29. spieltag: tsv münchen von 1860

29. SPIELTAG: TSV MÜNCHEN VON 1860 - SPVGG FÜRTH
AUSGABE 85
29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
Saison 2015/16
Ausgabe 85
VORWORT
Servus Löwenfans!
Nach einem kurzen Zwischenhoch in Februar und März folgte
in den letzten Wochen wieder ein Rückfall in alte Muster:
Lustlosigkeit, Planlosigkeit und fehlender Kampfgeist machten sich in Reihen der Löwen breit. Wer diese Attribute nun
aber ausschließlich der Mannschaft zuschreibt, der sieht sich
getäuscht. Auch der Anhang zeigt sich seit ein paar Spielen
eher weniger von seiner Schokoladenseite. Uns ist völlig klar,
dass bei derartigen Offenbarungseiden der Mannschaft der
gemeine Fan nur bedingt Lust hat, seine Stimmbänder über
die vollen 90 Minuten zu strapazieren. Doch uns allen muss
auch bewusst sein, dass wir als Kurve in diesen schwierigen
Zeiten nicht den Mut verlieren dürfen und auch weiterhin für
Münchens große Liebe schreien müssen!
Nur gemeinsam können und werden wir das Ruder herumreißen!
In der ZuGaBe #85 zum heutigen Spiel gegen das Kleeblatt
aus der fränkischen Provinz findet ihr Berichte zu den vergangenen Partien gegen Bielefeld und Karlsruhe, zwei Rückblicke zu den Auftritten der Amateure gegen Regensburg und
Schweinfurt sowie eine Randnotiz zum stets omnipräsenten
Thema „Grünwalder Stadion“.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Reiß ma uns zam!
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Saison 2015/16
Ausgabe 85
RÜCKBLICK
Arminia Bielefeld (H)
[von epGB] Schon erstaunlich,
wie schnell die zwischenzeitliche Euphorie nach den
drei Siegen gegen Düsseldorf,
Lautern und Sandhausen wieder verfliegen kann. Und dabei
konnte gegen Arminia Bielefeld ein zwar nicht wirklich
zufriedenstellender, aber für
die Endabrechnung womöglich
noch extrem wichtiger Punkt
im Abstiegskampf geholt werden. Ausschlaggebend für die
miese Stimmung im Nachgang
der Partie war, wie so oft in
der Vergangenheit, das Auftreten der Mannschaft. Mit
der zweiten hundsmiserablen
Saison in Folge tut sich die
ZuGaBe-Redaktion ja bekanntlich schwer unter der großen
Auswahl an Grottenkicks die
schlechtesten ihrer Art herauszupicken und zu prämieren.
Was die elf Spieler gegen die
Arminia allerdings während
der 90 Minuten anboten, kratzte sehr stark an einer Top3-Platzierung für diese Saison
und rief irgendwann dann
doch die Frage auf, für was
die Herren in den weiß-blauen
Dressen eigentlich ihr Geld
bekommen. Auf die einzelnen
Kritikpunkte will ich - auch in
Sorge um meinen Blutdruck
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29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
- gar nicht weiter eingehen,
jeder der etwas mehr als
20.000 Zuschauer in der Kloschüssel wird wissen wovon ich
spreche.
Nach dem äußerst ernüchternden 1:1-Unentschieden stellt
sich zudem auch langsam die
Frage, wie die Mannschaft und
Coach Benno Möhlmann alleine
mit Standards die Klasse halten will. Damit wir uns nicht
falsch verstehen: Standards
sind in der zweiten Liga ein
durchaus effektives und probates Mittel und auch der Autor
dieser Zeilen hat sich nach
dem 1:0 durch Mauersberger
zu Beginn schelmisch über das
erneute Standardtor gefreut.
