Blinder Fleck auf der Netzhaut Spezialsprechstunde zu

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160404_SpezialsprechstundeUKJ.pdf
Blinder Fleck auf der Netzhaut
Spezialsprechstunde zu altersbedingter Makula-Degeneration an Jenaer
Uni-Augenklinik
Buchseiten, die urplötzlich hinter einem buchstäblich blinden Fleck verschwinden, zu Wellen
verschwimmende Spalten auf dem Busfahrplan - wenn Patienten ihm solche Symptome schildern,
ist Dr. Kai Wildner, Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Jena, alarmiert. Mit
solchen Anzeichen kündigt sich meist eine Augenerkrankung an, die je nach Ausprägung innerhalb
weniger Wochen zur Erblindung führen kann: die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). In
den westlichen Industrieländern ist diese Netzhauterkrankung der häufigste Grund für
Altersblindheit. Vor allem die feuchte Variante ist tückisch, weil sie den Betroffenen innerhalb
weniger Wochen das Sehvermögen rauben kann - wenn nicht schnellstmöglich behandelt wird.
Erst seit wenigen Jahren gibt es durch neu entwickelte Medikamente dafür wirksame
Behandlungsmöglichkeiten, auch am UKJ.
"Bei der feuchten Makuladegeneration wuchern kleine Blutgefäße in die Netzhaut, wo sie gar nicht
hingehören", erklärt Dr. Wildner, der die Makula- Spezialsprechstunde an der Augenklinik betreut.
Die brüchigen Gefäße, aus denen Flüssigkeit austritt, schädigen das Sehzentrum, die Makula. Die
modernen Wirkstoffe blockieren die unerwünschte Gefäßneubildung. Dazu werden sie direkt ins
Auge gespritzt. Mehr als 2.000 solche ambulanten Spritzenbehandlungen hat die Augenklinik im
vergangenen Jahr durchgeführt, Tendenz steigend. Zumeist kommen die Patienten aus
Ostthüringen und Sachsen-Anhalt.
Gewinn an Lebensqualität
Der Behandlung voraus geht eine gründliche Diagnostik, deren Bestandteil neben der klassischen
augenärztlichen Untersuchung die sogenannte Fluoreszenz- Angiografie ist. Dabei wird ein
Farbstoff in den Blutkreislauf gespritzt, mit dem sich untypische Blutgefäße im Auge sichtbar
machen lassen. Außerdem wird mit einem speziellen bildgebenden Verfahren, der optischen
Cohärenztomografie (OCT), die Netzhaut auf Flüssigkeitsansammlungen untersucht. Solche
Netzhautveränderungen zeigen sich auch schon im Frühstadium der Erkrankung, wenn die
Patienten noch nicht über Beschwerden klagen, wie Dr. Wildner erklärt. "Damit kann die
Behandlung schon frühzeitig begonnen werden, was das Wichtigste ist." Oft kämen Betroffene
aber erst mit einer fortgeschrittenen Netzhautschädigung in die Makula-Sprechstunde.
"Heilen können wir die feuchte Makuladegeneration mit der Spritzentherapie nicht", stellt Dr.
Wildner klar. "Aber wir können die Erkrankung in die trockene Form überführen - und damit
bremsen." Für die Betroffenen bedeute dies einen Gewinn an Lebensqualität.
Wegen der Bevölkerungsentwicklung rechnet der Experte mit einem weiteren Anstieg der
Behandlungszahlen. "Unsere Patienten werden immer älter, da wird die AMD auch in Zukunft ein
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großes Thema sein." Angesichts der steigenden Behandlungszahlen hat die Klinik ihre
Makula-Sprechstunde bereits auf tägliche Sprechzeiten erweitert.
Kontakt:
Klinik für Augenheilkunde
Makula-Sprechstunde
Bachstraße 18, 07740 Jena
Tel.: 03641 / 933146
Meldung vom: 04.04.2016 11:05 Uhr
Spezialsprechstunde zu altersbedingter Makula-Degeneration an JenaerUni-Augenklinik
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