2000 km Jubiläums-Deutschland-Fahrt

2000 km
Jubiläums-Deutschland-Fahrt
9. bis 23. Juli 2016
zur Begrüßung
Ulrich Indefrey, Theo Sprenger und Harald Klemann
Unsere Jubiläumsveranstaltung
2016
Im Jahr 2016 feiert der BMW Veteranen Club Deutschland e. V. seinen
40. Geburtstag. Aus diesem besonderen Anlass, wollen wir die überaus
erfolgreiche Geschichte des Club
mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung angemessen feiern und
gleichzeitig einen historischen Bezug
zu den Anfängen der „Club Reisen“
herstellen. 1979 organisierte der
BMW-Veteranen Club seine erste große Reise, die unumstritten als erste
Neuauflage der historischen „2000
Km durch Deutschland“ aus den
Jahren 1933 und 1934 gilt. 40 Automobile und 20 Motorräder nahmen
damals an der sehr sportlich ausgerichteten Veranstaltung teil. Der AvD
kürte dieses Ereignis als „attraktivste
motorsportliche Veranstaltung des
Jahre 1979“. Auch damals gab es ein
Jubiläum zu feiern und einen guten
Grund, dazu etwas Besonderes auf
die Beine zu stellen. Die Automobilproduktion des Unternehmens BMW
begann 1929 in Eisenach und wurde
50 Jahre alt.
Sie alle kennen den Begriff des
„rollenden BMW Museums“. Dieses
Museum wollen wir zum 40. Geburtstag des Clubs und im „Jahre 100“
nach Gründung der Marke BMW noch
einmal durch die ganze Republik
rollen lassen und an die große Historie solcher Pionierveranstaltungen
anknüpfen. Zur Einstimmung haben
wir nach umfangreichen Recherchen
einen Rückblick zusammengestellt,
der auch alle diejenigen ansprechen
möchte, die wohl an Jahren älter, im
Herzen aber jung genug geblieben
sind, sich mit ihren schönen historischen Fahrzeugen auf die Reise zu
machen.
Wir danken Herrn Ministerpräsidenten Herrn Seehofer für die Übernahme der Schirmherrschaft der Veranstaltung und Frau Bürgermeisterin
Schröter und der Stadtverwaltung bei
der Unterstützung des öffentlichen
Startes in Bad Saulgau. Danke auch
an Frau Isabel Wolter, Chefin des
BMW Autohauses Nefzger in Berlin,
für Ihre Unterstützung und die Einladung nach Berlin.
Alle Freundinnen und Freunde der
weiß/blauen Veteranen werden an
diesem besonderen Höhepunkt 2016
ihre Freude haben und mit ihrer
Teilnahme dafür sorgen, dass diese
Neuauflage zum 40. Geburtstag und
die Aktivitäten des BMW Veteranen
Club auch in der Öffentlichkeit ihre
berechtigte Beachtung finden.
Herzliche Grüße
Ulrich Indefrey und Theo Sprenger
Liebe Clubmitglieder, liebe BMW
Freunde, sehr geehrte Damen
und Herren!
Zum 40-jährigen Bestehen des BMW
Veteranen-Club Deutschland e.V.
findet mit der „2000 km JubiläumsDeutschland-Fahrt“ ein Großereignis
statt. 1979 hat unser Club diese
Veranstaltung erstmals als „2000
km Deutschland“ durchgeführt. Der
BMW Veteranen-Club Deutschland
e.V. ist nach vierzig Jahren jung und
aktiv geblieben – so wie die klassischen BMW Fahrzeuge, die in diesem
Jubiläumsjahr an den Start auf die
Langstrecke gehen.
Auch BMW präsentiert in 2016 seine
100 Jahre alte Geschichte der Mobilität. Unser Club würdigt das mit dem
„Rollenden BMW Museum“ während
Jubiläumsfahrt durch Deutschland
mit BMW Automobilen und BMW Motorrädern, die im letzten Jahrhundert
gebaut wurden und trägt dazu bei,
dass die Geschichte weiter geht.
Der Philosophie des BMW VeteranenClub Deutschland e.V., welcher in
28 Ländern über 1300 Mitglieder
zählt, entsprechen traditionell jene
Maßnahmen, die notwendig sind, um
BMW Automobile und BMW Motorräder von „Gestern“ als Dokumente
der Technik und der Zeitgeschichte
zu bewahren und für ihren ursprünglichen Zweck als Verkehrsmittel
benutzbar zu erhalten. Dieser Aufgabe wird der BMW Veteranen-Club
Deutschland e.V. mit dieser Großveranstaltung mehr als gerecht.