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Saison 2015/16
Ausgabe 85
Aber wenn halt im Spiel ansonsten wirklich überhaupt
nichts passt, man den ersten
Eckball in der 80. Minute bekommt und gefühlt nur zwei
mal aufs Tor schießt, wird‘s
mit den drei Punkten doch
etwas schwierig. Die Stimmung
in der Nordkurve passte sich
dann auch nahtlos dem unterirdischen Spielgeschehen auf
dem Rasen an. Das war nicht
mal mehr der übliche ArenaDurchschnitt, sondern lustloses
Anfeuern und Rumgesinge par
excellence von der ersten bis
in die letzte Reihe. Den etwas
mehr als 1000 mitgereisten
Ostwestfalen konnte man ein
durchaus gelungenen Auftritt
attestieren, da hat man in der
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Vergangenheit von vergleichbaren Szenen schon deutlich
Schlechteres erlebt. Alles in
einem ein gebrauchter Sonntag, den man nach dem Spiel
Saison 2015/16
Ausgabe 85
bei bayrischem Cappuchino
oder anderen hopfenhaltigen
Getränken in den eigenen
Räumlichkeiten noch ausklingen ließ.
Karlsruher SC (A)
[von HaGB] Karlsruh Karlsruh,
wir scheißen euch zu! Naja
jedenfalls mit der Scheiße,
die wir da sechs Minuten lang
gespielt haben. Die haben
nämlich gereicht, um unseren
Löwen drei Tore einzuschenken
und das Spiel zu entscheiden.
Mit einem rappelvollen Bus
machten wir uns auf in Richtung Baden, diesmal ohne
unsere Freunde aus Kaiserslautern, die zeitgleich den
berühmten SV Sandhausen
daheim empfingen. Das hielt
die Karlsruher natürlich nicht
von Anti-Lautern Gesängen ab.
Unsere SV‘ler auflagengerecht
abgeladen, ging es dann auch
schon in Richtung Stadion.
Hier konnten wir beim Fahnenaufhängen den Karlsruhern
prima beim Choreoaufhängen
zuschauen. Nur durch ein paar
Meter und ein paar Ordner getrennt. Man stelle sich dieses
Szenario in München vor, hier
hätte wohl jeder Choreohelfer
2 USK‘ler zugeteilt bekommen.
Aber warum philosophiere ich
eigentlich über die Choreofreiheiten in anderen Städten,
in München müssen ja jetzt
sogar Blockfahnen generell
zerschnitten werden, da ist an
solche Freiheiten ja nicht mal
im Entferntesten zu denken.
Der Block füllte sich und wir
starteten ein Intro mit verschiedensten farbigen Fahnen
und dem umgestalteten XTausend-Spruchband der CN,
welches das 50-jährige Jubiläum unserer Meisterschaft
zeigte. Wie immer in Karlsruhe
wusste unser Block mit lauten
Schlachtrufen zu überzeugen
und auch ein paar längere Gesänge kamen gut an. Zu allem
Überfluss gingen die Löwen
dann auch noch in Führung.
Frühling, Führung, Freunde?
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Randnotiz
Nächste Saison: Vor 5.000 Zuschauern gegen
Mainz II in der Allianz Arena? [Kommentar von
MbGB]
... ein nicht undenkbares Szenario, wenn man den
Worten unseres Präsidenten Peter Cassalette Glauben
schenken darf. So erwägt die Vereinsspitze ernsthaft,
womöglich auch als drittklassiger Verein weiterhin im
Fröttmaninger WM-Stadion zu spielen. Vermutlich mit
einer Auslastung von unter 10 Prozent. Das Grünwalder
Stadion würde schließlich – Stand jetzt - keine wirtschaftlichen Vorteile gegenüber der Allianz Arena bringen. Viel hängt von dem Wohlwollen und den genauen Vorstellungen der Stadt ab, doch im Grunde liegt der große
Fehler innerhalb der Gedankengänge des Präsidiums.
Selbst wenn sich die Kosten, Einnahmen und Umsätze
der beiden Stadien am Ende in ihrer Gesamtsumme
größtenteils decken, wäre der emotionale Schaden der
weit wichtigere Aspekt, den es zu betrachten gilt. Diesen
haben – trotz Arena-Bau - selbst die Vereinsverantwortlichen anno 2004 erkannt. Wohlgemerkt stieg man
damals „nur“ in die zweite Bundesliga ab. Nicht auszumalen, wie man in einer Atmosphäre zwischen Heerschaaren an Gästefans und eigener Unterstützung wie
bei einem Geisterspiel ernsthaft den Gedanken hegen
kann, eine euphorisch, erfolgreich spielende Mannschaft
auf den Platz zu bekommen. Kein Mensch würde sich
alle zwei Wochen mehr diese Demütigungen, Tristesse
und Perspektivlosigkeit antun, Sechzig wäre endgültig
am Ende und würde nie mehr aus diesen Niederungen
emporsteigen! Zurück zu den Wurzeln - Zurück in die
Zukunft - Zurück ins Grünwalder Stadion!
