Überlingen

UMBAU UND REPARATUR
WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS IN DER MÜHLENSTRASSE
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Beste Aussichten vom Domizil unterm Dach
Überlingen (hpw) Mit drei
modernen Maisonette-Wohnungen im Postgebäude in der
Mühlenstraße 6 hat Eigentümer
Friedrich Hebsacker im großen
Dachgeschoss attraktive Domizile mit Weitblick geschaffen.
Dies ist zugleich der Schlusspunkt unter die Renovierung
der gesamten Etagen, aus denen sich die Post bis auf das
Erdgeschoss sukzessive zurückgezogen hatte. „Die Räume
waren nicht mehr zeitgemäß
und so nicht mehr vermietbar“,
konstatiert Friedrich Hebsacker, der dem Gebäude insgesamt wieder ein ansprechendes Gesicht gab. Ausbau und
Gestaltung der ersten beiden
Obergeschosse überließ der
Eigentümer seinen langfristigen Mietern.
Die größte Herausforderung
war allerdings die Sanierung
und die statische Sicherung des
Dachstuhls, dessen Gebälk bei
früheren Umbauten durch die
Post zum Teil einfach gekappt
worden waren. Umso mehr
waren Architekt und Statiker
gefordert, um die Gesamtstabilität wieder herzustellen.
So mussten teilweise neue
Balken eingezogen, teilweise
Metallverbindungen hergestellt
werden. Ein neuer Boden zwischen erstem und zweitem
Dachgeschoss stabilisiert zugleich die Giebel. Auch eine
Grundvoraussetzung für den
Einbau der neuen Wohnungen
über jeweils zwei Etagen. Schon
die Post hatte im ersten Dachgeschoss ein Hausmeisterdomizil erstellt. Nun sind ausgehend von dieser Etage drei
Maisonette-Wohnungen mit
eine Größe von 85 bis 95 Quadratmeter entstanden. Über
diese sinnvolle neue Nutzung
der lange leer stehenden Geschosse des repräsentativen
Baus ist auch Architekt Thomas
Proß höchst erfreut.
Freuen dürfen sich auch die
künftigen Mieter, die in luftiger
Höhe beste Aussichten erwarten. Nach Süden öffnet sich der
Blick über den See, die westlichste Einheit bietet zusätzlich
die Sicht auf die Altstadt und
deren Dachlandschaft mit dem
Münster. Um attraktive helle
Räume zu erstellen, wurden
zum einen für beiden Geschosse im Stil des vorhandenen
Bestands neue Giebelfenster
Im Überlinger
Postgebäude in
der Mühlenstraße 6 sind drei
neue Maisonette-Wohnungen entstanden.
Es handelt sich
um den Schlusspunkt der Renovierung der
gesamten
Etagen, aus
denen sich die
Post bis auf das
Erdgeschoss
sukzessive
zurückgezogen
hatte.
BILDER:
H A N S P E T E R WA LT E R
geschaffen. Auf wenig Gegenliebe bei der Denkmalpflege
waren schließlich die neuen
Loggien als Einschnitte in der
großen Dachfläche gestoßen.
Doch zugunsten der Wohn-
Rechtsanwälte
Aus den modernen Maisonette-Wohnungen genießen die künftiigen Mieter einen hervorragenden Ausblick auf die
Stadt und den Bodensee.
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Dipl.-Ing. Thomas Pross, Architekt und Stadtplaner
Fachliste Denkmalschutz der Architektenkammer BW
Andreas Taglang • Dipl.-Ing. (FH)
Zahnstraße 26 • 88662 Überlingen
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Klaus Köbele
qualität fanden Bauherr und
Behörde am Ende einen Kompromiss. Die überdachten
Loggien mit Seesicht tragen
nun entscheidend zur Attraktivität der neuen Wohnungen
bei. Ein neu eingebauter Aufzug
macht den Zugang bequem
und komfortabel. Erschlossen
werden die drei Domizile im
Dachgeschoss über einen Gang
im Norden des Gebäudes.
