Jubeljahr der Barmherzigkeit „Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust …“ L iebe Ehrwalderinnen Ehrwalder, liebe Gäste! und Es läutet Sturm an der Hausglocke. Ein typisches Merkmal der rumänischen Bettler. Dementsprechend verärgert gehe ich an die Haustüre. Es ist zwar kein rumänischer Bettler, wohl aber ein sauber angezogener junger Mann, der scheint ‘s stumm ist und mir mit Hilfe seiner Mappe etwas erklären will. Ohne auf sein Anliegen einzugehen, weise ich ihn ab. Höflich entschuldigt er sich und geht weiter. Dann komme ich ins Nachdenken. Vor einer halben Stunde hast du über das Jahr der Barmherzigkeit gesprochen und welche Aktionen man da setzen könnte und jetzt, wo Barmherzigkeit gefordert gewesen wäre, hast du genau gegenteilig gehandelt. Das Mindeste und Naheliegende wäre gewesen, ihm so viel Zeit zu schenken, bis er sein Anliegen dargelegt hätte. Da ist mir aufgegangen, dass es zwar leicht ist, über Barmherzigkeit zu reden, aber im konkreten Leben ist sie oft weit weg. Und zu einer weiteren Erkenntnis bin ich gekommen: Barmherzigkeit fängt im Kleinen, Alltäglichen an, und nicht mit der Rettung der Welt. Papst Franziskus hat schon recht, wenn er ein Jahr der Barmherzigkeit ausruft. Nur allzu schnell versteinert sich unser Herz, wird es gefühlskalt, unbarmherzig, oder werden wir gar herzlos. Es braucht aber eine Motivation, die über die Ethik hinausgeht, die stärker ist. Diese Motivation finden wir im Evangelium. Denken wir nur an die Geschichte vom Barmherzigen Vater (Lk 15, 11-32), oder die vom Barmherzigen Samariter (Lk 10, 25-37) oder die Begegnung Jesu mit dem Mann mit der verdorrten Hand (Mk 3,1-6), mit der Ehebrecherin (Joh 7,53-8,11) oder die Geschichte der Brotvermehrung (Mk 6,30-44). Alle diese münden letztlich in der einen Aussage: Gott FASTENZEIT Nun ist sie da, die rechte Zeit, die Gottes Huld uns wieder schenkt, nun ist er da, der Tag des Heils, erfüllt von Christi hellem Licht. Jetzt soll sich unser ganzes Herz durch Fasten und Gebet erneun, und durch Entsagung werde stark, was müde ist und schwach und krank. Lass uns, o Herr, mit Geist und Leib das Werk der Buße freudig tun, dass wir den Übergang bestehn zum Pascha, das kein Ende kennt. Dir, höchster Gott, Dreifaltigkeit, lobsinge alles, was da lebt. / lass uns, durch deine Gnade neu, dich preisen durch ein neues Lied. nach „Nunc tempus acceptabile, 10. Jh. ist ein barmherziger Gott, und wenn ich diese Barmherzigkeit für mich beanspruche, dann ist es gut und recht, dass ich auch an meinem Mitmenschen so handle. Die 7 leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit, wie sie die älteren Generationen noch lernen mussten, die 7 Werke der Barmherzigkeit, wie sie vor Jahren Bischof Wanke formulierte und wie sie auf den Tafeln auf dem Weg Durch diesen Bogen in unserer Pfarrkirche führt der WEG DER BARMHERZIGKEIT ► für alle die an der VERSÖHNUNGSFEIER am Freitag, 18. März, teilnehmen, ► für alle, die sich die WERKE DER BARMHERZIGKEIT zu Herzen nehmen, ► für alle, für die die HEILIGE PFORTE unerreichbar ist. Foto: Pfarrblatt KURZ ERKLÄRT Der Ständige Diakonat Das Wort Diakon entstammt dem Griechischen und bedeutet „Diener“ oder „Helfer“. Nach einer wechselvollen Geschichte des Diakonats über fast zweitausend Jahre – zuletzt war der Dienst als Diakon nur noch eine Art Vorstufe auf dem Weg zum Priesteramt – wurde der Ständige Diakonat durch einen Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils wieder eingeführt. Seitdem werden Männer, die meist verheiratet sind und Familie haben, zu Ständigen Diakonen geweiht. „Ständiger“ Diakon bedeutet: Für diese Männer ist das Amt des Diakons keine Vorstufe auf dem Weg zum