Artemons Frühlingsprogramm 2016 9. April - 12. Juni Jürgen Messensee aktuelle Arbeiten Jürgen Messensee, Chaleur 2, 2015, 177 x 221 cm, mix media Einladung zur Eröffnung am 8. April 2016 - 19 Uhr Galerie Artemons Contemporary - Kunsthalle 9. April - 12. Juni 2016 Jürgen Messensee - aktuelle Arbeiten Eröffnung: Fr. 8. Apil 2016 um 19 Uhr Zur Ausstellung spricht: Dr. Wolfgang Lamprecht Eröffnung durch: Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Musikalische Umrahmung in Kooperation mit dem IGNM mit Neuer Musik für Sopran, Flöte und Akkordeon. Jürgen Messensee, 2015, 170 x 230cm, acrylic, jetprint on canvas Der Künstler ist anwesend. Jürgen Messensee zählt zu den führenden Protagonisten seiner Generation und nimmt einen fixen Platz im Kontext der Malerei und Zeichnung in Österreich ein. 1936 in Wien geboren 1955–60 Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Wien Lebt und arbeitet in Wien und St. Margarethen, Burgenland Das Erkennen, das Wissen jenseits von Worten und Begrifflichkeiten ist eine der für den Künstler grundlegenden Aufgabenstellungen. Die Natur, deren Form und Inhalt, der Kampf zwischen diesen beiden miteinander ringenden Manifestationen von Existenz sind Schauplatz seiner Schöpfung. Und hier vor allem die menschliche Figur, die der Künstler in eine zeichenhafte Form mit deutlicher Tendenz zur expressiven Geste auflöst, auseinander reißt und wieder zu sich selbst bringt . Er erweitert Zeichnung und Malerei durch das Verfahren des Jetprints. Dabei geht es um Verschiebungen und Manipulationen der Wahrnehmung um sich zeitlosen wie essentiellen Fragestellungen zu nähern und diese zu visualisieren. Die Schriftstellerin Elfriede Jelinek kommt zu der Erklärung, dass es bei Messensee „zu sehen gibt, was er tut“. Damit meint sie, dass man bei ihm alles sieht, was er getan hat. „Das ist nicht selbstverständlich in der Malerei“, präzisiert Jelinek, „denn meist sieht man: was da ist und nicht was getan worden ist.“ Messensees Bilder „äussern sich als das, was der Maler getan hat, vielleicht mehr noch, als das was der Maler ist, aber der ist ja eben genau das: was er getan hat!“ Die Bilder von Messensee funktionieren nicht als reine Abbildung, sondern als performative Werkzeuge des Erkennens. Was der Künstler tut, transformiert er in ein Bild. Jelinek: „Das Bild bleibt das Tun.“ Elfriede Jelinek: Jürgen Messensee: beste Arbeit!, 1998 Galerie Artemons Contemporary - Kunsthalle 9. April - 12. Juni 2016 Jürgen Messensee, Terry, 2015, 144 x 218 cm, acrylic, molotow on canvas Auszüge: Interview Messensee – Messensee (2006) Caroline Messensee (CM): Warum verwendest du als Thema fast immer den weiblichen Körper? Warum ist gerade dieser die geeignete Projektionsfläche? Jürgen Messensee (JM): So wie ein Bildhauer mit einem Thema das Auslangen findet, um seine Erfahrungen aus diesem Leben mitzuteilen, genügt mir offenbar auch, zumindest bis jetzt, das „Vehikel“ des menschlichen Körpers, um etwas über uns selbst und unsere menschliche Befindlichkeit zu sagen. Nachdem Schönheit offenbar ein entscheidender Punkt ist, erscheint mir gerade der weibliche Körper geeignet, um meine Mitteilungen zu machen. CM: Das bedeutet, dass Schönheit ein integraler Bestandteil deiner Arbeit ist? JM: Ja sicher. Es ist doch so. Wir befinden uns in einer Zeit, in der die Anbetung der Schönheit, wie immer sie definiert sein mag, ein unglaubliches Ausmaß erreicht hat. Nicht einmal ein Produkt wie Margarine lässt sich heute anders verkaufen. Das finde ich höchst bemerkenswert. Auf der einen Seite diese unglaubliche Negation, der wir uns täglich gegenübersehen, und auf der anderen Seite diese Anbetung, Apotheose des Jungen, natürlich auch des Sexuellen und des Erotischen, was Verdrängung der Endlichkeit bedeutet. Die Schönheit ist selbstverständlich die Metapher der „möglichen Möglichkeiten“ des Menschen. CM: Bedeutet das, dass es einen zeitkritischen Aspekt in deiner Arbeit gibt? JM: Das glaube ich nicht. Ich reflektiere vielmehr, was rund um mich geschieht, insofern bin ich eher ein Spiegel. Nun ist mein Interesse an Schönheit offenbar kongruent zu dem, was jetzt eine ganze Periode beschäftigt. Aber natürlich ist dies nicht der alleinige Anlass. Die Kunst hat ihre inneren, eigenen Notwendigkeiten. Galerie Artemons Contemporary - Kunsthalle 9. April - 12. Juni 2016 CM: Wenn du sagst, dass du ein Spiegel bist, heißt das, dass du etwas aufzeigst, es aber nicht beurteilst? JM: Ich spreche über die Existenz des Menschen. Wenngleich die Zeit reflektiert wird, bin ich überzeugt davon, dass man sich ihr gar nicht zu entziehen vermag. Die daraus resultierende Arbeit muss in eine Zeitlosigkeit übergehen, nur dann hat sie als künstlerische Produktion überhaupt Relevanz und Bestand. CM: Zum Teil