SK Stiftung Kultur DAS KÖLSCHE MAGAZIN 02|2016 APR – SEP Interview: Peter Millowitsch Erinnerung an Henner Berzau Hausfest im Mediapark Inhalt Weil’s Spaß macht Peter Millowitsch im Interview THE ROCK ‘N’ ROLLATOR SHOW Musikgeschichten Fünf Jubiläen kölscher Bands Foto: Thilo Beu THE GROOVIE@GRUFTIES Ohne ihn gäb’ es vieles nicht Termin: 31. Mai + 8. Juni 2016 Beginn: 20.00 Uhr Henner Berzau zum 95. Geburtstag Vor 200 Jahren WILLIBERT PAUELS Foto: Michael Schopps WIE ICH MEINE DEPRESSION ÜBERWUNDEN HABE Termin: 7. Juni 2016 Beginn: 20.00 Uhr Aachener Straße 5 ∙ 50674 Köln ∙ Telefon: 0221 – 25 17 47 www.volksbuehne-rudolfplatz.de Bei uns erhalten Sie verbilligte Karten zu allen Veranstaltungen! MIT UNS SIND SIE ausgezeichnet beraten! HIER GIBTʼS PUNKTE! Bei uns beraten Sie Experten auf jedem Gebiet. Wir haben den richtigen Urlaub für Sie. Garantiert! Leev Fründinne un Fründe vun unsem klaaf-Heff, liebe Leserinnen und Leser, Das erste Dampfschiff auf dem Rhein heute halten Sie das erste klaaf-Heft im neuen Format und Erscheinungsbild in Händen, u. a. ein Ergebnis einer Leserbefragung, die wir vor zwei Jahren durchgeführt haben. Nun soll aus unserem Heft ein Magazin werden, das sich neben den Themen der „Akademie för uns kölsche Sproch“ zahlreicher Berichte und Informationen rund um unsere Vaterstadt Köln annehmen wird. So möchten wir Kölner Fotografen für ein Titelbild und eine Vorstellung im Heft gewinnen. Größere Schrifttype und Bilder unterstreichen den Magazincharakter noch zusätzlich. Inhaltlich bleibt Vieles beim Alten und wird den treuen klaaf-Leser weiterhin erfreuen. In dieser Ausgabe erinnern wir an zwei besondere Kölner Persönlichkeiten, an den Mundartautor Paul Pohl, dessen 100. Todestag ansteht, und an den Kinderarzt, Komponisten und Texter Henner Berzau, der in diesem Jahr seinen 95. Geburtstag gefeiert hätte. Das kölsche Liedgut hat ja zahlreiche erfolgreiche Vertreter und einige davon, BAP, Brings, Paveier und Räuber, werden anlässlich eines Jubiläums in 2016 in einem Beitrag vorgestellt und geehrt. Was wäre Köln ohne den großen Strom und die Attraktivität einer Schiffstour auf dem Rhein. Vor 200 Jahren brach das erste Dampfschiff zu einer Jungfernfahrt auf und war natürlich eine besondere Attraktivität vor der Stadtkulisse. Ich hoffe, das „neue“ klaaf-Heft gefällt Ihnen, vielleicht geben Sie uns eine kurze Rückmeldung. Für Anregungen oder Kritik sind wir natürlich immer dankbar. Die Staffel der »Kölner Abende« 2016 beginnt In diesem Sinne, viel Vergnügen mit dem neuen kölschen klaaf-Magazin, Ihr Reiseland Reisebüro GmbH Friesenstr. 30-40 • 50670 Köln • Tel.: 0221 9125650 E-Mail: [email protected] • www.reiseland-reisebuero-koeln.de www.facebook.com/reiselandfriesenstrasse Interessante Gäste auf dem roten Sofa Hausfest Neue Musik auf allen Etagen 4 8 10 12 13 14 Florian Monheim Der renommierte Architekturfotograf gestaltete das Titelbild 15 Raretätcher us dem Böcherschaaf 5 Titel für Spannung und Entspannung Klaaf-Bestsellerliste Die Top Ten der Kölsch-Bücher De Kölsche Köch Italien in Köln: Makkaroni-Auflauf Klaaf em Mediapark Zwei Veranstaltungen Paul Pohl zum 100. Todestag Der Mundartdichter starb 1916 De Kölsche Seminarleiter Bernd Hambüchen stellt sich vor Seminare Alle Termine des zweiten Halbjahres 2016 Erdbirnen Exotisches auf dem Alter Markt Das Ubiermonument Ältestes Steinquaderbauwerk nördlich der Alpen Rödsel Gesucht wird ein Park mit Brunnenhof Franz-Egon von Fürstenberg-Stammheim Kölner Ehrenbürger Köln vor Ort Veranstaltungstermine Jeck Verzäll Prof. Hans-Georg Bögner Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur und Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch Haupttext auf Kölsch Helpe helfe Die Akademie för uns Kölsche Sproch Öffnungszeiten, Ansprechpartner und Impressum 16 17 18 20 22 24 25 26 26 27 28 30 34 35 KÖLNER KOPF | PETER MILLOWITSCH PETER MILLOWITSCH | KÖLNER KOPF Weil’s Spaß macht. »Das Beste ist ein lachendes Publikum.« Herr Millowitsch, ich möchte das Gespräch mit zwei heiklen Punkten beginnen. Ich bin gespannt. ummer eins: Wenn man es genau nimmt, N reicht Ihre Familiengeschichte in Köln über 200 Jahre zurück. Michael Millowitsch begann 1792 mit seinem Stockpuppentheater – und zwar rechtsrheinisch. Natürlich. Linksrheinisch hatten schon die Winters ihr Stockpuppentheater. Aber das hat sich ja dann im Laufe der Jahre geregelt. Rechtsrheinisch begonnen, linksrheinisch etabliert. Nummer zwei: Ihr Großvater stammt aus Düsseldorf. [verzieht das Gesicht] Ja, das ist so peinlich, das ist wirklich peinlich. Und es ist noch schlimmer: Der ist sogar in dem Haus geboren, in dem jetzt der „Uerige“ drin ist, eines der bekanntesten Altbier-Lokale. Das ist so peinlich, das kann man gar nicht sagen. Mein Urgroßvater, der Vater meines Vaters, war Düsseldorfer. Peter Millowitsch auf der Bühne seines Millowitsch-Theaters 4 | klaaf | Kölner Köpfe Die Familie Millowitsch steht für Köln wie keine andere. Wo immer Sie hinkommen, sucht man in Ihnen nach den Klischees. Das strengt auch an. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Köln ist eine schöne Stadt, man darf sie nur nicht so glorifizieren. Wenn man darüber nachdenkt, was in Köln in den letzten Jahren auch alles schiefgegangen ist, kann man schon sauer werden. U-Bahn, Stadtarchiv, Oper ... irgendwas sollte auch mal funktionieren. Trotzdem gilt: Ubi bene ibi patria, wo ich zu Hause bin, da ist es gut. Ich mag diese Stadt. Aber Sie wohnen gar nicht in Köln. Ich bin in Köln geboren, aber ich wohne auf dem Land, in Königsdorf. Wir haben schon immer auf dem Land gewohnt. Als ich geboren wurde, war Lövenich noch tiefste Provinz. Ich bin ein Kind vom Lande. Stünden sie in der Stadt zu sehr unter Beobachtung? Nein. Ich werde in Köln erkannt, aber nicht beachtet. Hier rennt mir keiner hinterher. Speziell hier am Rudolfplatz und in der Aachener Straße, da gehöre ich hin, da bin ich nicht außergewöhnlich, da guckt keiner erstaunt. Ich bin seit 67 Jahren hier, ich habe erlebt wie Geschäfte aufmachten und wieder zumachten, ich habe hier Leute aufwachsen und auch sterben sehen, die Nachbarschaft hier ist wie mein Dorf – nur bin ich hier inzwischen der Dorfälteste [schmunzelt]. Was hat sich geändert, als Sie das Theater übernommen haben? Wir haben das Büro gestrichen [lacht]. Nach außen hat sich wenig geändert, nach innen viel. Mein Führungsstil ist gänzlich anders als der meines Vaters. Bei mir darf man sagen, was man meint. Natürlich entscheide ich am Schluss, was passiert, aber man kann und soll mitreden. Wir arbeiten im Team. Es gibt die Geschichte, dass Sie zu Zeiten Ihres Vaters ohne sein Wissen Stücke vorbereitet haben. Ja. Willy entschied zum Beispiel irgendwann: „Im Herbst spielen wir Etappenhas.“ Wir wussten aber alle, dass er das nicht mehr konnte. Da war aber nichts zu machen, er hielt sich für fit. Da habe ich eben heimlich ein anderes Stück vorbereitet und hatte die ganze Zeit Angst, er kriegt das, was man bei Boxern die zweite Luft nennt. Dann sagte er aber doch irgendwann im Mai: „Ach, weiß do wat, dis Johr spill ich nit. Spill do!“ Ich hatte mit dem WDR und allen schon gesprochen und hatte das Stück auch schon bezahlt. Wenn Willy gesagt hätte, wir spielen was anderes, wäre ich definitiv im Eimer gewesen. Das ging ein paarmal so. Irgendwann hat er es dann auch eingesehen. Kölner Köpfe | klaaf | 5 KÖLNER KOPF | PETER MILLOWITSCH PETER MILLOWITSCH | KÖLNER KOPF 1980 Peter Millowitsch als Theo Röder zusammen mit Hansjörg Felmy [Komissar Haferkamp] im Tatort „Schönes Wochenende“ Bild links: 2015 Peter Millowitsch mit Ariana Weil und Robert Sertic im eigenen Stück „Käsch in de Täsch“ Bild Mitte: das 1936 bezogene Millowitsch-Theater in der Aachener Straße [heute: Volksbühne am Rudolfplatz] Sie machen einiges anders, vor allem schreiben Sie Ihre Stücke selbst. Mein Vater wurde 75. Damals sendete man für prominente Geburtstagskinder im Fernsehen immer diese grässlichen Veranstaltungen, in denen die Jubilare völlig überraschend auf engste Freunde treffen, die sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben und die selbst nur aus Höflichkeit mitmachen. Das war immer furchtbar und ich dachte, Willy droht so etwas auch. Damals gab es aber auch das neue Format eines sogenannten Specials. Dafür habe ich dann einfach ein Skript geschrieben und es dem WDR vorgeschlagen. Die hielten das für eine gute Idee und sagten sofort „Das machen wir.“ Ich war völlig verblüfft, dass das erste, was ich geschrieben hatte, so gut ankam. Also habe ich damit weitergemacht. Ohnehin hatten wir alle Schwänke, die für unsere Bühne irgendwie geeignet waren, schon gespielt. Es brauchte also neue, aber es gab sie nicht. Also mussten sie geschrieben werden. Es gibt immer jemanden, der die Tinte nicht bei sich behalten kann, und die Leute schicken mir Stücke, die man kaum lesen, geschweige denn aufführen kann. Tatsächlich war darunter jedoch auch ein erstaunlich gutes. Schließlich stellte sich heraus, dass es von einer Freundin meiner Schwester Mariele geschrieben worden war, Barbara Schöller. Mit ihr habe ich mich dann zusammengetan und nun schreiben wir gerade unser 15. Stück – der Plot ist [lacht]: Till Schweiger will mit dem Papst in Köln die Bibel neu verfilmen. 6 | klaaf | Kölner Köpfe Das klingt reichlich absurd. [vehement] Natürlich! So muss das sein. Sie haben ein Volkstheater, dafür braucht es Volksstücke. Was ist das Besondere? Wir spielen Schwänke. Das Genre „Schwank“ hatte seine Blütezeit Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Stücke spielten im Prinzip alle in der Kaiserzeit. Eine Grundstruktur des Schwanks ist „Regel und Regelverstoß“. Die simpelste Form ist: Jemand wird eingeladen und kann mit dem Besteck nicht umgehen – das wirkt komisch. Erinnern Sie sich an Pretty Women und die Szene, in der Julia Roberts Schnecken essen soll. Oder ein Adelshaus stirbt aus und der einzige Erbe ist ein unehelicher Sohn aus der Unterschicht, der wird jetzt geholt und benimmt sich völlig daneben, weil er die Regeln nicht kennt. Vom Kölnberg nach Marienburg, das ist das Spielprinzip. Dieses Prinzip war früher viel besser zu bedienen, weil es viel mehr Regeln gab. Es gab gesellschaftliche Normen und wer gegen sie verstieß, wurde geächtet, das gibt es alles nicht mehr. Es gibt noch zwei Kreise, in denen Regelverstöße streng geahndet werden, dass ist das Militär und der Klerus, deren Regeln kennt aber keiner. Strenge Regeln in der Gesellschaft gibt’s nicht mehr. Geliebte, uneheliches Kind oder schwul, da zucken die Leute heute mit den Achseln. Das einzige Regelwerk, das auch heute noch jeder versteht, bezieht sich aufs Geld: Jemand ohne Geld gerät in Kreise mit unglaublich viel Geld und versucht nicht auf- zufallen – da entsteht Komik. Deshalb sind all unsere Figuren – was mir sehr unangenehm aufstößt – in Geldnot. Dann braucht man noch einen Freund, der unbedingt helfen will und alles nur noch schlimmer macht. Solche Stücke schreibt aber kaum noch jemand, also machen wir es selbst. Stimmt es, dass man in Deutschland öffentlich nur mit Ansage lustig sein kann? Sonst verstehen es die Leute nicht. In Deutschland müssen Sie den Humor vom Alltag separieren. Sie müssen immer ganz deutlich machen, dass Sie die Dinge, die Sie tun, gerade lustig meinen, sonst werden Sie irritierte Blicke ernten. Wenn Sie einfach so Scherze treiben, ohne dass Sie sich extra ein Hütchen aufgesetzt haben, um kenntlich zu machen „Jetzt wird’s lustig.“, wird man Sie scheel angucken. Wir schaffen eine nicht alltägliche Situation, indem wir mit kölschem Akzent sprechen. Die Deutschen haben Humor, die Deutschen sind lustig – aber mit Ansage. Und am Ende muss es eine glückliche Auflösung geben, alle stehen auf der Bühne und haben sich lieb. Bei Monty Python hängt Bryan zum Schluss am Kreuz, das ist eine andere Art Humor, der liegt mir eigentlich eher. Ich mag den englischen, den jüdischen Humor. Sind Sie ein fröhlicher Mensch? [zögert] Ich nehme das Lustige sehr ernst. Leute, die ständig lustig sind, kann ich kaum ertragen. Ich selbst kann auch nicht den ganzen Tag lustig sein. Natürlich bin ich auch privat fröhlich, aber mein Humor ist manchmal so trocken, dass ihn keiner versteht. mache das alles, aber wenn ich es mache, muss ich vorher Bescheid sagen: „Achtung, heute nicht lustig.“, sonst sind die Leute verärgert. Für die Niederrheinische Bühne habe ich „Sternstunde des Josef Bieder“ gegeben. Die Leute sehen das Plakat, lesen Millowitsch und sind nachher stinksauer, weil’s am Abend nichts zum Lachen gibt. Der ehemalige Intendant der Kölner Oper und die jetzige Intendantin haben als Schüler in My Fair Lady gespielt, er als Professor Higgins, sie als Elisa. Sie selbst haben im letzten Jahr Elisas Vater Doolittle gegeben. Das mache ich in diesem Jahr wieder. Ich hatte auf einem Empfang zwei Damen von der Kölner Kammeroper kennengelernt, die sagten, dass sie My Fair Lady aufführten. Ich habe erzählt, dass ich schon immer gerne den Doolittle spielen wollte und peng hatte ich die Rolle. Ich sage immer, ich wäre auf Welttournee gewesen, weil wir auch in Österreich und der Schweiz gespielt haben [lacht]. Welche Rolle würden Sie gerne mal spielen? Zum Beispiel den Wirt in Minna von Barnheim. Das ist eine wunderbare Rolle. Schön wäre auch der Tewje aus Anatevka. Doch das Problem ist auch, dass ich altersmäßig allmählich oben rausrutsche. Aber jugendliche Helden wollte ich eh nie spielen. Doolitle singt. Ja klar, ich auch: „Hey, heute morgen mach’ ich Hochzeit.