Magazin für Häfen, Schifffahrt und Logistik Gut gedreht Schwerpunktthema: Offshore-Windenergie Auf Tauchstation 16 | Kommunale Windkraft 22 April 2016 FASHION AND SPORTS · SCHIFFFAHRT UND SPEDITION · AUTOMOBILE · MASCHINEN UND ANLAGEN · ELEKTRONIK · LEBENSMITTEL Wenn es um maßgeschneiderte Logistik geht, sind wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben dürfen? Weil wir es täglich immer wieder aufs Neue beweisen – mit viel Erfahrung, noch mehr Leidenschaft und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf. Unser Wort hat Wert. www.blg-logistics.com PREFACE & CONTENT AUSGABE APRIL 2016 Laden Sie sich die LOGISTICS PILOT-Kiosk-App herunter und lesen Sie unser Magazin offline auf Ihrem Smartphone oder Tablet. Impression 4 „Deutsche Seehäfen und die Offshore-Windindustrie leisten wichtigen Beitrag für die Energiewende.“ FOTOS: STIFTUNG OFFSHORE-WINDENERGIE, TRIANEL – AREVA WIND – JAN OELKER, BREMENPORTS/BLG, EWE, ZDS, PIXABAY/NICOLE_80 Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe Main Topic 10 Liebe Leserin, lieber Leser, die deutschen Seehafenbetriebe spielen für die Offshore-Windenergie eine bedeutende Rolle. Denn sowohl für den Export als auch für die Installation und Wartung der Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee bieten die Häfen ideale Standortbedingungen und eine ausgeprägte Expertise. Dort wird kräftig investiert, denn die Windenergie auf See ist neben dem klassischen Umschlag zu einem zukunftsträchtigen Geschäftsfeld geworden. Die deutsche Energiepolitik hat darauf einen großen Einfluss. Die Eckpunkte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) sehen für das EEG 2016 ein Ausbauzwischenziel von 11.000 Megawatt im Jahr 2025 vor: Das würde einen jährlichen Zubau von nur knapp 700 Megawatt im Offshore-Bereich bedeuten. Sorgen macht der Branche vor allem auch der nicht sichergestellte Netzausbau. Mit Blick auf die Ergebnisse des Pariser Klimagipfels sollte die Energiewende auf See nicht gebremst, sondern beschleunigt werden. Erforderlich sind ambitionierte Ausbauziele sowie langfristig angelegte Rahmenbedingungen. Um wettbewerbliche Ausschreibungen zu ermöglichen, muss der Netzausbau auf See, aber auch an Land forciert werden. Die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbarte Mitfinanzierung des Bundes für Hafeninfrastrukturen muss ebenfalls endlich geklärt werden. Zusammen mit der Offshore-Branche kann die deutsche Hafenwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Dafür müssen die Rahmenbedingungen aber richtig gesetzt werden. Ihr Daniel Hosseus Logistics Story 20 Portrait 22 Politics 24 Safety & Security 16 News 6 People 26 Appointments 28 Preview 30 Imprint 30 LOGISTICS PILOT April 2016 3 IMPRESSION 4 LOGISTICS PILOT April 2016 GRAFIK: STIFTUNG OFFSHORE-WINDENERGIE, STAND 15. JANUAR 2016 IMPRESSION Übersicht der OffshoreWindparks in Deutschland LOGISTICS PILOT April 2016 5 NEWS KOMPAKT FOTOS: DEUTSCHE WINDTECHNIK, CUXPORT, EUROGATE, J. MÜLLER, BREMENPORTS, EVAG B R E M E N . Das Schiffahrtskontor Detra aus Bremen hat einen eigenen, direkten Liniendienst für Breakbulk und Container unter der Marke „DMS Detra Mediterranean Shipping“ nach Nordafrika aufgenommen. In einem ersten Schritt konzentriert sich das Angebot auf ein bis zwei monatliche Verbindungen zwischen Europa und Casablanca in Marokko sowie von und zu den wichtigsten algerischen Häfen. B R E M E R H AV E N . An der Wesermündung der Geeste bekommt Bremerhaven ein neues Sperrwerk, um künftig gegen höhere Sturmfluten durch den Klimawandel gewappnet zu sein. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Jahresende Vertreter aus Bremen und Niedersachsen. Der Neubau kostet knapp 31 Millionen Euro, die je zur Hälfte von den beiden Ländern getragen werden. B R E M E N . Das Bundesverfassungsgericht hat die Verfassungsbeschwerde zweier Grundstückseigentümer gegen die Planfeststellung für den Bauabschnitt 4 der A 281 nicht zur Entscheidung angenommen. Der Planfeststellungsbeschluss vom 30. Juni 2010 und die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts vom 24. November 2011 sind damit als verfassungsgemäß bestätigt worden. 6 LOGISTICS PILOT April 2016 Niedersachsens Seegüterumschlag wächst 2015 um 12 Prozent O LDE N BU RG. Im Jahr 2015 ist der seeseitige Güterumschlag in den neun niedersächsischen Seehäfen auf knapp 52 Millionen Tonnen gestiegen (2014: 46,4 Millionen Tonnen). Mit rund 40,9 Millionen Tonnen flüssigen und festen Massengütern wuchs der Umschlag in diesem Segment um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2014: 39,3 Millionen Tonnen). Auch der Stückgutumschlag hat sich positiv entwickelt: Mit etwa 11,05 Millionen Tonnen konnte das Volumen um 57 Prozent gesteigert werden (2014: 7,05 Millionen Tonnen). Neben positiven Impulsen aus dem konventionellen Stückgutgeschäft kommt der gestiegene Umschlag am Container Terminal Wilhelmshaven zum Tragen. 2015 wurden hier 426.751 TEU verladen (2014: 67.076 TEU). Auch der seeseitige Umschlag von Neufahrzeugen in Cuxhaven und Emden lag mit mehr als 1,8 Millionen Fahrzeugen um sieben Prozent über dem Vorjahresergebnis. „Durch die vielseitige Ausrichtung unserer niedersächsischen Hafengruppe und die erfolgreiche Bearbeitung von Nischenmärkten konnten wir uns im Spannungsfeld aktueller wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen in der Welt sehr gut behaupten“, so Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen. Seehafen Brake hat sich 2015 gut behauptet BRA K E . Erstmals hat die Unternehmensgruppe J. Müller, Betreiber von Seehafenterminalanlagen in Brake und im Bremer Holz- und Fabrikenhafen, an ihrem Stammsitz in Brake mehr als acht Millionen Tonnen umgeschlagen. Der Seeverkehr wuchs 2015 von 6,27 auf 6,72 Millionen Tonnen, der Binnenverkehr von 1,141 auf 1,328 Millionen Tonnen. Dies entspricht einer Zunahme des Seeverkehrs um 7,22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Internationale Bedeutung der Luneplate für Vogelschutz B R EMER HAV EN. Auf den weitläufigen Naturflächen der Luneplate im Süden von Bremerhaven hat der Ornithologe Lutz Achilles im Dezember 2015 an einem Tag 23.280 Wasser- und Watvögel gezählt. „Die Ergebnisse dieser Zählung belegen die internationale Bedeutung des Gebiets für den Vogelschutz“, sagt Häfensenator Martin Günthner. Die Luneplate, die früher intensiv von der Landwirtschaft genutzt wurde, steht seit etwa 20 Jahren ganz im Zeichen des ökologischen Ausgleichs: Hier kompensiert bremenports die Eingriffe, die mit dem Bau von Anlagen, wie dem Container-Terminal 4, verbunden waren. NEWS Cuxhavener Elbfähre verkürzt Schwertransport Virtuelle Windenergieanlage entwickelt Eurogate steigert Umschlag in Deutschland CUX H AV E N . Ein Schwerlast-Lkw mit einem Gesamtgewicht von 78 Tonnen ist nicht alltäglich auf der Fährverbindung über die Elbe. Aufgrund zahlreicher Baustellen rund um die Hansestadt Hamburg musste ein Landtransport nach Rendsburg kurzerhand auf den Wasserweg verlegt werden. Mit der Fähre des Cuxhavener Unternehmens Elb-Link wurde die Ladung dann von Cuxhaven nach Brunsbüttel gebracht. Damit wurden nicht nur Zeit, sondern auch 250 Kilometer Straßentransport gespart. BRE M EN. Der Windkraftserviceanbieter Deutsche Windtechnik aus Bremen hat eine virtuelle Windenergieanlage entwickelt. Damit wird die Umgebung einer Windenergieanlagensteuerung simuliert, um in erster Linie Umrichter zu prüfen. Durch diese Entwicklung kann das Unternehmen als erster herstellerunabhängiger Dienstleister Steuerungsteile von Umrichtern reparieren. Umrichter gehören zu den Komponenten einer Windkraftanlage, die am häufigsten ausgetauscht werden. B R EMEN. Die Eurogate-Gruppe konnte den Containerumschlag an ihren deutschen Terminalanlagen 2015 um 1,5 Prozent auf 8,2 Millionen TEU steigern. Bremerhaven und Wilhelmshaven verzeichneten 2015 eine Zunahme der Containermengen um 1,9 Prozent. Das am Container Terminal Wilhelmshaven von Eurogate abgefertigte Volumen versechsfachte sich auf 426.751 TEU. In Bremerhaven wurden aufgrund geringerer Feedermengen im Russlandverkehr 5,5 Millionen TEU umgeschlagen. EMS PORTS AGENCY AND STEVEDORING BETEILIGUNGS GMBH & CO. KG EMS PORTS AGENCY AND STEVEDORING BETEILIGUNGS GMBH & CO. KG Your „Full Service Partner“ for Agency & Chartering Stevedoring Project loading and logistics Hazardous goods Class 1 Forwarding/Custom clearance Storage Port services Container stuffing EMS PORTS AGENCY AND STEVEDORING BETEILIGUNGS GMBH & CO. KG Offshore services Ems Ports Agency and Stevedoring Beteiligungs GmbH & Co. KG Terminal Nordkai Emden Zum Nordkai 42 26725 Emden Tel.: +49 (0) 49 21 99 908 - 0 Fax: +49 (0) 49 21 99 908 - 00 [email protected] www.epas-emden.de LOGISTICS PILOT April 2016 7 NEWS Ergebnis Machbarkeitsstudie JadeWeserPort II liegt vor FOTOS: SEAPORTS, LLOYD WERFT, SAMSKIP, BLG LOGISTICS, CUXPORT, BREMENPORTS, J. MÜLLER, JADEWESERPORT KOMPAKT B R E M E N . Das Traditionsunternehmen Karl Gross Internationale Spedition mit Hauptsitz Bremen ist ab sofort auch in Südamerika vertreten. In Santiago de Chile gründete der Mittelständler unlängst die Tochtergesellschaft Karl Gross Logistics (Chile) und baut damit seinen Vor-Ort-Service weiter aus. Als eine der führenden Wirtschaftsnationen Südamerikas zählt der Staat im Südwesten seit mehreren Jahren zu den länderspezifischen Schwerpunkten von Karl Gross. Henning Kanert zeichnet in Chile fortan als Repräsentant für die umfassende Kundenbetreuung verantwortlich und arbeitet Hand in Hand mit dem Chile-Team in der Bremer Zentrale. BUXT E H U D E . Zukünftig werden alle Aktivitäten der Reederei NSB und der zugehörigen Unternehmen unter der Marke NSB Group zusammengeführt. Dabei wird die 1982 gegründete Reederei NSB in der Außendarstellung zugunsten der anderen Group Members nicht mehr eigenständig beworben, sondern als ein Gruppenmitglied neben Asia Marine, NSB Crewing Solutions, NSB Marine Solutions, NSB Academy und Continental Chartering stehen. Die Gruppe verfügt weltweit über zehn Standorte, beschäftigt insgesamt 240 Mitarbeiter an Land sowie 1.700 Seeleute und managt derzeit 64 Schiffe. Chief Operating Officer (COO) ist seit 2014 Tim Ponath. 