Ulrich Indefrey und Theo Sprenger,
beide sehr aktive Clubmitglieder,
werden mit ihrem Team eine großartige Leistung erbringen, davon bin
ich überzeugt. Dafür meinen ganz
besonderen Dank.
Und die vielen Teams, die nach emsigen Startvorbereitungen 2000 km
unter die Räder nehmen, erleben auf
zwei oder vier Rädern sehr schöne
Tage in allen Teilen Deutschlands.
Mein herzlicher Dank gilt allen Helfern, dem Organisationsteam der
Veranstaltung und den Sponsoren.
Wir danken allen, die diese Jubiläumsfahrt so wertvoll unterstützen
sowie den Genehmigungsbehörden,
insbesondere auch Danke für die
Übernahme der Schirmherrschaft
durch Herrn Horst Seehofer, Ministerpräsident des Landes Bayern.
In diesem Sinne wünsche ich allen
Teilnehmerinnen, Teilnehmern und
den glücklichen Mitfahrern in einem
der Schmuckstücke, pannen- und unfallfreie Kilometer und Fahrspaß pur.
Insgesamt präsentieren wir so den
Zuschauern auf den schönen und
kurvenreichen Strecken die automobile Geschichte in ihrer schönsten
Form: Live!
Allen Zuschauern kann ich nur empfehlen, die edlen und seltenen Fahrzeuge anzuschauen, es lohnt sich!
Ihr
Harald Klemann,
Präsident BMW Veteranen-Club
Deutschland e. V.
Grußwort
Bürgermeisterin Doris Schröter
Sehr geehrte Rundfahrtteilnehmerinnen und -teilnehmer,
liebe Oldtimerfreunde,
wenn eine Deutschlandrundfahrt
mit historischen BWM-Fahrzeugen
in München endet und unterwegs in
Städten wie Bremen, Dresden oder
Bayreuth Station macht, dann liegt
natürlich nichts näher auf der Hand,
als den Auftakt standesgemäß in Bad
Saulgau zu machen.
Und wenn das große Jahrestreffen
dann auch noch auf gleich zwei Jubiläen fällt – 40 Jahre BMW Veteranen
Club Deutschland e.V. und 100 Jahre
Bayrische Motorenwerke – dann ist
das schon eine wirkliche besondere
Veranstaltung, die sicher vielen in
Erinnerung bleiben wird.
„Das rollende BMW-Museum“ wird
also seine 2.600 km lange Rundfahrt
durch die gesamte Bundesrepublik in
Bad Saulgau beginnen. 45 historische
BMW Fahrzeuge werden am Sonntag,
10. Juli 2016 auf unserem schönen Marktplatz an den Start gehen.
Zwischen Stuttgart und Bodensee –
idyllisch gelegen im wunderschönen
Oberschwaben - ist Bad Saulgau mit
knapp 18.000 Einwohnern die größte
Stadt im Landkreis Sigmaringen. Eine
Stadt, die ihre Gäste mit der Sonnenhof-Therme sprichwörtlich wärmstens
empfängt. Auch deren Aufenthalt
wird durch unsere Kleber Post, das
einzige Vier-Sterne-Hotel im Umkreis
von knapp 30 Kilometern, garantiert
so angenehm wie möglich gestaltet.
Trotz ihrer geschichtlichen Vergan-
genheit, die bis ins 13. Jahrhundert
zurückreicht und auch im Stadtbild
noch sehr lebendig geblieben ist, ist
Bad Saulgau eine junge und dynamische Stadt. Ich hoffe, Sie finden im
Rahmen Ihres Aufenthaltes die Zeit,
sich einmal in Ruhe umzuschauen.
Ich freue mich und bin stolz darauf,
dass Bad Saulgau Teil dieser Veranstaltung sein darf und wünsche Ihnen
allen, eine tolle Zeit voller schöner
Eindrücke. Natürlich würde ich mich
auch freuen, den ein oder anderen
noch einmal in unserer schönen
Stadt begrüßen zu dürfen.
Allzeit gute Fahrt wünscht
Grußwort
2000 km durch Deutschland
9. bis 23. Juli 2016
Die Autos mit dem weiß-blauen
Propeller als Markensymbol tragen
heute den Namen unseres Landes
in alle Welt. Das dahinterstehende
Unternehmen kann auf eine sehr
interessante Geschichte zurückblicken. Heute steht der Name BMW
weltweit für automobile Spitzenqualität. Umso mehr ist es berechtigt, in
vielen historischen Fahrzeugen dieser
Marke Meilensteine der Entwicklung
von Technik, Komfort und Design zu
sehen.