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Saison 2015/16
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Nicht mit unseren
Löwen, innerhalb von
sechs Minuten war
die Führung futsch
und der Foulelfmeter
machte die gute Stimmung endgültig kaputt. Wir grüßten via
Spruchband unseren
Zaunkönig Tobi, der
nun zum zweitenMal
in seinem Leben mit
einem Stadionverbot
fertig werden muss.
Tobi, du packst das!
An dieser Stelle auch
nochmal ein dickes
Merci nach Lautern,
die Tobi ebenfalls ein
Spruchband widmeten.
Man rettete sich in die
Pause und hoffte auf
Besserung in Halbzeit
zwei. Bereits zur 75.
Minute merkte man
aber deutlich, dass
diese Löwen bei dem
Gekicke heute keinen Blumentopf mehr
gewinnen würden. So
gab man sich bei guten Temperaturen und
vollem Block einem
29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
neuen Lied hin, das durch
Hüpfeinlagen durch den ganzen Block unterstützt wurde.
Nach Abpfiff ging es dann,
nach einigen Koordinationsschwierigkeiten, die SV‘ler
abholen und wir fuhren zurück
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gen Landeshauptstadt München.
Alles in allem mal wieder
keine Punkte für den TSV und
das Abstiegsgespenst heult uns
weiter hinterher.
Regensburg - Amas
[von HsGB] Da man auch an
einem Länderspielwochenende nicht ganz ohne Löwen
durch‘s Leben gehen kann,
entschieden wir uns, per Bus
in die naheliegende Oberpfalz
zu reisen und der Partie gegen
den Sport- und Schwimmverein
Jahn 2000 Regensburg beizuwohnen. Da BFV und Polizei
augenscheinlich schon gehörig
Muffesausen hatten, wurde
das Spiel auf den Gründonnerstag gelegt, um dem Anreisen
von Herscharen an menschenfressenden Löwenfans aus dem
Weg zu gehen. Dies aber hielt
tausende Löwenanhänger nicht
auf und so reisten nach offiziellen Angaben 1.300 Schlachtenbummler den Amas hinterher, was für ein Spiel der
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29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
zweiten Mannschaft, noch
dazu unter der Woche, nicht
gerade schlecht war.
Gewissermaßen dürfte auch
die neue Spielstätte des Jahn
noch den ein oder anderen
dazu bewegt haben, Richtung
Regensburg zu fahren. Seit
der Saison 2015/16 trägt der
SSV nun seine Heimspiele in
der „Continental Arena“ aus,
welche sich wie unzählige Pendants an einer Autobahnausfahrt vor den Toren der Stadt
befindet. Großartiger Charme
umgibt diesen Neubau nicht
wirklich. Mit 15.224 Plätzen
wurde dieses Projekt einst für
einen erfolgreichen Verbleib
in der Dritten Liga geplant,
doch mittlerweile findet sich
der Jahn in der Regionalliga
Bayern wieder, worunter auch
der Zuschauerzuspruch zusehends leidet. Zu diesem Spiel
aber sollten gut über 8.000
Zuschauer den Weg in die
neue Spielstätte finden, was
vor allem den Ordnungsdienst
in arge Bedrängnis brachte.
Der beinahe ausnahmslos aus
ehemaligen ostdeutschen
Wirtschaftsflüchtlingen bestehende Securitydienst fiel vor
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Saison 2015/16
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allem durch absolute Unfähigkeit und Unfreundlichkeit auf,
was bei so manchem Löwenfan
gar nicht gut ankam. Auch die
Herren vom USK zeichneten
sich wieder mit Kieferschieben
und grundloser Aggressivität
aus. Dass man diesen aber an
jenem Tage keine besondere
Beachtung schenkte, ärgerte
sie nur umso mehr. Aufgrund
der schleppenden Einlasskontrolle fand man sich erst nach
Anpfiff im völlig überfüllten
Gästeblock wieder, in welchem
man sich nur noch unten am
Zaun Platz fand.