8 LOGISTICS PILOT April 2016 Starker Hafen Brake durch gute Zusammenarbeit W ILHELMSHAV EN. Der Bau eines zweiten Containerterminals im JadeWeserPort ist sowohl technisch realisierbar als auch auf mittlere Sicht wirtschaftlich sinnvoll. So das zentrale Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die Ende 2013 von der Gesellschaft Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing in Auftrag gegeben und vom Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erstellt wurde. Untersucht wurden die wesentlichen Betriebsparameter wie Kajenlänge und Geländetiefe für ein wettbewerbsfähiges und operativ eigenständiges Containerterminal sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis. BRA K E . 2015 konnte der Seehafen Brake erneut als einer der wachstumsstärksten Häfen in Niedersachsen überzeugen. Ein wichtiges Projekt zur Verbesserung der Infrastruktur und ein gutes Beispiel für die zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen NPorts und den Kunden ist die Entwicklung des Südpiers, in die der Hafeninfrastrukturbetreiber rund zehn Millionen Euro investiert. Ab September 2016 werden hier Anlegemöglichkeiten für zwei Schiffe mit einer Länge von 275 Metern und einem Tiefgang von bis zu 11,90 Metern bestehen. BLG Logistics wird Betreiberin des Offshore-Terminals Bremerhaven BRE ME RH AV E N . BLG-Vorstand Michael Blach (links), BLG-Vorstandsvorsitzender Frank Dreeke (2. v. r. ) und Ferdinand Möhring (rechts) als Vertreter von BLG Logistics sowie die bremenports-Geschäftsführer Horst Rehberg (2. v. l. ) und Robert Howe (3. v. l. ) haben im Februar einen Betreibervertrag für das 25 Hektar große Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) unterzeichnet. Inhalt ist eine Konzession für 30 Jahre, mit der die BLG die Hafenanlage gegen ein Nutzungsentgelt auf eigene Rechnung betreiben kann. NEWS BLG übernimmt Teile der Werkslogistik für BMW Land gibt Startschuss für Liegeplatz 4 in Cuxhaven B R E M E N / L E I PZI G. Zum Jahresbeginn hat die BLG Logistics einen Teil der Logistik für das BMW-Werk in Leipzig übernommen. Auf rund 200.000 Quadratmetern Logistikfläche erbringt sie Dienstleistungen entlang der gesamten Lieferkette – vom Wareneingang über das Lagermanagement, die Sequenzierung und Kommissionierung sowie die Bandversorgung bis hin zur Leergutabwicklung. Die BLG steuert dabei die Versorgung der konventionellen Modelle des Autobauers in Leipzig. Das Volumen umfasst alle Teile für eine Tagesproduktion. CUXHAV EN. Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens hat Mitte Februar den Startschuss für den Bau des Liegeplatzes 4 in Cuxhaven gegeben, nachdem die Europäische Kommission dem Vorhaben zugestimmt hatte. In der Stadt an der Elbmündung unterzeichneten der Geschäftsführer und der Niederlassungsleiter von NPorts Holger Banik und Hans-Gerd Janssen sowie die Geschäftsführer Hans-Peter Zint und Michael de Reese von Cuxport die Konzessionsverträge zum Betrieb des künftigen Terminals. Darin wird der Betrieb des Terminals durch Cuxport langfristig geregelt. Für den Liegeplatz werden 240 Meter Kaianlage sowie 8,5 Hektar nachgelagerte Kaiflächen geschaffen. Er ist für Schiffe mit einem maximalen Tiefgang von 14,30 Metern geeignet. Für den Bau wurden 36 Millionen Euro veranschlagt. Neue Features auf Seaports-Internetseite Samskip übernimmt Züst und Bachmeier ROT T E R DA M / B R E ME N . Der Anbieter für temperaturgeführte Logistik, Samskip Logistics, hat den deutschen Logistikdienstleister Züst und Bachmeier in Bremen übernommen und wird Eigentümer der Firma. Alle Mitarbeiter am Standort Bremen werden übernommen und erbringen künftig eine noch größere Bandbreite von Speditionsdienstleistungen für Standard- und Kühlcontainer, wie Komplett- und Teilcontainerladung, Luftfracht und Lagerung. In naher Zukunft soll Züst und Bachmeier unter dem Management von Harald Dönselmann in die Speditionsaktivitäten von Samskip integriert werden. O LDE NBURG. Mit dem „Seaports business guide“ hat Seaports of Niedersachsen auf seiner Internetseite einen Wegweiser durch die neun niedersächsischen Seehäfen integriert. Nach vorheriger Selektion des gewünschten Umschlagsguts lassen sich aufgrund ihrer Spezialisierung adäquate Hafenumschlagsunternehmen und Logistikdienstleister herausfiltern. Dies ermöglicht es, zügig und zielorientiert geeignete Geschäftspartner zu finden. Seit Anfang des Jahres ist die Internetpräsenz zudem auch in einer chinesischen Sprachversion verfügbar. Sie soll den Messeauftritt im Juni auf der „transport logistic China“ wirksam flankieren. Lloyd Werft zu 100 Prozent übernommen B R EMER HAVEN. Seit dem Jahreswechsel gehört die Lloyd Werft in Bremerhaven zu 100 Prozent „Star Cruises Singapore Investment“. Sie ist eine Tochter der malaysischen Genting Group, eines führenden, weltweit agierenden Unternehmens in den Geschäftsfeldern Freizeit, Erholung und Entertainment. Im September 2015 hatten die Asiaten zunächst 70 Prozent an dem Bremerhavener Unternehmen übernommen. Jetzt folgten die restlichen 30 Prozent. Die Lloyd Werft soll für Reedereien der Genting Group vier große Kreuzfahrtschiffe der Luxusklasse sowie vier Flusskreuzfahrtschiffe bauen. LOGISTICS PILOT April 2016 9 MAIN TOPIC Von Häfen und vom Die Häfen an der deutschen Nordseeküste sind nicht nur die strategischen Ausgangspunkte für die Errichtung, sondern auch für den Betrieb von Offshore-Windparks. Dabei hat jeder Hafenstandort ein eigenständiges Profil, um den komplexen Anforderungen der Branche gerecht zu werden. FAKTEN Offshore-Hafentypen In Abhängigkeit von ihrer Funktion für die Offshore-Windenergie hat der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) die Häfen in drei Kategorien eingeteilt: Großkomponentenhäfen Produktionshäfen mit Fertigungsstätten, Installations- und Basishäfen für die Vormontage, Import- und Exporthäfen für den Umschlag, Schutzhäfen Service- und Wartungshäfen Ausgangspunkt für Service-, Wartungs- und Reparatureinsätze Forschungshäfen Häfen mit Flächen für Offshore-Prototypen und Testanlagen, Schulungs- und Trainingseinrichtungen 10 LOGISTICS PILOT April 2016 MAIN TOPIC Wind gedreht Leistungsfähige Häfen sind nicht nur für die Errichtung von Offshore-Windparks unverzichtbar, sondern auch für die Durchführung von Service- und Wartungsarbeiten während des Betriebs. Ein Beispiel dafür ist die kurzfristige Beförderung von Personal und Material zu den OffshoreWindparks, wofür im Fall von Hubschraubereinsätzen entsprechende Flächen und Einrichtungen verfügbar sein müssen. Beim Transport mit Offshore-Spezialschiffen ist es notwendig, in den Häfen die erforderliche Zahl von Liegeplätzen bereitzuhalten. Aufgrund der Dimensionen von Offshore-Windenergieanlagen, ihrer Großkomponenten und der damit verbundenen Herausforderungen beim Transport an Land sind die Häfen außerdem zunehmend als Produktionsstandorte von Bedeutung. Attraktiv sind daher insbesondere Häfen mit ausreichenden Kapazitäten für Produktionshallen, Lager-, Montage- und Verladeflächen. Betrachtet man all diese Dienstleistungen, wird klar, dass die Nutzung von Offshore-Windenergie den deutschen Seehäfen nach wie vor große Chancen für eine weiterhin positive wirtschaftliche Entwicklung gibt. FOTO: TRIANEL – AREVA WIND – JAN OELKER S o viele Offshore-Windparks wie nie zuvor gingen 2015 ans Netz: 546 Anlagen mit einer Leistung von 2.282,4 Megawatt speisten in Deutschland erstmals Strom ein. Insgesamt waren damit zum Jahresende 792 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3.294,9 Megawatt am Netz und produzierten nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft Offshore-Windenergie, des Bundesverbands Windenergie, der Stiftung Offshore-Windenergie, des Verbands deutscher Maschinenbauer VDMA und der Windenergieagentur WAB über acht Terawattstunden Strom. Dies entspricht dem Bedarf von über zwei Millionen Haushalten oder etwa 1,4 Prozent der Bruttostromversorgung in Deutschland. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 0,2 Prozent. Weitere 41 Anlagen mit weiteren 246 Megawatt Leistung wurden 2015 zwar vollständig errichtet, allerdings bis zum Jahresende noch nicht ans Netz angeschlossen. Obwohl sich 2016 das Ausbautempo verringern wird – nach Branchenkennern um etwa ein Drittel – sollen noch in diesem Jahr auf 122 bereits 2015 errichteten Fundamenten Windenergieanlagen gebaut werden. LOGISTICS PILOT April 2016 11 MAIN TOPIC Im DyNaLab in Bremerhaven, das vom Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) entwickelt wurde, können seit vergangenem Jahr in Deutschland erstmals besonders leistungsstarke Gondeln von Windenergieanlagen unter realistischen Bedingungen im Labor getestet werden. Ein Überblick über die deutschen Hafenstandorte, die vor allem für den Ausbau der Offshore-Windenergie in der Nordsee von Bedeutung sind: Offshore-Windturbinen aus Cuxhaven 12 LOGISTICS PILOT April 2016 Bremerhaven Seit jeher eng mit Logistik und maritimer Wirtschaft verbunden, kann Bremerhaven auch der Offshore-Branche verschiedene Kajen und Terminals anbieten: Im Blexer Bogen an der Weser im Süden der Seestadt entsteht ein großes neues Offshore-Terminal (OTB). Auch die öffentliche Schwerlastumschlagsanlage am Labradorhafen ermöglicht den Unternehmen an der Ost- und Westseite des Hafenbeckens, mehrere Hundert Tonnen schwere Großteile in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Fertigungshallen zu verschiffen. Auf der ABC-Halbinsel betreibt die BLG Logistics Group zwischen dem Kaiserhafen I und II ein Terminal für die Verschiffung von Offshore-Windenergieanlagen. Das Containerterminal wird ebenfalls seit 2011 in einem Teilbereich als Basishafen genutzt, in der Vergangenheit unter anderem für die Errichtung des Offshore-Windparks „Nordsee Ost 1“. Cuxhaven FOTO: MARTINA BUCHHOLZ FOTO DESIGN Direkt