“ Ich bin ein relativ hoher Bariton. Natürlich bin ich kein Opernsänger, ich singe wie ein Schauspieler. Singen gehört für mich zum Beruf dazu. Die Leute waren platt, weil keiner glaubt, dass ich das kann. Keiner glaubt, dass ich ein Ein-Personen-Stück geben kann, keiner denkt, dass ich einen Abend lang Gedichte vorlese. Ich www.millowitsch.de www.volksbuehne-rudolfplatz.de Welche Zukunft hat das Volkstheater? Das kommt darauf an, wie man es kommuniziert. Würde es wie früher im Fernsehen gezeigt, hätte es Zukunft. Aber auch das Fernsehen ist längst nicht mehr das Lagerfeuer, um das sich alle versammeln. Heute sieht jeder seine Lieblingsserie per Streaming genau dort, wo es ihm gefällt und genau dann, wann es ihm gefällt – und das Angebot wächst ständig. Das Volkstheater wird maximal in einer Nische überleben. Aber genau diese Nische werden wir ausfüllen – solange es irgendwie geht. Schließlich ist ein lachendes Publikum das Beste, was einem passieren kann. Das Interview führte Marcus Cormann Peter mit Schwester Katarina, 1949 Kölner Köpfe | klaaf | 7 MUSIK | BAND-JUBILÄEN BAND-JUBILÄEN | MUSIK Musikgeschichten 25 Jahre De Räuber land und sogar über die Sprach- und Landesgrenzen hinaus. Sie prägen heute das Bild des Kölschen: nicht nur Party, sondern Lust am Menschsein, Neugier auf das Andere und die anderen. Auch De Räuber, eine der erfolgreichsten Bands des Rheinlandes, feiern 2016 ihr silbernes Jubiläum: Am 1. Oktober mit einem großen Konzert im Kölner Palladium. Schon mit ihrem ersten, 1993 erschienenen Album landete die Band einen Volltreffer. „Wenn et Trömmelche jeit“. Weitere Räuber-Evergreens folgten, wie „Schau mir in die Augen“ und „Op dem Maat“. Trotz der Liebe zum Kölschen sind die Räuber in der Sprache ihrer Titel flexibel. Es gibt auch hochdeutsche oder „rheinische“ Texte. „Bodenständig und authentisch. Die Tradition bewahrend und dem Neuen aufgeschlossen!“, so wollen sie sich verstanden wissen. 40 Jahre Niedeckens BAP 33 Jahre Paveier Kölsch ist am erfolgreichsten, wenn man es singt Sprache ist Heimat und Heimat ist ein sehr emotionaler Ort. Wie kann man seine Gefühle besser ausdrücken, als durch Musik? Kölsche Bands waren und sind dabei unglaublich erfolgreich, in ganz Deutsch- Die Country-Band Colonia Rangers feierte Erfolge, als sie sich 1983 umformierte und aufs Kölsche konzentrierte. Nun hieß sie Paveier. Haupttexter und Komponist war zunächst der inzwischen verstorbene Hans Knipp. Mit „seinen“ Titeln „Am Ruusemondach“ und „Ich nemm d‘r Dom met“ führte er sie zur ersten Plattenproduktion. Seitdem ist viel passiert. Ihr neuer Song „Leev Marie“ ging aktuell als Sieger aus „Loss mer singe“ hervor und zog in den Hitlisten zudem an Helene Fischer und Florian Silbereisen vorbei. Bundesweit eroberten Paveier die Spitzenposition in den iTunes-Charts – in der Kategorie Schlager. BAP gehören zu den erfolgreichsten deutschen Bands aller Zeiten. Elf ihrer Alben landeten auf der Spitzenposition der deutschen Charts. „Lebenslänglich“, die große Jubiläumstournee ist mit über 30 Terminen bereits gestartet. Im Juni 2016 jährt es sich zum 40. Mal, dass sich ein paar Jungs aus der Kölner Südstadt zur Band formierten. Bald hatte die Band ihren ersten Auftritt: auf einer Protestveranstaltung gegen den Bau der geplanten Kölner Stadtautobahn. Vorher musste allerdings noch ein Bandname her. Da Wolfgang Niedecken auch auf den Spitznamen „Bapp“ hörte, war dieser schnell gefunden. Man musste nur das zweite „P“ weglassen. 18 Studio-, 6 Live- und 4 Niedecken-Solo-Alben später wird die im Laufe derJahre wiederholt umbesetzte Band ab Mai mit einem Jubiläums-Programm unterwegs sein, das die beliebtesten Lieder aus 40 Jahren Bandgeschichte auf die Bühne bringt. Bekannt ist Wolfgang Niedecken jedoch nicht nur für seien Musik, sondern auch für seine zahlreichen sozialen Aktivitäten für Menschenwürde. Seine Teilnahme bei „Arsch huh!“ ist dabei nur eine der bekanntesten Aktionen. 5 Jahre Kasalla Seit 2011 setzt die Band „Us der Stadt mit K“ Höhepunkte in der kölschen Musikszene, war schon zu Gast bei „Inas Nacht“, heimste 2014 den Musikautorenpreis der GEMA ein und belegt mit ihrem Album den 12 Platz der deutschen Charts. Mit fünf Jahren Bandgeschichte müsste man eigentlich vom „Küken“ dieser Jubiläumsliste sprechen, in Anbetracht der zukunftsweisenden Erfolge der vier kölschen Jungs wäre jedoch selbst der Begriff „Shooting Star“ ein zu geringer. Kasalla sorgt für volle Häuser, nicht nur in Köln, sondern längst bundesweit. 25 Jahre Brings Vor 25 Jahren gegründet, spielen Brings längst in der Bundesliga deutscher Rockbands. Kein schlechter Grund, um das Jubiläum auch in einem solchen Stadion zu zelebrieren. Im Juni wird das Vierteljahrhundert Bandgeschichte also standesgemäß im Rheinenergie-Stadion gefeiert – natürlich mit einem riesigen Konzert und mit über 40.000 Fans. An 365 Tagen für Sie vor Ort im Hauptbahnhof Köln Die Auftritte von Peter Brings, Stephan Brings, Kai Engel, Harry Alfter und Christian Blüm zeichnen sich durch energiegeladene Spielfreude und eine leidenschaftliche Interaktion mit dem Publikum aus. Bandsprache ist vor allem Kölsch, aber nicht nur. Brings singen durchaus auch auf Hochdeutsch und auch auf Englisch. Letzteres passt zu ihrem meist schottisch-karriertem Bühnenoutfit. Songs wie „Superjeilezick“, „Poppe, Kaate, Danze“, „Dat is geil“ oder „Kölsche Jung“ kennt jeder. Ein Auftritt der Band ist Lebensfreude pur. 8 | klaaf | Musik Anzeige Klaaf.indd 1 Unsere Öffnungszeiten: Mo-Sa: 7:00-22:00 Uhr So: 8:00-22:00 Uhr 18.03.2016 11:13:06 Musik | klaaf | 9 PERSÖNLICH | HENNER BERZAU HENNER BERZAU | PERSÖNLICH Ohne ihn gäb’ es vieles nicht. In der Reihe »Kölsche Evergreens« ist eine Ausgabe Henner Berzau und Uschi Werner-Fluss gewidmet Die beliebten Weihnachts lieder von Henner Berzau Kölsche Leeder, Krätzjer un Couplets vum Henner Berzau »Leedcher, die han uns am Ködche« – das Beiheft zur CD anlässlich des 70. Geburtstags Si Hätz ävver hät’e aan Kölle verlore. Henner Berzau zum 95. Geburtstag »Kutt jot heim! Lückcher, jot Naach!« – wie viele kölsche Veranstaltungen enden mit diesem Lied, so auch der »Kölner Abend«! Henner Berzau ist damit ein richtiger »Hit« gelungen. Sein Wirken für die kölsche Musik und sein Einfluss sind jedoch weitaus größer. Rund 300 Lieder hat er getextet und größtenteils auch komponiert, darunter zahlreiche kölsche Advents- und Weihnachtslieder. Ohne ihn gäbe es diese Gattung wohl heute nicht. besetzten Gebiet lag, nannte er Köln als Ziel. Seine Großmutter väterlicherseits stammte aus Köln, und in der Universitätsstadt hoffte er auf eine berufliche Zukunft. Er erhielt eine Anstellung beim städtischen Gesundheitsamt und setzte seine Studien fort, die er mit der Promotion im Bereich Orthopädie abschloss. Eine Facharztausbildung in der Universitätskinderklinik folgte ab 1947. 1954 eröffnete er schließlich eine Kinderarztpraxis in Riehl, die er 44 Jahre lang betrieb. In In die Wiege gelegt war ihm die Liebe und dieser Zeit behandelte der »Puutedoktor das Engagement für die Stadt Köln mit ih- vun Riehl« mehrere Generationen von rem Brauchtum, ihrer Sprache und ihrer Riehlern. Musik nicht, denn er wurde am 3. Mai 1921 in Magdeburg geboren. Die letzte Strophe Viele seiner Patienten sprachen in Warseines Gedichtes »Noch nit ens ne Köl- tezimmer und Sprechzimmer Kölsch, so sche«, in dem er auf die vielfältige Her- dass er, fasziniert von der Sprachmelokunft der in Köln ansässigen Menschen die und dem Rhythmus des Kölschen, eingeht, ist autobiographisch: anfing, Ausdrücke und Redewendungen sowie Anekdoten zu notieren. Außerdem anz nevvenbei, dä die Rümcher jeschrevve, beherrschte er das Akkordeon, so dass – Et deit mer leid – hä ess nit he jebore. er bald den Martinszug der Grundschule Si Hätz ävver hät’e aan Kölle verlore, Garthestraße oder den Umzug an WieverUn doför ess hä och he jeblevve! fastelovend mit seiner Quetsch begleitete. Doot im doch dä Verdross erspare, Als bekannt wurde, dass er in früheren ‚Noch nit ens ne Kölsche!’ för in ze sage! Jahren bereits Lieder geschrieben hatte, bat man ihn um ein Lied für ein Fest im Sein Medizinstudium schloss er 1944 mit Riehler Schrebergarten. Es entstand »Et einem Notexamen ab, bei Kriegsende Jade-Leed«, das an Weiberfastnacht 1978 befand er sich in amerikanischer Gefan- im Schrebergärtner-Vereinsheim seine Urgenschaft. Da er nicht nach Magdeburg aufführung erlebte. Weitere Gartenlieder zurückkehren wollte, das im sowjetisch folgten, und es gründeten sich die »Rieh- J 10 | klaaf | Kölner Köpfe ler Jademusekante« mit Henner Berzau als Akkordeonspieler. Als »Riehler Jassemusekante« traten sie auch anderweitig auf, u.a. beim Weihnachtsmarkt auf dem Alter Markt, zum ersten Mal im Dezember 1978. Hier begann die große Zeit des kölschen Weihnachtsliedes, die vom »Puutedoktor vun Riehl« eingeläutet wurde. Im Laufe der Jahre schrieb er für viele Künstler Lieder, darunter Uschi un de drei Selvsjestreckte. Eine enge Zusammenarbeit verband ihn mit Gerold Kürten und Monika Kampmann. 1982 lernte er Uschi Werner-Fluss kennen und hatte seine Lieblingsinterpretin gefunden, mit der er als »Schneiwießje un Ruserut« regelmäßig auftrat. Schneiwießje un Ruserut H ück kumme mer selvs, ess üch dat klor? He stonn zesamme hundertnüngunfuffzich Johr. Och en ahl Nachtijall deit jän noch jubeleere; ne ahle Esel, dä nit singk, darf musezeere! Met ner Kapell, ov met »Playback«, do maache meer zwei Ahle uns bestemmp nit jeck, nit jeck! M eer sin jrad wie ehr, dat süht mer jlich! Loß Dich nit hange, ahle Bämm, un dunn Ding Flich! Un deit et Ruserut och ens der Tex verjesse, suffleet Schneiwießje, minge Jries, dä muss et wesse. Meer sin meer selvs ... un nit perfeck, dröm maache meer zwei Ahle uns bestemmp nit jeck, nit jeck! die Künstler auftraten, für die er Lieder geschrieben hatte, darunter Ludwig Sebus, Uschi Werner-Fluss, Monika Kampmann, Heinz Urbanek und De Riehler Jassemusekante. Es erschienen auch eine CD und eine MC gleichen Titels. Henner Berzau wurde vielfach geehrt, unter anderem erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Seine Texte und Lieder sind auf verschiedenen Tonträgern und in diversen Büchern und Zeitschriften veröffentlicht. Es entstanden auch abendfüllende Pro- Besonders hervorzuheben ist hier das gramme, die die beiden mit weiteren »Henner-Berzau-Liederbuch«, das der Mitwirkenden, genannt »de Fluss-Pirate«, Heimatverein Alt-Köln e.V. 2003 herausaufführten. Sieben waren es insgesamt, gegeben hat und das sein musikalisches die den Serientitel »UKB« trugen, was zum Lebenswerk dokumentiert. einen »Uschis Klitzekleinkunst-Bühne« Am 8. Januar 2008 verstarb Henner Berbedeutet, aber auch an die Straße »Unter zau im Alter von 86 Jahren. Ingeborg Nitt Krahnenbäumen« erinnern sollte, aus der die Familie Fluss stammte. Henner Berzau war Mitglied des Heimatvereins Alt-Köln e.V. und arbeitete eng mit der Akademie för uns kölsche Sproch zusammen. Bei vielen Veranstaltungen wurden seine Lieder und Stücke aufgeführt, er engagierte sich bei Schulprojekten wie »Kölle op Kölsch« und ist in den Anthologien vertreten. Anlässlich seines 70. Geburtstages veranstaltete die Akademie för uns kölsche Sproch 1991 einen Abend mit dem Titel »Leedcher, die han uns am Ködche«, bei dem neben dem Jubilar selbst Ganz koot: Henner Berzau wurde 1921 in Magdeburg geboren und kam nach dem Krieg nach Köln, wo er später als Kinderarzt praktizierte. Er schrieb die Texte zu rund 300 Liedern und komponierte auch die meisten davon. Ohne ihn gäbe es die Gattung der kölschen Advents- und Weihnachtlieder wohl nicht. Er starb am 8. Januar 2008. Kölner Köpfe | klaaf | 11 VOR 200 JAHREN Das erste Dampfschiff auf dem Rhein 12. Juni 1816 KÖLNER ABEND Interessante Gäste auf dem roten Sofa Schaufelraddampfer »Goethe« Voraussetzung für diesen enormen technischen Fortschritt war die Erfindung der Dampfmaschine durch James Watts senior. Als Pionier der Dampfschifffahrt gilt der Amerikaner Robert Fulton [1765-1815], dessen Dampfer »Clermont« 1807 seine Jungfernfahrt auf dem Hudson zwischen New York und Albany absolvierte. Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts befuhren die Schiffe hauptsächlich Flüsse und Seen. Die erste Atlantiküberquerung von den USA nach Frankreich gelang 1819 der »Savannah«. Die Engländer verfolgten mit ihren Fahrten auf dem Rhein die Absicht, eine Konzession für einen regelmäßigen Schiffsverkehr zu erhalten. Die preußische Regierung lehnte dies jedoch ab, um die traditionellen Treidelund Segelschiffe, die damals für den Personen- und Güterverkehr zuständig waren, zu schützen. »Heute gegen Mittag erblickten wir hier auf unserem schönen Rheinstrom ein wundervolles Schauspiel. Ein ziemlich großes Schiff, ohne Mast, Segel und Ruder, kam mit ungemeiner Schnelle den Strom heraufgefahren. Die Ufer des Rheins, die hier vor Anker liegenden Schiffe waren in einem Augenblick von der vorbeiströmenden Volksmenge bedeckt. Das die allgemeine Neugierde reizende Schiff war ein von London nach Frankfurt reisendes englisches Dampfboot.« 1822 wurde in Rotterdam die erste RheinDampfschifffahrtsgesellschaft gegründet, die So begann die Kölnische Zeitung in ihrer regelmäßig zwischen Rotterdam und Köln Ausgabe vom 13. Juni 1816 den Bericht über verkehrte. die Ankunft des ersten Dampfschiffes auf Die Kölner Handelskammer regte 1825 eine dem Rhein vor Köln. Der englische Schau- Probefahrt stromaufwärts von Köln aus felraddampfer »The Defiance« kam aus Rot- mit dem gemieteten Dampfer »Der Rhein« terdam und sollte für die Dampfschifffahrt an, an der König Friedrich Wilhelm III. von werben. Kapitän und Eigner war der Schot- Preußen teilnahm. Aus diesem Grund wurte William Wager. Die geplante Fahrt nach de das Schiff später in »Friedrich Wilhelm« Frankfurt musste er jedoch aufgeben und umgetauft. Die Fahrt endete nach gut fünf von Köln aus wieder zurückkehren. Stunden in Koblenz. Es folgte die Gründung Ein Jahr später gelangte ein weiterer eng- der »Preußisch-Rheinischen Dampfschiflischer Dampfer, die »Caledonia«, unter fahrts-Gesellschaft« in Köln, aus der 1853 die James Watts junior bis nach Koblenz. Aller- »Köln-Düsseldorfer Rheindampfschiffahrt« dings mussten auf dem letzten Teil Treidel- wurde. Ab 1827 fand ein regelmäßiger Perpferde die Maschinen unterstützen. sonen- und Güterdienst zwischen Köln und 12 | klaaf | Kölner Stadtgeschichte Mainz mit den Dampfern »Concordia« und »Friedrich Wilhelm« statt. The Defiance, 1816 1989 wurde der letzte Schaufelraddampfer, der den Rhein befuhr, außer Dienst gestellt. Es handelte sich um die 1913 vom Stapel gelaufene »Goethe«. 1995 veranlasste die Reederei, auch auf Drängen des »Freundeskreises Raddampfer Goethe«, die Sanierung des Schiffes. Es wurde anschließend auf dem Oberen Mittelrhein als Nostalgiedampfschiff eingesetzt, wo es bis 2008 als Touristenattraktion galt. Dann erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen die Umrüstung auf einen dieselhydraulischen Antrieb, mit dem sie bis heute zwischen Koblenz und Rüdesheim unterwegs ist. Die denkmalgeschützte Dampfmaschine befindet sich als Dauerleihgabe im Kölnischen Stadtmuseum. in Ganz koot: Am 12. Juni 1816 begann mit William Wager und dem Raddampfer »The Defiance« die Dampfschifffart auf dem Rhein, aus der viel später auch die Köln-Düsseldorfer Personenschifffahrt hervorging. Tom Gerhardt Pünktlich zum Vorverkaufsbeginn am 4. Januar standen zahlreiche Besucher vor dem Empfang im Kölner Mediapark und begehrten Eintrittskarten für die Kölner Abende im neuen Jahr. Unabhängig von der Ankündigung der Gäste werden mittlerweile Karten für alle drei Veranstaltungen gekauft. Die Tatsache, dass man nun einen festen Sitzplatz im Theater buchen kann, wird größtenteils positiv aufgenommen. Dieser große Zuspruch freut die veranstaltende Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur natürlich sehr, auch das Moderatorenduo Monika Salchert und Hans-Georg Bögner fühlt sich bestätigt und ermuntert auf dem eingeschlagenen Weg fortzufahren. Selbstverständlich ist 2016 wieder das Willy Ketzer Jazztrio als »Hausband« dabei und wird eigene musikalische Beiträge leisten, aber auch den ein oder anderen Gast begleiten. Beim ersten »Kölner Abend« am 10. Mai wird die Mundartautorin Katharina Petzoldt auf dem roten Sofa Platz nehmen. Seit etwa 1980 verfasst sie kölsche Gedichte, Verzällcher und veröffentlicht unter dem Titel: »En klein Kölsch-Lexikon« Worterklärungen in verschiedenen Kölner Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1990 leitet sie auch Seminare an der Akademie för uns kölsche Sproch, u.a. den überaus beliebten Themenkurs zur kölschen Literatur. Die Liedermacherin Monika Kampmann dem Kölner Publikum vorzustellen, ist müßig. Seit 1976 auf der Bühne, seit 1978 ist sie dem kölschen Liedgut verbunden. Ihr Markenzeichen ist die Farbe Lila für ihre Kleidung, Taschen, Brillen und Accessoires. Eine weitere Besonderheit ist ihr Hocker, den sie zu allen Auftritten mitbringt. Die Schauspielerin, Comedy-Darstellerin und Autorin Petra Nadolny ist ebenfalls zu Gast. Die mit mehreren Preisen ausgezeichnete Parodistin von Elke Heidenreich, Ursula von der Leyen oder Nina Hagen ist häufig im Fernsehen präsent. Sie lebt in Köln und ihre Bücher erscheinen im Lübbe-Verlag. Eine Premiere ganz besonderer Art feiert im Frühjahr die »Kumede«, das Theater des »Heimatverein Alt Köln e.V.« Sie verlässt schulische Aulen und wird ihr neustes Stück: »Un luuter proper blieve« ab dem 7. Mai 2016 erstmalig in der »Volksbühne am Rudolfplatz« aufführen. Der Autor dieses Stückes und Spielleiter Wolfgang Semrau wird über die Kumede und das neue Stück sprechen und einen Premierenbericht geben für alle die, die nicht dabei sein konnten. Tom Gerhardt, der Ehrenbürger von Köln-Kalk [!], ist einem breiten Publikum aus Film Die Staffel der »Kölner Abende« 2016 beginnt am 10. Mai und Fernsehen, hier als Hausmeister Krause, bekannt. Er steht jedoch auch regelmäßig auf der Bühne, derzeit mit dem Stück »Dinner für Spinner«. Den musikalischen Abschluss bilden fünf Jungs aus Köln, die sich seit der Schulzeit kennen und die die Leidenschaft zur kölschen Musik verbindet: Miljö. Ob rockige Gitarrenriffs, tanzbare Rhythmen, Lieder zum »Affgon« und Schunkelballaden »met Hätz« – sie trotzen den Schubladen und wollen so vielfältig bleiben wie die geliebte Domstadt selbst. Ihr aktuelles Werk »Su lang die Leechter noch brenne« hat Hit-Potential. hgb Termine 2016: 10. Mai, 6. September und 8. November. Beginn: 19 Uhr. Karten: 17,00 € und 15,00 € [ermäßigt] zzgl. VVK-Gebühr an allen Köln-Ticket Vorverkaufskassen und dem Empfang der SK Stiftung Kultur [Im MediaPark 7] Abendkasse: 21,00 € Gäste Katharina Petzoldt Monika Kampmann Petra Nadolny Wolfgang Semrau Tom Gerhardt Kölschband Miljö Petra Nadolny Kölner Abend | klaaf | 13 20 JAHRE KULTUR IM MEDIAPARK 7 Hausfest TITELBILD Samstag, 21. Mai 2016 Im Mediapark 7 14–18 Uhr Eintritt frei Neue Musik auf allen Etagen Blick auf den Mediapark aus südwestlicher Richtung Der Mediapark hat sich seit den 1980er Jahren zu einem lebendigen Stadtteil entwickelt, in dem viele Menschen zusammen arbeiten und wohnen, sich medizinisch versorgen und auch unterhalten lassen. TV-Firmen, Radiosender und ihre Ableger sind mittlerweile in Mülheim gelandet und Kunst, Kultur und Weiterbildung machen sich im Mediapark breit. Seit zwanzig Jahren blüht das Leben im Mediapark 7, dem dritten Gebäude, das 1996 fertig gestellt wurde. Die SK Stiftung Kultur und KOMED leisten mit ihren Fachbereichen und Mietern einen kontinuierlichen Beitrag für die Kulturadresse Mediapark. Studio geben die Musiker regelmäßig Konzerte, die der künstlerischen Innovation verpflichtet sind. Neue, unbekannte, in ihrer medialen Form ungewöhnliche Werke sind ihr Produktionsfeld. Immer wieder arbeiten Seit fünf Jahren ist das Ensemble Musikfa- sie mit Regisseuren von La Fura dels Baus brik Nachbar im Mediapark 7. Es gilt neben oder Sascha Waltz zusammen, um Werke dem Ensemble Modern aus Frankfurt als von Peter Eötvös, Mouse on Mars oder Karlwichtigstes Künstlerkollektiv im Bereich heinz Stockhausen in Szene zu setzen. GroNeue Musik in Deutschland. Im alten VIVA ße Produktionen werden natürlich nicht im Mediapark, sondern in großen Konzerthäusern weltweit gespielt. Für das Ensemble Musikfabrik entstehen ständig neue Werke von bedeutenden Komponisten der Gegenwart. Dass die Musikfabrik mit dem ehemaligen Leiter der Ruhrtriennale Heiner Goebbels als Regisseur und der Musik von Harry Partch im Sommer 2015 der gefeierte Hit im New Yorker Lincoln Center war, ist vielen Kölnern entgangen. Anlässlich der Idee, das 20-jährige Bestehen des Hauses mit einem Tag der Offenen Tür zu feiern, finden am 21. Mai 2016 neunzehn kleine Konzerte bei freiem Eintritt statt, die allesamt von Heiner Goebbels’ Studenten inszeniert werden. Die Studenten der angewandten Theaterwissenschaft in Gießen setzen die Räume der Mieter in Szene. Der Mediapark 7 ist ausgezeichnet als vorbildliches Bauwerk in NRW. Der Architekt Johannes Kisters schuf ein 30 m hohes Foyer, dessen Akustik immer wieder Musiker herausfordert. Der Saal hat Funkhausqualitäten, wenn gerade kein Zug vorbeifährt, und das Studio wurde für Aufnahmen gebaut. Es wird aber auch Konzerte in der Küche des Restaurants von Oliver Sohn, in der Photographischen Sammlung, der Akademie der Künste der Welt, im Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels oder dem Tanzmuseum geben. Viele Mieter wie die Dokumentarfilminitiative, die sk stiftung jugend und medien oder der VSB liegen versteckt im hinteren Teil und in höheren Stockwerken. Sie zu entdecken wird auch ein Klangabenteuer sein. Insgesamt werden 19 Werke gespielt. Eine Uraufführung ist dabei. Damit die Besucher möglichst viele Räume kennenlernen können, werden die Stücke mehrfach gespielt. Die Mieter bieten ein eigenes Programm an, um sich ihren Gästen vorzustellen. Die SK Stiftung Kultur ist im Mediapark 7 zu Haus 14 | klaaf | Hausfest Ensemble Musikfabrik Ein Wegweiser durch das Haus mit den einzelnen Konzertterminen liegt am Empfang aus. Priska Höflich Florian Monheim Das Titelbild dieser Ausgabe zeigt die Deckengestaltung von Sankt Gereon und stammt von einem der renommiertesten und erfolgreichsten Architekturfotografen Deutschlands, Florian Monheim. 1963 geboren, studierte Monheim Grafik in Braunschweig sowie Foto-Design an der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften in Dortmund. Das Studium dieser beiden Fächer und der Umstand, Sohn eines Architekten zu sein, prägten ihn stark und führten letzlich zu einer Leidenschaft, die er zur beachteten und bewunderten Professionallität entwickelte: die fotografischen Visualisierung klassischer Architektur und deren Beziehung zu ihrer Umgebung. Mit einem Auge fürs Detail und einer Kamera fürs große Format macht Monheim die kleinsten Dinge sichtbar. Zusammen mit schreibenden Kollegen hat Florian Monheim zahlreiche Bildbände und Kalender zu Architekturthemen veröffentlicht. So auch den im Kölner Greven-Verlag erschienenen Band »Die großen romanischen Kirchen in Köln«, dem wir unser Titelbild entnommen haben. mc Florian Monheim [Fotos] und Jürgen Kaiser [Text] »Die großen romanischen Kirchen in Köln« 176 Seiten mit 177 farbigen Abbildungen Leinen mit Schutzumschlag, Format 24 x 31 cm Sonderausgabe mit WDR-Filmen auf einer DVD 38,– € Titelbild | klaaf | 15 LITERATUR LITERATUR Raretätcher us dem Böcherschaaf „För jeder jet“ – so könnte man die Empfehlungen von Frederike Müller und Claudia Schlickeiser überschreiben, die im Buchhandel erhältlich sind und natürlich in unserer Bibliothek entliehen werden können. Dennis Vlaminck Fabia Grewe Peter Hereld Das schwarze Sakrament Krimi aus dem Mittelalter Su en Aap – Jüppchen fährt in den Zoo Das Geheimnis des Goldmachers Emons Verlag, Köln 2014, € 14,95 ISBN: 978-3-95451-453-3 Regionalia Verlag, Rheinbach 2015, € 9,95 ISBN: 978-3-95540-169-6 Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2010, € 12,90 ISBN: 978-3-8392-1069-7 1428 – Im Rheinland: Der Büttel Konstantin wird vom Kölner Erzbischof auf eine besondere Mission geschickt: Er soll im nahegelegenen Ort Jülich den Tod eines ganzen Dorfes aufklären. Die Toten wurden alle in einer Kirche gefunden. Begleitet von einer Handvoll Leute macht sich der Büttel auf, die Todesursache herauszufinden: Hat Gott seine Hände im Spiel, oder gar der Teufel? Oder ist das Dorf doch nur einem furchtbaren menschlichen Anschlag erlegen? Tatsächlich gibt es Überlebende: Der Schäfer und seine Enkelin sowie der Priester des Dorfes haben die Tragödie unbeschadet überstanden, geben sich nun jedoch gegenseitig die Schuld! Bereits nach einem Drittel des Buches steht eigentlich fest, was im Dorf passiert ist – da kommt es zu einer völlig überraschenden Wendung. Denn, zurück in Köln, geht das durchtriebene Spiel, welches von einer Person in höherer Position geführt wird, erbarmungslos weiter. Dem Büttel Konstantin wird schnell klar, welche eigentliche Aufgabe ihm zugedacht war! Doch über eine Sache grübelt er: Welche Rolle spielt sein Begleiter Harper von Reuschenberg? Dieser ist eigentlich dem Erzbischof unterstellt, dennoch vermutet Konstantin, dass mehr hinter dem Mann steckt als vermutet. Nur – ist das gut oder schlecht?? Kurzweilige