Jung und alt – gemeinsam aktiv

Jung und alt –
gemeinsam aktiv
Integrative Begegnungen – TÄKS e. V.
Kita Schneckenhaus und Seniorenresidenz Ullsteinstraße
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Vorwort
Eine kontinuierliche Beziehungsarbeit zwischen jun-
bensweltorientierten Prozess wollen wir durch das
gen und alten Menschen stellt für beide Seiten eine
gemeinsame Erleben des Tages fördern.
enorme Bereicherung dar. Sie stabilisiert die Identität von SeniorInnen und steigert die Lebensfreude.
Kinder wiederum erleben mit den SeniorInnen, etwa
durch Erzählungen und alte Lieder,
Bereiche und
Facetten des Lebens kennen, die ihnen sonst ver-
Die Intergenerativen Begegnungen von Kindern der
Kita Schneckenhaus und SeniorInnen der Seniorenresidenz Ullsteinstraße haben eine langjährige Tradition.
schlossen blieben. Die Lebenserfahrungen der älte-
Dieses Buch beschreibt als Besonderheit ein ge-
ren Menschen geben den Kindern Orientierung und
meinsames Projekt
Sicherheit. Die kindliche Phantasie wird angeregt
und erhält neue Impulse, während den SeniorInnen
– das Buchstabenprojekt –
wichtige Erfahrungs- und auch Lernprozesse ermög-
welches über einen Zeitraum von sechs Monaten an-
licht werden.
dauerte.
Generationen zusammenzuführen, das ist uns ein
Die beteiligten Kinder der Kita Schneckenhaus sind
Anliegen und gut integrierbar in die beim Träger
4-5 Jahre alt.
verorteten Pädagogik der vorurteilsbewussten Erziehung und Haltung.
Kinder lernen von den SeniorInnen und diese können wiederrum von den Kindern lernen, diesen le-
Der TÄKS e.V. dankt allen fürs Mitmachen und freut
sich sehr über dieses Buch.
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Jung und alt
gemeinsam aktiv
Ein Buchstabenprojekt der
TÄKS Kita Schneckenhaus und
der Seniorenresidenz Ullsteinstraße
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Knöpfe verbinden
In unserer Kita Schneckenhaus werden die Kinder
die Menge und können aus dem Vollen schöpfen.
auf den Besuch gut vorbereitet. Jedes Kind hat im-
Das fühlt sich gut an.
mer die gleiche Seniorin an seiner Seite. Das schafft
Vertrauen und Freude. Der Weg vom Kindergarten
zum Altenheim ist bequem zu Fuß zu erreichen.
Die Kinder sind begeistert und lebhaft. Sie reden,
zeigen, gestikulieren, lachen, entdecken, kommentieren und die alten Damen lassen sich anstecken.
Unser gemeinsames Projekt ist das „Buchstabenpro-
Eine SeniorIn begleitet das Geschehen mit ihrer
jekt“.
Ziehharmonika und singt leise dazu. Einige stimmen
Alle lieben Knöpfe und besonders die ältere Generation verknüpft viele Erinnerungen mit Schachteln
und Gläsern mit Knöpfen.
mit ein. Die Kinder zeichnen Linien ihrer Buchstaben,
auf denen die Knöpfe ausgelegt werden. Es entstehen Muster, bunte Reihen von großen, kleinen, bezogenen, schillernden und glänzenden Knöpfen.
Eine große Schachtel gefüllt mit bunten Knöpfen ist
unser Mitbringsel. Alte und junge Hände greifen in
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Eda: „Sieh mal, ist der nicht schön?“
Leonie: „Der hier ist unsichtbar -ein kleiner komischer Knopf!“
Anton: „Guck mal, das ist ein sehr kleiner.
Ich habe einen Totenkopf gefunden!“
Celeste: „Mama hat Knöpfe in ihrem Arbeitskoffer, da wo sie immer alles einnäht.“
„Das ist ein goldener Mantelknopf!“ erklärt Frau Wronker.