Dies wird erneut deutlich auf den
„2000 km durch Deutschland“, die
der BMW Veteranenclub aus Anlass
seines 40-jährigen Bestehens durchführt. Dieses rollende BMW-Museum
wird ein Leckerbissen für alle Freunde historischer Automobile sein.
Dabei bin ich überzeugt, dass die
liebenswürdige „Isetta“ ebenso viele
bewundernde Blicke ernten wird wie
der legendäre 502 mit seiner Achtzylinder-Maschine – von den eleganten
Vorkriegsmodellen aus Eisenacher
Fertigung ganz zu schweigen. Der
507 gilt längst als Stilikone der Automobilgeschichte.
Die Distanz von 2000 Kilometern in
wenigen Tagen wird keine allzu große
Herausforderung für die schon etwas
betagteren Fahrzeuge darstellen.
Oldtimerfreunde sind Menschen, die
bei aller Freude am Fahren ihr Auto
liebevoll pflegen und mit großer
Umsicht lenken. Sie wollen schließlich, dass auch künftige Generationen
diese Freude empfinden können und
ihre Schätze bewundern. Ihrem Einsatz bei der Pflege unserer automobilen Geschichte gilt mein Respekt.
Den Organisatoren der 2000 km
durch Deutschland danke ich für ihr
Engagement. Teilnehmern und Zuschauern wünsche ich viel Vergnügen
an dieser stolzen Parade automobiler
Schönheiten und Raritäten, die zugleich ein Stück bayerischer Industriegeschichte spiegelt.
„Der Motor singt auf höchster Drehzahl, die Reifen kreischen in jeder
Kurve, der Fahrtwind braust uns um
die Ohren - nur vorwärts!“
Auf den Spuren einer Legende
von Theo Sprenger
Zur Historie der 2000 Kilometer
durch Deutschland
Die erste „2000 km durch Deutschland“ wurde am 22. Juli 1933 gestartet und im Jahre 1934 wiederholt.
Bei der Recherche zu diesen Veranstaltungen haben wir uns auf die
wohl beste Dokumentation gestützt,
die das Buch „2000 KM DURCH
DEUTSCHLAND“ bietet. Es wurde im
Jahre 2008, anlässlich des 75 jährigen Jubiläums der Veranstaltung,
von Horst- Dieter Görg und Lars Döhmann herausgegeben.1
In ihrem Vorwort schreiben Görg und
Döhmann zur Historie:
… 1933, vor nunmehr 75 Jahren,
fand mit 454 Teilnehmern erstmals
das deutsche Pendant zur italienischen Mille Miglia statt…
… Ein Jahr später waren bereits
1738 Teilnehmer am Start. In Baden Baden gingen 650 PKW auf die
Strecke, die 1088 Kräder starteten
in Leipzig. Warum die als Dauerprüfung- oder ohne Halt Fahrt vor dem
Zweiten Weltkrieg ausgetragene
„2000 Km durch Deutschland“ trotz
dieses enormen Zuspruchs nach nur
zwei Jahren von den nationalsozialistischen Machthabern abgewürgt
wurde, bleibt bis heute unklar…
In dem Kapitel „Die erste ‚2000 km
durch Deutschland‘, 22. Juli 1933“
zitiert der Verfasser Horst- Dieter
1 2000 KM DURCH DEUTSCHLAND – 75 Jahre
Deutschlands traditionsreichste Rallye, herausgegeben von Lars Döhmann und Horst- Dieter Görg © und
verantwortlich für den Inhalt: G. A. Promotion HorstDieter Görg, Hildesheim
Görg zur Entstehungsgeschichte den
damaligen Presseleiter der Veranstaltung, Adolf Meurer: „Die 2000 km
durch Deutschland waren in jeder
Hinsicht etwas Ungewöhnliches, noch
nie Dagewesenes. (…) Zu ihrer Entstehung animierte am 27. April 1933
der Frankfurter Kraftverkehrs- Pressedienst aufgrund einer Rekordfahrt
Berlin- Hamburg mit 135 km/Std:
‚Was liegt näher, als die deutschen
Motorsportverbände aufzurufen, …sobald wie möglich auch ein deutsches
1000- Meilen Rennen quer durch
Deutschland zu schaffen?‘ “
Görg schreibt in dem Kapitel weiter:
Noch im April herrschte große
Skepsis, ob es wohl gelänge, ein
deutsches 1000 Meilen Rennen nach
Vorbild der seit 1927 in Italien veranstalteten „Mille Miglia“ ausrichten zu
können. Aber die gerade angetretene
NS- Regierung stand massiv fördernd
dahinter, und so begrüßte auch die
Industrie diesen Wettbewerb, der
ihr „neue, großartige Prüfungs- und
Propagandamöglichkeiten für ihre
Erzeugnisse“ bot. Genau einen Monat
nach dem Aufruf aus Frankfurt gab
der Arbeitsausschuss der 2000 kmAvD und NSKK mit Unterstützung
des DDAC- am 7. Mai die Ausschreibung heraus. (…) Nach einer Vorbereitungszeit von nur zweieinhalb
Monaten war es soweit: Am 21. Juli
1933, einem Freitag, fanden sich
alle Motorräder und Automobile zur
technischen Abnahme in Baden Baden und Chemnitz, dem Startort der
Solo- Maschinen, ein. Tags darauf
gingen in Baden Baden 176 Autos
und 34 Gespanne an den Start, in
Chemnitz waren es 244 Solo- Maschinen- zusammen 454 Starter.