Kinderliteratur, bei der auch Erwachsene schmunzeln. Hauptperson ist der kleine Joseph [et Jüppchen], der um ca. 1900 herum in Köln gelebt hat. Damals sah Köln sehr viel anders aus als heute – die Türme vom Dom waren gerade fertig geworden, Straßenbahnen wurden von Pferden gezogen und überall „woodt Kölsch geschwaadt“. Und als Kind in Köln konnte man eine Menge erleben – wie wir vom kleinen Jüppchen erfahren. Anstatt nämlich in den Zoo zu gehen, wie alle vermuten, unternimmt er eine Fahrt mit der Straßenbahn. Runde um Runde fährt er durch die Stadt, trifft dabei alle möglichen Menschen und erlebt lustige Geschichten. Denn schließlich ist das Jüppchen ja „ene ech kölsche Jung“ und als solcher hat er natürlich jede Menge Unsinn und Flausen im Kopf! Wandern Sie mit Jupp durchs alte Köln, werden Sie wieder Kind, hecken Sie gemeinsam mit Ihm Streiche aus – und erfahren Sie zum Schluss noch, auf was für merkwürdige Tiere man im Zoo trifft - wenn man doch gar nicht dort war!! Und bloß keine Angst vor der kölschen Sprache, natürlich gibt’s für jeden Ausdruck eine Übersetzung. Auf ganz charmante, witzige und kindgerechte Weise schafft es Fabia Grewe, Kinder spielerisch an die rheinische Mundart heranzuführen. Die sehr kurzweilige Geschichte ist perfekt geschaffen für die allabendliche Gute-Nacht-Geschichte. Und natürlich auch für alle Leseeinheiten zwischendurch! Sommer im Jahre 1234. Zwei Männer, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten, sind auf dem Weg nach Köln. Osman aus Alexandria und sein bester Freund Robert lernen auf ihrem Weg in die Mittelaltermetropole den Gelehrten Albertus Magnus kennen. Dieser berichtet ihnen von seinem Auftrag, aus minderen Elementen Gold herzustellen. Als der Gelehrte entführt wird, werden die beiden Freunde verdächtigt. Peter Hereld, der bereits einen Roman über eine Person mit 8 verschiedenen Persönlichkeiten verfasst hat, legt seinen ersten historischen Krimi vor, der den Leser in eine Welt entführt, in der das Reisen noch beschwerlich und langwierig war. Er verknüpft tatsächliche Ereignisse wie die Kinderkreuzzüge nach Jerusalem und historische Personen wie Albertus Magnus mit der fiktiven Geschichte um die beiden kulturell so unterschiedlichen Freunde Osman und Robert. Die Sprache ist nicht ganz modern, aber auch nicht ganz altertümlich. Hereld wollte wohl einen Bogen spannen zwischen dem Leser in der heutigen Zeit und seinen beiden Helden im Mittelalter. Das ist ihm auch gelungen: Man lebt und leidet mit und fühlt sich in eine Zeit versetzt, die schon lange vergangen ist. 16 | klaaf | Literatur Karolin Küpper-Popp mit Manfred Schmitt und Hermann Hertling Aläät wie e Püngelche Flüh – Das Kölner KUMEDE-Theater CHOROS GmbH, Kempen 2014, € 18,50 | ISBN: 978-3-933512-20-8 1947 „en schläächte Zigge“ gegründet, spielt das Mundarttheater des Heimatvereins Alt-Köln e.V. inzwischen in jedem Jahr vor ca. 12.000 ZuschauerInnen ein neues Stück op Kölsch. Die Autorin Karolin Küpper-Popp hat sich mit der Geschichte des Kumede-Theaters befasst und alles über seine Entwicklung von den Anfängen in Köln-Riehl bis zum Jahr 2013 zusammengetragen. Entstanden ist ein spannendes Werk, das die Schauspieler, die Stücke und die Hintergründe in Schrift und Bild festhält. Besonders interessant sind die Interviews und Zitate der Schauspieler und Mitwirkenden hinter den Kulissen, die das Ganze von einer Seite beleuchten, die der Zuschauer normalerweise nicht zu sehen bekommt. So beschreibt Wolfgang Semrau, Spielleiter seit 2010, welche Aufgaben ein Regisseur bei einem Mundartstück hat. Ein origineller Einfall sind die „Sätz för ze kumplettiere“! Einschübe erläutern die Bedeutung der kölschen Sprache oder die Aufgaben einer Komödie sowie die Ansprüche an einen Volksschauspieler. Eine Vielzahl von Fotos lockert die Inhalte auf und wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten ebenso wie Auszüge und Zitate aus den gespielten Stücken. Für Kumede-Fans und solche, die es werden wollen, ein absolut lesenswertes Buch! Bernd Hambüchen Et gitt nix, wat et nit gitt – Kölsche Geschichten Dabbelju Verlag, Köln 2015 Wenn sich rheinischer Humor mit kölscher Sprache paart, kommt ein gelungenes Werk dabei heraus. Bernd Hambüchens Kurzgeschichten erzählen von Rätseln und Tücken des Alltags, decken seelische Abgründe auf und handeln von stiller Schadenfreude – sprich: Ein Hörbuch gegen die Langweile! Der Autor Hambüchen widmete sich in den letzten Jahren verstärkt dem Schreiben von Mundarttexten – nun endlich erscheint auch sein Hörbuch im Dabbelju-Verlag! In dessen Hörbuch-Reihe „Kölsch aus erster Hand“ erschienen bereits Texte von vielen anderen Künstlern – die erste Folge mit Texten von Willi Nettesheim – und in deren Folge reiht sich nun auch Bernd Hambüchen ein. Geboren 1940 im Bergischen Land, war er lange Zeit Lehrbeauftragter der Universität zu Köln und der Fachhochschule Köln. Ab 1974 arbeitete er meist in der Erwachsenenbildung, zuletzt war er Direktor der Volkshochschule Köln. 2005 ging er in den Ruhestand. Seitdem greift er wieder Tätigkeiten auf, die während seines Berufslebens zu kurz gekommen sind: das Klavierspiel, die Malerei, das Schreiben von Erzählungen und Gedichten in Hochdeutsch und kölscher Mundart. Bernd Hambüchen veröffentlichte 2008 „SommerRegentage - Geschichten und Gedichte“, 2009 „Monolog einer Unterhose - und andere Erzählungen“ sowie 2011 „Spetzbove, Kniesbüggele un ander Lück“ und 2014 „Zwesche Himmel un Höll“. KlaafBestsellerliste In dieser Rubrik präsentieren wir Ihnen regelmäßig die Top 10 der beliebtesten Bücher zum Thema Köln, jeweils ermittelt von einer der großen Buchhandlungen. Schlemmerreise Köln 2016 Kuffer Marketing GmbH LUUPS Köln 2016 Luups Verlag Köln: Die große Stadtgeschichte Carl Dietmar, Werner Jung | Klartext-Verlag Zo foß durch Kölle jonn KiWi-Köln Taste Twelve Köln TasteTwelve UG Köln auf den Punkt DuMont Buchverlag 111 Kölner Kneipen, die man kennen muß Emons Verlag Kleiner Führer der großen romanischen Kirchen in Köln Greven Verlag Geheimnisvolles Köln JP Bachem Verlag Kölsch för Imis JP Bachem Verlag Wir bedanken uns bei der Mayerschen Buchhandlung für die Informationen und Statistiken zur Erstellung dieser Liste. Literatur | klaaf | 17 DE KÖLSCHE KÖCH DE KÖLSCHE KÖCH Makkaroni-Oplauf Die Rubrik „Kölsche Köch“ stellt in jeder Ausgabe Rezepte vor, die in die entsprechende Jahreszeit passen und beschreibt Hintergründe oder Besonderheiten der eingesetzten Produkte. In der Ernährungsgeschichte der Menschheit tauchen immer wieder Neuerungen auf, die durch die unterschiedlichsten Ursachen begründet sind. Hierzu gehören u. a. klimatische Veränderungen, Hungersnöte, Entdeckungen, Handelsbeziehungen, kriegerische Auseinandersetzungen oder technische Errungenschaften. Dem letztgenannten Punkt, genauer gesagt den im 19. Jahrhundert einsetzenden Industrialisierungsprozessen, verdanken wir neue Konservierungsmethoden, die unsere Ernährung maßgeblich beeinflusst haben. Hierzu gehören zum Beispiel die industriell gefertigten Konserven, die Erfindung von Fleischextrakten, die Kühltechnik und die Herstellung von Teigwaren. Zwar kannte man im Rheinland schon etwas länger die handgefertigten „Schneidnudeln“, die aus Mehl und Eiern hergestellt und nach dem Kochen mit heißer Butter gegessen wurden. Meist handelte es sich aber bei Gerichten wie „Semmelnudeln“, „Eyerdotternudeln“ oder „Dampfnudeln“ um süße Variationen, die zusätzlich mit Milch, Butter, Zucker und teils mit Hefe zubereitet wurden. Zu diesen frischen Nudeln kamen ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts die industriell gefertigten trockenen Nudeln hinzu. Mit diesen lange haltbaren Spaghetti und Makkaroni gelangten viele neue Gerichte in die rheinischen Küchen. Wer es sich jedoch erlauben konnte, beschaffte sich frische Makkaroni aus Neapel, die als die besten galten. In einem alten Rezept aus dem Kochbuch „Die neue kölnische Köchin“ aus dem Jahre 1853 wird ein „Macaroni-Auflauf oder italienische Potage“1 beschrieben, welcher nachfolgend an unsere heutigen Verhältnisse angepasst wurde. 18 | klaaf | Kölsche Köch Italienische Köch op kölsche Aat. Neapolitanische Maccharoni-Esser im 19. Jahrhundert Obwohl „Pasta-Gerichte“ zweifellos auf italienischen Vorbildern basieren, kann man auch bei diesem Auflauf eine für die kölnische Küche typische Erweiterung der Zutaten erkennen. Während die süditalienischen Gerichte aufgrund der meist geringen Einkommen einfach und fleischlos blieben, wird bei dem vorgenannten kölnischen Rezept als Fleischeinlage ein gekochter Schinken zugegeben und anstatt Öl wird Butter zum Dünsten der Schalotten und zum Ausstreichen der Auflaufform verwendet. Über die Herkunft von Teigwaren gibt es keine eindeutigen Aussagen, und Fachleute streiten darüber, inwieweit man verschiedene vorchristliche Hinweise schon als Zeichen für die Herstellung von Nudeln deuten kann. Neben den frischen Teigwaren, die für Lasagne, Ravioli und dergleichen verwendet werden, kennen wir noch die „trockene“ Pasta, wie Spaghetti, Makkaroni usw. Die an der Luft getrockneten Nudeln stammen offensichtlich von den Arabern, die sie im 12. Jahrhundert mit nach Sizilien brachten. Von hier aus verbreiZur Vorbereitung hackt man den Schinken sehr fein. Der Parmesankäse wird gerieben. Die Schalotten schälen, fein hacken und in der heißen Butter weich dünsten. Die Makkaroni werden in einem großen Topf in ausreichend Wasser mit Salz gar gekocht. Im Originalrezept werden die Makkaroni übrigens in einer guten Fleischbrühe statt in Wasser gekocht. Nun gießt man das Wasser ab und schneidet die Nudeln nach dem Abkühlen in ca. 5 cm lange Stücke. Das Olivenöl erhitzen, die Tomaten darin andünsten, mit Pfeffer, Salz und etwas Zucker würzen, das Tomatenmark zugeben und in etwa 10 Minuten weich dünsten. Eine Auflaufform mit Butter ausstreichen. Den Boden bedeckt man mit einer dünnen Lage gehacktem Schinken. Darüber gibt man eine Schicht der gedünsteten Schalotten. Darauf verteilt man eine Lage Makkaroni, die man mit einer Schicht Parmesankäse bestreut. In der gleichen Reihenfolge wird fortgefahren und die Form gefüllt. Über die letzte Schicht Makkaroni verteilt man die Tomaten und bestreut diese mit Parmesan. Darüber streicht man die saure Sahne und gibt noch etwas geriebenen Parmesan darauf. Diesen Auflauf lässt man bei 200° C im vorgeheizten Backofen für 15 bis 20 Minuten backen. Um ihn zu Bräunen, kann man ihn noch ein paar Minuten unter den Grill geben.2 Potage ist eigentlich die französische Bezeichnung für Suppe. In der alten Küchensprache steht dieser Begriff aber auch für Gerichte, die aus verschiedenen, zueinander passenden Zutaten in einem Topf, einer Pfanne oder Auflaufform zubereitet werden. 2 Rezept aus „Der Kölsche Rezepte-Kalender 2014“ von stückkölle Die Verwendung von Parmesankäse hatte in Köln schon im Spätmittelalter Tradition und auch Olivenöl war hier bestens bekannt. Eine modernere Bereicherung ist dagegen die Variante mit den gehackten Tomaten, die in dem genannten Originalrezept aus dem Jahr 1853 noch nicht verarbeitet wurden. Tomaten, die erst mit der Entdeckung Amerikas nach Europa kamen und zunächst als Zierpflanzen gehalten wurden, sind in Deutschland erst Anfang des 20. Jahrhunderts populär geworden und waren um 1900 zunächst nur den Wohlhabenden vorbehalten. Thomas Coenen Kleines Kölsche-Köch-Lexikon Zutatenliste: 250 g gekochter Schinken 200 g Parmesankäse 5-6 Schalotten 2 EL Butter 250 g Makkaroni 1 EL Salz Butter zum Ausstreichen der Form 200 ml saure Sahne 250 g geschälte, gehackte Tomaten 2 EL Olivenöl Pfeffer, Salz, Zucker 2 EL Tomatenmark tete sich die Kunst der Herstellung nach Apulien, Kampanien, Ligurien und Spanien. Auch heute noch herrscht die Meinung vor, dass die im Gebiet der tyrrhenischen und ligurischen Küste, in Neapel und Genua hergestellten Nudeln aufgrund der klimatischen Bedingungen und des verwendeten Wassers von besonderer Qualität sind. Aber erst im frühen 19. Jahrhundert wurden Nudeln zur wichtigen Speise weiter Bevölkerungsschichten in Italien. Herstellung von Olivenöl, um 1600 1 Dampfnudeln BAUMÖL: Öl aus Baumfrüchten [Nüssen, Eckern], besonders aus Oliven durch Pressen gewonnen. Olivenöl war in Köln schon seit der Römerzeit bekannt und seit dem 16. Jahrhundert ständig im Angebot der Händler. DÄMPE: dampfen. Mit Dampf kochen. GEDÄMPTE NUDELE: Dampfnudeln. Eine Süßspeise, die früher warm mit Zucker und Zimt bestreut gegessen wurde. Der Teig wurde aus Mehl, Butter, Hefe, Zucker, Zimt und Milch bereitet. Daraus stach man eiergroße Nudeln, die in siedender Milch gedämpft wurden. Anschließend wurden sie mit Butter bestrichen und mit Zucker bestreut im Ofen gebräunt. OPLAUF: Auflauf. Eine Speise, die in einer Auflaufform im Backofen ausgebacken wird. Meist handelt es sich um süße Eier-/Mehlspeisen, aber auch einige pikante Aufläufe sind bekannt. In der Regel werden sie in der Form aus Silber, Blech oder Porzellan vom Ofen aus direkt auf den Tisch gebracht. SCHALOTT: Schalotte. Kleine Zwiebelart mit einem feinen, pikanten Geschmack. Sie wird vornehmlich zu Braten, Ragouts und Saucen verwendet. SCHINK: Schinken. Die eingesalzenen und geräucherten Keulen der Schweine als roher oder auch gekochter Schinken. In dünne Scheiben geschnitten wird der Schinken als Aufschnitt auf Brot oder Brötchen gegessen. Findet in der Küche auch als Fleischgericht oder als Zutat zu anderen Speisen Verwendung. Soorrohm: Saure Sahne, saurer Rahm. Kölsche Köch | klaaf | 19 KLAAF EM MEDIAPARK Et Fröhjohr es do! Mer sin nit opzehalde. Unter diesem optimistischen Motto gestalten Margareta Schumacher, Hermann Hertling und die A-cappella-Band »Who’s That?!