Pädagogische Konzeption 2015 Inhalt Unser Leitbild .......................................................................................................................................... 3 1. 2. 3. Organisation .................................................................................................................................... 4 1.1. Gesetzliche Rahmenbedingungen .......................................................................................... 4 1.2. Rechtsträger ............................................................................................................................ 4 1.3. Platzkapazität .......................................................................................................................... 4 1.4. Lageplan ................................................................................................................................... 4 1.5. Schließ- und Öffnungszeiten und Elternbeiträge ................................................................... 5 1.6. Lebensbedingungen unserer Familien.................................................................................... 6 Grundlagen der pädagogischen Arbeit........................................................................................... 7 2.1. Unser pädagogischer Ansatz ................................................................................................... 7 2.2. Unser Verständnis von Bildung, Erziehung und Betreuung ................................................... 9 2.3. Unser Bild vom Kind .............................................................................................................. 10 2.4. Das Team ............................................................................................................................... 11 2.5. Partizipation von Eltern .....................................................Fehler! Textmarke nicht definiert. 2.6. Partizipation von Kindern ..................................................................................................... 13 2.7. Beschwerdemanagement für Kinder .................................................................................... 14 2.8. Beschwerdemanagement für Eltern ..................................................................................... 14 2.9. Beobachtung und Dokumentation ....................................................................................... 15 Unsere pädagogischen Arbeit mit Kindern .................................................................................. 16 3.1. Raumgestaltung .................................................................................................................... 16 3.2. Religionspädagogik ............................................................................................................... 18 3.3. Das Spiel der Kinder .............................................................................................................. 20 3.5. Regelmäßig stattfindende Angebote.................................................................................... 22 3.6. Eingewöhnung neuer Kinder................................................................................................. 24 3.7. Kinder „Unter-Drei-Jahren“ .................................................................................................. 26 3.8. Kinder mit besonderen Bedürfnissen – Inklusion ................................................................ 28 3.9. Das letzte Jahr vor der Schule ............................................................................................... 29 3.10. Übergang von der Kita in die Schule ..................................................................................... 30 3.11. Schulkinderbetreuung in der Schatzkiste ............................................................................. 31 Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 1 Pädagogische Konzeption 2015 3.12. Ernährung und Gesundheit ................................................................................................... 33 3.13. Zahngesundheit ..................................................................................................................... 35 3.14. Bewegung .............................................................................................................................. 35 4. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen ............................................................................... 37 5. Kinderschutz .................................................................................................................................. 38 6. Qualitätsentwicklung .................................................................................................................... 39 7. Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................................................... 40 8. Unsere Kita als Ausbildungsbetrieb ............................................................................................. 41 9. Glossar ........................................................................................................................................... 42 10. Anhang .......................................................................................................................................... 44 Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 2 2015 Pädagogische Konzeption Unser Leitbild Die pädagogische Arbeit geht von den sozialen und kulturellen Lebenssituationen der Kinder und ihren Familien aus. (Grundsatz 1 der Arbeit nach dem Situationsansatz) Ihr Kind und seine Familie stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir verstehen unsere Arbeit in der evangelischen Kindertagesstätte „Schatzkiste“ als einen im Evangelium von Jesus Christus begründeten Dienst an Kindern, Familien und an der Gesellschaft. Der soziale und kulturelle Hintergrund und die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes bilden die Basis für unsere pädagogischen Angebote. Eine offene und wertschätzende Grundhaltung ist uns sehr wichtig. Das Grundrecht auf eigene Meinung und Beteiligung von Kindern und Eltern ist Grundlage einer demokratiefördernden Erziehung. Wir nehmen den Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag ernst und ergänzen und unterstützen die Entwicklung Ihres Kindes in der Familie. Damit ermöglichen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Arbeit in unserer Kita wird im Rahmen kirchlicher und staatlicher Rechtsvorschriften wahrgenommen. Wir wünschen uns, dass sich Ihr Kind in unserer Einrichtung wohl fühlt und freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Ihnen. Herzlich willkommen in der evangelischen Kindertagesstätte „Schatzkiste“ Hörbach Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 3 2015 Pädagogische Konzeption 1. Organisation 1.1. Gesetzliche Rahmenbedingungen Unser Bildungs- und Erziehungsauftrag Die gesetzlichen Grundlagen für unsere Arbeit finden sich im Sozialgesetzbuch (SGB) VIII, im Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG), im Hessischen Kinderund Jugendhilfegesetzbuch (HKJGB), das auch das Hessische Kinderfördergesetz (KiföG) beinhaltet. Alle formulieren den Auftrag der Kita, die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Der Förderauftrag bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Des Weiteren soll der Kinderschutz gesichert sein und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und –sicherung installiert sein. Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan, die Leitlinien und Qualitätsstandards der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, das Infektionsschutzgesetz (IfSG) und das Datenschutzgesetz sind weitere Grundlagen unserer Arbeit. Weitere Bestimmungen sind in der Ordnung für Kindertagesstätten der EKHN geregelt, die allen Eltern bei der Anmeldung ihres Kindes ausgehändigt wird. Integrationsplätze für Einzelintegration behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder, werden bei Bedarf zur Verfügung gestellt. Wir sind Kooperationspartner der Neuen Friedensschule Sinn-Merkenbach. Ca 30 Grundschulkinder besuchen während der Öffnungszeiten der Kita unser Haus. 1.4. Lageplan Hörbach ist ein Stadtteil der Kleinstadt Herborn im Lahn-Dill-Kreis, am Fuße des Westerwaldes. Die evangelische Kindertagesstätte „Schatzkiste“ liegt in einem Wohngebiet am Ortsrand. Lageplan der Kita in Hörbach 1.2. Rechtsträger Träger der Einrichtung ist die evangelische Kirchengemeinde Hörbach. Eigentümerin des Gebäudes ist die Stadt Herborn. Es finden regelmäßige Arbeitstreffen zwischen dem Träger, der Leitung und der Kommune statt. 1.3. Platzkapazität Wir bieten insgesamt 90 Plätze für Kinder von 18 Monaten bis zur Einschulung an. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 4 2015 Pädagogische Konzeption 1.5. Schließ- und Öffnungszeiten und Elternbeiträge Die Jahresschließzeiten für das kommende Jahr werden im November des Vorjahres bekannt gegeben. Übersicht der Betreuungszeiten: K I N D E Modul I (34 Stunden) Montag bis Donnerstag Von 7.30 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.30 Uhr Freitag durchgehend von 7.30 bis 13.30 Uhr 92,00 € pro Monat E N 99,50 € pro Monat R T C Montag bis Donnerstag H Von 7.00 bis 16.30 Uhr U Freitag von L 7.00 bis 14.00 Uhr K Modul III (44,50 Stunden) Montag bis Donnerstag durchgehend von 7.00 bis 16.30 Uhr Freitag durchgehend von 7.00 bis 13.30 Uhr 117,00 € pro Monat 117,00 € pro Monat Halbtagsplatz N Modul II (36,5 Stunden) Montag bis Donnerstag Von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 14.00 bis 16.30 Uhr Freitag von 7.00 bis 13.30 Uhr A Ganztagsplatz I R G S D E R Zwei Tage pro Woche plus Freitag Von 7.00 bis 16.30 Uhr Freitag von 7.00 bis 14.00 Uhr 59,00 € pro Monat Pro eingenommenes Mittagessen wird ein Betrag von 2,40 € berechnet. Der Monatsbeitrag und das Essensgeld werden, mit dem Einverständnis der Eltern, von der Evangelischen Regionalverwaltung Nassau Nord monatlich eingezogen. Der Kostenbeitrag für Getränke, das tägliche Frühstücks- und Nachmittagsbuffet beträgt monatlich 5,00 € und ist in der Stammgruppe zu bezahlen. Geschwisterkinder in einem Betreuungsbereich zahlen die Hälfte. Das letzte Kindergartenjahr vor der regulären Einschulung ist beitragsfrei (Bambini Programm des Landes Hessen). Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 5 2015 Pädagogische Konzeption 1.6. Lebensbedingungen unserer Familien Schließungstagen unterstützen wir Familien in diesem Bestreben. Wenn Kinder in unsere Einrichtung kommen, tun sie dies nicht alleine, sondern bringen ihre ganze Familie mit. Die Lebenssituationen von Familien sind sehr unterschiedlich, genau wie ihre jeweiligen Wünsche und Unterstützungsbedürfnisse. Uns ist die Bedeutung von Familie und deren unterschiedliche Formen bekannt. Wir erleben uns als einen der wenigen Begegnungsorte von Familien unterschiedlicher sozialer Schichten und Biographien. In unserem Einzugsgebiet sind Familienstrukturen nicht einheitlich verändern sich ständig. die und Dies ist uns bewusst und bedeutet, dass wir uns immer wieder mit den ökonomischen, politischen, sozialen, kulturellen und ethnischen Veränderungen auseinandersetzen und unsere Arbeit danach ausrichten. Unsere Kita ist ein offenes Haus, in dem alle die Möglichkeit haben sollen, sich wohlzufühlen und auszutauschen. Wir sehen unsere Kindertagesstätte als familienergänzende Institution und als Bindeglied zwischen Kirchengemeinde und Familien, in der Alltag gelebt wird. Die pädagogische Arbeit geht aus von den sozialen und kulturellen Lebenssituationen der Kinder und ihren Familien. (Konzeptioneller Grundsatz 1 im Situationsansatz). Das heißt für uns als Team, jeder Familie offen, mit Achtung, Akzeptanz und Freundlichkeit zu begegnen ohne zu bewerten. Wir kennen und respektieren die verschiedenen Formen des Zusammenlebens und fördern die Bindung zwischen Team und den einzelnen Familien. Die kulturellen und sozialen Hintergründe der Familien sind uns bekannt und fließen in die pädagogische Arbeit ein. Gesellschaftliche Umbrüche vollziehen sich auch im Arbeitsleben. Fast immer sind beide Elternteile erwerbstätig und Familien stehen vor der Herausforderung Erwerbstätigkeit und Kindererziehung zu vereinbaren. Durch eine lange Öffnungszeit der Kita von 7.00 bis 17.00 Uhr und wenigen Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 6 2015 Pädagogische Konzeption 2. Grundlagen der pädagogischen Arbeit Die Eltern sind zur Erziehungspartnerschaft eingeladen, um diese wichtige Zeit im Leben ihres Kindes gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften zu gestalten. Diese sind in dem Prozess als Lehrende und Lernende beteiligt. Die Arbeit nach dem Situationsansatz bestärkt Kinder unter anderem darin, Vertrauen in die eigenen Kräfte zu entwickeln und sich selbst zu achten (Ich-Kompetenz), Kritik zu äußern und annehmen zu können (Sozialkompetenz) und das Weltgeschehen erleben und erkunden zu können (Sachkompetenz). 