an der Hafenkante entsteht in Cuxhaven das erste deutsche Siemens-Werk für die Fertigung von Maschinenhäusern für OffshoreWindturbinen: Ab Mitte 2017 produziert der Großkonzern auf einer Fläche von 170.000 Quadratmetern seine neuen Sieben-Megawatt-Turbinen, mit denen jährlich 32 Millionen Kilowattstunden saubere Energie erzeugt werden können – genügend Strom für bis zu 7.000 Haushalte. Bis zu 1.000 Mitarbeiter sollen bei der Turbinenproduktion im Dreischichtsystem eingesetzt werden. Der Offshore-Weltmarktführer investiert am Standort insgesamt rund 200 Millionen Euro und wird den Standort sowohl als Basishafen für den Bereich der östlichen Nordsee als auch für den Export nutzen. Voraussetzung dafür war die im Masterplan von 2003 verankerte Hafeninfrastrukturplanung, darunter der Bau von Schwerlastterminals und -plattformen sowie schwerlastfähigen Verbindungswegen zwischen den Kaianlagen, die im Auftrag des Landes Niedersachsen von der Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) umgesetzt wurden. Ganze sieben Jahre hatte sich die Stadt Cuxhaven mit einem Team der Agentur für Wirtschaftsförderung um die Ansiedlung des Weltkonzerns bemüht und entsprechende Angebote unterbreitet. Umso positiver wurde die Entscheidung von Siemens im August 2015 von allen Beteiligten aufgenommen: „Wir haben unser Ziel erreicht, den OffshoreWeltmarktführer Siemens davon zu überzeugen, dass Cuxhaven ein perfekt geeigneter Standort und die absolut richtige Entscheidung für den Aufbau einer neuen Produktionsstätte im Bereich der OffshoreIndustrie ist“, sagte Cuxhavens Oberbürgermeister Ulrich Getsch. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies äußerte sich ebenfalls erfreut zum Ansiedlungserfolg: „Das ist ein großartiger Tag für das Land, die Region und vor allem auch für die Stadt Cuxhaven. Die Zukunft der Energiewende hat vor vielen Jahrzehnten in Niedersachsen begonnen und setzt sich jetzt konsequent fort. Ich freue mich außerordentlich über die Entscheidung von Siemens. Niedersachsen ist ein Topstandort für eine Topindustrie. Die vorhandene Infrastruktur der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts und die erschlossenen Gewerbeflächen der Stadt Cuxhaven bieten optimale Rahmenbedingungen für den Konzern.“ Der Hafen an der Elbmündung hat sich in den vergangenen Jahren ebenfalls auf die wirtschaftlichen Chancen der erneuerbaren Energien eingestellt und sich zum deutschen Offshore-Industriezentrum an der Nordseeküste entwickelt. Der Universalhafen kann drei wichtige Funktionen für die Windenergie übernehmen: So fungierte Cuxhaven schon bei einer Vielzahl europäischer Offshore-Windprojekte als Produktionshafen für Fundamente und Türme, beispielsweise der Firma Ambau. Mit der Ansiedlung des neuen Werks von Siemens Wind Power wird dies künftig auch für Turbinen der Fall sein. Zudem ist Cuxhaven auch Installationshafen, beispielsweise für den vom Energieversorger E.ON betriebenen Offshore-Windpark „Amrumbank West“. In seiner Funktion als Servicehafen werden von der Elbmündung aus auch Umspannplattformen mit Personal und Material versorgt. MAIN TOPIC Emden Monitoring von Windkraftanlagen – der Leitstand von OWS in Emden Der Seehafen an der Emsmündung punktet mit der kürzesten Distanz zu den Offshore-Windparks in der Nordsee. Er verfügt zudem über schwerlastfähige Hafenanlagen direkt am seeschifftiefen Wasser und bietet unter anderem am Rysumer Nacken großes Flächenpotenzial zur Ansiedlung von Unternehmen und Zulieferern. In den vergangenen Jahren hat sich der Hafenstandort Emden zu einem leistungsfähigen Produktions-, Montage-, Logistik- und Distributionszentrum für Anlagenkomponenten und Ersatzteile von On- und OffshoreWindenergieanlagen entwickelt. Unter anderem wurden hier die Maschinen und Rotorblätter für das erste kommerzielle deutsche Offshore-Windparkprojekt in der Nordsee, „Bard Offshore I“, gefertigt und montiert. Rund 100 Kilometer vor der Nordseeinsel Borkum liegt mit dem Offshore-Windpark „Bard Offshore 1 (BO1)" das erste kommerzielle Hochseekraftwerk in Deutschland. Um den reibungslosen Betrieb, die Sicherheit und die hohe technische Verfügbarkeit der 80 Windkraftanlagen in einer Wassertiefe von 40 Metern und drei weiteren Land- beziehungsweise Nearshore-Anlagen zu gewährleisten, können die Mitarbeiter von Offshore Wind Solutions (OWS) jedoch nicht ständig selbst im Windpark sein. Im dritten Obergeschoss des Firmensitzes in Emden haben sie daher in einem 150 Quadratmeter großen Raum einen Leitstand eingerichtet, in dem alle Fäden zusammenlaufen und von dem aus sie an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr den Betriebsstatus jeder einzelnen Windkraftanlage im Blick haben. Dazu sind sie auf detaillierte technische Informationen aus dem Windpark und von jeder einzelnen Windkraftanlage angewiesen. Ergänzend nutzen sie eine im Windpark installierte, mittels Fernsteuerung um fast 360 Grad schwenkbare Kamera mit Zoomfunktion, deren Bild im Leitstand auf eine große Wand, bestehend aus acht „Cubes“, projiziert werden kann. Dort werden sonst alle wichtigen technischen Informationen visualisiert. Das Team aus erfahrenen Generalisten, wie ehemaligen Servicemonteuren, Elektrotechnikern und Mechanikern, kann so zu jeder Zeit das Betriebsverhalten und die eingehenden Meldungen analysieren und bewerten. Viele Störungen können bereits mittels Software behoben werden. Sollte das nicht möglich sein, koordinieren und überwachen die Mitarbeiter vom Leitstand aus den Einsatz von Servicetechnikern vor Ort. Nordenham Die Windenergie kann in Nordenham auf leistungsfähige Logistikbetriebe sowie Industriebranchen aufbauen. In den vergangenen Jahren haben sich in der Unterweserregion Unternehmen für die Entwicklung, Produktion, Zulieferung, Logistik, Montage sowie Service und Wartung für die Offshore-Windenergie angesiedelt. Ein Beispiel ist die Produktion von Offshore-Fundamenten – Monopiles und Transition Pieces – von Steelwind Nordenham, einem Unternehmen der Dillinger Hütte. Darüber hinaus hat das Unternehmen Norddeutsche Seekabelwerke, eine hundertprozentige Tochter des Kabelherstellers General Cable, den Auftrag für die Produktion und Installation der Innerparkverkabelung für den Offshore-Windpark „Nordergründe“ erhalten. Unsere Häfen. Ihre Zukunft. www.nports.de LOGISTICS PILOT April 2016 13 MAIN TOPIC Monopiles mit einem Gewicht von bis zu 740 Tonnen für den Offshore-Windpark „Nordsee One“ werden in Cuxhaven umgeschlagen. Interview mit Björn Wittek, Managing Director bei Rhenus Offshore Logistics in Bremen Welche Offshore-Windenergieanlagen betreuen Sie zurzeit? Im Hinblick auf Plattformen sind das alle Projekte in der deutschen Bucht. Bei den Windturbinen kümmern wir uns derzeit um Windparks in den Clustern „Helwin“ und „BorWin“. Bei beiden sind wir in Teilen für den Crewtransfer und den Crewwechsel sowie für die Materiallogistik und den Transport von Material verantwortlich. Welche Herausforderungen stellt die Offshore-Servicelogistik für Sie als Dienstleister? Wir sind extrem von der Witterung abhängig, denn sie beeinflusst erheblich unseren Arbeitsalltag. Deshalb beobachten wir täglich, zum Teil auch stündlich, den Wetterbericht. Bei schlechtem Wetter ist weder ein Crewtransfer noch der Transport von Material möglich. Daher ist unsere Arbeit auch sehr schnelllebig: Wir können in der Regel nur vier bis sieben Tage im Voraus planen, oftmals auch erst am gleichen oder für den nächsten Tag. Zudem müssen Personal und Material schnell verfügbar sein. Hinzu kommt die Einhaltung der Fristen des Zolls, die jedoch zum Teil noch für den klassischen Im- und Export im Linienverkehr ausgelegt sind. Hier besteht sicherlich noch Anpassungsbedarf an die Realitäten dieses Marktsegments. Das klingt sehr anspruchsvoll. Wie viele Mitarbeiter sind dafür bei Ihnen im Einsatz, und wie sind diese qualifiziert? In unserer Einheit sind über zehn Mitarbeiter für die Koordination verantwortlich. Zudem kann ich auf Personal innerhalb der gesamten Rhenus-Gruppe zugreifen. Mein Team besteht aus erfahrenen Logistikern, von denen viele die erforderliche Offshore-Zusatzausbildung haben, um auch zu den Anlagen hinausfahren beziehungsweise mit dem Hubschrauber dorthin fliegen zu können. Sind Sie und Ihr Team rund um die Uhr im Einsatz? Im Prinzip schon, das ist aber projektabhängig. Der Zoll arbeitet nicht am Wochenende, und auch Lkws dürfen ja an Sonn- und Feiertagen nicht fahren. 14 LOGISTICS PILOT April 2016 Zudem ist die Crew nicht immer abrufbereit. Aber Schnelligkeit ist schon sehr wichtig in unserem Geschäft, und das beinhaltet auch die Arbeit auf Zuruf, wenn etwas ausfällt oder sich die Witterungsbedingungen verändern. Für unsere Kunden ist es natürlich ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, ob und wie lange ihre Windenergieanlage steht beziehungsweise wieder läuft. In Deutschland betreiben die Rhenus-Gruppe mit Cuxhaven, Nordenham, Wilhelmshaven und Emden vier Offshore-windaffine Terminals. Welche Besonderheiten bieten Ihre vier Terminals? Entscheidend ist zum einen die geografische Lage, zum anderen das Know-how des Personals. Cuxhaven liegt an der Elbmündung und ist daher gut für die Versorgung der Windcluster „HelWin“ und „SylWin“ geeignet. Nordenham hat sich auf den Umschlag von Seekabeln spezialisiert und verfügt auch über entsprechend geschultes Personal. Wilhelmshaven bietet sich aufgrund seiner Lage für den Umschlag von Großkomponenten an. Und von Emden aus betreuen wir primär die Cluster „BorWin“ und „DolWin“. Wie groß sind die Wartungsintervalle bei den von Ihnen betreuten Windparks und Plattformen? Hier gibt es heute kaum belastbare Daten, da viele Anlagen erst im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurden. Zum Teil ist schwer zu sagen, ob es noch um die Inbetriebnahme oder schon um Serviceleistungen geht. Genaueres werden wir erst in diesem oder im nächsten Jahr wissen. Wenn Sie in die Zukunft blicken, wie schätzen Sie die Entwicklung Ihres