« am 19. April einen Abend in der Reihe „Klaaf em Mediapark“. A-capella Verzällcher Ingeborg F. Müller Who’s That?! Mit Margareta Schumacher und Hermann Hertling treffen zwei „alte Hasen“ auf vier junge Musiker, die zum ersten Mal in der Akademie för uns kölsche Sproch zu Gast sind. Die Band „Who’s That?!“ entstand aus einem Geburtstagsgeschenk in Form von A-cappella-Stücken, das so gut ankam, dass die vier Kölner Studenten Ende 2007 die Gruppe „Who’s That?!“ gründeten. Anfangs coverten sie bekannte Lieder, doch bereits 2009 präsentierten die Musiker ihre erste eigene Bühnenshow „Musik befreit!“. Sie nahmen an der „Voc.Cologne“, einem Festival für Vokalmusik an der Musikhochschule Köln mit professionellen Workshops, und an einem renommierten Beatbox-Workshop teil. Heute präsentiert sich die Band in voller Bandbreite. Einflüsse von Rock, Pop und Jazz sind in den Eigenkompositionen zu finden, aber die Sänger verschließen sich keinem Genre und probieren immer wieder neue Klänge aus. 2014 wurde eine erste eigene CD aufgenommen und zur Programmpremiere des gleichnamigen Bühnenprogramms „Jedermannsproblem“ herausgegeben. Außerhalb Kölns zog es „Who’s That?!“ zu Konzerten nach Passau, Mainz oder Wiesbaden.Bei uns stellen sie sich mit ihrem kölschen Programm vor, das eigene Lieder enthält, aber auch eigene Arrangements bekannter Stücke wie „Heimweh noh Kölle“ und Coverversionen kölscher Hits. 19.4.2016, 19.00 Uhr im Saal, Im Mediapark 7, 50670 Köln. Kartenvorbestellung: 0221/88 8950. Weitere Infos im Terminteil auf den Seiten 26 und 27. 20 | klaaf | Klaaf em Mediapark Hermann Hertling Hermann Hertling ist wohl jedem, der sich für die „kölsche Sproch“ interessiert, ein Begriff. Der langjährige Spielleiter der Kumede hat Mundarttheaterstücke geschrieben, Regie geführt und auf der Bühne gestanden. Ihm ist es zu verdanken, dass „Romeo und Julia“ „op kölsch bubbele“ und Texte von Suitbert Heimbach auf einem Hörbuch lebendig werden. Dessen „Rüümcher un Verzällcher“ stehen auch im Mittelpunkt von Hermann Hertlings Vortrag. Er und Margareta Schumacher tragen eigene und fremde Texte zum Thema „Fröhjohr“ vor. Elfi Steickmann Stadtgeschichten Monika Kampmann Margareta Schumacher „Geschichten zur Stadtgeschichte Kölns“ zu schreiben, ist das Anliegen der Mundartautorin Margareta Schumacher, die bereits mehrere Bücher publiziert hat und in vielen Anthologien und Zeitschriften vertreten ist. Sie wechselt zwischen Kölsch und Hochdeutsch, je nach dem, welche Sprache die Menschen in ihren Geschichten gesprochen haben bzw. zu welcher Zeit und an welchem Ort die Handlungen spielen. Ingeborg Nitt Ingrif Ittel-Fernau „Mer sin nit opzehalde ... un maache wigger!“ Das beweisen am 31. Mai Elfi Steickmann, Ingeborg F. Müller, Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau mit ihrem kabarettistischen Programm mit Liedern, Geschichten, Sketchen und der ein oder anderen Überraschung rund ums Frauen- und Mütterleben, mit einer gehörigen Portion Humor und Selbstironie. „Frauen suchen nicht den Sinn des Lebens. Sie kennen ihn. Vor allen Dingen sollte man nicht stehen bleiben und sich mit dem zufrieden geben, was man erreicht hat. Hinterm Horizont geht’s weiter. Erich Kästner sagte: „Das Meiste auf der Welt geht nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch Putzen!“ Und deshalb unterbrechen Sie einfach für ein paar Stunden Ihr Alltagsleben: Sie sind doch auch nicht aufzuhalten!“ So kündigen die vier ihr Programm an. Auch wenn Frauen und Mütter im Mittelpunkt des Abends stehen, sollten sich die Männer nicht abhalten lassen, diesen „Klaaf em Mediapark“ zu besuchen. Denn auch sie werden ihre Freude an dem haben, was das musikalische Duo Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau sowie das Autorenduo Ingeborg F. Müller und Elfi Steickmann zusammengestellt haben. Ingeborg Nitt 31.5.2016, 19.00 Uhr Im Mediapark 7 Vorbest.: 0221/88 8950 Mehr Infos im Terminteil Bilder für 4 Wände Auktion SkF 28. April 2016 Candida Höfer Fundación Marcelino Botin Santander V 2004, C-Print, 29 x 22 cm © Candida Höfer, Köln / VG Bild-Kunst, Bonn 2016 Monika Baer Eva Berendes Alexandra Bircken Julia Bünnagel Eli Cortiñas Frauke Dannert Lucile Desamory Luka Fineisen Sabrina Fritsch Katharina Hinsberg Candida Höfer Leiko Ikemura Shila Khatami Julia Kröpelin Tamara Lorenz Vera Lossau Rosilene Luduvico Maren Maurer Rita McBride Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln Sabine Moritz Mauritiussteinweg 77–79 Anne Neukamp 50676 Köln Anne Pöhlmann Martina Sauter [email protected] Monika Stricker www.skf-koeln.de/auktion Emma Talbot Rosemarie Trockel Susan Turcot Paloma Varga Weisz Ina Weber Victoria Wehrmeister Claudia Wieser Der Erlös geht an Wohnprojekte für obdachlose Frauen. Auktionskatalog gratis bestellen! Klaaf em Mediapark | klaaf | 21 KULTUR KULTUR Die Nase von Tünnes zu berühren bringt Glück! kölsche Pänz Puute, Quös un Ströpp SPECK MET GOLDSCHNETT Paul Pohl zum 100. Todestag Der Mundartdichter starb 1916 ET GLÖCK Et Glöck eß doch en eigen Ding, Brängk Stäneglanz un Sonnesching Un Freud un Loss un Silligkeit, Doch wer et hät, ’t nie merken deit. Dä läv su en der Dag eren, Kein Sorge dröven im der Senn, Doch wann sich jieh et Blättche drieht, Hä glich et Engk vum Leedche süht. Sing Levvensloss eß dann futtü, Hä hät nit Mot un Hoffnung mieh, Us luter engebildter Nut Wünsch hä sich rackeweg der Dut. Su eß dat Glöck, wat bal vergeiht, Wat jielich öm wie Wedder schleit, Wat för der Jeck de Minsche hält Un bei ’nem Knupp en Ohnmaach fällt. Et gitt e Glöck, wat stärker eß, Wat treu bliev, wann do stark nor beß, Maach andre glöcklich, do merks flöck: Dat Glöcklichmaache eß – et Glöck! 22 | klaaf | Kultur „Speck met Goldschnett“ ist wohl das originellste Gedicht des Mundartautors Paul Pohl, der am 4. Juli 1916 mit 35 Jahren im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Nur vier Gedichte sind von ihm erhalten, z. B. im „Kölnischen Vortragsbuch“, das von Wilhelm Schneider-Clauß zusammengestellt Die weiteren drei Gedichte tragen die Titel „Et Glöck“, „Jet vum Jüppche“ und „Kinderlaache“. Paul Pohl wurde am 7. April 1881 in Köln geboren und war von Beruf Lithograph in der Lithographischen Kunstanstalt von Stollenwerk und Spier, in der er auch die vierjährige Lehrzeit absolviert hatte. Bei Kriegsausbruch wurde er jedoch mangels Aufträgen entlassen und arbeitete anschließend am Königlichen Feuerwerkslaboratorium in Siegburg, bis er einberufen wurde. Bereits mit 31 Jahren wurde das Mitglied des Heimatvereins Alt-Köln in dessen Vorstand gewählt, und zwar als Beisitzer. Im Nachruf, der im Alt-Köln Kalender 1917 erschien, heißt es unter anderem: „Da er die kölnische Sprache in gleicher Weise wie die hochdeutsche beherrschte und auch über eine wohllautende Stimme verfügte, war er ein Meister im Vortrag von hochdeutschen und mundartlichen Dichtungen und hat uns hier manche genussreiche Stunde bereitet.“ Er begann auch selbst literarische Texte zu schreiben. Die wenigen erhaltenen zeigen, dass ihm die Mundartdichtung erheblich leichter fiel als die hochdeutsche. Allerdings stammen die drei, im Alt-Köln Kalender von 1917 wiedergegebenen hochdeutschen Gedichte alle aus der Kriegszeit. Die kölschen Gedichte finden Sie zur Erinnerung an Paul Pohl in diesem Heft. Ingeborg Nitt Jede Sonndag geiht en de Elfohremeß Stiefstaats de Frau Hendrichs, weil fromm se eß. Un se eß et vun Hätze, nit weil et besser süht us, Sei fingk do Erbauung un wirkliche Truhs. Och deit do drunger zo Hus nix ligge, Dann et Zoesse eß luter fädig bei Zigge Un immer gar, dat nie et Geöschels gitt, Wann ehre leeve Chreß vum Fröhschobbe kütt. Jo, höösch brötsche deit alles om Ovve, Wann sei eß fott, ehre Herrgott zo lovve. – No hatt se vörlängs ens Bunne obstonn, Wollt grad vum Dürpel zor Kirch eren gonn, Do feel ehr jih en, se hatt ganz vergesse, Et Speck dren zo dun – un se jöck öm wie besesse Un schnapp sich en Engkche flöck us dem Spind – Eren en der Kessel un zoröck wie der Wind, Un se kütt, ganz hinger Odem, su grad noch zoräch Un hät och en Platz en ’er Bank noch kräg. Wie no et Gebettboch sei drob gelaht, Do blänk dat esu eige un su apaat – Un et Hätz bliev ehr stonn vör luter Schreck: Dann dat wor nit et Boch, dat wor dat Stöck Speck! – Un der nöhkste Gedanke well ehr de Looch benemme: Als Speck deit dat Boch en de Bunne jitz schwemme! Do hät se vergesse de Kirch, der Kaplon un de Meß – Dat Speck en de Täsch, un jitz rette, wat ze rette noch eß! Un se fäg öm de Ecke su scheif wie om Turf E rosig Rennpäd litt en der Kurv, Un all die Lück, die noh ehr verbasert lore, Dun se als „geck, ärm Minsch“ vun Hätze bedore. Un wie se dat Boch us de Bunne well holle, Do eß dat gekrüselt un unfazünglich geschwolle – Met Wot un Trone hät se der Ovve gestoch Un bedröv dat Zoesse drob fädig gekoch. – St. Gereon Dä Chreß oß de Bunne met godem Aptitt, Dann dä Bereech beim letzte Läffel eesch kütt. „Och“, griemelt hä do, „ich wollt nor nix sage; Natörlich kunnt ich noh su jet nit schlage. Ävver su’n Bunne schmecke jo ald ens nohm Sack, Doch hatte se dismol ne FROMME Beigeschmack.“ Un dann meint hä met hätzlichem Laache: „SPECK MET GOLDSCHNETT weesch do wahl nit mieh maache.“ JET VUM JÜPPCHE KINDERLAACHE Et Jüppche us der Spillmannsgaß Dat wor e kölsch Rabäuche, Am Kamesöle hatt et Spaß, Loß wor im Mul un Kläuche. Wer ald jet scheif et ansohch nor, Däm flog et en de Hoore; Et wor en rächte Kampfnator Trotz singe Köttelsjohre. Un wie et drei Dag Schulle ging, Hatt et ald satt dat Liere, Dat stelle Setze maht im Ping, Dä Zwang dät et scheniere. Et rötschten hin un her un dät Sing Nevvemänncher knuppe, Bis einer et däm Lährer säht: „Et Jüppche tut mich stuppe!“ Dä Lährer hatt wahl zwanzigmol Zor Ordnung in gerofe Un sing Gedoldsmoß wor no voll: Hee moot hä endlich strofe. Dröm us der Bank dä Jupp hä trick Un deit im e paar trecke, Däm ävver kütt dat vör wie Strick Un wie en Ihrbeflecke. Un schnaftig, paaf, noh’m Lährer schlät Hä met däm kleine Füüßge, Dä ganz verdutz do steiht un säht: „Jung, beß du us dem Hüsge? Wie kanns do mich nor widder schlonn, Nem Lährer e paar lange?“ Der Jüpp: „Han ich deer jet jedonn? Do häß doch angefange!“ Nix kann ob Äd’ su fruh mich maache, Su fresch un frei mer Hätz un Senn, Als wie e glöcklich Kinderlaache, Denn mieh wie Musik litt dorenn. Wie Selverklöckcher deit et klinge, Wie reine, klore Himmelstön, Un zom Gemöt deit deef et dringe, Et ärmste Stüvvche mäht et schön. Wo Kinderlaache deit erschalle, Do eß et Glöck och gän zor Stell, Do kann de Sorg’ nit faß sich kralle, Wel ’t sonneklor un stänehell. Do dun de Hätze fruher schlage, De Minsche krige Levvensmot, Do kennt mer noch e schön Verdrage, Mer hät sich gän un eß sich got. O, Minscheskind, dun drüvver waache, Bewahr, wat och et Levve brängk, Der Senn deer för et Kinderlaache, Dann föhls do off dich rich beschenk. Kultur | klaaf | 23 SEMINARE SEMINARE Kölsch-Seminare Termine im 2. Halbjahr 2016 Beginn Ganz kurz: Bernd Hambüchen wuchs im Bergischen Land auf, studierte alte Sprachen, Philosophie, Geschichte und Sozialwissenschaften, promovierte und arbeitete über dreißig Jahre für die Kölner Volkshochschule. Seit seiner Pensionierung schreibt er Kurzgeschichten und Gedichte – auch auf Kölsch. Heute ist er Seminarleiter der Akademie för uns Kölsche Sproch. Zeit Ort Thema KursnummerSeminarleiter Imi-trikulation1 Fr 02.09. 19.00 Akademie Informationsveranstaltung A. Herrwegen Anfängerkurse Mo05.09. Mo05.09 Do 08.09. Do 08.09. 17.30 17.30 10.30 19.00 Berufskolleg Akademie Akademie Berufskolleg Mer liere Kölsch – ävver höösch 3 Mer liere Kölsch – ävver flöck Mer liere Kölsch – ävver höösch 2 Mer liere Kölsch – ävver flöck MH 1216 MF 1216 MH 2216 MF 2216 R. Schönhofen M. Scharfe A. Herrwegen M. Latzel Examenskurse Mo05.09. Mi 07.09. Do 08.09. Do 08.09. 19.00 17.30 17.30 19.00 Berufskolleg Akademie Berufskolleg Berufskolleg Stadtgeschichte Stadtgeschichte Stadtgeschichte Stadtgeschichte S 1216 S 2216 S 3216 S 4216 H. Engels H. Salentin M. Klein M. Klein Mo05.09. Mi 07.09. Mi 07.09. Do 08.09. 