Tiroler Bauvorschau lässt auf gute Bausaison hoffen

Innsbruck, 6. April 2016 | WKO.at/tirol/presse
Tiroler Bauvorschau lässt auf gute
Bausaison hoffen
Die Tiroler Bauwirtschaft darf sich derzeit über einen leichten konjunkturellen Aufwind freuen. Das
spiegelt sich beispielsweise im Tiroler Baubudget wider. „Während sich das Tiroler Baubudget im
Jahr 2015 auf ca. 1,434 Milliarden Euro belief, wird für das laufende Jahr 2016 erwartet, dass es um
3,7 Prozent auf ca. 1,486 Milliarden Euro steigt. Ähnlich verhält es sich mit den klassischen
bauwirksamen Leistungen − das sind direkt an Bauunternehmen zu vergebende Leistungen ohne z.B.
Haus- und Anlagentechnik. Diese werden von knapp 1,109,7 Milliarden Euro im Jahr 2015
voraussichtlich auf rund 1,168,3 Milliarden Euro im Jahr 2016 steigen. Das würde einem Zuwachs von
etwa 5,3 Prozent entsprechen“, erklärt Manfred Lechner, Sprecher der Tiroler Bauindustrie, heute
bei der Präsentation der aktuellen „Tiroler Bauvorschau“.
Auch in den einzelnen Teilbereichen der heimischen Bauwirtschaft ist überwiegend mit Zuwächsen
zu rechnen – so zum Beispiel in den Sektoren öffentlicher Wohnbau (+7,8 Prozent), sonstiger
Hochbau (+9,9 Prozent), Verkehrswegebau (+9,5 Prozent) und sonstiger Tiefbau (+3,3 Prozent).
Ausnahmen stellen dabei die Bereiche Sanierung im Wohnbau (-3,7 Prozent) sowie
Tunnelbau (-4,4 Prozent) dar.
Demensprechend sieht Anton Rieder, Innungsmeister des Tiroler Baugewerbes, die aktuelle Situation
in der Tiroler Bauwirtschaft überwiegend positiv. „Die vorliegende Bauvorschau zeigt eine
erfreuliche Tendenz und lässt uns auf eine gute Bausaison hoffen.“ Der Branchensprecher weist aber
gleichzeitig darauf hin, dass die guten Vorzeichen nicht über Probleme und Herausforderungen
hinwegtäuschen dürfen. Zum einen verweist er in diesem Zusammenhang auf das Thema
Profitabilität. Hier gelte es in Anbetracht der geringen Rendite für die Betriebe, die guten
Voraussetzungen „bilanztechnisch auf den Boden zu bringen“. Zum anderen unterstrich er den
Mangel an verfügbaren bebaubaren Grundstücken. Hier sieht er vor allem die Gemeinden in der
Pflicht, vermehrt effizientes und bodensparendes Bauen zuzulassen. Und schließlich kritisiert er,
dass sich Bauverfahren nach wie vor zu lange hinziehen. „Hier könnte man durch Vereinfachungen –
zum Beispiel im Wasserrecht, wo es ein regelrechtes Kompetenz-Wirrwarr gibt – eine maßgebliche
Beschleunigung erzielen“, so Rieder.
Das Thema Verfahren spricht auch Landesbaudirektor Robert Müller an: „Auch uns ist es ein großes
Anliegen, dass Verfahren effizient und zügig abgewickelt werden. Allerdings machen das die ständig
zunehmenden rechtlichen Anforderungen und Bestimmungen keineswegs leichter.“ Er hält in diesem
Zusammenhang aber auch fest, dass Verfahren und Projekte immer öfter durch den Widerstand von
Gemeinden behindert werden. Was das Baubudget des Landes anbelangt berichtet Müller von einer
konstanten Entwicklung: „Hier konnten geplante Einsparungen durch den Start des
Konjunkturpaketes des Landes aufgewogen werden. “
Die verhältnismäßig positive konjunkturelle Entwicklung der Branche drückt sich auch im aktuellen
Ergebnis einer Auftragnehmer-Befragung (Tiroler Baugewerbe und Bauindustrie) aus: Demnach
bezeichnen 43,9 Prozent der Betriebe die aktuelle Geschäftslage des eigenen Unternehmens mit
Sehr gut (9,9 Prozent) bis Gut (34 Prozent). Ebenfalls rund 44 Prozent bewerten die aktuelle
Geschäftslage als befriedigend. Ein Genügend vergeben 11,7 Prozent ein Nicht genügend lediglich
0,6 Prozent.
Diese Prognosen spiegeln sich auch im Tiroler Baubranchen-Index (BBI) wider. Dieser beschreibt
anhand verschiedener Faktoren das derzeitige Stimmungsbild innerhalb der Tiroler Unternehmen
des Baugewerbes und der Bauindustrie. Der aktuelle BBI der Tiroler Bauwirtschaft bewertet die
Stimmung mit einem Durchschnitt von 2,88 nach Schulnotensystem. Die Unternehmen beurteilen
ihre Lage also etwas positiver als noch im Frühjahr des Vorjahres, als dieser Wert bei 2,94 lag.
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Mag. Kathrin Maizner
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