ÖKOLOGIE
R E P ORTA G E
Na ch h a l ti g b a uen
Schön vorbildlich
Das Musterhaus „Evolution Stuttgart“ ist das erste
gebaute Fertighaus, das an der Pilotphase zum AktivPlus-Standard teilnimmt. Dieser soll Energieeffizienz,
Umweltfreundlichkeit und Wohnkomfort vereinen.
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c h af t
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Im offen konzipierten Erdgeschoss grenzt der hell gestaltete Gemeinschaftsbereich einzig durch eine Wandscheibe getrennt an die weitläufig
und tageslichtdurchflutete Diele mit Treppenaufgang an.
L
Der Name ist Programm: Das
„Evolution Stuttgart“ wird
mit zahlreichen, großzügigen
Glasflächen und einer ausgetüftelten Haustechnik zum
lichtdurchfluteten Haus mit
Wohlfühlfaktor. Ein wichtiger
Aspekt des neuen Gebäudestandards „Aktiv Plus“.
icht, Luft, Leben: So lautet das Motto, nach dem das neue Musterhaus
„Evolution Stuttgart“ von BienZenker in Fellbach entstand. In Zusammenarbeit mit dem Fensterhersteller Velux haben Bien-Zenker-Architekten das
nachhaltige Effizienzhaus 55 entwickelt,
das als Teilnehmer der Pilotphase des sogenannten „Aktiv-Plus-Standards“ den
vier Grundpfeilern Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit, Wohnkomfort und
Nachhaltigkeit folgt.
Bereits beim Betreten des Hauses fällt
die Leichtigkeit auf: Das hell gestaltete
Hausinnere gewinnt durch über beide
Geschosse des Treppenhauses laufende
Panoramafenster zusätzlich an Weite.
Der Grundriss zeichnet sich besonders
durch seine klare Gliederung aus, die
trotz relativ kompakter Grundfläche für
einen großzügigen, komfortablen Wohnraum sorgt: Der Gemeinschaftsbereich
im Erdgeschoss ist offen gestaltet, einzig eine Wandscheibe trennt ihn von der
Diele, die Nutzräume sind separiert, aber
funktional angegliedert. In seinen Grundzügen ist das Erdgeschoss barrierearm
gestaltet: Der Hauseingang und die Terrassenzugänge sind ebenerdig, ein großes
Gäste-WC bietet beste Bewegungsfläche
und auch eine kleine Rampe zum tiefer
gelegten Wohnbereich wurde vorgesehen.
Im Obergeschoss liegen zwei Kinderzimmer, eine durch vier Solardachfenster maximal belichtete Galerie sowie der Elternbereich mit Schlafzimmer, Ankleide und
großem Bad.
Zukunftsweisender Standard
Der Aktiv Plus e.V., eine Initiative von
Planern und Wissenschaftlern, strebt die
Entwicklung und Etablierung eines zukunftsfähigen Gebäudestandards an, der
neue Hausmodelle und Quartierlösungen
ermöglicht: Diese sollen gleichermaßen
ökologisch und ökonomisch nachhaltig
sein, Energieeffizienz, Innenraumklima,
Wohlbefinden und Gesundheit der Nutzer berücksichtigen. Indem die Bedürfnisse der Nutzer weiter ins Zentrum gerückt
und das Gebäude als Teil seiner Umgebung verstanden werden, verbindet der
Standard ressourcenschonendes Bauen
mit energiesparender Technik, Komfort
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und Behaglichkeit. Energetisch bedeutet
das, ein Aktiv-Plus-Haus spart nicht nur
Energie, sondern erzeugt selbst welche –
für den hauseigenen Energiebedarf und
zur Nutzung von E-Mobilität.
Ökologische Haushülle als Basis
Eineinhalb Jahre wurden Merkmale und
Kriterien erarbeitet, die nun an insgesamt
24 an der Pilotphase beteiligten Bauprojekten erprobt werden. Zu den Kriterien
zählen: Energiebilanz, Nutzerkomfort,
Suffizienz bzw. Flächeneffizienz, Architekturqualität, Ökobilanzierung, Lebenszykluskosten und Vernetzung.
Neun der 18 teilnehmenden Einfamilienhäuser sind Neubauprojekte, vier
davon Musterhäuser. Das Bien-ZenkerAusstellungshaus ist jedoch das einzige,
das bereits fertiggestellt ist. Da die eigenen Qualitätsansprüche des Herstellers
mit den Voraussetzungen für Aktiv Plus
eindeutig kompatibel schienen und das
Haus selbst von Anfang an zum Pilotpro-
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jekt passte, entschied sich Bien-Zenker im
Frühjahr zur Teilnahme an dem Experiment.