2.1. Unser pädagogischer Ansatz Unser pädagogischer Ansatz ist der Situationsansatz! Im Sinne des Situationsansatzes gehen wir davon aus, dass Kinder von Anfang an eigene Rechte (siehe Anhang) haben und die für ihre Entwicklung und Entfaltung notwendigen Schritte durch eigene Aktivität vollziehen. Da Bildung ein lebenslanger Prozess ist, werden Kompetenzen gefördert, wie das Herstellen von Zusammenhängen und die Verständigung über unterschiedliche Erwartungen. (Lernmethodische Kompetenz) Ihre Bedürfnisse und Interessen, ihre Entdeckerfreude und ihr Forscherdrang, ihr Einfallsreichtum und die Vielfalt ihrer Ausdrucksmöglichkeiten stehen im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Erwachsene sind dafür verantwortlich, Kinder durch verlässliche Beziehungen und ein anregungsreiches Umfeld in ihrem Streben nach Weiterentwicklung zu unterstützen. Dabei werden die komplexe Lebenssituation des Kindes und der Familie sowie deren kultureller Hintergrund stets mitberücksichtigt. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Grundlage unserer pädagogischen Arbeit sind die Werte und Normen des Situationsansatzes. Seite 7 2015 Pädagogische Konzeption Die 16 Grundsätze des Situationsansatzes Grundsatz 1 Die pädagogische Arbeit geht von den sozialen und kulturellen Lebenssituationen der Kinder und ihren Familien aus. Grundsatz 2 Erzieherinnen finden im kontinuierlichen Diskurs mit Kindern, Eltern und anderen Erwachsenen heraus, was Schlüsselsituationen im Leben der Kinder sind. Grundsatz 3 Erzieherinnen analysieren, was Kinder können und wissen und was sie erfahren wollen. Sie eröffnen ihnen Zugänge zu Wissen und Erfahrungen in realen Lebenssituationen. Grundsatz 4 Erzieherinnen unterstützen Mädchen und Jungen in ihrer geschlechtsspezifischen Identitätsentwicklung und wenden sich gegen stereotype Rollenzuweisungen und – übernahmen. Grundsatz 5 Erzieherinnen unterstützen Kinder, ihre Phantasie und ihre schöpferischen Kräfte im Spiel zu entfalten und sich die Welt in der ihrer Entwicklung gemäßen Weise anzueignen. Grundsatz 6 Erzieherinnen ermöglichen, das jüngere und ältere Kinder im gemeinsamen Tun ihre vielseitigen Erfahrungen und Kompetenzen aufeinander beziehen und sich dadurch in ihrer Entwicklung gegenseitig stützen können. Grundsatz 7 Erzieherinnen unterstützen Kinder in ihrer Selbstständigkeitsentwicklung, indem sie ihnen ermöglichen, das Leben in der Kindertageseinrichtung aktiv mitzugestalten. Im täglichen Zusammenleben findet eine bewusste Auseinandersetzung mit Werten und Normen statt. Regeln werden gemeinsam mit Kindern vereinbart. Grundsatz 9 Die Arbeit in der Kindertageseinrichtung orientiert sich an Anforderungen und Chancen einer Gesellschaft, die durch verschiedene Kulturen geprägt ist. Grundsatz 10 Die Kindertageseinrichtung integriert Kinder mit Behinderungen, unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen und Förderbedarf und wendet sich gegen Ausgrenzung. Grundsatz 11 Räume und ihre Gestaltung stimulieren das eigenaktive und kreative Tun der Kinder in einem anregungsreichen Milieu. Grundsatz 12 Erzieherinnen sind Lehrende und Lernende zugleich. Grundsatz 13 Eltern und Erzieherinnen sind Partner in der Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder. Grundsatz 14 Die Kindertageseinrichtung entwickelt enge Beziehungen zum sozial-räumlichen Umfeld. Grundsatz 15 Die pädagogische Arbeit beruht auf Situationsanalysen und folgt einer prozesshaften Planung. Sie wird fortlaufend dokumentiert. Grundsatz 16 Die Kindertageseinrichtung ist eine lernende Organisation. Grundsatz 8 Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 8 2015 Pädagogische Konzeption Die Kindertagesstätte hat einen zentralen Stellenwert für die Aufgaben der Bildung, Erziehung und der Betreuung. 2.2. Unser Verständnis von Bildung, Erziehung und Betreuung Verhalten an dieser Richtschnur kritisch überprüfen und bei Abweichungen ändern, sowie motiviert sein, ungerechte Zustände in der Gesellschaft zu ändern. Was nutzt die beste Erziehung – die Kinder machen uns eh alles nach! (Erich Kästner) Bildung Unter Bildung verstehen wir den Prozess des kognitiven, emotionalen, sozialen und moralischen Lernens. Wir können ein Kind nicht von außen bilden, sondern das Kind bildet sich selbst durch Eigenaktivität und Selbsttätigkeit. Aus eigener Motivation heraus erkunden und erschließen sich Kinder ihre Welt, nehmen Kontakt zu anderen Menschen auf und lernen von und mit ihnen. In Bildungsprozessen entwickeln sich ihre einzigartige Persönlichkeit, ihr Charakter, ihre Identität und ihre Individualität. Unsere Aufgabe in diesem Prozess ist es, die Kinder in ihrem Tun zu bestärken, ihnen eine anregungsreiche Umgebung und verlässliche Beziehungen und Sicherheit zu bieten, ihnen „Bildungsräume“ zur Verfügung zu stellen. Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. (afrikanisches Sprichwort) Erziehung Bezieht sich im Gegensatz zur Bildung auf das (soziale) Verhalten und die diesem zugrundeliegende Einstellungen, Wertehaltungen, Regeln und sittlichen Grundsätze - somit also auch auf den Charakter und das Gewissen des Kindes. Das bedeutet aber nicht, dass Werte und Regeln aufgezwungen werden, sondern das Kind wird zum kritischen Hinterfragen ermutigt und erlebt, dass Regeln veränderbar sind. Es sollte Werte und Regeln weitgehend freiwillig übernehmen, weil es sie als vernünftig, sinnvoll und wahr erkannt hat und sich bewusst für sie entschieden hat. Nur dann wird das Kind entsprechend handeln, sein Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Betreuung Unter Betreuung verstehen wir, dass wir uns um die uns anvertrauten Kinder kümmern. 1. Pflege – wir behandeln die Kinder gut, sorgsam und schonend. Wir achten auf das körperliche Wohlbefinden der Kinder, auf angemessene Kleidung, eine ausreichende und gesunde Ernährung, genügend Ruhephasen (Schlafzeiten), das Einhalten von Hygieneregeln usw. 2. Schutz – Wir bewahren die Kinder vor Schädigungen körperlicher und seelischer Art. Wir sind uns unserer Aufsichtspflicht bewusst und handeln danach. (siehe Kinderschutz) 3. Fürsorge- Wir sehen uns in der Verpflichtung für das Wohl der Kinder Sorge zu tragen und ihre Interessen zu schützen. Wir geben ihnen Zuwendung und Nestwärme und stehen ihnen als verlässliche Bindungspartner zur Verfügung. Die Kinder sollen sich im Kindergarten geborgen fühlen. Dazu gehört auch die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Kinder, wie Hunger, Durst, Schlaf, dem Bedürfnis nach Sicherheit und Zugehörigkeit, Wertschätzung und Liebe. Die Befriedigung der grundlegenden Bedürfnisse ermöglicht erst Erziehung und Bildung des Kindes. Seite 9 2015 Pädagogische Konzeption 2.3. Unser Bild vom Kind Kinder sind unterschiedlich und einzigartig. Unsere innere Haltung ihnen gegenüber hängt stark von unserem eigenen Menschenbild und unserer persönlichen Entwicklung ab. Es gibt nicht DAS Bild vom Kind. Es ist uns ein Anliegen alle Kinder so anzunehmen, wie sie sind. Kinder haben Grundbedürfnisse, die befriedigt werden müssen, um sich gut zu entwickeln. Wir schaffen ein Klima, in dem gute Bindungen aufgebaut werden können. Diese sehen wir als Grundlage für das Zusammenleben in unserer Kita. Werte, die uns leiten Im Rahmen einer Inhouse-Fortbildung zum Thema „Werte“ haben wir unsere 11 wichtigsten Werte formuliert und auf Leinwand festgehalten. Das Bild hängt im Eingangsbereich der Kita. Akzeptanz Bildung Empathie Glaube Offenheit Partizipation Selbstständigkeit Solidarität Spaß und Lebensfreude Verlässlichkeit Wertschätzung Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Kinder sind von Natur aus neugierig und bringen die unterschiedlichsten Stärken mit. Sie sind Akteure ihres Umfeldes und gestalten dieses aktiv mit. Sie haben ein Recht auf Bildung und die bestmögliche Förderung in allen Entwicklungsbereichen. Dazu gehört auch, dass ihre Gefühle wahrgenommen, zugelassen und respektiert werden. Kinder wollen Gemeinschaft, sind neugierig, experimentierfreudig und benötigen Bewegung. Kinder brauchen Werte, Ethik und Kultur als gute Basis, um eine eigene Haltung entwickeln zu können. Ein anregungsreiches Umfeld hilft den Kindern sich auszuprobieren und individuell zu lernen. Kinder brauchen Wurzeln, aber auch Flügel und Freiräume, um ihre eigenen Wege gehen zu können. Seite 10 2015 Pädagogische Konzeption 2.3. Das Team Unser Team setzt sich aus Leitung, pädagogischem Personal, Hauswirtschaftsund Reinigungskräften zusammen. Außerdem bieten wir Praktikumsplätze für verschiedene sozialpädagogische Praktika an. Team bedeutet für uns, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Schwerpunkten gleiche Ziele verfolgen. Dabei sind wir im ständigen Dialog miteinander. Die fachliche Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist die Bildung, Erziehung und Betreuung der ihr anvertrauten Kinder. Dies bedeutet zum einen das Recht des Kindes auf Förderung seiner Entwicklung und Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beachten. Zum anderen besteht der Anspruch der Gesellschaft auf kulturelle Reproduktion, das heißt die Vermittlung von Grundwerten sowie die Weitergabe des kulturellen Erbes an die nachwachsende Generation. Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, nehmen alle pädagogischen Fachkräfte und Mitarbeitenden regelmäßig an Fortbildungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten teil und setzen sich mit ihrer Grundhaltung auseinander. Wichtige Grundpfeiler unserer Arbeit im Team sind hohe Motivation, eine wertschätzende Haltung gegenüber anderen Menschen, Spaß an der Arbeit mit Kindern, Offenheit, Flexibilität und eine hohe Qualifikation der Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen. Diese sind unter anderem: Musikalische Früherziehung Fachkraft für den Situationsansatz Fachkraft für Religionspädagogik Fachkraft für Sprachförderung Fachkraft für Kleinstkindpädagogik Sport und Bewegung (Übungsleiter) Natur und Umwelt Inklusion/Integration (Quint) Praxisanleitung für Praktikanten T – wie Tolerant E – wie Engagiert A – wie Aktiv M – wie Motiviert Außerdem findet einmal jährlich eine zweitägige Teamfortbildung statt, in der gemeinsam an einem Thema gearbeitet wird. Kollegiale Beratung und Supervision können jederzeit eingefordert werden. Zur Teampflege gehören auch Betriebsausflüge und die Möglichkeit an der Teilnahme an einer Betriebssportgruppe. Bindungen und Beziehungen zu Kindern und ihren Familien, zur Gemeinde und anderen Beteiligten werden über das herkömmliche Maß hinaus gelebt und gepflegt. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 11 2015 Pädagogische Konzeption 2.4. Partizipation von Eltern Eltern als Erziehungspartner Für jedes Kind ist der Eintritt in die Kita ein neuer Lebensabschnitt. Viele Kinder machen hier außerfamiliären Erfahrungen. ihre ersten Die Eltern sind Experten und wichtigste Bezugspersonen für ihr Kind. Eine intensive und partnerschaftliche Zusammenarbeit, vor allem aber auch gegenseitiges Vertrauen zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräfte, sind unbedingt notwendig und werden gefördert. Dabei ist uns bewusst, unterschiedlich sind und kulturelle und soziale mitbringen. dass Eltern verschiedene Hintergründe Durch eine offene Haltung, den nötigen Respekt und die Wertschätzung besteht bei uns ein partnerschaftliches Miteinander. Damit übernehmen Eltern und pädagogische Fachkräfte gemeinsam die Verantwortung für die Erziehung des Kindes und arbeiten zum Wohl der Kinder und zur Sicherung der Kontinuität des Erziehungsprozesses zusammen. Eine gute Kooperation setzt die Reflexion der jeweils eigenen inneren Haltung und Handlung voraus. Auch von Seiten der Eltern ist es wichtig, dass diese offen dafür sind. Wir bieten den Eltern die Möglichkeit, am KiTa- Alltag der Kinder teilzunehmen und diesen aktiv mitzugestalten. Elternabenden Tür- und Angelgesprächen Themenbezogene Veranstaltungen Elternbriefe Monatlicher Infobrief „Schatzbrief“ Eltern Informationswand im Flur Homepage Persönlicher Lernordner des Kindes Die Erziehungsberechtigten sind an den Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten der Erziehung, Bildung und Betreuung beteiligt. Es gibt aktive Teilnahme und Mitgestaltung in institutionalisierter Form: Elternbeirat Kindergartenausschuss Beschwerdemanagement Weitere Möglichkeiten der Partizipation bestehen bei: Konzeptionsweiterentwicklung Festen Familiengottesdiensten Ausflügen und Besichtigungen Jährlich stattfindende Vater-KindFreizeit Kindergartenalltag Elterntreffen, z.B. Elternfrühstück Förderverein Einbinden in Projektarbeit Wir reflektieren in Form von z.B. Regelmäßigen Elternzufriedenheitsabfragen Gesprächen Austausch in Teamsitzungen Wie sieht das konkret in unserer Kita aus? Elterninformation und Austausch findet statt z. B. in Form von: Aufnahmegesprächen Hospitation Entwicklungsgesprächen Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Eltern sind Partner in der Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder. Unser Ziel ist es, die Erziehung und Bildung der Kinder in der Familie unterstützen und ergänzen. Seite 12 2015 Pädagogische Konzeption 2.5. Alle Mitarbeiter sind überzeugt, dass eine Beteiligung der Mädchen und Jungen weitere Perspektiven eröffnet und ein Prozess ist. Partizipation ist für uns eine Eigeninitiative der Kinder, die von uns Erwachsenen unterstützt und gefördert wird. Die Kinder entscheiden, mit welcher pädagogischen Fachkraft und mit welchen Kindern aus der gesamten Einrichtung sie Geburtstag feiern möchten. Oder auch nicht. Die Kinder entscheiden mit bei der Gestaltung des Tagesablaufs, der Festlegung der Regeln im Haus, der Gestaltung der Räume und der inhaltlichen Gestaltung der Projekte und Angebote. Partizipation von Kindern Nach dem Bundeskinderschutzgesetz, dass seit Januar 2012 in Kraft ist, und dem Sozialgesetzbuch VIII, §8 und §45 sind Beteiligungsformen sowie Beschwerdemöglichkeiten von Kindern im Alltag einer Kindertagesstätte – sowohl konzeptionell als auch in der unmittelbaren pädagogischen Arbeit – vorzusehen und zu verankern. (siehe auch Positionspapier „Partizipation in der Kindertagesstätte“, Zentrum Bildung EKHN) Wir beteiligen Kinder an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand. Diese Haltung zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Einrichtung. Verwurzelt in der Stammgruppe dürfen Kinder bestimmen wo und mit wem sie spielen. Beim Frühstück und Nachmittagssnack entscheiden Kinder ob, wann, was und mit wem sie essen und trinken möchten. Beim Mittagessen bedienen die Kinder sich selbst und entscheiden was und wie viel sie essen möchten. Die Pflegesituation ist so gestaltet, dass die Kinder die größtmögliche Beteiligung daran haben. Die Kinder dürfen z.B. mitentscheiden, wer sie wickeln darf und wer nicht; allerdings nicht, ob sie gewickelt werden müssen. Unsere Kita ist eine „offene“ Kita, alle Räume stehen den Kindern zur Verfügung und die Kinder entscheiden selbst, wo sie spielen möchten. Die Räume sind so gestaltet, dass alle Materialien Aufforderungscharakter haben und den Kindern jederzeit zugänglich sind. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Nicht nur der Erwachsene weiß, was für Kinder gut ist, sondern das Kind selbst. (Freinet) Seite 13 2015 Pädagogische Konzeption 2.6. Beschwerdemanagement für Kinder Wir sehen die Kinder als ihre eigenen Interessenvertreter. Zur Sicherung der Rechte von Kindern und zum Schutz vor Gewalt sollen Kinder in Tageseinrichtungen die Möglichkeit zur Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten haben. (siehe SGB VIII, §45 Abs. 2 Nr. 3) Alle Kinder erleben im Alltag unserer Kita, dass sie wertgeschätzt und ernstgenommen werden. Das beginnt bei der persönlichen Begrüßung mit Namen beim Ankommen, geht über das Benennen und Ernstnehmen von Gefühlen, bis zur Bereitschaft der Mitarbeitenden, eigenes Fehlverhalten einzugestehen und zu kommunizieren. Durch regelmäßige, wertschätzende und einfühlsame Beobachtungen und Dokumentationen versuchen wir kindliche Signale zu erkennen, um angemessen darauf reagieren zu können. Dies gilt insbesondere für nonverbale kindliche Ausdrucksformen von Unzufriedenheit und Ablehnung, wie z.B. Weinen, Rückzug, Aggressivität. 2.7. Beschwerdemanagement für Eltern Wir sehen Eltern als Interessensvertreter ihrer Kinder. Wir wünschen, dass sie uns ihre Beschwerden mitteilen und nehmen diese ernst. In unserer Kita gibt es ein einheitliches, transparentes und schriftlich ausformuliertes Bearbeitungsverfahren für den Umgang mit Beschwerden. (siehe Anhang) Wir führen regelmäßig BedarfsElternzufriedenheitsabfragen durch machen die Ergebnisse transparent. und und Wir erkennen so die Wünsche, Bedenken und Beanstandungen der Eltern, können darauf reagieren und in den Dialog treten. Uns ist es wichtig, stets mit den Eltern im Gespräch zu sein. Der Kirchenvorstand, als Träger der Kita, steht als Kontaktstelle für Beschwerden zur Verfügung. Wir nehmen diese ernst und suchen gemeinsam mit den Kindern nach Ursachen und Lösungen. Wir ermutigen Kinder, dass sie ihre Ideen, Wünsche und Beschwerden einbringen können. Eine Möglichkeit dazu ist der tägliche „Stuhlkreis“ in der Stammgruppe, aber auch der Austausch in der Kinderkonferenz oder mit der „Lieblingserzieherin“, die nicht unbedingt die Bezugserzieherin sein muss. Im pädagogischen Alltag schaffen wir bewusst Raum für vertrauliche Gespräche. Beschwerden der Kinder werden nicht als „petzen“ verurteilt, sondern wir suchen mit den Kindern nach den Beschwerdeursachen und nutzen sie zur Weiterentwicklung. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 14 Pädagogische Konzeption 2.8. 2015 Beobachtung und Dokumentation Beobachtung und Dokumentation von Lernund Entwicklungsprozessen sind eine wichtige Grundlage für unsere pädagogische Zielsetzung und Planung. Kinder und Eltern sind mit diesem Instrument vertraut und darüber mit der pädagogischen Fachkraft im Dialog. Der Entwicklungsstand des Kindes, seine sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, seine Interessen und Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt der Beobachtung und Dokumentation. Die Lerngeschichten, die daraus entstehen, sind die Grundlagen für jährlich stattfindende Entwicklungsgespräche. Jedes Kind besitzt einen eigenen „Lernordner“. Das Kind entscheidet, was in den Ordner geheftet wird und wer in den Ordner schauen darf. „In meinem Ordner steht alles drin, was ich gelernt habe. Deshalb heißt er Lernordner.“ (Jenny, 5 Jahre) Eltern werden dazu eingeladen, etwas zum Lernordner beizutragen. Etwa Fotos von zuhause mitzubringen oder einen persönlichen Brief an ihr Kind zu schreiben, der dann in den Lernordner geheftet wird. Beim gemeinsamen Anschauen des Lernordners können Eltern am Alltag ihres Kindes in der Kita teilhaben. Am Ende der Kindergartenzeit nimmt jedes Kind seinen Lernordner mit nach Hause und hat so eine Dokumentation über seine individuelle Bildungsbiographie. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 15 2015 Pädagogische Konzeption 3. 3.3. Unsere pädagogischen Arbeit mit Kindern Raumgestaltung Räume, die zum Spielen und Lernen einladen Um den Kindern eine anregungsreiche Umgebung zu bieten, die die Welterkundung und die Selbstbildungsprozesse positiv unterstützen, haben wir uns mit der Bedeutung der (Bildungs-) Räume in unserer Kita auseinandergesetzt und ein Raumkonzept entwickelt. Im Mittelpunkt der Planung und Gestaltung steht immer das Kind mit seinen Fragen an den Raum: Bin ich hier willkommen? Kann ich mich hier wohlfühlen, auch ohne Mama und Papa Finde ich mich hier zurecht? Kann ich alles sehen und finden, was ich brauche? vielfältige Möglichkeiten aktiv zu werden, sowie genügend Rückzugsund Ruhemöglichkeiten. Um die Privatsphäre der Kinder zu achten, steht jedem Kind ein Eigentumskasten in seiner Stammgruppe zu Verfügung. Darin kann es seine „Schätze“ aufbewahren. Im Flur hat jedes Kind einen Garderobenplatz. Offene Räume laden durch eine helle und freundliche Atmosphäre ein. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte. In diesen Bildungsoasen können die Kinder ihre Interessen leben und neue Lernerfahrungen machen. Sie werden bei der Gestaltung der Räume aktiv beteiligt und ihre Vorstellungen und Ideen finden Beachtung. Jeder Lernschwerpunkt befindet sich nur einmal im Haus. Dies fördert und spiegelt unser offenes Konzept: Wer alles wahrnehmen möchte, muss die Räume wechseln. Gibt es einen Platz, der nur mir ganz alleine gehört? Die unterschiedlichen Materialen sind für die Kinder frei zugänglich und können jederzeit genutzt werden. Materialien, die für Kinder gefährlich werden können, werden jedoch an unzugänglichen Stellen aufbewahrt. Wo kann ich meine Sachen aufbewahren? Die Schwerpunkte der Räume sind: Darf ich alles anfassen? Komme ich auch an alles dran, was ich gerne haben möchte? Sieht mich die Erzieherin bei allem, was ich tue oder gibt es auch unbeobachtete Ecken? Gibt es in dem Raum Orte und Dinge, die ich verändern darf? Darf ich Spuren hinterlassen? Ist genügend Platz zum Toben und Träumen? Dürfen Mama und Papa auch in diesem Raum sein? Die Kinder haben jederzeit die Möglichkeit ihren Interessen und Lernbedürfnissen nachzugehen. Unsere Raumgestaltung orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder und bietet ihnen Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Bauen und Konstruieren Den Kindern steht ein großer Bauteppich zur Verfügung, auf dem sie mit verschiedenem Konstruktionsmaterial bauen und gestalten können. Dabei geschieht es oft, dass die Kinder den ganzen Raum nutzen und dies auch erlaubt ist. Zahlen und Mengen Den Kindern stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, mit dem sie erste mathematische Erfahrungen sammeln können. Seite 16 2015 Pädagogische Konzeption Sprache und Literacy In der Leseecke gibt es eine vielfältige Auswahl an altersentsprechenden Büchern. Hier können Mädchen und Jungen ebenso wie im Kinderbüro erste Erfahrungen mit Schriftbild und Buchstaben sammeln. Eine große Puppenecke lädt zum Kommunizieren ein. Kreativität Die Kinder können selbstbestimmt Materialen nutzen. Mit Pinsel, Kleber, Papier, Schere usw. lernen sie Farben, Formen und Techniken kennen. Wir verzichten bewusst auf die Arbeit mit Schablonen, stattdessen ermutigen wir die Kinder ihrer eigenen Kreativität und Phantasie Ausdruck zu geben. Sinneswahrnehmung Dinge wie Bällebad, Musikinstrumente, Sandkiste, Essen usw. regen die Kinder dazu an, ihren Alltag mit allen Sinnen wahrzunehmen. Das Schulkinderzimmer wird am Vormittag für verschiedene Angebote der Kindergartenkinder genutzt. Am Nachmittag steht es den Schulkindern für Hausaufgaben und Aktivitäten zur Verfügung. (siehe Schulkinderbetreuung) Eingangshalle und Flur als zentraler Ort unserer Einrichtung sind Informations- und Begegnungsstätte für Kinder und ihre Familien. Hier befinden sich verschiedene Info-Tafeln, an denen sich Eltern und Besucher über Termine oder inhaltliche Schwerpunkte der Kindergartenarbeit informieren können. Die Kinder nutzen diesen großen Raum für Rollenspiele, Angebote und Bewegung. Turnraum und Außengelände Auch ein Turnraum und ein großes Außengelände laden dazu ein, dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach werden.Dabei stehen den Kindern fest installierte Spielgeräte zur Verfügung, sowie die Möglichkeit sich auf der großen Wiese und auf verschiedenen Untergründen zu bewegen. Sie sammeln vielfältige Erfahrungen in Bezug auf Gleichgewicht, Balance und Körperwahrnehmung, können Naturerfahrungen machen und testen sich aus. Natur Der nahegelegene Wald, Felder und Wiesen in der Umgebung werden regelmäßig und spontan für Ausflüge, Spaziergänge und Exkursionen genutzt. Das Bistro bietet den Kindern die Möglichkeit, Kompetenzen wie Selbständigkeit, eigenverantwortliches und soziales Handeln zu erlernen und einzuüben. In einem bestimmten Zeitrahmen vormittags und nachmittags steht den Kindern ein Buffet zur Verfügung, an dem sie sich selbständig bedienen können. (siehe Essen in der Kita) Des Weiteren wird dieser Raum für Geburtstage, Hausaufgaben, Kinderkonferenz usw. genutzt Uns ist bewusst, dass Bildung nicht in getrennten „Räumen“ passiert, sondern dass das Spiel der „Bildungsraum“ der Kinder ist und Spiel überall seinen Platz hat. Unser offenes Haus unterstützt die Bestrebungen der Kinder, sich ALLE Räume im Spiel zu erobern. Die Einteilung in verschiedene Bereiche dient nur der Orientierung der Erwachsenen. Wenn ein Kind z.B. in der blauen Gruppe beginnt zu konstruieren, wird es nicht in seinem Tun gestoppt und in die rote Gruppe geschickt, nur weil sich dort das