Die Amateure unter Trainer
Bierofka legten recht gut los
und boten dem Tabellenführer
aus der Oberpfalz gut Paroli.
Es entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf
beiden Seiten, wobei sich
dieses Spiel vor allem durch
Kampf auszeichnete. Nachdem
Netolitzky in der 21. Minute
einen Foulelfmeter parieren
konnte, war die Stimmung im
Gästeblock am Überkochen.
Als sechs Minuten vor Schluss
der ersten Halbzeit Nicolas
Andermatt gar zum 1:0 für die
Münchner Löwen einschob,
29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
gab es im Gästesektor natürlich kein Halten mehr. Ein Sieg
beim Tabellenführer schien
jetzt erst recht möglich! Nach
Wiederanpfiff starteten die
Regensburger einen Sturmlauf
und zogen mit teils überhartem Einsteigen den Zorn der
Löwen auf sich. Da aber unseren Mannen das Glück nicht
über 90 Minuten hold war,
konnte der Jahn in der 84.
Minute den Spielstand egalisie-
Saison 2015/16
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ren, was gleichzeitig auch den
Endstand bedeutete.
Die Stimmung auf Seiten der
Gästefans war sicherlich eine
der besten Auswärtsauftritte der Amateure-Saison, so
erschallten einige AmateureKlassiker im Rund der Continental Arena. Der Heimanhang
blieb größtenteils blass, einzig
der durchgehende Fahneneinsatz fand Beachtung.
Amas - Schweinfurt
[von HsGB] Vor der Partie
der Amateure gegen den FC
Schweinfurt 1905 lud der TSV
1860 in die Stadionwirtschaft
des Sechzgerstadions, wo man
eine kleine aber feine Ausstellung zum fünfzigjährigen
Jubiläum der Deutschen Meisterschaft bewunden konnte.
Allerlei Utensilien und Souvenirs aus dem Meisterjahr 1966
waren zu sehen, wobei natürlich auch ein Video des entscheidenden Spiels gegen den
HSV nicht fehlen durfte. Alles
in allem eine durchschnittliche Veranstaltung, aber wir
sind Schlechteres gewohnt.
Der Dank gilt natürlich den
ehrenamtlichen Sammlern, die
Ausstellung hat aber gezeigt,
wie weit der Weg zu einem
ordentlichen Vereinsmuseum
doch ist. Die Präsentation des
Sondertrikots blieb, dank der
Spielverschiebung, aus.
Auch die Münchner Polizei ließ
sich mal wieder nicht lumpen
und wartete mit einem riesigen Aufgebot an Einsatzkräften
auf, um die Handvoll Gästefans in der Ostkurve vollständig abzuschirmen. So wurden
wir von Zivis und Sturmtruppen genauestens beobachtet,
ob wir wirklich die Ausstellung
besuchten. Dass dazu natürlich
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29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
über ein Dutzend SKBs ums
GWS herumkrebsten, war
unumgänglich. Den Bund der
Steuerzahler wird’s narrisch
freuen.
Die 800 Zuschauer im Rund des
Grünwalder Stadions sahen anfangs eine Löwenmannschaft,
welche ein wenig kraftlos
wirkte und auch prompt zwei
Minuten vor dem Halbzeitpfiff
in Rückstand geriet. Nach
einem verhungerten Rückpass
vom ansonsten immer stark
spielenden Lukas Aigner (passiert mal Luki!) konnte ein
Schweinfurter Stürmer den
Ball ablaufen und um Netolitzky herum den Ball ins Tor
bugsieren. Nach der Pause
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legten die Löwen einen Zahn
zu und konnten sodann in der
63. Spielminute den Spielstand
ausgleichen. Auch dieses Tor
war mehr als kurios, so war
es Andermatt, der nach einer Kerze im Strafraum den
Ball vor dem Schweinfurter
Schlussmann erreichte und lässig zum 1:1 einschob. Leider
trafen die Junglöwen im Anschluss daran nur noch zweimal das Aluminium, weswegen
man sich 1:1 unentschieden
trennte. Die Amas somit seit
acht Spielen ungeschlagen.