Priesteramt, sondern ihre Berufung. Ständige Diakone können ihren Dienst sowohl hauptberuflich als auch neben ihrem Zivilberuf ausüben. Der Diakon übernimmt in der Kirche eine ständig wachsende Zahl von Aufgabenbereichen, die sich seit jeher in drei Felder aufteilen lassen: der Dienst der Nächstenliebe, die Verkündigung der Frohen Botschaft, die Feier des Glaubens in der Liturgie. Konkret kann das alles zum Wirkungsbereich des Diakons gehören: in der Seelsorge der Gemeinde mithelfen, sich denen zuwenden, die am Rand der Gesellschaft leben, Alte, Kranke, Behinderte und Gefangene besuchen, Sterbende begleiten, sich um Menschen in besonderen Lebenskrisen kümmern, im Gottesdienst predigen, Religionsunterricht erteilen, Glaubensgespräche führen, Bibelkreise leiten, Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Empfang der Sakramente vorbereiten, dem Priester in der Heiligen Messe assistieren, die Taufe spenden, kirchliche Trauungen und Begräbnisfeiern leiten, Wortgottesdienste und Andachten feiern, Segnungsfeiern halten, Alten und Kranken die heilige Kommunion bringen … (Quelle: de.wikipedia.org) (Fortsetzung von Seite 1) vom Widum zur Kirche zu sehen sind, genauso wie der Bogen in der Kirche, unter dem sozusagen der Weg der Barmherzigkeit hindurchführt, das alles sollte man nicht als moralische Forderung verstehen. Denn moralische Forderungen sind mit Zwang, mit schlechtem Gewissen, mit dem Begriff der Sünde verbunden. Das Jahr der Barmherzigkeit will uns motivieren, anregen, zur Besinnung kommen lassen. Es will uns helfen, dass das geschieht, wie es der Prophet Ezechiel geschrieben hat: „Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch.“ (Ez 26,36) In diesem Sinne wünscht euch viele Motivationsschübe für das Jahr der Barmherzigkeit Pfarrer Herbert Kassebacher „Dienet dem Herrn mit Freude!“ L iebe Pfarrgemeinde! Dieser Satz entstammt dem 100. Psalm im Alten Testament. In Freude dienen heißt für mich, das Evangelium, die freudige und froh machende Botschaft zu den Menschen zu bringen. Dies kann natürlich auf ganz unterschiedliche Art und Weise geschehen und ist ja eigentlich Grundauftrag eines jeden getauften Christen. Es ist jedoch auch der besondere Auftrag eines Diakons, die froh machende Botschaft in Werken der Nächstenliebe zu verkünden und zu leben. Bestärkt durch verschiedene Freunde und Wegbegleiter und mit dem Rückhalt und ausdrücklichen Einverständnis meiner Familie mache ich mich deshalb ab März auf den Weg der diözesanen Ausbildung zum Ständigen Diakon für die Pfarre Ehrwald. Dem vorausgegangen ist die Absolvierung des Wiener Theologischen Fernkurses, der auch ohne jegliche Hintergedanken als Glau- bensvertiefung sehr empfehlenswert ist. Nach Ablegung von Prüfungen in 12 theologischen Fächern bei Professoren an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck schreibe ich derzeit die Abschlussarbeit für den Kurs. Ab März, wie gesagt, werde ich mich dann mit voraussichtlich drei weiteren Männern und deren Familien zum dreijährigen Ausbildungskurs für den Ständigen Diakon aufmachen, der mit der Weihe durch Handauflegung des Bischofs seinen Abschluss finden wird. Ab dann beginnt der – ehrenamtliche – Dienst in der Pfarre, neben meinem Zivilberuf als Lehrer. Kirchlich angestellt wird man nämlich nicht als Diakon, sondern gegebenenfalls als Pastoralassistent, Religionslehrer etc. Ich bitte um eure wohlwollende Unterstützung und Begleitung für mich und meine Familie durch euer Gebet Euer Pfarrkoordinator Markus Wallisch Schnupperabend Chor Spirit Liebe sangesfreudige und am Singen interessierte Männer, Frauen und Jugendliche (ab 15)! Der Chor Spirit lädt zu einem Schnupperabend ein, an dem die