PG 1Qu16-EED_lang

Arbeitsmarktservice
Salzburg
Landesgeschäftsstelle
Medieninformation
Salzburg, 7. April 2016
Unternehmen im Mittelpunkt
Europäischer „Employers´ Day“
Unternehmen stehen im Frühjahr 2016 im Mittelpunkt von Aktivitäten des AMS und anderer europäischer Arbeitsmarktdienstleister.
Die Mitglieder des europäischen Netzwerks der Arbeitsmarktservices (Public Employment Services – PES) haben einen „European Employers´ Day“ initiiert, der zwischen 4. und 15. April in
den Mitgliedsstaaten stattfinden wird. Ziel ist es, mit einer Vielzahl von Unternehmen in Kontakt
zu treten und den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und öffentlichen Arbeitsmarktdienstleistern zu fördern. Mehr als 150.000 Unternehmen in 30 Ländern (EUMitgliedsstaaten + Norwegen und Island) sollen kontaktiert werden. Der zentrale Event findet am
13. April in Brüssel statt (www.employersday.eu, #EmployersDay, #EMPES2016).
AMS „On Tour“
Für das Arbeitsmarktservice ist der Employers´ Day in Österreich am 7. April der Startzeitpunkt
für eine „AMS on Tour“-Kampagne, die mit einer Calling-Aktion des Service für Unternehmen
beginnt. Im Rahmen der bundesweiten Aktion will das AMS Salzburg 700 Unternehmenskontakte herstellen und im Kampagnenzeitraum bis 20. Mai seine Betriebsbesuche forcieren, um auf die
Dienstleistungs- und Förderangebote aufmerksam zu machen, die Kundenbeziehungen zu intensivieren und in der Folge auch offene Stellen zur Besetzung zu akquirieren.
Die wesentlichsten AMS-Services für Unternehmen:
Personalvermittlung. Auch europaweit und mit eServices wie der Vermittlungsplattform
eJob-Room für Unternehmen sowie dem eAMS-Konto.
Leistungen wie Altersteilzeitgeld, Weiterbildungsgeld, Bildungsteilzeitgeld, Teilpension
oder Kurzarbeitsbeihilfe.
Förderungen wie Eingliederungsbeihilfen, Qualifizierung für Beschäftigte, Beihilfen für
Ein-Personen-Unternehmen, Förderung der Lehrausbildung, Solidaritätsprämienmodell, Impuls(Organisations-) Beratung und Qualifizierungsverbünde für Betriebe.
Seite 1/9
Ambitionierte Stellen-Akquisitionsziele
2015 konnte das AMS Salzburg insgesamt 36.034 Stellenmeldungen aufnehmen. An 35.000
Stellenbesetzungen (inklusive Lehrstellen) war das AMS Salzburg beteiligt. Das bedeutet einen
sogenannten Einschaltgrad von 41 Prozent, das heißt, das AMS war bei 41 Prozent aller Neuanmeldungen (beim Hauptverband) von Dienstverhältnissen im Bundesland Salzburg eingeschaltet.
Bei über 16.000 der 2015 akquirierten Stellen handelte es sich um qualifizierte Arbeitsplätze mit
Lehrabschluss als Mindestanforderungsprofil. Rund 6.100 Stellen waren mit einem Monatsgehalt
von über 1.900 Euro brutto dotiert.
Für das Jahr 2016 zielt das AMS Salzburg auf mindestens 35.560 Vermittlungsaufträge. Als
Qualitätskriterium sollen zumindest 6.760 der gemeldeten Stellen mit mehr als 1.900 Euro entlohnt werden.
Ein Vergleich der aktuellen Zugänge an offenen Stellen im 1. Quartal 2016 lässt hoffen, dass
trotz des prognostizierten weiterhin schwachen Wirtschaftswachstums die ambitionierte Zielsetzung realisierbar ist.
Stellenplus besonders im Dienstleistungsbereich
In den ersten drei Monaten des Jahres verzeichneten die Geschäftsstellen des AMS Salzburg insgesamt 9.700 Zugänge an offenen Stellen (sofort und zu einem späteren Termin verfügbare Stellen). Das ist im Vorjahresvergleich ein kräftiges Plus von 1.500 Stellen oder 18,3 Prozent.