Die Anforderungen an die Fahrer waren gewaltig, besonders natürlich an
die Piloten der Solomaschinen: Man
muss sich vorstellen, eine Fahrt über
2000 km ohne Nachtruhe und Erholungspausen. Die Strecke führte ungefähr zur Hälfte durch flaches oder
leicht hügeliges Gelände, der Rest
auf schwierigem Terrain in den deutschen Mittelgebirgen. Dabei wurden
583 Ortschaften durchfahren. Auch
mit sehr wechselhaftem Wetter hatten die Teilnehmer zu kämpfen. Von
Sonnenschein mit hochsommerlichen
Temperaturen, über Gewitterstürme
in Bayern bis hin zu Nebelbänken
frühmorgens war alles geboten.
Görg gelingt es in seinem Beitrag besonders gut, das Gefühl für ein authentisches Zeitkolorit zu erzeugen,
indem er Teilnehmer im Original Ton
zu Worte kommen lässt. So zitiert
er Reinhold Otte, einen Teilnehmer
auf einem 1,5- Liter Röhr, der seine
Eindrücke beim Start schildert:
„Gott sei Dank- es ist Zeit zum
Einsteigen. Der Motor brummt. Wir
schließen uns an die endlose Reihe der vor uns Startenden an. Nur
langsam geht es vorwärts. Aber auch
diese halbe Stunde geht vorüber.
Jetzt stehen wir zwischen Menschenmauern unter dem Startband. Noch
eine Minute. Von allen Seiten strecken sich die Hände in den Wagen.
Hals- und Beinbruch! Kupplung rauserster Gang rein- Handbremse los!
Noch 20 Sekunden- noch 10- noch 5Achtung- los!“ (…) Der Wagen zieht
an, zweiter Gang, dritter- vierter und
Vollgas! So, jetzt ab, und mit keiner
Wimper mehr gezuckt! Frei liegt die
Straße vor uns. Ich weiß, niemand
kommt uns entgegen. Also rein in
die Kurven. Die Pneus müssen das
aushalten. Wir rasen durch den taufrischen Schwarzwald. Bergauf- bergab. (…) Der Motor singt auf höchster
Drehzahl, die Reifen kreischen in
jeder Kurve, der Fahrtwind braust
uns um die Ohren- nur vorwärts!
Schön ist das- herrlich! Glänzend ist
die Stimmung.“
Der Reporter Ernst Rosemann
schreibt von der Nachtetappe in
einem Nachbericht der Veranstaltung: „Seitenwagengespanne legten
während der Nachtzeit 400 bis 430
km zurück, Soloräder deren 340 bis
380. Diese Unterschiede zeigen, wie
außerordentlich schwer es gerade
der Solofahrer selbst mit schneller Maschine hatte, bei Nacht und
Regen das vorgeschrieben Tempo zu
halten.“
Reinhard Otte schildert einen nächtlichen Tankstopp so:
„Knapp wird der Brennstoff, aber
da ist ja auch schon Magdeburg, da
gleich links erstrahlt, hell erleuchtet,
unsere Tankstelle. Der Wagen steht
noch nicht, als schon fünf oder sechs
(…) Männer herbeistürzen- Haube
auf- raus mit dem Verschluss, rein
die Trichter, und schon rauscht aus
großen Kannen der kostbare Brennstoff in die Tanks. Zwei andere wischen und putzen die Scheibe, einer
füllt Öl. Wasser brauchen wir keins,
unser braver Vierzylinder wird ja mit
Luft gekühlt. Wir torkeln an ein Buffet. Kaffee, Tee, Butterbrote, warme
Würstchen- lauter herrliche Sachen,
aber wir haben ja keine Zeit. Im Moment wo die Haube zuklappt, sitzen
wir schon wieder drin, wieder haben
wir gewechselt, die Leute springen
beiseite, der Motor heult auf- und ab
geht es in die stockdunkle Regennacht hinein, Richtung Braunschweig,
Hameln, Köln.“
Reinhold Otte benötigte mit Beifahrer
Fink auf seinem Röhr für diese 2088
km lange Strecke 29 ½ Stunden. Er
machte dabei nur drei Pausen von
je fünf Minuten. Sein O-Ton nach
der glücklichen Zielankunft in Baden
Baden:
Noch eine ganze Weile brummte
mir der Schädel, das Kreuz ist lahm
und das Kreischen der Reifen in den
Kurven und das Brausen des Fahrtwindes klingt mir noch stundenlang
in den Ohren.