Marktsegments ein? Es wird Wachstum geben, das ist klar. Ob dieses allerdings linear sein wird und welche Vorteile sich durch das Zusammenlegen von Anlagen ergeben, ist schwer vorherzusagen. Der erhebliche Zubau bietet in jedem Fall viel Potenzial. Björn Wittek, Rhenus Offshore Logistics FOTOS: RHENUS OFFSHORE LOGISTICS GMBH && CO. KG, JADEWESERPORT, CUXPORT Was genau bedeutet Servicelogistik für die Offshore-Windindustrie? Es geht um die Ver- und Entsorgung von Plattformen und Windenergieanlagen. Dazu gehören der Materialfluss sowie der Transfer und die Betreuung von Personal. MAIN TOPIC Brunsbüttel An der Unterelbe hat sich mit Brunsbüttel ebenfalls ein wichtiger Standort für den Umschlag und das Handling von Windenergieanlagen etabliert. So werden hier seit vergangenem Jahr Teile von Onshore-Windenergieanlagen für Windpark-Baustellen in Schleswig-Holstein umgeschlagen. Auch Offshore-Anlagen der Fünf-Megawatt-Klasse werden in Brunsbüttel zunächst zwischengelagert und dann auf Seeund Binnenschiffe verladen. Brake In erster Linie bekannt als Umschlagshub für OnshoreWindenergieanlagen fertigt der Seehafen Brake auch regelmäßig Importe von Zubauteilen für die Offshoreindustrie ab. Zudem wurden hier bereits die Endmontage und der Umschlag für Offshore-Komponenten vorgenommen. Wilhelmshaven Auch der Hafen am Jadebusen bietet mit seiner zentralen Lage in der Deutschen Bucht eine gute Ausgangsbasis für die Offshore-Windparks in der Nordsee. Hinzu kommt der Standortvorteil der Tideunabhängigkeit, die die höhengleiche Verladung ohne den Einsatz von Schwerlastkränen von der Kaje auf Spezialschiffe oder Pontons ermöglicht. In Wilhelmshaven wurden bereits ganze Rotorsterne, beispielsweise für den Windpark „Global Tech I“, gelagert, vormontiert, umgeschlagen und verschifft sowie schwere Betonfunda- mente und die Umspannplattform für den Windpark „Alpha Ventus“ umgeschlagen. Zudem werden hier unter anderem Errichterschiffe und Kabelleger um- und aufgerüstet. Überdies bieten spezialisierte Unternehmen im Inneren Hafen weitere Logistikdienstleistungen und Services für OffshoreWindindustrie an, beispielsweise Wasserbau, Taucharbeiten, Hydrauliksysteme, Elektrotechnik und Stahlkonservierung sowie Helikopterversorgungsflüge für Material, Crewchanges und notfallmedizinische Versorgung. Im JadeWeserPort wurden ganze Rotorsterne, beispielsweise für den Windpark „Global Tech I“, gelagert und umgeschlagen. Stade Seit seinem Ausbau verfügt das Buss Terminal in Stade über 35.000 Quadratmeter Logistikflächen. Diese eignen sich gut für den Umschlag von Komponenten für die Offshore-Windenergie, beispielsweise für den Trianel Windpark Borkum. (cb) SEEHAFEN-LOGISTIK Wir sind die, die auch unter Zeitdruck noch beste Arbeit machen. Wir sind die, denen ein guter Kundenkontakt wichtig ist. Wir sind die, die schon über 100 Jahre Erfahrung haben. Wir sind die, die den Hafen kennen. Wir sind die, die sich der Verantwortung in Emden bewusst sind. WIR SIND DIE EVAG. LOGISTICS PILOT April 2016 EVAG.COM 15 SAFETY & SECURITY Auf Tauchstation Bei Offshore-Windparks sind einige Installationsarbeiten nur unter Wasser möglich. Aber auch im Rahmen von Inspektionen, Wartungstätigkeiten und Reparaturen während der Betriebsphase kommen speziell ausgebildete Taucher zum Einsatz. 16 LOGISTICS PILOT April 2016 SAFETY & SECURITY L euchtend rot lackiert liegt die „DPV Supporter“ an der Schleuseninsel im Wilhelmshavener Hafen und wird von der Mannschaft auf ihren nächsten Einsatz vorbereitet. Wann es mit dem 2015 vom Jade-Dienst erworbenen Schiff und seiner 18-köpfigen Crew genau losgeht, steht oftmals erst sehr kurzfristig fest. Denn nachdem in den vergangenen Jahren vor allem die geplante Montage von Fundamenten und Großkomponenten, die Installation von Messeinrichtungen und Anoden sowie Personen- und Materialtransporte von und zu den Windparks gefragt waren, verzeichnet der maritime Dienstleister aus Wilhelmshaven in jüngster Zeit vermehrt Ad-hoc-Serviceaufträge. FAKTEN Jade-Dienst Gründung 1958 in Wilhelmshaven als Festmacherei und für Versorgungsfahrten 140 Mitarbeiter Seit 1999: internationale Taucherei 2006: Erweiterung um das Geschäftsfeld Offshore Taucherei Spezialschiff FOTO: PIXABAY/NICOLE_80 ist das Schiff für unterschiedlichste Einsätze gut ausgelegt. Auf dem geräumigen Deck mit einer Tragfähigkeit von bis zu 1.500 Tonnen ist genügend Platz für große und schwere Bauteile. Oft steht hier auch einer der beiden mobilen Tauchcontainer des Jade-Dienstes, denn die Taucherei ist ein wichtiger Bestandteil seiner Dienstleistungen für die Offshore-Windindustrie. Wenn Taucharbeiten von Bord der „DPV Supporter“ aus vorgenommen werden, zeigt sich eine weitere Besonderheit: Das „DPV“ im Namen steht für „Dynamic Positioning Vessel“ und bedeutet, dass das Schiff ohne zu ankern mithilfe von zwei GPS-Geräten und weiteren redundanten Systemen seine Position in etwa zehn Meter Entfernung von OffshoreStrukturen sehr präzise halten kann. „In der Regel kommen wir mit unserem Schiff immer dann zum Einsatz, wenn es ein Problem gibt“, berichtet Andreas Ingber, Offshore Manager beim Jade-Dienst. Deshalb ist das Team auch rund um die Uhr einsatzbereit. Meist geht es dann für das imposante Mehrzweckschiff mit einer Länge von 91 Metern und einer Breite von 18 Metern zu einem der Windparks in Nord- und Ostsee. Aufgrund der Deckfläche von 750 Quadratmetern, dem Bordkran mit einer Hubkraft von bis zu 50 Tonnen und Kabinen für maximal 60 Personen Taucher kommen beispielsweise bei Installationsarbeiten, wie der Errichtung von Gründungsstrukturen und bei der Verlegung von Kabeln, zum Einsatz. Auch die Bergung von Kabelresten und Bauteilen nach der Errichtung eines Offshore-Windparks in der Bodenreinheitskontrolle erfordert den Unterwassereinsatz. Manchmal fallen während der Errichtungsphase auch Bauteile wie Boatlandings – die Übertritte, um auf die Windkraftanlage zu gelangen – ins Meer und müssen ebenfalls von den Tauchern aus dem Wasser geholt werden. Gibt es während des Betriebs eine Transport Overseas Chartering GmbH is the appointed Liner Agent for Bahri General Cargo, The National Shipping Company of Saudi Arabia. YOUNG FLEXIBLE UNIQUE Since 2014 we are acting worldwide as an independent shipbroker specializing in Chartering, Break/Bulk- & Project services with selected and reputable ocean carriers towards our valued customers. Transport Overseas Chartering GmbH | Am Wall 196 | 28195 Bremen | Germany Phone: +49 421 205207-90 | Fax: +49 421 32 48 59 | [email protected] | www.to-chartering.de RZ_LP_TOC-Anzeige_x4_05.indd 1 17.02.16 20:45 LOGISTICS PILOT April 2016 17 SAFETY & SECURITY Störung bei der Überwachungselektronik an den Windkraftanlagen, sind zum Teil auch die unter Wasser verlegten Kabel betroffen. Auch bei anderen Problemen sind Taucheinsätze erforderlich: Im Fall eines Windparks, der seit vergangenem November aufgrund eines Defekts am 50 Kilometer langen Seekabel keinen Strom mehr liefert, hat der Jade-Dienst Taucher, einen Tauchcontainer und eine Dekompressionskammer an ein langjähriges Partnerunternehmen, einen der größten deutschen Dienstleister und Anlagenbauer für Energieinfrastruktur, vermietet. Ebenso können Boatlandings manchmal nur mit Unterstützung von Tauchern repariert werden. Es gibt zudem regelmäßige Taucharbeiten bei Offshore-Windparks, beispielsweise für die Reinigung von maritimem Bewuchs, die alle vier Jahre erforderlich ist. „Durch die Messung des Bewuchses kann auch überprüft werden, ob Schäden durch im Wasser treibende Container eingetreten sind“, erläutert Lutz Stehmeier, Chief Operating Officer. Hierfür werden auch Unterwasservideokameras und ferngesteuerte Fahrzeuge, sogenannte ROVs (Remotely Operated Vehicle) genutzt. In einem Korb werden die Taucher in die erforderliche Wassertiefe hinabgelassen und wieder an Bord geholt. 18 LOGISTICS PILOT April 2016 Der Jade-Dienst beschäftigt insgesamt 15 fest angestellte Taucher, die nach wie vor auch bei klassischen Unterwasserarbeiten an Bauwerken, beispielsweise an den Hafenanlagen, zum Einsatz kommen. Bei einem Tauchgang können zwei Taucher pro Dive-Control-Container gleichzeitig im Einsatz sein. Zusätzlich steht jeweils ein Reservetaucher bereit. An Bord befindet sich zudem ein Einsatzleiter. Bei ihren Tauchgängen tragen die Taucher einen Unterzieh-, einen Trockenanzug und einen Warmwasseranzug, der mit 35 bis 38 Grad warmem Wasser durchspült wird, sowie eine Reserveflasche Pressluft auf dem Rücken. Dies wiegt zusammen etwa 16 Kilogramm. Hinzu kommt ein 15 Kilogramm schwerer Helm. In einem weißen Korb, in der Fachsprache Basket genannt, werden die mit einem sogenannten Umbilical, einem Vierfach-Versorgungsschlauch, gesicherten Taucher in die erforderliche Wassertiefe hinabgelassen und wieder an Bord geholt. Im Basket befindet sich eine weitere Pressluftflasche. So ist jeder Taucher dreifach abgesichert, denn oberstes Gebot ist immer die Sicherheit. Im Kontrollraum befindet sich neben diversen Messinstrumenten zur Überwachung des Tauchvorgangs eine Art Blackbox, auf der alle relevanten Daten gespeichert werden. Für Notfälle gibt es an Bord eine Dekompressionskammer, die Platz für bis zu sechs Personen bietet. Über eine zweite Schleuse kann im FOTOS: CLAUDIA BEHREND Sicherheit SAFETY & SECURITY In der Dekompressionskammer finden im Notfall bis zu sechs Personen Platz. Auf der Deckfläche von 750 Quadratmetern und einer Tragfähigkeit von bis zu 1.500 Tonnen ist genügend Platz für große und schwere Bauteile. Ernstfall auch medizinisches Personal in die Kammer gelangen. Per Satellitentelefon steht während der Taucheinsätze zudem rund um die Uhr ein speziell ausgebildeter Arzt mit medizinischem Rat zur Verfügung. Um die Sicherheit bei den insgesamt zunehmenden Unterwassereinsätzen an OffshoreWindparks zu gewährleisten, hat die Klassifikationsgesellschaft DNV GL Anfang des Jahres einen Leitfaden speziell für Offshore-Taucharbeiten veröffentlicht. Auch Andreas Ingber hat in der Arbeitsgruppe