Albert Ostermeier: Linke Läufer (UA)

Albert Ostermeier: Linke Läufer (UA)
M045-0/16/18
Anmeldeschluss
02.06.2016
Deutsch, Dramatisches Gestalten
Termin:
Dienstag, 28.06.2016, ab 18.00 Uhr
Tagungsort:
Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner Platz
Treffpunkt: Bühneneingang
Leitung:
Anja Sparberg, Theaterpädagogin am Staatstheater Nürnberg
Dienstbefreiung ist durch KMS vom 25.07.1974 Nr. II/9 – 8/111 914 geregelt. Fahrtkostenerstattung (bargeldlos) für auswärtige eingeladene, nur über FIBS angemeldete Teilnehmer aus Mittelfranken erfolgt nach Art. 24 BayRKG (GVbl. Nr. 8/2001 v. 24.03.2001)
Linke Läufer
Eine Kooperation des Staatstheaters Nürnberg mit dem 1. FC
Nürnberg
Julius Streichers antisemitische Wochenzeitung „Der Stürmer“ titelte im August 1932: „Der 1. Fußballklub Nürnberg geht am Juden zugrunde.“ Dieser Jude, an dem der Club angeblich zugrunde ging, war der ungarische Trainer Jenö Konrád. Dem bis dahin mit der Mannschaft durchaus erfolgreichen Clubtrainer wurden
zwei Niederlagen zum Verhängnis. Mit diesen Misserfolgen war die Meisterschaft verloren – und
die Jagd auf einen Menschen begann. Weil Jenö Konrád die Bedrohlichkeit der Situation erkannte, verließ er Deutschland mit Frau und Tochter noch im selben Monat. Nach einer langen Odyssee quer durch Europa konnte er sich nach New York retten und eine neue Existenz aufbauen.
Doch seinen Trainerberuf übte er nie wieder aus.
Lange war die Geschichte Jenö Konráds aus dem Bewusstsein der Nürnberger verschwunden.
Doch das änderte sich in den letzten Jahren. Der 1. FC Nürnberg würdigte Jenö Konrád in seinem
2012 neu eröffneten Clubmuseum sowie bei einer Gedenkveranstaltung im Jahr 2013. Und die
Fans der „Ultras Nürnberg“ erinnerten im November 2012 bei einem Heimspiel in einer spektakulären Choreographie an den ehemaligen Trainer.
Nun widmet der Schriftsteller Albert Ostermaier Jenö Konrád einen Theaterabend.
Was spielt sich in einem Menschen ab, der eine solche Schlagzeile über sich lesen muss? Was
bewegt jemanden, Hals über Kopf seine berufliche Existenz aufzugeben und Deutschland zu einem Zeitpunkt zu verlassen, zu dem viele noch glaubten, dass dieser Spuk bald wieder vorbei
sein würde? Ganz im Gegensatz dazu steht z. B. der Fußballer Julius Hirsch, der sich nicht vorstellen konnte, dass der deutsche Staat einem ehemaligen Nationalspieler und Frontsoldaten des
Ersten Weltkriegs nach dem Leben trachten würde, und dessen Spur sich in Auschwitz-Birkenau
verliert.
Albert Ostermaier gibt in seinem Stück diesen beiden Fußballern wieder eine Stimme und begibt
sich auf eine fiktive Reise in die Gefühle und Gedankenwelt von Jenö Konrád und Julius Hirsch.
Unkostenbeitrag: 10€ (Eintrittskarte zum Vorstellungsbesuch im Anschluss an die Fortbildung)
RLFB Mfr. StDin Katharina Seuring-Schönecker Löbleinstraße 10 90409 Nürnberg 0911 231-8384 [email protected]

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