Hoffen wir, dass dies auch
noch nach dem Spiel morgen
in der Augsburger Rosenau der
Fall sein wird. Ha Ho Höre,
Sechzig Amateure!
SECHZIG AUF ABWEGEN
Tschechien Spezial
[von HsGB] Sechzig gegen
Sandhausen und das an einem
Freitagabend. Was für manchen der perfekte Start in ein
Boazn- & Clubwochenende
in der Landeshauptstadt ist,
war für uns drei Buam nur der
Startschuss für ein Hopping10
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weekend in der Tschechischen
Republik. Während andere es
also vorzogen, in München in
diversen Bars und Clubs ihr
Geld auf den Kopf zuhauen,
nahmen wir den Flixbus um
kurz vor Mitternacht Richtung
Prag. Die sechsstündige Fahrt
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gestaltete sich mehr oder
weniger gemütlich, einige
gewöhnungsbedürftige Veltins
konnten dem Busmief nur bedingt Abhilfe schaffen. Völlig übermüdet und mit einer
verschwindend geringen Mütze
Schlaf im Gepäck schlug man
in aller Früh im Hostel auf.
Dort die erste Hiobsbotschaft:
Da die Rezeptionsdamen irgendetwas durcheinander
gebracht hatten, stand dem
Trupp das gebuchte Zimmer
erst ab 13 Uhr zur Verfügung.
So blieb uns nix anderes übrig
als aus der Not eine Tugend
zu machen. Da das erste Spiel
bereits um 10:15 Uhr beginnen sollte, hatte man ja auch
lediglich knappe vier Stunden
zu überbrücken. Per Pedes
ging es Richtung Innenstadt, in
welcher man sich auf die Suche nach einer Kneipe machte,
welche noch (oder schon wieder) geöffnet hat. Nachdem
man in diversen Supermärkten
seinen Pegel auf einem verträglichen Niveau hielt, fand
man doch noch direkt am
Wenzelsplatz das „Batalion“,
welches seine Pforten noch
nicht geschlossen hatte.
Saison 2015/16
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FK Slavoj Vyšehrad U19 - FK
Kolín U19
Nach ein, zwei schnellen Budweiser brachen wir auch schon
auf in Richtung Vyšehrad, dem
Stadtviertel des FK Slavoj
Vyšehrad. Dort angekommen
staunten wir nicht schlecht,
so fanden wir lediglich einen
Kunstrasenplatz mit dazugehörigen Kabinen und Restaurant
vor. Auch der Zuschauerandrang hielt sich sehr in Grenzen, obwohl der Eintritt ebenso überraschenderweise für
lau war. Als die beiden Mannschaften auf den Platz liefen,
dämmerte es uns nach und
nach, dass es sich hierbei eher
nicht um die erste Mannschaft
des 1907 gegründeten Vereins
handeln konnte. Ein Blick auf
das Mannschaftsfoto an der
Wand bestätigte die Vermutung: Wir wohnten gerade dem
Spiel der hiesigen U19 gegen
die U19 des FK Kolín bei. Wie
sich später rausstellen sollte,
spielten die Profis zeitgleich
im Stadion von Viktoria Žižkov,
welches für ein kurzfristiges
Umdisponieren sowieso zu
weit entfernt gewesen wäre.
Also gaben wir uns den Kick
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29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
der beiden Nachwuchsmannschaften, welcher uns aber
alles andere als vom Hocker
riss. Das Ergebnis dieses
Dreckskicks, bei welchem wir
leider keinen Spieler für unseren TSV scouten konnten,
blieb mir nicht lange in Erinnerung, da das morgendliche
Schädelweh langsam aber
sicher unmenschliche Ausmaße
annahm. Die erste Mannschaft
des FK Slavoj spielt derzeit in
der zweithöchsten Liga Tschechiens, der FNL.