Bau- und Konstruktionsmaterial befindet. Seite 17 Pädagogische Konzeption 3.4. Religionspädagogik „Religionspädagogische Arbeit mit Kindern ist ein Kennzeichen Evangelischer Kindertagesstätten. Sie ist in der Konzeption verankert. Die Evangelische Kindertagesstätte eröffnet den Kindern eine christliche Lebensorientierung und lädt sie zur Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben ein. Grundlage dafür ist das biblisch-christliche Verständnis vom Menschen. Jedes Kind hat ein Recht auf Religion“. (Standard Religionspädagogik, Qualitätsfacetten für evangelische Kindertagesstätten) Wir verstehen unsere Arbeit als einen im Evangelium von Jesus Christus begründeten Dienst an Kindern, Familien und an der Gesellschaft. Jedes Kind ist ein Geschöpf Gottes und Ziel seiner Liebe. Deshalb ist es unverwechselbar und einzigartig. Kinder sind vollwertige Menschen von Anfang an. Kinder haben von Beginn ihres Lebens an ein Recht auf Religion und ein Recht zu fragen: Die Frage nach der Schöpfung – woher komme ich? Wer hat das alles gemacht? Die Frage nach dem Sinn des Lebens – wozu bin ich auf der Welt? Wozu sind die Anderen da? Die Frage nach dem Tod - warum muss ich sterben? Was passiert danach? Die Frage nach Gott – Auf was kann ich mich verlassen? Bin ich verlassen? Die Frage nach Schuld und Vergebung – ich habe einen Fehler gemacht, wie gehe ich damit um? Wer steht zu mir? Die Frage nach Religion – Was glauben wir? Was glauben die anderen? Die religionspädagogischen Angebote in unserer Kita sollen zur Förderung des ganzen Menschen beitragen. Das heißt, sie sollen alle bedeutsamen menschlichen Erfahrungen zur Sprache bringen – dabei können auch Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach 2015 Grenzsituationen im Leben von Kindern thematisiert werden. Unsere Kindertagesstätte bietet Raum für Kinder und Eltern aus verschiedenen Kulturen und Religionen. Dabei achten wir Kinder und Erwachsene in ihrer persönlichen Glaubensüberzeugung und Tradition. Wir ermöglichen Austausch und Begegnung. Alle pädagogischen Fachkräfte sind in Fragen des Glaubens und der Religion sprach- und gestaltungsfähig, ohne fertige Glaubensüberzeugungen mitbringen zu müssen. Wir sind im kontinuierlichen Dialog zwischen Team, Kindern, Eltern, Träger und Kirchengemeinde. Gemeinsame Aktionen in der Kirchengemeinde gehören zum festen Bestandteil des Kindergartenalltags und drücken die Verbundenheit zwischen Kindergarten und Kirchengemeinde aus. Im Alltag der Kinder haben verschiedene religiöse Rituale ihren festen Platz, wie z.B. das gemeinsame Beten zu den Mahlzeiten. In frei formulierten Gebeten sind Kinder eingeladen, ihre Gefühle zu benennen und auszudrücken. Alle Kinder treffen sich im Flur, um am Osterweg teilzunehmen. Neben verschiedenen Projekten und Aktionen, gibt es zwei feste Rituale im Jahreskreis: den „Osterweg“ und den „Weihnachtsweg“. Seite 18 Pädagogische Konzeption 2015 Osterweg – in der Passionszeit treffen sich ALLE Kinder, pädagogischen Mitarbeiter und Besucher um elf Uhr im großen Flur, um gemeinsam über das Thema Passion und Auferstehung zu lernen. „Ich weiß, was jetzt kommt. Eine neue Geschichte. Seid leise und still, weil ich jetzt unbedingt zuhören will!“ Mit diesem Lied und Ritual wird der tägliche „Osterweg“ eröffnet. Alle Kinder werden leise und wissen, dass jetzt eine (biblische) Geschichte erzählt, gespielt, gesungen wird. Gemeinsam nähern wir uns dem Inhalt der Geschichte und damit den Grundlagen des christlichen Glaubens. Dabei ist uns wichtig, dass die Kinder einen Bezug zu ihrem eigenen Leben herstellen können. Die Kinder erleben Musik, Rhythmus und Bewegung als religiöse Ausdrucksform. Oft haben wir Gäste, die z.B. erzählen, wie Ostern in ihrer Kultur gefeiert wird oder z.B. Fotos von einer Reise nach Israel zeigen. Vielfalt ist uns sehr wichtig, sie unterstreicht das eigene Profil. Ein Höhepunkt des Osterweges ist der Familiengottesdienst vor Ostern in der evangelischen Kirche Hörbach. Was im Osterweg erlebt und erlernt wurde, wird dort noch einmal gebündelt und der Gemeinde vorgestellt. Anschließend sind alle in die Kita zum Frühstücken eingeladen. Im Projekt „Gotteshäuser in Herborn“ zeigt Nuri, wie Moslems beten. Im Anschluss besuchten wir eine Moschee. Das Thema „Neues Leben erwacht“ stand 2012 im Mittelpunkt des Osterweges. Die Kinder durften erleben, wie aus Hühnereier Küken schlüpften. Der Weihnachtsweg ist analog aufgebaut und hat ebenfalls einen Familiengottesdienst als Höhepunkt. Die Geschichte vom blinden Bartimäus, der durch Jesu‘ Hilfe wieder sehen kann, ist eine der beliebtesten Geschichten der Kinder und wird immer wieder eingefordert und nachgespielt. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 19 Pädagogische Konzeption 3.3. Das Spiel der Kinder Im Spiel setzt sich das Kind mit hoher Motivation und Leistungsfreude mit den Situationen auseinander, denen es in seiner Welt begegnet. Es erweitert sein Weltbild, bereitet sich auf eine unbekannte Zukunft vor und stärkt seine Persönlichkeit für die Herausforderungen der Zukunft. Selbstbestimmtes Spiel ist die beste Investition in die Zukunft. Hanna, Linus und Hassan (alle 4 Jahre alt) spielen im Flur der Kita. Hassan schiebt Hanna in einem Puppenwagen. Linus fährt mit einem Bobbycar neben ihnen her. Plötzlich fängt Hanna an zu schreien. Linus fragt: „Was ist denn los Baby?“ Er holt einen Legostein und gibt ihn Hanna mit den Worten „Hier hast du was zu trinken!“ Hanna hält den Baustein an den Mund und macht Trinkgeräusche. „Papa, alle!“ sagt Hanna und gibt Hassan die vermeintliche Trinkflasche. Alle drei Kinder fahren zur Puppenecke. Hassan holt ein großes Tuch aus der Verkleidungskiste und deckt Hanna damit zu. „So jetzt musst du schlafen. Gute Nacht, Baby!“ „Gute Nacht Papa,“ antwortet Hanna und macht die Augen zu. Linus fährt mit dem Bobbycar in Richtung Flur. „Ich fahr jetzt auf die Arbeit.“ Die Kinder setzten ihr Spiel noch eine ganze Weile fort. Spielszenen, wie diese kann man jeden Tag auf vielfältige Art und Weise in der Kita beobachten. Was zunächst wie Nachahmung von Realität aussieht, ist tatsächlich eine Interpretation der Kinder von ihrer Wirklichkeit. Es ist ein Spiel mit Bedeutungen, die aus Beobachtungen, Beziehungen und Empfindungen der Kinder Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach 2015 entstanden und im Spiel bearbeitet ausgedrückt werden. und Im Spiel können Kinder Eindrücke und Erlebnisse verarbeiten und so ihr Gefühlsleben ordnen. Kinder brauchen Zeit und Raum für ihr selbstbestimmtes freies Spiel. Spielzeit ist keine vertane Zeit. Das Recht auf Spiel ist ein Teil der inzwischen auch in Deutschland ratifizierten UN-KinderRechtskonvention. Lernen ist keine isolierte Wissensaneignung. Lernen geschieht, wenn sich Kinder aktiv und in Gemeinschaft mit anderen, vielfältige Fähigkeiten aneignen. Und dies praktizieren Kinder den ganzen Tag im Spiel. Sie benötigen dazu viele Wiederholungen, um erworbene Fähigkeiten immer wieder neu oder anders anwenden zu können. Für dieses vertiefende Lernen brauchen sie vor allem ausreichend Zeit, Raum und Erwachsene, die sich nicht in ihr Spiel einmischen. Spielen ist die beste Investition in die Zukunft der Kinder und hat einen hohen Stellenwert in unserer Kita. In das Spiel einzugreifen, damit Kinder etwas Bestimmtes lernen, verstehen wir als Spielverhinderung und ein Widerspruch an sich. Denn Spielen ist Lernen. Bildung zu ermöglichen heißt vor allem, Alltag für das Spiel freizugeben, Spiele nicht als Lehrstunde umzufunktionieren. Denn das Spiel ist die Form des Kindes, sich die Welt anzueignen. Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es, für geeignete Bedingungen zu sorgen, zu beobachten und begleiten. Wir bieten den Kindern Materialien an, die die kindliche Eigenaktivität, sinnliche, körperliche, emotionale, ästhetische Wahrnehmung, Vorstellungskraft, Fantasie und sprachliches Denken anregen. Seite 20 2015 Pädagogische Konzeption 3.4. Lernen in Alltagssituationen Der Alltag steckt voller Abenteuer Kinder lernen immer dann am besten, wenn ihr Lebensalltag zum Gegenstand ihres Lernens wird. Tatsächliche Anforderungen aus dem Alltagsgeschehen wirken oft nachhaltiger als pädagogische Inszenierungen und Programme. Wir verzichten darauf, Kinder zu belehren und sie zu beschäftigen. Über das gemeinsame Tun und Handeln finden wir heraus, was Kinder tatsächlich bewegt und wo ihre Themen und Fragen sind. Ein Beispiel: Michel (3 Jahre) wählt sich am Frühstücksbuffet eine Clementine aus. Mit großer Konzentration puhlt er ein kleines Loch in die Schale. Dabei spritzt ihm Clementinensaft ins Gesicht. Michel hält erschrocken inne und reibt sich die Augen. Anscheinend brennt der Saft in den Augen und Michel fängt an ein wenig zu weinen. Er schaut die Erzieherin an. „Was können wir denn jetzt machen?“ fragt diese. „Abwaschen!“ ist Michels Antwort und er steht auf und geht in den gegenüberliegenden Waschraum. Mit sichtbar gewaschenem Gesicht kommt er zurück und setzt seine Arbeit fort. Nach einer Weile liegt die Clementine geschält auf seinem Teller und Michel beginnt voller Stolz sein ‚Werk‘ aufzuessen. Eine alltägliche Situation? Michels Versuche beschreiben anschaulich, was hundertfach im Alltag einer Kita geschehen kann, wenn Erwachsene es zulassen und wahrnehmen. Der Alltag in der Kita steckt voller Überraschungen und kann sinnvoll genutzt werden. Kinder handeln niemals ohne Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Sinngebung. Für Michel macht es Sinn beharrlich an der Aufgabe ‚Clementine schälen‘ dran zu bleiben und die Erzieherin gibt ihm Raum und Zeit dazu. Erst im Handeln entsteht Sinn, verändert und festigt sich schließlich. Was lernt Michel in dieser Situation? Er lernt sich für etwas zu entscheiden, indem er die Clementine zum Frühstücken auswählt. Er lernt Selbstständigkeit, indem er beginnt die Clementine selbst zu schälen. Er lernt Hilfe zu suchen, indem er den Blick an die Erzieherin wendet und diese darauf reagiert. Er lernt eine Lösung für sein Problem zu finden, indem die Erzieherin ihn fragt, wie er jetzt wohl handeln könne. Er lernt auch Beharrlichkeit, indem er sich von auftretenden Problemen nicht entmutigen lässt, sondern das Schälen der Clementine fortsetzt. Für die Kinder ist die Kita ein Ort mit viel Bezug zu ihrem gegenwärtigen Leben. Auf der Suche nach nützlichen Gegenständen und Räumen durchforsten sie das Haus und seine Umgebung immer wieder aufs Neue. Mit zunehmendem Alter erschließen sich ihnen dabei ständig neue Nutzungs- und damit auch Erfahrungsräume. Uns ist wichtig, dass Kinder diesem Forscherdrang nachgehen können. Räume, Material und Werkzeuge stehen bereit, die das gegenwärtige und tatsächliche Leben der Kinder widerspiegeln und jederzeit frei zugänglich sind. Die Kinder entscheiden selbst, wann, in welcher Weise und womit sie zu welchem Zweck damit hantieren. Dies geschieht in Ko-Konstruktion (siehe Glossar) mit anderen Kindern und Erwachsenen. Seite 21 2015 Pädagogische Konzeption 3.5. Regelmäßig stattfindende Angebote Neben den alltäglichen Lernanlässen der Kinder (siehe Lernen im Alltag) gibt es regelmäßig stattfindende strukturierte Angebote. Die Kinder können sich für diese Angebote anmelden und werden ermuntert an diesen regelmäßig teilzunehmen. Musikalische Früherfahrungen Neben dem Singen in verschiedenen Alltagssituationen werden in unserer Kita wöchentliche Musikgruppen angeboten, in der sich Kinder intensiver mit bestimmten Aspekten der Musik beschäftigen: Kleine und mittlere Musikgruppe (für Kinder bis zum 5. Lebensjahr) Bildungsschwerpunkte: (Orff) -Instrumente kennen lernen und ausprobieren, mit Klängen und Tönen experimentieren, Spaß am kreativen Umgang mit Musik zu erleben, sich zur Musik bewegen, Klanggeschichten, Konzertbesuche, Musiktheater. Große Musikgruppe Neben den Bildungsschwerpunkten der „kleinen und mittleren“ Musikgruppe kommt hier noch die Partnerschaft mit dem Seniorenheim „Haus des Lebens Herborn“ hinzu. Die Musik dient hier als Verbindungsglied zwischen den Generationen. Regelmäßig finden gegenseitige Besuche und Ausflüge statt, die von den Kindern und Erzieherinnen unserer Kita und den Bewohnern und Betreuern des Seniorenheimes gemeinsam geplant, vorbereitet, durchgeführt und reflektiert werden. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Naturwissenschaft Um Kindern frühzeitig die Begeisterung für Naturwissenschaften, Mathematik und Technik nahe zu bringen, könne sie selbständig oder unter Anleitung experimentieren. Dazu stehen den Kindern Raum, Material und Zeit zur Verfügung. (siehe Raumgestaltung) Jeden Freitag findet die Waldgruppe statt. Die Kinder melden sich selbstständig oder mit Unterstützung der Erwachsenen dazu an. Sie haben die Möglichkeit die Natur mit allen Sinnen zu erleben und zu erfahren. Die Kinder sind hier Impulsgeber und Motor zugleich, denn die Angebote während der Waldgruppe orientieren sich immer an den Interessen der Kinder. Durch die Begeisterung und die Sensibilisierung, die sie dabei erleben, entwickeln die Kinder ein positives Umweltbewusstsein. (siehe Gesundheit und Bewegung) Sprache und Literacy Um schon früh das Interesse an Büchern, Sprache und Buchstaben zu wecken, gibt es in unserer Kita eine Bibliothek, bzw. Leseecke. Dort können sich die Kinder selbstständig Bücher anschauen oder sie ausleihen und mit nach Hause nehmen. Verschiedene Literaturprojekte gehören genauso zum Alltag, wie die regelmäßig stattfindende Theaterwerkstatt. Die reichhaltigen Literacy Erfahrungen die die Kinder hier machen fördern sowohl aktuell als auch längerfristig die Sprachentwicklung. Seite 22 2015 Pädagogische Konzeption Kinderkonferenz Eine besondere Form der Partizipation stellt die regelmäßig stattfindende Kinderkonferenz der Kinder im letzten Kindergartenjahr dar. Die Kinder legen jedes Jahr aufs Neue die Regeln für die Kinderkonferenz fest und dokumentieren diese auf einem Plakat. Abwechselnd ist ein Kind der oder die Vorsitzende der Konferenz, eröffnet sie mit einem Klingelzeichen und leitet sie. Die pädagogische Fachkraft ist Schriftführer und veröffentlicht das Protokoll an einer Infowand im Flur. Die Kinder entscheiden durch Abstimmen, über welches Thema sie diskutieren wollen. Dies ist entweder ein Thema aus dem Kita Alltag oder ein gesellschaftlich-politisches Thema. Als Grundlage dient die Kindernachrichtenseite „Klaro Safaro“ der heimischen Tageszeitung. Die Kinder lernen hier unter anderem : Bei Bedarf oder auf Wunsch treffen sich auch andere Kindergruppen oder alle Kinder zu einer Kinderkonferenz. Projekte Während eines Kindergartenjahres werden verschiedene Projekte zu den jeweiligen Interessen der Kinder angeboten. Dabei wird intensiv mit einer kleineren Kindergruppe an einem Thema gearbeitet. Den Weg des Projektes bestimmen die Kinder. Ein Projekt ist zeitlich begrenzt und endet immer mit einem Abschluss. Als pädagogisches „Leuchtfeuer“ bleiben diese Projekte den Kindern immer besonders in Erinnerung. Externe Angebote Es gibt einige Angebote für Kinder und Familien, die von Experten angeboten werden, die nicht zum pädagogischen Team gehören. Selbständigkeit, Selbstbewusstsein,, Anderen zu zuhören und ausreden zu lassen dass ihre Meinung wichtig ist, Probleme anzusprechen, dass ein Thema mehrere Dimensionen hat, gemeinsam eine Lösung zu finden, eine Sitzung zu leiten und sich an Gesprächsregeln zu halten, dass sie ernst genommen werden, Verantwortung zu übernehmen Dazu gehört der wöchentlich stattfindende Flötenunterricht und die wöchentliche Englischstunde (beides gegen eine Gebühr, die bei Bedarf auch vom Förderverein der Kita übernommen werden kann). In einer Kinderkonferenz wurde z.B. 2009 der Name unserer Kindertagesstätte von den Kindern ausgesucht: Für die Kinder und uns bedeuten diese Angebote eine Bereicherung, für die Eltern oftmals eine zeitliche Entlastung. Donnerstagnachmittags kommt die „Vorlesepatin“ in Haus, um den Kindern vorzulesen. Das Familienzentrum der AWO in Herborn bietet Kurse mit verschiedenen Themen an, die ebenfalls in unserer Kita stattfinden können. Sie heißt seit dem 1. Oktober 2009 Evangelische Kindertagesstätte „Schatzkiste“. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 23 2015 Pädagogische Konzeption 3.6. Eingewöhnung neuer Kinder die drei Jahre und älter sind Um sich positiv entwickeln zu können, brauchen Kinder ein Umfeld, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen, in dem sie Anerkennung und Wertschätzung erfahren und vielfältige Anregungen finden. Innerhalb der Familie erlebt das Kind in der Regel die notwendige Sicherheit, die es braucht, um sich neugierig die Welt anzueignen. Fühlt es sich geängstigt, unwohl oder müde, sucht es den Kontakt zu Mama oder Papa, um sich dann gestärkt wieder seinen Interessen zu widmen. In der Kita sollte die Bezugserzieherin zum „sicheren Hafen“ für das Kind werden, damit es sich wohlfühlen und lernen kann. Grundlage für den Aufbau einer solch sicheren Beziehung zur Bezugserzieherin ist eine gut vorbereitete und gestaltete Eingewöhnungszeit, in der das Kind von einem Elternteil begleitet wird. Bevor ein Kind in unsere Einrichtung aufgenommen wird, laden wir die Eltern zu einem intensiven Gespräch ein. Wir möchten alles über das Kind erfahren, was uns hilft, ihm den Übergang in die Kita zu erleichtern. Erste Phase – das Kennenlernen Zeitrahmen: ca. 4 Tage In dieser Phase lernen sich alle Beteiligten gegenseitig kennen. Eltern und Kinder gewinnen erste Einblicke in den pädagogischen Alltag und die Einrichtung. Die Bezugserzieherin ist Gastgeberin und Ansprechpartnerin für Eltern und Kind. Damit der ganze Tagesablauf kennengelernt werden kann, sind in dieser Phase unterschiedliche Besuchszeiten sinnvoll. Zweite Phase – Sicherheit gewinnen Zeitrahmen: ca. 3 Tage Jetzt sollen Eltern und Kind die Sicherheit gewinnen, die sie brauchen um sich voneinander zu trennen. Ein Zeichen von Sicherheit ist es, wenn das Kind von sich aus Kontakt zu anderen Kindern und der Bezugserzieherin aufnimmt. In dieser Phase können kurze Trennungsversuche unternommen werden, bei denen sich die Bezugserzieherin dem Kind zuwendet und das Elternteil für diese Zeit den Raum verlässt. Hierbei ist wichtig, dass die Eltern als „sicherer Hafen“ zur Verfügung stehen und in Rufweite bleiben. Dritte Phase - Vertrauen aufbauen In diesem ersten Gespräch erhalten die Eltern wichtige Informationen zum Ablauf der Eingewöhnungszeit und es werden organisatorische Dinge besprochen. Zeitrahmen: individuell Achtung: Die erste längere Trennung nie an einem Montag und nicht vor dem 7. Tag versuchen! Erwartungen, Ängste und Sorgen von Eltern und Kindern werden thematisiert. Das Kind hat eine vertrauensvolle Beziehung zur Bezugserzieherin aufgebaut und fühlt sich in der Gruppe wohl. Für die Eingewöhnung sollte ein Zeitrahmen von mindestens zwei Wochen eingeplant werden. In dieser Zeit sollten Kind und ein Elternteil die Kita jeden Tag besuchen. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Wenn die Eltern zusammen mit der Bezugserzieherin durch Beobachtung des Kindes zu dem Ergebnis gekommen sind, eine erste längere Trennung zu versuchen, Seite 24 2015 Pädagogische Konzeption sprechen sie Trennungsritual ab. ein gemeinsames Die erste Trennung sollte zwischen 30 und 45 Minuten dauern. Die Eltern kommen nach dem besprochenen Zeitraum wieder zurück und lassen das Kind die angefangene Spielsituation beenden. Die Dauer der Trennung wird nach und nach verlängert. Das Kind hat die Eingewöhnung abgeschlossen, wenn es die Bezugserzieherin als „sicheren Hafen“ sieht und sich durch sie ablenken und trösten lässt. In der Eingewöhnungsphase ist es wichtig, dass das Kind die Kita höchstens halbtags besucht. Wenn das Kind die nötige Sicherheit hat, können nächste Schritte mit der Bezugserzieherin besprochen werden. Reflektionsgespräch Eltern und Bezugserzieherin sind ständig im Gespräch und tauschen sich aus. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 25 2015 Pädagogische Konzeption 3.7. Kinder „Unter-Drei-Jahren“ „Entscheidend für die Bildungsprozesse von Kindern jedweder Altersgruppe ist die aufmerksame, interessierte und forschende Haltung der Erzieherinnen und Erzieher gegenüber und gemeinsam mit dem Kind, seinen Interessen und Aktivitäten. Dies ermöglicht, das Kind in seinen Bildungsprozessen zu unterstützen, es zu fördern und zu fordern“. (Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend, Rheinland-Pfalz) Wenn die jungen Kinder unter drei Jahren in unsere Kita kommen, haben sie schon eine Menge an Entwicklung hinter sich. Vom kleinen, nahezu hilflosem Baby zum Kind, das bewusst handelt, seine Wünsche mitteilt und bereits Strategien entwickelt hat, wie mit Erwachsenen umzugehen ist. Die Gehirnentwicklung ist auf ihrem Höchststand angekommen. Alle Kompetenzen sind dabei, sich voll zu entfalten. Die Kinder brauchen eine Umgebung, sowie Erwachsene und Kinder, die ihnen die nötigen Anregungen vermitteln, mit ihnen gemeinsam die Welt entdecken und ihre Freude am Lernen unterstützen. Für einen guten Start in die Kindergartenwelt braucht es eine sichere und gelingende Eingewöhnung. Bindung und Eingewöhnung der „UnterDrei-Jährigen Kinder“ Um sich positiv entwickeln zu können, brauchen Kinder ein Umfeld, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen, in dem sie Anerkennung und Wertschätzung erfahren und vielfältige Anregungen finden. Dies gilt umso mehr für Kinder von Geburt bis drei Jahre, die mit dem Besuch der Kita häufig die erste Trennung von ihren engsten Bezugspersonen erfahren. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Innerhalb der Familie erlebt das Kind in der Regel die notwendige Sicherheit, die es braucht, um sich neugierig die Welt anzueignen. Fühlt es sich geängstigt, unwohl oder müde, sucht es den Kontakt zu seiner Bezugsperson, um sich dann gestärkt wieder seinen Interessen zu widmen. Bei uns in der Einrichtung muss die Bezugserzieherin zum „sicheren Hafen“ für das Kind werden, damit es sich wohlfühlen und lernen kann. Grundlage für den Aufbau einer solch sicheren Beziehung zur Bezugserzieherin ist eine gut vorbereitete und gestaltete Eingewöhnungszeit, in der das Kind von einem Elternteil begleitet wird. Bevor ein Kind in unsere Einrichtung aufgenommen wird, nehmen wir uns Zeit für ein intensives Gespräch. In diesem Gespräch möchten wir alles über das Kind erfahren, was es uns erleichtert ihm den Übergang in unsere Kita zu erleichtern. In diesem Aufnahmegespräch erhalten die Eltern aber auch wichtige Informationen zum Ablauf der Eingewöhnung, es werden organisatorische Dinge besprochen, ebenso sollten hierbei Erwartungen, Ängste und Sorgen von Eltern und Kita angesprochen werden. Anders als bei Kindern ab drei Jahren, sollte bei Kindern unter drei Jahren für die Eingewöhnung ein Zeitrahmen von ca. 4 Wochen eingeplant werden. Diese Eingewöhnung läuft bei uns in drei Phasen, angelehnt an das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ ab. Erste Phase: Das Kennenlernen Zeitrahmen: ca. 4 Tage In dieser Phase sollen sich alle Beteiligten gegenseitig kennenlernen und die Eltern gewinnen erste Einblicke in den pädagogischen Alltag. Die Eltern lernen Seite 26 2015 Pädagogische Konzeption zusammen mit ihrem Kind die Einrichtung kennen. Die Bezugserzieherin ist Gastgeber Ansprechpartner für Eltern und Kind. und Damit die Bezugserzieherin Kind und Eltern noch besser kennenlernt, ist es möglich, sich in einen separaten Raum der Einrichtung zurückzuziehen, wo intensive Erstkontakte zwischen Eltern, Kind und Bezugserzieherin geknüpft werden können.In der Zeit des Kennenlernens ist die Begleitperson alleine für das Kind verantwortlich und führt auch alle pflegerischen Aufgaben durch. Damit der ganze Tagesablauf kennengelernt werden kann, sind in dieser Phase unterschiedliche Besuchszeiten sinnvoll. Zweite Phase: Sicherheit gewinnen Zeitrahmen: ca. 3 Tage Jetzt sollen Eltern und Kind die Sicherheit gewinnen, die sie brauchen um sich voneinander zu trennen. Ein Zeichen von Sicherheit ist es wenn das Kind von sich aus Kontakt zu anderen Kindern und der Bezugserzieherin aufnimmt. Auch die Bezugserzieherin wird nun verstärkt Kontakt zu dem Kind aufnehmen und im Beisein der Begleitperson alle pflegerischen Tätigkeiten übernehmen. In dieser Phase können kurze Trennungsversuche unternommen werden, indem sich die Bezugserzieherin dem Kind widmet und der Elternteil für diese Zeit den Raum verlässt. Hierbei ist wichtig, dass die Eltern als sicherer Hafen zur Verfügung stehen und in Rufweite bleiben. Dritte Phase: Vertrauen Aufbauen Zeitrahmen: Die erste längere Trennung nie an einem Montag und nicht vor dem 7. Tag versuchen Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Das Kind hat eine vertrauensvolle Beziehung zu Bezugserzieherin aufgebaut und fühlt sich in der Gruppe wohl. Beipiele hierfür sind: Das Kind zeigt positive Gefühle, reagiert auf Aktionen, beteiligt sich an Pflegesituationen, zeigt zielgerichtete Aktivitäten, uvm. Wenn die Eltern zusammen mit der Bezugserzieherin durch genaues Beobachten des Kindes zu dem Ergebnis gekommen sind eine erste längere Trennung zu versuchen, sprechen Sie ein gemeinsames Trennungsritual ab. Hierbei kann ein Übergangsobjekt Schnuller oder Kuscheltier hilfreich sein. wie Die erste Trennung sollte zwischen 30-45 Minuten dauern. Die Eltern kommen nach dem besprochenen Zeitraum wieder zurück und lassen das Kind die angefangene Spielsituation beenden. Die Dauer der Trennung wird nach und nach verlängert. Das Kind hat die Eingewöhnung abgeschlossen, wenn es die Bezugserzieherin als sicheren Hafen sieht und sich von ihr ablenken oder trösten lässt. In der Eingewöhnungsphase ist es wichtig, dass das Kind die Einrichtung höchstens halbtags besucht. Wenn das Kind die nötige Sicherheit hat, können nächste Schritte mit der Bezugserzieherin besprochen werden. Reflexionsgespräche Eltern und Bezugserzieherin sind ständig im Gespräch und tauschen sich aus. Im Anhang finden Sie die Dokumentation eines Tagesablaufes von Loreen (2,0 Jahre alt).Wir verdeutlichen dort die Bedeutung des pädagogischen Alltags und die Rolle der Erzieherin. Siehe Seite 48 Seite 27 Pädagogische Konzeption 2015 Alle Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und Menschen mit besonderen Begabungen tragen durch ihre Unterschiedlichkeit zum Leben in der Gemeinschaft bei und bereichern diese. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Mädchen oder Jungen handelt. Die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen wird gefördert. Erzieherin mit wertschätzendem Blick auf die Individualität jedes Kindes eingeht. Im gemeinsamen Gespräch mit allen Beteiligten werden die Beobachtungen und Lerngeschichten ausgewertet und neue Ziele definiert und geplant. Um Kinder mit besonderem Förderbedarf, Entwicklungsbeeinträchtigungen, drohender oder bestehender Behinderung uneingeschränkt zu unterstützen, gibt es die Möglichkeit einen Einzel Integrationsantrag zu stellen. Wir arbeiten eng mit der Frühförderstelle der Lebenshilfe in Herborn-Burg zusammen. Inklusion meint, dass jeder Mensch das Recht auf Teilhabe hat. Kinder mit und ohne Behinderung sollen, sofern der Hilfeplan es zulässt, in Gruppen gemeinsam gefördert werden. Damit der Prozess Integration/Inklusion gelingen kann, ist es wichtig, dass dieser vom gesamten Team getragen wird und alle Beteiligten sich im ständigen Austausch befinden. Die Verschiedenheit von Menschen wird von uns als Normalfall angesehen. Unterscheidung und Aussonderung hingegen verhindert Gemeinschaft. Dann sehen wir für alle Kinder eine Chance ihre Stärken hervorzuheben, gegenseitig davon zu profitieren und voneinander zu lernen. 3.8. Kinder mit besonderen Bedürfnissen – Inklusion So wie DU bist, so bist du richtig! Alle Kinder und Familien sind in unserer Kita willkommen. Für unser tägliches Zusammenleben bedeutet das: Alle Kinder sind gleichwertig, ohne gleich zu sein. Mädchen und Jungen sind gleichberechtigt. Sie haben ein Recht auf geschlechtsspezifische Bedürfnisse. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und darf es auch haben! Besondere Begabungen von Kindern werden erkannt und gefördert. Alle Kinder dürfen aktive Gestalter ihrer Entwicklung sein. Voneinander lernen und miteinander spielen ist eine Bereicherung für alle. Für alle Kinder finden jährliche Entwicklungsgespräche statt, in dem die Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 28 Pädagogische Konzeption 3.9. Das letzte Jahr vor der Schule Ich bin schon groß, ich komm jetzt in die Schule Für uns ist ein Kind vom ersten Tag seines Lebens ein „Vorschulkind“, nämlich ein Kind, das noch nicht eingeschult ist. Eine Vorbereitung auf die Schule findet in unserer Kita vom ersten Tag an statt. Kinder sind von Geburt an wissbegierig und wollen sich entwickeln. Kein Lernprogramm, kein Projekt vermittelt einem gesunden Säugling, dass er z.B. nach Gegenständen greift und sie betrachtet. Diese Entwicklung vollzieht der Säugling von ganz alleine und aus eigenem Antrieb heraus. Er will wissen, wie sich dieser Gegenstand anfühlt, wie er riecht, schmeckt, ob er kalt oder warm ist usw. Alle Fähigkeiten und Erfahrungen, die Kinder im Laufe der ersten 6 Lebensjahre in der Familie, in der Kindertagesstätte und im sonstigen Umfeld erlangen, bereiten sie auf die Schule und das Leben vor. 2015 Kindertagesstätte verschiedene Situationen aktiv mitzugestalten. Kinder brauchen sozial-emotionale, motorische und kognitive Fähigkeiten sowie eine positive Haltung zum Lernen, um den Alltag als Schulkind möglichst gut zu bewältigen. Dazu gehört auch, sich nicht nur als Individuum, sondern auch als Gruppe angesprochen zu fühlen. Darüber hinaus gibt es im letzten Kindergartenjahr besondere Angebote, die die Kinder besonders herausfordern und das Gruppengefühl als voraussichtlich zukünftiger Klassenverband stärken. Regelmäßige Kinderkonferenzen Turnen in der Schulturnhalle Englisch Philosophieren Bleistiftführerschein Theaterwerkstatt „große“ Musikgruppe Verschiedene Projekte, die die Themen der Kinder aufgreifen und vertiefen Wichtig ist uns, gemeinsam mit den Eltern, den Grundstein für die Entwicklung stabiler Persönlichkeiten zu legen und die Entwicklung von Kindern zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Menschen zu fördern. Wir versuchen ihnen Fertigkeiten und Fähigkeiten als Rüstzeug für die Bewältigung von Alltagssituationen mit auf den Weg zu geben. Wir wollen sie neugierig auf das Leben machen, um sich voller Freude auf das Lernen einzulassen. Wir wollen Talente, die in ihnen stecken, wecken und ihnen Mut machen, Dinge auszuprobieren. Wir haben Vertrauen in die Kinder und trauen ihnen zu, ihrem Alter entsprechend Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Dafür bieten wir den Kindern ein anregungsreiches Umfeld und ermöglichen ihnen, in der Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 29 Pädagogische Konzeption 3.10. Übergang von der Kita in die Schule Wenn sich die Kindergartenzeit dem Ende zuneigt, sind nahezu alle Kinder voller Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt Schule. Dennoch ist der Schuleintritt ein Übergang, der für Eltern und Kinder oft mit Unsicherheit einhergeht. Uns ist es sehr wichtig, dass dieser Übergang von allen Beteiligten ko-konstruktiv bewältigt wird: Kinder, Eltern, pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und gegebenenfalls Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfender Dienste und spezieller Förderangebote sind gerade im letzten Kindergartenjahr im regelmäßigen Austausch. Im Einzelnen heißt das: Die Kinder haben wöchentlich Kontakt zur Lebenswelt Schule, indem sie zum Turnen in die Schulturnhalle gehen, dabei den zukünftigen Schulweg, den Pausenhof, die älteren Schulkinder und Lehrer kennen lernen. Durch die Schulkinderbetreuung in unserer Kita bestehen vielfältige Kontakte zwischen noch nicht und schon länger eingeschulten Kindern: beim Essen, im Alltag, in gemeinsame Projekte. Kindergartenkinder und Grundschulkinder nutzen das ganze Haus gemeinsam und selbstverständlich. Es gibt regelmäßige Besuche der Lehrkräfte in der Kita. Es werden gemeinsame Projekttage mit der Grundschule Hörbach geplant, durchgeführt und reflektiert. Pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte des Schulstandortes Hörbach pflegen ein partnerschaftliches, kollegiales Miteinander. Vor der Einschulung findet ein Elternabend statt, an dem Eltern, Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach 2015 pädagogische Fachkräfte und eventuell eine Lehrkraft teilnehmen. Vorschulische Fördermaßnahmen zum Erwerb der deutschen Sprache mit schulischen Vorlaufkursen werden abgestimmt. Kinder, Eltern, pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte verständigen sich gemeinsam, ob das Kind „schulfähig“ ist. Schnuppertage in der Schule werden gemeinsam geplant, durchgeführt und reflektiert. Die Einschulungsuntersuchung findet in den Räumen der Kita statt. Schule und Kita tauschen sich über eventuellen Förderbedarf einzelner Kinder aus. Die letztendliche Entscheidung, ob ein Kind eingeschult wird oder nicht, trifft die Schulleitung. Das Grundschulkollegium und das Team der Kita arbeiten als Tandem an Themen des Hessischen Bildungsund Erziehungsplans. Seite 30 2015 Pädagogische Konzeption 3.11. Schulkinderbetreuung in der Schatzkiste Und nach der Schule gehe ich in die Kita In Kooperation mit der Neuen Friedensschule Sinn-Merkenbach bieten wir für den Standort Hörbach eine qualitativ hochwertige Betreuung für ca. 30 Grundschulkinder an. Die Grundschulkinder können während der gesamten Öffnungszeiten unserer Einrichtung (also auch in den Schulferien) unser Haus von 7.00 bis 17.00 Uhr besuchen. Neben dem ganzen Haus steht den Kindern in erster Linie ein knapp 60qm großer Gruppenraum im Obergeschoss der Kita zur Verfügung. Dieser bietet ein anregungsreiches Umfeld, altersgerechtes Spielmaterial und Rückzugsmöglichkeiten. Die Kinder werden Fachkräften betreut. von pädagogischen Nach dem Unterricht werden die Schulkinder von der für sie verantwortlichen pädagogischen Fachkraft empfangen. Gemeinsam essen sie dann in kleinen Tischgruppen zu Mittag. Dabei berichten die Kinder von ihren Erlebnissen in der Schule. Es ist wichtig, dass die Kinder diese Möglichkeit der Reflexion haben. Die pädagogische Fachkraft ist dann oft Zuhörerin, Ratgeberin und Vermittlerin zugleich. Beim Essen achten wir auf Selbstständigkeit und ein verantwortungsvolles Miteinander. Während der Hausaufgaben streben wir eine ruhige Atmosphäre an, in der die Kinder eigenständig arbeiten. Bei Fragen steht ihnen jederzeit Unterstützung zur Verfügung. Neben den Hausaufgaben hat die Freizeitpädagogik einen hohen Stellenwert. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Durch vielfältige Kontakte und Vernetzungen ins Dorf und zu den Vereinen bei freizeitpädagogischen Angeboten wird uns viel Wertschätzung, Anerkennung und Akzeptanz von Eltern, Fachkräften und der Gemeinde entgegengebracht. Unsere Schulkinder gehören einfach dazu, kennen die Menschen im Dorf und das Dorf kennt unsere Schulkinder. Für uns bedeutet eine qualitativ Schulkinderbetreuung unter anderem: gute Wir kennen die Familien und deren Bedürfnisse. Viele Kinder begleiten wir von der frühen Kindheit bis zum Ende ihrer Grundschulzeit. Das Wissen über die Entwicklungspsychologie von Grundschulkindern. Die Bindung zu jedem einzelnen Kind als Grundlage für die pädagogische Arbeit. Die Partizipation der Kinder in allen Bereichen. Ein respektvolles, wertschätzendes Miteinander. Die Orientierung an der Lebenswelt der Kinder. Die ständige Auseinandersetzung mit sozio-kulturellen Veränderungen im Umfeld. Das Wahrnehmen und Umsetzen des Bildungsauftrages auf der Grundlage des HBEP (siehe Anhang, Seite 43) Ein attraktives Ferienprogramm, das die Kinder mitgestalten Die Schulkinderbetreuung als familienergänzendes Angebot wahrzunehmen. Im Anhang finden Sie ein Interview mit einem Schulkind, das unsere Kita acht Jahre besucht hat. Siehe Seite 43 Seite 31 2015 Pädagogische Konzeption Und so sieht das im Alltag aus: Im Donsbacher Tierpark Ausflug zum Angeln in Schönbach Beim Nachmittagssnack „Mein Körper gehört mir!“, ein Angebot für die Schulkinder zum Thema Kinderschutz „Einfach mal so grillen“ im Herbst Dienstags ist „Männertag“ – Herr K. arbeitet ehrenamtlich in der Kita. Ansonsten arbeiten fast ausschließlich Frauen in der Kita. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 32 2015 Pädagogische Konzeption 3.12. Ernährung und Gesundheit „Gesunde Ernährung ist ein Teil der allgemeinen Gesundheitsförderung und trägt zur Stärkung von Kindern bei. Indem das Kind lernt, seinen Körper bewusst wahrzunehmen, Verantwortung für sein eigenes Wohlergehen und seine Gesundheit zu übernehmen, erwirbt es gleichzeitig Wissen für ein gesundheitsbewusstes Leben und lernt gesundheitsförderndes Verhalten“ (siehe Hessischer Bildungs- und Erziehungsplan, Kapitel Starke Kinder) Grundlegende Bedingung für Gesundheit ist neben anderen Faktoren auch eine gesunde Ernährung. Je nach gebuchtem Platz nehmen die Kinder zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag in der Kita ein: Frühstücksbuffet 8.00 bis 10.00 Uhr Kinder und pädagogische Fachkraft planen das wöchentliche Frühstücksbuffet gemeinsam. Sie erstellen einen Einkaufszettel, kaufen zum Teil gemeinsam ein und betreuen das Buffet. Getränke in Form von Tee und Wasser stehen den ganzen Tag zur Verfügung. Wir achten darauf, dass die Kinder ausreichend trinken. Die Mahlzeiten Frühstücksbuffet, Mittagessen und Nachmittagssnack - bilden fixe Punkte in unserem Tagesablauf und helfen allen Kindern (und Erwachsenen), sich zu orientieren. Gerade um das Thema Essen kann in der Erziehung eine hohe Emotionalität zwischen Eltern und Kindern bestehen. Essen kann z.B. als Zwang, Belohnung oder Druckmittel erlebt werden. Zum Beispiel: „Nur wer seinen Teller leer isst, bekommt Nachtisch.