Chorarbeit vorgestellt werden soll, die gemeinsame Freude am Singen erfahrbar wird und auch das gemütliche Beisammensein danach seinen Platz hat. Jeder, der das einmal interessehalber und unverbindlich mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen, ganz ungezwungen vorbeizuschauen. Wir freuen uns! :) Mittwoch nach Ostern, 30. März 2016, um 20.00 Uhr im Musiksaal, Zwischentrakt der Neuen Mittelschule Anbetung beim Hl. Grab am Karsamstag G O T TE SD I E N S TE Das Heilige Grab ist am Gründonnerstag zur Ölbergstunde und am Karfreitag ab 16.00 Uhr bis Ostermontag-Mittag beleuchtet. 14.00: Hof, Lische, Haag, Kirschnerweg, Ganghoferstraße, Hölzli, Zippermühlweg, Martinsplatz 15.00: Johann Guem-Weg, Adolf Pichler-Weg, Ebene, Thörleweg, Schrammweg, Tuftlweg, St. Anna-Weg, Höhenrainweg, Sandeckweg, Schmiede, Zugspitzstraße, Bahnhof und Umgebung, Bahnhofstraße, Garmischer Straße, Tiefetfeld 16.00: Alpenhofstraße, Große Gasse, Hauptstraße, Baurenhof, Lähngraben, Erlifeld, Srbikweg, Wettersteinstraße, Müllerhofweg 17.00: Spielmannstraße, Schulweg, Kirchplatz, Wehnerweg, Innsbrucker Straße, Kirweg, Im Tal, Tennisplatz, Weidach Freitag, 18. März 19:00 Versöhnungsfeier Pfarrbüro – Öffnungszeit jeden Montag von 17.00 bis 18.00 Uhr (außer an Feiertagen) In dieser Zeit steht Pfarrkoordinator Markus Wallisch für diverse pfarrliche Angelegenheiten als Ansprechperson zur Verfügung, probeweise vorerst bis Ende Juni, bei vorhandenem Bedarf Fortsetzung im September. Wichtige Termine Erstkommunion: Weißer Sonntag, 3. April, 10.00 Uhr Bitttage und Bittgänge in der Früh: 2. bis 4. Mai Fronleichnamsprozession: Donnerstag, 26. Mai, 8.30 Uhr Altkleidersammlung: Samstag, 18. Juni, 8.00 bis 9.00 Uhr beim Parkplatz unterhalb des Hallenbades Pfarrpatrozinium und PFARRFEST: Samstag/ Sonntag, 2./ 3. Juli Traditionelles und neue Ideen – für Jung und Alt – für jeden wird etwas dabei sein! Feuerwehrfest: Sonntag, 7. August, 9.00 Uhr Feldmesse im Pavillon Ministrantenlager: vom 7. bis 14. August Nachtwallfahrt zur Pestkapelle: Sonntag, 14. August, 21.00 Uhr Hoher Frauentag – Landesfeiertag am 15. August: abends um 19.00 Uhr Festgottesdienst mit Kräutersegnung Erntedankprozession: voraussichtlich Sonntag, 25. September, 10.00 Uhr Dieser Termin kann sich wegen der für das Dekanat geplanten, aber noch nicht fixierten Ettal-Wallfahrt unter Umständen verschieben. Damit es in der Kirche weiterblüht ... Renate Ebner und Christine Nigg haben auf vorerst ein Jahr den Blumenschmuck in der Kirche übernommen, Monika Steiner das Gießen. Danke! Kreuzträger beim Begräbnis Meistens wurden bis jetzt dafür Kinder gefragt. Wenn gar niemand verfügbar war, musste Frau Marieluise Scheiber kurzfristig direkt vor dem Begräbnis bei den Ministranten um einen Kreuzträger nachfragen. Für kleinere Kinder ist das Tragen der doch schweren Kreuze aber eine Zumutung. Die Ministranten selbst haben bereits die für sie vorgesehenen Dienste zu verrichten. Deshalb eine Bitte des Pfarrers: Wie die Sarg- oder Urnenträger meistens in der Nachbarschaft oder den Vereinen angesprochen werden, so möge auch ein Kreuzträger gesucht werden. Ob Kind oder Erwachsener, Frau oder Mann – hier gibt es keine Vorschrift. Bitte die Trauerfamilien um Verständnis dafür. Es könnte aber auch sein, dass jemand von sich aus dem/ der Verstorbenen noch einen Liebesdienst erweisen möchte und sich zum Kreuztragen bei der Trauerfamilie meldet. Samstag, 19. März, Hl. Josef 15:00 Patroziniumsgottesdienst in der Josefskapelle 19:00 Sonntagsgottesdienst PALMSONNTAG, 20. März 10:00 Palmprozession von der Kirche zum Martinsplatz, Palmsegnung, Prozession zur Kirche, dort Sonntagsgottesdienst Musik: Bläserkreis