Die Branchen mit den meisten zusätzlichen Stellen sind die Beherbergung und Gastronomie
(+461), die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (317, davon 259 aus der Arbeitskräfteüberlassung), sowie die Sparten Erholung (+150), Handel (+125) und freiberufliche Dienstleistungen (+124). Die prozentuell stärksten Zuwächse verzeichneten die Erholungsdienstleistungen
(+174%), die Wasserversorgung und Entsorgung (+172%), die freiberuflichen Dienstleistungen
(+48%) sowie Verwaltung (+33%, vor allem öffentliche Sicherheit +168%) und Verkehr
(+30%). Rückgänge in nennenswertem Ausmaß gab es lediglich im Bereich Unterricht (Sportund Freizeitunterricht -50 Stellen bzw. -26%).
In der Produktion zeigte sich ein überproportionaler Stellenanstieg am Bau (+98 Stellen,
+26,2%). Unterproportional blieben die Stellenzuwächse in der Warenherstellung (+56 Stellen,
+8,8%).
Seite 2/9
Qualifikationsanforderungen steigen
Bei der nachgefragten Qualifikation verzeichnet die Höhere Ausbildung mit einem Plus von 37
Prozent (auf 522 Stellen) gegenüber dem 1. Quartal 2015 den deutlich stärksten Zuwachs. Ebenfalls aber dem Schnitt liegt die Lehrausbildung mit plus 19,3 Prozent (auf 4.500 Stellen). Unterdurchschnittlich fällt der Zuwachs bei der Pflichtschulausbildung mit plus 16 Prozent aus.
Auch im Langfristvergleich fällt auf, wie die Ansprüche an die Qualifizierung steigen: Im 1.
Quartal 2007 lag der Anteil der offenen Stellen an allen Stellen im niedrigsten Qualifikationssegment, der (maximal) Pflichtschule, bei 51 Prozent. Aktuell, neun Jahre später, beträgt der Anteil nur mehr 44 Prozent. Die Nachfrage nach Qualifikationsniveau Lehrausbildung stieg im selben Zeitraum von 43 auf 46 Prozent, nach einer Höheren Ausbildung von 3 auf 5 Prozent und
nach einer Akademischen Ausbildung von 1 auf 3 Prozent.
Seite 3/9
Stärkster Zuwachs bei Vollzeitstellen
Beim Beschäftigungsausmaß ist das Angebot an Vollzeitstellen im Vorjahresvergleich mit plus
20,9 Prozent am stärksten gestiegen. Deutlich geringer der Zuwachs an Teilzeitstellen mit plus
12,3 Prozent. Stellenangebote sowohl in Voll- als auch in Teilzeit haben um 5,2 Prozent zugenommen.
Teilzeitanteil steigt im Langfristvergleich – Handel führend
Trotzdem zeigt sich im Langfristvergleich ein Zuwachs beim Angebot an Teilzeitstellen. Waren
im 1. Quartal 2007 noch 11 Prozent der gemeldeten Stellen ausdrücklich als Teilzeitstellen ausgeschrieben, so sind es aktuell 16 Prozent. Im Gegenzug ist der Anteil der Vollzeitstellen an allen gemeldeten Stellen von 83 auf 78 Prozent gesunken. Sowohl als Voll- als auch als Teilzeitstellen waren vor neun Jahren sechs Prozent der Stellen deklariert, heute sind es sieben Prozent.
Ein hohes Teilzeitangebot weisen der Handel (429 Stellen im 1. Quartal) sowie das Gesundheitsund Sozialwesen (110 Stellen) auf. Bei beiden sind mehr (Handel) bzw. deutlich mehr (Gesundheits- und Sozialwesen) als die Hälfte aller offenen Stellen als Teilzeitstellen deklariert. Verhältnismäßig wenige Teilzeitstellen gibt es dagegen am Bau, im Verkehrswesen und in der Warenherstellung.
Seite 4/9
Großteil der Stellen innerhalb eines Monats besetzt
62 Prozent aller dem AMS gemeldeten offenen Stellen könne innerhalb eines Monats, 92 Prozent
innerhalb von drei Monaten besetzt werden. Die durchschnittliche Dauer von der Meldung bis
zur Besetzung einer dem AMS Salzburg gemeldeten Stelle hat im ersten Quartal 38 Tage
betragen.
