KK-L4 RHEINISCHE POST MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016 C4 Kempen / Grefrath BABY DER WOCHE Louisa hält Mama und Papa auf Trab Auch ohne Wäsche kann man bügeln Der Bügel-Club Dorenburg frönt einem Spiel, das schon im Jahr 1330 beliebt war. Zweimal in der Woche wird auf der hauseigenen Bahn gebügelt. Es gibt auch einen richtigen Ligabetrieb. VON BIANCA TREFFER Das Bild zeigt Louisa mit ihren stolzen Eltern. FOTO: HOSPITAL A uf der Geburtsstation im Hospital zum Heiligen Geist in Kempen wird die kleine Louisa liebevoll nur „der kleine Buddha“ genannt. Dabei ist sie ganz schön quirlig und dynamisch, was laut Mama Giulia Hendricks auch schon im Bauch der Fall war. Und woher dann der Kosename? „Sie ist mit ihren 55 Zentimetern und 4.320 Gramm ganz schön proper“, lacht die Kempenerin Giulia Hendricks (25). Louisa ist das erste Kind von Giulia und Christian Hendricks (34). „Ein anderes Krankenhaus als das in Kempen kam für uns für die Entbindung nicht in Frage“, so die jungen Eltern. Ihre Tochter kam hier am 22. März um 22.09 Uhr fast auf den Stichtag genau pünktlich zur Welt. Ausgezählt war sie für den 21. März – also ein Kind des Frühlingsanfangs. Ihren Namen bekam sie schon im vergangenen Sommer. „Wir waren Eis essen und wussten zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, was es wird. Aber Louisa stand von Anfang an fest – und ich hatte auch so ein Gefühl“, erinnert sich Giulia Hendricks. Für ihre Eltern ist Louisa das erste Enkelkind und sie durften sich vor kurzem auch noch über ein weiteres Ereignis im Leben der Tochter freuen: „Wir haben im Dezember relativ spontan geheiratet“, berichtet das Paar. Eigentlich sollte es nur eine kleine Feier werden. „Aber die Familie hat uns überrascht und es wurde ein ziemlich großes Fest.“ GREFRATH Der rechte Fuß von Helmut Beurskens befindet sich rund 15 Zentimeter tiefer als der linke. Der Grefrather steht nämlich mit rechts in der Rinne und mit links auf der Bahn. Mit konzentriertem Blick visiert er den Bügel an, der circa 7,5 Meter von ihm entfernt mitten auf der zehn Meter langen und fünf Meter breiten Bahn im Boden verankert ist. Die Augen wandern vom Bügel zu der vier Kilogramm schweren Kunststoffkugel, die rechts neben seinem linken Fuß auf der Bahn liegt. Vorsichtig setzt Beurskens die Schüppe unterhalb der Kugel an und schiebt sie kraftvoll in Richtung Bügel an. Schnurgerade schießt die Kugel durch das Hindernis und knallt mit einem lauten Geräusch an die abgepolsterte Holzwand dahinter. Die ersten zwei Punkte sind dem Vorsitzenden des Bügel-Clubs (BC) Dorenburg sicher. Ralf Krzywda betätigt die Anzeige und auf dem Display über der Bahn erscheinen die gerade eben gemachten Punkte. Dann greift Krzywda selber zur Schüppe und spielt seine erste Kugel. Das abendliche Training auf der Bahn des BC Dorenburg hat begonnen. Auf dem Lehmboden, der mit einem feinen Filterkies bedeckt ist, rollen die Kugeln über die Fläche, wobei es das Ziel ist, die eigene Kugel jeweils von vorne durch den Bügel zu schießen und zeitgleich den Gegenspieler daran zu hindern, dass ihm dies gelingt. „Man kann die gegnerische Kugel in die Rinne spielen, was zwei Punkte gibt. Damit zwingt man den Mitspieler wieder von der Rinne aus zu starten“, erklärt Beurskens. Bügeln sei ein reines Taktikspiel, man müsse gegnerische Züge vorausahnen und dementsprechend agieren, fügt er Büchermarkt der Senioren-Initiative KEMPEN (rei) Die Bücherei der Se- nioren-Initiative Kempen im Begegnungszentrum „Haus Wiesengrund“ verkauft aus ihrem Bestand Doppelexemplare und ausgesonderte Bücher. Der Büchermarkt ist Freitag, 8. April, 8 bis 18 Uhr und Samstag, 9. April, 9 bis 14 Uhr, im Foyer des Rathauses am Buttermarkt in Kempen geöffnet. Aus Platzgründen nimmt die SeniorenInitiative in diesem Jahr keine Buchspenden entgegen. Neuere Literatur wird jedoch gerne für den aktuellen Bestand angenommen. Der Verkaufserlös kommt den Aufgaben der Senioren-Initiative zugute. Bügeln ist ein taktisches Spiel, erklären Helmut Beurskens und Ralf Krzywda. an. „Es hat etwas von Schach“, bemerkt Krzywda. mit dem Bügeleisen und der damit verbundenen Tätigkeit hat das Spiel überhaupt nichts zu tun. Das Einzige, was verbindet und daher schon einmal für Verwirrung sorgt, ist lediglich der Name. War es früher mehr ein kurzer Schläger, mit dem gespielt wurde, ist es heute die sogenannte Schüppe. Das leicht gewölbte Blatt, die Schaufel, ist immer 28 Zentimeter lang. Die Grifflänge kann etwas variieren. Das gesamte Sportgerät bewegt sich so zwischen 70 und 80 Zentimeter Länge. Esche und Eiche sind die am meisten verwendeten Hölzer. Bügeln ist ein Spiel mit einer langen Geschichte. Alte Stiche von 1330 zeigen schon bügelnde Menschen. Wobei das Spiel seinen Namen dem Bügel verdankt, um den sich alles dreht. 23 Zentimeter hoch und ebenso breit ist der Eisenbügel der Mittelpunkt des Spiels. Eine SportBezeichnung, die spätestens beim Satz „Wir gehen bügeln“ immer wieder für fragende Blicke sorgt. Doch Auf der Bügelbahn ist das Spiel indes in vollem Gange. Lautes KlackKlack ertönt, wenn die Kugeln aufeinandertreffen, die Banden mit Wucht angespielt werden oder die Kugeln durch den Bügel stoßen, der dabei ab und zu mächtig wackelt. „Der halt mal fest gesessen, aber wir spielen schon mit Kraft und so hat sich der Bügel im Laufe der Jahre etwas gelockert“, verrät Beurskens lachend. Die t a m Hei . . .e r l e b en in Eigenleistung gebaute Bahn im ehemaligen Rüben- und Kartoffelschuppen auf dem Strufenhof gibt es seit 1997. Wobei der BC Dorenburg eine Bahn anlegte, die den Anforderungen für Meisterschaften entspricht. Aber nicht nur das. Aus der einstigen Lagerfläche ist ein gemütlicher Vereinsraum mit Küche, Theke und Besuchertribüne, von der aus der Blick auf die Bügelbahn fällt, geworden. Die Bahn an sich braucht dabei eine besondere RP-FOTOS (3): WOLFGANG KAISER Pflege. „Der Lehm muss nass gehalten werden, damit er nicht reißt“, informiert Beurskens. Der Verein selber, der aktuell 23 Mitglieder zählt und zum niederländischen Bügelbund gehört, besteht seit 1985. Anfangs wurde nur auf der offenen Bügelbahn des Niederrheinischen Freilichtmuseums gespielt. Seit Bestehen der eigenen Bügelbahn kann jetzt aber gänzlich wetterunabhängig gespielt werden, egal ob Training oder Turniere. Heimat erleben Trainingszeiten Der BC Dorenburg hat schon etliche Preise eingeheimst. Der Bügelclub Dorenburg trainiert jeden Dienstag und Freitag ab 18 Uhr auf seiner Bahn auf dem Strufenhof am Bronkhorster Weg in Grefrath. Interessierte können einfach vorbeikommen und das Bügeln einfach einmal selber ausprobieren. Zu Pfingsten startet das traditionelle dreitägige Turnier auf der Bügelbahn des Freilichtmuseums. Für Fragen steht Helmut Beurskens, Telefon 02158/2754 oder 0177 6896736 zur Verfügung. Ziel des Spiels ist es, die eigene Kugel jeweils von vorne durch den Bügel zu schießen und zeitgleich den Gegenspieler daran zu hindern, dass ihm dies gelingt. $( **,.3$*( '$3 . 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