wirkt es widersprüchlich, dass deine Arbeit unserer Zeit sehr verbunden ist, obwohl du kein zeitkritischer Künstler bist. Sie steht nicht außerhalb unserer Zeit, der Aktualität, sondern sie geht Hand in Hand mit deren Entwicklungen. JM: Das versuche ich nicht, es geschieht einfach … Man muss in seiner Zeit sein und man ist auch nur in dieser Zeit. Ich bin kein Chronist, es ist vielmehr so, dass ich darüber nachdenke: Was ist die Position, die Stellung des Menschen in diesem auf so unerklärliche und chaotische Weise vollkommen geordnet erscheinenden Universum. CM: Warum ist für dich gerade die Malerei das geeignete Medium? JM: Für mich ist sie deshalb das geeignetste Medium, weil offenbar die „Konstruktion“, die mich ausmacht, sprich mein Kopf, mein Gehirn, meine Intelligenz, am besten über dieses Medium funktioniert. Ich bin dafür eingerichtet. Das ist kein Verdienst, das ist ein Faktum. Das Einzige, was ich dazu geleistet habe, ist die totale Hinwendung. Die einzige Antwort auf deine Frage ist meine Arbeit selbst. CM: Was würdest du jemandem, der heute 20 Jahre alt ist und sich für die Malerei entschlossen hat, sagen? JM: Man entschließt sich ja nicht, man wird entschlossen! Jürgen Messensee, Portrait, 2015, 180 x 237cm, mix media Galerie Artemons Comtemporary 9. April - 12. Juni 2016 Galerie Artemons Contemporary - Positionen Gruppenausstellung vom 9. April - 12. Juni 2016 Franz Braun, Adel Dauood, Oliver Dorfer, Franz Grabmayr, Anna Khodorkovskaya, Larissa Leverenz, Franziska Maderthaner, Alois Moosbacher, Oswald Oberhuber, Jagannath Panda, Aditya Pande, Thomas Riess, Osama Zatar Fotos Ausstellung Franz Grabmayr 2015 Galerie Artemons 9. April - 12. Juni 2016 Alfred Poell & Arthur Brusenbauch Eröffnung: Fr. 8. Apil 2016 um 19 Uhr Zur Ausstellung spricht: Herwig Dunzendorfer Direktor Artemons Eröffnung durch: Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Alfred Poell, Attersee, 103 x 65 cm, Öl auf Leinwand, 1913 Musikalische Umrahmung in Kooperation mit dem IGNM mit Neuer Musik für Sopran, Flöte und Akkordeon. Alfred Poell Alfred Poell wurde 1867 als Sohn eines Arztes in Salzburg geboren. Der beruflichen Laufbahn seines Vaters folgend, studierte auch er Medizin in Innsbruck und erst anschließend Malerei an der Kunstakademie in München bei Wilhelm Velten. Als Künstler war er zunächst Mitglied des Oberösterreichischen Kunstvereins, ab 1913 Mitbegründer und Vorsitzender der Künstlervereinigung „Der Ring“ und 1921 Mitbegründer der Künstlervereinigung MAERZ. Einem internationalem Publikum wurde er durch die Mitgliedschaft in der Wiener Secession ab 1913 bekannt, wo er auch an zahlreichen Ausstellungen beteiligt war. In der Wahl der kraftvoll eingesetzten Farben und den breiten, abgesetzten Pinselstrichen, die in ihrer vibrierenden Wirkung an die Malerei von Alfons Walde erinnert, verbindet Poell die Lichtmalerei des Impressionismus mit der stimmungsvollen Wiedergabe der Landschaftsmalerei. Seine bevorzugten Motive sind Schnee- und Wasserlandschaften sowie das Hochgebirge mit seinen Seen. Erst in späteren Jahren entstanden auch Stillleben. 1908 und 1909 erhielt Alfred Poell die Silberne Staatsmedaille, 1925 den Goldenen Staatspreis anlässlich der 83. Ausstellung der Wiener Secession. Alfred Poell starb 1929 in Gmunden. Galerie Artemons 9. April - 12. Juni 2016 Arthur Brusenbauch, Donau bei Engelhartszell, Öl auf Leinwand, 1919 Arthur Brusenbauch Arthur Brusenbauch wurde 1881 in Pressburg geboren und vom Theatermaler Johann Kautsky unterrichtet um später selbst als Bühnendekorationsmaler zu wirken. In Wien studierte er an der Staatsgewerbeschule und an der Akademie der bildenden Künste, doch Kriegsdienst und Gefangenschaft unterbrachen seine Ausbildung für einige Jahre. Ab 1920 war er Secessionsmitglied und nahm selbst 20 Jahre lang an Ausstellungen teil, bis er 1939 zum Künstlerhaus wechselte und dort ständiges Mitglied wurde. Brusenbauch beschäftigte sich mit Frescomalerei, Grafik und Malerei der postimpressionistischen Prägung. Seine Werke wurden unter anderem mit dem Österreichischen Staatspreis 1928 und dem Goldenen Lorbeer des Künstlerhauses 1956 ausgezeichnet. 1957 starb der Künstler in Abtsdorf am Attersee in Oberösterreich. Artemons Frühlingsprogramm 2016 9. April - 12. Juni Galerie Artemons & Artemons Contemporary Linzer Straße 19 | A-4202 Hellmonsödt Tel.: 0699 / 16 68 88 81 e-mail: [email protected] www.artemons.at | www.contemporary.artemons.at Öffnungszeiten: Freitag 13:00 – 18:00 Uhr Samstag 12:00 – 18:00 Uhr Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr Impressum: RH-Invest & Beteiligungs GmbH Linzer Straße 19 | A-4202 Hellmonsödt „Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)“
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