Seite 5/9
Arbeitsmarktentwicklung im 1. Quartal
Beschäftigungsentwicklung
Die unselbständige Beschäftigung hat im 1. Quartal 2016 einen neuerlichen Höchststand erreicht. Die vorläufige Beschäftigung (Märzdaten geschätzt) weist mit rund 252.000 unselbständigen Beschäftigungsverhältnissen ein Plus von ca. 1,5 Prozent aus. Der Zuwachs liegt damit im
bundesweiten Schnitt.
Der Quartalsdurchschnittsbestand an offenen Stellen ist mit plus 35,7 Prozent auf 3.644 kräftig
gestiegen. In Summe waren dem AMS Salzburg im 1. Quartal 9.696 Stellen zur Besetzung gemeldet worden – auch das ist ein deutliches Plus von 18,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die durchschnittliche Laufzeit von der Meldung bis zur Besetzung offener Stellen ist im ersten
Quartal in Salzburg um 5 auf 38 Tage gestiegen. Bundesweit hat die Laufzeit um 6 Tage zugenommen, beträgt allerdings nur 30 Tage.
Arbeitslosigkeit
Im ersten Quartal 2016 ist die Arbeitslosigkeit erstmals seit rund vier Jahren wieder gesunken.
Im Schnitt der ersten drei Monate um minus 3,3 Prozent oder 546 Personen auf genau 16.001
Vorgemerkte. Im gesamten Bundesgebiet sind die Arbeitslosenzahlen um 2,9 Prozent gestiegen.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit, also die Summe der im Verlauf der ersten drei Monate 2016
bei den Salzburger AMS-Geschäftsstellen erfolgten Meldungen in Arbeitslosigkeit, haben um
minus 4,9 Prozent auf 13.176 abgenommen.
Die Verweildauer, das ist der durchschnittliche Zeitraum von Beginn bis Ende der Arbeitslosigkeit, ist mit 86 Tagen gleichgeblieben. Österreichweit liegt diese Zeitspanne mit 119 Tagen deutlich höher und hat auch um 16 Tage zugenommen.
Die Arbeitslosenquote ist um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent (nach nationaler Berechnungsmethode) gesunken. Damit liegt Salzburg gleichauf mit Vorarlberg auf dem ersten Platz im Ranking der österreichischen Bundesländer. Bundesweit liegt die Quote bei 10,2 Prozent
Die Anzahl der Schulungsteilnahmen ist im 1. Quartal um 3,8 Prozent auf 2.914 gesunken.
Seite 6/9
Wirtschaftsklassen
Vorgemerkte Arbeitslose 1. Quartal 2016 und Veränderung zum Vorjahr
Wirtschaftsklassen
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
Bestand
Veränderung
132
12
9,7%
78
9
13,0%
1.561
-143
-8,4%
Energieversorgung
28
1
2,4%
Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung
66
2
2,6%
Bau
3.459
-250
-6,7%
Handel, Instandhaltung und Reparatur von KFZ
2.328
-76
-3,1%
822
24
3,0%
Beherbergung und Gastronomie
2.200
-36
-1,6%
Information und Kommunikation
149
2
1,4%
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
146
-4
-2,7%
99
2
2,1%
459
2
0,4%
2.335
-56
-2,3%
Öffentl. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung
372
-1
-0,2%
Erziehung und Unterricht
171
-16
-8,7%
Gesundheits- und Sozialwesen
639
1
0,1%
Kunst, Unterhaltung und Erholung
238
-35
-12,8%
Sonstige Dienstleistungen
293
1
0,3%
15
-4
-20,7%
0
0
/0
410
20
5,2%
16.001
-546
-3,3%
Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden
Herstellung von Waren
Verkehr und Lagerei
Grundstücks- und Wohnungswesen
Freiberufliche, wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen
Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen
Private Haushalte
Exterritoriale Organisationen und Körperschaften
Sonstiges
Gesamt
Auf Ganze gerundete Durchschnittszahlen, Rundungsdifferenzen möglich
Abgesehen von der Sparte Verkehr und Lagerei (+3,0%) ist die Arbeitslosigkeit in allen zahlenmäßig bedeutsamen Wirtschaftsklassen gesunken bzw. hat stagniert (Gesundheits- und Sozialwesen, +0,1%). Den deutlichsten Rückgang verzeichnete die Warenherstellung (-8,4%), gefolgt
vom Bauwesen (-6,7%), das auch von der günstigen Witterung profitierte. Der Rückgang im
Handel entsprach mit minus 3,0 Prozent etwa dem Gesamtrückgang der Arbeitslosigkeit, während in der Tourismusbranche die Arbeitslosigkeit mit minus 1,6 Prozent unterproportional geSeite 7/9
sunken ist. Ebenso die Entwicklung bei den Wirtschaftsdienstleistungen (-2,3%), wobei innerhalb dieser Sparte die Arbeitskräfteüberlassung mit minus 4,0 Prozent rückläufig war.