In den Wohnungen selbst
steht das an einigen Stellen
sichtbare dunkle Gebälk in
einem spannenden Kontrast zu
den Türen aus hellem Eschenholz. Moderne Ästhetik kennzeichnet die Bäder. Doch auch
die energetischen Rahmenbedingungen wurden auf einen
optimalen Stand gebracht. Zum
einen wurde die Wärmedämmung verbessert, zum anderen
wurde die gesamte Heizungsanlage erneuert. Zwei kleine
Gasthermen versorgen das
ganze Gebäude. „Das ist effizienter als eine große, die bei
geringer Auslastung keinen
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einige neue Wohnungen geschaffen. Für den Eigentümer
sind die Renovierung und der
abgeschlossene Umbau des
Altbaus nun quasi der Abschluss einer Ertüchtigung des
gesamten Postareals, die er seit
dem Erwerb vor knapp acht
Jahren sukzessive erreicht hat.
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optimalen Wirkungsgrad hat“,
sagt Friedrich Hebsacker. Je
nach Wärmebedarf wird nur
eine Einheit betrieben oder die
zweite noch zugeschaltet.
Schon durch den Anbau an
den Ostflügel des Postgebäudes
nach Süden hatte Friedrich
Hebsacker vor fünf Jahren
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„Die Räume waren nicht mehr zeitgemäß und so nicht mehr vermietbar“,
sagt Eigentümer Friedrich Hebsacker.
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UMBAU UND REPARATUR
WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS IN DER MÜHLENSTRASSE
Historische Anmutung eines jungen Gebäudes
Überlingen (hpw) Als der einheimische Geschäftsmann
Friedrich Hebsacker den Gebäudekomplex an der Mühlenstraße 2007 von der Post kaufte,
war ihm klar, dass er ein denkmalgeschütztes Ensemble
erwirbt. Und Hebsacker hatte in
Überlingen reichlich Erfahrung
im Umgang mit Kulturdenkmälern gesammelt. Zuvor hatte er
unter anderem den Petershauser Klosterhof in der Hafenstraße restauriert, später ebenso
das Zeughaus an der Seepromenade.
Mit dem Postamt übernahm
Hebsacker ein relativ junges
Gebäude. Die Anfang der 1930er Jahre erbaute Post stand nicht
nur an der Hermann-GöringStraße, als sie 1933 fertig gestellt
worden war. Es hatte auch den
in der Architektur als „Heimatschutzstil“ bezeichneten Charakter, der Ausfluss der nationalen Heimatkunstbewegung
war. Er gab dem wichtigen
neuen Bauwerk damals erst die
historische Anmutung und
bezog sich damit auf die regionale Geschichte. Auffällig
Neben dem Staffelgiebel nennt die
Denkmalpflege
unter anderem die
profilierten Traufgesimse und die
einstigen Fensterläden in den
Obergeschossen als
besondere Zeugnisse der Bauzeit.
BILD: HANSPETER
WA LT E R
sind die markanten Staffelgiebel, wie sie auch an anderen
Stellen der mittelalterlichen
Altstadt häufig vorkommen. .
Ursprünglich war eine strenge
Symmetrie vorhanden, angefangen bei den Fensterreihen
bis hin zu dem ehemaligen
mittig zur Mühlenstraße gelegenen Eingang. Erstmals umgebaut worden war das Post-
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gebäude 1975. Der Ostgiebel
wurde ebenso verändert wie die
Südfassade. Dort war außen
erstmals ein Aufzug angebaut
worden. Im Dachgeschoss
entstand eine Wohnung für den
Hausmeister. Zeitgleich wurde
damals der Haupteingang des
Postamts verlegt.
Obwohl selbst das älteste
Gebäude des Ensembles bis
heute also noch keine 100 Jahre
alt ist, wurde es vor dem Bau der
Tiefgarage durch die Stadt und
dem nächsten Umbau im März
1986 als Kulturdenkmal ausgewiesen. „An der Erhaltung des
Überlinger Postdienstgebäudes,
das ein spätes Beispiel der von
der Heimatkunstbewegung
beeinflussten öffentlichen
Bauten darstellt“, heißt es in der
Begründung, „besteht aus
heimatgeschichtlichen, wissenschaftlichen und künstlerischen
Gründen ein öffentliches Interesse.“ Neben dem Staffelgiebel
nennt die Denkmalpflege unter
anderem die profilierten Traufgesimse und die damaligen
Fensterläden in den Obergeschossen als besondere Zeugnisse der Bauzeit. Tatsächlich
gibt es weit jüngere Kulturdenkmale in der Stadt, wenn man an
den Kursaal oder das ehemalige
Straßenbauamt denkt.
Im Zuge der zweiten großen
Umbaumaßnahme zwischen
1987 und 1989 entstanden in
Kooperation mit der Post die
Tiefgarage der Stadt und das
erste Nebengebäude.
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