mitgearbeitet. Weitere maritime Services Neben der Taucherei bietet der Jade-Dienst eine Vielzahl anderer maritimer Dienstleistungen an, wie das Fest- und Losmachen von Seeschiffen an den Löschbrücken und Kaianlagen in Wilhelmshaven, Längsseitstransporte sowie die Zwischenlagerung von Material und die Personenbeförderung von und zu den Schiffen. Hinzu kommen Such- und Bergungsarbeiten sowie die Ver- und Entsorgung nach dem Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt (MARPOL) und die Ölbekämpfung. Für den Offshore-Bereich bietet das Unternehmen Dienstleistungen rund um Seekabel, beispielsweise das Aufwickeln innerhalb eines Turntables oder über Kabelbahnen, die Verlegung, Einlagerung und Überwachung sowie den Seetransport inklusive der Umlagerung zwischen Ponton und Schiff an. Zudem betreibt der maritime Dienstleister eine ganzjährig und rund um die Uhr besetzte Schiffsmeldestelle, von der aus alle Services koordiniert und disponiert werden. Auf dem Betriebsgelände des JadeDienstes befinden sich das Bürogebäude, eine Werkstatt, eine Lager- und Umschlagshalle sowie eine eigene 225 Meter lange tidefreie Kaianlage am Ausrüstungshafen. (cb) Weitere Informationen: www.jade-dienst.de OUR LOGISTIC FACILITIES CLOSE TO YOUR PROJECT >> OWN PORT INFRASTUCTURE >> STORAGE AND WAREHOUSING >> EXCELLENT LOCAL AND INTERNATIONAL NETWORK >> AGENCY SERVICES >> FULL SUPPLY CHAIN MANAGEMENT ZUM BORKUMANLEGER 6, D – 26723 EMDEN TEL. +49 (0) 4921-8907 292 WWW.OFFSHORESERVICE.DE WWW.PORT-KNOCK.DE LOGISTICS STORY Ein neues Offshore-Terminal für Bremerhaven Shakehands für das OTB: BLG-Chef Frank Dreeke (rechts) und bremenports-Geschäftsführer Robert Howe D er BLG-Chef Frank Dreeke setzt große Hoffnungen in den neuen Hafen am Weserufer: „Das OTB bietet hervorragende Umschlagsmöglichkeiten für die gesamte Offshore-Windindustrie“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Bremer Hafen- und Logistikunternehmens während der Vertragsunterzeichnung. Der Logistikmanager lässt keinen Zweifel daran, dass sein Haus nicht nur auf den Bau neuer Windparks setzt: „Eine wachsende Anzahl bereits existierender Windparks muss zukünftig gewartet werden, und es werden auch immer wieder Reparaturen durchzuführen sein. Die BLG ist mit 20 LOGISTICS PILOT April 2016 ihrem Know-how im Bereich Logistik für Offshore-Windenergieanlagen in Europa einer der führenden Anbieter. Wir freuen uns, dass wir unsere Erfahrung in diesem Bereich für das OTB und für das Land Bremen einsetzen können.“ Auch die Bremer Landesregierung kommentiert die Vertragsunterzeichnung mit Genugtuung. „Wir freuen uns, mit der BLG den kompetenten Partner für den langfristigen Betrieb der neuen Verladezone gefunden zu haben“, sagt Bremens Hafen-Staatsrat Ekkehart Siering. „Das neue Terminal für die Endmontage und den Umschlag von Offshore-Windenergieanlagen garantiert kurze Wege zwischen industrieller Produktion und Verschiffung“, hebt Siering hervor. „Die Anlage wird den Offshore-Standort Bremerhaven erheblich stärken. Gleichzeitig wird sie einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der nationalen Energiewende leisten. Denn sie wird die hohen Logistikkosten senken, mit denen die Erzeugung von Energie aus Offshore-Windkraft verbunden ist.“ Im Auftrag des Bremer Senats kümmert sich bremenports um die Planung und Umsetzung des 180-MillionenEuro-Projekts. „Erklärtes Ziel war es, das neue Terminal von einem erfahrenen Logistikunternehmen betreiben zu lassen“, erläutert der Geschäftsführer der Hafengesellschaft, Robert Howe. „Als langjähriger Player in der Offshore-Windenergie- und Schwergutlogistik bringt die BLG diese Erfahrung eindeutig mit.“ Auf der Suche nach einem Betreiber für das OTB hatte bremenports ein europaweites Ausschreibungsverfahren durchgeführt. Die BLG wird das OTB für 30 Jahre betreiben. Inhalt des zwischen Bremen und der BLG unterzeichneten Betreibervertrags ist eine Konzession, die es dem Unternehmen ermöglicht, die Hafenanlage auf eigene Rechnung zu betreiben. Das Logistikunternehmen zahlt dafür ein Nutzungsentgelt an Bremen. FOTO: BREMENPORTS Es ist das wichtigste Hafenbauprojekt, das der Zwei-Städte-Staat in diesem Jahrzehnt verwirklicht. Und es macht Fortschritte: Vertreter der BLG Logistics und der Hafengesellschaft bremenports haben im Februar den Betreibervertrag für das 25 Hektar große Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) unterzeichnet. AINER, AUTOS UND QUELLE: BREMENPORTS LOGISTICS STORY AFENGRUPPE BREMERHAVEN OFFSHORE-TERMINAL WESER - N Alte Das OTB-Betriebskonzept greift auf die Kompetenz der BLG als Logistikdienstleisterin der Offshore-Windindustrie zurück. Das Unternehmen bietet seit 2012 in einem Teil des Bremerhavener Autoterminals, der sogenannten ABCHalbinsel, als Interimslösung die Lagerung und den Umschlag von Windenergieanlagen an. Die BLG hat in diesem Zusammenhang beim Aufbau von Offshore-Windparks wie „Global Tech 1“ und „Borkum West“ mitgewirkt und dabei innovative Logistiklösungen für die Industrie entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Der enge Zeitplan für das OTB stellt die Hafenplaner von bremenports vor große Herausforderungen. Dennoch ist Geschäftsführer Howe überzeugt davon, „dass wir der BLG den neuen Windkrafthafen Ende 2018/Anfang 2019 übergeben werden.“ Die Arbeiten haben Ende November 2015 mit dem Einbau von Geotextilsäcken am Deichfuß begonnen. Im Januar 27 am Rand des Flughafengeländes. 2016 folgten Rodungen „Die Arbeiten werden planmäßig fortgesetzt“, sagt Howe. Bis Ende April stehen Kampfmittelsondierungen und -räumungen auf dem Programm. Der erste Rammschlag für die 500 Meter lange Kajenkonstruktion ist für das dritte Quartal 2016 vorgesehen. a fe n ste - rH H euer Gee ifftiefen Wasser gelegen, bietet este Bedingungen für den Con Gleichzeitig ist dieser Teil der remen/Bremerhaven die füh cheibe Europas und entwickelt tigen Hafen für die Offshoree mit einem Tiefgang von bis können den Standort tideunab n. Die Hafenanlage gehört zu den größten Infrastrukturprojekten, die in diesem Jahrzehnt im Land Bremen verwirklicht werden. An der neuen Kaje können später – abhängig von der Größe – zwei bis drei Errichterschiffe festmachen. Landesregierung, Magistrat, Wirtschaft und Gewerkschaften verbinden große Erwartungen mit dem Investitionsprojekt. Das OTB soll das Offshore-Wind-Cluster Bremerhaven sichern und stärken. Die Branche hat vor Ort etwa 3.000 Arbeitsplätze geschaffen und gehört damit zu den größten Arbeitgebern an der Wesermündung. Der Standort punktet mit einer leistungsfähigen Mischung aus Großkomponentenherstellern, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, Windparkentwicklern und anderen Dienstleistern – und mit der maritimen Logistik eines Welthafens. Doch die Verantwortlichen in Bremen und Bremerhaven betonen nicht nur die Bedeutung für die Entwicklung des südlichen Fischereihafens zu einem Zentrum der europäischen Offshore-Wirtschaft. Howe: „Das OTB ist der zentrale Beitrag Bremens zur Erreichung der europäischen Klimaschutzziele, die auf der Weltklimakonferenz in Paris von der Staatengemeinschaft bekräftigt wurden.“ Mit einer Kajenlänge von einem halben Kilometer und Liegeplätzen für zwei bis drei Schiffe entsteht im Blexer Bogen das neue Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB). Weitere Informationen: www.bremenports.de www.blg-logistics.com LOGISTICS PILOT April 2016 21 a fe n PORTRAIT Kommunale Windkraft Im Gespräch mit dem LOGISTICS PILOT erläutert Irina Lucke, Geschäftsführerin von Trianel Windkraftwerk Borkum II, die Zusammenarbeit zwischen dem kommunal verankerten Energieversorger EWE und der Stadtwerkekooperation Trianel. Frau Lucke, für die gemeinsame Entwicklung der zweiten Ausbaustufe, Trianel Windpark Borkum II (TWB II), mit einer Leistung von 200 Megawatt wurde zwischen EWE aus Oldenburg und Trianel aus Aachen im vergangenen Jahr ein Joint Venture gegründet. Warum? EWE hat aufgrund der Offshore-Projekte „Alpha Ventus“ und „Riffgat“ bereits zehn Jahre Erfahrung.Wir halten die OffshoreWindindustrie für eine spannende und zukunftsträchtige Branche und haben deshalb für die zweite Ausbaustufe Kontakt mit Trianel aufgenommen, die wir gut kennen. Uns verbinden ähnliche Philosophien und strategische Ausrichtungen. Welche Erfahrungen aus der Entwicklung des ersten kommunalen Offshore-Windparks Borkum konnte Trianel in das Joint Venture einbringen? Unser Partner hat viel Know-how über den Standort und die Installationsabläufe. Sowohl EWE als auch Trianel pro22 LOGISTICS PILOT April 2016 fitieren neben den Erfahrungen aus der ersten Ausbaustufe des „Trianel Windparks Borkum“ von denen aus den vorhergegangenen Offshore-Windprojekten. Das ist ein großer Mehrwert für eine junge Branche. „Alpha Ventus“ war Deutschlands erster OffshoreWindpark, der mittlerweile 50.000 Haushalte mit Strom versorgt. Aufseiten von EWE haben Sie dieses Projekt geleitet. Welche Erkenntnisse konnten Sie bei der Konzeption und dem Bau gewinnen? „Alpha Ventus“ war ein echtes Pilotprojekt. Zwar gab es weltweit schon andere Offshore-Windparks, aber keiner lag so weit draußen und in so großer Wassertiefe. Wir haben mit einem weißen Blatt und einem Zeit- und Kostenrahmen begonnen und von der Pike auf gelernt, was es bedeutet, einen solchen Windpark zu planen und zu bauen. Für vieles fehlten damals Lösungen: So gab es 2007 noch keine Spezialschiffe. PORTRAIT FOTOS: TRIANEL ADWEN – JAN OELKER, EWE Wir mussten welche einsetzen, die zwar für den Hafenausbau oder den Transport, aber nicht für die Errichtung von bis zu 700 Tonnen schweren Tripods geeignet waren. Zudem war es die erste Genehmigung vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Wir haben vieles selbst entwickelt und viele Erkenntnisse gewonnen, die wir dann für den Windpark „Riffgat“ einsetzten. Zudem konnten wir Behörden, Politik und Bevölkerung zeigen, dass Offshore-Wind eine Alternative ist, die gut ist und funktioniert. Was unterscheidet das neue Projekt von „Alpha