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Mit Feder und
Tinte schreiben
Die Kinder stimmen sich auf das Schreiben mit Fe-
Sütterlinschrift, die auf einer Schiefertafel mit Griffel
derhalter und Tinte ein. Eda möchte eine lila Hühner-
geschrieben wurde.
feder mitnehmen. Ein kleines Gedicht von Conrad,
dem Buchstabenfresser erfreut auch die Heimbewohnerin zur Begrüßung. Das Schreibwerkzeug und
die Tintenfässer regen die Erinnerungen an eigene
Schulzeiten an. Manch Ältere erinnert sich noch an
Es ist gar nicht so einfach die Federspitze so zu halten, dass die Tinte fließen kann. Die Älteren zeigen
den Jüngsten wie man es macht. Die Kinder können
schon viele Buchstaben und kleine Worte schreiben.
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Conrads Reise
Von Hans Georg Lenzen
Conrad kommt an einen Fluss,
den er überqueren muss,
Conrad nimmt das C als Steg
Und geht weiter seinen Weg.
Onrad - denn so heißt er jetztHat die Reise fortgesetzt.
Kommt der Wolf, das Ungetüm,
wirft er gleich das N nach ihm.
An den Felsen geht`s nicht weiter.
Orad nimmt das A als Leiter.
Conrad heißt jetzt nur noch Ord,
doch er wandert weiter fort.
Schließlich kommt er an den See.
Ord steigt in das große D,
rudert mit dem R zurück,
bis nach Hause, das ganze Stück.
Vor der Tür steht Conrad so
Nur noch mit dem großen O.
Ruft der Vater aus dem Haus:
Conrad! O, wie siehst du aus!
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„Ute kann man ganz leicht schreiben, es hat so wenig Buchstaben.“
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„Lass uns Gewitter schreiben!“
„Ich mag kein Gewitter, dann dreh
ich den Fernseher lauter!“
„Ich habe mir schon immer eine
Freundin wie Dich gewünscht,
Leonie!“
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Tafel und Kreide
Die Kinder sprechen inzwischen von ihren Pateno-
spielt. Sie erinnern sich an Hüpfspiele, die sie auf die
mis. Safiya verteilt Komplimente. Sie findet den Lip-
Straße gemalt haben.
penstift ihrer „Oma“ schön. Diese freut sich sehr darüber und teilt es später stolz ihrer Ergotherapeutin
mit. Wir spielen mit Kreide und Buchstaben. Kreide
hat auch in der Kindheit der Seniorin eine Rolle ge-
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Safiya‘s Oma wiederum bewundert die Fingerfertigkeit ihres „PatenenkelIn“. Sie kann beidhändig
schreiben.
„Bei mir wird alles schief und krumm.“
„Was willst du denn schreiben? Ich helfe dir.“
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Bunte Stifte
„Du brauchst gar nicht mehr in die Schule zu
klärt ihr die Reihenfolge.
gehen, du kannst schon alles, Anton!“
„Ich brauche ein N!“
„Doch, ich muss.“
„Ich suche mein S!“
„Schreib mal ein B, wie Berta.“ sagt Frau
„Kannst du mir ein L ausleihen?“
Schoeneburg.
„Ich habe ein schönes B.“
„Wer ist Berta?“
„Wir brauchen ein schönes Y!“
„Berta heißen viele.“
„Wir schreiben ein ganzes Gedicht. Punkt,
Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondge-
Eda erzählt ihrer „Oma“ welche Buchstaben in
sicht.“
ihrem Namen vorkommen und Frau Voß er-
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Abschlußsommerfest
Das Kindergartenjahr wird mit einem Sommerfest
tagebücher überreicht. Die Kinder führen das Buch-
auf einem öffentlichen Platz eines kleinen Parks ver-
stabenpiratenlied auf und haben sich verkleidet. Alle
abschiedet. Alle sind eingeladen. Eltern holen die
sind beteiligt, alles klappt gut und das reichhaltige
Senioren unseres „Buchstabenprojektes“ ab.
