ct.0716.060.qxp 14.03.16 14:51 Seite 60 Test | WLAN-Basis für Firmen Ernst Ahlers Funk-Neuling WLAN-Basis Devolo Wifi Pro 1750c Der WLAN-Access-Point Devolo Wifi Pro 1750c soll Funknetze in zwei Bändern gleichzeitig aufspannen und dabei den Verkehr abteilungsweise in unterschiedliche logische Netze leiten. c’t konnte einen Prototypen testen. M it einer Serie von sechs Access Points für Firmeneinsatz wirft sich der bisher auf Powerline spezialisierte Hersteller Devolo ins WLAN-Getümmel. Die ersten Modelle sollen Ende April verfügbar werden und auch für kleine Unternehmen erschwinglich sein. Anders als Lancom-APs, die als FeatureMonster bekannt sind, beschränkt sich Devolo derzeit softwareseitig auf eine Grundausstattung mit individueller Authentifizierung (IEEE 802.1x/Radius), Multi-SSID-Betrieb mit VLAN-Tagging und Logging auf einen Remote-Server (Syslog). Das konnten wir an einem Vorserienmuster des Modells Wifi Pro 1750c schon ausprobieren. Bis zur Auslieferung der Seriengeräte will Devolo die Überwachung und Steuerung mittels SNMP (v1 bis 3) und TR-069 nachschieben. Zu den Fernzielen, die später per Firmware-Update nachgerüstet werden sollen, gehören Cloud-Monitoring (per TR-069), Cloud-Management sowie ein Captive-Portal für den Hotspot-Betrieb. Das Cloud-Management soll dann nicht nur auf externen Servern, sondern wahlweise auch auf firmeneigenen Rechnern laufen können. Hardware-Basis Beim Testmuster war ein für Service-Zwecke vorhandener SSH-Zugang offen. Sobald per Browser ein Konfigurationspasswort gesetzt ist, kommt man darüber auf eine Root-Shell. Die offenbarte Interessantes: Das Delos getaufte Betriebssystem des Access Points basiert auf OpenWRT 15.05, dem Devolo unter anderem eine eigene, responsive Weboberfläche aufgesetzt hat. Als Hardware-Basis dient ein EW-7679CAP, wie er bei Edimax anscheinend unter der Bezeichnung CAP1750 läuft. Auch die vom Devolo-Prototypen verwendeten MAC-Adressen stammen von Edimax. Auf Nachfrage hieß es, der originale Hersteller (OEM) beider Geräte sei Acelink. Im AP steckt ein Qualcomm-System-on-Chip QCA9558 fürs 2,4-GHz-WLAN, das um einen 5-GHz-Chip QCA9880 ergänzt ist. Dazu kommen 16 MByte Flash und 64 MByte RAM. Der Mikro-USB-Anschluss ist zurzeit noch funktionslos; er ist laut Devolo für spätere Systemerweiterungen oder Peripherie vorgesehen. Der eingebaute Piepser dient dazu, das Gerät zu orten. Anders als das Edimax-Modell kann der Devolo-AP im 5-GHz- Band alle 19 erlaubten Kanäle von 36 bis 140 nutzen und verdient damit sein „Pro“-Prädikat. Ferner setzt der 1750c Multicast-Streams im WLAN in Unicasts um, sodass MulticastIPTV auf Mobilgeräten klötzchenfrei läuft. Die WLAN-Performance des Prototypen gegen ein MacBook Pro über 20 Meter durch Wände war zwar niedrig, aber nach c’t-Maßstäben noch zufriedenstellend. Der Hersteller geht dem Manko nach, sodass mit der finalen Firmware noch ein Schub zu erwarten sein dürfte. Laut Devolo sollen die standardmäßig aktivierten Protected Management Frames (PMF, IEEE 802.11w) 20 bis 30 Prozent Durchsatz kosten. PMF schützen etwa Clients vor gefälschten Abmelde-Paketen (Deauthentication), mittels derer ein Angreifer eine WLANStation auf einen eigenen AP locken kann. Die Idle-Leistungsaufnahme bei Versorgung übers mitgelieferte Steckernetzteil war mit 4,9 Watt recht niedrig. Dennoch will der 1750c bei Versorgung übers LAN-Kabel an einem Switch-Port laufen, der per IEEE 802.3at maximal 30 Watt einspeisen kann. Fazit Performance und Funktionsumfang des Prototypen erscheinen viel versprechend und dem zu erwartenden Straßenpreis von rund 270 Euro mehr als angemessen: Was Admins in kleinen und mittleren Firmen brauchen, beherrscht der Wifi Pro 1750c bereits. Nun muss Devolo nur noch bei der Fernsteuerung via SNMP, TR-069 und Cloud nachlegen. ([email protected]) WiFi Pro 1750c Dualband-WLAN-Basis Hersteller WLAN Im unteren Teil des 5-GHzBandes reduziert das Gerät die erlaubte Strahlungsleistung automatisch auf regulierungskonforme 23 dBm, auch wenn mehr eingestellt ist. Devolo, www.devolo.de IEEE 802.11n-450/ac-1300, simultan dualband, WPS Bedienelemente Reset, 3 Statusleuchten, Piepser WLAN-Chipsatz / Flash / RAM Qualcomm-SoC QCA9558, QCA9880 / 16 / 64 MByte Anschlüsse 1 x RJ45 (Gigabit-Ethernet, PoE IEEE 802.3at), 1 x Mikro-USB WLAN 2,4 GHz nah/20 m (MBP) 32 / 23–39 MBit/s 5 GHz nah/20 m 271 / 59–77 MBit/s Leistungsaufnahme 4,9 Watt (idle, Netzteil primär) Preis ca. 270 e c 60 c’t 2016, Heft 7 © Copyright by Heise Medien
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