Auf den Spuren einer Legende
Die erste Neuauflage
Bis zum Jahre 1979 blieb die Veranstaltung in der „Versenkung“. Der
BMW Veteranen Club sollte dann die
erste Neuauflage ins Rollen bringen.
Das ausgehende Jahr 1978 und das
Jahr 1979 standen beim Club im
Zeichen der ersten größeren Oldtimer
Tour nach seiner Gründung im Jahre
1976. Eine erste Ankündigung erfolgte bereits in den Clubnachrichten
(CN) Heft Nr. 3/78. In der Folgeausgabe wurden ein detaillierter Zeitplan
und Informationen zum Stand der
Nennungen veröffentlicht. Ein letzter
Bericht zur Lage vor dem Start war
dann im CN Heft 1/79 nachzulesen.
Hier findet sich auch mit dem beeindruckenden Titelbild der Ausgabe, ein
optischer Verweis auf die „Urmutter“
der 2000 Km durch Deutschland. Das
Bild zeigt die Zielankunft von drei
BMW 315/1 bei der Veranstaltung
von 1934.1
Unter dem Titel „Einmaliges Intermezzo des BMW- Veteranen Clubs
1979“ widmete der Autor Bernd
Heidenreich in dem oben erwähnten
Buch „2000 KM DURCH DEUTSCHLAND“ dem Ereignis ein eigenes
Kapitel und unterstreicht damit
eindrücklich die Bedeutung dieser Veranstaltung, die auch in der
Öffentlichkeit große Beachtung fand.
Hier einige Auszüge:
Am 20. Mai hob der bekannte Motorrad- Rennfahrer Schorsch Meier vor
dem BMW- Museum in München die
Startflagge für 60 BMW- Oldtimer:
20 Motorräder und 40 Personenwagen, kein Fahrzeug war jünger als 40
Jahre. Der BMW Club hatte zu dieser
Fahrt aufgerufen, um den Beginn
der Automobilproduktion des Unternehmens in Eisenach im Jahre 1929
zu würdigen. Die Organisation lag in
den Händen von Ulrich Ostrowski.
Als Sprecher fungierte Gerd Schickedanz…
…Die „Historische Deutschlandfahrt 1979“ war eines der schönsten Geschenke, das BMW zum 50.
Automobil- Jubiläum bekommen
konnte. Gratulant war der BMW
Veteranen- Club Deutschland e. V.
Als Vorbild dienten die „2000 Km
durch Deutschland“ Fahrten 1933
1 Quelle: Clubnachrichten Archiv BMW Veteranen Club
Deutschland e.V.
und 1934, die damals die Zuverlässigkeit der aufstrebenden deutschen
Automobilindustrie beweisen sollten.