Ventus“? Sowohl EWE als auch Trianel haben viel Erfahrung gesammelt. Hinzu kommt der große technische Fortschritt einer noch immer jungen Branche. Im Gegensatz zu damals können wir heute auf weit entwickelte und standardisierte Technik, Produkte sowie Maschinen zugreifen und in hoher Qualität in Serie installieren. Ein gutes Beispiel sind die Boatlandings, für die heutzutage die Abstände von Sprossen und Holmen standardisiert sind, sodass alle Crew-Transfer-Vessels (CTVs) anlegen können. Die Effizienz hat sich ebenfalls enorm weiterentwickelt. Waren es damals Anlagen mit fünf Megawatt, sind es heute bis zu acht. Auch bei der Kommunikation hat sich viel getan: SCADA(Supervisory Control and Data Acquisition)-Systeme ermöglichen eine deutlich bessere Überwachung der Anlagen und effizientere Einsätze vor Ort während der Betriebsphase. Der Windpark Trianel Borkum ging Mitte Juli vergangenen Jahres in Betrieb. Welche Voraussetzungen für die Weiterentwicklung hat Trianel mit der ersten Ausbaustufe geschaffen? Der Park ist zum einen bereits vom BSH genehmigt. Zum anderen ist die parkinterne Umspannplattform schon vorhanden. Außerdem haben wir eine Zusage für den Netzanschluss. Große Risikofaktoren haben wir also schon im Griff. Der Baubeginn ist für 2018 geplant. Was muss bis dahin noch vorbereitet werden? Da ist die gesamte technische Planung und auch die Detailplanung, die wir gemeinsam vornehmen. Zudem müssen die Gewerke EU-weit ausgeschrieben werden, also die Windenergieanlagen, die Gründungsstrukturen und die Innerparkverkabelung, aber auch kleinere Gewerke, zum Beispiel für die Kommunikationstechnik und die Versorgungstechnik. Dabei setzen wir auf „Multicontracting“. Die Ausschreibungen sollen bis zum ersten Quartal 2017 abgeschlossen sein. Dann wird das gesamte Paket inklusive Kosten und Konzept den Projektpartnern vorgestellt. In der ersten Ausbaustufe lag das Investitionsvolumen bei einer Milliarde Euro. Wie hoch sind die Kosten für die zweite Ausbaustufe? Das Gesamtinvestitionsvolumen steht noch nicht fest, da das Gesamtbudget stark von den Angeboten abhängt. Auch wer sich mit welcher Höhe an den Investitionskosten beteiligt, entscheidet sich erst im kommenden Jahr. EWE ist ein kommunal verankerter Energieversorger, Trianel eine Kooperation von Stadtwerken. Welche Besonderheiten gibt es hinsichtlich der Investitionsentscheidungen? Offshore-Windenergieprojekte haben ein sehr großes Investitionsvolumen. Im Vergleich zu Finanzinvestoren, wie Pensionskassen, ist bei Stadtwerken und kommunalen Unternehmen eine andere Risikobetrachtung erforderlich, da die Investition einen großen Anteil des Investitionsbudgets einnehmen kann. „Wir halten die OffshoreWindindustrie für eine spannende und zukunftsträchtige Branche.“ Irina Lucke, Geschäftsführerin von Trianel Windkraftwerk Borkum II Weitere Informationen: www.ewe.com www.trianel.com EWE Trianel Mit mehr als 9.000 Mitarbeitern und über acht Milliarden Euro Umsatz gehört EWE zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Oldenburg befindet sich überwiegend in kommunaler Hand. Es beliefert im Nordwesten Deutschlands, in Brandenburg und auf Rügen sowie in Teilen Polens und der Türkei über 1,3 Millionen Kunden mit Strom. EWE ist für Deutschlands ersten kommerziellen Windpark „Riffgat“ in der Nordsee verantwortlich und war zudem maßgeblich am Bau des ersten deutschen Offshore-Testfelds „Alpha Ventus“ beteiligt. Trianel vereinigt über 100 Partner und Gesellschafter aus dem kommunalen Bereich. Zusammen versorgen sie über sechs Millionen Menschen in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Im vergangenen Jahr hat Trianel rund 45 Kilometer vor der Küste der Nordseeinsel Borkum 40 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 200 Megawatt vollständig in Betrieb genommen. So werden rund 200.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt. Trianel und 33 beteiligte Stadtwerke haben für die erste Ausbaustufe des Windparks rund eine Milliarde Euro investiert. LOGISTICS PILOT April 2016 23 POLITICS Eine gute Offerte? Noch in diesem Jahr soll die Reform des Erneuerbare-EnergienGesetzes (EEG) im parlamentarischen Verfahren abgeschlossen werden. Wesentlicher Bestandteil ist das neue Ausschreibungsmodell für die Förderung von Erneuerbare-Energien-Anlagen, das jedoch nicht bei allen auf Zustimmung trifft. D er Anteil der erneuerbaren Energien an der Versorgung in Deutschland wächst beständig. Im vergangenen Jahr haben sie bereits rund 30 Prozent zur Bruttostromerzeugung beigetragen – 4,2 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Bis zum Jahr 2025 sollen es 40 bis 45, bis 2035 sogar 50 bis 60 Prozent sein. Die wachsende Bedeutung ist wesentlich auf das seit dem 1. April 2000 geltende EEG und seine Novellierung im Jahr 2014 zurückzuführen. Wie es jedoch mittel- und langfristig weitergeht, hängt stark von der Ausgestaltung der künftigen Förderbedingungen ab. Geplant ist im Rahmen der Reform des EEG ab 2017 anstatt der bislang staatlich festgelegten Vergütung ein Ausschreibungsmodell, das derzeit zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und der Bundesregierung abgestimmt wird. Konzeption Mit dem neuen Förderungsmodell will das BMWi drei Ziele erreichen: Es geht zum einen um eine bessere Planbarkeit. Die Ausbaukorridore für erneuerbare Energien gemäß dem EEG 2014 sollen eingehalten, der zukünftige Ausbau soll durch die Ausschreibungen effektiv gesteuert werden. Als zweites Ziel nennt das BMWi die Förderung des Wettbewerbs zwischen den Anlagenbetreibern, sodass die Kosten des Fördersystems gering gehalten werden. Das Grundprinzip hierbei: Erneuerbarer Strom soll nur in der Höhe vergütet werden, die für einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen erforderlich ist. Dritte Intention ist die Erhaltung der Akteursvielfalt unter den Anlagenbetreibern – von großen Firmen bis zu kleinen Genossenschaften. Um diese zu erhalten, hat das BMWi hierzu eine eigene Unterarbeitsgruppe eingesetzt. Wie schon bei den Ausschreibungen für PhotovoltaikFreiflächenanlagen soll es künftig in jeder Runde ein bestimmtes Ausschreibungsvolumen geben, das sich an den Zubauzielen orientiert. Übersteigt die Gesamtsumme der 24 LOGISTICS PILOT April 2016 Leistung in den abgegebenen Geboten das Volumen, erfolgen die Zuschläge bis zu seiner Erreichung beginnend mit dem niedrigsten Gebot. Die Höhe der finanziellen Förderung für eine Anlage soll sich grundsätzlich aus dem im Gebot genannten anzulegenden Wert ergeben („pay as bid“). Das Eckpunktepapier erwähnt ausdrücklich, dass zum Teil Alternativen zu dieser Preisregel geprüft werden. Offshore-Windindustrie Für Windenergieanlagen auf See soll die Ausschreibung in einem zentralen Modell erfolgen. Das bedeutet, dass eine Behörde bereits mit der Entwicklung einer Fläche für zwei Windparks pro Jahr mit beispielsweise jeweils 400 Megawatt beginnt und die Bieter in der Ausschreibung um die Errichtung eines Windparks auf dieser Fläche konkurrieren. Auf dieser Grundlage wird ein Gebot für den anzulegenden Wert abgegeben. Der Bieter, der aufgrund des niedrigsten Gebots den Zuschlag erhält, hat die Kosten für die „Vorentwicklung“ des Projekts durch die öffentliche Stelle zu übernehmen. Aufgrund des Planungsvorlaufs kann dieses Modell jedoch erst zeitversetzt beginnen – in der Nordsee ab 2024, in der Ostsee möglicherweise bereits ab 2021. Um die OffshoreEntwicklung nicht zu unterbrechen, sind für die Jahre 2021 bis 2023 Übergangslösungen vorgesehen: Projektverantwortliche, die bereits eine Genehmigung für einen Offshore-Windpark haben oder deren Planung weit vorangeschritten ist, erhalten im Rahmen einer gesonderten Ausschreibung die Chance auf einen Zuschlag. Für Offshore-Projekte, die bereits durch eine Genehmigung beziehungsweise einen Planfeststellungsbeschluss zugelassen wurden und nicht unter die Übergangsregelung in § 102 EEG 2014 fallen, ist eine Förderung bei einer POLITICS Einmalauktion möglich. Für alle Projekte, die an einem bereits beauftragten oder im Offshore-Netzentwicklungsplan bestätigten Netzanbindungssystem liegen, soll unmittelbar nach der geplanten Gesetzesnovellierung eine Einmalauktion stattfinden, bei der die Menge an installierter Leistung ausgeschrieben wird, die in den Jahren 2021 bis 2023 nach den EEG-Ausbauzielen in Betrieb genommen werden soll. Erhalten Projekte in dieser Einmalauktion keinen Zuschlag, können die Inhaber einen Ausgleich in Höhe der durchschnittlichen Kosten der Projektentwicklung verlangen, wenn sie im Gegenzug zeitnah nach der Bekanntgabe der Ausschreibungsergebnisse auf die Rechte aus der Zulassungsentscheidung verzichten und die während der Projektentwicklung generierten Daten der öffentlichen Stelle zur Verfügung stellen. Viele Einzelheiten des zukünftigen Ausschreibungsmodells lässt das Eckpunktepapier allerdings ausdrücklich offen. FOTOS: PIXABAY – GERALT, BREMENPORTS/BLG Kritik In einer von der Klassifizierungsgesellschaft DNV GL im vergangenen Jahr vorgenommenen Umfrage bezweifelten 81 Prozent der befragten Branchenakteure, dass das geplante Ausschreibungssystem den Aufbau der Windenergie in Deutschland fördert. Auch der Bundesverband Windenergie (BWE) vertritt die Auffassung, dass Ausschreibungen kein geeignetes Modell zur Erreichung der mit dem EEG verfolgten Ziele seien. Die Planungs- und Investitionssicherheit dürfe nicht durch unberechenbare politische Rahmenbedingungen gefährdet werden. Zudem müsse bei der Gestaltung des Übergangs auf großzügige Fristen geachtet werden, um den kontinuierlichen Ausbau der Offshore-Windenergie zu gewährleisten. In ihrem „Wismarer Appell“ Ende Januar betonten die Regierungschefs der Länder Bremen, Niedersach- sen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, dass das Ausschreibungsmodell ein Höchstmaß an Vertrauensschutz und Rechtssicherheit auch für diejenigen gewährleisten müsse, die im Vertrauen auf die ursprünglichen Ausbaupläne bereits erhebliche Vorleistungen erbracht haben. Urs Wahl, Manager Public Affairs der Offshore-WindIndustrie-Allianz (OWIA) und Geschäftsführer ad interim WAB resümierte: „Die fünf Nord-Regierungschefs haben in Wismar erneut unterstrichen, dass sie ohne Wenn und Aber zur Windindustrie stehen – offshore wie onshore. Das ist ein starkes Signal nicht zuletzt für die Stärkung der Hafenstandorte, das in Berlin nicht ignoriert werden kann.