Detmolder Kurier 8. April 2016 Nr. 159 Seite 9 Wir setzen uns für Sie ein - und informieren über unsere Arbeit Thema des Monats: Bundesfreiwilligendienst in der Stiftung „Bufdi“ Manuela Krug (27) aus Sandebeck bereitet sich auf die Ausbildung zur Altenpflegerin vor Ein Bundesfreiwilligendienst ist mehr als ein 08/15Job. Im Dienste einer guten Sache können jüngere und ältere Menschen wertvolle Erfahrungen sammeln und Selbstbewusstsein tanken. Menschen wie Manuela als Altenpflegerin beginnen, so ihr Plan heute. Ihr Freund wohnt in Detmold und gab ihr den Tipp mit dem Haus am Dolzer Teich. Nach einem Gespräch mit der Einrichtungsleitung Anja Ostrop wurde eine Hospitation vereinbart. Manuela Krug schnupperte ein paar Tage Praxisluft und entschied sich: Ja, ich will diesen Weg gehen. Flexibel und Vielfältig Manuela Krug (vorne) leistet einen Bundesfreiwilligendienst im Haus am Dolzer Teich. Personalleitung Philipp Menke und Einrichtungsleitung Anja Ostrop begleiten und beraten sie auf diesem Weg. Informationen über den Bundesfreiwilligendienst gibt Philipp Menke, Bereichsleitung Personal der St. Elisabeth Stiftung in Detmold, Tel.: 05231- 740 716, Fax: 05231- 740 719, E-Mail: p.menke@ stiftung-sankt-elisabeth.de Viele verschiedene Wege führen Menschen jeden Alters in den Bundesfreiwilligendienst, berichtet Philipp Menke, der als Personleitung der St. Elisabeth Stiftung in Detmold über 16 Bufdi-Plätze in der Jugend- und der Altenhilfe verfügt. Da gibt es junge Menschen, die ein Jahr bis zum Studium überbrücken wollen. Oder Menschen, die einen neuen beruflichen Weg einschlagen wollen und einen neuen Beruf kennenlernen wollen. Oder ältere Menschen, die sich sozial als Teil eines Teams engagieren wollen. Ein Einstieg, erklärt Menke, ist jederzeit möglich, Ein Vorlauf von 4-6 Wochen ist auf Grund der Genehmigungsthematik durch Caritasverband und Bundesamt für Zivilgesellschaftliche Aufgaben nötig. Gezahlt wird ein Taschengeld. Die Regeldauer ist zwölf Monate. Man kann den Dienst aber auch auf sechs Monate verkürzen, maximal möglich sind 24 Monate Dienstdauer. Während des Dienstes werden Seminare und Weiterbildungen angeboten. Menschen, die wie Manuela Krug älter als 27 Jahre sind, können auch in Teilzeit (mehr als 20 Stunden pro Woche) tätig werden. Krug (27) aus Sandebeck. Sie arbeitet nach einer Ausbildung als Fachwerkerin im Zierpflanzenbereich und mehreren Gelegenheitsjobs heute als „Bufdi“ in einer Wohngruppe für meist demente Bewohner im Haus am Dolzer Teich in Detmold. Ein Gewinn für alle Seiten, der Türen öffnet. Die junge Frau wirkt im Gespräch glücklich und entspannt. Endlich hat sie eine Perspektive gefunden, um einen Beruf zu ergreifen, der ihr richtig Spaß macht. Einen, der viel mit Menschen zu tun hat, bei dem sie helfen kann und bei dem sie wirklich gebraucht wird. Herausforderung Demenz Nach dem Jahr als Bufdi möchte sie eine Ausbildung Zurück zu Manuela Krug, die sich als VollzeitBufdi erstmal an den Wechseldienst gewöhnen muss. Es ist eine harte Arbeit, eine, in der sie viel auf die Bedürfnisse und Besonderheiten dementer Bewohner eingehen muss. Demenz hat viel mit Vergessen zu tun, mit einer Veränderung der Persönlichkeit. Jeden Tag wird ein Kapitel aus den Erinnerungen gelöscht. Die Arbeit mit den demenzkranken Menschen liegt nicht jedem, weiß Einrichtungsleitung Anja Ostrop aus Erfahrung. Sie setzt Achtsamkeit, Beobachtungsgabe und Empathie voraus. Der Alltag im Wohnbereich ist immer ähnlich aber jeden Tag anders: Nach dem Wecken wird den Bewohnern bei der Körperpflege und beim Anziehen geholfen. Dann geht’s ans Bettenmachen, Frühstücken, Wäsche nachschauen, Einräumen, Mittagessen anreichen und so weiter. „Ich bin sehr hilfsbereit und versuche die Bewohner zu verstehen“, sagt Manuela Krug. Unterstützung erhält sie dabei von ihren Kollegen rund um Wohnbereichsleiterin Joulia Elers. Mit den Pflegekräften versteht sich die junge Sandebeckerin ausgesprochen gut. „Sie geben mir wertvolle Tipps“, sagt die 27jährige. Und noch etwas ist anders: Manuela Krug ist Eva Sander war in Kurzzeitpflege im Haus am Dolzer motiviert und freut sich jeden Tag aufs Neue Teich. Für einen kleinen Plausch mit Manuela Krug auf ihre Arbeit. bleibt immer Zeit.
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