Die bange Frage stellte sich nicht nur
den Teilnehmern, sondern auch den
Tausenden von Oldtimer- Freunden,
die wenigstens beim Start dabei sein
wollten: Würden die Kostbarkeiten
auf Rädern die 2000 Kilometer (mit
Durchschnittstempo 40) durch die
schönsten Gegenden Deutschlands
durchstehen, würden sie am Ziel,
der Stuttgarter Solitude, überhaupt
ankommen? Immerhin: 1934 betrug die Ausfallquote bei den damals
neuen Wagen und Motorrädern fast
40 Prozent!
Und: Im Prinzip war die „Historische
Deutschlandfahrt 1979“ auch eine
Non- Stop- Fahrt, denn nach jedem
Etappenziel kamen die liebevoll
gepflegten und gefahrenen Veteranen unter Verschluss in den „Parc
Fermé“- niemand durfte mehr an sie
heran- bis zum Start am nächsten
Morgen. Wartungsarbeiten mussten
auf der Strecke und innerhalb der
Sollzeit erledigt werden…
…Darauf hätten selbst die Optimisten
nicht gewettet: Von den 40 Automobilen erreichten nur zwei das Ziel auf
der einst weltberühmten Stuttgarter
Solitude nicht, von den 20 gestarteten Motorrädern kamen 18 dort
an. Gibt es einen besseren Beweis
für Zuverlässigkeit? Und: Nach 2000
Kilometern quer durch die Bundesrepublik (…) waren 80 Prozent der
Teilnehmer innerhalb der „Gold“
verheißenden Soll- Zeiten geblieben,
hatten alle Durchgangs- und Zeitkontrollen richtig und damit strafpunktfrei angefahren…2
Bei unserer Jubiläumsfahrt 2016
stellen wir uns bewusst nicht der
Herausforderung einer „ohne Halt
Fahrt“ und auch ein „Parc Fermé“ wie
1979 ist nicht vorgesehen. Neben
der Fahrfreude soll sie mit moderaten
Tagesetappen und einer höheren Anzahl von Zwischenstopps entspannt
verlaufen und durch ein attraktives
Beiprogramm zu einem besonderen
Erlebnis werden.
2 Bernd Heidenreich in 2000 KM DURCH DEUTSCHLAND – 75 Jahre Deutschlands traditionsreichste Rallye
herausgegeben von Lars Döhmann und Horst- Dieter
Görg © und verantwortlich für den Inhalt: G. A. Promotion Horst- Dieter Görg, Hildesheim
Von der Alb bis zur Ostsee und zurück
in den Süden nach München.
In 10 Etappen über 2000 Km durch die
schönsten Gegenden Deutschlands.
Ausschreibung Jubiläums-Fahrt 2016
2000 Km Jubiläums-DeutschlandFahrt vom 9. bis 23. Juli 2016
Die große Runde durch die Republik
Startet die Motoren. So wird es
heißen, wenn die Startflagge in Bad
Saulgau zum Marathon durch viele
der schönsten Gegenden Deutschlands fällt. Alt und jung sind eingeladen mit uns auf die Reise zu
gehen und zu zeigen, was in uns und
welche Power in den historischen
Fahrzeugen steckt.
Ob Dixi, Isetta oder elegante Limousine, ob mit Solomaschine oder
Gespann, wir werden Sie alle engagiert und mit Sorgfalt durch die
Deutschen Lande lotsen. Es wäre
eine Bereicherung, wenn auch Teilnehmer, die bereits 1979 mit von der
Partie waren, noch einmal hinter dem
Steuer Platz nehmen. Ihnen ist eine
besondere Ehrung am Ende der Reise
sicher. Teilnehmerinnen oder Teilnehmer mit Vorkriegsfahrzeugen, sowie
mit Motorrädern oder Gespannen
fahren in einer besonderen Wertungsklasse. Dazu mehr unter dem
Punkt „Teilnahmebedingungen“. Da
bereits eine ganze Reihe von Interessensbekundungen eingegangen sind
und die Teilnehmerzahl auf 40 Plätze
begrenzt ist, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.
Anreise, Samstag 9. Juli 2016
Wir treffen uns im „Romantik Hotel Kleber Post“ im schönen Bad
Saulgau. Bei einem Aperitif zur
Begrüßung stimmen wir uns auf die
Reise ein. Die umfangreichen Tour-
Unterlagen werden ausgegeben und
anschließend lassen wir uns zum
ersten gemeinsamen Abendessen in
gemütlicher Runde nieder.
Erste Etappe, Sonntag 10. Juli
Öffentlicher Start in Bad Saulgau zu
dem auch die Einwohnerinnen und
Einwohner und Urlaubsgäste der Gemeinde eingeladen sind. Nach kurzer
Vorstellung der Besatzung und Infos
zu dem Fahrzeug, geht die Nummer
1 dann durch das Starttor auf die
Strecke. Auf diese Weise folgen alle
weiteren Fahrzeuge. Die Strecke
führt uns durch das imposante obere
Donautal in den Nordschwarzwald
und wir erreichen das erste Etappenziel im Hotel Erbprinz in Ettlingen
bei Karlsruhe. Im SPA Bereich lässt
es sich bestens Relaxen und das
schöne Schwimmbad lädt zu einem
erfrischenden Bad ein, bevor wir den
Abend mit dem gemeinsamen Essen
ausklingen lassen.