19.00 10.30 17.30 17.30 Berufskolleg Akademie Akademie 222 Berufskolleg Sprachgeschichte u. Literaturkunde Sprachgeschichte u. Literaturkunde Sprachgeschichte u. Literaturkunde Sprachgeschichte u. Literaturkunde L 1216 L 2216 L 3216 L 4216 R. Schönhofen H. Salentin B. Hambüchen N. Faßbender Di 06.09. Mi 07.09. Mi 07.09. 10.30 19.00 19.00 Akademie Antwerpener Akademie 222 Brauchtum Brauchtum Brauchtum B 1216 B 2216 B 3216 M. Scharfe W. Jaegers B. Hambüchen 10.30 17.30 19.00 17.30 17.30 17.30 19.00 Akademie Akademie Akademie Berufskolleg Berufskolleg Akademie Berufskolleg Kölner Köpfe II Literatur op Kölsch Ostermanns Erben Kölner Bischöfe im historischen Kontext Kölsche Krätzcher un Verzällcher Die Kölner und ihr Dom Kölsche Leeder för Metzosinge T 1216 T 2216 T 3216 T 4216 T 5216 T 6216 T 7216 M. Dohmen K. Petzoldt R. Meier H. Binkowski N. Fassbender A. Klever W. Jaegers einmalige Einführungsveranstaltung für angemeldete Teilnehmer von „Mer liere Kölsch“ 2 zweites von zwei Semestern 3 erstes von zwei Semestern 4 Themenkurse können unabhängig vom Kölsch-Examen belegt werden. [Mindestteilnehmerzahl 12] 1 Themenkurse 4 De Kölsch-Seminarleiter Mo05.09. Di 06.09. Mi 07.09. Do 08.09. Do 08.09. Do 08.09. Do 08.09. En unser Reih stellt sich Üch dismol der Bernd Hambüchen vür Jo, wo fange ich aan? Am beste am Aanfang. Ming Famillich es zick Generatione en de Bergische Berg zo Hus. En der Nöhde vun Ahlebirg, wo minge Vatter ens Organiss wor, woodt ich gebore. Geläv han ich als kleine Knagges en de Kreegsjohre op däm Boorehoff, op däm ming Moder groß woode es. Do han ich dann och et Bergische geliert. En de Großfamillie vun Vatter un Moder – un die wore ärg groß – woodt nor Dialek gesproche. Doröm hatt ich, wie ich en de Schull kom, aanfangs och ärge Probleme. Dat Huhdeutsch verstonn ging jo noch, ävver schrieve un spreche, dat wor en ander Saach. Doch alles liert mer, wa‘mer nor well. Nit dat ich der Dialek en der Gymnasial- un Studiezigg verliert hätt. Der Schwerpunk log no natörlich om Huhdeutsche.Studiert han ich en nem eetste Studiegang antike Sproche, Philosophie un Geschichte, en nem zweite Sozialwesseschafte. Noh Staatsexame un Promotion han ich e paar Johr parallel an nem Gymnasium en Kölle un als Assistent an der Uni gearbeidt, donoh üvver dressig Johr met Erwahßene zo dun gehatt, dat heiß, en 24 | klaaf | Sprachvermittlung der Volkshochschull vun Kölle. Do ben ich dann als Baas 2005 pensioneet woode. De Uni hät mich ävver nie lossgelooße. Vun 1974 bes 2002 hatt ich do Lihropdräg en ‚Pädagogik‘ un ‚Sozialwesseschafte‘. Der Dialek, no et Kölsche, begähnte mir widder em Deens bei der Stadt. Nit en de Chefetage, ävver dodrunger woodt intensiv Kölsch geschwaadt. Langsam han ich mi Bergisch – wat ming Verwandtschaff de Nas huhhtrecke leet – an et Kölsch aangepass, wobei mer besonders der Gustav Hamacher, ne Kölschautor,dä sich noh singer Pensioneerung bei der Volkshochschull e paar Nüsele dobeiverdeente, ärg geholfe hät. Wat mäht mer, wa‘ mer pensioneet es? Luuter op Jöck sin wollt ich nit. E paar Ihreämter Stechwööder däte vill Zigg koste, ävver föllte einer nit us. Do han ich aangefange, widder dat ze dun, wat en minger Berofszigg ze koot gekumme wor: op der Drohtkommod spille un mole. Un schrieve. Nix Wesseschaffliches mih. Villmih huhdeutsche ‚Kurzgeschichten‘ un Gedeechte. Bei ner Lesung hät mich dann ens einer gefrog, ov ich och jet Kölsches veröffentlich hätt un vördrage künnt. Dat wor der Aanlass för mich, och jet Kölsches ze schrieve. Bei der eetste Veröffentlichung hät mer dann et Alice Herrwegen vun der Akademie unger de Ärm gegreffe un gemeint, ich künnt Seminarleiter bei der Akademie weede. Dat ben ich no ald fünf Johr. Zickdäm han ich noch vill üvver Kölle un de kölsche Sproch geliert. Bernd Hambüchen Ahlebirg: Altenberg. Knagges: Knirps, kleines Kerlchen. Baas: Boss, Chef, Vorgesetzter. Schwaade: reden, sprechen, quatschen. Nüsele: Geld, Knete. Drohtkommod: Klavier www.koelsch-akademie.de/nc/online-woerterbuch Jeder Kurs dauert 12 Doppelstunden [1 Stunde = 45 Min.]. Die Kurse finden statt am: Mo 05.,12., 19., 26. Sep. 24., 31. Okt. 07., 14., 21., 28. Nov. 05., 12. Dez. Di 06.,13., 20., 27. Sep. 04., 25. Okt. 08., 15., 22., 29. Nov. 06., 13. Dez. Mi 07.,14., 21., 28. Sep. 05., 26. Okt. 02., 09., 16., 23., 30. Nov. 07. Dez. Do 08.,15., 22., 29. Sep. 06., 27. Okt. 03., 10., 17., 24. Nov. 01., 08., Dez. Keine Kurse am 3.10. und in den Herbstferien 10.10. – 21.10.2016 Die Kursgebühr beträgt 90 €, bzw. 55 € für die Themenkurse Es gibt keine Parkmöglichkeit auf dem Schulhof. Kursgebühren Die Kursgebühr beträgt 90 €. Das Lehrbuch ist im Preis enthalten. Die Gebühr für jeden der Themenkurse beträgt 55 €. Nach Eingang der Kursgebühr ist die Anmeldung gültig und die Teilnahme am Seminar zugesagt. Die Kursgebühr kann bar entrichtet oder auf das u. a. Konto überwiesen werden unter Hinweis auf Kursnummer und Seminarleiter. Die Kursgebühr muss bis spätestens 14 Tage vor Beginn des Seminars auf dem Konto der Akademie gutgeschrieben sein, da sonst Interessenten der Warteliste den Platz bekommen. Bankverbindung SK Stiftung Kultur/ Akademie-Seminare Sparkasse KölnBonn BIC COLSDE33 IBAN DE41 3705 0198 0039 7929 57 Veranstaltungsorte Es gibt drei Veranstaltungsorte für Seminare in der Kölner Innenstadt: Mediapark: SK Stiftung Kultur, Besprechungsraum, Im Mediapark 7, 50670 Köln. KVB-Haltestelle Christophstr./Mediapark: Linien 12, 15; Hansaring: Linien 12, 15, Bus 148, S6, S11, S12, S13 Berufskolleg Zugweg/ Wormser Straße: Zugweg 48, 50677 Köln. KVB-Haltestelle Chlodwigplatz: Linien 15, 16, Bus 106, 132, 133; Rolandstraße: Bus 106, 132, 133 Grundschule Antwerpener Staße: Antwerpener Str. 19-29, 50672 Köln. KVB-Haltestelle Friesenplatz: Linien 3, 4, 5, 12, 15, Bus 142 Semesterbeginn Die Seminare im Wintersemester beginnen Anfang bis Mitte Januar, die im Herbstsemester Anfang bis Mitte September. Anmeldungen Bei Alice Herrwegen: Mo – Do von 9.00–13.00 Uhr Tel.: (02 21) 888 95 203 Anmeldefristen: Für das Herbstsemester: 20.7. – 31.8.2016 Außerhalb dieser Zeiten werden Anmeldungen nicht entgegengenommen. Ist ein Seminar belegt, besteht die Möglichkeit, sich auf die Warteliste setzen zu lassen, da wir häufig die Erfahrung machen, dass sich Interessenten anmelden und dann nicht zum Seminar erscheinen. Deshalb wird jeder von der regulären Liste gestrichen, dessen Kursgebühr bis 14 Tage vor Seminarbeginn nicht eingegangen ist. Die Ersten auf der Warteliste bekommen deren Plätze. Wenn Sie also auf der Warteliste stehen, rufen Sie bitte 14 Tage vor Seminarbeginn an und fragen, ob Sie für den Kurs angenommen werden konnten. Sprachvermittlung | klaaf | 25 SPRACHGESCHICHTE STADTGESCHICHTE RÖDSEL Liebe Rätselfreunde! Auf unserem neuen Rätselfoto sehen Sie einen Brunnen, der mit weiteren Brunnen einen sogenannten Brunnenhof bildet. In welcher Kölner Grünanlage befindet er sich? Senden Sie uns eine Postkarte mit dem Namen der Grünanlage bis Dienstag, den 3. Mai 2016 an: Akademie för uns kölsche Sproch, Ingeborg Nitt, Im Mediapark 7, 50670 Köln. Folgende Preise werden unter allen richtigen Einsendungen verlost: 1. Preis: zwei Karten für den Klaaf em Mediapark am 31. Mai 2016 2. Preis: ein Buch „Weltliteratur op Kölsch“ 3. Preis: eine CD von Walter Oepen „Freche kölsche Leeder“ „Die Kartoffelesser“ von Vincent van Gogh, 1885 Erdbirnen Exotisches auf dem Alter Markt Wir schreiben das Jahr 1741. Auf dem Kölner Alter Markt bieten die „Maatlück“ eine exotische Neuigkeit an: Erdbirnen. Das neue Nahrungsmittel stößt auf Misstrauen und löst sogleich eine Diskussion aus: gehören die Erdbirnen zum Obst oder zum Gemüse? Es wird entschieden, dass sie auf den Obstständen verkauft werden, die in der Mitte des Marktes angesiedelt sind. Eingeführt wurden sie im 16. Jahrhundert aus Südamerika von spanischen Eroberern. Sie verbreiteten sich nach und nach über ganz Europa. Nun sind sie auch in Köln angekommen. Es dauert einige Zeit, bis die Kölner sie zu schätzen lernen. Vor allem in den Hungerjahren nach 1770 finden sie sich in den Kochtöpfen der Menschen, zumal sie auf vielfältige Art und Weise zubereitet werden können. Um 1800 werden in ganz Deutschland bereits auf rund 300.000 Hektar Erdbirnen angebaut. Bekannt sind sie auch unter den Namen „Cartuffeli“, „Tartüffeln“, „Ardappel“, „Potaten“, „Grundbirnen“, „Erdäpfel, „Kartoffeln“ oder, in Köln, „Äädäppel“ bzw. „Ääpel“. Das Ubiermonument Ältestes Steinquaderbauwerk nördlich der Alpen 1965 wurde beim Bau eines Privathauses das derzeit älteste Steinquaderbauwerk nördlich der Alpen ausgegraben. Es handelt sich um einen Hafenturm, der in die Stadtmauer integriert wurde und die Südostecke des römischen Köln markierte. Baubeginn war im Jahr 4. n. Chr., wie dendrochronologische Untersuchungen der Eichenpfähle ergaben, die als Fundament in den Rheinboden getrieben worden waren. In den feuchten Sand- und Kiesschichten sind sie konserviert worden. Auf einer Fundamentplatte aus Grauwacke und Kalkmörtel erhebt sich der Turm aus behauenen Tuffsteinquadern. Diese Bautechnik war von den römischen Architekten in den Provinzen eingeführt worden. Daher ist die Bezeichnung „Ubiermonument“ irreführend. In den letzten drei Jahren wurde das Bauwerk grundlegend saniert und ist nun wieder für Besucher zugänglich: Jeden ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr. „Der verborgene Turm“ lautet der Titel der neuen, Broschüre, die das Römisch-Germanische Museum zum Ubiermonument herausgegeben hat und die dort für 5,– € erhältlich ist. Auflösung des letzten Rätsels: Das 1977 gestiftete Relief, das wir im vorigen Heft abgebildet haben, befindet sich auf dem „Rote-FunkenPlätzchen“ in der Altstadt und zeigt ein Funkemariechen mit zwei Funken. Außerdem ist der Funkeneid dargestellt, in Großaufnahme auf nebenstehendem Foto zu sehen. Haben Sie selbst ein Rätselbild? Auf Ihren Bildern kann ein Ausschnitt des zu erratenden Motivs gezeigt werden oder Unbekanntes und selten Gezeigtes oder auch Bekanntes aus ungewöhnlicher Perspektive fotografiert und ähnliches. Das Motiv muss sich auf jeden Fall in Köln befinden und möglichst einen besonderen Bezug zu unserer Stadt haben. Bitte fügen Sie für die Auflösung des Rätsels eine Beschreibung des Motivs und eventuell ein weiteres Foto bei, auf dem das Rätselmotiv im Kontext zu sehen ist. Die digitalen Fotos [Größe ca. 2480 x 1600 Pixel, 300 dpi] können Sie jederzeit senden an [email protected] Wird das Foto veröffentlicht, erwartet den Einsender ein Preis. Mit der Teilnahme am Wettbewerb erteilt der Einsender der Akademie för uns kölsche Sproch das Recht, die hochgeladenen Fotos für das Gewinnspiel zu nutzen. Er bestätigt, dass er der Urheber der hochgeladenen Bilder ist und damit uneingeschränkt über die Nutzungsrechte an den Fotos verfügt. Für die Veröffentlichung von Fotos im Rahmen des Gewinnspiels wird kein Honorar bezahlt. Mit dem Hochladen der Fotos erklärt sich der Teilnehmer mit den Teilnahmebedingungen einverstanden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner unseres letzten Preisrätsels sind: Dieter und Mary Cremer:zwei Karten für „Klaaf em Mediapark“ Elisabeth Thumm:ein Buch von Gaby Amm „Us dem ahle Kölle“ Rainer Schellen:ein Buch ein Buch von Cilli Martin „Jetz un e Levve lang“ Die Gewinner erhalten ihren Gewinn auf dem Postweg zugestellt. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Mitarbeiter und Seminarleiter der Akademie för uns kölsche Sproch sind von der Teilnahme ausgenommen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Personenbezogene Daten werden ausschließlich zum Zwecke der Abwicklung des Gewinnspiels verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Schön, von Ihnen zu Sehen. Wir beraten Sie individuell. Solanum tuberosum: die Kartoffel. Zeichnung aus dem „Atlas des plantes de France“, 1891. 26 | klaaf | Erdbirnen | Ubiermonument 1965: Ausgrabung des Monuments. Christophstraße 31 • 50670 Köln • 0221 / 13 34 31 www.schwieren-optik.de SCHWIEREN O • P • T • I • K Rätsel | klaaf | 27 präsentiert KÖLNER EHRENBÜRGER Franz-Egon von FürstenbergStammheim Kölsche Weihnacht Mit u.a. Elke Schlimbach, Fuhrmann & Kulik, Pete Haaser, Trötemann Karl-Heinz Jansen, Köster & Hocker, Charly Plückthun, dem Samuel-Scheidt-Quintett und dem Prometheus-Quintett. Ein Besuch der Kölschen Weihnacht lässt das „kölsche Hätz“ höher schlagen! Lassen Sie sich gemeinsam mit Ihren Liebsten auf Weihnachten einstimmen. „Leeder, Krätzjer un Verzällcher“ zur Weihnachtszeit. Ein facettenreiches Programm, dargeboten von einem vielköpfigen Ensemble und das bereits im 20. Jahr. Das Spektrum ist vielfältig und reicht von rockiger Ballade, leisen Tönen bis hin zum barocken Streichquintett. Von witzigen Überleitungen bis hin zur rührenden Erzählung. Die Kölsche Weihnacht deren Initiator Roland Kulik ist, bringt das Leben im „Veedel“ auf die Bühne! Und das alles in kölscher Mundart. Am Ende der Veranstaltung hat der Gast meist zwei Tränchen vergossen: Eines vor Rührung und eines vor Lachen!!! 