“ „Zur Strafe gehst du ohne Essen ins Bett!“ usw. In der Kita soll Essen ohne emotionale Zwänge stattfinden. Uns ist wichtig, dass die Kinder das Essen als Genuss mit allen Sinnen erleben. Dabei ist uns die Pflege einer Ess- und Tischkultur wichtig. Essen ist immer mehr als nur Nahrungsaufnahme, es spiegelt auch das kulturelle Umfeld wieder. Zur Esskultur gehören auch die Tischsitten und jahreszeitliche und festtagsbedingte Rituale, wie typische Speisen oder Tischdekorationen. Dabei ist uns bewusst, dass wir Erwachsenen Vorbilder sind. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Die Kinder bedienen sich selbstständig am Buffet und entscheiden, wann, was, mit wem und wie viel sie frühstücken wollen. Jüngere Kinder werden von pädagogischen Fachkräften begleitet. den Mittagessen 11.30 Uhr oder 12.00 Uhr Die Kinder dürfen beim Eindecken der Tische mit Porzellan und Gläsern helfen. Jedes Kind bekommt ein vollständiges Besteck mit Messer, Gabel und eventuell Löffel. Wenn alle am Tisch sitzen, sprechen wir gemeinsam ein Tischgebet. Die Kinder bedienen sich selbstständig und entscheiden was und wie viel sie essen. Kein Kind wird gezwungen, Speisen aufzuessen Seite 33 Pädagogische Konzeption 2015 oder zu probieren. Jedem Kind wird Nachtisch angeboten. Kulturelle, gesundheitliche und religiöse Speisevorschriften werden berücksichtigt. Eine freundliche Unterhaltung beim Essen ist nicht nur „Smalltalk“, sondern man spricht über das kurz vorher Erlebte, macht Pläne für den Nachmittag u.ä. - die Kinder fühlen sich wahrgenommen und beachtet. Nach dem Essen gehen alle zum Zähneputzen und Waschen. Die Kinder üben hier grundlegende Hygieneregeln ein. Nachdem gemeinsam der Tisch abgeräumt und das schmutzige Geschirr in die Küche gebracht wurde, streben wir eine Ruhephase mit Vorlesen und „ruhigeren“ Aktivitäten an. Nachmittagssnack 15.00 bis 16.00 Uhr Am Nachmittag können sich alle Kinder an einem Buffet bedienen. Es gelten ähnliche Regeln wie beim Frühstücksbuffet. Wir bieten in unserer Kindertagesstätte Frischkost an, damit die größtmögliche Einflussnahme auf Frische, Zutaten, Zusatzstoffe, Herkunft und Kosten der Verpflegung gewährleistet ist. Regionale Produkte haben nach Möglichkeit Vorrang. Die Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kindertagesstätten der EKHN werden durch unsere Hauswirtschaftskräfte umgesetzt. Fortbildungen werden regelmäßig wahrgenommen. Lanah (4) liebt es, Carmen in der Küche zu helfen. Und zwar „ganz in echt – nicht nur spielen!“ Die Kinder werden bei der Speiseplanerstellung von Frühstück, Mittagessen und Nachmittagssnack beteiligt. Dabei orientieren wir uns an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 34 2015 Pädagogische Konzeption 3.13. Zahngesundheit Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge findet bei uns unter anderem das jährliche Angebot „Zahngesundheit“ statt. In Zusammenarbeit mit unserem Patenzahnarzt, lernen die Kinder dabei viel über die Themen Ernährung, Zahnpflege und Zahngesundheit. Alle Kinder besuchen im Laufe ihrer Kindergartenzeit mindestens einmal die Praxis des Patenzahnarztes. Es geht bei diesen Besuchen nicht darum, dass der Zahnarzt sich ein Bild von der Zahngesundheit des einzelnen Kindes machen will, sondern um eine Gewöhnung an die Lebenssituation „Zahnarztbesuch“ ohne den Druck einer anstehenden Behandlung. 3.14. Bewegung Die motorische Entwicklung ist für die Gesamtentwicklung eines jeden Kindes von unerlässlicher Bedeutung. Kinder wollen und müssen sich bewegen. Sie erobern so Schritt für Schritt ihre Umwelt, bauen soziale Kontakte auf und machen wichtige Erfahrungen mit sich selbst und ihrem Körper. Über Bewegung wird die soziale, emotionale, kognitive und motorische Entwicklung gefördert und die Selbstständigkeit der Kinder wächst. Diese ist für ein positives Selbstbild und für die Persönlichkeitsentwicklung von besonderer Bedeutung. In den wöchentlich stattfindenden Turnstunden arbeiten die Erzieherinnen mit einer festen Kindergruppe an bestimmten Schwerpunkten, gehen gezielt auf einzelne Kinder ein und beobachten Gruppenprozesse. Spiel und Spaß stehen dabei immer im Vordergrund und nicht das Üben von Fertigkeiten. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Grundlegende spielerisch: Lernprozesse geschehen Das Ausprobieren neuer Bewegungsaufgaben, seine eigenen körperlichen Grenzen kennlernen, um sich so vor Gefahren zu schützen, Experimentieren mit verschiedenen Materialien, Erleben des Körpers in verschiedenen Situationen und der Umgang mit anderen Kindern in der Turngruppe. Lernen geschieht im Alltag – das gilt natürlich auch für das Thema Bewegung. Es gibt daher im pädagogischen Alltag unzählige Möglichkeiten, damit die Kinder ihrem Bewegungsdrang nachkommen können und ermuntert werden, sich zu bewegen. Regelmäßig werden Bewegungsbaustellen aufgebaut. Die Kinder können dort selbstbestimmt und frei spielen. Es gibt verschiedene Ebenen, die zum Klettern einladen. Der Flur darf zum Rennen und Toben genutzt werden. Die pädagogischen Fachkräfte sind sich über die Bedeutung von Bewegung im Klaren und haben eine Haltung dazu entwickelt. Es gibt Kinder, die besonders gut „in Bewegung“ lernen. Diese Kinder werden Seite 35 Pädagogische Konzeption 2015 dazu ermuntert und nicht zum „still sitzen“ ermahnt. Auch das Außengelände fördert die Bewegung durch seine Weitläufigkeit und die verschiedenen Spielgeräte. Sandkasten, Schaukel und Klettergerüste sind nicht das Wichtigste. Eine große Wiese mit zwei JuniorFußballtoren lädt nicht nur unsere Jungs zum Fußballspielen ein. Natürlich gibt es auch Kinderfahrzeuge und LKWs, Sandspielzeug und eine Wasserstelle, die von den Kindern genutzt wird. Das Außengelände kann von den Kindern den ganzen Tag genutzt werden. In der wöchentlich stattfindenden Waldgruppe haben alle Kinder die zusätzliche Möglichkeit vielseitige Natur-, Umwelt- und Sinneserfahrungen zu sammeln. Auf Baumstämmen zu balancieren, Querfeldein zu laufen, barfuß über eine Wiese zu gehen, eine Böschung hochzukraxeln – für viele Kinder ein viel zu selten gewordenes Abenteuer. Beim Klettern und Wandern von weiteren Strecken kommen die Kinder schon mal an ihre Grenzen. Kein Raum bietet den Kindern vielfältigere Möglichkeiten ihren Körper und alle Sinne auszuprobieren und zu erfahren. Wir sensibilisieren die Kinder für die Natur und dafür, wie wichtig es ist, die Schöpfung zu bewahren. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 36 2015 Pädagogische Konzeption 4. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Um allen Kindern und Familien bestmögliche Unterstützung und Förderung zukommen zu lassen und dies in kompetenter Form zu gewährleisten, sind wir mit verschiedenen Institutionen vernetzt. Zentrum Bildung der EKHN Kontaktdaten der einzelnen vernetzten Institutionen können dem Anhang entnommen oder in der Kindertagesstätte erfragt werden. Diese Kooperationen erleichtern und ermöglichen besondere Hilfeangebote und Beratungen. Daneben werden Übergänge (zum Beispiel von der Kita in die Schule) pädagogisch begleitet und gestaltet. Unsere wichtigsten Kooperationspartner sind unter anderem: Evangelische Kirchengemeinde Hörbach „Neue Friedensschule SinnMerkenbach, Standort Hörbach“ Frühförderstelle der Lebenshilfe Burg (mit Beratungsstelle) Erziehungsberatung Logopäden/Ergotherapeuten Sozialer Dienst (Jugendamt) Fachberatung der evangelischen Kirche Hessen Nassau (EKHN) Tagespflegbüro der AWO Herborn Gesundheitsamt Schularzt Patenzahnarzt Fachschule für Sozialpädagogik in Dillenburg, Wetzlar und Siegen Verschiedene Ortsvereine von Hörbach Vitos Klinik Herborn mit Ambulanz der Kinder- und Jugendpsychiatrie ZeBraH – Zentrum für Beratung und Eingliederungshilfe (bei einer Integrationsmaßnahme) Andere Kindertagesstätten Familienzentrum der AWO Herborn Nabu Hörbach Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 37 Pädagogische Konzeption 5. Kinderschutz Eines der wichtigsten Ziele unserer Kindertagesstätte ist es, den Kinderschutz sicherzustellen und bei einem Verdacht auf eine mögliche Kindeswohlgefährdung professionell zu handeln. Das Wächteramt über das Kindeswohl obliegt dem Staat. Dieser allgemeine staatliche Schutzauftrag ist eine Aufgabe der Jugendämter. Nach SGB VIII schließt das Jugendamt mit freien Trägern, also auch mit der Evangelischen Kirchengemeinde Hörbach, eine Vereinbarung ab, die den Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung sicherstellt. Der Träger stellt sicher, dass die Fachkräfte im Rahmen ihrer Tätigkeit gewichtige Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Kindeswohls erkennen und dabei das Verfahren zur Risikoeinschätzung Anwendung findet. 1. Abschätzung des Gefährdungsrisikos 2. Einbeziehung von Personenberechtigten, Kindern und Jugendlichen (soweit hierdurch nicht der wirksame Schutz in Frage gestellt wird) 3. Hinzuziehen einer insoweit erfahrenen Fachkraft 4. Hinwirken auf die Inanspruchnahme von Hilfen 5. Informieren des Jugendamtes 2015 Neben diesen Vereinbarungen haben wir ein individuelles Schutzkonzept für unsere Kita entwickelt. Dies beinhaltet: Alle pädagogischen Mitarbeiter unserer Kita sind zum Thema Kinderschutz und Kindeswohl geschult und qualifizieren sich durch Fortbildungen regelmäßig weiter. Für alle Mitarbeiter der Kita liegt ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis beim Träger vor, das regelmäßig neu angefordert wird. Nach Möglichkeit findet ein Kinderkurs z.B. zum Thema „mein Körper gehört mir“ statt. Mit den Kindern sind Regeln erarbeitet worden, die die Achtung vor den Grenzen anderer betonen und Grenzverletzungen stoppen, ohne die beteiligten Kinder zu beschämen. Dazu gehört z.B. auch die Wahrung der Intimsphäre beim Toilettengang. Jedes Kind hat bei uns eine feste Bezugsperson und diese nimmt sich Zeit für Gespräche. Das Team arbeitet kontinuierlich an der eigenen Haltung zum Thema Grenzverletzung und Sexualität. Wir arbeiten eng mit den Eltern zusammen und schaffen so eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre, in der auch schwierige Themen angesprochen werden können. Zu diesen fünf Kernaufgaben, die den Kinderschutz sicherstellen sollen, gibt es eine vom Zentrum Bildung der EKHN entwickelte Arbeitshilfe, die allen pädagogischen Fachkräften unserer Kita bekannt ist. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 38 2015 Pädagogische Konzeption 6. Qualitätsentwicklung Nicht nur die Kinder sind Lernende, sondern auch wir verstehen uns als lernende Organisation. Gesellschaftliche Bedingungen wandeln sich ständig und damit auch die Anforderungen an das Bildungssystem Kindertagesstätte. Es ist uns sehr wichtig, die Lebenssituation unserer Kinder und deren Familien im Blick zu haben und die (Bildungs-) Angebote fortlaufend anzupassen. Das heißt: Bildungsziele werden regelmäßig überprüft, bei Bedarf angepasst und verändert. regelmäßige Selbstbewertung Umsetzung Verbesserung Standardentwicklung Neuplanung und Anpassung Grundlagen für unsere Qualitätsentwicklung und -sicherung sind: Die geltenden staatlichen und kirchlichen Gesetze, der Hessische Bildungsund Erziehungsplan, die Qualitätsfacetten der evangelischen Kirche Hessen und Nassau. Auf Grundlage einer Selbstbewertung können wir strukturiert auf die Arbeit und die Rahmenbedingungen schauen und Themen für die Weiterentwicklung finden. Bestehende Qualität wird gesichert, Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Standards werden erarbeitet und festgeschrieben; das Gütesiegel BETA – durch eine externe Begutachtung wurde die Qualität unserer Kita bestätigt und Impulse für die Weiterentwicklung formuliert. Fachberatung der EKHN – sie ist mindestens einmal jährlich in den QE Prozess unserer Kita eingebunden. Außerdem führt sie regelmäßig Leitungskonferenzen der Kita-Leitungen des Dekanates durch, an der die Leitung unserer Kita teilnimmt. Unsere Konzeption, QUINT – Qualifizierung der Integration Hier sind Strukturen und Prozesse beschrieben, die nötig sind, damit eine Integrationsmaßnahme zufriedenstellend erfolgen kann. KISS – das hessische Kindersprachscreening ist ein Verfahren, um den Sprachstand der Kinder zwischen dem 4. und 4,5. Lebensjahr systematisch zu überprüfen und wird bei uns durchgeführt. Alle Mitarbeitenden der Kindertagesstätte nehmen regelmäßig an Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen teil. Bei Bedarf werden die Instrumente der kollegialen Beratung, Supervision oder des Coachings eingesetzt. Eltern sind in den Prozess der Qualitätsentwicklung eingebunden. „Am Anfang war ich äußert skeptisch. Aber die Arbeit mit QE hat sich als interessant und praxisnah erwiesen. Sie hat geholfen, die Arbeit zu strukturieren. Sie ist ein Leitfaden für meine Arbeit.