Zweite Etappe, Montag 11. Juli
Heute steht eine Vielzahl von landschaftlichen Leckerbissen auf der
Tourenkarte. Zunächst fahren wir
in den Kraichgau mit seinen schönen Obstgärten und erreichen den
Neckar. Dann geht es auf herrlicher
Strecke durch den GEO Naturpark
Bergstraße-Odenwald. Auf der
Weiterfahrt lohnt ein Stopp bei der
Grube Messel, seit 1995 UNESCO
Weltnaturerbe. Nach der Überquerung des Main erreichen wir den
Taunus und unser nächstes Tagesziel
im Ramada Hotel Bad Soden/Taunus.
Dritte Etappe, Dienstag 12. Juli
Weiter geht die Reise durch den
Naturpark Hochtaunus in Richtung
Wittgensteiner Land und Rothaargebirge, eine Berg- und Talfahrt mit
Kurven vom Feinsten. Wir kreuzen
die Sieg und bald kommt das Sauerland in Sicht, wo wir zum gemeinsamen Abendessen das Ramada Hotel
in Willingen ansteuern, sehr schön
und ruhig gelegen.
Vierte Etappe, Mittwoch 13. Juli
Wir fahren durch den Teutoburger
Wald und das Wiehengebirge. Die
landschaftlich schöne Strecke durch
die Wildeshauser Geeste bringt uns
weiter nach Norden. In Bremen
erreichen wir die Weser und werden
hier zwei Nächte bleiben. Unser Hotel
liegt traumhaft zentral mit direktem
Zugang zur Böttchergasse und der
historischen Altstadt.
Freier Tag in Bremen,
Donnerstag 14. Juli
Ein Besuch bei der BMW Niederlassung steht auf dem Plan. Am Abend
wollen wir in dem urigen und originellen Lokal STÄV (ständige Vertretung) zu Abend essen. Ansonsten
ist Ausruhen angesagt und es bleibt
genügend Zeit bei Bedarf die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Hansestatt zu besuchen.
Fünfte Etappe, Freitag 15. Juli
Durch das Teufelsmoor mit seiner bekannten Künstlerkolonie Worpswede
nehmen wir Kurs auf die Elbe, die wir
mit der Fähre Wischhafen-Glückstatt
überqueren. Wir fahren an der Oste
entlang, wo Technikbegeisterte das
Ostesperrwerk besichtigen können.
Bei Itzehohe wenden wir uns nach
Osten und kommen hinter Bad Segeberg in die Holsteinische Schweiz.
Die Ostsee erreichen wir in Sierksdorf und fahren entlang der Küste
zum Tagesziel nach Lübeck. Hier ist
der Wendepunkt der Reise.
das Schloss Sanssouci noch nicht
gesehen hat, kann das nun nachholen. Gegen Mittag fahren wir in das
BMW Autohaus Nefzger, das 85 Jahre
alt wird und also auch ein Jubiläum
zu feiern hat. Hier hat uns die Chefin
Isabel Wolter zu einem Besuch eingeladen. Anschließend bleibt der Tag
zur freien Verfügung.
zunächst in die Oberpfalz. Dann führt
die Strecke weiter durch den Naturpark Altmühltal und wir nehmen Kurs
auf das Ziel am Ende unserer Reise,
die Landeshauptstadt München. Hier
logieren wir zwei Nächte im traditionsreichen Platzl Hotel im Herzen
der Innenstadt, direkt neben dem
Hofbräuhaus gelegen.
Achte Etappe, Dienstag 19. Juli
Sechste Etappe, Samstag 16. Juli
Abschied von der Ostsee. Dennoch
überwiegt heute die Farbe „Blau“ auf
der Landkarte. Zunächst kommen wir
zum Schweriner See und von dort
weiter durch die einzigartige, wunderschöne Landschaft der Mecklenburger Seenplatte. In Fleesensee
machen wir die nächste Station im
Iberotel Fleesensee, direkt am Wasser gelegen.
Die Strecke führt zunächst durch
das ehemalige Kurfürstentum Mark
Brandenburg. Wir kommen in den
Spreewald und fahren weiter in die
Niederlausitz und Oberlausitz. Hier
sind die Sorben beheimatet, ein
ehemals westslawisches Volk, das bis
heute als nationale Minderheit mit
eigener Sprache anerkannt ist. Daher
sind auch die Ortseingangsschilder
zweisprachig beschriftet. In Dresden
erreichen wir wieder die Elbe.
Freier Tag in München,
Freitag, 22. Juli
Siebte Etappe, Sonntag 17. Juli
Neunte Etappe, Mittwoch 20. Juli
Weiter geht es durch die beeindruckende Seenlandschaft und durch
die Ruppiner Schweiz nach Süden.