Buffet wird eröffnet. Die SeniorInnen genießen diese
Die Kinder freuen sich auf den Besuch und nehmen
sofort Kontakt auf. Sie sitzen zu zweit auf dem Rollstuhl und haben einen guten Überblick auf das Ge-
lebhaften Stunden und freuen sich auf ihr Sommerfest in der Seniorenresidenz, zu dem die Kinder natürlich eingeladen sind.
schehen. Die Vorschulkinder werden verabschiedet
Wir aus dem „Schneckenhaus“ haben noch viele Ide-
und kleine Schultüten, Fotoalben und die Sprachlern-
en für weitere Begegnungen.
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Nachwort
von Ute Hösel – Ergotherapeutin Seniorenresidenz Ullsteinstr.
Die regelmäßigen Treffen mit den Kindern haben
Durch die kreative Tätigkeit wird die Kommunika-
eine ganz besondere Magie. Es entsteht eine Brü-
tion angeregt, auch Ausdauer, Fingerfertigkeit und
cke zwischen den Generationen, die den SeniorIn-
Konzentration geübt und soziale Kompetenzen spie-
nen besonders viel Freude und Zuversicht schenkt.
lerisch entwickelt. Diese Stunden sind ein Geschenk
Die Kinder wiederum profitieren von ihrem Erfah-
für alle Beteiligten.
rungsschatz und genießen die Extraportion Aufmerksamkeit. Gefühle der Zuneigung, gegenseitige
Alloheim Seniorenresidenz
Wertschätzung und Herzenswärme beinhalten diese
Ullsteinstraße 159
kostbare Zeit des Zusammenseins.
12105 Berlin-Tempelhof
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von Beate Klahr – Leitung Schneckenhaus
Neben der Lebensbereicherung von Kindern und al-
Durch diese regelmäßigen Begegnungen entsteht
ten Menschen durch gemeinsame Aktivitäten ver-
ein gegenseitiges Verständnis und übt Einfühlungs-
bindet sich mit der intergenerativen Pädagogik die
vermögen.
Hoffnung, dem sozialen Problem der Generationskluft in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken.
Kinder und alte Menschen werden weit voneinander
getrennt in jeweiligen Einrichtungen betreut. Der
Schwerpunkt der intergenerativen Arbeit liegt auf
Wir, die Kita Schneckenhaus finden diesen Kontakt
für alle Beteiligten sehr wichtig.
Wir bedanken uns bei Frau Ute Hösel für die freundliche Unterstützung und die Kooperation.
der Kontinuität der Kontakte, d.h. auf einer echten
TÄKS e.V.
Chance für Kinder und Senioren, sich individuell zu
Kita Schneckenhaus
begegnen und intensivere Beziehungen aufzubauen.
Friedrich-Karl-Straße 3
Gemeinsam kleine Projekte durchzuführen, schafft
12103 Berlin
Verbindungen zwischen den Generationen.
