Bodenseer bleibt beim Nein zu Bauernhof

Innsbruck, 6. April 2016 | WKO.at/tirol/presse
Bodenseer bleibt beim Nein zu
Bauernhof-Freizeitwohnsitzen
Bereits jetzt sind in der Tiroler Raumordnung Sonderflächen für Hofstellen gegenüber
anderen Widmungskategorien bevorzugt. „So ist auf den Hofstellen neben der
landwirtschaftlichen Tätigkeit auch kleingewerbliche Tätigkeit möglich und erlaubt. Was
vielen Unternehmerinnen und Unternehmern nur in - oft teuren - Gewerbegebieten unter
massiven betriebsanlagenrechtlichen Auflagen möglich ist, können Landwirte auf ihren
Hofstellen völlig frei ausüben“, ruft WK-Präsident Jürgen Bodenseer in Erinnerung.
Zudem können bereits jetzt auf den Hofstellen entsprechende Ferienwohnungen
eingerichtet und langfristig vermietet werden – dazu braucht es keinen Freizeitwohnsitz.
„Und das wird ja bereits heute landauf, landab schon erfolgreich praktiziert“, sagt
Bodenseer.
Die Schaffung von Freizeitwohnsitzen ist daher weder erforderlich noch gerechtfertigt.
Auch der Hinweis von Bauernvertretern, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für
die Landwirte derzeit ungünstig sind und daher weitere Einkommensquellen erschlossen
werden müssen, zielt in die falsche Richtung. „Gerade auch die heimischen Touristiker
wurden durch die Steuerreform, Stichwort Umsatzsteuererhöhung oder Registrierkassen,
massiv belastet, ohne dass sich hier die Politik bemüßigt gefühlt hätte, irgendwelche
,Privilegien-Pakete‘ zur Kompensation zu schnüren“, hält der WK-Präsident fest. Die
Bevorzugung der Landwirte gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen wie
Wirtschaftstreibende und Arbeitnehmer ist in der bestehenden Form gerade noch
argumentierbar. Von einer eigenen Bank (Landeskulturfonds) bis hin zur zahlreichen
Fördermöglichkeiten und raumordnungsrechtlichen Sonderbestimmungen reicht
mittlerweile das Privilegien-Paket. „Und damit muss nun auch genug sein.“
„Wir wollen keine verkäuflichen, zusätzlichen Freizeitwohnsitze in Tiroler Bauernhöfen
sowie Almen und den Markt dafür über die Acht-Prozent-Regelung hinaus auch nicht
öffnen“, fasst WK-Präsident Bodenseer zusammen.
Rückfragen:
Peter Sidon
Wirtschaftskammer Tirol
Öffentlichkeitsarbeit
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