Bohemians Praha 1905 - FK
Teplice
Nach Abpfiff ging’s ohne Umwege ins Hostel, in welchem
wir uns noch kurz auf’s Ohr
hauten, ehe wir um 15:00 Uhr
bereits das nächste Spiel besuchten. Diesmal konnte man
sich endlich wieder richtigen
Fußball geben, die Bohemians
Praha 1905 traten gegen den
FK Teplice an. Das Stadion
namens Ďolíček (dt. Grube)
liegt mitten im Stadtviertel
„Vršovice“, grenzt direkt an
Wohnhäuser und fasst momentan zwischen 5.000 und 6.000
Zuschauer. Wir nahmen auf
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der extrem steilen Haupttribüne Platz, von wo aus man
einen hervorragenden Blick
auf das Geschehen hatte.
Klobása und Bier zu Superpreisen umrahmten die Partie vor
4.633 Zuschauern, welche 1:1
Unentschieden endete. Der
Heimanhang der „Klokani“ (dt.
Kängurus) wartete zu Beginn
mit einer Choreo auf, welcher
mit einer ordentlichen Prise
Rauch befeuert wurde. Frei
übersetzt war „Das Licht ist
sichtbar“ auf dem Banner zu
lesen, welches via Lastenzug
am Hintertornetz hochgezogen
wurde. Im Großen und Ganzen
gab die Choreo ein nettes Bild
ab. Auch während der Partie
war der Support des Heimanhangs mehr als stabil, der mitgereiste Gästeanhang aus Teplitz zeigte zur zweiten Hälfte
eine kleine Luftballon-Aktion
in den Vereinsfarben gelb-blau
und war auch ab und zu trotz
der geringen Anzahl auch akustisch zu vernehmen. Auch die
Tatsache, dass vor allem der
Heimanhang seinen Zaun mit
zahlreichen Fetzen beflaggte,
wusste uns zu gefallen.
Nach dem Spiel machte man
29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
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sich noch auf den Weg in eine
nahgelegene Fankneipe, bei
welcher es sich um eine bessere Hütte neben einem Handballfeld handelte. Dort gab
man sich am Fernseher noch
das „Topspiel“ zwischen Mladá Boleslav und Slavia Prag,
welches 2:1 für den Gastgeber
endete. Nachdem unser dritter
Mitfahrer bereits frühzeitig die
Segel strich, legten mein Spezl
und ich erst so richtig los. Zu
unchristlicher Zeit erreichte
uns im Hostel noch ein Nachzügler der BBF, welcher uns
alleine per Bus in die Stadt an
der Moldau nachgereist war.
FK Viktoria Žižkov - FK Králův
Dvůr
Tage umsonst, so konnte man
diesen gewinnbringend in Bier,
Klobása und Schnaps investieren. Schnaps? Ja, ihr habt
richtig gehört, die im Jahre
1903 gegründete Viktoria
Žižkov lässt sich nämlich nicht
lumpen und schenkt allerlei
Spirituosen der Marke Božkov
aus. Wir genehmigten uns als
Frühstück erstmal einen Pfeffi
mit Bier, was den Magen wieder so richtig auf Vordermann
brachte. Beim Stadion handelt
es sich um einen richtig geilen
Ground, welcher inmitten von
Bevor wir am nächsten Tag
weiter nach Pilsen fuhren,
statteten wir noch dem bereits
erwähnten Stadion in Žižkov
einen Besuch ab. Der dort beheimatete FK Viktoria Žižkov,
welcher momentan in der dritten Liga Tschechiens, der ČFL,
spielt, empfing dort das Team
aus Králův Dvůr (dt. Königshof). Aus Dank für die vorangegangene Fanunterstützung
war der Eintritt an diesem
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29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
(ehemaligen?) Bürogebäuden
liegt und sich perfekt in sein
Umfeld einfügt. Die allseits
beliebte Stadionkneipe wurde
leider unlängst abgerissen, so
muss man sein Bier mittlerweile in mehr oder wenig provisorischen Behelfskiosken unter
der Heimtribüne holen. Seit
neuestem ist in einem Neubau
neben der Haupttribüne, welcher nicht wirklich zum Rest
des Stadion passt, ein Fanshop untergebracht. In einem
mehr als unterhaltsamen Spiel
konnten wir einen 6:2 Heimerfolg der Viktoria bestaunen,
acht Tore in einem Spiel sieht
man (vor allem als Löwenfan) auch nicht alle Tage. Der
Heimanhang um die Ultraviktorians auf der Stahlrohtribüne
supportete durchgehend sein
Team, sonderlich in Erinnerung
blieb aber keiner der Schlachtgesänge. Der Pöbelfaktor auf
der Gegentribüne gegenüber
dem Gästeteam war auf gutem
Niveau, was auch zu gefallen
wusste. Auffällig war an dieser
Stelle noch die hohe Anzahl
an deutschen Hoppern, welche für Spiele in Tschechiens
Hauptstadt mittlerweile üblich
sind.