Ausgewählte Personengruppen
Langzeitarbeitslose
Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt mit plus 59 Prozent auf genau 1.000 Personen weiterhin
stark an, wenngleich nicht mehr im Ausmaß des Vorjahres, als sich die Zahl der Personen, die
seit mehr als einem Jahr auf Jobsuche waren, verdoppelte. Die stärksten Zuwächse bei der Arbeitslosigkeit über 1 Jahr verzeichnete die Altersgruppe 55 bis 59 Jahre mit einem Plus von
90,7 Prozent.
Ältere und jüngere Arbeitslose
In überdurchschnittlichem Ausmaß von minus 5,8 Prozent war die Arbeitslosigkeit bei jungen
Arbeitskräften bis einschließlich 24 Jahre rückläufig. Noch deutlicher war der Rückgang mit
minus 8,5 Prozent in der Gruppe bis 19 Jahre.
Dagegen sind die Arbeitslosenzahlen bei Arbeitskräften ab 50 Jahre weiter gestiegen, wenngleich mit einem Plus von 2,8 Prozent in abgeschwächtem Umfang.
Frauen und Männer
Nachdem über einen längeren Zeitraum Männer vom Anstieg der Arbeitslosigkeit stärker betroffen waren als Frauen, macht sich nun die günstigere Entwicklung in der Warenherstellung
und dem Bauwesen mit einem bei der Männerarbeitslosigkeit (-3,8%) deutlicheren Rückgang
als bei den Frauen (-2,4%) bemerkbar. Saisonal bedingt – nämlich durch die Winterarbeitslosigkeit am Bau) – waren aber fast doppelt so viele Männer (10.582) wie Frauen (5.419) arbeitslos.
In- und AusländerInnen
Auch bei ausländischen Arbeitskräften war die Arbeitslosigkeit mit minus 0,6 Prozent (auf
4.763 Personen) rückläufig, wenngleich in erheblich geringerem Ausmaß als bei Inländer/innen (-4,4% auf 11.238 Personen. Während bei inländischen Arbeitskräften der Rückgang bei Frauen und Männern ausgeglichen war, sind die Arbeitslosenzahlen nur bei ausländischen Männern gesunken, bei den Frauen gab es einen Anstieg um drei Prozent.
Seite 8/9
Bezirke
Lediglich der Tennengau musste im ersten Quartal einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit
verzeichnen. In allen anderen Bezirken waren die Arbeitslosenzahlen rückläufig - am stärksten in
den südlichen Landesteilen. In der Arbeitsmarktregion Flachgau, welche die Landeshauptstadt
und den Bezirk Salzburg-Umgebung umfasst, ist die Arbeitslosigkeit um 1,7 Prozent gesunken.
Dabei konnte im Bezirk Salzburg-Umgebung ein Rückgang um 2,2 Prozent, in der Stadt Salzburg um 1,5 Prozent verzeichnet werden.
Arbeitslosigkeit nach Bezirken 1. Quartal 2016
Geschäftsstelle
Durchschnittsbestand
Veränderung
absolut
Veränderung in
%
Bischofshofen
2.031
-153
-7,0%
Hallein
1.724
27
1,6%
Salzburg**
9.140
-157
-1,7%
660
-61
-8,5%
2.445
-202
-7,6%
Tamsweg
Zell am See
Auf Ganze gerundete Durchschnittszahlen, Rundungsdifferenzen möglich
* Ermittlung der Bezirksquoten auf Basis unselbständig Beschäftigte nach Wohnortbezirk;
** Arbeitsmarktbezirk Salzburg-Stadt + Flachgau (Stadt Salzburg: 5.812 Arbeitslose, -1,5%;
Bezirk Salzburg-Umgebung: 3.328 Arbeitslose, -2,2%)
Seite 9/9