“ Nach Ansicht von Trine Borum Bojsen, der deutschen Geschäftsführerin des Energiekonzerns Dong Energy, ist das Ausbauvolumen entscheidender als die Art der Förderung. Sie sagt dazu: „Wir sehen die Gefahr, dass künftig nur noch wenige Projekte umgesetzt werden. Für die deutsche mittelständische Zuliefererbranche kann es zu dem befürchteten Fadenriss kommen, wenn die Auftragspipeline unterbrochen wird, und damit zu einem Verlust von Arbeitsplätzen – und das in einer der wichtigsten deutschen Zukunftsbranchen überhaupt. Es sollte daher sichergestellt werden, dass der Offshore-Ausbau nicht ins Stocken gerät, denn nur so können eine Vielfalt an Marktteilnehmern und Kostensenkungspotenziale sichergestellt werden.“ Aus Sicht des BMWi gehe es allerdings gerade nicht darum, den Ausbau zu bremsen, sondern planbar zu machen: Der Ausbaukorridor soll weder über- noch unterschritten werden. Eine Überschreitung könne dadurch ausgeschlossen werden, dass die Ausschreibungsmengen entsprechend festgelegt werden. Eine Unterschreitung soll verhindert werden, indem möglichst viele Projekte, die sich in den Ausschreibungen erfolgreich durchsetzen, auch realisiert werden. (cb) Weitere Informationen: www.bmwi.de www.wind-energie.de Seehafen Brake Der Spezialist für Windkraftlogistik www.jmueller.de J. MÜLLER Steel + Projects betreibt einen der führenden Logistikstandorte für die Windkraftbranche an der Nordsee mit weltweiten Im- und Exporten für eine Vielzahl von Komponentenherstellern. Über unsere großzügigen Terminal- und Hallenflächen von weit über 300.000 m2 und dank des speziellen Umschlag-Equipments können Komponenten von XS bis XXL sicher umgeschlagen, gelagert, transportiert und technisch überwacht werden. J. MÜLLER Stahl + Projekt Terminal GmbH & Co. KG Nordstr. 2 · 26919 Brake, Germany Tel. +49 (0) 44 01/914-423 Fax +49 (0) 44 01/914-469 [email protected] PEOPLE KOMPAKT FOTOS: NIEDERSACHSEN PORTS, HELLMANN WORLDWIDE LOGISTICS, BLG LOGISTICS, ANKER SCHIFFAHRT, EMDER VERKEHRS UND AUTOMOTIVE GMBH, EMDER HAFENFÖRDERUNGSGESELLSCHAFT E.V., MEYER WERFT, KÜHNE + NAGEL, GLENN KNEIPP JUBILÄUM. Der Leiter der Niederlassung von Ipsen Logistics in Bremerhaven, Norbert Pilgram, hält dem Logistikdienstleister seit nunmehr 25 Jahren die Treue. Bereits drei Jahre nach seinem Eintritt ins Unternehmen wurde Pilgram Handlungsvollmacht ausgestellt, nach weiteren sechs Jahren Prokura. Die Niederlassung entwickelte er zu einer Spezialabteilung für die Abfertigung von Containerzügen. Wechsel in der Niederlassung Norden N ACH FO LGE . Ende Januar ist Hans-Joachim Hübner (links), der über zehn Jahre lang hat die Geschicke der Niederlassung Norden der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports gelenkt hat, in den Ruhestand gegangen. Der 65-jährige Diplom-Ingenieur und Baudirektor war seit der Gründung der landeseigenen Hafengesellschaft 2005 in dieser Position tätig und damit verantwortlich für den Hafenbau und die Instandhaltung der Insel- und Inselversorgungshäfen. Seine Nachfolge trat am 1. Februar Friedrich Voß (rechts) an, der zuvor als Leiter Betriebe Immobilien und Hafensuprastruktur in der Niederlassung Emden tätig war. Der 54-jährige Verwaltungsbetriebswirt ist seit über 30 Jahren beruflich mit dem Hafengeschäft verbunden. WAHL. Die Fachgruppe Containerverkehre der deutschen Seehäfen (FCDS) hat auf ihrer Mitgliederversammlung einen neuen vierköpfigen Vorstand gewählt: Stefanie Kluxen (Kurt Kluxen Spedition, Hamburg), Sigward Glomb (GCD Glomb Container Dienst, Bremerhaven), Reinhold Döhle (EKB Container Logistik, Bremen/Bremerhaven/ Hamburg) und Kai von Harten (Spedition Mahlstedt, Delmenhorst/Bremen). V E RST Ä R KU N G. Der Bremer Transportdienstleister Addicks & Kreye Container Logistik hat seine Hamburger Niederlassung zum Jahresbeginn verstärkt. Hans-Jürgen Schnakenberg, ein erfahrener Containertrucker der ehemaligen Arster Spedition, soll als Leiter der Disposition imTeam um Björn Ohl die innerbetrieblichen Arbeitsabläufe effizienter gestalten und optimieren. 26 LOGISTICS PILOT April 2016 Andreas Wellbrock wird neuer Geschäftsführer bei der Windenergie-Agentur WAB Neuaufstellung bei Hellmann Worldwide Logistics VE RÄ N DE RU N G. Mitte Januar hat Matthias Magnor die Funktion des Chief Executive Officers (CEO) und damit die Steuerung der neuen deutschen Landesorganisation bei Hellmann Worldwide Logistics übernommen. Der 41-Jährige ist bereits seit zwölf Jahren für das Unternehmen tätig und war zuletzt als CEO für eine Tochtergesellschaft von Hellmann Worldwide Logistics in Köln verantwortlich. Der Bereich Luft- und Seefracht unter der Leitung von Andreas Kujawski ist hiervon nicht betroffen. W ECHSEL. Zum 1. Juni wird Andreas Wellbrock die Geschäftsführung der Windenergie-Agentur WAB übernehmen. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur blickt auf eine mehr als 16-jährige Karriere bei der Bremer BLG Logistics Group zurück. Dort verantwortete er unter anderem den Aufbau des Geschäftsfelds Logistik für die Offshore-Windenergie und war seit 2013 Vorstandsmitglied für den Bereich Kontraktlogistik. Wellbrock löst Urs Wahl ab, der die Geschäftsführung interimistisch übernommen hatte. PEOPLE Jan Remmers weiterer Geschäftsführer bei Anker Schiffahrt BESTE LLU N G. Mit Wirkung vom 1. Januar ist Jan Remmers zum Geschäftsführer der Anker Schiffahrts-Gesellschaft in Emden, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Lexzau, Scharbau, ernannt worden. Remmers stieg 1985 als kaufmännischer Angestellter in das Unternehmen ein und erhielt 1995 Handlungsvollmacht. Prokura wurde ihm 2007 erteilt. Die Betriebsleitung der Anker Schiffahrt übernahm Remmers bereits vor drei Jahren und hat seitdem in Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern wichtige Ziele des Unternehmens erreicht. Vorstandswahl bei der niedersächsischen Hafenvertretung A BSTI MMUN G. Die Niedersächsische Hafenvertretung (NHV) hat auf ihrer Mitgliederversammlung den Vorstand für die kommenden zwei Jahre gewählt. Neuer Vorstandsvorsitzender ist Karsten Dirks, EVAG Emder Verkehrs und Automotive Gesellschaft in Emden. Er löst Andreas Schmidt von Rhenus Midgard in Nordenham nach zwei Amtsperioden im Vorsitz ab. Schmidt bleibt jedoch im Vorstand vertreten. Dirks übernimmt zudem den Aufsichtsratsvorsitz bei Seaports of Niedersachsen und ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen. Tim Meyer wird zusätzliches Mitglied der Geschäftsführung E RW E I T E RU N G. Das Führungsteam der Meyer Werft, um die Geschäftsführer Bernard Meyer (links), Jan Meyer (2. v. l. ) und Lambert Kruse (rechts), wird zum 1. Juni 2016 mit Tim Meyer (3. v. l. ) verstärkt. Das Familienunternehmen, das seit 1795 von der Familie Meyer geführt wird, hat mit Jan Meyer als Geschäftsführer bereits einen organisatorischen Wandel vollzogen und den Generationswechsel vorbereitet. Tim Meyer war nach dem Studium zum Diplom-Wirtschaftsingenieur seit 2008 in der Automobilindustrie tätig. Neuer Vorstand der Emder Hafenförderungsgesellschaft ER NENNUNG. Die Emder Hafenförderungsgesellschaft, die Gesellschaft Zukunft Emden, die seit 2015 auch die Wirtschaftsförderung der Stadt Emden wahrnimmt, und das ebenfalls bei der Zukunft Emden angesiedelte Logistiknetzwerk Logistikachse Ems, werden noch enger miteinander kooperieren. Sichtbarer Ausdruck ist die Benennung von Helmut Weermann zum neuen alleinigen Vorstand der Emder Hafenförderungsgesellschaft. Weermann ist zugleich Netzwerkmanager für die Logistikachse Ems. Einen Aufgabenschwerpunkt sieht er darin, die Logistik der Region, die Häfen und das Hinterland noch besser miteinander zu vernetzen und Kooperationen zu fördern. Reiner Heiken verlässt Kühne + Nagel Kneipp wird Mitglied der Geschäftsführung V ER ÄND ERUNG. Zum 30. Juni wird Reiner Heiken, seit 2013 für das Deutschlandgeschäft von Kühne + Nagel verantwortlich, den Konzern verlassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Der zum Diplom-Nautiker ausgebildete und zur See gefahrene Reedereispezialist war seit 1997 für Kühne + Nagel tätig. Als Deutschland-Chef ist Heiken für rund 13.000 Mitarbeiter verantwortlich. B ERUF UNG. Zum 1. Januar ist Glenn Kneipp in die Geschäftsführung von Weserport in Bremen berufen worden. Der bisherige Leiter des Einkaufs beim Stahlkonzern ArcelorMittal Bremen übernimmt bei Weserport die Verantwortung für die kaufmännischen Bereiche und das erst kürzlich gestartete Optimierungsprogramm. Geschäftsführer Heiner Delicat bleibt für den Vertrieb, Operations und Technik zuständig. LOGISTICS PILOT April 2016 27 APPOINTMENTS Save the Date! Frühling und Sommer locken mit vielfältigen Messen und Veranstaltungen in Deutschland, Europa und Übersee: Auf die „Intermodal South America“ im April folgen die „Breakbulk Europe“ im Mai und die „transport logistic China“ im Juni. Im August geht es mit dem „Bremer Logistiktag“ weiter und im September findet der „Niedersächsische Hafentag“ statt. A uf der „Intermodal South America“ vom 5. bis 7. April im brasilianischen São Paulo suchen Bremen und Niedersachsen den norddeutschen Schulterschluss: Die beiden Bundesländer präsentieren sich auf einem Gemeinschaftsstand unter der Marke „German Ports“. Die Stückgutfachmesse „Breakbulk Europe“, die in diesem Jahr vom 23. bis 26. Mai im belgischen Antwerpen stattfindet, bietet eine international besetzte Konferenz, die alljährlich ein fachkundiges Publikum anzieht. Sie ermöglicht zudem ein gutes Forum für Gespräche zu Trends und Neuigkeiten im Stückgut- und Projektladungsgeschäft. Sowohl die niedersächsischen Seehäfen als auch die bremischen Häfen werden jeweils mit einem Gemeinschaftsstand vertreten sein. In Shanghai wird es auf der „transport logistic China“ vom 14. bis 16. Juni erneut einen gemeinsamen, länderübergreifenden Auftritt unter der Marke „German Ports“ geben. Die Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Messe für den Transport- und Logistikbereich entwickelt. Der „Bremer Logistiktag“ (BLT) wird seit 2014 von der VIA BREMEN Foundation veranstaltet und findet im zweijährlichen Turnus statt, in diesem Jahr am 9. August. Verantwortlich für die Organisation und Durchführung ist der Marketingbereich von bremenports. Der BLT bietet ein Forum mit dem Ziel, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzuführen sowie den maritimen Logistikstandort Bremen weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, und ist inzwischen zu einem Event mit internationaler Reichweite geworden. Vom 27. bis zum 30. September findet mit der „WindEnergy“ eine globale Fachmesse der On- und OffshoreWindenergiebranche statt. In den Hamburger Messehallen präsentieren sich die Aussteller aus dem In- und Ausland, so auch bremenports gemeinsam mit der BLG Logistics und der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS sowie auf einem eigenen Stand Seaports of Niedersachsen. 