1856 – Engagement für den Dombau Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim wurde am 24. März 1797 auf Schloss Herdringen in Westfalen [heute Stadtteil von Arnsberg] geboren. Er starb am 20. Dezember 1859 in Köln. Zusammen mit seiner Frau Pauline Freiin von Romberg hatte er sechs Kinder. Die Familie lebte in Köln, wo sie das „Haus zu den Biesen“ besaß sowie auf Schloss Stammheim, dem der heutige Kölner Stadtteil seinen Namen verdankt. Von Fürstenberg war einer der größten Grundbesitzern im Rheinland und in Westfalen. Zudem besaß er Anteile an deutschen und ungarischen Kohlebergwerken. Er war Mitglied des rheinischen Provinziallandtags [1836 und 1841] und gehörte dem Vereinigten Landtag an [1847/48]. 1852 wurde er in die zweite Kammer des preußischen Landtages gewählt. Historisch bedeutend war er auch als kunstsinniger Mäzen und Bauherr. Sidd hösch, leev Lück, sidd stell Eltzhof – Eintritt 33,90€ Die romantisch-christliche Weltsicht Fürstenbergs korrespondierte in weiten Teilen mit der Haltung Friedrich Wilhelms IV. von Preußen, 1840 erhob dieser ihn in den Grafenstand. Der preußische König und von Fürstenberg nahmen beide regen Anteil an der Fertigstellung des Kölner Doms. Fürstenberg wurde Mitglied des Dombauvereins. Für seine Verdienste um die Fertigstellung des Kölner Domes verlieh ihm der Rat der Stadt Köln am 18. Dezember 1856 die Kölner Ehrenbürgerschaft. Datum Do. 17.11.2016 Fr. 18.11.2016 Sa. 19.11.2016 So. 20.11.2016 Mi. 23.11.2016 Do. 24.11.2016 Fr. 25.11.2016 Sa. 26.11.2016 So. 27.11.2016 Mi. 30.11.2016 Do. 01.12.2016 So. 04.12.2016 Di. 06.12.2016 Mi. 07.12.2016 Do. 08.12.2016 So. 11.12.2016 Di. 13.12.2016 Mi. 14.12.2016 Do. 15.12.2016 Fr. 16.12.2016 Sa. 17.12.2016 So. 18.12.2016 Di. 20.12.2016 Zeit 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 14:30 Uhr und 20:00 Uhr 20:00 Uhr Theater am Tanzbrunnen – Eintritt 33,90€ Fr. Sa. So. Fr. Sa. So. 02.12.2016 03.12.2016 04.12.2016 09.12.2016 10.12.2016 11.12.2016 20:00 Uhr 14:00 Uhr und 20:00 Uhr 14:00 Uhr 20:00 Uhr 14:00 Uhr und 20:00 Uhr 14:00 Uhr Karten unter 02203-599480 und www.sacova.de Karten auch in der Mahou Kaffeerösterei erhältlich! Heidestr. 8, 51147 Köln Öffnungszeiten: Mo – Fr 9–17 Uhr Sa 10 –14 Uhr blog.mahou-coffeehouse.com Kölsch Milljö 2016 Eintritt 27,90 € Frühjahrsstaffel Fr., 15.04.2016 Sa., 16.04.2016 Sa., 16.04.2016 So., 17.04.2016 Herbststaffel Fr., 23.09.2016 Sa., 24.09.2016 Sa., 24.09.2016 So., 25.09.2016 rot = ausverkauft 20:00 Uhr 14:30 Uhr 20:00 Uhr 15:00 Uhr 20:00 Uhr 14:30 Uhr 20:00 Uhr 15:00 Uhr KÖLN | VOR ORT VOR ORT | KÖLN Termine von April bis August Bitte beachten Sie auch unsere Internetseite: www.koelsch-akademie.de Mo 11.4. | 14 Uhr Die Toten Augen von Köln zum Thema vor. Die A-cappella-Band »Who’s That?!« tritt zum ersten Mal beim Klaaf em Mediapark auf und präsentiert ihr kölsches Programm. Aus der Reihe »Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Ort:SK Stiftung Kultur, Saal 1. OG, Im Mediapark 7, 50670 Köln Karten:(0221) 888 950 Kosten: 8 € So 24.4. | So 29.5. | Sa 18.6. | jeweils 14 – 16 Uhr In der Kölner Altstadt gehen wir auf Entdeckungstouren nach Dämonen, Gruselfratzen und sogenannten »Annoköpfen«. Treff:Vor dem Historischen Rathaus, Rathausplatz, 50667 Köln Karten:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95 Jutta Müller (02233) 2 11 76 mobil 0178 21 34 034 Kosten: 8 € Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr. Änderungen vorbehalten. Di 19.4. | 19 Uhr »Et Fröhjohr es do« Aus der Reihe »Klaaf em Mediapark« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Mit Margareta Schumacher, Hermann Hertling und der A-cappella-Band »Who’s That?!« Die Mundartautoren tragen eigene und fremde Werke 30 | klaaf | Termine »Met Sang un Klang durch Kölle« Musikalischer Altstadtrundgang mit herrschmitz Kölsche Krätzcher un Leedcher met Quetsch un Schnüss an »Original-Schauplätzen« mit Volker Hein und Johannes Fromm Ort:Historische Wasserpumpe auf dem Alter Markt Karten:bei KölnTourismus, Kardinal-Höffner-Platz (0221) 34 64 30 Kosten:14,50 € Hinweis:max. 30 Personen Kontakt:[email protected] 0171 – 2 80 22 52 individuelle Terminvereinbarungen für Gruppen Mo 25.4. | 18 Uhr [Einl. 17 Uhr] »80er/90er Jahre Butzweilerhof« Vortrag von Werner Müller vom Historischen Luftfahrt archiv Köln Die Geschichte der Deutschen Luftfahrt kann am Beispiel der Kölner Luftfahrt erzählt werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei der alte Kölner Flughafen Butzweilerhof. Zum ersten Mal wird ein Film gezeigt, der den Flugbetrieb des Butzweilerhof im Jahr 1927 schildert. Ort:RESIDENZ am Dom, An den Dominikanern 6-8, 50668 Köln Kosten:Eintritt frei. Gäste willkommen. Veranst.:Heimatverein Alt-Köln e.V. Kontakt: www.hvak.de So 8.5. | 12 Uhr »Mer sin nit opzehalde… un maache wigger« Kölsche Matinee-Veranstaltung Sketche, Leeder un Verzällcher mit Elfi Steickmann, Ingeborg F. Müller, Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau Ort:Senftöpfchen Theater Große Neugasse 2–4, 50667 Köln Karten:Senftöpfchen Theater Köln Telefon: 0221 – 2581058 Di 10.5. | 19 Uhr Kölner Abend – Verzällche un Musik Eine Veranstaltungsreihe der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Monika Salchert und Hans-Georg Bögner empfangen die Mundartautorin Katharina Petzoldt, die Liedermacherin Minika Kampmann, die Schauspielerin Petra Nadolny, Wolfgang Semrau von der Kumede, den Schauspieler Tom Gerhardt und die kölsche Band Miljö. Ort:Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Str. 5, 50674 Köln Karten:bei KölnTicket-Verkaufsstellen, oder am Empfang der SK Stiftung Kultur, Im Mediapark 7 Kosten:17 € / erm. 15 € zzgl. VVK-Gebühr, bzw. 21 € an der Abendkasse Mi 11.5. | 14 Uhr Auf dem Leinpfad von der Rodenkirchener Brücke bis zum Camping-Platz im Süden von Rodenkirchen Aus der Reihe »Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Am Rheinufer geht es vorbei an der »Alten Liebe«, dem »Treppchen«, der ehemaligen Pferdewechselstelle, dem Fährhaus und der kleinen Romanischen Kirche St. Maternus, wo wir die Legenden des ersten Kölner Erzbischofs hören. Treff:KVB-Haltestelle Heinrich- Lübke-Ufer Linie 16 oder 17 Karten:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95 Jutta Müller (02233) 2 11 76 mobil 0178 21 34 034 Kosten: 8 € Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr. Änderungen vorbehalten. Sa 21.5. | 10 Uhr E Häppche Kölsch Wollten Sie immer schon einmal etwas über die kölsche Sprache erfahren? Unsere Kölsch-Seminare bieten Ihnen Gelegenheit dazu. Neugierig aber noch unentschlossen? »E Häppche Kölsch«, unser Schnupperkurs, vermittelt einen Eindruck in die Sprachpraxis. Für das richtige Flair sorgt der Einstieg in einer kölschen »Weetschaff«. Die Gilden-Brauerei lädt ein zu einem Kölsch und einem Halven Hahn! E Häppche Kölsch kann auch als Gutschein verschenkt werden. Ort:Ratsstube im Brauhaus Sion, Unter Taschenmacher 5-7, 50667 Köln Karten:(0221) 888 95 203 Mo–Fr von 8–12 Uhr Kosten: 12 € Hinweis:Anmeldungen ab 18.4. Teilnahme ohne vorherige Anmeldung nicht möglich. So 22.5. | 18 Uhr Fr 27.5. | 19.30 Uhr Kölscher Abend im Rathausinnenhof – Die Rhingdöchter beim brühlermarkt! Vun allem jet … Kölsche Verzällcher met Musik Ring frei zur zweiten Runde! Elke Schlimbach und Ruth Schiffer singen kölsche Lieder und Lieder auf Kölsch. Musikalisch begleitet werden sie von Frank Hocker an der Gitarre, Pete Haaser an Akkordeon und Keyboard und Thomas Falke am Kontrabass. Ort:Rathausinnenhof, Uhlstraße 3, 50321 Brühl Karten: im brühl-info Uhlstraße 1, 50321 Brühl (02232) 79-345 auf Rechnung per Mail an [email protected]. Kosten: 18 € / erm. 12 € Hinweis: Restkarten an der Abendkasse Mo 23.5. | 18 Uhr [Einl. 17 Uhr] Konrad Adenauer Vortrag von Konrad Adenauer über seinen Großvater. Der frühere Kölner Oberbürgermeister ist als eine herausragende Figur der Kölner Stadtgeschichte bestens geeignet für eine Behandlung im Heimatverein Alt-Köln. Sein Enkel Konrad Adenauer hat diese Aufgabe gern übernommen. Neue Kölsche Verzällcher – Stöckche vun hück un fröher, vörjedrage vum Ilse Jäger vun der Kumede un vum Autor Otto Jäger. Jörg P. Weber un Thomas Mosbach spillen och dismol selvsjemaate kölsche Leeder. Ort:Stadtteilbibliothek Rodenkirchen, Schillingrotter Straße 38, 50996 Rodenkirchen Karten: an der Abendkasse Kosten: 8 € Di 31.5. | 19 Uhr »Mer sin nit opzehalde … un maache wigger« Aus der Reihe »Klaaf em Mediapark« der Akademie för uns kölsche Sproch/ SK Stiftung Kultur Die beiden Autorinnen und die beiden Musikerinnen präsentieren ein Programm von Frauen über Frauen, aber nicht nur für Frauen! Ort:SK Stiftung Kultur, Saal 1. OG, Im Mediapark 7, 50670 Köln Karten:(0221) 888 950 Kosten:Eintritt: 10 € So 5.6. | 18 Uhr Tommy Engel & Band verzaubern Publikum des brühlermarkt Der urkölsche Vollblutmusiker und Fernsehschauspieler Tommy Engel ist ein echter »Typ« und ein absoluter Vollprofi. In seinem aktuellen Programm verbindet er stilgetreu und auf echt kölsche Art seine unvergesslichen Evergreens mit neuen Titeln seines umfangreichen und in höchstem Maße vielseitigen Repertoires. Ort:Rathausinnenhof, Uhlstraße 3, 50321 Brühl Karten: im brühl-info Uhlstraße 1, 50321 Brühl (02232) 79-345 auf Rechnung per Mail an [email protected]. Kosten: 26 € / erm. 12 € Hinweis: Restkarten an der Abendkasse Fr 10.6., Sa 11.6. | 20 Uhr So 12.6. | 16 Uhr »Die Willi Ostermann Revue« Ort:RESIDENZ am Dom, An den Dominikanern 6-8, 50668 Köln Kosten:Eintritt frei. Gäste willkommen. Veranst.:Heimatverein Alt-Köln e.V. Kontakt: www.hvak.de Eine Hommage an den kölschen Tondichter Mit Elfi Steickmann, Ingeborg F. Müller, Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau Ort:Kleines Theater Bad Godesberg, Koblenzer Straße 78, 53177 Bonn Karten: 02 28 - 36 28 39 weiter auf der nächsten Seite Termine | klaaf | 31 KÖLN | VOR ORT VOR ORT | KÖLN Mo 13.6. | 18 Uhr [Einl. 17 Uhr] Do 16.6. | 14 Uhr Di 19.7. | 14 Uhr KUMEDE »Die Kleinen Romanischen Kirchen« Rund um den Heumarkt Das Jüdische Köln Sa 7.5. | 17 Uhr PREMIERE Vortrag von Dr. Hiltrud Kier Köln – das war bis ins 19. Jahrhundert das Gebiet der heutigen Altstadt bis zu den Ringen, in der sich u.a. die zwölf großen Romanischen Kirchen erhalten haben. Deren wirtschaftliche Grundlage waren die landwirtschaftlichen Betriebe in den Dörfern rund um Köln, die 1888 bis 1975 mit ihren mittelalterlichen Dorfkirchen nach Köln eingemeindet wurden. Dieser Kranz der kleinen romanischen Kirchen wurde vielgestaltiger Ausgangspunkt lebendiger Vorortentwicklung mit neuen interessanten Sakralbauten bis in die Gegenwart. Aus der Reihe »Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Ort:RESIDENZ am Dom, An den Dominikanern 6-8, 50668 Köln Kosten:Eintritt frei. Gäste willkommen. Veranst.:Heimatverein Alt-Köln e.V. Kontakt: www.hvak.de Geschichte und Geschichten vom Mittelalter bis heute Treff:Reiterdenkmal Heumarkt, 50667 Köln Karten:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95 Jutta Müller (02233) 2 11 76 mobil 0178 21 34 034 Kosten: 8 € Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr. Änderungen vorbehalten. Di 14.6. | 19.30 Uhr Wat ha‘ mer dann jetz? Kölsch Kabarett em Hännesche-Theater Alice Herrwegen bringt ein Programm auf die Bühne das ihre Lachmuskeln strapaziert, aber auch nachdenkliche Töne anschlägt – und das natürlich 100% auf Kölsch. Ort:Hänneschen-Theater Eisenmarkt 2-4 50667 Köln Karten:info@koelschkabarett oder an der HänneschenTheaterkasse Kosten:15 € Mo 11.7. | 18 Uhr [Einl. 17 Uhr] »Die öffentlichen Kölner Grünanlagen« Vortrag von Dr. Henriette Meynen Köln ist bekannt als grüne Stadt, die künstlerisch vorbildliche Parkschöpfungen besitzt. Erste Anlagen ent standen im 19. Jahrhundert. Bis heute wird dieses Grün system vervollständigt. Die unterschiedliche Gestalt dieser Grünanlagen wird im Vortrag in Wort und Bild erläutert. Ort:RESIDENZ am Dom, An den Dominikanern 6-8, 50668 Köln Kosten:Eintritt frei. Gäste willkommen. Veranst.:Heimatverein Alt-Köln e.V. Kontakt: www.hvak.de 32 | klaaf | Termine Aus der Reihe »Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur Die Geschichte der Kölner Juden ist fast so alt wie die Stadt selbst, kamen sie doch bereits mit den ersten römischen Legionen an den Rhein. Vieles ist aus dem heutigen Stadtbild verschwunden, doch mit unserem Gang lassen wir einige Orte des jüdischen Kölns wieder auferstehen. Treff:Am Reiterstandbild Wilhelm ll. an der Hohenzollern-Brücke, Heinrich- Böll- Platz, 50667 Köln Karten:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95 Jutta Müller (02233) 2 11 76 mobil 0178 21 34 034 Kosten: 8 € Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr. Änderungen vorbehalten. Di 16.8. | 14 Uhr Villenspaziergang durch Marienburg Aus der Reihe »Töurcher en Kölle un drömeröm« der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur In der guten alten Zeit war es ein beliebtes Sonntagsvergnügen mit der Pferdebahn oder dem Raddampfer nach Marienburg zu fahren, um dort einen Blick in das Leben der feinen Gesellschaft zu erhaschen und im Restaurant »Marienburg« einen Kaffee zu trinken. Auch heute ist ein Spaziergang durch das vornehmste Viertel Kölns immer noch spannend. Treff:Bismarksäule KVB-Halt Linie 16/17 Karten:Hilde Lunkwitz (0221) 739 29 95 Jutta Müller (02233) 2 11 76 mobil 0178 21 34 034 Kosten: 8 € Hinweis:Teilnahme auf eigene Gefahr. Änderungen vorbehalten. »Un luuter proper blieve« Ne löstige »Wirtschaftskrimi« en drei Akte vum Wolfgang Semrau Ort:Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, 50674 Köln Karten:bei KölnTicket und allen angeschlossenen Vorverkaufsstellen, sowie über www.koelnticket.de Kosten:14 € / 16 € zzgl. VVK-Gebühr, inkl. VRS-Ticket Kontakt: www.kumede.de Siehe: klaaf Magazin 1/16, S. 28f Weitere Termine: So 8.5. | 15 und 18 Uhr So 15.5.