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FC Viktoria Plzeň - 1. FK
Příbram
Nach dem ausgiebigen Stadionfrühstück machten wir uns
alsbald auf den Weg zum nahegelegenen Hauptbahnhof, um
den Regionalzug nach Pilsen zu
besteigen. Nachdem man mit
einem bulgarischen Mitreisenden noch über die Merkel’sche
Flüchtlingspolitik und Daniel
Borimirov diskutierte, erreichten wir ohne Verspätung den
Pilsner Hauptbahnhof. Per Fuß
machten wir uns auf den Weg
ins 3-Sterne-Hotel, welches
auf uns mit einem Willkommensgetränk wartete. Netter
Laden. Kurz unseren Unrat auf
den Zimmern verstaut und ab
Richtung Stadion, Presseakkreditierungen abholen, denn
FC Viktoria Pilsen gegen den
1. FK Příbram in der Doosan
Arena stand auf dem Plan.
Dies klappte auch problemlos,
wobei uns aber leider eine
Akkreditierung zu wenig zugeteilt wurde, wodurch einer
unserer Truppe das Spiel als
Normalbürger verfolgen musste. Der aber machte aus seiner
Situation das Beste und genehmigte sich während des Spiels
29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
erstmal ein knappes Dutzend
Hoibe. Sauber Markus! (Name
von der Redaktion nicht geändert). Aufgrund der Tatsache, dass Příbram keinerlei
Gästefans mitbringen sollte,
gestaltete sich der Support
relativ eintönig, wobei aber
durchgehend eine passable
Mitmachqoute der Heimkurve der rot-blauen „Viktorka“
verzeichnet werden konnte.
Auch Haupt- und Gegentribüne stiegen ein paar Mal in
die Anfeuerungsrufe mit ein,
was für eine deutliche Zunahme der Lautstärke sorgte. Im
Gegensatz zur Partie zwischen
Pilsen und Slavia Prag im Juli
letzten Jahres konnten die
9.833 anwesenden Zuschauer leider keine Choreografie
der Viktorka-Fans bestaunen.
Saison 2015/16
Ausgabe 85
Ich für meinen Teil tat mich
in der Halbzeit im Presseraum
gütlich an den kostenlosen,
lapprigen Würsteln und dem
geschmacksneutralen Kaffee.
Doch selbst der größte Journalist ist auf ein kühles Blondes
angewiesen und so machte ich
mich des Öfteren auf den Weg
zum Bierstand, was mir fragende Blicke meiner Journalistenkollegen einbrachte. Was
für Spalter. Das Spiel war recht
unterhaltsam, so entschied der
Tabellenführer aus Pilsen die
Partie mühelos mit 4:0 für sich
und verfestigte seinen ersten
Platz.
Fazit: Für was in die Karibik
fliegen, wenn ich doch mein
Tschechien habe?
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29. Spieltag: TSV München von 1860 - SpVgg Fürth
Saison 2015/16
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KURZ UND KNAPP
- Nehmt euch frei, macht‘s blau! - Nächsten Freitag alle zum
Sechs-Punkte-Spiel nach Duisburg!
- Im Abstiegsfall muss der Weg zurück nach Giesing führen!
Sonst stirbt der TSV!
- Neue Umhängetasche im Shop! Schlagt zu für nur 15 € -> Am
Löwentreff oder per E-Mail erhältlich.
IMPRESSUM
ZuGaBe der Giasinga Buam 1860
Auflage: 500 Stück
Herausgeber: Szene Giesing e.V.
Postfach 950273 in 81518 München
Online: www.giasinga-buam.de
Für Fragen, Kritik oder Anmerkungen wendet euch an:
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