Die Basis der Hauskonstruktion für eine
gute Ökobilanz bildet zu KonstruktionsVollholz verarbeitetes, ohne Chemie
getrocknetes Holz aus heimischen Wäldern. Ergänzt durch eine Mineralwolledämmung in „Ecose-Technologie“: aus
natürlich vorkommenden bzw. recycelten
Rohstoffen, frei von Formaldehyd, Phenol und Acryl und ohne Zusatz von künstlichen Farben oder Färbemitteln.
Licht, Luft, besser leben
Am „Healthy Homes Barometer 2015“
orientiert – einer repräsentativen von Velux in Auftrag gegebenen Studie, nach
der gesunder Schlaf, frische Luft und
ausreichend Tageslicht als wichtigste
Gesundheitskriterien angesehen wurden
– bietet das Musterhaus eine bedienerfreundliche Haustechnik zur Regulierung
des Wohnraumklimas.
Nach „Aktiv-Plus“-Kriterium gilt, die
Haushülle soll nicht nur schützen und
dämmen, sondern durch Fenster und Photovoltaik auch aktiv solare Energiegewinne erzielen. Für das Evolution Stuttgart
wurde darum ein durchdachtes Tageslichtkonzept entwickelt. Große Dachflächenfenster und bodentiefe Verglasungen sorgen für lichtdurchflutete Räume.
Ergänzt werden die Fenster durch sogenannte „Tageslichtspots“. Diese bringen
mittels Schächten bzw. Rohren Tageslicht
in Räume, die sonst künstlich beleuchtet
werden müssten, und verteilen das Licht
wie eine Leuchte. Beispielsweise in der
Ankleide erleichtern die Spots eine Kleiderwahl dank des Tageslichts.
Neben der barriere-optimierten Architektur und viel Tageslicht, zeichnet sich das
Gebäude durch eine spezielle Heiz- und
Lüftungstechnik sowie eine ausgeklügelte
und optimal abgestimmte Hausautomation aus. Ganz nach Aktiv-Plus-Kriterien
sorgen automatisierte Steuerungssyste-
waldhausenanzeige_viertelHoch_effizienzhäuser_februar2014.pdf 1 31.01.2014 15:06:50
Küche und Essbereich gehen nahtlos in den Wohnbereich über.
Dieser setzt sich durch die Herabsenkung um eine Stufe klar als
eigener Bereich ab.
Das Hausmanagement unterstützt durch Temperaturüberwachung, automatische Beschattung und
Kühlung sowie eine kontrollierte Be- und Entlüftung
eine angenehme Wohnatmosphäre.
Bereits seit 2012 ist Bien-Zenker
Mitglied bei der Deutschen
Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen e.V. (DGNB) – aus Überzeugung. Denn Nachhaltigkeit ist
für uns kein kurzfristiger Trend.
Uns ist eine qualitative und
ökologische Gebäudefertigung
ebenso wichtig, wie der verantwortungsbewusste Umgang mit
den Wünschen und Bedürfnissen
unserer Bauherren.“
Christian Baumann, Leiter Marketing und Vertrieb, Bien-Zenker
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Anders als in einem reinen Schlafraum sorgen große Fenster auch im
Schlafbereich der Eltern für viel Licht, Luft und ein wohnliches Ambiente.
(Bild oben) Ein Kinderzimmer und ein ebenso großzügiges Zusatzzimmer
bieten flexible Nutzungsmöglichkeiten. (Bild unten)
me im Hintergrund für Flexibilität und
Wohlbehagen.
Die über die Photovoltaikanlage produzierte Energie wird zur Nutzung der Wärmepumpe eingesetzt, also zum Heizen,
Lüften und Kühlen verwendet. Geplant
ist eine Erweiterung, nach der das Musterhaus sogar Plus-Energie-Standard erreichen soll.
Statt auf starre Richtwerte, setzt die Initiative auf Planungshilfe und Wissensvermittlung. So besuchten alle Projektteilnehmer mehrere Workshops. Am Ende
der Testphase werden sie ein individuelles
Ergebnisblatt, nach dem das Projekt weiter optimiert werden kann, erhalten.
Ziel ist es, die Kriterien anhand aller Ergebnisse der Testphase zu überarbeiten
und zu verfeinern, um ein praktikables
System zu erhalten. „Ob daraus eine
erste anwendbare Version des Standards
wird oder eher eine ,Pilotphase 2.0‘ wird
sich zeigen“, sagt Hélène Bangert, Geschäftsleiterin des Aktiv Plus e.V. „In jedem Fall haben die bisherigen Rückfragen
der Teilnehmer schon ein tolles Feedback
ergeben, das uns hilft, unsere Kriterien
vor allem im Hinblick auf die Anwendbarkeit zu justieren und zu optimieren.“
Künftige Aktiv-Plus-Gebäude werden
einem zweijährigen Monitoring unterzogen. Das heißt, Planungswerte und
Nutzerzufriedenheit werden verglichen,
um korrigiert werden zu können. „So
kann langfristig eine hohe Gebäudequalität sichergestellt werden“, sagt Professor
Joost Hartwig, Vorstandsmitglied des Aktiv Plus e.V. Der Bewohner wird aktiv eingebunden, bewertet, wie er sich in dem
Haus fühlt. Er soll nachvollziehen können,
wie das Gebäude funktioniert und wie er
es seinen Bedürfnissen anpassen kann.