28 LOGISTICS PILOT April 2016 Veranstaltungsauswahl 2016 (Änderungen vorbehalten) Intermodal South America 5. – 7. 4. 2016 São Paulo, Brasilien www.intermodal.com.br transrussia 19. – 22. 4. 2016 Moskau, Russland www.transrussia.ru/en-GB Tag der Logistik 21. 4. 2016 In- und Ausland www.tag-der-logistik.de Breakbulk Europe 23. – 26. 5. 2016 Antwerpen, Belgien www.breakbulk.com Windforce Bremen 7. – 9. 6. 2016 Bremen, Deutschland http://windforce.info/ windforce2016/de/ logistics talk 9. 6. 2016 Enns, Österreich www.bremenports.de/ veranstaltungskalender transport logistic China 14. – 16. 6. 2016 Shanghai, China www.transportlogisticchina.com ShortSeaShipping Days 22. – 23. 6. 2016 Breakbulk Americas 26. – 29. 9. 2016 Lübeck, Deutschland www.shortseashipping.de Houston, USA www.breakbulk.com Bremer Logistiktag 9. 8. 2016 WindEnergy 27. – 30. 9. 2016 Bremen, Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender Hamburg, Deutschland www.windenergyhamburg.com 26. Niedersächsischer Hafentag 2. 9. 2016 logistics talk 12. 10. 2016 Brake, Deutschland www.seaports.de Graz und Wien, Österreich www.bremenports.de/ veranstaltungskalender Kapitänstag 2. 9. 2016 ECG Conference 20. – 21. 10. 2016 Bremen, Deutschland www.bhv-bremen.de Hamburg, Deutschland www.ecgassociation.eu Maritime Woche 9. – 18. 9. 2016 Hafen trifft Festland 27. 10. 2016 Bremen/Bremerhaven, Deutschland www.maritimewoche.de Bielefeld, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Hafen trifft Festland 14. 9. 2016 logitrans 16. – 18. 11. 2016 Köln, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Istanbul, Türkei www.logitrans.com.tr/ english Cool Logistics Global 26. – 28. 9. 2016 Bremen, Deutschland www.coollogisticsresources.com/global/de Gemeinschaftlicher Messeauftritt unter der Dachmarke German Ports. FOTOS: BREMENPORTS, EVAG APPOINTMENTS Der Gemeinschaftsstand der bremischen Häfen war während der gesamten Messedauer sehr gut besucht. Veranstaltungsrückblick „Fruit Logistica“ vom 3. bis 5. Februar 2016 in Berlin B E T E I L I GU N G. Das führende Branchentreffen der Fruchthandelswelt in der deutschen Hauptstadt verbuchte einen neuen Aussteller- und Besucherrekord – das ist die Bilanz der diesjährigen „Fruit Logistica“. 70.000 Fachbesucher aus über 130 Ländern informierten sich auf dem bislang umfangreichsten Messeereignis des internationalen Fruchthandels. 2.891 Aussteller aus 84 Ländern präsentierten nicht nur das gesamte Produkt- und Dienstleistungsangebot aller Handelsstufen, sondern auch zahlreiche Innovationen – darunter 27 Weltpremieren – der Branche, die dem Handel wertvolle Impulse geben und das Angebot für die Verbraucher noch vielfältiger gestalten sollen. Die Hafengruppe Bremen/Bremerhaven war auch in diesem Jahr wieder auf der Fruchtmesse vertreten. Aussteller auf dem Gemeinschaftsstand waren die Reederei DAL Deutsche AfrikaLinien, Heuer Port Logistics und Carl Schroeter Assekuranz. „Unser Messeauftritt war erneut ein voller Erfolg“, so Michael Skiba, Marketingleiter von bremenports. Anja Seineke von DAL Deutsche Afrika-Linien fügte stellvertretend für die Mitaussteller hinzu: „Gerade diese Messe ist für uns ideal, um unsere Produkte und Dienstleistungen einem breiten Fachpublikum zu präsentieren.“ „Automotive Logistics Europe Conference“ vom 15. bis 17. März 2016 in Bonn E R FO LG. Die jährlich stattfindende Automotive Logistics Europe Conference ist ein wichtiger Treffpunkt für die Logistikverantwortlichen von Herstellern, Automobilzulieferern und Dienstleistern im Automobilsektor aus ganz Europa. In diesem Jahr wurde die interaktive Konferenz, die bereits zum 15. Mal stattfand, von rund 300 Teilnehmern besucht. Das Fachpublikum informierte sich über aktuelle und künftige Logistikthemen wie 3-D-Druck, fahrerloses Fahren und das Internet der Dinge sowie deren Bedeutung für die Supply Chain. Der Umschlag von Neufahrzeugen sowie logistische und technische Dienstleistungen für Automobilhersteller gehören zu den Kernkompetenzen der niedersächsischen Seehäfen. Dies spiegelt sich auch in den regelmäßigen Umschlagszuwächsen in diesem Segment wider. Zur weiteren Vernetzung mit der Automobilbranche nahm die Hafenmarketingorganisation Seaports of Niedersachsen daher erstmals als Aussteller an der Konferenz teil. „Der Automobilsektor entwickelt sich ständig weiter. Durch den Kontakt zu namhaften Herstellern, Zulieferbetrieben und Logistikern innerhalb der Branche können wir unsere Angebote in den Seehäfen sinnvoll ausbauen und damit den Kundenwünschen weiterhin optimal gerecht werden“, erläuterte Seaports-Geschäftsführerin Inke Onnen-Lübben im Nachgang der hochkarätig besetzten Konferenz. Seaports of Niedersachsen präsentierte während der Konferenz die Leistungen der niedersächsischen Seehäfen. LOGISTICS PILOT April 2016 29 PREVIEW Alle Ausgaben sind auch als E-Paper auf Deutsch und Englisch verfügbar. Scannen Sie den Code oder gehen Sie auf www.bremenports.de/logisticspilot AUSGABE IMPRINT JUNI LOGISTICS PILOT ISSN 2195-8548 2016 Herausgeber: bremenports GmbH & Co. KG Hafenstraße 49, 28217 Bremen www.bremenports.de Michael Skiba Telefon: +49 421 30901-610 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: [email protected] Schwerpunktthema Containerlogistik Trends und Herausforderungen für die maritime Wirtschaft in der Containerlogistik Anzeigen- und Projektleitung: Anastasia Lenz Telefon: +49 421 30901-602 Fax: +49 421 30901-9624 E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8, gültig ab 21. Januar 2016 www.bremenports.de/logisticspilot Verlag: DVV Kundenmagazine GmbH Nordkanalstraße 36, 20097 Hamburg www.dvv-kundenmagazine.de Projektmanagement: Karin Kennedy Telefon: +49 40 23714-338 E-Mail: [email protected] Save the Space Sichern Sie sich den Platz für Ihre Anzeigenwerbung im internationalen Logistikmagazin der deutschen Häfen: LOGISTICS PILOT. Die Mediainformationen finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Redaktion: Claudia Behrend (cb) verantwortlich E-Mail: redaktion.logisticspilot@ dvvmedia.com Schwerpunktthemen der nächsten Ausgaben: August 2016: Green Logistics Anzeigenschluss 24.6.2016 Oktober 2016: Ausbildung & Karriere Anzeigenschluss 26.8.2016 LOGISTICS PILOT e rscheint sechsmal im Jahr in einer Auflage von 5.000 Exemplaren (Deutsch). Ein englisch sprachiges E-Paper finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Ihre Ansprechpartnerin: Anastasia Lenz, Marketing – bremenports GmbH & Co. KG, Telefon: +49 421 30901-602, E-Mail: [email protected] Anzeigenverzeichnis BLG bremenports EPAS EVAG J. Müller 30 Seite 2 Seite 31 Seite 7 Seite 15 Seite 25 LOGISTICS PILOT April 2016 NPorts Seite 13 EMS Maritime Offshore Seite 19 Seaports of Niedersachsen Seite 32 TOC Seite 17 Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven www.muellerditzen.de Die Publikation, ihre Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Vervielfältigung oder Verbreitung muss vom Verlag oder Herausgeber genehmigt werden. Dies gilt auch für die elektronische Verwertung wie die Übernahme in Datenbanken, Onlinemedien (Internet), Intranets oder sonstige elektronische Speichermedien. Co. KG Herausgeber und Verlag schließen bremenports GmbH & eine Haftung für unverlangt ein. V e. g tun gesandte Fotos, Manuskripte und Bremische Hafenvertre Co. KG sonstige Datenträger aus. t-Marketing GmbH & t Dieses Magazin is ts ein Gemeinschaf n projekt vo JadeWeserPor hsen GmbH Seaports of Niedersac n VIA BREMEN Foundatio FOTO: BREMENPORTS/BLG Juni 2016: Containerlogistik Anzeigenschluss 29.4.2016 Layout, Fotos und Illustrationen: Gestaltung: Christine Zander, www.artldesign.de Titel: bremenports/BLG Weitere Bilder: siehe Bildverweise N I A TR R U O Y ! N I B ReAN BesTeN vON d NeN LeR E: T A D E H 016 T 2 E T V S A U S 9. AUG l n, Te e o m H e r r B erGe B n e G STeI on: ltung v ransta Eine Ve n eigene n e d t r weite irekt und er halte d n – I ß e i a d p s n ten. macht n, wen en Bes n d n a e n d n o r v m e L alle zwar nt. vor en, und m STIKm Horizo o k xis R LOGI a E r M P E r R e mpion aus d der B en Cha h geht d c id u r H p s b resine inte sem An n den Start. O e ie f d u a it dh M a 9. Mal rfen sic en unterschie ü m d u z ie S TAG us d ke – eltmar esten a oder W chung der B is en. ogissante M ereichen freu orum, L m f s B t f n a e h t lichs ion i wirtsc unikat as Welt m d lr m ü o f K ersona ie, gistik P r t o d s L n u u t d n Eve xtilin elung rch die Te olgereg wie man du f r h ü c f a N k , ti n, lter n Ihne n Zeita digitale g: Wir zeige tin t. Recrui orstich v r g e h z n gistikta o l r e Exzelle m .de/bre nports e m e r www.b Wind energy logistics? Seaports of Niedersachsen! E-Mail [email protected] Internet www.seaports.de www.seaports-offshore.de
© Copyright 2024 ExpyDoc