“ (Zitat einer Kita-Mitarbeiterin) Seite 39 Pädagogische Konzeption 7. Öffentlichkeitsarbeit „Tu Gutes und rede darüber!“ Das Zitat von Walter Fisch ist heute aktueller als je und gilt auch für unsere Kindertagesstätte. Unsere Kita steht mit ihrem Bildung-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag im Blickfeld der Öffentlichkeit. Mit einer guten Öffentlichkeitsarbeit beeinflussen wir das Bild, das einige Menschen sich von vorschulischer Bildung machen: dass wir eben keine „Basteltanten“ sind. Öffentlichkeitsarbeit bedeutet für uns Kommunikation und Transparenz, die wir auf verschiedene Arten schaffen: 2015 Es finden regelmäßig Elternabende oder –nachmittage statt. Projekte und andere pädagogische Angebote werden dokumentiert und veröffentlicht. Im Laufe des Kirchenjahres finden verschiedene Familiengottesdienste statt. Wir veranstalten verschiedene Feste, zu denen auch das ganze Dorf eingeladen ist. Wir sind im Sozialraum vernetzt und beteiligen uns an Aktionen. Wir haben ein eigenes Logo, das auf dem Gebäude und allen Schriftstücken erscheint. Im Eingangsbereich der Kita veröffentlichen wir auf einer Infowand alle wichtigen Informationen. Monatlich erscheint die Elterninformation „Schatzbrief“. Er wird in Papierform ausgeteilt und/oder per mail versandt. Die Kita hat eine eigene Homepage www.schatzkiste-hörbach.de. Die pädagogische Konzeption der Kita ist auf der Homepage veröffentlicht und jederzeit für Eltern und Interessierte einsehbar. Für Interessierte stehen außerdem ein Flyer und eine Kurzkonzeption zur Verfügung. Auf der Internetseite der Stadt Herborn und des Evangelischen Dekanates befindet sich ein Link zu unserer Homepage und Informationen über unsere Kita. Es gibt vielfältige Pressemitteilungen über die Arbeit unserer Kita. Wir veröffentlichen regelmäßig im Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Hörbach. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 40 2015 Pädagogische Konzeption 8. Unsere Kita Ausbildungsbetrieb als Im Verlauf des Praktikums wächst auch die Anzahl der Aufgaben – und damit die Verantwortung. „Eine der wichtigsten Voraussetzungen für hochwertige Qualität in Kindertageseinrichtungen und damit einhergehend für eine gute Erziehung, Bildung und Betreuung der Kinder, ist eine gute Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher.“ (Dr. Kristina Schröder, Bundesfamilienministerin a.D.) In unserer Einrichtung haben Praktikanten verschiedenster Schulen und unterschiedlicher Ausbildungsstadien die Möglichkeit, das theoretisch Erlernte in der Praxis zu erleben und auszuprobieren. Dazu ist es wichtig, dass sie einer festen Stammgruppe und einer Praxisanleiterin zugeordnet sind, um das Erlernte regelmäßig und verbindlich zu reflektieren. Sie haben dabei die Chance, im Schonraum der Stammgruppe eigene Schwerpunkte zu finden, Ideen umzusetzen und auch Fehler machen zu dürfen. Die Praxisanleiterin steht immer für Rückfragen und Unterstützung zur Verfügung. Wichtig ist es für Praktikanten außerdem, die Arbeit im Team kennen zu lernen, Neues auszuprobieren und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. In Zusammenarbeit mit der zuständigen Schule werden Inhalte und Ziele für das Praktikum erarbeitet, überprüft und reflektiert. Jedes Praktikum verläuft in drei Phasen Orientierung Vertiefung Erprobung Je nach Schulform sind die unterschiedlich intensiv und lang. Phasen Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 41 2015 Pädagogische Konzeption 9. Glossar Bezugserzieherin – Als Bezugsperson wird die Person bezeichnet, zu dem das Kind eine sichere Bindung aufgebaut hat. Diese Bezugsperson gibt dem Kind Sicherheit. Zuhause ist dies meist die Mutter. In der Kita übernimmt diese Rolle eine pädagogische Fachkraft, die für das Kind dann der „sichere Hafen“ ist, zu der es sich zurückziehen und bei der es neue Sicherheit gewinnen kann. Damit das Kind eine neue Bezugsperson, in einem ebenso neuem Umfeld akzeptiert, ist es notwendig, dass alle Beteiligten eine abgesicherte Eingewöhnung durchlaufen. Nur durch die neu aufgebaute Bindung kann das Kind die Trennung von der Hauptbezugsperson ohne Stress und Trauer bewältigen. HBEP – Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan ist seit 2008 gültig. Er nimmt die besonders lernintensive Altersspanne von 0 bis 10 Jahren in den blick und stellt das Kind in den Mittelpunkt aller Überlegungen und nicht mehr die Institution. Die gemeinsame Erarbeitung und Herausgabe eines Bildungsund Erziehungsplane durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und das Hessische Kultusministerium unterstreicht den Institutionen übergreifenden Aspekt. BKiSchG – Das Bundeskinderschutzgesetz (seit Januar 2012 gültig) will den Kinderschutz in Deutschland umfassend gewährleisten. Zu den wichtigen Neuerungen gehören, neben den Fragen der Zusammenarbeit verschiedener Institutionen und der Bildung von Netzwerken zur Prävention, auch die Kinderrechte, insbesondere die Beteiligung von Kindern an allen sie betreffenden Entscheidungen. Für die Erteilung einer Betriebserlaubnis, muss dies in Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach der pädagogischen Konzeption verankert sein. der Kita Integrationsantrag für Einzelintegration – Den Antrag auf einen Integrationsplatz für behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder, können Eltern schon vor der Aufnahme ihres Kindes stellen. Die Antragsunterlagen der Eltern werden gemeinsam mit dem Trägerantrag beim Zentrum für Eingliederungshilfe in Wetzlar eingereicht. Ist der Integrationsantrag genehmigt, finden in halbjährlichen Abständen Hilfeplangespräche mit Eltern, Frühförderstelle und pädagogischer Fachkraft statt. Dies bedeutet, einen individuellen Hilfeplan für das Kind zu erstellen, diesen in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und daraus neue Ziele zu formulieren. Die Rahmenvereinbarung Integrationsplatz (in Hessen seit dem 1.08.1999 gültig) schreibt die „Rahmenbedingungen“ vor: Reduzierung der Gruppenstärke Räumliche Voraussetzungen Bereitstellen besonderer Materialien Personelle Voraussetzungen Fortbildungen Ko-Konstruktion – heißt, dass Lernen durch Zusammenarbeit stattfindet, also von Fachkräften und Kindern gemeinsam kokonstruiert wird. Der Schlüssel dieses Ansatzes ist die soziale Interaktion. Nur, wenn beide Beteiligten aktiv werden, kann Lernen sinnstiftend und nachhaltig passieren. Kinderrechte – Als Kinderrechte im engeren Sinn werden die Rechte von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bezeichnet. Weltweit festgeschrieben sind sie in der UN-Kinderrechtskonvention, die Seite 42 Pädagogische Konzeption 2015 am 20. November 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und heute von den meisten Staaten der Erde ratifiziert worden ist, woraus sich eine universelle Verbindlichkeit der Kinderrechte ableiten lässt. Die grundlegendsten Rechte der Kinder sind: Das Recht auf Gleichheit. Das Recht auf Gesundheit. Das Recht auf Bildung. Das Recht auf elterliche Fürsorge. Das Recht auf Privatsphäre und persönliche Ehre. Das Recht auf Meinungsäußerung, Information und Gehör. Das Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht. Das Recht auf Schutz vor Ausbeutung und Gewalt. Das Recht auf Spiel, Freizeit und Ruhe. Das Recht auf Betreuung bei Behinderung. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 43 2015 Pädagogische Konzeption 10. Anhang Die Kita-Geschichte von Zoe: Zoe (10) besucht seit ihrem zweiten Lebensjahr unsere Einrichtung. Jetzt (2014) besucht sie die vierte Klasse der Hörbacher Grundschule und wird im Sommer auf die weiterführende Schule wechseln und damit auch unsere Kita verlassen. Wir durften Zoe acht Jahre ihres Lebens begleiten. Auf die Frage, warum sie in die Schulkinderbetreuung geht, antwortet Zoe: „Meine Eltern gehen beide arbeiten und in der Schule kann ich ja nur bis mittags bleiben. Zoe als Zweijährige Mir gefällt es in der Schulkinderbetreuung. Ich kann hier mit vielen Freunden spielen. Zuhause wäre ich ja alleine. Bei den Hausaufgaben bekomme ich immer Hilfe, wenn ich sie brauche. Ich finde es gut, dass die Betreuung nicht so kurz ist, wie bei anderen Betreuungen, so kann ich alles machen, was ich hier mag: - - Theater spielen Im Turnraum tanzen und etwas vorführen In die große Turnhalle gehen und turnen Mit den kleinen Kindern spielen (Zoe kümmert sich gerne um einen 3 jährigen Jungen) Ausflüge machen Einfach spielen.“ Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Kurz vor der Einschulung Seite 44 2015 Pädagogische Konzeption So sieht ein gewöhnlicher Kindergartentag der zweijährigen Loreen aus: 7.15 Uhr Was macht das Kind? Was macht die Erzieherin? Du kommst mit Mama und Papa in die Kita. Ich spreche dich mit deinem Namen an, begleite dich zum Abschied nehmen an die Tür und gehe mit dir gemeinsam in die Frühgruppe. Du holst dir mit Sonja Bälle aus dem Bällchenbad, kletterst auf ein Podest und wirfst die Bälle über die Trennwand zurück ins Bällchenbad. Ich begleite Dein Tun mit Worten und bestärke dich darin. Du kletterst eine schiefe Ebene immer wieder hoch und runter. Ich gebe dir leichte Hilfestellung und bestärke dich in deiner Begeisterung, es immer wieder zu tun. 7.45 Uhr 8.15 Uhr Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 45 2015 Pädagogische Konzeption 8.45 Uhr Was macht das Kind? Was macht die Erzieherin? Du bedienst dich alleine am Frühstücksbuffet und entscheidest was, wie viel und mit wem du frühstücken möchtest. Ich begleite dich ins Frühstückszimmer und helfe dir beim Aussuchen, indem ich das Essen benenne. Außerdem achte ich darauf, dass du genügend trinkst und dein benutztes Geschirr alleine auf den Teewagen stellst. 9.15 Uhr Du hast die anderen Kinder in deiner Stammgruppe beim Spielen beobachtet, hast dir eine Holzgiraffe geholt und über dieses Spielzeug zu einem gleichaltrigen Jungen Kontakt aufgenommen. Ich achte auf deine Signale, bin da und ermuntere dich. 9.45 Uhr Du steigst auf einen Stuhl und springst mehrmals hinunter. Dies begleitest du mit dem Ausruf „Hopp“!! Ich beobachte deinen Bewegungsablauf und traue dir zu, dass du sicher auf dem Boden landest. Dein Ausruf „Hopp‘“ spreche ich laut mit. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 46 2015 Pädagogische Konzeption Was macht das Kind? Was macht die Erzieherin? 10.45 Uhr Du ziehst dich zum Rausgehen an und steigst alleine die Treppe nach unten. Deine Hausschuhe kannst du auch schon ganz alleine ausziehen. Ich bestärke dich in deinem Selbstständigkeitsbestreben und gebe dir die Zeit, die du brauchst um es alleine zu machen. 11.15 Uhr Du möchtest in der kleinen Schaukel schaukeln. Da du das noch nicht sagen kannst, nimmst du mich an die Hand und zeigst es mir. Ich verstehe deine Körpersprache, gehe mit dir und hebe dich in die Schaukel. Beim Schaukeln suche ich den Blickkontakt und erwidere dein Lachen. 11.30 Uhr Du gehst mit den anderen Kindern zum Mittagessen in die gelbe Gruppe. Du hilfst beim Tischdecken, setzt dich auf deinen Platz und faltest deine Hände zum Beten. Ich sorge für eine angenehme Atmosphäre beim Essen und lerne von dir, welche Vorlieben du dabei hast. Dann isst du alleine mit Löffel, Gabel und Messer. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Seite 47 2015 Pädagogische Konzeption Was macht das Kind? Was macht die Erzieherin? Nach dem Essen gehst du in dein Bett zum Mittagschlaf. Ich achte darauf, dass du alles zum Schlafen dabei hast, was du brauchst und dass das tägliche Einschlafritual eingehalten wird, damit du eine entspannte Mittagsruhe hast. 12.15 Uhr Du ziehst dich alleine aus, holst deinen Schnuller und dein Schnuffeltuch. 14.15 Uhr Du möchtest nach dem Aufwachen noch ein bisschen liegen bleiben. Ich gebe dir die Zeit, die du zum Aufwachen brauchst und helfe zuerst den anderen Kindern beim Anziehen, bis du von alleine aufwachst. 14.45 Uhr Du bist zu den anderen Kindern nach Draußen gegangen und wirst dann von deiner Oma Petra und von Luca abgeholt. Evangelische Kita „Schatzkiste“ Hörbach Ich erzähle deiner Oma kurz, was du heute den Tag über gemacht hast und verabschiede dich. „Bis morgen Loreen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen.“ Seite 48
© Copyright 2025 ExpyDoc