Die Testphase läuft noch, im Oktober
diesen Jahres werden die Ergebnisse bekanntgegeben. Anpassungen an AktivPlus-Kriterien finden im laufenden Prozess statt. Wie gelungen dieser letztlich
sein wird, bewerten die Musterhaus-Besucher anhand einer Befragung. Wer sich
selbst vom guten Wohngefühl überzeugen will, schaut sich das Musterhaus live
in der Ausstellung Eigenheim und Garten
in Fellbach bei Stuttgart an.
cm
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Anschriften Seiten 50-51
Im Zentrum steht der Nutzer
KAMPA.
Die Selbstversorger.
Keine Miete.
Keine Heizkosten.
Keine Stromkosten.
Bleibt das Wesentliche im Leben.
DATEN & FAKTEN ZUM MUSTERHAUS
„EVOLUTION STUTTGART“ VON BIEN-ZENKER
WOHNFLÄCHE:
EG 95 m2, OG 84 m2
BAUWEISE:
Holzständerkonstruktion in Großtafelbauweise mit 200 mm mineralische Wärme- und
Schalldämmung, 100 mm Wärmedämmplatte
als Wärmedämmverbundsystem, Putzfassade,
U-Wert 0,142 W/m2K; Satteldach 25 Grad
geneigt, Betondachsteine, U-Wert: 0,131 W/
m2K; Kunststoff-Fenster mit Dreifach-Verglasung (auch Dachflächenfenster), Ug-Wert
0,5 W/m2K; Velux-Tageslichtspots
BAUKOSTEN:
Schlüsselfertig inkl. Extras ab 407 226 Euro
WC
3,5
UNTERNEHMENSSTRUKTUR:
1906 von Heinrich Bien als Zimmerei und Sägewerk im hessischen Birstein gegründet, hat sich
der frühere Familienbetrieb in über 100 Jahren
zu einem erfolgreichen europäischen Unternehmen entwickelt. Die industrielle Produktion
von Fertighäusern begann 1962, heute werden
über 550 Mitarbeiter beschäftigt
Ein ausführliches Unternehmensporträt sowie
weitere ausgewählte Entwürfe finden Sie im
Internet unter www.bautipps.de/
fertighaus/bienzenker
er
ie n
m ä ßig
PORTFOLIO:
Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Objektbau nach strengen Qualitätsrichtlinien: vom
preiswerten Typenhaus über das frei geplante
Architektenhaus bis hin zum ökologischen
Holzhausbau; verarbeitet Holz aus PEFCzertifiziertem Anbau, verdelt dieses im eigenen
Hobelwerk
LIEFERRADIUS:
Deutschland, Schweiz, Luxemburg, Belgien
TECHNIK
6
BÜRO
12
BÜRO
16
DIELE
14
SPK. GARD.
1
2
KOCHEN
10,5
Für die Eltern auch über die Ankleide
zugänglich, bietet das Familienbad mit
Badewanne, Dusche und Doppelwaschbecken ein komfortables Raumangebot.
Auch hier ist mit bodentiefen Fenstern,
Dachflächenfenster und Fensterband für
maximale Tageslichtausbeute gesorgt.
BAD
15
KIND
17,5
SCHLAFEN
21,5
10,67 m
ERDGESCHOSS
FLUR
7
ANKLEIDE
7
10,04 m
WOHNEN/ESSEN
46
-Effizienzh
au
KfW
0
s4
ENERGIEBEDARF:
Primärenergiebedarf: 34,9 kWh/m²a,
Heizwärmebedarf: 42 kWh/m2a
Endenergiebedarf: 14,3 kWh/m2a
Effizienzhaus 55
HERSTELLER:
Bien-Zenker GmbH
Am Distelrasen 2, 36381 Schlüchtern
Tel. (06661) 980, www.bien-zenker.de
s
TECHNIK:
Luft-Luft-Wärmepumpe für Frischluft,
Heizung und Kühlung, Luft-WasserWärmepumpe zur Trinkwassererwärmung,
Indach-PV-Anlage (2,3 kWp), intelligentes
Gebäudemanagementsystem (Loxone): Licht-,
Beschattungs-, Heizungs- und Lüftungssteuerung, Alarmsystem, Multimedia, Energiemanagement (z.B. PV-Anlage) und Brandschutz;
elektrische Jalousien mit Wettersensor
MUSTERHAUS:
Das Haus „Evolution Stuttgart“ ist als Musterhaus in Fellbach mittwochs bis sonntags von
11 bis 18 Uhr für Besichtigungen geöffnet
OBERGESCHOSS
> Effizienzhaus 40 als
Plus-Energie-Haus mit PV-Anlage
und Stromspeicher serienmäßig
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