Wir erreichen das Havelland, wo
sich einige bestimmt an den guten
alten Herrn von Ribbeck und an fast
vergessene Schulzeiten erinnern. Bei
Potsdam machen wir dann Station im
Hotel Schwielowsee, ebenfalls direkt
am Ufer gelegen. Hier bleiben wir
wieder zwei Nächte.
Das Erzgebirge liegt vor uns und
verspricht eine Etappe durch abwechslungsreiche, herrliche Landschaften. Entlang der tschechischen
Grenze kommen wir ins Vogtland,
das Grenzland der drei Freistaaten
Sachsen, Thüringen und Bayern,
sowie der westlichsten tschechischen
Region Okres Cheb (Bezirk Eger).
Bei Hof kommen wir nach Franken
und fahren durch das Fichtelgebirge
weiter nach Bayreuth.
Tagesprogramm, Montag 18. Juli
Am Vormittag wollen wir mit den
Oldtimern zum Filmpark Babelsberg
fahren und uns dort umsehen. Wer
Zehnte Etappe,
Donnerstag 21. Juli
Auf zur letzten Etappe. Wir kommen
Am Ende unserer Reise durch die
„deutschen Lande“ lassen wir es
ruhig angehen. Wer die Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchen möchte
kann alles bequem zu Fuß erreichen.
Am Abend freuen wir uns auf den
großen Festabend mit der Siegerehrung und Preisverleihung.
Abreise,
Samstag 23. Juli 2016
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Teilnahmebedingungen
Fahrzeuge und Wertung
Das Roadbook
Anmeldungen bitte an:
Teilnehmen können Automobile,
Motorräder und Motorradgespanne
bis Baujahr 1986. Fahrzeugtypen, die
unverändert weiter gebaut wurden,
sind ebenfalls zugelassen, jüngere
Fahrzeuge nach Rücksprache mit
dem Veranstalter. Die Fahrzeuge
müssen für den Straßenverkehr zugelassen sein. Die Verwendung von
roten Oldtimerkennzeichen erfolgt
auf eigene Verantwortung der Teilnehmer/innen.
Jedes Team erhält bei der Begrüßung ein ausführliches Roadbook zur
Streckenführung mit Kilometerangaben, sowie Kartenausschnitte mit
eingezeichnetem Streckenverlauf, für
Teilnehmer mit Motorrad und Gespannen im Tankrucksack tauglichen
DIN A 5 Format.
Theo Sprenger
Das Service-Fahrzeug
Für die Teilnahme werden drei Punkte
im Sportpass vergeben. Die Wertung
erfolgt in drei Wertungsklassen:
Die Tour wird von unserem Mechaniker im Service Fahrzeug begleitet.
Dies soll Ihrer Sicherheit dienen und
Sie bei kleineren technischen Pannen
unterstützen.
Klasse 1:
Anmeldung
Automobile bis 1945
Die Anmeldung muss per Fax, per
Post oder als eingescannte Datei
per Email mit dem beiliegenden und
unterschriebenen Formular erfolgen.
Die Unterschrift ist auch für die genannten Beifahrer/innen rechtsgültig.
Nach Eingang der Anmeldung und
Überweisung des ersten Nenngeldes
erhält der Teilnehmer eine Nennbestätigung. Nennungsschluss ist der
31.3.2016.
Klasse 2:
Motorräder und Gespanne bis 1945
Klasse 3:
Automobile ab 1946
Klasse 4:
Motorräder und Gespanne ab 1946
Abt- Columban- Weg 1
79244 Münstertal,
Tel: 07636 1226
Fax: 07636 7872681
Mobil: 0177 8874810
[email protected]
Nenngeldüberweisungen bitte
an:
Classic Car Highlights
Oldenburgische Landesbank
Kennwort: BMW Jubiläumsfahrt
Deutschland
KN: 9666005500
BLZ: 28020050
IBAN:DE28 2802 0050 9666 0055 00
SWIFT- BIC: OLBODEH2XXX
Wir weisen ausdrücklich auf
rechtliche Bestimmungen im Anmeldeformular hin.
„Der Wagen zieht an, zweiter
Gang, dritter, vierter und Vollgas!
So, jetzt ab, und mit keiner
Wimper mehr gezuckt!“
Organisation
Theo Sprenger
Abt-Columban-Weg1
79244 Münstertal
Ulrich Indefrey
Am Haberland 13
26340 Zetel
Telefon: 07636/1226
Fax: 07636/7872681
Telefon: 04452/919002
Fax: 04452/919003
[email protected]
[email protected]
Fotos: Evelyn Steinweg, Ernst Iberg, Detlef Hesse, Harald Klemann; Gestaltung: Theo Sprenger/ Vincent Sprenger; Layout: Vincent Sprenger