| 15 und 18 Uhr Sa 21.5.| 15 und 18 Uhr So 22.5.| 15 und 18 Uhr So 29.5.| 15 und 18 Uhr Sa 4.6. | 15 und 18 Uhr So 5.6. | 15 und 18 Uhr Sa 11.6.| 15 und 18 Uhr So 12.6.| 15 und 18 Uhr So 19.6.| 15 und 18 Uhr So 26.6.| 15 und 18 Uhr Chor der »Fründe vun der Akademie för uns kölsche Sproch e.V.« KÖLSCHER SINGKREIS GEROLD-KÜRTEN Der Chor ist ein »Schmölzchen« der »Fründe vun der Akademie för uns kölsche Sproch e.V.« »Mer singe Kölsch, dat eß doch klor! Mer singe Kölsch et janze Johr!« Sein Ziel ist, kölsches Liedgut mit viel Spaß zu singen, und somit die kölsche Sprache zu erhalten und zu verbreiten. Ort:Bürgerzentrum Ehrenfeld, Venloer Str. 429, 50825 Köln Proben:montags von 19–20.30 Uhr Kontakt:Chorsprecherin Roswitha Träbert (02203) 91 78 191 [email protected] Chorleiter Andreas Biertz (0221) 845221, [email protected] Chorinfos auch über www.fruende-akademie.koeln Regelmäßige Termine Mitsingkonzerte mit Björn Heuser KLAAF-GRUPPEN Zom Zuhüre / Metsinge! Alte und neue kölsche Hits werden unplugged live gespielt. Im Publikum werden Texthefte verteilt, damit mitgesungen werden kann. Mit dem »Kölsch-KlaafSchmölzchen« der Fründe der Akademie för uns kölsche Sproch. Sülz:KSG im Uni-Center 1. OG, Aufzug Luxemburger Str./ Universitätsstr., 50939 Köln Termine:Jeden 1. Montag im Monat ab 15 Uhr [außer Feiertage] Kalk: Bürgerhaus Kalk, 1. Etage [kleiner Saal], Kalk-Mülheimer Str. 58, 51103 Köln Termine:Jeden 2. Montag im Monat ab 14.30 Uhr [außer Feiertagen] Ort:Gaffel am Dom, Bahnhofsvorplatz 1, 50667 Köln Termin: Jeden Freitag ab 22:30 Uhr Kosten: Eintritt frei! Kontakt:(0221) 913 92 60 www.heuser-koeln.de [weitere Termine] Seit fast 50 Jahren folgen diesem Motto von Prof. Albrecht Schneider viele Menschen, die gerne kölsch singen, in diesem von ihm gegründeten Singkreis. Gerold Kürten leitete und prägte ihn 14 Jahre lang und verlieh ihm seinen Namen. Seit 1993 wird, unter der Leitung von Stefan Krüger, den Jahreszeiten entsprechend, aus einem breiten Repertoire von Bläck Fööss bis Beethoven nur in kölscher Sprache gesungen. Der Singkreis besteht aus über 40 Frauen und Männern im Alter zwischen 40 und 70 Jahren. Ort:Rheinische Musikschule, Eingang B, EG, Raum 012, Lotharstraße 14-18, 50937 Köln-Sülz Proben:montags von 18.45 bis 20.15 Uhr [außer in den Schulferien] Kosten: 8,– € Monatsbeitrag Kontakt:M. und H. Wierz, (02207) 910 431 Termine nach Vereinbarung SIEGFRIED GLOS Das alte Köln – eine Annäherung. Die Stadtführung der besonderen Art »Historie und Histörchen« Stadtgeschichte erleben anhand Siegfried Glos‘ Gemälde und seiner »Verzällcher«. »Sagen und Legenden« Hören Sie wunderschöne spannende Sagen und Legenden aus alter Zeit vor den dazu passenden Gemälden. Ort:Historisches Archiv der Stadt Köln Heumarkt 14, 50667 Köln Kosten:15 €/ Person Kontakt: (0221) 132429 www-das-alte-koeln.de [email protected] Hinweis:Anmeldung unbedingt erforderlich GÜNTER SCHWANENBERG: MUSIKALISCHE SPAZIERGÄNGE »Wä gitt, wat hä hät...«, Ein Spaziergang mit kölschen Liedern und Gedichten über den Südfriedhof Treff:Haupteingang Höninger Platz, vor der Trauerhalle Zeit: 11 Uhr »Cöln 1900« Ein musikalischer Spaziergang vom Mittelalter in die Gründerzeit. Treff:Ulrepforte Zeit: 11 Uhr Treff:St. Johann Baptist, An Zint Jan Zeit: 11 Uhr Dauer: ca. 2, 5 Std. [pro Führungen] Kontakt:[email protected] (0221) 99 29 64 65 [weitere Termine] Anmeld.:musikalische_stadtgeschich [email protected] Kosten:Die Führungen sind prinzipiell entgeltfrei – allerdings: geht der Hut rund, ein Beitrag von 10 € pro Person ist angemessen Hinweis:alle diese Führungen sind privat organisiert HEINZ ENGELS Stadtführung durch das historische Köln auf Kölsch und Hochdeutsch Außerdem: Führungen auf Melaten und im Karnevalsmuseum. Kontakt:Heinz Engels, (0221) 89 41 50 mobil (0174) 954 85 25, [email protected] Kölsch Kabarett Alice Herrwegen bringt ein Programm auf die Bühne, das ihre Lachmuskeln strapaziert, aber auch nachdenkliche Töne anschlägt – und das natürlich 100% auf Kölsch. Veranst.:Kölsch Kabarett Kontakt:0176-50759274 [email protected] www.koelschkabarett.de Hinweis: Termine nach Vereinbarung Internet weitere und aktualisierte Termine unter www.koelsch-akademie.de Alle Angaben ohne Gewähr. »Kölsche Nationalhymnen«, Ein musikalisch-historischer Spaziergang zwischen Pathos und Parodie Termine | klaaf | 33 JECK VERZÄLL Helpe helfe. Wann et för e Wood e ander Wood gitt, wat etselve bedügg, dann nennt mer dat e Synonym. Ehr kennt dat all: Ene Brell es en Luurmaschin un för ene Quos ka’ mer och Stropp, Stümpche, Ditzche, Köttel, Panz, Krott un wat nit all sage. För „verröck sin“ gitt et en ganze Hääd Usdröck wie beklopp, verkindsch, mem Bömmel behaue, verdötsch sin, ene Rütütü, en Ääz am Wandere, et Schoss erus, ene Fimmel, ene Nähl em Zylinder han etc. Su manche deutsche Wööder han jo quasi üvversetzte Entsprechunge wie: „Lautsprecher“, „Kaffeekann“, „Sonnemilch“. Ävver et gitt eres och, die mer nit esu tireck avleite kann. Hee dä Verzäll enthäld en ganze Rötsch dovun. Ens sinn, wä dat Kölsch noch versteiht! Der Schäng moot sich e paar Helpe kaufe. Dä Brasel met singer Botz dät en luuter en de Bräng bränge. Hä moot sich ploge, dann et wor ald späd. Drusse wore ald de Määle am fläute un de Mösche däte sich öschele. Dä Stropp an singem Futzefänger wor avgeresse. Dä wollt et Marie doch aangepennt han. Hä nohm sich e Kamesol usem Schaaf un jöckte en et Städtche. Em Trappehuus roch et noh Öllig. Die Meiers wor secher am Brödsche. Hä kräht Schless. Ävver et holf nix, hä moot sich zaue. En der Bahn trof hä et Nies. Dat hatt sich ene Schlopp en de Hoore gefrößelt un soh jetz jet betitsch us. Der Schäng dät en en ander Richtung luure. Dobei hatt hä die Koosch op der Ääd üvversinn un hatt baal de Gick geschlage. Ald gestere wor hä öm ei Hoor üv- ver en Appelketsch usgeletsch. Hingen en der Bahn woren e paar Blagen am Bauze. Drusse wor et am Rähne un de Schieve wore ärg dreckelig. Do mööt mer och ens met enem Plagge drüvver gonn, daach der Schäng bei sich. Öm ei Hoor hatt hä ald widder de Ääd gebütz, dann sing Botz hing ald op halver Elf. Dat braht en singer Nud an et Rüüme: Wann Helpe nit helfe, muss froge de Elfe, die weede der helfe, wann Helpe nit helfe. Wat ene Käu, daach e! Weed Zigg dat ich jet för zo Käue krige, dat ich widder klor denke kann! Endlich wor hä do un fung ene Lade. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ dät dat Weech hinger der Ladethek froge. No saht der Schäng en singem fingste Deutsch: „Ich hätte gerne ein paar Helpen.“ Die Verkäuferin dät en aanluure wie e Öhßche. Se wollt ävver nit unhöflich sin un saht: „Es tut mir leid, aber da kann ich Ihnen nicht helfen, Helpen führen wir nicht!“ Et holf nix. Och de Elfe däte nit helfe. Su dät dä Schäg vun einem Lade en der nächste talpe, ävver keiner kunnt im met Helpe helfe. No däte de Geschäfte zomaache un der Schäng maht sich op der Heimwäg. Su kom hä ohne Helpe widder doheim aan. Ävver winnigstens hatt et Marie si Leibgerich gekoch: Himmel un Ääd met Blodwoosch. „Wo sin ding neu Helpe?“ dät et froge. „Et gitt nirgendwo Helpe.“, saht dä Schäng. „Häs do mer enzwesche dä Stropp aangepennt?“ „Enä“, saht et Marie. „Ävver et gitt en der Stadt Ströpp zo kaufe, die mer bloß draanzopetsche bruch. Bes doch esu god un gangk morge en et Städtche un besorg mer die. Gesaht, gedon. Am ander Dag dötzte dä Schäng widder loss. Dat Frauminsch hinger der Ladethek soch ald schwer Zigge op sich zokumme un promp saht der Schäng: „Guten Tag, führen Sie Ströpfe!“ Et Marie moot sich domet avfinge, dat et dä Stropp doch aanpenne moot. Vör luuter Alteration feel im en Kump us der Hand. Ehr ahnt et ald! Dä Schäng kom met leddige Häng „ohne Kumpfe“ an Land. Alice Herrwegen Em Golde Kappes „Wer uns nicht kennt, hat Kölle verpennt!“ Das Ambiente der Gaststätte ist genau so wie eine kölsche Kneipe sein soll: rustikal und gediegen. Hier treffen Menschen aller Generationen und jeden Schlags zusammen und stoßen mit frisch gezapftem Früh Kölsch an. Aus der Küche kommen nicht nur kölsche Brauhausgerichte und frische Reibekuchen sondern auch Saisonales. Zwei Gesellschaftsräume in der ersten Etage bieten Platz für Vereine, Stammtische oder Firmen- und Familienfeiern. Ein Biergarten mit ca. 120 Sitzplätzen befindet sich direkt vor dem Haus. FRÜH „Em Golde Kappes“, Neusser Straße 295, 50733 Köln Tel. 0221-92 2 92 640, [email protected], www.emgoldekappes.de Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11-24 Uhr, Sonntag Ruhetag EM GOLDE KAPPES IMPRESSUM Bildnachweis: Herausgeber: Akademie för uns kölsche Sproch/ SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn Geschäftsführer: Prof. Hans-Georg Bögner Im Mediapark 7 · 50670 Köln Tel.: (0221)888 95 -200 [email protected] www.koelsch-akademie.de Redaktionsteam: Ingeborg Nitt [verantwortlich], Claudia Schlickeiser [Termine], Marcus Cormann und Ralf Zimmermann Anzeigen und Gestaltung: MWK Zimmermann & Hähnel GmbH Neumarkt 1c · 50667 Köln Tel.: (0221)8 20 09–10 www.mwk-koeln.de Druck: Medienhaus Garcia, Leverkusen Keine Haftung für Irrtümer und Druckfehler. Titel: Florian Monheim, Seite 03: Akademie, Seite 04: Peter Millowitsch, Seite 06 [links]: Peter Millowitsch, Seite 06 [rechts]: Superbass, Seite 07 [oben]: Peter Millowitsch, Seite 07 [unten]: Peter Millowitsch, Seite 08 [oben]: Tina Niedecken/ semmel.de, Seite 08 [unten]: Brings, Seite 09 [oben]: De Räuber/Manfred Esser, Seite 09 [Mitte]: Paveier, Seite 09 [unten]: Torben Köster/semmel. de, Seite 11: Akademie, Seite 13 [oben]: Steffi Henn, Seite 13 [unten]: UGrohs, Seite 14 [oben]: Pappnaas666, Seite 14 [unten links]: Ingeborg Nitt, Seite 14 [unten rechts]: Jonas Werner-Hohensee, Seite 15 [oben]: Florian Monheim, Seite 15 [Mitte]: Florian Monheim, Seite 15 [unten]: Greven Verlag Köln, Seite 19 [Dampfnudeln]: Oliver Seite, Seite 20 [oben links]: Who’s that?!, Seite 20 [oben rechts]: Ongeborg Nitt, Seite 20 [unten]: Margareta Schumacher, Seite24: Bernd Hambüchen, Seite 26 [Zeichnung]: Amédée Masclef, Seite 26 [oben rechts]: Romisch-Germanisches Nuseum/Rheinisches Bildarchiv Köln Anja Wegner, Seite 26 [unten]: Römisch-Germanisches Museum, Seite 27 [beide]: Ingeborg Nitt, Seite 28 [oben]: Machahn, Seite 30 [11.4.]: Ingeborg Nitt, Seite 30 [19.4.]: Whp’s that?!, Seite 30 [10.5.]: Roland Breitschuh, Seite 30 [11.5.]: Willy Horsch, Seite 32 [16.6.]: Ingeborg Nitt, Seite 33 [Chor]: Akademie, Seite 33 [Singkreis]: Singkreis Gerold-Kürten Seite [Zuordnung]: Rechteinhaber Akademie = Akademie för uns kölsche Sproch Einsendeschluss für Termine im Zeitraum September bis Dezember: 8. Juli 2016. Eigene Texte verwenden die Schreibweise der Akademie för uns kölsche Sproch. Literarische Texte, Gastbeiträge und Veranstaltungshinweise belassen wir in der Schreibweise der Autoren. Ansprechpartner: Prof. Hans-Georg Bögner Akademie-Leiter [email protected] Alice Herrwegen Seminare & Sprache [email protected] Tel.: (0221) 888 95-203 Dr. Christa Bhatt Sprachwissenschaft [email protected] Tel.: (0221) 888 95 - 204 Priska Höflich Kölsch-AGs an Schulen [email protected] Tel.: (0221) 888 95 - 205 www.koelsch-ags.de Dr. Ralf Convents Pressekontakt [email protected] Ingeborg Nitt Bibliothek [email protected] Tel.: (0221) 888 95-202 Karola Müller Sekretariat [email protected] Tel.: (0221) 888 95-200 www.koelsch-akademie.de Öffnungszeiten Empfang der SK Stiftung Kultur: Mo-Do 9 –18 Uhr Fr 9–14 Uhr Tel.: (0221) 888 95-0 Akademie för uns Kölsche Sproch SK Stiftung Kultur Im Mediapark 7 · 50670 Köln Bibliothek: Mo+Do 9–12 Uhr u. 14–16 Uhr, Di 9–12 Uhr u. 14 –18 Uhr, Fr 9–12 Uhr; Mi geschlossen Tel.: (0221) 888 95-202 Sekretariat: Mo–Do 9–14 Uhr Tel.: (0221) 888 95 - 200 Impressum | klaaf | 35 wünscht gute Unterhaltung! KULTURBOTSCHAFTER DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN 14 APR KÖLN NEUMARKT 22 MAI Vorstellungen: Di. — Fr. 15:30 Uhr u. 20 Uhr • Sa. 15 Uhr u. 20 Uhr • So. u. Feiertag 14 Uhr u. 18 Uhr Tickets ab sofort an allen KölnTicket-Vorverkaufsstellen sowie im Internet und unter der Roncalli-Hotline 0221/964 94 260. WWW.RONCALLI.DE
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