgeschnitten habe. Diese Figuren symbolisieren die Vorfahren dieser kleinen Familie. Die
Nachkommen sind nur als Zeichnung angedeutet, um Fortbestand und Bevölkerungsfluss aufzuzeigen. In dieser Arbeit lege ich das Thema Gesundheit auch in die Hände der Familie als Lebensumfeld.
Durch generationsübergreifende Bildung und Erziehung werden die Grundsteine für das weitere
Leben gelegt. So gibt die Familie ihren Nachkommen nicht nur die Gene weiter, sondern auch den
Umgang mit sich selbst in allen Facetten, welcher maßgeblich zur physischen und psychischen
Gesundheit beiträgt.
Roland Weiß, Sport macht Spaß und ist gesund!, Cartoon, Digitaldruck, 30 x 20 cm
Werner Ziegler, Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts I – III
Foto-Giclée-Druck, 3 x 50 x 40 cm
…die erste Arbeit zeigt unsere inneren Stacheln, die, wenn sie nicht überwunden werden, leicht zur
grundlegenden Verletzung führen, wie die Leere in Arbeit drei zeigt. Gelingt uns die Überwindung, so
entsteht ein „inneres Leuchten“, wie im Bild Mitte…