und Chor Spirit Mittwoch, 23. März 10:00 Chrisam-Messe mit Weihe der hl. Öle im Dom in Innsbruck 19:00 Kreuzweg Triduum Sacrum: Gründonnerstag, 24. März 20:00 Abendmahlsfeier der Pfarrgemeinde und Ölbergstunde Musik: Kirchenchor Karfreitag, 25. März 15:00 Feier vom Leiden und Sterben Christi Musik: „Viererklang“ Anbetung beim Heiligen Grab 19:00 Kreuzweg 20:00 Trauermette Gestaltung: Chor Spirit Nächtliche Anbetung Karsamstag, 26. März Anbetung beim Heiligen Grab (14:00 bis 18:00 nach Einteilung) 17:00 Speisensegnung Hochfest der Auferstehung des Herrn: 21:00 FEIER DER HEILIGEN OSTERNACHT Die Feier beginnt beim Osterfeuer vor der Kirche. Kerzen für die Feier gibt es bei der Jungschar vor der Kirche zu kaufen. Musik: „Viererklang“, Bläser, Pauken und Orgel OSTERSONNTAG, 27. März 10:00 Festgottesdienst mit Speisensegnung Musik: Kirchenchor Ostermontag, 28. März 10:00 Feiertagsgottesdienst WERKE DER BARMHERZIGKEIT Die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit: die Unwissenden lehren die Zweifelnden beraten die Trauernden trösten die Sünder zurechtweisen den Beleidigern gern verzeihen die Lästigen geduldig ertragen für die Lebenden und Verstor- benen beten Die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit: Hungrige speisen Obdachlose beherbergen Nackte bekleiden Kranke besuchen Gefangene besuchen Tote begraben Almosen geben Eine Neuformulierung des Erfurter Bischofs Joachim Wanke als „Sieben Werke der Barmherzigkeit für heute“: Du gehörst dazu. Ich höre dir zu. Ich rede gut über dich. Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, fährt durch das Meer der Zeit. Das Ziel, das ihm die Richtung weist, heißt Gottes Ewigkeit. Das Schiff, es fährt vom Sturm bedroht durch Angst, Not und Gefahr. Verzweiflung, Hoffnung, Kampf und Sieg, so fährt es Jahr um Jahr. Und immer wieder fragt man sich: Wird denn das Schiff bestehn? Erreicht es wohl das große Ziel? Wird es nicht untergehn? Bleibe bei uns, Herr! Bleibe bei uns Herr, denn sonst sind wir allein auf der Fahrt durch das Meer. O bleibe bei uns, Herr! Im Schiff, das sich Gemeinde nennt, muss eine Mannschaft sein, sonst ist man auf der weiten Fahrt verloren und allein. Ein jeder stehe, wo er steht, und tue seine Pflicht; wenn er sein Teil nicht treu erfüllt, gelingt das Ganze nicht. Und was die Mannschaft auf dem Schiff ganz fest zusammenschweißt in Glauben, Hoffnung, Zuversicht, ist Gottes guter Geist. Ich gehe ein Stück mit dir. Ich teile mit dir. Ich besuche dich. Ich bete für dich. ZU GUTER LETZT: Sagt die eine Henne zur anderen: „Puh, jetzt haben wir Ostern zum Glück heil überstanden, nun kann uns nur noch der „Wienerwald“ gefährlich werden!“ Liedtext von Martin Gotthard Schneider 1963 Das Boot, das die Erstkommunioneltern Irene und Wolfgang Spielmann so schön angefertigt und mit den anderen Erstkommunionkindern und Eltern geschmückt haben, soll versinnbildlichen, was im Liedtext ausgedrückt wird. Emma, Maya, Gianluca, Zoe, Laura, Gabriel, Mirjam, Maximilian und Philipa werden heuer in unserer Gemeinde erstmals zum Tisch des Herrn treten. Eine gnadenreiche Fastenzeit und ein gesegnetes und frohes Osterfest, durchdrungen von der Freude der Auferstehung, wünscht Ihnen und Euch der Pfarrgemeinderat von Ehrwald, und Pfarrkoordinator Pfarrer IMPRESSUM | Herausgeber: Römisch-katholisches Pfarramt Ehrwald, Kirchplatz 30, A-6632 Ehrwald (Verleger und Alleininhaber) | Ausgabe 1-2016 (März) Redaktionsteam: Ursula Niederwanger, Markus Wallisch, Florian Wilhelm Kommunikationsmittel der Pfarre Ehrwald | Gestaltung: Markus Wallisch | Druck: ArtPress Druckerei GmbH Höfen www.dibk.at/ehrwald www.facebook.com/pfarre.ehrwald.tirol
© Copyright 2024 ExpyDoc