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Adressenverzeichnis
Kindereinrichtungen
Igelschnecken
BABB-Kreuzberg I
Igelkinder
Krippe
Liegnitzer Str. 14
10999 Berlin
Tel.: 030 - 611 9754
E-Mail:[email protected]
BABB-Kreuzberg II
Spiel- und Lernwerkstatt
Liegnitzer Str. 17
10999 Berlin
Tel.: 030 - 6128 9737
E-Mail:[email protected]
Dachsbau
Münchener Str. 3
10777 Berlin
Tel.: 030 - 214 2994
E-Mail:[email protected]
30
Sandsteinweg 25 a
12349 Berlin
Tel.: 030 - 7410 6907
E-Mail:[email protected]
Schneckenhaus
Friedrich-Karl-Str. 3
12103 Berlin
Tel.: 030 - 7201 4300
E-Mail:[email protected]
Inselläden
Trallala
Gotenstr. 17
10829 Berlin
Tel.: 030 - 781 9977
E-Mail:[email protected]
Blumenkinder
Inselkinder
Andreasstr. 51
10243 Berlin
Tel.: 030 - 28 47 21 44
E-Mail:[email protected]
Gotenstr. 18
10829 Berlin
Tel.: 030 – 787 4480
E-Mail:[email protected]
Short Mafaldas
Kiezpiraten I
Hohenfriedbergstr. 18
10829 Berlin
Tel.: 030 - 782 8985
E-Mail:[email protected]
Krippe
Dieffenbachstr. 13
10967 Berlin
Tel.: 030 - 694 89 92
E-Mail: [email protected]
Freibeuter
Rosas Turm
Naumannstr. 4
10829 Berlin
Tel.: 030 - 782 1487
E-Mail:[email protected]
Kiezpiraten II
Rosas Turm
Tietzer Strolche
Gustav-Müller-Platz 4
10829 Berlin
Tel.: 030 - 781 99 11
E-Mail:[email protected]
Tietzstr. 12
13509 Berlin
Tel.: 030 - 435 1072
E-Mail:[email protected]
Rosas Türmchen
Die Wilden 13
Krippe
Naumannstr. 26
10829 Berlin
Tel.: 030 - 78 95 59 75
E-Mail: [email protected]
Fritz-Reuter-Str. 8
10827 Berlin
Tel.: 030 - 782 2443
E-Mail:[email protected]
Spiel- und Lernwerkstatt
Urbanstr. 137
10967 Berlin
Tel.: 030 - 39 20 38 28
E-Mail: [email protected]
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Horteinrichtungen
Schülerzentrum
HaQuaMa
Schülerzentrum
Wilma Babelsberger
Kooperationspartner der
Havelland-Grundschule
Kolonnenstr. 30/30a
10829 Berlin
Tel.: 030 - 7871 2469
E-Mail:[email protected]
Kooperationspartner der
Ernst-Haberman-Grundschule
Prinzregentenstr. 33
10715 Berlin
Tel.: 030 - 814 62 46 20
E-Mail:[email protected]
Projekte
Frühe Hilfen
Schulsozialarbeit
an der HavellandGrundschule
TempelhofSchöneberg
Kolonnenstr. 30-30a
10829 Berlin
Tel.: 030 - 902 77-70 83
E-Mail:schulsozialarbeit
[email protected]
Frühe Hilfen
Frühe Hilfen
Lernwerkstatt
Familienküche
Naumannstr. 26
10829 Berlin
Tel.: 030 - 7895 5976
E-Mail:[email protected]
Igel-Köche
Nachbarschaftsund Familienarbeit
Kiezinseln
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Cherusker Str. 23a
10829 Berlin
Tel.: 030 - 789 55976
E-Mail:[email protected]
Naumannstr. 26
10829 Berlin
Tel.: 030 - 7895 5976
E-Mail:[email protected]
Reinickendorf
Tietzstr. 12
13509 Berlin
Tel.: 030 - 435 10 72
E-Mail:[email protected]
Kinder- und
Jugendfreizeittreff
HaiWays
Gustav-Müller-Platz 4
10829 Berlin
Tel.: 030 - 7895 5974
E-Mail:[email protected]
Am Projekt Beteiligte:
Impressum
Kita Schneckenhaus:
Beate Klahr und Anita Melcher
Herausgeber:
Kinder:
Safiya, Razan, Eda, Aman, Celeste,
Anton, Melissa und Leonie
SeniorInnen der Allo-Residenz:
Frau Voß, FrauMaar, Frau Dworkowski,
Frau Kraft, Frau Neumann, Frau Kohnke,
Frau Wronker, Frau Schoeneburg
2015
Fotos: Dagmar Arzenbacher
TÄKS e.V.
Trägerverbund
Leberstr. 4
10829 Berlin
Tel.: 030 - 325 12 33 45
Fax: 030 - 325 12 33 46
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Druck:
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TÄKS e.V.
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